Die Tschechen, Holländer und die anderen

Tschechische Republik – Niederlande 3:1

Wer Spielkultur sehen wollte, hätte hier einschalten sollen. Selbst das Geschiebe der Tschechen zum Ergebnishalten in den Schlußminuten, zeigte mehr Kunstfertigkeit und Esprit als neunzig Minuten Westfalenstadion-Kick.

Das Spiel wurde den Tschechen auf den Leib geschneidert. Maßschneider war Edgar Davids. Sein zwölf Minuten langer Arbeitstag läßt sich wie folgt zusammenfassen: 8te Minute Gelb, 12te Minute Schubsen im Strafraum, Elfer, Gelb-Rot und Tschüß.

Koller verwandelte den Elfermeter problemlos und fortan konnten die Tschechen auf Konter spielen. Der Sieger aus der Partie hat die direkte EM-Quali sicher, die Holländer mussten kommen.

Die Oranjes dominierten auch die Partie, aber es waren eher die Tschechen die gefährliche Torsituationen schufen und mit einem Konter noch vor der Halbzeit mit einem wunderbaren Tor auf 2:0 erhöhen konnten.…

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Zurück in die Normalität

Deutschland – Schottland 2:1

Sieger des Spiels, auch heute wieder, Rudi Völler. Was die ARD-Schergen heute an Rückgratslosigkeit offenbarten, ist im Nachhinein eine Bestätigung für das von Völler am Samstag gesagte (vorallen wenn man es nicht als Aufforderung zum Zwangsoptimismus, sondern als Kritik an der deutschen Sportpublizistik nimmt).

Delling und Netzer, die in den letzten Spielen so wirkten als hätten sie einen Valium-Einlauf verpasst bekommen, wirkten aufgekratzt. Mit weit aufgerissenen Augen spielten sie sich gegenseitig die Stichwörter zu und hoben den deutschen Fußball in neuen Höhen. Netzer war sich bereits eine halbe Stunde vor Anpfiff sicher, so schlimm wie gegen Island würde es nicht mehr kommen, und sonderte ein argumentatives Stakkato ab, dass man schon befürchtete, wenn nicht jemand den Netzer vom Stromnetz nehmen würde, der gute Mann in Rauch aufgehen würde……

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Muss duschen

Erstmal kein Kommentar zu Deutschland – Schottland. Ich bin noch völlig zugeschleimt von dem NetzLing, muss daher erst noch duschen gehen. Der NetzLing, gilt fälschlicherweise als Säugetier mit Wirbelsäule. In Wahrheit ist es ein Kriechtier, dass sich mit Vorliebe dort aufhält wo es wohlig warm ist: im Rektum eines menschliches Wirtskörper.

Der NetzLing ist in der Lage aus den Darm-Ausscheidungen seines Wirtskörpers (vulgo: “Scheiße”) Nahrung für sich zu ziehen. Schützt sich vor Angriffen durch eine dicke Schleimschicht, gleichzeitig neben dem “Sich-tot-stellen” und dem “Zu-Tode-langweilen” auch die gefährlichste Angriffswaffe: die Umwelt zuschleimen. Vorsicht: zeugungsfähig, vermehrt sich unaufhaltsam.…

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Deutschland über alles.

Mit einem Tag Abstand betrachtet, gewinnt Völlers Wutausbruch noch mehr an Reiz. Wenn man durch die deutschen Bloggerlande zieht, liest man eher positive Kommentare zum Thema “Scheißdreck”. Anders in den morgen erscheinenden Tageszeitungen, die nahezu ausnahmslos Völlers “Ausraster” verdammen.

Dankenswerterweise machen einige Zeitungen mich aufmerksam um was es wirklich geht:

Deutschland ist nicht Rudi Völlers Privatsache, Völler hat seinem Amt Schaden zugefügt.

(Christoph Kneer in der Berliner Zeitung)

Es geht um Deutschland. Oder, wie die FR titelt:

Völlers Ausraster verrät viel über den Teamchef eines Landes, das nicht einmal mehr im Fußball den Ton angibt.

Völler, Deutschland, ja, wir alle auf der Psychiatercouch.

Ein immer wiederkehrendes Thema in den Meta-Diskussionen rund um das Bloggen ist: “Sind Blogger die besseren Journalisten?”, basierend auf der Idee dass Journalisten im Laufe der Zeit einen völlig eigenen, inzestuösen Klüngel darstellen, der lieber für sich, als für seine “Kunden”, dem Leser/Zuschauer berichtet.…

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Herr Ober, drei Weizen bitte!

Grandioses Spiel! Bestes Spiel was ich seit langer Zeit gesehen habe! Nein, nicht so sehr die 90 Minuten “aufm” Platz, aber die fünf Minuten “innem” Studio.

Rudi Völler sitzt mit blutunterlaufenen Augen im Stuhl, Tätschel-Waldi zückt die Hand zum üblichen Initialisierungsritual, dem Streicheln der Oberschenkelinnenseite des Interview-Gastes.

Nicht mit Rudi Völler. Nicht heute. Heute will IM “Tante Käthe” kleine Kinder zum Abend essen.

Die fünfminütige Schimpftirade vom scheiße-quatschenden Delling (O-Ton Völler!), dem Weißbier-trinkenden Waldmann (O-Ton Rudi V.!), die Mimik die verriet dass er das ARD-Mikro dem Hartmann nicht nur in die mit “Mund” bezeichnete Körperöffnung stecken möchte, das war Weltklasse.

Schalte zurück zu Delling-Netzer. Nach fünf Minuten meldete sich wieder Hartmann mit Völler. Sollte sich wieder ein kuscheliger Konsens wie lähmender Mehltau über die Szenerie legen?…

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