PREMIERE kündigt Preiserhöhung an

DIGITALFERNSEHEN.de meldet, dass die Preiserhöhung von PREMIERE beschlossen ist und in dem ab morgen verschicktem Programmheft verkündet wird.

(Preise jeweils für 24-Monatsverträge. 12Monatsverträge sind jeweils 2EUR teurer)

Das SPORT und FILM-Paket erhöht sich um 5,- auf 23,- EUR.
Das SUPER-Paket (FILM+SPORT) erhöht sich um 5,- auf 33,- EUR
Das KOMPLETT-Paket (FILM+SPORT+PLUS+TV-Zeitschrift) erhöht sich um 2,- auf 43,-EUR
Das START-Paket bleibt bei 5,-EUR

Die Preiserhöhung gilt ab 1.April 2004. Bestandskunden (also Kunden die bereits Abonnenten sind) werden bis zum Ende ihres Vertrages “nur” mit Preiserhöhungen von 3,-EUR belastet und haben bis zum Sommer ein “Sonderkündigungsrecht”.

Blutige Rache

In Sportarten gibt es neben den Regeln auch “ungeschriebene Gesetze” und Rituale. Mitunter erinnern diese an Macho-Gehabe aus dem Tierreich. Im Eishockey gibt es bestimmte Fouls die billigend in Kauf genommen werden, weil sie dazu dienen die Autorität eines Spielers und eines Teams zu stärken.

Was putzig in Form von ritualisierten Faustkämpfen anfängt, kann fatal enden.

Ein solcher Fall sorgt derzeit in den USA für Aufregung. Am Montag kam es in der NHL in der Partie Vancouver – Colorado zu einem folgenschweren Foul, welches nun von der NFL und der kanadischen Staatsanwaltschaft untersucht wird.

Todd Bertuzzi von den Canucks schlug seinem Gegenspieler Steve Moore aus Denver von hinten seitlich gegen den Kopf und rammt den Kopf aufs Eis. Moore landete mit dem Gesicht aufs Eis, der 110kg schwere Bertuzzi auf ihm rauf und lag minutenlang in einer Blutlache eher er auf einer Trage abtransportiert wurde.

Im Krankenhaus wurde ein Nackenbruch (“broken neck”), Gehirnerschütterung und einige tiefe Schnittwunden im Gesicht festgestellt.

Schlimm genug, bekommt der Vorfall aber noch einen besonderen Haut-Gout durch den Umstand dass die Canucks im Vorfelde vor dem Spiel Rache angekündigt haben, weil Moore letzten Monat den Canucks-Captain Naslund ausgeknockt hatte und jener drei Spiele aussetzen musste.

Bertuzzi hat inzwischen, tränenüberströmt, auf einer Pressekonferenz eine Erklärung verlesen in der er sich entschuldigt, u.a. mit den Worten “Steve, I had no intention of hurting you“. Sondern?

ESPN zählt minutiös die Dauer der Rede (3Minuten) und die Zahl der tränenerstickten Pausen (3).

In einem ähnlich gelagerten Fall wurden im Jahr 2000 vor Gericht auf Körperverletzung mit Waffen entschieden und eine 18Monatige Gefängnisstrafe auf Bewährung ausgesprochen. Die NHL verhängte eine einjährige Spielsperre.

Der Vorgang um das Foul von Bertuzzi schlägt hohe Wellen, sowohl im “Mutterland” des Eishockeys Kanada, als auch in den US-Gegenden in denen Eishockey noch nicht etabliert ist. Das Foul kommt der NHL besonders ungelegen, da man sich derzeit in Vertragsverhandlungen mit Fernsehanstalten befindet. Der lukrative Deal mit ESPN und ABC wird so mit Sicherheit nicht mehr erneuert, da die Einschaltquoten ins Bodenlose gefallen sind und der Deal bereits Ende der Neunziger als hoffnungslos überhöht galt.

Gleichzeitig stehen ganz schwere Verhandlungen mit den Spielergewerkschaften an. Stimmen die von der NHL in Auftrag gegebene Untersuchung der Finanzverhältnisse in den NHL-Teams, so manövriert sich die halbe Liga schnurstracks in den Konkurs.

Keine Verschiebung der UEFAcup-Spiele

Nach den Attentaten in Spanien (aktueller Stand 14h: mehr als 170 Tote!) kamen heute vormittag Gerüchte über eine Verschiebung der vier UEFAcup-Spiele mit spanischer Beteiligung auf. Zumindest soll dies der Wunsch der spanischen Vereine gewesen sein. Die UEFA gab nun bekannt, das nach Rücksprache mit der spanischen Regierung, dem spanische Fußballverband und den vier Vereinen von Barcelona, Real Mallorca, Valencia und Villarreal die vier Spiele durchgezogen werden, inkl. Schweigeminute und Trauerflor.

Das Ganze erinnert in der starrköpfigen Haltung an 9/11, als die UEFA trotz der Anschläge auf das WorldTradeCenter fünf Stunden später die Dienstagsspiele der Championsleague durchführte.

CART weiter auf schwachen Füßen

Die CART-Serie aus der einst Villeneuve, Zanardi, DaMatta und Montoya kamen, ist noch nicht tot. Die neuen Besitzverhältnisse (in den Händen einiger Teambesitzer) sorgen für ein gewisses, zumindest dem Siechtum nahekommende Aktivitäten.

Anfang der Woche wurde, ungewöhnlich spät, der Terminplan für 2004 bekanntgegeben. Wie erwartet sind die beiden europäischen Rennen (Lausitzring + Rockingham) aus dem 16-Grand-Prix-Programm geflogen. Es gibt nur noch drei Rennen im Ausland. Ein neues Stadtrennen in Seoul sowie die beiden außerordentlich populären Rennen in Mexiko: Monterey und Mexiko City. Leider ist die wunderschöne Strecke von Mexiko City von der CART kastriert worden, die Schluß-Steilkurve ist bereits letztes Jahr rausgenommen worden. Wer sie geniessen will, sollte sich für Konsole/Computer DTM Racing besorgen.

Die CART-Serie sieht dieses Jahr 6 Stadtkurse und 7 Rennstrecken. leider gibt es bislang nur ein Oval, noch dazu die recht unbekannte Milwaukee Mile, nur ein kleines 1-Meilen-Oval, kein Super-Speedway. Überraschende Wahl für eine Open-Wheel-Serie.

Die “Champ Car World Series” startet am 18ten April in Long Beach. Weitere namhafte Strecken sind Cleveland, Elkhart Lake, das fabulöse Laguna Seca, sowie die kanadischen Toronto, Vancouver und Montreal.

Wie wackelig die Situation von CART ist, lässt sich aus dem Umstand ablesen, dass zwei Grand-Prix noch gar nicht festgeklopft wurden. So ist noch nicht bekannt wo und wann im November der Saisonabschluß stattfinden wird, und für Ende September/Anfang Oktober ist noch ein weiterer Termin offen. Und die Streckenführung in Seoul ist auch noch nicht bekannt.

Es sollen mindestens 18 Wagen garantiert sein und der amtierende Meister Paul Tracy wird mit dabei sein.

Eine interessante Regeländerung wird dieses Jahr das “Push-to-pass”-System darstellen. Dem Einheits-FORD-Motor wird ein Turbo-Boost-Button beigestellt, der 50PS mehr zur Verfügung stellt. Der Knopf kann aber während des Rennens nicht länger als insgesamt 60Sekunden betätigt werden, was für 5 Überholvorgänge reichen soll.

Wie es auf europäischer Seite mit TV-Übertragungen aussieht, ist nicht bekannt (wahrscheinlich EUROSPORT irgendwann um Mitternacht). Auf US-Seite hat CART dieser Tage einen Deal mit SPIKE-TV abgeschlossen, eine MTV-Tochter die sich auf “Männer-Fernsehen” spezialisiert hat. Zu einem namhafteren Partner hat es nicht gereicht.

Spike-TV wird darüberhinaus auch eine 24teilige-Reality-Serie rund um CART drehen.

Das war die Championsleague

Möglicherweise habe ich es geahnt und fand deshalb gestern keine Zeit eine Vorschau zu schreiben, aber die gestrigen vier Spiele waren nach den Thrillern vom Denstag abgrundtief schlecht.

Mit Ausnahme von Arsenal und Vigo, war eigentlich jeder der anderen sechs Mannschaften durch das Hinspiel in Zugzwang die Initiative über das Spiel an sich zu reissen.

Stattdessen plätscherten die Spiele in Madrid, Monaco und Mailand müde vor sich hin.

Die Art und Weise wie sich die Bayern in Madrid gezeigt haben, war ein Rückfall in schlimmste Hinrunden-Zeiten und kein Vergleich zum Untergang mit wehenden Fahnen den die Schwaben uns ein Tag vorher gezeigt haben.

Im Grunde genommen gibt es der Analyse von Marcel Reif nichts hinzuzfügen, auch was Michael Ballack angeht. Ich bin kein Freund der an ihn ausgeübten Kritik “er sei kein Chef”. Auch ein Zidane ist keine Autorität vom Schlage Effenbergs. Nein, die Kritik von Reif ist da präziser: große Spieler werden in großen Spielen gemacht.Tatsächlich ist Ballack in den zwei Jahren bei Bayern nie ein “Kristallisationspunkt” von Bayern in so-called “großen Spielen” gewesen, häufig in Mittelmaß versunken.

Und damit haben die Bayern ein Problem an den Backen. Bayerns Problem t sich nicht durch den Kauf eines besseren Abwehrspielers oder besseren Stürmers beheben. Sie brauchen einen Spielercharakter wie er nur ganz selten in Europa vorhanden ist. Und wie er richtig teuer ist.

Vielleicht hat Hoeneß das gemeint, als sie gesagt haben, dass sie erst übernächstes Jahr “attackieren” werden

Championsleague: Da Capo für Stuttgart

Heute steht die erste Packung an Rückspiele im Achtelfinale der Championsleague an. Spielbeginn alle unisono gegen 20h45. Zum Modus: Verlängerungen werden nach dem “Silver Goal“-Modus ausgespielt. Staht es nach 15Minuten in der Verlängerung unentschieden, gibt es ein zweites Mal 15 Minuten und danach, falls notwendig, 11m-Schiessen.

Drei der vier heute anstehenden Partien sind außerordentlich interessant, so dass ein flotter Finger auf der dBox-Fernbedienung angesagt ist.

Im übrigen erklärte die UEFA heute, dass am Freitag bei der Auslosung der Viertelfinal-Spiele keine Rücksicht auf Setzlisten und Nationalitäten genommen wird, so dass es zu rein-englischen oder -spanischen Duellen kommen könnte.

Chelsea – Stuttgart 1:0
Das Spiel steht auf des Messers Schneide. Beide Mannschaften spielten nicht völlig überzeugend. Chelsea machte zwar den besseren Eindruck, aber derzeit zieht man sich gerne mit dem Knüppel selber über den Schädel. Coach Ranieri gibt inzwischen offen zu, dass die Diskussion um seine Entlassung bei einer Niederlage und seinem Nachfolger Sven-Goran Eriksson, ihn “belastet”, also den letzten Nerv tötet.

Zudem sind einige englische Stammspieler nicht erfreut, dass sie sukzessive durch hochkarätige und glamouröse Ausländer ersetzt werden soll, aktuell wurde für 18Mio EUR der Holländer Robben geholt. Einer der sich zum Beispiel beklagt, ist Damien Duff. Der Flügelspieler will gehen und spielt, gerade wieder genesen, heute möglicherweise eine zentrale Rolle in den Plänen von Coach Ranieri. Auch der rumänische Stürmer Adrienne Mutu könnte zurückkehren.

Stuttgart muß nun beweisen wie “ernst” der Sieg in Dortmund war. Glücklicher Sieg durch schnelles Tor gegen schwachen Gegner, oder zurück zur alten Form?

Stuttgart hat zwei Pluspunkte. Chelsea erwies sich an den Flügeln als schwach, insbesondere Lahm hatte links sehr viel Platz. Zweiter Pluspunkt: nahezu jede Standard-Situation führte zu mittleren Panikanfällen bei den blauen Jungs. Einzig was fehlt, ist die Rückkehr des Killerinstinktes seiner Stürmer, Kuranyi und… Cacau? Szabics?

Chelsea war in Stuttgart dann am stärksten, wenn sie kontern konnten, dabei allen voran mit dem offensiven Mittelfeldspieler Lampdard, einer der besten seiner Zunft.

Juventus – La Coruna 0:1
Das Hinspiel war überraschend einseitig zugunsten der Spanier und erst als Juve sich komplett einriegelte, nahm die Gefahr ab. Zur Halbzeit hätte es aber schon 4:0 für die Spanier stehen können.

Die “alte Dame” zeigte am Samstag gegen Brescia das gleiche Phänomen: die Abwehr ist, wenn sie unter Druck gesetzt wird, schrottreif. Man sollte meinen das La Coruna die Konsequenzen zieht und in der Offensive sein Heil sucht. Es könnte also ein sehr, sehr interressantes Spiel werden.

ManU – FC Porto 1:2
Ich könnte das zum Juve-Depor-Spiel gesagte hier einfach rein übernehmen. Die Abwehrleistungen die ManU im FA-Cup und im Hinspiel zeigte, war Chaos pur. Jeder hereinsegelnde Ball sorgte für aufgeregtes Durcheinanderrennen. Jeder Ball wurde beim Herausschlagen erst drei mal als Kerze in die Luft gebolzt ehe er mit letzter Kraft einem Gegner vor die Füße getreten wurde.

Die Abwehr von ManU dürfte heute eher schlechter stehen, da der “Not-Libero” Keane rot-gesperrt ist.

Unterdessen sorgt ManU-Coach Ferguson für richtig warmherzige Stimmung indem er den Portugiesen vorwirft im Hinspiel eine Schwalbe nach der anderen produziert zu haben.

Für Porto ist das Spiel auch taktisch etwas ungemütlich. Einerseits wackelte ManU bei Druck auf die Abwehr ganz gehörig, andererseits war die Offensive von ManU, sobald sie mit schnellen Vorstößen links via Giggs und rechts via Ronaldo arbeiten konnte, geradezu lethal.

Olympique Lyon – San Sebastian 1:0
Hier ist die Vorentscheidung gegen die abstiegsbedrohten Spanier wohl schon gefallen.

Wildmosers Wohnsitz = Löwenkäfig?

Wer am Sonntag auf PREMIERE das Spiel 1860 – Werder sah, wurde auch eines Halbzeitinterviews mit 1860-Präsident Karl-Heinz Wildmoser gewahr, dem letzten Patriarch der Liga. Er sah blaß aus, er kränkelte und sprach selber davon, dass er sich frage, warum er sich das noch antue statt sich auszukurieren.

Herr Wildmoser wird in nächster Zeit möglicherweise mehr Muße haben, wurde doch heute ein Haftbefehl gegen ihn und sein Sohn erlassen. Im Rahmen des Stadionneubaus in München sollen beide 2,8Mio Schmiergelder von einer Baufirma bekommen haben.

Heute wurden die entsprechenden Räumlichkeiten bei Bayern und 1860 untersucht, wobei die Bayern nicht darin verwickelt sind, die Untersuchung nur der Beweissicherung diente.

Mehr Infos auf B5-Aktuell und deren Website: “Löwen-Präsident Wildmoser verhaftet

Lemming Lienen

Die Paarung “Lienen” und “Hannover 96” ist ein “desaster waiting to happen”.

Wenn Lienen schon im heimeligen Gladbach nicht warm wurde und in Köln, Rostock und Duisburg jedesmal nach knapp anderthalb Jahren niederkartätscht wurde, wie soll das erst mit dem Duo Infernal KindMoar zusammenpassen?

F1-Aktionismus: Schumacher und die Regeln

Die Anzeichen verdichten sich, Großmuftis der FIA und der Rennställe wollen sich ASAP zusammensetzen um über das Format der Qualifikation zu reden. Übrigens: jetzt will es keiner gewesen sein, der das Format zu verantworten hat. Die Rennställe sagen “Ham’wa schon immer gewusst, dass es BS ist” und die FIA sagt dass die rennställe mit dieser verkorksten Idee gekommen sind.

Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Nicht “die” Rennställe, aber einige Rennställe. Die Öffentlichkeitsarbeit von McLaren-Mercedes und Ferrari gleicht diesbezüglich eher mafiösen Vereinigungen. Die einen äußern sich zu sportpolitischen Fragen gar nicht, die anderen schwafeln um den heißen Brei als wären sie Consigliaris. Und hinter den Kulissen rammen sie die Baseballschläger in geschützte und ungeschütze Körperöffnungen rein.

Auf einem anderen Papier steht welcher Qualifikationsmodus unter den derzeitigen Rahmenbedingungen sinnvoll ist. So gerne ich die zweigeteilte Quali am Freitag und Samstag sähe, aber bei den Beschränkungen bzgl. des Motors würde keiner auch bei einer Freitags-Quali voll fahren. Zumindest nicht ohne Zeitenaddition.

Der alte Pre-2002-Modus, von Ecclestone favorisiert, die Jungs einfach für eine Stunde alle gleichzeitig auf die Piste lassen, dürfte aus Motorensicht auch eher suboptimal sein, wg. 12 zu fahrenden Runden. Ich wage die Prognose: wenn es eine Änderung gibt, dann wird es den “bad guys” Ferrari und McLaren sei Dank nur noch eine Samstags-Quali geben, bei der jeder Fahrer einzelnd auf die Piste geschickt wird. Und das Ganze wird als weitere Kostenreduzierungsmaßnahme verkauft. Und die Zuschauer werden noch eine Stunde weniger “Racing” für ‘nen halben Tausender sehen…

An anderer Front mehren sich die Anzeichen das “Goldkettchen”-Schu’ zu Rolex-Flavio wechselt. Manager Weber und die BILD haben sich weit aus dem Fenster gelehnt und sprachen von einem unterschriftsreifen Vertrag mit Renault.

Und es kann mir keiner erzählen, dass Frank Williams und Patrick Head das nicht gewollt haben… Schade um Trulli.