Keegan in Newcastle und FA-Cup mit Manchester City–West Ham

[22h58] Endstand: 1:0 Manchester City – West Ham Ein relativ unaufgeregtes Spiel geht zu Ende. Kann gaaaanz schnell abgehakt werden.

[22h43] West Ham spielt nicht so, als hätten die Spieler Haus, Hof und Ehefrauen auf ein Weiterkommen verwetten. Manchester City zieht sich zurück, steht im Weg und das reicht für West Ham um ihre Brechstange wie aus Pappe aussehen zu lassen. Den Ausgleich gibts nur noch durch Zufall. Oder Schicksal.

[22h35] 1:0 Manchester City – West Ham, Elano 73te Petrov mit der Flanke, Bianchi vom Rand des 5m-Raums gegen den Innenpfosten geköpft und Elano im Tiefflug abgestaubt. Elano krönt damit eine relativ propre Leistung.

[22h33] Boa Morte ist nur noch Spieler auf Zeit. Nur Minuten nachdem er für ein harsches Tackling Gelb bekommen hat, grätscht er ein zweites Mal zu und Referee Clattenburg redet eindringlich auf Boa Morte ein…

Während ich das schreibe, wird Boa Morte auch schon ausgewechselt.

[22h30] Handauflegen und Über-Wasser-Gehen geht in Newcastle weiter: 3:0 für Newcastle gegen Stoke City durch Milner.

[22h28] Immer wieder versauen sich die City-Spieler die Chancen, weil sie nicht schnell genug nachrücken. Petrov rennt mit 40kmh links runter, flankt und der Ball fliegt ins Leere. Knapp zehn Sekunden später trifft dann erst der erste City-Stürmer im Strafraum ein.

[22h23] Havant&Waterlooville – Swansea 4:2, knapp 10 Minuten zu spielen.

[22h19] Das Spiel gewinnt an Unterhaltungswert, weil in den ersten elf Minuten nun mehr Torchancen produziert wurden, als in der gesamten ersten Halbzeit. Anscheinend hat keiner der Beteiligten Lust in die Verlängerung zu gehen.

West ham gelingt es immer wieder Boa Morte auf rechts anzuspielen, was nicht wirklich für den Linksverteidiger Ball spricht.

Größte Torchance eben für Manchester City, als ein Spieler am zweiten Pfosten nur Zentimeter vorbei grätscht.

Zwei Minuten später: zwei Flanken von links und rechts die West Ham nur mit Müh und Not rausköpfen kann. Auch West Ham muss nun auf den Außenverteidiger-Positionen blank ziehen.

[22h15] Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit bleibt es dabei: West Ham hat mehr Chancen, West Ham hat die gefährlicheren Chancen. Boa Morte scheitert aus kurzer Distanz mit einem Außenristschuß, Ljungberg schreit sich die “Ljunge” aus dem Leib, weil Boa Morte ihn in der Strafraummitte übersehen hat.

[22h08] Aus der Kommentatorenkabine analysiert nun Mark Lawrenson die Situation rund um Kevin Keegan sinngemäß: um die Entschiedung zu verstehen, muss man wissen wie die Newcastle-Fans ticken und was für einen Hunger sie nach Unterhaltung haben und das werden sie mit Keegan bekommen: Unterhaltung und Offensivfußball.

[22h05] Havant&Waterloovill – Swansea 3:2.

[22h00] Alan Shearer analysiert dass die Fans nun bekommen haben, was sie wollten: Entertainment, etwas was sich mit dem Verein identifiziert, jemand der mit Herz bei der Sache ist.

Frage von Lineker an Shearer: würde er Nummer 2 unter Keegan werden wollen. “Wenn Newcastle oder Keegan mich anruft, werde ich selbstverständlich mit ihnen reden, aber … hm … keine Ahnung […] ich möchte irgendwann Trainer werden, aber keine Ahnung wann und wo“.

[21h59] Die BBC bringt nun einen einminütigen Zusammenschnitt “Best of Keegan” zu Newcastle Zeiten.

[21h54] BBC One zeigt nun Aufnahmen aus Newcastle vor dem Spiel, mit zahlreichen Fans mit der Aufschrift “1 King Kev”. Standing Ovations vor dem Anpfiff. Nun wird eine Zusammenfassung der ersten Halbzeit gezeigt.

Das 1:0 von Owen ein Abstauber-Tor nachdem Milner eine Flanke aufs Tor bringt. 2:0 nach Kopfball Capaca auf Eckball.

Die BBC zeigt wie Keegan aus dem Stadioninneren auf die Ehrentribüne geht und minutenlang die Hände-Schütteln muss, Leute grüßt, winkt… per Helikopter nach Newcastle eingeflogen.

[21h51] In Manchester City geht nun eine erste Halbzeit zu Ende, die, wenns hochkommt, vier-fünf Torchancen sah: drei für West Ham und ein scharg reingeschlagener Freistoß von Petrov.

[21h49] 5live will nun Informationen haben, dass Keegan zwar im Stadion ist, aber nicht öffentlich in Erscheinung treten wird. Die Presseabteilung kann derzeit keine Angaben machen, wann Keegan überhaupt vorgestellt wird oder wann Vertragsdetails wie z.B. Laufzeiten bekanntgegeben werden.

[21h46] Castillo soll nur eine ausgekugelte Schulter haben.

[21h38] Nach einer Großchance von Hammers Boa Morte, muss Citys neue Mann Castillo auf der Trage rausgetragen werden. Bei einem Tackling von West Ham scheint Castillo unglücklich auf den Arm gefallen zu sein. So bricht man sich normalerweise den Arm.

Für Castillo kommt #10 Bianchi, 35te.

[21h34] Keegans Aura: Newcastle – Stoke City 2:0 durch Capaca in der 33ten. Vier Minuten vorher wurde Emre des Platzes verwiesen.

[21h32] West Ham rückt teilweise weit vor und läßt sich nun bereits zum dritten oder vierten Mal auskontern mit allein gen Strafraum zurennenden Spielern, ehe diese von einem Abwehrspieler fachgerecht den Ball entsorgt bekommen.

[21h29] Havant&Waterlooville – Swansea 3:1 per Doppelschlag kurz vor Halbzeit.

[21h25] Lasches Spiel in Manchester. Keine klaren Torchancen, wenig Zug zum Tor. Es scheint wie abgesprochen zu sein, dass man den Ball spätestens in Strafraumhöhe dem Gegner vor die Füße spielt.

[21h17] Das Spiel ist noch nicht auf hohem Tempo. Manchester City in ihrem hellblauen Shirts mit weißen Hosen. West Ham in Weiß mit roten Shorts.

[21h16] Havant&Waterlooville – Swansea 2:0, 31te.

[21h11] Newcastle – Stoke City 1:0, 8te, Owen. Keegan ist noch nicht mal am Spielfeldrand und läßt Wasser zu Wein werden.

[21h03] Die Aufstellungen:
Manchester City zum zweiten Mal mit dem frisch ausgeliehenen Nery Castillo.
25 Hart
16 Corluka | 2 Richards | 22 Dunne | 3 Ball
21 Hamann | 7 Ireland
11 Elano | 30 Castillo | 15 Petrov
12 Vassell

West Ham:
1 Green
2 Neill | 5 Ferdinand | 6 Upson | 3 McCartney
7 Ljungberg | 29 Bowyer | 16 Noble | 11 Etherington
34 Boa Morte | 9 Ashton

[21h00] Die “Match of the Day”-Intro zum FAcup finde ich abartig. Zur klassischen Musik gibt es Fußball-Szenen mit Matrix-Effekten.

Gary Lineker leitet mit der Keegan-Nachricht ein und stellt den breit grinsenden Alan Shearer vor, aber DAS Thema wollen sie erst zur Halbzeit vorstellen. Spiel des Tages ist Manchester City – West Ham, ein Wiederholungsspiel der dritten Runde des FA-Cups. Der Gewinner kommt weiter, nix mit Auswärtstoren o.ä.

[20h58] Vor Anpfiff kann es nicht sein, denn die Mannschaften kommen nun auf den Platz.

[20h57] 5live hat von Gerüchte gehört, dass Kevin Keegan heute den Fans im Stadion präsentiert wird.

[20h54] Havant&Waterloovile – Swansea 1:0, 9te Minute, Eigentor. Havant&Waterlooville ist das einzige Non-League-Team dass noch im FAcup ist (stammt aus der 6ten Liga).

[20h47] 5live berichtet dass das Stadion in Newcastle ausverkauft ist und bereits um 17h30 (MEZ) die Schlange für Karten einmal um das Stadion reichte.

[20h32] Morgen von 20h – 23h “Football Forum” auf BBC 5live live aus Newcastle.

[20h16] Wie Chelsea in den Kommentaren schreibt, meldet sich 5live aus Newcastle, hört sich nach einer Kneipe an und die Leute sind alle auf Wolke 17, wenn nicht sogar 34.

[19h52] Die Lokalnachrichten auf BBC One North East & Cumbria melden in einer Liveschalte aus dem Stadion gerade, dass wegen des starken Andrangs das FA-Cup-Spiel zwischen Newcastle und Stoke City um eine Viertelstunde auf 21h verschoben wird.

Chris Coleman wird vom Reporter in Newcastle als mögliche Nummer 2 gehandelt.

[19h50] Auf BBC News 24 wurde gerade Gary Lineker interviewt, der heute abend für BBC One Match of the Day moderieren wird und im Studio als Analysten auch Alan Shearer dabei haben wird. Lineker glaubt nicht das Shearer eine Nummer Zwei in Newcastle machen wird, aber er wird ihm heute abend vor laufenden TV-Kameras die Frage stellen.

[19h10] Weswegen Keegan in Newcastle geliebt wurde: seine Kampfansage an Alex Ferguson während des Zweikampfes um die Tabellenspitze, nachdem Ferguson sagte, dass es Manchester Utd schwerer als Newcastle hätte, da sich alle Teams gegen ManU mehr ins Zeug legen würden. Aus einem Interview nach Newcastles Sieg gegen Leeds (mit Trainer Stuart Pierce):

ll love it if we beat them – Love it!” hat sich in das kollektive Gedächnis der Magpies eingebrannt.

[19h01] Die Stimmung in den Kommentaren des Guardians ist überwiegend negativ. Am witzigsten fand ich aber:

Was Ashley right to bring back Keegan?
How the fck should we know, it was 20 minutes ago!!

[18h54] Die Sportredakteure von BBC und SKY wollen nun nicht ausschließen dass auch Alan Shearer von Keegan in den folgenden Tagen so bearbeitet wird, dass er in irgendeiner Funktion zu den Magpies zurückkehrt.

[18h49] SKY Sportredakteur spricht vom “Second coming of the messiah” und man zeigt nochmal Ausschnitte aus dem Spiel Liverpool – Newcastle 4:3 von 1996, dass immer noch als bestes Premier League-Spiel ever gilt, dass aber letztendlich den Verlust der Tabellenführung und Keegans Ära in Newcastle einläutete.

[18h35] Die Rückkehr von Kevin Keegan wird auf der Homepage von Newcastle Utd mit den Worten angekündigt:
King Kev To Make Toon Return – Geordie messiah Keegan to be unveiled as new United manager“. Es dürfte nicht viele Trainer geben, die auf der Klubwebsite mit ihrem Spitznamen “Messias” angekündigt werden.


Keine Szene von heute nachmittag

[18h29] Knapp eine Stunde nach Bekanntgabe der Verpflichtung zeigt SKY Bilder aus den Straßen vor dem Stadion: es hat sich eine schier endlose Schlange vor den Kassen gebildet. Wohl kaum nur für das Spiel heute abend gegen Stoke City.

[18h06] Die Geschichte mit Kevin Keegan ist ziemlich abstrus. Kevin Keegan – in Hamburg immer noch geliebt – wird in Newcastle abgöttisch verehrt.

Keegan war von Januar 1992 bis Januar 1997 bereits Trainer bzw. “Manager” bei Newcastle Utd.. 1992 übernahm er den Verein im allertiefsten Abstiegssumpf der Zweiten Liga und konnte den Club in der Liga halten. In der darauffolgenden Saison fackelte Newcastle Utd mit Offensiv-Fußball die komplette Zweite Liga ab und rauschte in die Premier League. In der ersten Saison landete man auf Platz 3. Zwei Jahre später, im Sommer 1996 wurde man trotz eines zeitweiligen 12-Punkte-Vorsprungs noch von Manchester Utd abgefangen und nur Zweiter. Keegan ist der “siegreichste” Newcastle-Coach ever, gewann 55% aller Spiele.

Selbst als noch Sam Allardyce noch auf dem Trainerstuhl saß, fielen immer wieder die Namen Alan Shearer und Kevin Keegan. Keegan war wie die Antithese von Allardyces langweiligen und erfolglosen Fußball. Aber Keegan war auch unendlich weit weg: Nach seinem Abgang bei Manchester City 2001 entsagte er endgültig dem Fußball und dementierte in den letzten Wochen sämtliche Ambitionen auf den Trainerstuhl in Newcastle.

Sam Allardyce wurde vor gut einer Woche vom Besitzer Mike Ashley gefeuert. Inzwischen ist durchgesickert, dass die Entlassung mehr oder weniger von langer Hand vorbereitet wurde. Seit Oktober streckte Newcastle Fühler nach potentielle Allardyce-Nachfolger aus und es sah zum Wochenende so aus, als würde es Portsmouth Harry Redknapp werden. Abendzeitungen verkündeten seine Verpflichtung als fix, doch sie wurden am Samstag morgen eines Besseren belehrt. Redknapp lehnte nach Gesprächen mit Newcastle ab.

Die Stimmungslage bei Newcastle United soll nach dieser Ablehnung katastrophal gewesen sein, aber mit der Verpflichtung von Kevin Keegan ist Mike Ashley ein atemberaubender Coup gelungen.

[17h58] Eigentlich wollte ich erst heute abend mit dem Livebloggen anfangen, aber die Ereignisse haben sich gerade überstürzt: Kevin Keegan ist völlig überraschend (wieder) der neuen Manager von Newcastle United.

Screensport am Mittwoch: Feuerhand

Sorry für die Verspätung, aber das war ein mehr als schräger Vormittag. Keine Stunde verging in der ich nicht irgendein langes Telefonat reinbekam. Ich schätze dass ich an diesen Text seit halb elf rumnuckle und in der Zwischenzeit knapp zwei Stunden am Telefon hing. Inzwischen habe ich mit einer Axt das Telefonkabel gekappt und das Handy ausgeschaltet.

Thema in den Kommentaren gestern waren vorallem die Spekulationen rund um eine Wiener Blutbank und möglichen Sportlern die über dieses Labor Blutdoping betrieben haben sollen. Als Namen wurden einige Radsportler wie Rasmussen, Totschnig, Boogerd und Menchov gehandelt, die zum Teil inzwischen dementiert haben. Die eigentliche Bombe steckt in den Angaben der ARD:

Wie die ARD weiter erfuhr, sollen mindestens 30 Sportler die Dienste der Blutbank in Wien in Anspruch genommen haben. Rund zwei Drittel der Athleten stammten demnach aus Deutschland. Es handele sich um Sportler aus den Bereichen Biathlon und Skilanglauf, die zumindest zum Teil zur Weltspitze gehören.

Quelle der gestrigen Meldung sind wohl Recherchen der ARD-Dopingredaktion (deren Existenz amn an dieser Stelle nochmal loben sollte). In einem Radio-Interview äußert sich Hajo Seppelt extrem vorsichtig und betont, dass nicht zwangsweise aktuelle deutsche Wintersportler darin involviert sind oder der Verband so etwas angeleiert hätte. Sportlerdementis schlagen jedenfalls inzwischen im Stundentakt auf und Trainer die ihre “Hand ins Feuer” für die Sportler legen wollen, sind Legion.

Bereits vor einer Woche wurden die ersten Ausläufer dieser Geschichte von Thomas Kistner in der Süddeutschen publiziert.

Sollte es zum worst case kommen, erwischt es eine in Deutschland derzeit noch populärere Sportart als Radsport und alle dürfen einmal mehr ihre Rolle im Medienzirkus hinterfragen. Noch spannenderer ist aber vielleicht die derzeitige Phase, wo niemand weiß was dran ist und wer mit drin steckt. Zu früh um sich öffentlich in die Rolle “Journalist/Funktionär als Opfer” zu werfen (“wir haben ja nicht geahnt, dass die Athleten…“), aber eigentlich bereits der Zeitpunkt wo man über latente Verdachtsmomente sprechen muss. Nicht nur bei Russen, Kirgisen oder sonstigen Wintersportler aus den hintersten Ecken des Ostens. Nicht nur bei offensichtlichen Freaks wie Johann Mühlegg, die eine einfache Zielscheibe bieten. Sondern über “unsere Jungs und Mädels”. Ob es die Möglichkeiten gibt sowas ausschließlich individuell zu betreiben, wie etwaige Kontakte zustande kommen könnten und was man dagegen machen kann.

Doping, die zweite:
Die französische Qualitätszeitung “Le Monde” wurde gestern von einem Gericht in Barcelona wegen Verunglimpfung dazu verknackt 300.000 EUR Schadensersatz an den FC Barcelona zu zahlen und den vollen Wortlaut des Urteils in der eigenen Zeitung, auf der eigenen Website sowie in zwei katalanischen Tageszeitungen zu publizieren (lange Version: AFP, kurze Version: L’Équipe).

Dabei ging es um einen Kollateralschaden der Affäre Puerto. Der Le Monde-Journalist Stéphane Mandard schrieb am 8.12.2006 einen Artikel der dem FC Barcelona Doping unterstellte und eine Verbindung zwischen Dr. Fuentes und dem katalanischen Klub zog (sowie zwischen Fuentes und Real Madrid, Valencia und Betis Sevilla). Mandard will Zugang zu geheimen Unterlagen von Fuentes über die Vorbereitungen von Barça und Real für die Saison 2005/06 gehabt haben.

Fuentes bestritt solche Unterlagen gehabt und bearbeitet zu haben und bestritt jedwede Verbindung zu den Vereinen.

Die Le Monde wird in die Berufung gehen und Mandard hat einen dicken Hals: “Das Gericht hat überhaupt nicht die Ergebnisse der Recherche berücksichtigt […] Ich bin mir mehr denn je von dem überzeigt, was ich geschrieben habe […] ich hoffe dass die spanische Justiz den Mut hat, die Wahrheit ans Licht zu bringen“.

Die Chancen sind wohl nicht sehr groß. Die Affäre Puerto liegt seit letztem Sommer bei der spanischen Justiz auf Eis. Es gibt Beschuldigungen, dass die spanische Justiz die Dokumente um einige Namen bereinigt hat. Im letzten Juni hat Jörg Jaksche im Interview mit dem SPIEGEL ähnliches angedeutet:

SPIEGEL: Hat es Sie überrascht, wer alles auf der Liste steht?
Jaksche: Ja. Aber noch mehr hat mich überrascht, wer alles nicht draufsteht – bei all dem Wissen, das jetzt bekannt ist. Es gibt auch unterschiedliche Versionen dieser Liste, plötzlich fehlten Namen. Da hat es eine Selektion gegeben. Am Ende standen fast nur die Fahrer aus meinem Team Liberty Seguros drauf und ein paar große wie Ullrich oder Basso.

Vorschau auf Mittwoch, 16.1.2008

9h30 NHL: Toronto Maple Leafs – Carolina Hurricanes, NASN Tape
Whl: 19h

15h00 Volleyball, Olympia-Quali/F: Kroatien – Russland, EUROSPORT live

17h30 Volleyball, Olympia-Quali/F: Polen – Deutschland, EUROSPORT live

19h00 Fußball: Teneriffa – 1860 München, TV Canaria live

20h00 Volleyball, Olympia-Quali/F: Rumänien – Serbien, EUROSPORT 2 live

20h00 Fußball: Marokko – Angola, TVM live
(Lt. Angaben von liveonsat. TVM hat es nicht bei sich auf der Website)

20h15 Handball, WM-Quali: Österreich – Ukraine, ORFsport+/TW1 live

21h05 FAcup: Manchester City – West Ham, Wiederholungsspiel, BBC One live

0h20 – 0h50 Match of the Day Wales: FACup, BBC2W
Wiederholungsspiel Havant & Waterlooville – Swansea sowie aus dem walisischen Premier Cup.

1h00 – 14h15 Tennis, Australian Open, Tag 3, EUROSPORT live

2h30 NHL: Minnesota Wild – Calgary Flames, NASN live
Whl: Do 21h

Vorschau auf Donnerstag

10h30 College Basketball, ACC: Florida State Seminoles – Duke Blue Devils, NASN Tape
12h30 College Basketball, ACC: Georgia Tech Yellow Jackets – North Carolina Tar Heels, NASN Tape
14h15 Biathlon: 7,5km/F aus Antholz, ARD + EURSPORT live
15h00 Volleyball, Olympia-Quali/F: Türkei – Niederlande, EUROSPORT 2 live
17h00 Handball-EM: Deutschland – Weißrussland, ZDF live
18h15 Volleyball, Olympia-Quali/F: Serbien – Kroatien, EUROSPORT live
20h00 Volleyball, Olympia-Quali/F: Rumänien – Russland, EUROSPORT 2 live
1h00 – 14h15 Tennis, Australian Open, Tag 3, EUROSPORT live
1h00 College Basketball, SEC: Tennessee Vols – Vanderbolt Commodores, NASN live
3h00 College Basketball: Minnesota Golden Gophers – Indiana Hoosiers, NASN live

Screensport am Dienstag

Alle die Tennis aus der Nacht aufgezeichnet haben, bitte mal kurz weggucken…

Benjamin Becker und Nicolas Kiefer wurden in drei Sätzen aus dem Turnier gefeuert. Djokovic mit 6:0, 6:2 und 7:6 gegen Becker. Ferrero mit 6:4, 6:3 und 6:1 gegen Kiefer.

In der Nacht gab es einige Überraschungen. Dinara Safina unterlag der Deutschen Lisicki in Drei. Marion Bartoli unterlag in Drei der Schwedin Arvidsson. Safarova in Zwei gegen Vastano und Ljubicic verlor in Drei gegen Haase.

Bei den Damen konnten sich hingegen für die nächste Runde qualifizieren: Kuznetsova in Zwei gegen Dechy, Ivanovic in Zwei gegen Cirstea, Hantuchova in Zwei gegen King. Chakvetadze kampflos gegen Petkovic, die im ersten Spiel einen Kreuzbandriss erlitt.

Weiter sind bei den Herren: Baghdatis in 4 Sätzen gegen Johansson, rückengeplagter Nalbandian gegen Smeets, Ferrer gegen Roger-Vasselin, Hewitt gegen Darcis und Grosjean gegen Volandri in jeweils drei Sätzen.

College Basketball heute vormittag mit Pittsburgh – Georgetown und Kansas – Oklahoma. In der Nacht mit Michigan State – Ohio State und Mississippi – Kentucky.

Ich verstehe NASN nicht. Da werden unter der Woche einige Spiele vom Wochenende wiederholt, während man so ein Big East-Highlight wie #15 Pittsburgh – #5 Georgetown nur zu so einer absoluten Anti-Zeit bringt. Die Big East gilt als sehr physische Conference und Pittsburgh und Georgetown sind die Prototypen des Big East-Basketballs. Georgetown gewann am Samstag gegen UConn überraschend nur durch einen Buzzer-Beater-Dreier von C Roy Hibbert, der damit erst seinen zweiten Dreier in der Saison nahm – wenn ich die Zahl richtig im Kopp habe. Hibbert spielt ansonsten bislang eine eher maue letzte Saison bei den Hoyas. Von Pittsburgh wurde einiges erwartet, aber denen hat es inzwischen die Mannschaft durch Verletzungen zerbröselt, u.a. out for the season für Mike Cook. NASN 10h.

#3 Kansas – Oklahoma (NASN 12h) Sehr dominante Vorstellung der Jayhawks am Samstag gegen Nebraska. Oklahoma, nicht wirklich ein Basketball-Programm, spielt diese Saison gut mit. Drei “Qualitätssiege” im November und Dezember.

#11 Michigan State – Ohio State (NASN 1h) Michigan State (14-2) mit seiner knackigen Defense, fing sich völlig überraschend am Samstag eine 36:43-Niederlage ein Iowa ein und wurde mit einem Purzeln im Ranking von #6 auf #11 abgestraft. Auch Ohio State (12-4) kommt von einer Niederlage 68:75 gegen Purdue. In der Big Ten liegt derzeit Ohio State mit 3-1 vor Michigan State 2-1.

#18 Mississippi – Kentucky (NASN 3h30). Lange Zeit wollte man es nicht glauben und schob es auf den schwachen Spielplan zum Saisonauftakt, aber seit den letzten Resultaten ist Ole Miss “for real” und zurecht auf #18 gerankt. Vor knapp einer Woche zog man sich gegen Tennessee die erste Niederlage zu (knapp: 83:85 in Tennessee), gegen LSU konnte man am Samstag gewinnen. Ole Miss damit 14-1 (SEC: 1-1). Das Herumschlingern durch die Saison von Kentucky habe ich öfters beschrieben. Der 79:73-Sieg am Samstag gegen das gerankte Vanderbilt, war das erste große Ausrufezeichen dass die Wildcats mit ihrem neuen Coach Gillispie setzen konnten. Also: eine Überraschungsmannschaft gegen ein Team dass verzweifelt versucht an vergangene glorreiche Tage anzuknüpfen.

Auf PREMIERE läuft in den Filmkanälen derzeit der Spielfilm “Spiel auf Sieg” bzw. “Glory Days“. Ein Film über College Basketball, präziser: der Sieg der Underdogs von Texas Western (heute: UTEP) bei den Final Four gegen die Kentucky Wildcats 1966. Kein Dokumentarfilm, sondern “nach wahren Begegebenheiten”.

Coach Don Haskins setzte bei Texas Western Miners im Finale gegen Kentucky als erster Coach fünf Schwarze in den Starting Five ein. Das war 1966, mitten in der Bürgerrechtsbewegung rund um Malcolm X und Martin Luther King und “Rassenunruhen” in den USA. Dem Sieg der Miners mit fünf schwarzen Startern kam deshalb Symbolkraft zu, auch wenn Coach Don Haskins es immer wieder runterspielte und von Zufall sprach. Nichtsdestotrotz wird das Finale in den USA immer noch als sporthistorisches Ereignis behandelt.

Der Film zeichnet den Weg der Miners zum Sieg nach, ist aber eine Disney/Bruckenheimer-Produktion und nimmt einige “dramaturgische Anpassungen” vor. So wurden einige Szenen rassistisch ausgeschmückt, gegnerische Teams als rassistischer gezeichnet, als es in Wirklichkeit war. So soll es z.B. nie derart viele Kentucky-Fans gegeben haben, die die Südstaaten-Flagge geschwungen haben. Bei Metacritic gab es für den Film 58 von 100 Punkten.

Heute im FA-Cup die Wiederholungsspiele der dritten Runde, u.a. mit Bristol Rovbers – Fulham, reading – Tottenham, Sheffield Wednesday – Derby County, West Brom – Charlton und Liverpool – Luton.

Für das insolvente Luton Town hat sich die Situation in den letzten Tagen nochmals verschlimmert, falls es denn noch steigerungsfähig war. Eine Übernahme durch einen Investor ist immer noch nicht erfolgt. Manager/Coach Kevin Blackwell hat nun den Brocken hingeschmissen und wird den Verein Anfang Februar verlassen und Blackwell fürchtet, dass einige Spieler sich weigern werden heute zu spielen, aus Angst durch eine Verletzung einen möglichen Transfer zu versauen.

I could be sat in the dressing room at Anfield an hour before kick-off and a player might decide that they don’t want to run that risk and pull out

Dienstag, 15.1.2008

10h00 College Basketball, Big East: #15 Pittsburgh Panthers – #5 Georgetown Hoyas, NASN Tape

12h00 College Basketball, Big 12: #3 Kansas Jayhawks – Oklahoma Sooners, NASN Tape

17h30 Volleyball, Olympia-Quali/F: Kroatien – Rumänien, EUROSPORT live

18h15 ULEBcup: Dynamo Moskau – Panellinios Athen, EUROSPORT 2 live

20h00 Volleyball, Olympia-Quali/F: Niederlande – Polen, EUROSPORT live

20h30 ULEBcup: Bologna – Roter Stern Belgrad, EUROSPORT 2 live

23h35 – 0h15 Match of the Day, BBC One
Wiederholungsspiele im FA-Cup.

1h00 – 15h00 Tennis, Australian Open, Tag 3, EUROSPORT live

1h00 College Basketball, Big Ten: #11 Michigan State Spartans – Ohio State Buckeyes, NASN live
Whl: Mi 22h

3h30 College Basketball, SEC: #18 Mississippi Rebels – Kentucky Wildcats, NASN live
Whl: Mi 24h

Vorschau auf Mittwoch

9h30 NHL: Toronto Maple Leafs – Carolina Hurricanes, NASN Tape
15h00 Volleyball, Olympia-Quali/F: Kroatien – Russland, EUROSPORT live
17h30 Volleyball, Olympia-Quali/F: Polen – Deutschland, EUROSPORT live
20h15 Handball, WM-Quali: Österreich – Ukraine, ORFsport+/TW1 live
21h05 FAcup: Manchester City – West Ham, Wiederholungsspiel, BBC One live
1h00 – 14h15 Tennis, Australian Open, Tag 3, EUROSPORT live
2h30 NHL: Minnesota Wild – Calgary Flames, NASN live

Screensport am Montag

Die Sensationen des Montags halten sich in Grenzen. Erster Tag der Australian Open und ultimatives Leiden in Großbritannien, die sich bereits am ersten Tag von Andy Murray verabschieden mussten. Die EUROSPORT-Berichterstattung ist wie gewohnt, u.a. mit Matthias Stach in den Night-Sessions.

PREMIERE will nach einer Meldung des FOCUS das Verschlüsselungssystem wechseln. Man will vom inzwischen reichlich durchlöcherten Nagravision zu VideoGuard wechseln. VideoGuard ist zufällig das Verschlüsselungssystem von Rupert Murdochs SKY und gehört zufällig einer Murdoch-Tochterfirma NDS.

Das Dementi von PREMIERE fällt so lau aus (“reine Spekulation“), dass gemutmaßt werden kann, dass an der Sache was dran ist. Es wäre ein Indiz dass Murdoch in der Tat die Kontrolle über den Sender übernehmen will und zwar eher früher als später.

Für den Endverbraucher heißt es dann mal wieder, dass er sich einen Kopp machen muss, was mit seinem Dekoder/Receiver wird. Irgendwann käme eine neue SmartCard von PREMIERE, die in den Dekoder muss. Einige Dekoder sind upgradefähig, d.h. es wird z.B. über Satellit eine neue Software aufgespielt. Andere sind nicht upgradefähig. Wenn es sich um einen gekauften Receiver handelt, muss ein neuer gekauft werden. Handelt es sich um einen gemieteten Receiver, ist davon auszugehen, dass PREMIERE tauscht. Und wer Kabel hat, sollte sowieso nichts ohne Rücksprache seiner Kabelgesellschaft machen, bzw. den Begleitbrief mit der SmartCard genau durchlesen … falls das Verschlüsselungssystem gewechselt wird. Wenn es soweit ist, werden sich PREMIERE und/oder Kabelnetzbetreiber bei den Abonnenten melden

Gekniffen sind die Leute die einen Dekoder mit einem CAM haben, also einem kleinen SmartCard-Leser, der in den Dekoder reingeschoben wird. Es soll für VideoGuard keine CAMs geben. Wenn denn deutsche Medienbehörden oder KEK und Kartellamt im Medienbereich einen Sinn machen, dann hier: Pay-TV-Sender dazu verpflichten Verschlüsselungssysteme für CAMs freizugeben um dem Konsumenten Wahlfreiheit bei der Hardware zu lassen.

Am Wochenende habe ich einen kleine Eintrag zum Thema Olympia in China geschrieben. Jens Weinreich von der Berliner Zeitung weist auf den aktuellen Schwerpunkt des sportnetzwerk hin: ein Workshop zum Thema “Im Schatten der Ringe“. Umfangreiches Material zum Workshop ist auf der Website des sportnetzwerks abrufbar. Jens Weinreich hat übrigens – ich sehe es erst jetzt – seine persönliche Website um ein Weblog ergänzt.

Spocht aus der Woche

Zur Wochenmitte die Wiederholungsspiele im FA-Cup. Am Dienstag als Zusammenfassung in Match of the Day auf BBC One und am Mittwoch als Liveübertragung von Manchester City – West Ham Utd.

Unter der Woche bringt NASN soviel College Basketball live und in Aufzeichnung und von einer Güte (Empfehlung: morgen Georgetown – Pittsburgh), dass mir die Zeit fehlt das alles gesondert aufzulisten. Währenddessen schleppt sich PREMIERE und seine drei 24h-Sportkanäle durch die Woche ohne frisches Sendematerial (vom viertelstündigen NBA-Magazin abgesehen, dessen Ausstrahlungstermine schlimmer durch die Sendewoche torkeln als ein Haufen besoffener Matrosen vor dem Pupasch an den Landungsbrücken). Montag nichts. Dienstag nichts. Mittwoch nichts. Donnerstag: na ja, zweimal Golf. Freitag: zweimal Golf und einmal NBA.

Auf EUROSPORT dominiert neben Tennis von Down Under die Volleyball-Olympia-Qualifikation der Damen – in Gruppe B mit Deutschland.

Montag, 14.1.2008

14h00 NHL: Washington Capitals – Philadelphia Flyers, NASN Tape
Whl: 3h30

16h00 NHL: Ottawa Senators – NY Islanders, NASN Tape
Whl: 5h30

19h30 College Basketball: Houston Cougars – Arizona Wildcats, NASN Tape

21h30 College Basketball, Big Ten: #10 Indiana Hoosiers – Illinois Fighting Illini, NASN Tape

22h45 Sport Inside, WDR
Themen: Abgezockte Tenniswelt, Bayern München, Klinsmann und die Boulevardpresse, Deutsche Volleyballspielerin in Italien
Whl: 0h20 auf EinsExtra, 9h20 im WDR

1h00 – 14h00 Tennis, Australian Open, Tag 2, EUROSPORT live
(9h20–14h auch BBCi)

1h00 NHL: Pittsburgh Penguins – NY Rangers, NASN live
Whl: Di 21h30

Vorschau auf Dienstag

10h00 College Basketball: Pittsburgh Panthers – Georgetown Hoyas, NASN Tape
12h00 College Basketball: Kansas Jayhawks – Oklahoma Sooners, NASN Tape
17h30 Volleyball, Olympia-Quali/F: Kroatien – Rumänien, EUROSPORT live
18h15 ULEBcup: Dynamo Moskau – Panellinios Athen, EUROSPORT 2 live
20h00 Volleyball, Olympia-Quali/F: Niederlande – Polen, EUROSPORT live
20h30 ULEBcup: Bologna – Roter Stern Belgrad, EUROSPORT 2 live
23h35 – 0h15 Match of the Day, BBC One
1h00 – 15h00 Tennis, Australian Open, Tag 3, EUROSPORT live
1h00 College Basketball: Michigan State Spartans – Ohio State Buckeyes, NASN live
3h30 College Basketball: Mississippi Rebels – Kentucky Wildcats, NASN live

AFC Divisionals: New England Patriots – Jacksonville Jaguars

New England Patriots – Jacksonville Jaguars 31:20.

Die Patriots damit 17-0 und eine perfect season. Wer die Patriots schlagen will, braucht minimum ein perfect game. Die Jaguars kamen nahe dran, aber knapp daneben ist auch vorbei.

Die Patriots faszinierten wieder mit der Unbeirrtheit mit der sie ihr Spiel durchsetzten, während die Jaguars permanent an ihrer Leistungsgrenze gehen musste und die kleinen Momente in denen es ihnen nicht gelang, letztendlich die Niederlage einläuteten.

Alle Welt glaubte, dass die Philadelphia Eagles und Baltimore Ravens die Blaupause für einen Sieg gegen die Pats geliefert hatten, u.a. mit einem lauflastigen Spiel. Das Rezept schien den Jaguars mit RB Jones-Drew und RB Taylor wie auf den Leib geschnitten zu sein. Tatsächlich blieb aber das Laufspiel nur ein kleiner Faktor. RB Taylor mit 13 Rushes für 47yds und RB Jones-Drew mit 6 Läufes für 19 Yards.

Stattdessen verließ sich Jacksonville auf eine ganze Batterie von unterschiedlichen Pass-Spielzügen, die man nicht charakterisieren kann, da zu unterschiedlich: lang, kurz, außen, Mitte, acht unterschiedliche Pass-Empfänger. Man legte das Spiel in die Hände von QB David Garrard und da war es verdammt gut aufgehoben.

Ich mag die Jacksonville Jaguars nicht, da sie eine gesichtslose Franchise ohne Geschichte sind. Aber ich habe einen verdammten Spaß an David Garrard. Nicht der glamouröse Romo, nein, Garrard ist der nächste Gunslinger, der QB der am ehesten das Vermächtnis von QB Brett Favre übernehmen kann. Selten sieht man so etwas geschmeidiges in der Pocket oder hinter der Linie. Unangestrengt, mit minimalen Aufwand weicht er dem Pass Rush aus. Dazu kann er aus jeder Lage einen Pass anbringen. Ähnlich wie Favre verfügt er über einen starken Wurfarm, der sich nicht so sehr in der Wurfweite auswirkt, aber in eine flachen Flugkurve, mit der er auch in kurzer Distanz und durch die Deckung durch seine Pässe dem Receiver zulasern kann. Auch Favre steht in dem Ruf mit seinen Pässen mehrere Receiverfinger gebrochen zu haben. Als Beispiel sei Pass zu Jones zum 7:0 genannt, als Garrard im Fallen noch einen Ball über 15yds in eine eigentlich unmögliche Ecke der Endzone anbringen kann.

Einmal mehr zeigte sich: gegen New England zu spielen, ist für eine Defense brutal. Man kann es nur wiederholen: was die für ein Arsenal an Spielzügen und Anspielstationen haben, ist unfassbar. Eben kaspert man sich mit TE Welker herum (9 Catches), dann kommt von hinten RB Maroney der einen Swing-Pass nimmt und 33yards die Linie runterläuft um im nächsten Spielzug durch die Mitte 29yds zu erlaufen. Und in diesem Spiel legen sie oben drauf auch noch Trickspielzüge, wie einen Reverse und eine Statue of Liberty.

Jacksonville schien bewusst die kurzen Pässe in der Mitte zu erlauben, um den ganz großen Schaden zu vermeiden. Die Folge: neuer Rekord von QB Tom Brady mit einer Completion% von 92,2 (bisheriger Rekord für die Postseason: 88% von Phil Simms). 26 von 28 Pässen angebracht.

Die Drives der Pats von gestern:
74yds zum TD
29yds zum TD
64yds zum Missed FG
82yds zum TD
76yds zum TD
63yds zum FG
26yds zum Punt (vorallem um Spielzeit in den letzten dreieinhalb Minuten zu verbrennen, gilt daher nicht)

Mit anderen Worten: die New England Patriots konnten nicht einmal vom Punkten abgehalten werden. Schwächen zeigten sich allenfalls in Form eines verfehlten FGs und eines zweiten Drives wo man “nur” mit FG abschloss. 31 Punkte aus sechs Drives. Keine geschenkten Drives, keine Larifari-Drives, sondern die langen Klopper über 60, 70, 80 Yards. Das ist einfach nahe an Perfekt.

Auch wenn die offizielle Krönung per Titel noch fehlt. Es ist im Prinzip die beste Football-Mannschaft die ich je gesehen habe. Die beste Offense in den knapp 15-17 Jahren in denen ich die NFL verfolge.

Die Patriots zeigten Schwächen in der Defense. Die Läufe in der Mitte kamen eigentlich gut durch und die Secondary scheint Probleme gegen mehrere körperlich überlegene Receiver zu haben. Harrison kann nicht überall sein. Aber solange die Pats-Offense sich nicht den Hauch von Blöße gibt, ist das nur eine kleine Fußnote zum Spiel.

Diese Dominanz der Offense zeigt wie sehr die Patriots auf Mission sind. Dass Belichick – atypisch für ihn – nun auch noch Trickspielzüge einstreut, läßt ahnen, was und wie die Patriots den Super Bowl holen wollen. Die nächsten beiden Gegner, Indianapolis, Dallas oder die Giants, werden nichts zu lachen haben.

Liveblogging der ersten Drives

[02h29] NE–JAX 7:7 Patriots kommen raus. Erstes Play: Sack. Zweites Play: 40yds-Lauf von Maroney.

In kleinen Schritten kämpfen sich die Pats dann an die gegnerische Endzone heran. Was auffällt: bei Jacksonville sitzen viele Tacklings nicht. Sie sind sehr schnell zur Stelle, kriegen aber die Receiver oder Maroney erst im Nachfassen getacklet.

TD. NE–JAX 7:7 auf TE Watson. Schön seinen Verteidiger mit einigen Körpertäuschungen abgeschüttelt.

So, von beiden ein Drive angesehen. Jetzt gehts in die Heia.

[02h24] Nerven kennt Garrard keine. Anders als Favre, ist Garrard so etwas von unaufgeregt, aber nervenstark um noch solche Dinger zu machen. Letztes Wochenende den Scramble im 4ten Viertel und jetzt so einen Wurf anbringen.

[02h19] NE–JAX 0:7, Catch Jones Sicherheitsdrive von Jacksonville. Büschen Lauf. Büschen Kurzpass-Spiel. Aber: 4th & 4 von Pats 44 wird ausgespielt. Geht tief und WR Lewis mit Big Play in die Pats Red Zone. Die Pats sind durchaus öfters für Pass-Big Plays anfällig.

FAMOSER TD-PASS von Garrard. Das war schon Favre-esk. Während er gesackt und gefällt wird, wirft er einen freien Mann in der Endzone an.

NE–JAX 0:7. 5min gespielt. 80yd-Drive

[02h16] So, einen Drive von beiden nehme ich noch mit.

Jacksonville startet. QB Garrard in der Saison mit überraschend wenig Fehlern.

[02h15] Wieso haben Nantz und Simms im Werbebreak die Seiten & Stühle getauscht? Was macht das für einen Sinn? Saß der Scheitel von Simms falsch?

[02h12] Bah, das ist ja ekelhaft. Ein porentiefreiner Rasen in Foxboro. Und Phil Simms hat seine Frisur nochmal extra ablecken lassen.

Heute hat der CBS-Produzent anscheinend auch zwei Seidenkrawatten für beide springen lassen.

[02h09] Übrigens witzig wie unterschiedlich Engländer und Kontinentaleuropäer ticken: während auf NASN Werbung für Eurodisney läuft, läuft in England Werbung für Pauschalangebote des Disneyland in Orlando rauf und runter, obwohl Eurodisney nun nur drei Bahnstunden von London entfernt ist.

[02h06] Portrait von QB Gerrard. Macht einen netten Eindruck. Kein “Ego-Shooter”. Und “gemischtrassige Ehe”. Böses Wort für eine Form der Partnerschaft, die man immer noch überraschend selten sieht.

[02h03] Hallo? Kickoff 2h? “2h” wie in Zwei Uhr? Oder Zwei Uhr Nullacht?

[01h52] Uhoh, die FOX-Gurus geben teilweise Jacksonville 35% Siegchancen…

[01h49] Moisen. Ich lasse die Kommentare hier offen, während ich schlafen geh. Macht mir keinen Unsinn. Morgen früh, nach Betrachtung des Spiels vom Festplattenrekorder dann hier mein Senf dazu.

Premier League #22: Chelsea – Tottenham Hotspur

[17h51] Arsenal – Birmingham 1:1 – Arsenal hat zuletzt alles nach vorne geschmissen und unendlich viele Torchancen produziert. Zweite Heimniederlage.

Middlesbrough – Liverpool 1:1 – Pool in der 2ten Halbzeit noch mit 1-2 Torchancen um den Sieg mitzunehmen, unterm Strich ist aber Liverpool mit einem blauen Auge davongekommen.

Aston Villa – Reading 3:1 – Readings Gegentreffer nach einer Reihe von Auswechslungen von Martin O’Neill. Aston Villa dominierte das Spiel völlig.

West Ham – Fulham 2:1 – Fulham verlor. Knapp, man hatte zuletzt seine Chancen, aber man verlor.

Chelsea – Tottenham 2:0 – Anelka mit gutem Debüt. hatte noch einen Lattentreffer. Bei Chelsea reicht ein lichter Moment um das Spiel für sich zu entscheiden. Danach stand die Defensive zu gut.

Derby – Wigan 0:1 – Derby mit seinen Neueinkäufen völlig desorientiert. Dazu ein Platzverweis nach einer Stunde.

Everton – Manchester City 1:0 – Intensives Spiel. Lescott mit seinem 6ten Treffer.

[17h46] Wieder ab zu BBCi. ManCity drückt gegen Everton ohne zu nennenswerten Chancen zu kommen. 1:0 für Everton.

Derby – Wigan 0:1 und Derby kann nicht im Ansatz gefährliche Chancen produzieren.

West Ham spielt nicht besonders, aber Fulham ungefährlich. 2:1.

[17h39] 2:0 Chelsea – Tottenham, Wright-Phillips, 81te Joe Cole dringt mit dem Ball halbrechts in den Strafraum ein, bindet 2-3 Gegenspieler, schirmt den Ball ab, um ihn dann rauszuspielen, zentral auf Wright-Phillips, der sofort flach zum zweiten Pfosten abzieht. Die gegnerische Grätsche kommt zu spät und Torwart Cerny sieht nix, kommt gegen den platzierten Schuß zu spät.

Derby – Wigan 0:1, 88te

[17h25] Der spielerische IQ ist bei Chelsea inzwischen höher geworden, als ob die Hereinnahme von Anelka dazu geführt hat, dass jeder nun Lust darauf hat einen geilen Pass zu schlagen oder grandiose Spielzüge zu eröffnen.

Aber keine Frage: es ist Tottenham die mehr Adrenalin in das Spiel reingeben, sich mehr reinhängen, sich mehr Mühe geben. Sie kommen immer stärker vor das Chelsea-Tor auf, auch wenn die ganz großen Torchancen ausbleiben.

Jetzt, nach einem Foul von Ballack, hat Berbatov einen Freistoß, 16,2m zentral vor dem Strafraum. Die Ausführung nimmt einige Minuten in Anspruch, weil Wiley die Mauer immer wieder neu stellen muss. Berbatov schlenzt den Ball über die Mauer und knapp einen halben Meter am Toreck vorbei. Berbatov wirkt frustriert.

West Ham – Fulham 2:1 – Fulham scheint mal wieder in der 2ten Halbzeit eine Niederlage zu kassieren.

Middlesbrough – Liverpool 1:1, 72te Torres – Arbeitsplatzerhaltende Maßnahme von Torres. Bekommt wahrscheinlich von Benitez ‘ne Portion Paella für spendiert.

[17h18] Monster-Chance für Anelka, knapp anderthalb Minuten nach seiner Einwechslung. Belletti kann sich rechts durchsetzen, gibt in Strafraumhöhe zu Wright-Phillips, der per brillianten Absatzkick zu Anelka verlängert. Anelka dreht sich um die eigene Achse und zieht sofort ab und Torwart Cerny hat alle Mühe den Ball noch abzuwehren.

[17h15] Das Spiel kippt massiv Richtung Tottenham, die nun das Spiel kontrollieren, während Chelsea immer mehr in den Konter-Modus schaltet. Auffällig wird es bei Chelseas rechte Seite bzw. Tottenhams linke Seite, die in der ersten Halbzeit von Belletti und Cole dominiert wurde. Nun hängt Belletti tief in der eigenen Hälfte fest, wird von O’Hara zurückgedrängt.

Nicolas Anelka wird eingewechselt, Pizarro geht raus, 59te Minute.
Tottenham muss Malbranque austauschen, der kurz vor seiner zweiten gelben Karte steht. Taarabt kommt rein.

Aston Villa – Reading 2:0, 61te

[17h13] Das Spiel wird offener, schneller und ansehnlicher. Die Zuschauer feiern Nicolas Anelka, in Erwartung seiner baldigen Einwechslung.

[17h09] Arsenal – Birmingham 1:1, 48te. Verspielt Arsenal heute erstmal die Tabellenführung?

[17h05] Die zweite Halbzeit hat ohne Wechsel begonnen. Es bleibt zu hoffen dass Tottenham mehr riskiert, mehr nach vorne schmeißt und Chelsea wiederum mehr mit dem Raum beim Gegner anfangen kann und das Spiel sich etwas öffnet.

[16h49] Halbzeit Chelsea – Tottenham 1:0 – Ein Fehler der Spurs stellte das Ergebnis her.
Middlesbrough – Liverpool 1:0 – Gerechtes Ergebnis, weil nur Boro in das Spiel investierte. Liverpool mit einer einzigen Torchance.
Everton – ManCity 1:0 – Tor von Lescot in einem engen Spiel. Everton überlegen. Beide spielen mit 4-3-2-1-System.
Arsenal – Birmingham 1:0 – Vor den Augen von David Beckham mit Sohn.Gerechtes Ergebnis, aber Birmingham hatte seine Chancen.
West Ham – Fulham 1:1 – Unterhaltsames Spiel, enges Spiel.
Derby – Wigan 0:0 – Derby mit 5 neuen Spielern, wirkt wie eine Mannschaft ohne Zusammenhalt. Kein Mannschaftsspiel.
Aston Villa – Reading 1:0 – Villa mit verdienter Führung in einem Spiel in der die schwache Schiedsrichterleistung für den größten Aufreger sorgt.

[16h44] Nun, umgeschaltet zu BBCi, wo die Jungs in den letzten Minuten der 1ten Halbzeit Zusammenfassungen geben und in die Stadien schalten. Man ist sich einig: das Anti-Ergebnis der ersten Hälfte liefert Liverpool mit dem 0:1-Rückstand in Boro.

Garth Crooks kollabiert wieder fast am Monitor, weil ein Schiedsrichter ein sauberes Tackling als Foul gepfiffen hat.

[16h34] Everton – Manchester City 1:0, 31te

Tottenham beißt sich weiterhin an sehr kompaktes Chelsea die Zähne aus. In den letzten 34 Minuten hatten sie eine echte Torchance. Sie kommen noch nicht einmal in Tornähe um gefährlich abziehen zu können. Bei Ballbesitz sind 10 Chelsea-Spieler sofort in der eigenen Hälfte.

Bei Chelsea widerum passiert aktuell nicht viel. Man begnügt sich mit der Führung und spielt fast lustlos nach vorne. Auch hier: die Spurs-Abwehr läßt noch nicht einmal im Ansatz Gefahr aufkommen.

Kurz: langweiliges Match.

[16h27] Middlesbrough – Liverpool 1:0, 26te. Nach Dafürhalten der Reporter auf 5live im Laufe der dreistündigen Vorberichterstattung(! Seufz!) ist Benitez der nächste Trainer der fliegen könnte.

Sein Standing hat er mit der heutigen Aufstellung bestimmt nicht gebessert: an der Seite von Torres spielt heute Voronin, während Crouch noch nicht einmal auf der Bank sitzt.

West Ham – Fulham 1:1, 30te

[16h24] #17 Kevin Prince Boateng muss sich eine lange, ausführliche Ermahnung von Schiedsrichter Alan Wiley anhören, nachdem jener Joe Cole bei einem Gegenangriff geklammert hatte. Es bleibt erstmal bei Gelb, aber das nächste Foul könnte sein Aus bedeuten.

Aston Villa – Reading 1:0, 26te

[16h20] 1:0 Chelsea – Tottenham, 18te 30m-Schuss mit dem Außenrist.

Das Spiel drohte zu erstarren. Tottenham mit wenig Initiative und keinerlei Durchsetzungskraft im Mittelfeld, während Chelsea mehr Ballbesitz aber wenig Plan zum torgefährlichen Eindringen in den Strafraum hatte Da war nicht sehr viel im Fluß. Fast so als hätte jemand den kompletten Chelsea-Sturm rasiert. Das liegt nicht nur daran das Pizarro ein Fremdkörper ist. Die Zuspiele erfolgen immer noch so, als ob Chelsea mit einem Strafraumspieler spielt oder mit jemanden, der den Ball abschirmen kann. Selten kommt es zu Zuspielen wo jemand seine Geschwindigkeit und Beweglichkeit ausspielen kann. Da wird auch die Anpassung für Anelka nicht einfach sein.

Arsenal – Birmingham 1:0, 21te.

[16h13] Ballack versucht nun mit einigen Pässen #15 Malouda auf links in Position zu bringen. Alles noch im gemütlichen Tempo.

[16h09] Schaumgebremstes Spiel auf beiden Seiten. Beide Mannschaften ziehen sich schnell zurück. Pizarro spielt bei Chelsea einzige Sturmspitze. Wright-Phillips hält sich eher zentral statt auf der Außenbahn auf. Joe Cole läut rechts rauf und runter. Links ist völlig, völlig tote Hose.

[16h07] West Ham – Fulham 0:1, 8te

[15h48] Wenn ich mir die Live-Bilder beim Stadionrundgang auf BBCi ansehe, ist vom gestrigen Unwetter nicht mehr viel zu sehen. Viel Sonne. Nur in Liverpool/Everton und Middlesbrough isses bedeckt und etwas dunkel.

In Schottland mussten aber für den Pokal zahlreiche Begegnungen abgesagt werden.

[15h44] Der BBC-Kommentator Simon Brotherton im Emirates Stadium spekuliert das Arsenal genau eine Verletzung entfernt ist, um nochmal groß auf dem Transfermarkt zuschlagen zu müssen. Der Kader wäre bei den Innenverteidigern sehr dünn, teils durch Verletzungen, teils durch AfrikaCup. Senderos muss angeschlagen heute aufs Feld.

[15h42] Wenn ich die Jungs von BBC/Score eben richtig verstanden habe, ist Nicolas Anelka der teuerste Fußballspieler ever, wenn man sämtliche gezahlten Transfersummen jedes Wechsels aufaddieren würde.

Die Vorfreude bei den Beobachtern ist groß, vorallem im Zusammenspiel mit Ballack oder später Drogba.

[15h37] Während in Deutschland Thema Nummer 1 immer noch die Verpflichtung eines neuen Trainers bei den Bayern ist – Jürgen Klinsmann ist heute nachmittag übrigens nicht im Stadion beim Freundschaftsspiel gegen China – ist in England die Topmeldung die Absage von Harry Redknapp bei Newcastle. Er möchte lieber in Portsmouth weitermachen, erklärte er in einem Interview mit der BBC. Dies soll in Newcastle für helles Entsetzen gesorgt haben, da man nach Redknapps Gesprächen von gestern, fest davon ausging, das Redknapp kommen wird.

Neuer Favorit auf den Job: Mark Hughes.

[15h31] Moinsen. Erste Frühmeldungen zu diesem 16h-Spiel: Anelka, die Neuerwerbung von Chelsea, aus Bolton kommend, sitzt erst mal nur auf der Ersatzbank, nachdem die Formalitäten gestern nur bis 22h dauerten.

Pizarro spielt Sturmspitze.

Bei Tottenham spielt Kevin-Prince Boateng wieder im Mittelfeld. Paul Robinson steht wieder nicht im Tor. Seine Zeit bei den Spurs ist wohl wirklich zu Ende.

Hawk-Auge, sei wachsam

Morgen nacht beginnen wieder 14 Tage Spaß mit den Australian Open in Melbourne. Eben lief auf SKY News in dem halbstündigen Sportblock um 12h30 eine Diskussion über Schiedsrichter in Cricket. Auch in Cricket wird das Hawk-Eye verwendet, jene Computer-Software die anhand von kalibrierten Kameras die exakte Position des Balles berechnen kann. Das System wird im Tennis in einigen Turnieren herangezogen, um in Zweifelsfällen zu entscheiden ob der Ball auf der Linie war. Auch in Melbourne.

Der interviewte Cricket-Schiedsrichter argumentierte gegen das Hawk-Eye und führte zum Beleg an, dass Roger Federer bei seinem Wimbledon-Sieg 2007 in drei Fällen nachweisen konnte, dass das Hawk-Eye falsch gelegen hatte.

Huch? Der Disput war an mir vorbeigegangen, auch wenn mir bekannt ist, dass Federer einer der vehementesten Kritiker des Falkenauges ist. Tatsächlich stand das Hawk Eye im Finale im Zentrum einer Schlüsselszene.

More drama followed when at 2-0 and 30-30 on Federer’s serve, Nadal challenged a baseline call, with Hawkeye deciding his backhand had clipped the back of the line.

A clearly rattled Federer, an outspoken critic of Hawkeye, dumped a routine forehand into the net to go a double-break down and let rip at the umpire during the changeover, blaming the electronic system for “killing” him.

Tatsächlich schienen Fernsehbilder zu beweisen, dass Federer im Recht war und der Ball im Aus zu sein schien. Michael Stich argumentierte später im Guardian:

I have never played with Hawk-Eye but I have watched it quite a lot and I don’t think it is accurate enough. I am not saying the technology is not good or doesn’t work, but I don’t think it works well enough to be used in tennis. It is not a live picture. They take pictures from different angles and calculate it through a computer so it is all based on mathematics. Hawk-Eye’s makers say they have a margin of error of 3mm but a millimetre in tennis is a huge distance, let alone three, and I don’t know how much the system takes into account how much topspin or slice a player has put on a ball, which can have a huge effect on where it lands.

Dr. Paul Hawkins – der heißt wirklich so – hält in dem Artikel die Gegenrede und auf der Website von Hawk Eye findet sich auch ein PDF dass bemerkenswerte Photos zur Illustration besitzt.

Das Grundproblem von TV-Aufnahmen ist die Frame Rate von i.d.R. 25 Bildern pro Sekunde, bzw. bei Super-Slow-Motion-Kamera 150 Bildern pro Sekunde. Der Ball legt bei einem Aufschlag von 200km/h knapp 55 Meter pro Sekunde zurück. Okay, das ist keine saubere Rechnung, weil der Ball durch die Luft etwas verlangsamt wird, durch den Aufprall auf dem Boden kurzzeitig gestoppt wird und die Geschwindigkeit sich nicht nur in einer horizontalen Bewegung niederschlägt. Dennoch macht die Zahl von 55 Meter pro Sekunde deutlich, dass 150 Bilder pro Sekunde in einer Zeitlupe zur Feststellung des genauen Aufprallpunktes alles andere als ausreichend sind. Der zeitsprung von Bild zu Bild ist für diese Kameras zu groß, der Ball kann in diesen Momenten locker mehrere Zentimeter zurücklegen.

Die Bilder der Hochgeschwindigkeitskamera (1000 Bilder/Sek) ab der vierten Seite des PDFs zeigen auch sehr schön, wie der Ball beim Aufprallen um mehr als eine Balllänge auf dem Boden entlangrutscht, ehe er wieder hochspringt.

Und da schlage ich mich ganz auf die Seite von Dr. Hawkins. Ich vertraue der Interpolation über 3D-Berechnung durch kalibrierten Kameras mehr als dem menschlichen Auge in möglicherweise ungünstiger Perspektive. Wenn es um 3mm geht, sowieso.