Screensport am Mittwoch

Einen weiteren Kollateralschaden der Übernahme von NASN durch ESPN gibt es zu vermelden. Nach Absetzung der Nachrichtensendungen von TheScore und MSG NewsDesk vor knapp einem Jahr, zeigt der Juli-Sendeplan das NASN auch die CFL rausgeschmissen hat, deren Saison Ende dieses Monats beginnt. Sehr, sehr zu meinen Bedauern, denn ich habe die sehr lässige Stimmung der kleinen Stadien geschätzt. Der Rausschmiss der CFL ist insofern kurios, weil es die erste Saison ist, die komplett in den Händen von TSN liegt, einem kanadischen Sportsender an dem auch ESPN beteiligt ist.

Vorschau auf Mittwoch, 11.6.2008

12h00 – 14h00 EM-Fieber, PHOENIX live

14h00 – 19h00 Tennis vom Queen’s Club, EUROSPORT + BBC2 & BBCi live
EURO: Unterbrochen von Radsport.
BBC2 beginnt um 15h

15h00 – 18h30 Tennis aus Halle/Westf, BÄH live

18h00 EM2008: Tschechien – Portugal, A#2, ZDF + ITV1 live
Vorberichte ab 16h15. Kommentar: Thomas Wark.

18h30 MLB: Toronto Blue Jays – Seattle Mariners, NASN live
Whl: 4h

19h00 Rugby, U20-WM:Uruguay – Rumänien, EUROSPORT 2 live

20h15 SuperBowl XXXVI: St. Louis Rams – New England Patriots, ORFsport+

20h45 EM2008: Schweiz – Türkei, A#2, ZDF + BBC Two live
ZDF: Vorberichte ab 20h15. Kommentar: WD Poschmann
BBC: Vorberichte ab 20h30

20h45 Rugby, U20-WM: Italien – Russland, EUROSPORT 2 live

21h30 MLB: LA Angels – Tampa Bay Rays, NASN live
Whl: Do 10h.
22h00 – 24h00 LeMans: Qualifying, EUROSPORT 2 live

24h00 – 1h05 EM2008: Spieltagszusammenfassung, ITV4

Vorschau auf Donnerstag

11h30 – 12h30 EM-Fieber, PHOENIX live
14h00 – 19h00 Tennis vom Queen’s Club, EUROSPORT + BBC2 & BBCi live
15h00 – 18h30 Tennis aus Halle/Westf, BÄH live
18h00 EM2008: Kroatien – Deutschland, B#2, ZDF + ITV1 live
18h45 Leichtathletik: Meeting in Ostrava, EUROSPORT live
19h00 MLB: NY Mets – Arizona Diamondbacks, NASN live
19h00 – 21h00 LeMans: Qualifying, EUROSPORT 2 live
20h45 EM2008: Österreich – Polen, B#2, ZDF + BBC Two live
22h00 – 24h00 LeMans: Qualifying, EUROSPORT 2 live
22h00 – 4h00 US Open aus La Jolla, #1, PREMIERE live
22h00 MLB: San Diego Padres – LA Dodgers, NASN live
24h00 – 1h05 EM2008: Spieltagszusammenfassung, ITV4
1h00 MLB: Cincinnati Reds – St. Louis Cardinals, NASN live
3h00 NBA: LA Lakers – Boston Celtics, Game 4/7, PREMIERE live

EM2008, #4: Griechenland – Schweden

[22h37] Endstand Griechenland – Schweden 0:2 Ein Kick zweier Mannschaften mit eher rudimentären Offensivbemühungen. Griechenland wollte nicht so richtig und Schweden konnte nicht so richtig. Beide Mannschaften scheinen zu limitiert zu sein… wenn es da nicht auch noch die nicht minder limitierten Russen gäbe…

Gruppe B die einfachste Gruppe der EM? Seit heute wissen wir es besser.

Ansonsten: man reiche mir den Mantel des Schweigens.

[22h22] Schwedens Wilhelmsson hat sich den Muskel gezerrt und wird gegen Rosenberg ausgewechselt.

[22h17] 0:2 Hansson Kurioses Tor nach einer Kerze die 1m vor dem Tor runterkommt und vier Spieler die versuchen den Ball rüberzudrücken. Zuvor ein öffnender Pass durch drei aufgerückte Griechen durch und ein Schwede scheitert an Nikopolidis.

Verteidiger Stoor kommt für Alexandersson rein.

[22h13] #20 Amanatidis kommt für #5 Dellas rein. Für Schweden kommt #11 Elmander für Imbrahimovic rein. Elmander ist ein Stürmer von Toulouse – frisch abgestiegen – an den verschiedene Klubs, u.a. der HSv interessiert sein sollen.

[22h10] 0:1 Ibrahimovic, 67te Doppelpass auf der rechten Seite zwischen Larsson und Ibrahimovic. Ibrahimovic drischt an der Strafraumgrenze drauf.

Bis dato haben sich beide Mannschaften in Sachen Torgefährlichkeit nicht viel gegeben. Die Griechen tauchten selten vor dem Tor auf, dann aber in aussichtsreicher Position. Die Schweden hingegen, kamen immer mit viel Aufwand vor dem Strafraum um dann eine Hauch von Nichts zu präsentieren.

[22h02] Die taktische Aufstellung der Griechen kennt soviele Aggregatzustände wie bei keiner anderen Mannschaft. Da wird der Linksverteidiger #15 Torosidis nach vorne gerückt und der defensive Mittelfeldmann #19 Antzas rückt in die Linksverteidigung.

Die Schweden investieren etwas mehr ins Spiel, erinnern aber mit ihrer nicht vorhandenen Durchschlagskraft an die grausamen 2006er-Schweden (Remember England – Schweden?).

[21h53] ITV spricht von einem heranziehenden Unwetter, das gegen Ende des Spiels aufschlagen könnte. Der Wind soll bereits merklich aufgefrischt habe.

Zur Halbzeit wurde Gekas gegen #7 Samaras ausgewechselt.

[21h32] Halbzeit 0:0 Ein Spiel das anfangs intesiv und zügig begann, aber immer unansehnlicher wurde, bis hin zum Antifußball der letzten fünf Minuten der Griechen gegen passive Schweden.

[21h30] Die Griechen spielen seit 5 Minuten absoluten Anti-Fußball. Mit einem Mal zieht #6 Basinas aus der Distanz ab und #1 Isaksson hat alle Probleme der Welt um den Aufsetzer zu parieren.

[21h24] Es ist eine bizarre griechische taktische Formation. Es sieht für mich nach einem 3-1-3-2-1 aus. Eine Dreier-Abwehrkette mit Krigiakos, Dellas und Torosidis. Torodisis geht immer sehr weit nach vorne mit. Umgekehrt lässt sich der rechte Mittelfeldspieler #2 Seitaridis weit zurückfallen. 10 Karagounis und 21 Katsouranis wechseln sich in einer Quasi-Spielmacherposition ab.

Seit 2 Minuten gellendes Pfeifkonzert, weil die Griechen die Schweden kommen lassen wollen und sich tief in der eigenen Hälfte den Ball zuschieben ohne auch nur den Anschein zu erwecken nach vorne zu spielen..

[21h19] Beste Torchance des Spiels, als Ibrahimovic von halblinks eine weite Flanke bekommt und mit dem Rücken zum Tor stehend den Ball mit dem Kopf nur sachte verlängert. Kyrgiakos rempelt sich zu spät zur Stelle. Der Ball geht aber übers Tor.

[21h17] Immer noch hohes Tempo, aber inzwischen sehr viele unklare Aktionen, wenige durchdachte Spielzüge. Die Defensiven stehen geballt und daher gut.

[21h03] Die taktische Aufstellung der Griechen ist nahe an der Interpretation der ARD dran. Gekas ist der einzige Stürmer. Charisteas gibt den Rechtsaußen.

Insgesamt machen die Griechen offensiv mehr Terz als in allem EM 2004-Spielen zusammengenommen. Unterm Strich ein ausgeglichenes und attraktives Spiel, dem noch die Torchancen abgehen.

[21h00] Weiterhin ein schnelles Spiel mit hinreichend viel Platz für die Spieler, die aber unter dürftigen Offensivoptionen leiden.

[20h53] Erste Chance für Griechenland nach 7 Minuten, als Charisteas sich durch die griechische Abwehr dribbelt, #19 Andersson und #4 Hansson wollen ihn im Strafraum nicht attackieren, um sich keinen Strafstoß einzufangen. Charisteas schließt mit einem schwachen Schuß durch die Beine von #3 Mellberg ab.

[20h51] Beide Mannschaften gehen sich schnell auf die Socken. Die Zuschauer steigen voll ein. Gehobene Intensität in den ersten fünf Minuten.

[20h49] Knapp ein Drittel des Stadions in Salzburg ist in schwedischer Hand. Beeindruckend große Blöcke die komplett in Gelb gekleidet sind.

[20h47] Schnellste gelbe Karte der EM 2008 von “Harry” Charisteas, der in der schwedischen Hälfte auf dem glitschigen Rasen in Hansson reinrauscht.

[20h41] Auch vier Jahre danach geht mir das Wort “Titelverteidiger” im Zusammenhang mit Griechenland nur schwer über die Tastatur.

Die Griechen – vulgo “Titelverteidiger” – spielen ganz in Weiß, während die Schweden in gelb-blau gefärbten Umbro-Trikots spielen.

Bei den Schweden wird es interessant sein zu sehen wie sich das Sturmduo #10 Ibrahimovic und #17 Larsson machen. Die haben, wenn ich es richtig gesehen habe, nur eine Halbzeit zusammengespielt. Zudem ist Ibrahimovic jemand, der sehr gerne mit Zipperlein aus dem Spiel genommen werden muss.

[20h33] Harry Redknapp auf ITV unterschreitet gerade mit einem weit aufgeknöpften schwarzen Hemd auch diverse Geschmacksgrenzen. Seine Argumentation zum gestrigen Tor: es war Abseits, weil er nicht glaubt, dass es der Schiedsrichterassistent gesehen habe, dass der Mann dort liegt. Na ja.

ITV macht übrigens das Abseits daran fest, dass der Italiener nicht die Genehmigung vom Schiedsrichter hatte, das Spielfeld zu verlassen und Andy Townsend regt sich gerade darüber auf: wie könne ein verletzter Spieler um Erlaubnis fragen.

[20h27] Ich bin immer noch fassungslos über das Schmelzer-Stück und frage mich wieviele Sicherungen bei einem Journalisten und einer Redaktion durchknallen müssen, um so ein Stück zu produzieren und abzunehmen. Was für ein Qualitätsbewusstsein herrscht da vor? Natürlich findet man vieles nicht gut, aber es gibt Dinge wo ich denke dass sie jenseits allem Geschmäcklerisches nicht gehen.

[20h20] Bernd Schmelzer bringt gerade einen Vorbericht zur deutschen Nationalmannschaft … unterlegt mit dramatischer Musik reiht Schmelzer drei Minuten lang pathetisches Versatzstück an pathetisches Versatstück, die einen vermuten lassen, das Schmelzer [-Nazivergleich gelöscht-]. Tut mir leid, wer auch in der Redaktion so einen Dreck durchgehen lässt, der ist nicht mehr dicht.

[20h15]
Griechenland “nur” mit zwei Spitzen
1 Nikopolidis
5 Dellas | 16 Kirgiakos | 15 Torosidis
19 Antzas
2 Seitaridis | 6 Basinas | 10 Karagounis
9 Charisteas | 21 Katsouranis
17 Gekas

Schweden
1 Isaksson
7 Alexandersson | 3 Mellberg | 4 Hansson | 2 Nilsson
21 Wilhelmsson | 8 Svensson (off) | 19 Andersson (def) | 9 Ljungberg
17 H.Larsson | 10 Ibrahimovic

EM2008, #4: Spanien – Russland

[19h55] Fazit Mehmet Scholl resümmiert das den Russen die Aggressivität abhanden ging, um den Spaniern Kontra zu geben. Die Spanier wären kleine Wusler die auch gegen die großen Kanten aus Schweden und Griechenland keine Probleme haben sollten.

Ich muss ein bißchen Wasser in den Scholl-Wein gießen. So wie die Russen heute aufgetreten sind, waren sie ein ideales Schlachtopfer. Keine Antizipation, keine Beweglichkeit, kein Einschreiten im Mittelfeld. Die spanische Abwehr wurde so gut wie gar nicht ausgetestet. Sie hat mich nicht überzeugt.

Das ganz große Pfund der Spanier waren die immens beweglichen Villa und Torres, die sich sehr gut verstanden, in Kombination mit den sagenhaften Zuspielen von Iniesta. Das war schon große Klasse. Aber das möchte ich erstmal sehen, wenn es im Mittelfeld richtig auf die Hölzer gibt.

[19h51] Endstand Spanien – Russland 4:1

[19h49] 4:1 Fabregas, 91te Konter gegen eine aufgelöste russische Abwehr komplettiert die russische Blamage. Konter läuft über Villa. Akinfeev kann einen Schuß abklatschen und Fabregas setzt per Kopfball hinterher.

[19h43] 3:1, Pavluchenko, 86te Nach einem Eckball wird der Ball im Strafraum verlängert und Pavluchenko gewinnt per Flugkopfball das Duell gegen Capdevilla, der nicht eng genug am Mann steht.

Das Spiel war davor mehr oder weniger tot. Ich will bei den Russen die Systemfrage nicht stellen, denn auch bei den letzten Pflichtspielen in Israel und Andorra haben sie schlechte Leistungen abgeliefert. Von einem starken Flügelspiel war bis auf den fleißigen Bemühungen von #18 Zhirkov nichts zu bemerken. So wie auch nichts vom restlichen Angriffsspiel. Bis zum Ehrentreffer hatten die Russen gerade mal zwei Torchancen durch kurze Anspiele an der Strafraumgrenze und schnellen Abschlüssen von Pavluchenko.

Die Russen sind offensichtlich überhaupt nicht damit zurecht gekommen, dass der Gegner kompakt stand und ihnen das Tempo flöten gegangen ist. Man kann ihnen die Ideenlosigkeit vor dem Strafraum und acht gestaffelt stehenden Gegenspielern ansehen. Wenn man sich dann noch das Restprogramm ansieht, Schweden und Griechenland sind keine Mannschaften die viel Platz zum Atmen lassen, dann sieht es für die Russen ganz, ganz düster aus.

[19h32] 3:0 75te Villa Villas dritter Treffer. Ohne eine sonderlich große Eile an den Tag zu legen, kommt ein langer Pass auf halbrechts auf Fabregas. Der schlägt einen nächsten Diagonalpass vor dem Strafraum. #7 Villa sprintet in die Lücke gegen aufgerückte russische Abwehr und kann aus nächster Nähe abschließen.

Aragones bringt #14 Xabi Alonso für #21 Silva.

[19h29] Die Russen kriegen null Tempo in den Motor rein. Selbst gegen Spanier die nach einem Angriff aufgerückt sind, wird das Spiel verschleppt, zögerlich attackiert und solange mit Querpässen gedaddelt, dass sich alle spanischen feldspieler schön in Position bewegen können.

Die russischen Fans verlieren die Geduld. Nach einem Fehlpass von #17 Zyryanov ins Nichts, gibt es ein gellendes Pfeiffkonzert und das… 0:3.

[19h27] Nach 23 Minuten Arbeitszeit muss #23 Bystrov den Platz verlassen ohne das eine Verletzung erkennbar wäre. Für ihn kommt #6 Adamov, ein Stürmer.

[19h22] Die Spanier machen kaum noch was und die Russen kommen nicht durch. So einfach kann Fußball sein. Nur eine einzige russische Torchance in den 20 Minuten der zweiten Halbzeit.

Wobei: das mit dem “nichts mehr machen”, muss ich etwas relativieren: mit einem Schlag machen die Spanier 3 Torchancen binnen zwei Minuten. Konter über Fabregas, Akinfeev kann den Ball rechtzeitig weggrätschen. Weiterer Konter plus anschließenden Kopfball nach Ecke. Mit einem Schlag mehr Torgefahr produziert, als die Russen nach der Halbzeit.

[19h19] #6 Iniesta wird gegen #12 Santi Carzola ausgewechselt.

[19h14] #7 Torbinski kommt für #20 Semchov. Spanien spielt inzwischen extrem destruktiv. Schiebt sich sehr lange den Ball in der Abwehr und auf Casillas zu, ehe der lange Pass kommt, der nicht zu selten bei einem Russen landet. Sehr, sehr negativ von Aragones gespielt.

[19h10] Zur Verblüffung der BBC-Kommentatoren wird #9 Torres für #10 Fabregas ausgewechselt. Soll das 2:0 schon abgesichert werden?

[19h09] Die Stimmung im Stadion ist am Boden. Die Russen daddeln vor sich hin, aber mit wenig Zug zum Tor. Die Spanier ruhen sich gerade auf ihren 2:0-Lorbeeren aus.

[19h03] Die #23 Bystrov ist für #21 Sychev aufs Feld gekommen.

[19h00] Wie man beim Halbzeitgespräch zwischen Ray Stubbs und Marcel Desailly auf dem Spielfeld sehen kann, regnet es immer noch derart, dass man noch nicht mal einen Hund auf dem Platz schicken möchte.

[18h52] Die Halbzeitführung der Spanier ist verdient und nicht verdient. Sie ist nicht verdient, weil letztendlich beide Abwehrreihen die gleichen Schwächen zeigen. Sie ist verdient, weil die Spanier diese Schwäche ausnutzen. Es ist nicht so dass die Spanier ein Offensivfeuerwerk abfackeln würde. Es sieht eher wohlgezielte, sehr schmerzhafte Nadelstiche. Geile, steil gespielte Pässe und wunderbar agile Stürmer mit Torres und Villa, die ihre Gegner auch auf engem Raum mit Laufwegen und Körpertäuschungen vernaschen.

[18h47] Halbzeit 2:0, 44te Villa Die russische Abwehr wird schon wieder düpiert. Den Ball im Spielaufbau abgeknüpft bekommen. Per langen Diagonalschlag kommt der Ball halbrechts auf #6 Iniesta, der zwar 3 Spieler auf sich zieht, aber nicht angegriffen wird und einen wohltemperierten Pass spielt. #7 Villa steht zwischen zwei Innenverteidigern, trotzdem kann Villa zwischendurch rauschen und kommt an den Ball ran. Und Tor.

[18h41] Sehr langsames und behutsames Aufbauspiel beider Mannschaften. Würze kommt nur dadurch rein, dass hie und da den Russen Abspielfehler unterlaufen, die spanische Konter einleiten und beide Abwehrreihen allergisch auf Steilpässe reagieren. Noch knapp 5 Minuten in der ersten Halbzeit zu spielen.

[18h38] Nun schieben sich die Spanier den Ball in der eigenen Hälfte zu, suchen nach Löchern bei den kompakt stehenden Russen. Mit einem Mal kommt der Steilpass auf Torres, der Verteidiger rutscht weg und schon ist ein Eckball herausgeholt.

[18h35] Apropos “Entscheidung im Mittelfeld”: langsam aber sicher drücken die Russen die Spanier nach hinten, verlagern das Spiel komplett in die spanische Hälfte. Prompt schalten sich auch die beiden Außenverteidiger #22 Anjukov und #18 Zhirkov verstärkt ein, ohne sich aber bis nach ganz vorne zu trauen. Irgendwann kommt immer der Querpass in die Mitte. Spanien tut momentan wenig.

[18h32] Mir gefällt die russische Abwehr weiterhin nicht, die sehr, sehr passiv sind. Der russische Spielaufbau geht fast ausschließlich über das zentrale Mittelfeld. Spielzüge die ausschließlich über die Flügel initiiert werden, wie es bei den Russen unterm 3-5-2 noch zu sehen gab, sind quasi nicht mehr vorhanden.

Das Spiel ist ein Duell des zentralen Mittelfelds beider Mannschaften. Beide Abwehrreihen sehen bei den Viorstössen des Gegners sehr alt aus.

[18h28] Die russische Innenverteidigung sieht nicht gut aus, hat ein Antizipationsvermögen von Scheibletten. Selbst Pässe durch die Gasse die Minuten vorher durchtelegraphiert werden, werden nicht zugestellt oder abgelaufen, sondern erst einmal Villa oder Torres vorbeilaufen gelassen.

[18h23] Riesenchance zum Ausgleich für #17 Zyryanov als im spanischen Strafraum ein Russe einen Querpass schießt und keiner der 4-5 Spanier im Strafraum sich für diesen Pass interessiert. Zyryanov schießt gegen den Pfosten. Im Gegenzug entsteht aus dem Abpraller ein spanischer Konter und der Torwart muss Kopf und Kragen riskieren um vor dem spanischen Stürmer an den Pass ranzukommen.

Das Spiel hat sich geöffnet.

[18h20] 1:0 Villa, 21te Minute Kolodin mit einem tödlichen Fehlpass. Steil gespielt, kommt der Ball aus dem spanischen Mittelfeld postwendend zurücl. Auf halblinks gewinnt #9 Torres das Laufduell mit #14 Shirokov und legt quer auf den mitlaufenden Villa ab, der aus 11m einschieben kann, schneller als die beiden “Begleitpersonen” aus der russischen Abwehr.

[18h17] Nächste russische Chance, nachdem rechts ein Russe nicht konsequent angegriffen wird und mit einem kurzen Pass in den Rücken der Abwehr einen Kollegen im Strafraum in Szene setzen kann. Der semmelt aber neben das Tor. Knapp 30 Sekunden später ein weiterer gefährlicher Vorstoss.

Nochmals dreißig Sekunden später können die Russen einen Schuss von Villa nur zur Ecke abwehren.

[18h14] Auch nach 14 Minuten ein unstrukturiertes Spiel. Die Russen legen etwas mehr Tempo hin, ziehen sich aber weit zurück und erobern die Bälle nur tief in ihrer Hälfte. Die Spanier erobern die Bälle früher, betreiben aber einen sehr lässigen Spielaufbau. Beide Mannschaften geben sich im zentralen Raum nur wenig Platz.

[18h11] In der Theorie verfügen die Russen im 3-5-2-System über atemberaubend gefährliche Flügelspieler. Keine Ahnung wie es nun beim “Tannenbaum” 4-3-2-1 aussieht. Zumindest flösst es den Spaniern nicht viel Respekt ein, denn Außenverteidiger #15 Ramos steht sehr hoch, läuft gerne bei Angriffen mit.

[18h09] Erste Torchance für Spanien. Ein weiter Diagonalpass von #15 Ramos in den Strafraum auf die halblinke Seite auf #7 Villa, der zwischen der Nahtstelle zwischen Innenverteidiger #14 Shirokov und Außenverteidiger #22 Anjukov entfleuchen kann. Villa versucht einen Heber, der aber übers Tor geht.

[18h06] Gutes Tempo, aber wenig Struktur. Kleinliche Pfeiferei von Konrad Plautz, dem österreichischen Schiedsrichter.

[18h04] Erste Torchance für Russland. Nach einer Hereingabe kann Puyol nur zum Eckball abwehren. Daraus resultiert ein Freistoß nahe der Eckfahne, die scharf vors Tor gebracht wird, aber knapp über die Scheitel von Freund und Feind rübergeht.

[17h54] Eindrucksvolle Totale bei der BBC über Innsbruck zu sehen. Im Hintergrund eine sich schließende Bergkette und im Tal wabbern die Regenwolken. Es ist so dunkel geworden, dass das Flutlicht wirklich gebraucht wird. Lichtverhältnisse wie bei einem Abendspiel, knapp 3-4h bevor die Sonne untergeht. Es regnet weiterhin in Fäden. Lt. BBC seit einer Stunde.

Die Spanier spielen in Rot-Schwarz und haben im Gegensatz zu den Russen ihre Trainingsjacken schon ausgezogen. Die Russen spielen [Roy-Black-Stimme ON] ganz in Weiß [Roy Black OFF].

[17h45] BBC-Ansager: “Chelsea faces humilation” … was? Wieso? Hiddink? “…in Eastenders.” Achso, eine Frau in einer Daily Soap.

[17h42] In Innsbruck setzt Platzregen ein. Mal sehen wie die Drainage ist…

[17h36] Die Aufstellungen:
Spanien “nur” mit 4er-Mittelfeld – also ohne Fabregas – und mit Torres und Villa.
1 Casillas
15 Sergio Ramos | 4 Marchena | 5 Puyol | 11 Capdevilla
6 Iniesta | 19 Senna | 8 Xavi | 21 Silva
9 Torres | 7 Villa

Russland
1 Akinfeev
22 Aniukov | 14 Shirokov | 8 Kolodin | 18 Zhirkov
17 Zyryanov | 11 Semak | 20 Semshov
21 Sychev | 15 Bilyaletdinov
19 Pavluchenko

EM2008: Fritten vor dem Spieltag 4

[17h32] Reinhold Beckmann und Mehmet Scholl legen in der Tat eine gute Vorberichterstattung hin. Interessanterweise hört sich das überhaupt nicht so an, als würde sich Mehmet Scholl wirklich auf die Spiele vorbereiten, sondern “nur” aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz schöpfen.

Das lässt einem so ein bißchen die Analyse zu diesem speziellen Spiel vermissen. Auf der anderen Seite zeigt Scholl wieviel er schon während seiner Laufbahn an Eindrücken und Wissen mitgenommen hat. Das ist eine angenehme Dimension der Vorberichterstattung.

So, nun wechsle ich für das Spiel zu einem neuen Blogeintrag rüber.

[17h26] Reinhold Beckmann sieht ein Gewitter über Innsbruck sich zusammenbrauen.

[17h20] Hier die spanische Aufstellung. Ein 4-4-2 mit Torres UND Villa, aber ohne Cesc Fabregas

Casillas
Sergio Ramos, Marchena, Puyol, Capdevilla
Xavi, Senna, Iniesta, Silva
Torres, Villa.

[17h12] Sven Kaulbars berichtet von den täglich 8km die die deutsche Nationalmannschaft vom Quartier zum Trainingslager zurücklegt und unterlegt dies mit einer Musik, die man auch für James Bond einsetzen kann. Alles was ich gerade über Kaulbars denke, der schon für das ARD-Boxen Stücke von unendlicher Schlechtigkeit produziert, ist… justiziabel.

[17h06]Holen Sie sich hier die Kraft für Ihre Gelassenheit?” – Monica Lierhaus eröffnet ihr Interview mit Nationaltrainer Joachim Löw. Alles was mir gerade durch den Kopf geht, ist justiziabel.

Löw: “Bei Clemens Fritz war das Becken so ein bißchen ausgehängt. Das mussten wir in der Halbzeit korrigieren und deswegen wurde er ausgewechselt.

[17h02] Bernd Schmelzhirn Schmelzer lässt sich gerade das Wortspiel “Caipi Diem” entgehen (Bericht über Clemens Fritz, einem “Caipirinha-Experte”).

[16h57] Ich verstehe das nicht: da hat man einen Italien-Korrespondenten und der ist sogar bei einer Sportzeitung (dem “Corriere”), doch anstand von einem deren Reporter oder Redakteur eine Ursachenforschung oder Analyse zu verlangen, bleibt es bei zwei schmalen Sätzen. Dann ist der Bericht zuende und Günter Netzer darf einige Allgemeinplätze zum Thema geben.

[16h50]
Das ist das Video von dem eben in der ARD und heute mittag auf Phoenix die Rede war: Fans die auf der Autobahn neben Spaniens Nationaltrainer Aragones herfahren und ihm das Trikot von Raul entgegenhalten.

[16h46] Die ARD hat mit ihrer Vorberichterstattung begonnen und nach einer Viertelstunde erstmals ins Stadion zu Beckmann & Scholl geschaltet. Mehmet Scholl spricht über Otto Rehhagel und bereut einige Vorkommnisse von damals, wo er sich pampig gegenüber Rehhagel benommen habe, der es aber “wie ein Vater” hingenommen habe.

[14h31] Das Zitat des Tages kommt für die L’Équipe von Otto Rehhagel: “Es wird gegen Schweden verboten sein, um jeden Preis auf Abseits zu spielen, wie es die Polen gegen Deutschland gemacht haben. Und wie die Verlierer vom Platz zu schleichen, wenn man sich das 0:2 eingefangen hat

[14h27] Nochwas zur gestrigen (Nicht-)Abseitsentscheidung: Die L’Équipe gibt als Experten den ehemaligen französischen FIFA-Schiedsrichter Joel Quiniou eine tägliche Kolumne. Sein Urteil: Es sei Abseits gewesen. Ausschlagebend sei das Panucci nicht “freiwillig” im Aus lag.

[13h31] Die L’Équipe titelt heute: “Es ist noch nicht gewonnen – Mit dem Unentschieden gegen Rumänien […] hat die französische Mannschaft noch keine Hypthek auf sein Schicksal genommen, aber sie muss am Freitag mehr zeigen, wenn sie gegen die Niederlande bestehen will

In einem Interview wiederholt Willy Sagnol die Aussagen die auch im Parisien zu lesen waren: er habe nach zwanzig Minuten keine Puste mehr gehabt.

Die Zitate von Domenech lesen sich wie eine Kopie von 2006: “Ich sage es seit der Auslosung: die Gruppe ist schwer” … “es sind noch zwei Spiele zu bestreiten. Es wird erst am Ende abgerechnet” … “Der Wille war da” … “es erinnert an den WM-Auftakt. Ähnlich stumpfer Rasen, gleiche Temperatur, gleiche Anstoßzeit. Der Polizeischutz für den Mannschaftsbus hat bei jeder roten Ampel angehalten. Sogar an den grünen Ampeln hielten sie. Eröffnungsspiele sind immer so. Das wird gegen die Niederlande und Italien etwas ganz anderes werden.

In der Bewertung hat das Spiel zwei von sechs Sternen bekommen. In der Benotung der Spieler ragten auf französischer Seite Ribéry, Toulalan und Makelele mit 6 von 10 Punkten heraus. Schwächster Franzose war Abidal mit 4/10. Sagnol bekam 5/10, Benzema 5,5/10 und Anelka 4,5/10.

In der taktischen Analyse übt die L’Équipe nur vorsichtige Kritik, u.a. das die Einwechslung von Nasri und Goumis und das “Befördern” von Ribery zur zweiten Sturmspitze zu spät geschah. Die erste Halbzeit wurde durch zu passives Spiel der Blauen weggeschmissen, während es in der zweiten Halbzeit zu lange dauerte, bis man sich an die Rumänen anpasste und geschlossen aufrückte und das Spiel näher vor das rumänische Tor brachte. Am Ende des Tages blieb die schreckliche Erkenntnis der Statistik: Schüsse aufs Tor: Frankreich 1, Rumänien 0. Ein einziger Torschuß im gesamten Spiel.

Frankreich wäre ein Mannschaft die seit jeher mit der Mittelachse spielt, also von Verteidigung bis zum Angriff mit sechs, sieben Spielern: Gallas, Thuram, Toulalan, Makelele, Benzema, Anelka und Ribery. Die Rumänen haben aber die Mitte dicht gemacht. Makelele und Toulalan konnten niemanden vor ihnen anspielen. Die Franzosen zeigten gestern zu wenig Bewegung um Lücken in diesen Deckungsverband aufzureißen. Ribery wäre dies einige Male gelungen, aber vorallem Makelele und Toulalan haben zuwenig versucht Räume für den Partner zu schaffen. Gallas und Thuram sind trotz Unterbeschäftigung nicht nach vorne gegangen. Benzema habe sich viel zu weit zurückgezogen (die L’Équipe fertigt für die französischen Spiele ein Diagramm mit der durchschnittlichen Position der Spieler auf dem Feld an).

Unterdessen ist Mathieu Flamini aus dem Lager wieder zurück nach Hause gefahren, da sich Domenech entschieden hat, den angeschlagenen Viera im Kader zu behalten.

[12h54] Nach Joachim Löw begibt sich nun Michael Ballack auf den heißen Stuhl mit dem Mikro das immer händisch aktiviert werden muss. Zuerst eine Frage eines 9jährigen Mädchens das in einem Sponsoren-Gewinnspiel gewonnen hat.

Es hat längere Zeit gebraucht bis es eine interessante Frage und/oder Antwort gab. befragt nach der Interpretation der Secher-Position deutet Michael Ballack an, dass er sich in einer eher “positionstreue” Interpretation sieht und verlangt von der Mannschaft je nach Gegner darauf zu reagieren. Als gelungenes Beispiel lobt er Lukas Podolski, der nach einer Zeit die Lücken im zentralen Raum beim Gegner bemerkt habe und mehr nach innen zog und dort immer für Ballack anspielbar gewesen wäre.

Damit geht die PK der deutschen Nationalmannschaft zuende.

[12h28] Die Nationalmannschaftskonferenz beginnt. Zuerst mit Joachim Löw und anschließend Michael Ballack.

Alle 23 Spieler sind fit. Die letzten 2 Tage hat man etwas relaxter trainiert, bzw. die Spieler aus dem Polen-Spiel durften regenieren.

Kreml-Astrologie: Arne Friedrich wird über den grünen Klee gelobt (“so stark wie in den letzten Wochen, habe ich Arne Friedrich selten gesehen“).

Stefan Hermanns vom Tagesspiegel stellt eine Systemfrage (Polen hatten zwischen 4-5-1 und 4-3-3 gewechselt). Löw gibt eher eine Nullantwort und weicht aus Allgemeinplätze aus. Unterstreicht das hohe Tempo das viele Mannschaften gegangen sind und das bislang noch keine Mannschaft die geführt hat, ein Spiel verloren hat.

Auf Frage des Journalisten von der Nordseezeitung nach der “neuen” Abseitsregelauslegung gab Joachim Löw zu, dass er es selber nicht gewusst hat.

Die Leistungsdichte bei der EM ist sehr sehr eng. Selbst gestern hätten die Niederländer die Italiener nicht total dominiert und hätten selber in Führung gehen können. Daher würde Löw bei den Niederländern noch nicht von einem Maßstab oder Favorit sprechen wollen.

Auf eine Frage nach den Standards gibt Löw zu, dass man diese noch nicht “vollumfänglich” habe trainieren können, das würde man nachholen. Bislang habe man noch keine Zeit gehabt. Standards wären wichtig, vorallem seitliche Freistösse, während bei Eckbällen nicht soviele Tore fallen, so seine statistische Erkenntnis.

Auf Nachfrage wusste er auch nicht, warum bislang noch keine Tore aus Distanzschüssen gefallen sind.

Ein weiterer Journalist spricht von der “neuen” Abseitsauslegung. Löw erzählt, dass er im Prinzip schon von der Regel wusste: wenn ein Spieler freiwillig ins Toraus gehen würde, wäre es abseits. Für ihn sei es neu gewesen, dass dies auch für gefoulte Spieler gelten würde.

[12h17] Schlagzeile des “Le Parisien”: “Es wird schwer – Frankreich von Rumänien in Schach gehalten“.

Als einer der Gründe für das lahme Spiel soll die französische Mannschaft die Temperaturen nennen. Nachdem sie in den Alpen in Tignes und anschließend in Vevey sich vorbereitet hätten, bei Temperaturen um die 12-14 Grad, wären sie von den 25 Grad in Zürich geschockt gewesen. Willy Sagnol wird mit der Aussage zitiert “Wir waren schon nach wenigen Minuten ziemlich platt und haben uns erst nach der Halbzeit einigermassen darauf eingestellt. ich persönlich bin gut ins Spiel reingekommen, aber nach 20 Minuten habe ich keine Luft mehr bekommen.“.

Die Fans die gestern in Zürich waren, waren ziemlich aufgebracht, begrüssten nach dem Spiel die eigenen Spieler mit Buhrufen und Pfiffen.

In der Bewertung des Parisien schnitt Malouda mit 3 von 10 Punkten am schlechtesten ab. Mann des Tages war Claude Makelele mit 6/10. Ribery hatte 5,5/10, Sagnol 3,5/10, Benzema und Anelka 4,5/10. Das Coaching von Domenech bekam 4/10.

[12h12] Ganz anders übrigens meine Wahrnehmung des zweiten Spiels, als ich mit Kopfschmerzen und Müdigkeit weggedöst bin und immer wieder von schreienden ITV-Kommentatoren aufgeweckt wurde und beim 3:0 meine Freundin aus dem Nachbarzimmer brüllen hörte. Ich bin mir daher ziemlich sicher das es ein spektakuläres Spiel gewesen sein muss :)

[11h52] Wie vorhin anderenortes geschildert, ging ich gestern nicht gerade topfit in den dritten Spieltag.

Vom gestrigen Spiel Frankreich – Rumänien habe ich ne halbe Stunde oder so mitbekommen. Dabei habe ich auch ein bißchen durch die Programme gezappt, inkl. französische Radiostationen wie RTL (die in Frankreich sich anscheinend die exklusiven Rechte für Komplettübertragungen im Radio geholt haben) oder France Info (mit Zusammenfassungen).

Ich möchte dabei von “routinierter Enttäuschung” in Frankreich sprechen. Bezeichnenderweise hat es das 0:0 in den Tageszeitungen selten als größte Meldung auf das Titelblatt geschafft. Im Fokus standen eher das Deutsch-Französische Treffen zwischen Merkel und Sarkozy, die semi-offizielle Ablösung des Top-Nachrichtenmoderators von TF1 nach 21 Jahren oder die Eisenbahnerstreiks.

Auch wenn ich jetzt so ein bißchen meine eigene Vorschau fressen muss: das 0:0 war sowohl vom Ergebnis als auch von der Art und Weise nicht unerwartet. Es gibt wohl kaum einen Trainer der so negativ eingestellt ist, wie Raymond Domenech. Es erinnert an die WM vor zwei Jahren, als die Franzosen sich nur langsam während der WM steigerten um dann ausgerechnet bei ihrem besten Spiel im Finale ihre erste Niederlage zu kassieren.

Unter Domenech herrscht immer wieder dieses lähmende Gefühl, dass er in einer Mannschaft mit grandiosen Individualisten kein Feuer, kein Esprit reinbringen kann, vielleicht sogar reinbringen will. Dieser Trainer ist für eigentlich alle Beobachter immer noch ein absolutes Mysterium geblieben.

Viele, mich eingeschlossen, hatten gehofft dass der kleine Generationswechsel in der Mannschaft von neuen Zeiten künden würden. Das Spiel gestern und die Rhetorik von Domenech nach dem Spiel lässt ahnen, dass die Franzosen auch in den anderen beiden Gruppenspielen kaum anders auftreten werden.

Screensport am Dienstag

Moinsen. Ich war gestern den ganzen Tag bei einem Kundenmeeting inkl. anschließendem “Socialising” (letzter Tagesordnungspunkt auf der offiziellen Agenda) im “Strand Pauli”, einem Beach Club an der Elbe, paar hundert Meter hinterm alten Elbtunnel, schräg gegenüber der Hafenstraßen-Häuser. Wer mich kennt, weiß wie ich auf Hitze und prallen Sonnenschein reagiere… Mit Migräne nach Hause kommend, war dann mit mir nicht viel anzufangen. Ich habe mit Apsirin intus und im Bett liegend & dösend, die zweite Halbzeit Frankreich – Rumänien bißchen mitbekommen und am Rande des Wachzustandes auch immer wieder was von Niederlande – Italien mitbekommen.

Ich kann daher nicht viel über Mehmet Scholl sagen, nur dass das “Asset” Scholl in den Frühspielen verschwendet wird, wenn man geschätzt 2 Minuten nach Abpfiff sich verabschieden muss um rechtzzeitig den letzten Werbeblock des Tages auszustrahlen. Mehmet Scholl & Reinhold Beckmann werden auch heute beim Frühspiel eingesetzt.

Im Laufe des Vormittags mehr zu den Spielen von gestern und heute in einem anderen Blogeintrag.

PREMIEREs Michael Börnicke hat der SZ (dessen Webauftritt eine neue Suchfunktion hat) ein Interview gegeben. Natürlich sind mal wieder die bösen Hacker an den “sehr schlechten Zahlen” (SZ) Schuld. Die Blaupause dieses Geblubbers kennt man ja schon von der Computerspielindustrie (C-64), Softwarebranche und Musikindustrie. Bemerkenswert: “Angesichts dieser [Hacker-]Situation sind wir sogar noch mit einem blauen Auge davongekommen. Wir haben nämlich als Gegenreaktion unsere Ausgaben, vor allem im Marketing, dramatisch reduziert.“. Aha, ein Pay-TV das nicht attraktiv genug ist, um aus eigener Kraft Abonnenten zu gewinnen, kürzt die Marketing-Ausgabe…

Wir machen das System wieder dicht, also sicher, und fahren dann die Ausgaben für Marketing wieder nach oben. Ich sehe dann Potential im zweiten Halbjahr, speziell im vierten Quartal. Der Pro-Kopf-Umsatz je Kunde wird steigen. Ich erwarte bis zu 200 000 neue Kunden, wenn die Bildschirme der Piraten endgültig schwarz bleiben.

So wie es Börnicke darstellt, würde das Marketing von PREMIERE also derzeit vorallem “Hacker” und nicht PREMIERE neuen Kunden zuführen, oder warum werden die Ausgaben dann niedrig gehalten? Das halte ich für eine extrem gewagte Theorie. Oder ist es nicht vielleicht so, dass das Programm in den Sommermonaten z.B. aus Sicht von zahlungswilligen Sportfans noch nicht mal die Fallhöher eines Kanaldeckels hat? Oder geht es um eine Vollbremsung aus kosmetischen Gründen um die schlechten Zahlen durch sehr hohe Marktingausgaben nicht nach unten zu reißen? Und wenn man die Marketingausgaben nun weiter unten hält, dann anscheinend weil die Zahlen auch im aktuellen und nächsten Quartal komplett am Boden liegen werden und man jede Ausgabe vermeiden möchte, inkl. Ausnutzung eingekaufter Übertragungsrechte wie z.B. die südamerikanische WM-Quali.

Das was Michael Börnicke hier übrigens als Neuigkeit verkauft – 200.000 neue Abonnenten im 2ten Halbjahr oder im Weihnachts-Quartal – ist eher usus. Ein Blick auf die Zahlen der neuen Abonnenten im zweiten Halbjahr der letzten Jahre:
2002: 192.000 neue Abonnenten
2003: 216.000
2004: 353.000
2005: 260.000
2006: wg. Verlust der Bundesligarechte Verlust
2007: 190.000

Wenn Michael Börnicke nun also 200.000 neue Kunden ankündigt, obwohl man inkl. ARENA-Bundesliga-Kunden 1,8 Millionen mehr Kunden hat als 2002, zeigt das wie flach das Wachstum ist und was für eine Selbstverständlichkeit Michael Börnicke hier als Sensation verkauft. Allerdings: das Wachstum im 2ten Halbjahr wurde häufig durch Sonderangebote, Bundles u.ä. erreicht, die den ARPU drückten. Wenn Börnicke 200.000 neue Kunden gewinnt bei essentiell gestiegenen ARPU, wäre das schon ein anderer Schnack.

Bemerkenswert ist mit welch großer Sicherheit er davon ausgeht, dass SIRUS, der Bundesligasender, nicht kommen wird. Das deckt sich mit Gerüchten über durchgesickerte Informationen, dass zumindest die bundesligaeigene Produktion mit Zwangsübernahme für das Pay-TV vom Kartellamt abgeschossen wird.

Einen Schuß kalten Wasser gibt es von Michael Börnicke auch:

Den Kaufpreis [für SAT.1] könnten wir sicher über den Kreditmarkt finanzieren […]
Ich bin aber froh, dass wir News Corp als strategischen Partner haben. Die sind ja auch nicht über uns hereingebrochen, sondern ich habe viel Zeit und Energie für die Suche nach einem Partner verwendet.

Hmm. Finanzierung über Kredite? News Corp nur als “strategischer” Partner? Wird Murdoch sich vielleicht doch nicht so stark einmischen wie gedacht oder gehofft?

Spocht von heute

Gleich drei Übertragungen der Rugby-Junioren-WM auf EUROSPORT 2 und der BBC. Da lohnt sich ein Blick auf die Ergebnisse des ersten Spieltags. Bemerkenswert die Siege Argentiniens (17:9) und Samoas (29:17) gegen die alten europäischen Kräfte Irland und Schottland. Argentiniens derzeit starke Stellung hat also auch ein Fundament in der Nachwuchsarbeit. Nordamerika ist weit davon entfernt. USA – Südafrika 18:108 und Kanada – Australien 12:81.

Mit diesem Wissen im Rücken reduziert sich das Interesse der heutigen drei Spiele recht schnell auf Argentinien – Tonga um 20h00. Tonga sah gegen Neuseeland kein Land und verlor 9:48, was aber noch unter “standesgemäße” Niederlage abgehakt werden kann. Erst die Resultate heute lassen einen Quervergleich zwischen Neuseeland und Argentinien zu.

Drittes Spiel der NBA-Finals. Alle Hände hoch die mit einer 2-0-Führung der Boston Celtics gegen die Lakers gerechnet hätten? Die Lakers sind durch den Austragungsmodus – es folgen nun drei Spiele in Los Angeles ehe es für die letzten zwei Spiele zurück an die Ostküste geht – a bisserl in Zuzwang geraten. Geht nur ein einziges Heimspiel verloren, müssen sie gleich zweimal am Stück auswärts gewinnen.

Dienstag, 10.6.2008

11h30 – 14h00 EM-Fieber, PHOENIX live

12h15 DFB-Audienz von Joachim I, ARD + PHOENIX + ZDF + n-tv + N24 live

14h25 – 19h00 Tennis vom Queen’s Club, EUROSPORT + BBC2 & BBCi live
Auf EUROSPORT vom Radsport unterbrochen

15h00 – 18h30 Tennis aus Halle/Westf, BÄH live

18h00 EM2008: Spanien – Russland, D#1, ARD + BBC One live
ARD: Vorberichte ab 16h30 mit Delling, Netzer, Reinhold Beckmann und Mehmet Scholl. Kommentar: Tom Bartels
BBC: Vorberichte ab 17h45.

18h00 Rugby, U20-WM: England – Kanada, BBCi live

20h00 Rugby, U20-WM: Wales – Japan, BBC 2W live

20h00 Rugby, U20-WM: Argentinien – Tonga, EUROSPORT 2 live

20h15 SuperBowl XXXIV: St. Louis Rams – Tennessee Titans, ORFsport+
Whl: 2h

20h45 EM2008: Griechenland – Schweden, D#1, ARD + ITV1 live
ARD: Vorberichte ab 20h15 mit Delling & Netzer. Kommentar: Steffen Simon.
ITV: Vorberichte ab 20h30. Kommentar: Peter Drury und Jim Beglin. Whl: 13h30

22h00 Rugby, U20-WM: Neuseeland – Irland, EUROSPORT 2 + SC4 live

0h35 – 1h25 EM2008: Spieltagszusammenfassung, BBC One

1h00 MLB: Cincinnati Reds – St. Louis Cardinals, NASN live
Whl: Mi 13h30

3h00 NBA: LA Lakers – Boston Celtics, Game 3/7, PREMIERE live
Vorberichte ab 2h45. Serie 0-2. Kommentar: Markus Krawinkel.
Whl: Mi 13h, 18h15, Do 14h

Vorschau auf Mittwoch

10h00 DFB-Audienz von Joachim I, ZDF + n-tv + N24 live
11h30 – 12h30 EM-Fieber, PHOENIX live
14h00 – 19h00 Tennis vom Queen’s Club, EUROSPORT + BBC2 & BBCi live
15h00 – 18h30 Tennis aus Halle/Westf, BÄH live
18h00 EM2008: Tschechien – Portugal, A#1, ZDF + ITV1 live
18h30 MLB: Toronto Blue Jays – Seattle Mariners, NASN live
19h00 Rugby, U20-WM:Uruguay – Rumänien, EUROSPORT 2 live
20h15 SuperBowl XXXVI: St. Louis Rams – New England Patriots, ORFsport+
20h45 EM2008: Schweiz – Türkei, A#2, ZDF + BBC Two live
20h45 Rugby, U20-WM: Italien – Russland, EUROSPORT 2 live
21h30 MLB: LA Angels – Tampa Bay Rays, NASN live
22h00 – 24h00 LeMans: Qualifying, EUROSPORT 2 live
24h00 – 1h05 EM2008: Spieltagszusammenfassung, ITV4
1h00 MLB: Cincinnati Reds – St. Louis Cardinals, NASN live
3h00 NBA: LA Lakers – Boston Celtics, Game 3/7, PREMIERE live

EM2008, #2: Fazit Deutschland – Polen

Betrachte ich das Spiel als Ganzes, hat sich Deutschland gestern als #2 hinter Portugal eingeordnet. Das waren feine erste 35 Minuten, in der so wunderbare viele Rädchen perfekt ineinander griffen. Alles da: viel Fluss im Spiel, schnelles Umschalten, der Versuch der frühen Balleroberung, Kontrolle des Mittelfeldes, Zug zum Tor und alle haben daran partizipiert. Das 1:0 war die Ernte aus den unzähligen Versuchen die polnische Abwehrkette auseinander zu ziehen und unter schnellen Entscheidungsdruck zu bringen. Gegenüber der Anfangsphase der Kroaten fehlte zwar die Aggressivität, aber dafür ging man später nicht derart unter und war die Offensive ausgewogener.

Dann schaltete man einen Gang zurück und die Polen konnten sich sukzessive ins Spiel zurückkämpfen, dominierten die erste halbe Stunde der zweiten Halbzeit. Zum Glück war man zu harmlos im Abschluß. Es gab aber genügend Ansätze um den Ausgleich zu erzielen.

Es wirkte wie ein Filmriss deutscherseits, weil alles was in der ersten Halbzeit so gut klappte, völlig verschwand. Frings musste sich immer mehr darum kümmern Löcher zu stopfen und Deutschland verlor die Kontrolle im Mittelfeld. Ohne Kontrolle im Mittelfeld brach auch der Spielaufbau zusammen. Die Bälle wurden nur noch nach vorne geschickt. Die Mannschaft rückte kaum nach und es kam wenig Kombinationsspiel zusammen.

Aus recht heiterem Himmel fiel dann der 2:0-Treffer durch einen vom Nachsetzen von Schweinsteiger provozierten Abwehrfehler. Vielleicht waren die Polen inzwischen auch müde gespielt und es war der Konzentrationsfehler eines groggy gelaufenen Innenverteidigers. Das 2:0 war jedenfalls das eigentliche Ende des Spiels. In der Schlußviertelstunde hätte Deutschland leicht auf 3:0 erhöhen können, während Polen nur noch Alibi-Offensivbemühungen unternahm.

Es gibt einiges zu verbessern, aber es ist erstmal eine solide Ausgangsbasis für das Spiel am Donnerstag dienen.

Einzelkritik

Jens Lehmann ist noch nicht der sichere Rückhalt. In der ersten Halbzeit sah das beim Verlassen der Linie sehr unkoordiniert aus, auch in Abstimmung mit Metzelder & Mertesacker. Ansonsten mehr mit Flanken und einigen abgefälschten Schüssen als den ganz drallen 30m-Bolzen gefordert.

Wenn es bei Per Mertesacker und Christoph Metzelder Probleme gab, dann sind diese eigentlich woanders entstanden. Das man bei Flanken die in den Rücken geschlagen werden, gegen nachrückende Spieler alt aussieht, kann passieren und ist eher ein Problem der nicht abgewehrten Flanke.

Gar finstere Blicke hegte ich ob der rechten Seite mit Philipp Lahm und Clemens Fritz. Gerade Clemens Fritz hat mich angenehm durch seinen Offensivdrang überrascht, denn er so in der Vorbereitung noch nicht gezeigt hat. Pluspunkt auch für die zarten Bande die er und Lahm geknüpft haben. Wenn Lahm ausnahmsweise nach vorne ging, blieb Fritz hinten. Die linke polnische Seite war aber im Endeffekt tot. Der Plan von Beenhakker mit den rochierenden Krzynowek und Smolarek für Druck zu sorgen, ist völlig gefloppt. Philipp Lahm gewann 10 von 11 Zweikämpfen, Clemens Fritz immerhin die Hälfte (9/18). Krzynowek 3 von 21, Smolarek, der zeitweise auch über links angriff, 1 von 6. Ich hätte mir mehr rochieren gewünscht, aber die beiden haben meine Erwartungen weit übererfülllt.

Bastian Schweinsteiger kam in der 55ten Minute für den konditionell nachlassenden Fritz. Er hat nicht ganz so katastrophal wie gegen Serbien auf rechts gespielt, aber irgendwo stimmt es bei ihm noch nicht. Er wirkte wie ein Fremdkörper. Ein überflüssiges Foul mit gelber Karte. Ein furchtbarer Eckball. Aber als Joker brauchbar.

Kommen wir zur Problemzone links. Marcell Jansen. Er hat mir nicht gefallen, allerdings muss ich nach Betrachten der Passverteilung mein Urteil über seine Offensivwirkung revidieren. Jansen hat die meisten Ballkontakte aller deutschen Spieler gehabt und die Passverteilung zeigt, dass er sehr wohl viel mit Podolski, aber auch mit Ballack gespielt hat. Ich hatte ihn wesentlich passiver eingeschätzt.

Das eigentliche Problem war die Defensivarbeit von Jansen. Wie gegen Serbien stand er zuweit von seinem Mann weg, diesmal #17 Lobodzinski. Das war lange Zeit nicht tragisch, aber als die Polen in der zweiten Halbzeit stärker aufkamen, war das bis zur Auswechslung von Lobodzinski die ultimative Angriffswaffe. Lobodzinski brachte immer wieder Flanken rein, die scharf vors Tor kamen. Joachim Löw reagierte nicht. Das wäre gegen eine Mannschaften mit richtigen Strafraumstürmer richtig, richtig böse ins Auge gegangen. Mertesacker und Metzelder wussten gar nicht was ihnen da um die Ohren flog.

Jansen ist ein Problem gewesen, das noch ohne Folgen blieb. Wenn Löw Zutrauen in Jansen und einer ansteigenden Form hat, dann schön für ihn. Mich macht es nervös, ich sehe keine Verbesserung zum Test gegen Serbien und ich wünsche eine defensivere Option. Entweder tauscht man Jansen gegen Westermann aus, schwächt damit die Achse mit Podolski, oder tauscht Podolski gegen Hitzlsperger aus, damit “The Hammer” den ersten defensiven Brecher vor Jansen spielt.

Lukas Podolski ist wegen seiner zwei Tore zum Mann des Spiels gewählt worden. Aber man hätte auch ohne die Treffer darüber diskutieren können. Sensationeller Fleiß (10,4km gelaufen), drittmeisten Ballkontakte, sehr viele Pässe, hat die ganze Zeit Druck auf die ballführenden polnischen Spieler gemacht, viel Zug zum Tor. Das einzige was ihm abging, war die Option auch mal außen an die Gegner vorbei zu gehen. Lukas Podolski war für mich gestern die beste Offensivkraft.

Was mir an der deutschen “Doppel-Sechs” Torsten Frings und Michael Ballack so gefällt, ist das sie keine Doppel-Sechs geben. Keine Ahnung wie man das nennen soll, aber sie sind die Herrscher des Mittelfeldes. Sie harmonieren unendlich gut, besitzen eine Antizipation was der andere macht. Der eine bleibt hinten, der andere geht nach vorne. Der eine geht nach rechts raus, der andere bleibt innen. Michael Ballack ist dabei der etwas auffälligere, weil öfters offensive Mann, aber man sollte nicht unterschätzen was für eine “Drecksarbeit” Frings hinten macht und wie wichtig es für die deutsche Mannschaft ist, dass diese zwei einen so großen Raum im Zentrum abdecken können. Wenn es gut läuft.

Wenn es nicht gut läuft, eilen sie zu den Lücken um diese zu stopfen und schwächen damit das Zentrum. In diesen Momenten fehlt es an Spielintelligenz bei Podolski und Fritz sich von ihrer Position vorne und am Rand zu lösen um das Zentrum zu halten. Schweinsteiger hält sich zwar in solchen Momenten öfters zentral auf, aber ich weiß nicht ob das Spielintelligenz oder Schulhof-Instinkt ist (“Immer dem Ball nach”). Überrascht war ich, wie wenig die beiden es trotz des ominösen Flatterball mit Fernschüssen versucht haben.

Die beiden Stürmer spielten ex aequo. Mario Gomez und Miroslav Klose waren beide fleißig und mannschaftsdienlich. Beide gingen lange Wege und waren die ersten Spieler die für Druck gegen die Polen im Spielaufbau sorgten. Klose lief zwar mehr, blief aber, abgesehen von einigen Vorlagen, eher blaß, während Gomez wesentlich zeckiger war und dadurch präsenter wirkte.

Unterm Strich: eine anprechende Leistung gegen einen nur mäßig gefährlichen Gegner. Die Fehlertoleranz wird gegen die kroaten ungleich geringer sein.

Screensport am Montag

Ich bin heute den ganzen Tag bei einem Kundenmeeting. Liveblogging wird damit zumindest für das Frankreich-Spiel ausfallen.

Bemerkenswert finde ich heute übrigens den Ersteinsatz des neuen ARD-Experten Mehmet Scholl… Nicht etwas zum Spiel des Tages Niederlande – Italien, sondern schön zuschauerträchtig zum “kleinen” Frankreich – Rumänien um 18h, wo der Name Scholl möglicherweise junge Zuschauer zum Einschalten zwischen den Werbeblöcken lockt.

Montag, 9.6.2008

11h30 – 12h30 EM-Fieber, PHOENIX live

12h15 DFB-Audienz von Joachim I, ARD + ZDF + n-tv + N24 live

14h25 – 19h00 Tennis vom Queen’s Club, EUROSPORT + BBC2 & BBCi live
EURO: 15h30-16h45 mit Radsport

15h00 – 18h00 Tennis aus Halle/Westf, BÄH live

18h00 EM2008: Rumänien – Frankreich, C#1, ARD + BBC One live
ARD: Vorberichte ab 16h30 mit Delling & Netzer. Aus Zürich: Beckmann & Scholl, Kommentar: Tom Bartels
BBC: Vorberichte ab 17h45. Kommentar: Steve Wilson

20h00 MLB: Chicago White Sox – Minnesota Twins, NASN live
Whl: Di 17h, 5h

20h15 SuperBowl XXXII: Denver Broncos – Green Bay Packers, ORFsport+
Whl: 2h

20h45 EM2008: Niederlande – Italien, C#1, ARD + ITV1 live
ARD: Vorberichte ab 2015. Kommentar: Steffen Simon
ITV: Vorberichte ab 20h30. Kommentar: Clive Tyldesley & David Pleat. Whl: Di 13h30/ITV4

0h05 – 0h55 EM2008: Spieltagszusammenfassung, BBC One

1h00 MLB: Detroit Tigers – Cleveland Indians, NASN live
Whl: Di 19h30

Vorschau auf Dienstag

11h30 – 12h30 EM-Fieber, PHOENIX live
12h15 DFB-Audienz von Joachim I, ARD + ZDF + n-tv + N24 live
14h25 – 19h00 Tennis vom Queen’s Club, EUROSPORT + BBC2 & BBCi live
15h00 – 18h00 Tennis aus Halle/Westf, BÄH live
18h00 EM2008: Spanien – Russland, D#1, ARD + BBC One live
18h00 Rugby, U20-WM: England – Kanada, BBCi live
20h00 Rugby, U20-WM: Wales – Japan, BBC 2W live
20h00 Rugby, U20-WM: Argentinien – Tonga, EUROSPORT 2 live
20h15 SuperBowl XXXIV: St. Louis Rams – Tennessee Titans, ORFsport+
20h45 EM2008: Griechenland – Schweden, D#1, ARD + ITV1 live
22h00 Rugby, U20-WM: Neuseeland – Irland, EUROSPORT 2 + SC4 live
0h05 – 0h55 EM2008: Spieltagszusammenfassung, BBC One
1h00 MLB: Cincinnati Reds – St. Louis Cardinals, NASN live
3h00 NBA: LA Lakers – Boston Celtics, Game 3/7, PREMIERE live

EM2008, #2: Deutschland – Polen

[23h17] Draußen rauschen immer wieder huppende Autos vorbei und diverse gröhlende Männer.

[22h49] Joachim Löw im Interview:

– Die ganze Mannschaft hat eine gute Leistung gezeigt. Podolski hat sehr gut gespielt.

– Wenn Polen im Ballbesitz ist, war es unsere Chance sehr schnell in die Spitze zu spielen.

– Clemens Fritz wurde aus konditionellen Gründen rausgenommen.

– Schweinsteiger kam gut ins Spiel, zeigte sich im Training wieder zielstrebiger.

– Ende der ersten Halbzeit hat man sich zu weit fallengelassen. In der zweiten Halbzeit war man nicht kombinationssicher genug, aber es war das erste Spiel und es war dafür ein sehr gutes Spiel.

– In manche Phasen hatte man nicht mehr die Ruhe und Abgeklärtheit, war in der Organisation noch zu weit auseinander. Das war eher mental als körperlich bedingt. Man führt 1:0 und geht auf Sicherheit.

– Die Abwehr hat heute sehr stabil gewirkt. Jens Lehmann war absolut sicher.

[22h45] BBC ist nach 12 Minuten mit der Analyse durch und bringt ein Interview mit Ballack, während sich Kerner und Klopp in Bregenz anbrüllen müssen um gegen das Publikum anzukommen.

[22h36] Lineker: Vier Siege für die Favoriten und “the underdogs have to score a goal.”

[22h35] Endstand Deutschland – Polen 2:0

[22h25] Interessante Statistik: Ballbesitz 58:42% zugunsten der Polen. Bei aller Dominanz der Polen in der zweiten Halbzeit, ich denke die Zahl sagt mehr etwas über die Geschwingkeit des Spielaufbaus aus, als über das wahre Kräfteverhältnis.

[22h21] Genickbruch und so. Deutschland spielt jetzt auf und ist einem 3:0 näher als die Polen ihrem ersten Treffer.

[22h16] Hitzlsperger wird für Gomez eingewechselt und bei den Polen geht #4 Golanski und die #11 kommt.

[22h14] 2:0 Deutschland, Podolski, 73te Puuhhhh…

Ein langer Ball scheint von einem polnischen Verteidiger und Boruc abgelaufen zu werden, doch Schweinsteiger setzt nach, erobert sich im Strafrauf den Ball, bringt ihn irgendwie zu Klose, der den Ball nicht unter Kontrolle bekommt. Die Kerze landet zu Podolski, der herzhaft volley abzieht.

[22h12] Torchance durch famosen Schuß von Ballack nach Flanke Lahm. Die Ecke von Schweinsteiger wird so schlecht geschossen, dass mir keiner erzählen kann, dass die Mannschaft Standards geübt hat.

[22h09] Frings ist inzwischen fast komplett aus dem zentralen defensiven Mittelfeld rausgezogen, weil er “Backup” für den Scheinverteidiger Jansen spielen muss.

Wenig Spielfluß bei Deutschland, wenig Bewegung im Spiel. Die Polen haben sich das Mittelfeld zurückerobert und lassen keinen ungestörten Spielaufbau mehr zu. Fast bei jedem deutschen Pass bekommen sie ein Fuß dazwischen.

[22h06] #16 Piszczek kommt für #17 Lobodzinski.

[22h04] Abseitstor für Smolarek. Wenn man in der Szene mit dem Lineal eine Linie zieht, fürchte ich, das Lahm ganz rechts das Abseits aufgehoben hat. Das Spiel läuft derzeit auf ein Unentschieden zu und Löw handelt nicht.

[22h02] Mich macht die Situation auf der Linksverteidiger-Position weiterhin nervös. Es ist derzeit die einzige polnische Angriffsoption und die wird nicht unter Kontrolle gebracht.

[21h59] Nach knapp zehn Minuten der erste gut konstruierte Angriff und ununterbrochene Ballbesitz für knapp 20 Sekunden für Deutschland. Schweinsteiger scheint rochieren zu wollen, tauchte eben über links auf. Hoffentlich weiß Podolski Bescheid.

[21h56] Schweinsteiger wird für Fritz eingewechselt.

[21h55] Deutschland lässt derzeit zuviel Ballbesitz der Polen zu. Nach vorne zu schnelle Ballverluste, nach hinten läßt man den Polen zuviel Raum.

[21h53] Schweinsteiger wird gleich reinkommen. Entweder für den vielleicht erschöpften, lauffreudigen Fritz oder für Jansen inkl. kleiner Spielerrotation.

[21h51] Wenn es derzeit ein Abwehrproblem bei den Deutschen gibt, dann ist es #2 Jansen, der wieder und wieder zu weit weg von #17 Lobodzinski steht und seine Flanken zulässt. Wie gut dass keiner der Polen derzeit wirklich Lust hat, im Strafraum in die Flanken reinzugehen.

[21h46] Spielerwechsel für Polen. #20 Roger ist für #9 Zurawski reingekommen.

[21h44] Auch Lee Dixon ist extrem zufrieden mit dem deutschen Spiel, erwartet ein 2:0 oder 3:0 am Ende.

[21h36] Die BBC nimmt das Abwehrverhalten der Polen auseinander. Die Vierer/Dreierkette läßt sich weit auseinanderziehen. Niemand geht auf den ballführenden Vorlagengeber drauf, aus der Kette löst sich plötzlich der zentrale Spieler um auf den Vorlagengeber drauf zu geben und reißt noch größere Lücken in die eigene Abwehr auf.

[21h33] Alan Shearer: Beste erste Halbzeit der EM. Taktischer Selbstmord von Beenhakker gegen Podolski und Gomez so hoch zu verteidigen. Nach 25 Minuten haben sie es aber abgestellt

Martin O’Neill: Nein, haben sie nicht. Sie wurden in der Offensive stärker, aber die Abwehr sah weiterhin wackelig aus.

Alan Hansen: Das Spiel hätte längst vorbei sein müssen. Ich habe keine Ahnung was die Polen für ein Plan hatten

[21h32] Halbzeit Deutschland – Polen 1:0

[21h23] Fritz setzt sich rechts wieder sehr gut durch, kann einem Tackling ausweichen, passt scharf in den Rückraum. Gomez mit allen Platz in der Welt, trifft den Ball nicht voll. Der Ball geht neben das Tor, Klose gelingt es nicht die Hacke noch ran zu bekommen.

[21h21] Beste Chance der Polen. Lobodzinski kann sich rechts durchsetzen, nachdem Jansens Tackling misslingt. Lobodzinski flankt in den Rückraum, Metzelder lässt sich von Smolarek zu sehr gen Tor ziehen und Ballack kommt nicht rechtzeitig zur Aushilfe um diese Lücke zu decken. Zurawskis Schuß geht knapp daneben.

[21h19] Derzeit profitieren die Polen von der kleinlichen Auslegung des Schiedsrichters, denn Podolski oder Gomez steigen derart körperbetont ein… das würde von einem englischen Schiedsrichter so nicht unbedingt gepfiffen werden.

[21h14] Das deutsche Spiel weiterhin mit extrem viel Zug zum Tor. Prunkstück ist derzeit die Laufarbeit jenseits der Abwehr. Die Polen können nicht ungestört aufbauen. Gomez, Fritz, Podolski und Klose leisten sehr viel Laufarbeit für die Defensive.

[21h11] Also dafür das mir um die rechte Seite Angst und Bang war, klappt das mit Lahm und Fritz recht anständig.

[21h05] 1:0 Deutschland, Podolski, 20te Aggressiv abgeknüpfter Ball gegen eine aufgerückte polnische Verteidigung, Gomez spielt den wohltemperierten Pass in die Gasse, Klose sprintet am Rande des Abseites rein, rennt auf Boruc zu, um im richtigen Augenblick auf den mitgelaufenen Podolski quer zu legen, der nur noch das leere Tor vor sich hat.

[20h58] Die Polen rochieren vorne. #7 Smolarek spielt für längere Zeitabschnitte linksaußen, tauscht in anderen Zeitabschnitten die Position mit Krzynowek.

Lehmann macht immerweider nicht den sichersten Eindruck.

[20h55] Vorsichtig formuliert: ein Spiel mit viel Körperkontakt, bei dem der Schiedsrichter nicht immer mit dem gleichen Maß zu messen scheint.

Ansonsten ein Spiel mit Thrill. Beide mit Zug zum Tor und gefährlichen Offensivaktionen.

[20h53] Deutsche Fans singen “Auf die Fresse, auf die Fresse”. Hmpff…

[20h49] Erste Torchance weil der Schiedsrichter eine Abseitsposition von Gomez nicht gibt. Steilpass durch die Gasse, Klose rennt auf Boruc zu und statt selbst abzuschließen, gibt er auf Gomez, der den Ball vor dem leeren Tor nur knapp neben das Tor grätscht.

[20h48] Der Schiedsrichter deutet in den ersten drei Minuten eine eher kleinliche Auslegung von Körpereinsatz an.

[20h46] Erste Torchance für Polen, weil Lehmann bei einer Flanke unnötigerweise sehr weit rausgeht, und den Ball schlecht faustet, obwohl Mertesacker in Position war. Jansen stand auch zu weit innen und ließ die Flanke zu.

[20h42] Den Nationalhymnen nach zu urteilen, gibt es ein leichtes Übergewicht der polnischen Fans im Stadion.

[20h38] Die Mannschaften stehen bereit. Deutschland in Weiß-Schwarz und Polen in Rot-Weiß. Choreos der deutschen und polnischen Fans. Löw ist noch in den Kabinengängen, während Beenhakker mit seinen schlohweißen Haaren bereits draußen ist.

[20h33] Gary Lineker: “Unsere statistische Abteilung hat errechnet, dass die polnische Aufstellung die höchste Punktzahl aller Aufstellungen beim Scrabblen erzielen würde. Wundern sie sich nicht, wenn wir heute abend die Spieler nur bei den Nummern nennen werden.

[20h31] Martin O’Neill und Alan Shearer, Pundits bei der BBC, wollen eine Sensation durch Polen nicht ausschließen. Beenhakker wäre ein Magier.

[20h27]against the only team that won the championship three times. Guess who…” – Gary Lineker bei der Anmoderation auf BBC One.

[20h24] Schweinsteiger ist sichtbar geknickt ob seiner Nichtnominierung, im Gespräch mit Hansi Flick.

[20h15] Jürgen Klopp interpretiert das polnische 4-2-3-1 als taktisches Mittel um die deutsche Defensive auseinanderzuziehen. Lobodzinski und Krzynowek beschäftigen weit außen die Außenverteidiger und Zurawski und Smolarek versuchen Räume und Übergabeprobleme in den Nahtstellen zwischen den beiden Sechsern und Innenverteidgern auszunutzen.

[20h07] Die Aufstellungen.
Deutschland
1 Lehmann
16 Lahm | 17 Mertesacker | 21 Metzelder | 2 Jansen
8 Frings | 13 Ballack
4 Fritz | 20 Podolski
11 Klose | 9 Gomez

Polen
1 Boruc
13 Wasilewski | 8 Bak | 14 Zewlakov | 4 Golanski
18 Lewandowski | 5 Dudka
17 Lobodzinski | 9 Zurawski | 8 Krzynowek
7 Smolarek

EM2008, #2: Österreich – Kroatien

[19h54] Fazit So beeindruckend die kroatische Mannschaft in der ersten halben Stunde war, so viele Fragezeichen hinterlässt das Spiel. Warum haben die Kroaten nachgelassen? Sind die Beine vielleicht sehr früh dick geworden? Ich glaube nicht dass es Überheblichkeit war.

Bedenklich wie sehr sich das kroatische Mittelfeld hinten reindrängen ließ und die Offensiv-Spieler MIA waren. Olic und Modric immerhin noch mit Fleißkärtchen. Petric und Kranjcar komplett untergetaucht.

Nico Kovac
bekam das Mittelfeld nicht in Griff, Srna war am Flügel völlig überfordert und die Abwehr schwamm vom Minute zu Minute immer stärker. Was auf dem linken Flügel mit Simunic und Pranjic abging… Schade das Deutschland auf der Seite so gar nichts anzubieten hat.

Zu den Österreichern: schaut man sich die letzte halbe Stunde an, nach den Einwechslungen von Korkmaz und Kienast, hat man das Gefühl das Hickersberger zu ängstlich mit seiner Aufstellung gewesen ist. In der zweiten Halbzeit zeigte Österreich wie man spielen wollte. Leider zeigte es auch das Problem: ein Spiel ohne richtigen Sturm, ohne Strafraumpräsenz.

Aber an das was die Kroaten da angeboten haben, ersten 30 Minuten vs. letzten 30 Minuten, da werde ich noch zu knabbern haben. Unverständlich.

[19h52] Endstand Österreich – Kroatien 0:1 Bezeichnend: nach dem Schlußpfiff fallen die Kroaten völlig erschöpft zu Boden. Das lässt erahnen wie sehr die Österreicher trotz einem ungefährlichen Sturm gefordert haben.

[19h48] Zweite Torchance für Kroatien in Halbzeit Zwo durch #20 Budan der eine Hereingabe fast ins Tor grätschen Kann. Wertvolle Zeit für die Kroaten, die daraus zwei Eckbälle ziehen können. 2 Minuten Nachspielzeit angezeigt.

[19h44] Die Kroaten sind nur noch ein Hühnerhaufen. Zwei Vierketten 20m vor dem Tor aufgestellt, harren der Österreicher die da kommen. Die Rot-Weiß-Roten können außen nach Wunsch schalten et walten. Was den Österreichern abgeht, ist ein richtig guter Strafraumstürmer, ein kopfballstarker Mann, der einfach mal im Strafraum bleibt.

[19h42] Es ist überraschend wie wenig physische Präsenz die Kroaten inzwischen im Mittelfeld haben. Die Österreicher rauschen ungehindert bis 30m vors kroatische Tor durch. Die Kroaten behelfen sich, indem sie an der Uhr drin und kleine Fouls suchen.

[19h40] #8 Vukojevic kommt für den Mann mit den ganz dicken Beinen: #18 Olic. Mehr Defensive.

[19h37] Aus den Kommentaren:
1/ Deutsche Aufstellung. BILD hat recht (leider). Ohne Schweinsteiger, mit Podolski, Fritz & Gomez

2/ Spektakuläres Formel 1-Rennen was man sich in der Wiederholung nach dem Deutschland-Spiel auf RTL oder PREMIERE ansehen sollte.

[19h35] Ich traue es mich kaum zu sagen, aber allmählich verdienen sich die Österreicher ein Unentschieden. #11 Korkmaz macht Linksaußen richtig viel Krawall und die kroatische Abwehr wackelt bei hohen Bällen. Mehr aus eigener Unsicherheit statt österreichischer Sturmgewalt, aber wackeln ist wackeln. Und zwar immer stärker.

[19h33] Es ist nur noch ein Spiel auf ein Tor, das kroatische Tor. Frühe Ballverluste der Kroaten. Die Österreicher bekommen außen sehr, sehr viel Platz, dafür stehen die Kroaten in der Mitte kompakter und da finden die Österreicher derzeit nicht durch. Die Flanken sorgen für begrenzte Gefahr und Fernschüsse scheinen des Österreichers Ding nicht zu sein.

[19h31] Letzter Wechsel für Österreich: #9 Linz geht, #18 Kienast kommt.

[19h29] Die Kroaten rühren Beton an, ziehen sich mitunter sehr weit zurück, verlangsamen das Spiel, befreien sich mit weiten Schlägen.

Hickersberger offensive Einwechslungen gehen derzeit in Sachen Torgefährlichkeit noch nicht auf, trotz vielen Spielanteilen.

#21 Petric verlässt das Feld für #20 Budan. Petric ging bereits in der ersten Halbzeit gegen Olic unter und ward in der zweiten Halbzeit kaum noch zu sehen.

[19h26] Nächster Wechsel: #11 Korkmaz kommt für #12 Gercaliu. Gercaliu hat im Spielaufbau für viele Ballverluste gesorgt und war in seinen Laufwegen nicht souverän.

[19h24] #15 Knezevic spielt Innenverteidiger, #3 Simunic rückt nach links. #22 Pranjic rückt nach vorne ins linke Mittelfeld.

[19h21] Das Spiel verliert aktuell jeden roten Faden, mit vielen Fehlpässen und kleinen Fouls. Mal sehen wie sich die Spielerwechsel bei den Kroaten auswirken, denn Knezevic ist lt. Kicker ein Innenverteidiger, der für einen offensiven Mittelfeldspieler gekommen ist.

[19h16] Erste Torchance für Kroatien nach 15 Minuten der 2ten Halbzeit, als Modric in den Strafraum reindribbelt. Der Ball wird zuerst geklärt, aber ein Rückpass der Österreicher ist zu kurz und der Ball kommt wieder zu Modric. Den anschließenden Eckball bekommt Nico Kovac nicht ganz unter Kontrolle.

Spielerwechsel:
#19 Säumel geht, #7 Vastic kommt
#19 Kranjcar geht, #15 Knezevic kommt

[19h12] Das Spiel entwickelt sich allmählich in die von Hickersberger gewünschte Richtung. Die Österreicher sind drauf und dran ihre technischen Unzulänglichkeiten durch Laufbereitschaft und Schnelligkeit gut zu machen. Da stimmt einiges von der Raumaufteilung nicht, aber es gelingt ihnen die Kroaten zu beschäftigen. Kaum noch klare Aktionen der Kroaten jenseits der Mittellinie. Mordric und Kranjcar wie ausgeknipst.

[19h07] Die Kroaten kommen zurückhaltend aus den Kabinen. Dezente Überlegenheit, Österreich ist aber auf gleicher Augenhöhe.

[18h59] Sowohl das ZDF als auch die BBC führen die Situation zwischen #4 Pogatetz und #18 Olic aus. Bei beiden mit dem gleichen Grundtenor: Pogatetz hätte da im Grunde genommen drei Rote Karten binnen drei Sekunden bekommen müssen und noch nicht einmal die (zweite) gelbe Karte bekommen.

[18h51] Fazit Kroatien Viel Knabberzeug fürs Hirn in dieser Partie. Die ersten 30 Minuten von Kroatien sind die derbste Machtdemonstration eines Teams gewesen, die ich seit langer, langer Zeit gesehen habe. Aggression, Tempo, Antizipation, Raumaufteilung. Ich saß vor dem Fernseher und habe nur noch dicke Backen gemacht.

Dann ließen die Kroaten nach. War es Selbstsicherheit? Oder wollten sie das hohe Tempo bei diesen Temperatur zurücknehmen und dosieren?

Die Österreicher haben dann nochmal 5-10 Minuten gebraucht um die Situation zu erfassen und darauf zu reagieren. Die Probleme für die Kroaten entstehen in der Abwehr just an der prophezeiten Stelle: Simunic und Pranjic. Insbesondere Pranjic hat bei hohen Bällen ganz, ganz schlimme Laufwege, scheint nie zu wissen, wo der Ball landen wird und Standfest, Harnik und Aufhauser bekommen dort durchaus Bälle von hohen Bällen oder Steilpässen serviert.

[18h48] Halbzeit Österreich – Kroatien 0:1

[18h45] Die Angriffe der Österreicher bewirken dass die Kroaten sich nicht mehr trauen so schnell und massiv nachzurücken und prompt passiert es nun öfters das Modric vorne mit einem Ball verhungert.

[18h40] We got a game. Das ist die angedachte Taktiktafel-Situation: ein schneller Pass wird in die Lücke zwischen Simunic und Pranjic gespielt, Harnik kann den Ball erlaufen und bringt kurz vor der Grundlinie eine gefährliche Hereingabe, die zur Ecke geklärt werden kann.

Bei der Ecke hat man Torhüter schon mal souveräner klären sehen als Pletikosa.

Eine Minute später: langer Diagonalpass, wieder in den Rücken von Simunic und Pranjic und Standfest kann den Ball nur übers Tor schießen.

Haben die Kroaten nach 40 Minuten ihr Pulver verschossen?

[18h37] Die Österreicher sehen trotz zurückhaltender Kroaten so aus, als würden sie dem Braten nicht trauen. Völlig verschreckt durch die krasse Anfangsviertelstunde der Kroaten, schauen sie immer zweimal hoch bevor sie den Pass spielen, weil sie nicht glauben dass ihre angedachte Anspielstation wirklich frei ist.

Immerhin können die Österreicher das Spiel jetzt länger aus ihrer Hälfte halten, länger im Ballbesitz bleiben. Es gibt also Hoffnungsschimmer.

[18h35] #21 Petric steht 15m vor dem Tor halblinks, völlig frei, dank misslungener österreichischer Abseitsfalle und nimmt den Ball volley um ihn in den Himmel zu befördern.

[18h33] Die Österreicher sehen etwas mehr Land, nachdem die Kroaten nicht mehr so aggressiv bereits in der österreichischen Hälfte attackieren.

[18h31] Kann das sein dass dies grad eines der Spiele ist, die von Plazamedia oder SportCast produziert werden? Die unmotiviert eingestreuten Großaufnahmen sind sehr “deutsch”.

[18h27] Die erste seriöse österreichische Chance nach 27 Minuten. Ein Freistoß von links. Ivanschitz schlägt vors Tor und ein Österreicher kann, wenn auch etwas kraftlos aus der Rücklage, knapp neben das Tor köpfen.

Die Kroaten haben einen Gang zurückgeschaltet und kaum sage ich das, mischt #18 Olic im Alleingang zwei Österreicher auf und #4 Pogatetz bewegt sich am Rande der Rot-Gelben Karte.

[18h26] Es sind 25 Minuten gespielt und #15 Prödl hebt hilflos die Arme weil er noch nicht mal bei einem Einwurf in der eigenen Hälfte einen anspielbaren Mannschaftskollegen findet.

[18h24] McP in den Kommentaren: “Immerhin kann man den Ösis nicht vorwerfen, dass sie der Erwartungshaltung nicht gerecht werden.

[18h20] Österreich definiert gerade den Begriff “nicht ins Spiel kommen” neu. Vielleicht sollte man von nun an sagen: “nicht nach Österreich kommen“.

Die Kroaten haben den Österreichern komplett den Zahn gezogen. Keine Organisation. In Sachen Einsatz gewinnen sie kaum einen Zweikampf. Schnelligkeit gelingt nicht, sie sind mit dem Tempo der Kroaten auch in den Defensivaktionen überfordert. Es greift Ratlosigkeit in Form von gebolzten 40m-Pässen straight nach vorne um sich, mit keinem Österreicher auch nur ansatzweise in der Nähe.

Das sind minimum hundert Plätze Unterschiede in der Weltrangliste.

[18h16] Olic überspielt? Wer hat das denn behautet? Olic alleine strahlt mehr Gefahr durch seine Laufwege aus, als die komplette österreichische Mannschaft.

[18h11] Fassungslos gutes Defensivverhalten der Kroaten. Extrem aggressives Pressing. Extrem gute Raumaufteilung. Spätestens in der kroatischen Hälfte ist jeder österreichischer Spieler im Ballbesitz komplett isoliert, von 5-6 Kroaten umgeben. Was die Kroaten aktuell zeigen, katapultiert sie zu einem der unangenehmsten Gegner der EM.

[18h08] Weiterhin beeindruckende Anfangsphase der Kroaten, die nicht nachlassen, sondern nachsetzen, den Sack zu machen wollen. Sehr aggressives, physisches Draufgehen auf die Österreicher, egal wo sie sich auf dem Feld im Ballbesitz befinden und die Österreicher scheinen gerade ihren ersten Kontakt mit “Erwachsenen-Fußball” zu bekommen, so verschreckt und verschüchtert sehen sie aus.

[18h03] 0:1 Modric, 4te Früher Elfmeter durch Olic rausgeholt, gegen Aufhauser. Den Elfmeter kann bzw. muss man geben.

Kroatien hatte in den Minuten vorher deutlich versucht, dem Spiel seinen Stempel zu geben und griff mehrmals über seine linke Seite an. Mehrmals auch über Olic. Aufhauser oder Pogatetz verursacht den Elfmeter, als man plump in den Laufweg von Olic reinrennt und ihn über die Oberschenkel stolpern lässt. Bereits zuvor gab es eine elfmeterreife Wrestling-Einlage von Pogatetz gegen Olic.

[17h58] Felix/Chelsea bloggt auf Medispolis mit.

[17h55] Die Mannschaften kommen auf das Feld und der Eindruck im Stadion ist der gleiche wie bei der Schalte zum Heldenplatz in Wien zum Public Viewing: die Kroaten zumindest in der Lautstärke gegen die Österreicher überlegen.

Kroatien ganz in Blau mit rot-weißen Applikationen. Österreich in Rot-Weiß.

[17h50] Was für geile Interviews gibt eigentlich der Bilic? Gestern zersägt er rhetorisch die Engländer in der BBC – die Pfeifen hätten Zillionen von Chancen für die Qualifikation gehabt und sie alle aus eigener Dummheit versemmelt – und nun baut er richtig schön Druck auf Deutschland auf, die gegen Polen gewinnen *müssen* um ihren eigenen Ansprüchen zu rechtfertigen.

Ich sehe langsam was die Experten bzw. HSV-Präsidium in Bilic sehen. Die Mind Games hat er schon sehr gut drauf.

[17h46] JB Kerner und Klopp amüsieren sich gerade auf Kosten von Urs “schlußendlich” Meier und Klopp, die Ratte, kriegt sich kaum noch ein.

[17h36] Die Aufstellungen:
Österreich kommt mit den gelernten Außenverteidigern #2 Standfest und #12 Gercaliu defensiv daher, setzt aber gleichzeitig mit Ivanschitz und Harnik auf Tempo um vorallem zwischen Simunic und Pranjic durchzukommen.
21 Macho
15 Prödl | 3 Stranzl | 4 Pogatetz
2 Standfest | 19 Säumel | 6 Aufhauser | 12 Gercaliu
10 Ivanschitz
20 Harnik | 9 Linz

Kroatien
1 Pletikosa
5 Corluka | 4 R.Kovac | 3 Simunic | 22 Pranjic
11 Srna | 10 N. Kovac
14 Modric | 19 Kranjcar
18 Olic | 21 Petric

EM2008: Fritten vor dem Spieltag 2

[17h33] So, ich geh jetzt für das Österreich-Spiel in einen anderen blogeintrag rüber.

[17h15] Die Aufstellung der Österreicher wird vom Standard als sehr defensiv interpretiert, da zwei Außenverteidiger in das 5er-Mittelfeld aufgerückt sind.

[17h08] JB Kerner: “oberösterreichischen Buchhändlerin” WIR HABEN UNSER NEUES DRINKING-GAME!!!!

[17h04] Die Aufstellung Österreichs:
Macho
Prödl, Stranzl, Pogatetz
Gercaliu, Aufhauser, Säumel, Ivanschitz, Standfest
Linz, Harnik

[16h59] JB Kerner hat nur einen Satzbaustein für Christiane Stürmer eingeübt: “Buchhändlerin aus Linz”.

Ach ja: Nadal demontiert Federer. D-e-m-o-n-t-i-e-r-t. 5:0 im 3ten Satz und zwei Sätze schon im Rucksack.

[16h52] Klopps Tipp für die deutsche Aufstellung: Mittelfeld links mit Podolski, Gomez neben Klose. Schweinsteiger auf rechts.

Klopp ist übrigens seit gestern in beängstigender Topform und bläst auch mit seinem Spaß an kraftvollen Formulierungen wirklich alles weg, was in Deutschland in Sachen Fußball unverschlüsselt zu hören & sehen ist. Ach, was sag ich “Deutschland”, Europa!

[16h43] Lt. einer Agenturmeldung bei spox.com haben Schwedens Ibrahimovic und Linderoth zwei Tage vor ihrem Auftaktspiel nur individuelles Training geschoben.

Laut sport24.com steht ein riesengroßes Fragezeichen hinter dem Einsatz von Thierry Henry im morgigen 18h-Spiel gegen Rumänien. Am Donenrstag musste er beim Aufwärmen das Training abbrechen und hat seitdem nur abseits der restlichen Gruppe ein bißchen Balltraining gemacht. Am Samstag ließ Domenech erstmals Anelka UND Benzema zusammen in der gleichen Gruppe trainieren, die bislang noch nie zusammengespielt haben. In der Verteidigung soll es auf die konservative Variante mit Sagnol, Gallas, Thuram und Abidal hinauslaufen.

[16h37] Urs Meier steht per Blue Screen in einem virtuellen Stadion, im Hintergrund laufen Computeranimationen und Meier erklärt… ähem … eigentlich nichts. Sollte eine Erklärung von Handspiel sein, aber Meier verfranst sich mal wieder in Details ohne das Große Ganze zu erklären.

[16h21] Keine neuen Erkenntnisse zu der deutschen Aufstellung, die Joachim Löw wirklich erst um 19h30 rausrücken will. Glaubt man den Experten, u.a. im Doppelpass, gibt es nur zwei Fragen: links im Mittelfeld Schweinsteiger oder Podolski und rechts im Mittelfeld Fritz oder Schweinsteiger.

[16h17] Das ZDF beginnt mit seiner Vorberichterstattung im strahlenden Sonnenschein am Bodensee und wieder vor noch nicht einmal halbleeren Tribünen… die sich erst kurz vor dem 18h-Spiel auffüllen werden.

[14h52] Einige Links mehr, während ich mich in meinem Feedreader durcharbeite:

kickandwrite mit einer kleinen EM-Preview (über die kleinen Mannschaften und die Favoriten)

Oliver Fritsch im “Direkten Freistoss” mit Betrachtungen zum gestrigen Portugal – Türkei und Schweiz – Tschechien.

Notizen auch bei “15:00 Taktikbesprechung” zu den beiden Spielen:
Schweiz – Tschechien
Portugal – Türkei

[14h25] Die Neue Zürcher Zeitung schiebt Frust von gestern. In Schlagzeilen sieht das so aus:

Aufgalopp, Feier und Kater – Die Stimmung in Basel baut sich langsam auf und sackt rasch zusammen”

Frei stürzt die Schweizer in Schwermut – Der Captain verletzt sich am Innenband des Knies und fällt aus”

Mit Alex Frei verliess auch ein Stück Hoffnung das Stadion. Bis zu seiner Verletzung war der Rekordtorschütze einer der Besten auf dem Rasen gewesen, er hatte drei, vier Chancen, immer waren die Oktopus-Arme oder -Beine von Goalie Cech im Weg, mit dem er einst in Rennes zusammengespielt hatte. Nicht ein einziges Mal war Alex Frei gefoult worden. Bis zu dieser 42. Minute.

Tapfer gekämpft, eher zufällig verloren – Ein Tor Sverkos’ entscheidet Spiel gegen Tschechien zuungunsten der Schweiz”

Dass das Schweizer Nationalteam für das Eröffnungsspiel bereit gewesen war, sah man vielleicht am besten nach dem Schlusspfiff: Jene elf Spieler, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Rasen waren, liessen sich nicht etwa erschöpft, enttäuscht fallen. Sondern sie wollten nur eines: weitermachen. Ungläubig starrten sie den Schiedsrichter an, der mit seinem unsensiblen Pfiff etwas abrupt beendete, was doch nicht vorbei sein konnte, nicht vorbei sein durfte.

Kein Endprodukt – In der Schweizer Niederlage gegen Tschechien verbirgt sich Logik”

Gewiss, es spricht für die Schweizer, dass sie nach dem Ausfall Freis die Angriffsbemühungen nicht erschüttert einstellten, sondern andere offensive Lösungen suchten und fanden. Fakt ist aber, dass kein Tor resultierte – was kein Zufall ist, weil die Schweizer einen einzigen Stürmer von europäischer Güte besitzen: Frei. Es ist ebenso wenig Zufall, dass Frei an der WM 2006 zwei von vier Schweizer Goals erzielte. Den restlichen Spielern fehlt auf höchstem Niveau die Effizienz. Obwohl die Niederlage nicht zwingend war, verbirgt sich in ihr also Logik. Die Schweizer machten wacker, was sie können – doch mit Frei, der auch nach drei vergebenen Chancen nie aufgibt, können sie mehr.

Angesichts der gravierenden Verletzung Freis scheint für die Euro-Fortsetzung wenig Optimismus angebracht. Weder Streller noch Derdiyok sind ebenbürtiger Ersatz, und Yakin wäre wirkungsvoller, dürfte er hinter . . . Frei spielen […]

[14h15] Der Guardian hat die erste reguläre Ausgabe seines Football Daily-Podcasts abgelegt, u.a. mit Raphael Honigstein der aus Basel vom Schweiz – Tschechien-Spiel berichtet.

Nach dem Spiel hat sich Magnin stundenlang über den Schiedsrichter aufgeregt, während die Tschechen sehr offen damit umgingen, dass sie wirklich schlecht gespielt haben und Cech sich über die vielen frühen Ballverluste seiner Vorderleute beklagte.

[14h02] Das ZDF hat die Einschaltquoten der ersten beiden Spielen veröffentlicht und alles nördlich von 10 Millionen dürfte das ZDF Freudestränen in die Augen treiben.
Schweiz – Tschechien: 10,16 Mio/MA 54,6%
Portugal – Türkei: 10,52 Mio/MA 40,5%

In Frankreich waren es für Portugal – Türkei knapp 6 Mio Zuschauer (MA: ca. 30%) auf TF1 und damit nur knapp der Tagesdurchschnitt für TF1.

[13h32] Die Sonntagsausgabe der L’Équipe macht mit der Schlagzeile “Portugal gibt den Ton vor” auf, auf Seite 2 findet sich aber eine lange Reportage über die abgeschirmten Franzosen, die 400m rund um das Gelände alles von der Polizei haben abschirmen lassen. Mit Infrarotkameras werden die in den Bäumen mit Ferngläser bewaffneten Kameras von der Polizei aufgespürt und weggescheucht.

Trotzdem hat der L’Équipe folgenden Stand der Dinge aufgeschnappt: das Rennen zwischen Anelka und Benzema ist noch offen. Viera hat das Training am Freitag wieder aufgenommen und hat am Samstag voll mittrainiert, während Thierry Henry wegen Schmerzen aussetzen musste.

Für die Partie Portugal – Türkei vergab die L’Équipe vier von sechs Sternen und für Schweiz – Tschechien drei von sechs.

Auch die Zeitung attestiert den Portugiesen dass sie mit Autorität ihre (Mit-)Favoritenrolle für die EM demonstriert haben. Ronaldo hat 6 von 10 Punkten bekommen. Bester Mann des Spiels war Pepe (7/10). Bei den Portugiesen ragten auch Carvalho und Moutinho heraus (6,5/10). Bei den Türken fuhr Altintop 4,5 ein und Aurelio bekam als bester Türke gemeinsam mit Torwart Volkan Demirel 6,5.

Für das Spiel Schweiz – Tschechien titelt die L’Équipe “Die Tschechen dank Erfahrung – gegenüber durch die Verletzung von Frei geschwächten Schweizern, hatten die Tschechen nur eine Torchance und nutzten sie”.

Beste Männer auf dem Platz waren Behrami, Cech und Ujfalusi (7/10). Frei bekam 6/10, Barnetta als schwächster Mann auf dem Platz 4,5/10. Koller kam mit 5,5/10 sehr bzw. zu gut weg.

[13h19] Der gestrige Abend lässt sich schnell verorten: die Portugiesen haben gespielt wie Europameister-Wannabes, die Tschechen haben wie ein billiges Tschechen-Surrogat gespielt, die Schweizer zogen eine Tragödie Shakespear’scher Dimension vor und die Türken haben fußballerische Harmlosigkeit verkörpert.

Martin Blumenau fasst für FM4 im EM-Journal zusammen:

Dass daraus wiederum die Schweizer kein Kapital schlagen konnten, lag unter anderem an den übernervösen und übermotivierten 6ern, die wie aufgeregte Maturanten auf der Feier herumliefen, an einem völlig unsichtbaren Marco Streller und einem deutlich geschwächten Barnetta. Sowas äußert sich z.B. in verheerenden Standards oder Flanken. Wären nicht die Abwehr, Behrami und Frei halbwegs geistig fit gewesen – gute Nacht.

Die Schweiz ist, wir erinnern uns, mit nur drei Stürmern ins Turnier gegangen – ein Irrsinn, der z.B. England 06 ins Out bugsierte […]

Interessanterweise steckte die Nati [Freis EM-Aus] schnell weg, begann die 2. Hälfte mit viel Druck. Kühn hatte Streller in die vorderste Linie geschoben und ihm Hakan Yakin neu zur Seite gestellt. Und der brachte – ganz gegen meine Vorurteile und Erwartungen – genau das ein, was dem Schweizer Spiel bis dahin gefehlt hatte: Druck und Konstanz, das Gegenteil der Gymnasiastenballs eben.

Blumenaus EM-Journal liegt nun auch als Podcast (XML) vor.

[13h11] Moinsen zur Vorberichterstattung zum ersten Spieltag der Gruppe B mit Österreichic gegen Kroatic und Deutszland gegen Polensz