6h vor der Rugby-WM: der Überfavorit Neuseeland

Die Rolle des Überfavoriten – noch stärker als Brasilien bei Fußball-Weltmeisterschaften – nimmt Neuseeland ein.

Es fällt schwer irgendwas zu der Mannschaft zu sagen, denn es dürfte kaum ein Team im Sport geben, welches so mystisch aufgeladen wird, von mir aus auch: gehypet wird, wie die Neuseeländer.

Die All-Blacks. Die schwarzen Trikots. Die Nähe zu den Maoris.

Und natürlich der Haka.

Die Neuseeländer laufen da auf einer verdammt dünnen Kante entlang. Was ist noch normales Marketing, wo beginnt der Ausverkauf und der Verrat von Traditionen? Das sind Fragen die weniger laut gestellt werden, solange die Erfolge da sind. Und derzeit liefern die All Blacks Leistung ab.

Wie alle Mannschaften der südlichen Hemisphäre, sind sie physischer als ihre europäischen Konkurrenten. Ich sah vor zirka 5 Jahren ein Tri Nations-Spiel gegen Australien, was eher die Defintion von Kampfsport als Mannschaftssport erfüllt. Was da in den Gedränge sich abspielte, wie da reingetreten wurde und die Fäuste flogen, spottet jeder Beschreibung.

Die All-Blacks schwächelten Ende der 90er Jahre und zu Beginn dieses Jahrzehnts, aber 2-3 Jahren dominieren sie wieder den Rugby und räumen alles ab.

Trainer Graham Henry hat die Mannschaft nach der letzten WM übernommen, als die Neuseeländer im Halbfinale an Gastgeber Australien ausschieden. Bei aller Dominanz der All-Blacks im Rugby: sie haben erst einmal die WM gewonnen: bei der ersten Ausgabe 1987 auf eigenem Grund. Dieser Stachel der 20 Jahre währenden Erfolgslosigkeit sitzt tief und erhöht den Druck auf die Mannschaft. Die All-Blacks reisen mit einer Bilanz von 38 Siegen und 5 Niederlagen aus den Spielen seit der letzten WM nach Marseille, wo sie ihr Trainingscamp aufgeschlagen haben. Seit 2003 haben sie kein einziges Spiel gegen Länder aus der Nordhalbkugel verloren.

Ein Highlight in diesem Sommer war ein 61:10-Rekordsieg gegen die Franzosen in Wellington. Meine französische Verwandtschaft beeilte sich mir schnell zu versichern, dass die Franzosen nur mit einem B-Team anreisten, da die französische Meisterschaft noch im vollen Gang waren.

Wenn es sowas gab wie einen Moment von Schwäche, dann haben die Neuseeländer ihn im TriNations-Spiel gegen Südafrika gezeigt. Man lag bereits 12:21 zurück ehe man binnen 14 Minuten mit zwei Versuchen noch 26:21 gewinnen konnte. In dieser Partie entschied die reine Physis. Bei den Südafrikanern war nach einer Stunde Spielzeit der Akku leer, während die Neuseeländer nochmal aufdrehten. Nach dem Spiel zeigte sich die komplette Rugby-Welt geschockt über die neuseeländische Aufholjagd.

Graham Henry agiert in Neuseeland als eine Art Mini-Klinsmann und hat einiges auf den Kopf gestellt um diesen WM-Fluch zu beenden. Neben sich hat er einen hochrangigen Trainer- und Beraterstab etabliert. U.a. holte er die neuseeländische Rugby-Legende Sir Brian Lachore, vier Jahre lang Captain und drei Jahre lang Trainer der All-Blacks, als Berater zu sich. Lachore besitzt noch heute eine unheimliche Ausstrahlung auf die Spieler.

Graham Henry hat auch das neuseeländische Spiel refomiert. Im Spiel hat er aus Europa die Erkenntnis mitgebracht, dass die Standards wichtig sind. Einwürfe, Kicks, Situationen beim Gedränge.

Er führte eine Art Rotation ein, um im Laufe von Länderspiel-Serien verstärkt auf frische Kräfte setzen zu können. Mitunter startete er von Spiel zu Spiel mit 15 völlig anderen Spielern. Folge: der neuseeländische Kader ist tief, Positionen sind doppelt und dreifach gut besetzt.

Die Neuseeländer gelten als nahezu unschlagbar. Neben den Einwürfen gilt ihre Psyche als Schwachpunkt. Wann fangen die All-Blacks an ihre negative WM-Serie zu denken? Wann steigt die Anspannung und wann kippt die Aggressivität der All-Blacks in Foul-Spiel, Verwarnungen und Hinausstelungen um.

Bei all dem Lärm um die Neuseeländer: die andere Seite ist auch, dass Neuseeland ansonsten nur eine begrenzt große Sportnation ist und die All-Blacks ihr ganzer Stolz sind. Das ist nicht nur eine Siegermannschaft, sondern auch eine in der Gesellschaft verankerte Kultur. Das hat auch etwas Zärtliches was sich in den Werbespots der multinationalen Konzernen ausdrückt. Und es wirkt trotz des Kommerzes erhabener und historisch bewusster als vieles was hierzulande zum Beispiel über die deutsche Fußballnationalmannschaft läuft.

8h vor der Rugby-WM


Titel der heutigen L’Équipe
“Die Welt ist Rugby”

Nach Zählung des Rugby-Weltverbandes ist die am Freitag beginnende Rugby-WM das drittgrößte Sportturnier der Welt. Egal ob dritt- oder siebtgrößtes Turnier und egal wieviel man davon hier in Deutschland mitbekommt: Rugby ist binnen zwanzig Jahren von der Wald- und Wiesen-Sportart mit kuriosen lokalen und regionalen Strukturen zu einer rundum durchvermarkteten Sportart mit allem Chichi geworden. Kein schlechtes Wachstum, dafür dass es erst seit 1987 eine Weltmeisterschaft gibt.

Es hat gerademal fünf WM-Turniere gebraucht, damit die Rugby-WM diesen Hype-Status erfährt. Die Stimmung in derzeit Frankreich und den anderen “Vollblut-Rugby-Nationen” ist nicht sehr viel anders als letzten Sommer in Deutschland. Entsprechend massiv sind Medien und Werbung eingestiegen.

Wo auch immer derzeit die Nationalmannschaften in Frankreich auflaufen, ist Menschenauflauf angesagt. Die australische Nationalmannschaft trainiert in Montpellier vor 9.000 Zuschauern und die Ligue 1 pfeift sechs Wochen lang aus allen Löchern, weil etliche Stadien nicht zur Verfügung stehen.

In Deutschland muss man sich in Sachen Rugby als Exilant fühlen. Gab es in den 90er Jahren noch Weltmeisterschaften und Five Nations im Free-TV und teilweise auf PREMIERE, scheint sich Rugby-Berichterstattung hierzulande auf die WM alle vier Jahre zu beschränken.

Die Qualifikation

20 Nationen nehmen am Turnier teil. 8 Plätze sind für die Viertelfinalisten der letzten WM reserviert. Die restlichen 12 Plätze sind für die Sieger aus einem mehrstufigen Qualifikationsverfahren gedacht: drei Teams kommen vom amerikanischen Kontinent, drei aus Europa, zwei aus Ozeanien und je ein Team aus Afrika und Asien. Zwei weitere Plätze stehen für Sieger aus “Qualifikations-Playoffs” zwischen Europa, Afrika und Amerika sowie Asien vs. Ozeanien zur Verfügung.

Um die Qualifikation mal anhand Europas aufzuzeigen: in der ersten Runde konnte sich Andorra gegen Norwegen klar durchsetzen (70:6), um knapp gegen Spanien zu verlieren. Spanien kommt durch einige Runden durch. In der 4ten Runde stoßen die ersten größeren Teams wie Russland und Ukraine hinzu. In der 5ten Qualifikationsrunde kommt Italien hinzu, spielt mit Russland, Georgien, Italien, Rumänien und Portugal in einer Gruppe. Italien qualifiziert sich direkt weiter, Spanien scheidet aus. Portugal kann sich im letzten Spiel gegen Russland durchsetzen und bekommt so die Chance auf die Qualifikations-Playoffs. Dort setzen sich sich gegen die zweitbeste afrikanische Mannschaft, Marokko, durch und spielen dann gegen das viertbeste Team aus Amerika: Uruguay.

Ein verwirrender, zäher Qualifikationsprozeß. Und so sehr ich weiter oben vom boomenden Rugby spreche: Rugby ist in Uruguay, Portugal & Co eine Sache die selten vierstellige Zuschauerzahlen anlockt. Es verwundert dass sich die Verbände derart viele und weite Reisen leisten können.

Die WM


Christophe Dominici ist eine der bekannsten franz. Rugby-Spieler.
Macht hier Werbung für ein Anti-Schuppen-Shampoo.
Claim: “Kein Druck auf den Schultern”

Die 20 Mannschaften spielen sechs(!) Wochen lang den Weltmeister aus. Es gibt vier Gruppen à fünf Mannschaften, die per Setzlisten zugelost werden. Die ersten Zwei aus jeder Gruppe wandern dann in die Playoffs. Die Gruppenspiele dauern bis Ende September, während die Achtelfinals am ersten Wochenende des Oktobers ausgetragen werden.

Es gibt in den Gruppenspielen 4(!) Punkte für einen Sieg und 2 Punkte für ein Unentschieden. Zusätzlich gibt es Bonuspunkte wenn man vier oder mehr Versuche erzielt und wenn man mit nur 7 oder weniger Punkte verliert.

Zweite Besonderheit: Frankreich ist der Gastgeber, aber vier der 48 Spiele werden in Wales (Cardiff) und zwei weitere in Schottland (Edinburgh) ausgetragen. Auch Dublin sollte Spiele austragen, musste aber wegen eines Stadionumbaus absagen.

Dritte Besonderheit: der Qualifikationsmodus für die 2011er-WM in Neuseeland wurde geändert. Es gibt nun eine automatische Qualifikation für 15 Teams: die ersten Drei aus jeder Gruppe. Die vier Halbfinalisten werden in Neuseeland gesetzt sein.

Mein erstes Mal: Südafrika

Die erste WM die ich in Erinnerung habe, habe ich EUROSPORT zu verdanken. Es war 1995 und ich hatte überhaupt zum ersten Mal selber Kabelfernsehen. Die Rugby-WM in Südafrika war das erste sportliche Großereignis, dass das von der Apartheid befreite Land veranstaltete – Nelson Mandela war 5 Jahre vorher freigekommen und 1994 erster schwarzer Präsident des Landes.

Im Finale der WM traf der WM-Favorit Neuseeland auf den Gastgeber. Selten war ein Sportereignis politisch aufgeladener als dieses Finale. Die südafrikanischen “Springboks” galten als im Gegensatz zum “schwarzen Fußball” als Verkörperung der alten weißen Vorherrschaft. Mit Müh und Not wurde vor der WM ein Schwarzer in den Kader aufgenommen. Symbolik galore: als Nelson Mandela vor Anpfiff die Spieler beider Mannschaften begrüßte, tat er dieses im Trikot der Springboks. Es kam zum drehbuchtauglichen Ende. Südafrika gewann in der Verlängerung 15:12 und der schwarze Mandela übergab dem weißen Kapitän François Pienaar den Pokal. Das WM-Finale brachte damit die Entwicklung der vorigen 5 Jahre auf den Punkt. Mir hat es am Fernseher einen Schauer nach dem anderen über den Rücken gejagt. Wer will, kann auf YouTube längere Zusammenfassungen jener WM finden. Copyrightgeschütztes Material welches aufgrund der Länge jenseits allem Zitatrechts steht.

Das südafrikanische Rugby ist seitdem nicht von Skandalen verschont geblieben. Immer wieder wurde wurde davon gesprochen, dass im Rugby immer noch ein burischer Klüngel herrsche, der keine Schwarzen aufnehme. Vor vier Jahren wurde vom gezielten Mobbing durch brutale Trainingsmethoden gesprochen. Herrscht heute Normalität? In dem 30köpfigen Kader befinden sich 6 Schwarze. Nationaltrainer Jack White beschwerte sich letztes Jahr dass er aufgrund politischen Drucks einige weiße Spieler nicht nominieren könne.

Die Springboks gelten hinter Neuseeland gemeinsam mit Frankreich als “zweitgrößter” Favorit auf den WM-Titel. Sie unterlagen im Juni bei den Tri-Nations zuhause nur knapp 21:26 gegen die All Blacks, haben sich aber ansonsten dieses Jahr keine Blöße gegeben (zu den Tri-Nations-Spielen in Australien/Neuseeland reiste man nur mit einem B-Team). 105:13 gegen Namibia, 27:3 in Schottland, 55:22 gegen England, 35:8 gegen Samoa, 22:19 gegen Australien.

Screensport vom Wochenende: Keine Zeit für Luschtigkeit

Nein, keine Helferlein heute. Ich muss es alles selber tippen, mit meinen kleinen blutigen Fingern. Dies. Und die NFL-Vorschau. Und die Rugby-WM-Vorschau. Und… Und… Und. “Sind so kleine Finger… winz’ge Tasten dran. Darf man nie drauf schlagen, die zerbrechen dann…” Oder so ähnliche (Allgemeinbildung, Band III, Kapitel VII: “Deutsches Liedgut”)

Die Wochenendübersicht ist wie immer subjektiv, unvollständig und fehlerhaft.

Der Schnelldurchlauf

(Regie: Truck Branss, Bühnenbild: Joachim Dzierzenga)

Beginn der NFL-Saison.
Beginn der Rugby-WM.
Ende der US-Open in Flushing Meadows.
Formel 1 in Monza.
Diverse EM-Qualifikationsspiele.

Vermisst irgendjemand was? Golf zum Beispiel? Oh ja, die Abwesenheit von Golf kann ich erklären: ich halte den ersten Anlauf eines Playoff-Systems im Golfen für einen Witz. Tiger Woods hat als Führender kein Bock auf das erste Turnier und macht Urlaub. Zwei Wochen später hat der Führende Phil Mickelson keinen Bock und pausiert an siedem Wochenende. Doh! Was sind das für Playoffs wo selbst die eigenen Spieler das System nicht für voll nehmen?

Großereignisse

Die NFL werde ich in gesonderten Einträgen abfrühstücken. Hier gibt es bereits eine Vorschau zu der AFC.

Ähnliches gilt auch für die Rugby-WM, für die ich auch noch gesonderte Einträge in petto habe. Übrigens: weil es für Deutsche befremdlich klingen mag, dass die Rugby-WM das vielleicht drittmeist-gesehenste Sportturnier auf der Welt ist: ich habe mir mal bei liveonsat.com mal die Sendetermine angesehen. Ich habe noch nie(!) eine derart lange Liste an übertragende Sender gesehen. Alleine die Eröffnungspartie wird in Europa und Anrainer auf 24 unterschiedlichen Satelliten-Sendern übertragen.

Fußball

EM-Qualifikation

EM-Qualifikationsspiele allerorten, wobei auf den Satellitensendern im Free-TV die Auswahl nicht groß ist. PREMIERE fährt weiterhin ein absolutes Sparprogramm und so läuft an diesem Wochenende auf den beiden Fußballkanälen eine einzige Übertragung: Sonntag 22h USA – Brasilien.

Gruppe A: Die Top4 spielen gegeneinander. Auf RTP und Direct8 gibt es Portugal – Polen zu sehen. Portugal hängt virtuell einen Punkt hinter Tabellenführer Polen. Das erklärt sich einerseits aus der Heimstärke (3:0, 3:0, 4:0) und andererseits aus der Auswärtschwäche (1:1, 1:2, 1:1, 2:1, zuletzt 1:1 in Armenien). Das Restprogramm meint es gut mit den Portugiesen: 4 Heimspiele, nur 2 Auswärtsspiele und die Auswärtsspiele gegen die beiden schwächsten Teams aus der Gruppe.

In der anderen Partie des Tages kann der Tabellenvierte Serbien mit dem Tabellenzweiten Finnland gleichziehen.

Gruppe B: Das am meisten beachtete Spiel des Wochenendes. die Neuauflage des WM-Endspiels Italien – Frankreich. Ohne Raymond Domenech. Der französische Kotzbrockentrainer (sogar Arsene Wenger verliert bei dem Spacko seine Contenance) wurde von der UEFA gesperrt, weil er in einem Interview behauptet hat, dass vor Jahren ein U21-Länderspiel verschoben wurde. Nun kann er gemeinsam mit Christoph Daum auf der Tribüne Skat spielen.

Das Spiel wird auf RAI Uno übertragen. Anscheinend überträgt RAI Uno alle Heimspiele der Nationalmannschaft auch via Satellit.

Beide Mannschaften sind eng beieinander auf Platz 1 und 2. Ein bzw. drei Punkte dahinter ist Schottland, die ein Heimspiel gegen Litauen haben. Die Ukraine ist mit einem Spiel Rückstand auch noch mitten in der Spitzengruppe drin.

Gruppe C: Findet fernab von den mir empfangbaren Sendern statt. Spitzenreiter Griechenland pausiert, die Türkei kann bei einem Sieg beim Vorletzten Malta zu Griechenland aufschließen. Wenn Norwegen und Bosnien noch an den beiden dranbleiben wollen, müssen sie ihre Spiele in Moldawien bzw. in Ungarn gewinnen.

Gruppe D: Deutschland – Wales. Viel kann man dazu nicht sagen, denn derzeit ändert sich der Kader der Nationalmannschaft stündlich. Kaum warste einmal auf Klo, melden die Agenturen schon wieder eine andere Mittelfeldformation. San Marino – Tschechien verspricht kein Thriller zu werden. Wenn Irland an Tschechien dranbleiben will (1 Punkt dahinter), müssen sie in der Slowakei gewinnen.

BTW: das Deutschland-Spiel gibt es als Wiederholung auf Astra 28 Grad beim walisischen Sender S4C ab 23h zu sehen…

Gruppe E: Die faszinierendste Gruppe, nicht zuletzt wegen den lauten Leiden der Engländer, die in der dichten Vierergruppe alle Mühe haben, sich durchzusetzen. Diese Woche wird nicht umsonst als wichtigste des englischen Fußballs hochgehypt, denn in zwei Heimspielen muss gegen Mannschaften aus den Top4 gepunktet werden. Am Samstag gegen Israel (18h, ZDF, BBC One, Direct8) und am Mittwoch gegen Russland. Der englische Kader ist nur mäßig gut aufgestellt. Rooney, Dyer, Lennon, Campbell, King, Bridge, Lampard und Beckham sind draußen, Gerrard und Hargreaves werden angeschlagen spielen (McClaren riskiert dadurch auch Ärger mit Liverpools Trainer Benitez)

Gruppe F: Einzig interessante Partie ist das Bruderduell zwischen Schweden und Dänemark. Das wüste Hinspiel in Dänemark endete mit einem 3:0 für Schweden am grünen Tisch, als ein dänischer Fan Heribert Fandel eine aufs Maul hauen wollte. Gewinnt Schweden dieses Spiel, sei es auf dem Rasen oder am grünen Tisch, ist Dänemark aus der EM-Quali so gut wie draußen.

Gruppe G: Einzig interessante Begegnung: Tabellendritter Niederlande gegen den Tabellenzweiten Bulgarien.

U17-WM

Am Sonntag gibt es Spiel um Platz 3 (9h, EURO2) und das Finale (12h EURO2). Im Finale stehen Nigeria – Spanien. Nigeria besiegte Deutschland 3:1. Nicht unverdient, denn Deutschlands Angriffsbemühungen entbehrten nicht einer gewissen Stupidität. Es erinnerte mich an den HSV: bis zum Strafraum sieht alles wunderbar aus und dann fangen die Spieler an sich die Beine zu brechen oder den Ball mit der Zunge ins Tor reintragen zu wollen. Auch wenn hinter den drei nigerianischen Treffern anderthalb Torwartfehler waren, ging das schon in Ordnung. Deutschland spielt gegen Ghana um Platz 3. Ein Rematch aus der Vorrunde, als Deutschland in einer ganz, ganz engen Kiste ein 3:2 über die Zeit retteten und Ghana in den Schlußminuten ein Feuerwerk an Torchancen hatte. Es bleibt aber eine positive WM für Deutschland, mit einer sehr erfreulich spielenden Mannschaft.

Motorsport

Es kommt wieder Spannung in die F1, allerdings weniger durch das Geschehen auf der Piste, wo dem Zuschauer immer noch ein Minimum an Überholmanöver kredenzt werden. Die Spionagegeschichte zwischen Ferrari und McLaren-Mercedes die bereits im Frühsommer recht schnell abgefrühstückt wurde, kommt mit Vehemenz wieder auf den Tisch.

Die FIA hat bekanntgegeben aufgrund von neuen Erkenntnissen das Verfahren neu zu eröffnen. Zwar sagt sie nicht um welche Erkenntnisse es sich handelt, aber verschiedene Quellen wie auto,motor & sport oder grandprix.com melden dass diesmal Fahrer knietief darin verwickelt sind. Es wird spekuliert dass ein Teil der Kommunikation zwischen Neil Stepney/Ferrari und Mike Coughlan/McLaren/Merc über Pedro De La Rosa und Fernando Alonso gelaufen sein sollen. Italienische Medien behaupten dass aufgrund der strafrechtlichen Ermittlungen in Italien gegen Stepney, die italienischen Behörden Zugriff auf eMail-Verkehr und Telefonprotokolle gehabt haben sollen.

Was letztendlich daraus wird, muss man abwarten, aber spannender als die öden Sonntagnachmittage von 14h bis 16h ist es allemal.

Ach ja, an diesem Wochenende fährt man in Monza, eine Strecke die wegen den drei Schikanen immer wieder für Spektakel gut ist, sofern die Autos dicht an dicht fahren.

NASCAR

Busch-Series und NextelCup sind diesmal in Richmond und fahren Freitag bzw. Samstag.

Aus der Gesamtwertung ist vor dem letzten Rennen vor Beginn der Playoffs die Luft raus. Mit 128 Punkten Rückstand auf Platz 12 hat Dale Earnhardt Jr. nur noch theoretische Chancen an Kevin Harvick vorbeizuziehen.

Die ersten acht Fahrer sind fix in the chase drin: Jeff Gordon, Tony Stewart, Denny Hamlin, Carl Edwards, Matt Kenseth, Jimmie Johnson, Jeff Burton und Kyle Busch.

Clint Bowyer und Martin Truex Jr. müssen nur vom Start wegkommen, um schon genügend Punkte für das Erreichen der Playoffs zu haben.

Kurt Busch muss minimum 36ter werden und Kevin Harvick minimum 32ter werden, um sicher drin zu sein. Junior wiederum muss mindestens Fünfter werden, bevor er überhaupt anfangen kann, über irgendeine Konstellation nachzudenken. Kein ganz unmögliches Szenario, aber es wäre die größte Sensation in NASCAR seit Äonen.

Gefahren wird auf einem Dreiviertel-Meilen-Oval mit recht wenig Überhöhung: 14Grad. Die Strecke ist dadurch wesentlich mehr “Stop and Go” als z.B. Bristol.

Die Nachricht der Woche ist der angekündigte Wechsel von Joe Gibbs Racing zu Toyota. Ein weiterter Stachel der tief im amerikanischen Fleisch sitzt. Es gefällt den Traditionalisten nicht, wie sehr immer mehr ausländischer Einfluß den einstige Südstaaten-Sport in Besitz nimmt. Wobei der Trend in der Tat nicht unproblematisch ist, wie man den ellenlangen Ausführungen von Christian Kuhn auf der deutschen Tonoption bei PREMIERE entnehmen kann. Als Vergleich bietet sich die Champions League im Fußball an, wo die Strukturen auf die großen Clubs ausgerichtet sind. Setzlisten und Gruppenspiele damit der Zufall eines frühzeitigen Ausscheidens eliminiert wird. Ähnlich bei der NASCAR: Qualifikationsmodi und Kostenstrukturen kommen immer stärker großen, teuren Teams entgegen, während zwanzig Seiteneinsteiger sich Woche für Woche um 3-6 Qualifikationsplätze prügeln müssen.

IRL

Die IRL fährt ihre Meisterschaft im letzten Rennen der Saison aus. Ich kann nichts großartiges dazu erzählen, da die IRL bei mir zuletzt unterm Radar fuhr und verweise auf die Erläuterungen von Don Dahlmann im Racingblog.

US-Sport

MLB

Sa 10h00 COL – SD
Sa 19h00 NYM – HOU
Sa/So 1h DET – SEA
Mo 10h30 SF – LAD
Mo 13h00 LAA – CLE

Zuerst zur American League:
Die Mariners (1-9 in den letzten 10 Spielen) sind dabei den Anschluß auf die Wild Card zu verlieren. Die heute beginnende Serie in Detroit, einem direkten und “punktgleichen” Konkurrenten um die Wild Card, ist daher ein Shoot Out welches der beiden teams noch ernsthaft die Yankees angreifen kann. Wenn die Mariners in Detroit Klatschen kassieren, werden sie nicht mehr das Rückgrat haben, sich davon zu erholen. NASN zeigt das zweite Spiel der Serie live in der Nacht Sa/So.

Am Montag zeigt NASN als Aufzeichnung Angels – Indians. Beide Teams sind derzeit ungefährdet auf dem Spitzenplatz ihrer Division. Die Partie ist allenfalls unter dem Aspekt eines möglichen Aufeinandertreffens in den Playoffs interessant.

Zur National League:
Bei Mets gegen Astros wird platzierungstechnisch gesehen, nicht viel passieren. Für die Mets wird Tom Glavine pitchen.

Das eigentliche Spektakel findet in den Serien der Teams aus der NL West untereinander statt: Rockies gegen Padres und Giants gegen Dodgers. Die Rockies haben Anschluß an die drei Führenden der Division und an die Wild card gefunden. Siege gegen diese direkten Konkurrenten bringen die Rockies noch weiter nach vorne, in Schlagdistanz zu den Diamondbacks (COL–SD als tape Sa 10h). Die Dodgers und Giants hassen sich und für die Giants wäre es eine Genugtuung den Dodgers in die Playoff-Suppe zu spucken.

CFL

Schade, schade, schade. Auch im Oktober-Sendeplan bleibt NASN leider nur im 1-Spiel-pro-Woche Fahrplan.

Die Ergebnisse der letzten Woche waren überraschungslos. Saskatchewan konnte den Spitzenreiter im Osten mit 31:26 schlagen und cruist recht souverän durch die Saison.

Hamilton unterlag Toronto 14:32, was keine Sensation darstellt. Bemerkenswert ist aber dass die Tiger Cats es geschafft haben, binnen nur eines Spiels ihren talentierten Jungspund-QB Timmy Chang zu verbrennen. Headcoach Charlie Taaffe ernannte vor eine Woche Chang statt den teuren Einkauf Maas zum Starting-QB, um ihn in einer Saison die für die TiCats bereits abgehakt ist, an Profiluft schnuppern zu lassen.

In der Partie gegen Toronto wurde Chang nach nur einer Halbzeit wieder auf die Bank gesetzt: 5/15-44yds-1INT. Als wäre das der “Verbrennung” nicht genug, haben die Hamilton Tiger Cats gestern QB Casey Printers verpflichtet, einstiger MVP bei den BC Lions. Printers ging nach der 2005er-CFL-Saison in die NFL, konnte sich aber dort nicht durchsetzen und wurde vor zehn Tagen bei den Kansas City Chiefs gecuttet. Seitdem war ein Wettrennen um ihn ausgebrochen. 5 CFL-Teams sollen an ihm dran gewesen sein (u.a. die Montreal Alouettes, was Calvillo nicht erfreuen dürfte). Die Zukunft der TiCats hat sich also binnen einer Woche geändert. Nicht mehr Chang, sondern Printers. Und da Printers den bestdotiertesten Vertrag der CFL bekommen hat, ist ein schnelles Ende von Maas’ Karriere in Hamilton abzusehen. Angeblich sollen die TiCats schon versucht haben ihn nach Montreal zu schippern (was Calvillo auch nicht erfreuen dürfte), aber Maas sein Einverständnis verweigert haben.

Umgekehrt übrigens die Toronto Argonauts, die bereits mit dem eben erst wieder genesenen Michael Bishop als QB starteten: 14/28-321yds-2TDs-1INT. Comeback gelungen. Im Gegenzug wurde QB Eric Crouch (yep, der aus der NFL) entlassen.

Basketball-EM

Am Samstag geht es mit Deutschland – Frankreich weiter (16h30). Ich müsste lügen wenn ich behaupten würde, ich wüsste wo die Deutschen stehen. Eine bittere Nummer gegen Tschechien, eine finstere Halbzeit gegen Litauen, aber dann die Türken und in der zweiten Halbzeit die Litauer dermassen an die Wand genagelt: Respekt, meine Senioren.

Die Franzosen sind relativ locker durchgekommen und die Niederlage gegen Slovenien am letzten Spieltag war eher dem Gefühl zu verdanken, das man eh qualifiziert war.

Das Beste von den Resten

Schade das es heute mit der Rugby-WM kollidert: die Golden League kehrt heute nach Zürich zurück, im neu erbauten Letzigrund. Mal sehen wie das neue Stadion ist. Die neu verlegte Bahn soll der in Lausanne ähneln, also genauso schnell sein, und einen größeren Kurvenradius besitzen.

Freitag, 7.9.2007

10h00 F1 aus Monza, 1tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live
PREM: Vorberichte ab 9h55. Whl: 12h15, 18h, 2h

14h00 F1 aus Monza, 2tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live
PREM: Vorberichte ab 13h55. Whl: 16h05, 19h, 20h30, 3h
BÄH: Whl: 17h30

18h45 U19: Deutschland – Niederlande, BÄH live

19h30 Rugby-WM: The Countdown, ITV4 live

20h00 – 22h15 Leichtathletik: Golden League aus Zürich, PREMIERE live
Aus dem neuen Letzigrund. Whl: So 4h, Mo 22h, Di 14h, 24h

20h00 – 24h00 Tennis, US-Open: Halbfinals Frauen, EUROSPORT live
Gegen 20h: Kuznetsova/4 – Chakvetadze/6
Gegen 22h: Henin/1 – Venus Williams/12

20h45 U21: Irland – Portugal, RTP Int live

21h00 Rugby-WM, Eröffnung: Frankreich – Argentinien, BÄH + TV5 Europe + ITV1 + S4C live
BÄH: Vorberichte ab 20h55. Kommentator: Andreas Renner
TV5: ab 20h25 mit der Eröffnungszeremonie.
ITV1: ab 20h30. Kommentator: Miles Harrison, Stuart Barnes.
S4C: ab 20h15

22h30 Boxen: Susi Kentikian – Shanee Martin, Pro7 live

1h30 NASCAR Busch-Series aus Richmond, NASN live
Whl: Sa 16h, So 7h30

Samstag, 8.9.2007

10h00 MLB: Colorado Rockies – San Diego Padres, NASN live
Whl: 22h30

11h00 F1 aus Monza, 3tes Freies Training, PREMIERE + RTL live
PREM: Vorberichte 10h55. Whl: 12h45

13h10 Football Focus, BBC One
Vorschau auf die EM2008-Quali-Spiele

13h45 Rugby-WM: Neuseeland – Italien, BÄH + ITV1 live
BÄH: Vorberichte ab 13h40. Kommentator: Andreas Renner
ITV1: Vorberichte ab 13h10 mit Jim Rosenthal. Kommentator: Jon Champion und Murray Mexted.

14h00 F1 aus Monza, 3tes Freies Training, PREMIERE + RTL + ITV4 live
PREM: Vorberichte ab 13h45. Whl: 17h30, 22h05, So 8h30.
ITV4: Vorberichte ab 13h30

15h30 Rugby-WM: Australien – Japan, ITV1 + S4C live
ITV1: mit Jim Rosenthal. Kommentator: Bob Symonds und Scott Hastings.

16h00 GP2 aus Monza, Rennen 1, PREMIERE + EUROSPORT 2 live
Whl: 19h

16h15 Basketball-EM: Deutschland – Frankreich, BÄH live

17h45 Rugby-WM: England – USA, ITV1 live
ITV1: mit Jim Rosenthal. Kommentator: Miles Harrison und Stuart Barnes. Whl 21h05 auf ITV4

18h00 EM2008-Quali: England – Israel, ZDF + BBC ONE + Direct8 live
ZDF: Vorberichte ab 17h45. Kommentator: Thomas Wark
BBC One: Vorberichte ab 17h30 mit Gary Lineker.
Direct8: ab 17h50. Whl: 0h30

18h15 – 23h15 Tennis, US-Open: Halbfinals Männer, EUROSPORT live

19h00 MLB: NY Mets – Houston Astros, NASN live
Whl: 4h30

20h00 FIA GT vom Adria Circuit, PREMIERE + BÄH live
Whl: Di 17h, 2h, Do 4h

20h30 EM2008-Quali: Wales – Deutschland, ZDF live, S4C Tape
ZDF: Vorberichte ab 19h50 mit JB Kerner, Klopp & Meier. Kommentator: Béla Réthy. Ab 22h45 Das aktuelle Sportstudio mit WD Poschmann und Ausschnitten aus diversen Spielen.
Zeitversetzt ab 23h05 auf dem walisischen Sender S4C.

20h30 EM2008-Quali: Italien – Frankreich, RAI Uno live
Bei der RAI weiß man nie ganz genau ob das Länderspiel auch via Satellit übertragen wird oder nicht. So wie es aussieht, werden Heimspiel wohl auf Satellit gelassen.

22h15 EM2008-Quali: Portugal – Polen, RTP Int Tape, Direct8 Tape
RTP: Um eine Viertelstunde zeitversetzt.
Direct8: Um eine Dreiviertelstunde zeitversetzt. Whl: So 15h.

1h00 MLB: Detroit Tigers – Seattle Mariners, NASN live
Whl: So 13h

1h30 – 5h30 NASCAR NextelCup aus Richmond, PREMIERE live
Whl 150min: Mo 24h, Di 4h

1h45 – 4h Tennis, US-Open: Finale Damen, EUROSPORT live
Whl: 8h30

Sonntag, 9.9.2007

9h00 U17-WM, Spiel um Platz 3: Deutschland – Ghana, EUROSPORT 2 live

10h00 GP2 aus Monza, Rennen 2, PREMIERE + EUROSPORT live
Keine Whl.

10h30 CFL: Edmonton Eskimos – Calgary Stampeders, NASN Tape
Whl: Mi 14h30

11h40 Porsche SuperCup aus Monza, PREMIERE live
Keine Whl

12h00 U17-WM, Finale: Spanien – Nigeria, EUROSPORT 2 live

12h00 Superbike vom Lausitzring, Rennen 1, EUROSPORT live

13h30 Rugby-WM: Wales – Kanada, ITV4 + S4C live
Kommentator: Bob Symonds und Will Greenwood.

14h00 F1 aus Monza, Rennen, PREMIERE + RTL + ITV1 live
PREM: Vorberichte ab 12h45. Whl:
RTL:
BÄH: Zsf ab 18h und 21h30
ITV1: Vorberichte ab 13h

15h00 Fußball: Tag der Legenden am Millerntor, NDR live

16h00 Rugby-WM: Südafrika – Samoa, BÄH + ITV1 live
BÄH: Vorberichte ab 15h55. Kommentator: Andreas Renner
ITV1: Vorberichte ab 15h50. Kommentator: Miles Harrison und Stuart Barnes.

16h30 DEL: Adler Mannheim – Eisbären, 2ter Spieltag, PREMIERE live
Whl: 24h, Mo 11h, 2h30, Di 19h30

17h00 NFL: Sunday NFL Countdown, NASN live
Übernahme von ESPN. Preview zum Spieltag. Whl:

18h00 Rugby-WM: Schottland – Portugal, ITV4 live
Kommentator: Jon Champion und Scott Hastings.

19h00 NFL: New York Jets – New England Patriots, Week #1, NASN live
Kommentator: Jim Nantz & Phil Simms. Whl: 5h30, Mi 2h30

19h45 Rugby-WM: Irland – Namibia, ITV4 + S4C live
Kommentator: John Taylor und Murray Mexted.

21h30 IRL vom Chicagoland Speedway, PREMIERE live
Whl: Mo 13h, Di 12h, Mi 4h

22h00 NFL: San Diego Chargers – Chicago Bears, Week #1, NASN live
Kommentator: Joe Buck & Troy Aikman. Whl: Mo 8h, Mi 5h

22h00 Fußball: USA – Brasilien, PREMIERE live
Whl: 1h50, Mo 7h05, 16h55, 20h45, Di 7h15

22h30 – 1h30 Tennis, US-Open: Finale Herren, EUROSPORT live
Whl: Mo 11h45

2h00 NFL: Dallas Cowboys – NY Giants, Week #1, NASN live
Kommentator: Al Michaels & John Madden. Whl: Mo 19h00

Vorschau auf Montag

10h30 MLB: San Francisco Giants – LA Dodgers, NASN Tape
13h00 MLB: LA Angels – Cleveland Indians, NASN Tape
14h00 WM2008/F: Deutschland – Argentinien, ZDF + EUROSPORT live
16h30 NFL: Green Bay Packers – Philadelphia Eagles, Week #1, NASN Tape
21h15 Basketball-EM: Deutschland – Slowenien, BÄH live
22h00 NFL: NFL Primetime, NASN
23h00 NFL: Monday Night Countdown, NASN live
1h00 NFL, Monday Night: Cincinnati Bengals – Baltimore Ravens, NASN live
4h00 NFL: San Francisco 49ers – Arizona Cardinals, NASN live

NFL 2007, #1: Indianapolis Colts – New Orleans Saints

Es ist nicht das erwartete Spitzenspiel geworden und noch weniger das Punktefestival das Al Michaels und John Madden zu Beginn des Spiels prophezeiten. Indianapolis Colts gewann gegen New Orleans Saints 41:10.

Äußerlichkeiten

Der Season Opener lag in den Händen des Sunday Night Teams von NBC und irgendwie waren die Beteiligten nur mit halber Kraft bei der Sache. Michaels und Madden waren … schlecht ist das falsche Wort … banal. Selten dass ihre Kommentierung irgendeinen Erkenntniswert hatte, der über das Gesehene hinaus ging. Gut, das ist die Aufgabe eines Play-by-Play-Announcers wie Al Michaels, aber John Madden, das ist nur noch 200kg Fleischeinwaage Kult, aber nicht mehr Analyst. Zu allem Überfluß taten beide im vierten Viertel das, wofür sie gefürchtet sind, wenn ein Spiel langweilig wird: sie plaudern über Gott und die Welt und gucken nicht mehr auf das Spiel.

NBC hat für die Halbzeitshow in der Tat nur ein Drittel der Crew auf die Bühne gebracht: Bob Costas als Host, Tiki Barber und Chris Collinsworth als Analysten und Keith Olbermann, der ehemalige ESPN Sportscenter-Host und inzwischen für ein meinungsstarkes “Politikmagazin” bekannt, als launigen Kolumnisten.

Collinsworth Bemerkung Peyton Manning sei nun bei 11 von 17 was die geschalteten Werbespots anging, hat die Halbzeitshow gerettet. Olbermanns Kolumne bestand aus eine mit viel Anlauf vorgetragene Pointe, die fürchterlich verreckte, was man auch an den panischen Reaktionen von Costas merkte, der nochmal versuchte im Nachgang die Pointe aufzujazzen. Olbermann wird wöchentlich “die schlimmste Person der NFL” küren. Meine Vorfreude ist verhalten.

Der Titelsong (der ein Glam Rock-Song ist, ein Cover von Joan Jetts “I Hate Myself For Loving You“) wird dieses Jahr von der Country-Sängerin Faith Hill statt Pink vorgetragen. Punktsieg für Pink.

Das Spiel

Beide Mannschaften neutralisierten sich anfangs. Beide Offense Lines waren sehr stark in der Pass Protection. Die Partie sah exakt einen Sack. Auch das Blocken für die Läufe war mehr als okay. Beide Mannschaften gelang es aber trotzdem nicht das Passspiel richtig in die Gänge zu bekommen, so dass es in der Offense nur wenige begeisternde Spielzüge gab.

Zur Halbzeit stand es 10:10, weil es den Colts einmal gelang, die Saints-Secondary mit einem tiefen Pass zu verbrennen und weil die Saints einen Fumble provozierten und 55yds in die Endzone zurücktragen konnten.

Das war es dann auch von den Saints. Die Colts legten in der zweiten Halbzeit 31 Punkte oben drauf. Die Saints: zero.

Die Colts spielten souverän in der zweiten Halbzeit ihren Stiefel runter. Man mischte Lauf- und Passspiel 50/50 und hatte mit #29 Addai einen RB der hinter einem guten Rookie-LT #67 Ugoh ständig 3, 4, 5yds holte. Das reichte um die Drives am Leben zu erhalten. Die Punkte wurden dadurch geholt, dass man die Saints immer wieder mit einem tiefen Pässen verbrannte.

Die Saints waren bereits in der letzten Saison bekannt dafür, in der Pass Defense Big Plays abzugeben und auch diesmal wurden die beiden CBs abgefackelt. Waren es letztes Jahr noch #34 McKenzie und #22 Thomas, waren es nun #34 McKenzie und #42 David.

Beide liessen sich durch blanke Geschwindigkeit von WR #88 Harrison und WR #87 Wayne überlaufen, teils auf Slants, teils auf Post-Routes. McKenzie setzte auf Bump’n’Run und sah kein Land mehr, als Harrison diesem Block ausweichen konnte. David wiederum brach sich beim Laufen immer fast das Genick, weil er auf Manning statt dem Receiver guckte. Der Receiver konnte so leicht immer wieder die Innenseite nehmen, während David ins Leere lief. Madden meinte in einer seiner wenigen aufschlußreichen Bemerkungen, dass David, grad aus Indianapolis geholt, von dort nur Cover-2, aber keine Manndeckung kennt. #22 Fred Thomas, der Vorjahres-CB, soll im Kader ein Wackelkandidat sein und wurde für die Partie inactive gemeldet.

Also, eine Erkenntnis des Abends: die Saints haben noch eine Riesenbaustelle in der Secondary. Dieser Baustelle verdankten die Colts die Punkte: 27yd-Pass auf Harrison gegen David. 29ys-Pass auf Wayne gegen David. 46yd-Pass auf Wayne gegen David. Und ein 42yd-Pass auf Harrison gegen McKenzie, der den 2yd-TD von Addai vorbereitete. Ein schlimmer Abend für CB Jason David, dem auch sein Fumble-Return-TD nicht viel Trost bieten dürfte.

In der Offense sehen zwar die Zahlen für die Saints okay aus, aber auf dem Scoreboard hat die Offense gerade mal 3 Punkte produziert. Das war viel Aufwand für wenig Effekt. 6 komplette Drives in der 2ten Halbzeit: drei three’n’out, zwei INTs und ein FUM.

Die Colts-Secondary muss in der Coverage einen höllischen Job gemacht haben, den QB Drew Brees (28/41-192yds-2INTs) fand null Anspielstationen jenseits 5yds der Scrimmage Line. Es ging so gut wie kein Pass tief. Er hat 6,8yds per completion geworfen. Laut NBC der niedrigste Wert in einem NFL-Spiel ever.

Und als QB Brees dann doch die Nerven verlor und tief warf, war da keine Anspielstation offen. Dreimal warf er tief, zweimal versuchte er einen Kunstwurf um einen Receiver umringt von DBs anzuspielen und einmal warf er ins Nichts. Zweimal wurde Brees bei diesen Würfen abgefangen, einen TD kassierten sie aus dem Return.

Und das ist die zweite Erkenntnis des Abends: die Colts-Passverteidigung ist beängstigend gut.

Die Saints haben meiner Meinung nach den Fehler gemacht und nicht die Laufverteidigung der Colts ausgetestet. McAllister nur mit 10 Rushes, Bush nur mit 12 Rushes. Laufintensiveres Spiel hätte die LBs näher an die Scrimmage Line gezwungen.

Ich hatte gestern die Colts als AFC-Champion getippt und viel war heute nacht nicht zu sehen, warum dies nicht zutreffen sollte. Was für ein Glück dass ich noch nicht die Saints-Preview geschrieben habe, denn die Secondary, aber auch die Einfallslosigkeit des Coachings in der zweiten Halbzeit, sind nicht dazu angetan auf die Saints als NFC-Champ zu tippen.

4h vor der NFL-Saison 2007/08: die AFC

Wie vorhin geschrieben, fehlt es dieser Saison derzeit noch am großen Leitmotiv. Nicht zuletzt weil viele Teams nach Wechseln auf der Headcoach oder QB-Position noch auf der Suche nach ihrem Profil oder dem Durchbruch sind.

Meine Tipps für die AFC:

#1 San Diego Chargers
#2 Indianapolis Colts
#3 Pittsburgh Steelers
#4 New England Patriots
#5 Tennessee Titans
#6 Houston Texans

AFC-Finale: Indianapolis Colts – New England Patriots

AFC-Champion: Indianapolis Colts

Jo, die Texans und die Titans habe ich vorallem deswegen aufgenommen, um nicht die üblichen sechs Verdächtigen zu nehmen. Blanke Not. Und um in fünf Monaten als Genie da zu stehen.

AFC East

New England Patriots

(12-4) – Okay, hier schon die große Ausnahme: alter Headcoach (der “Blutzoll” an weggegangenen Assistants wurde bereits in den letzten Jahren gezahlt) und alter Quarterback. Es deutet nichts darauf hin, das Headcoach Belichick etwas an seiner magischen Formel ändern wird: auf dem Feld seinem QB Tom Brady zehn bis zwanzig Anspielstationen an die Hand geben und dem Mann außerhalb des Spielfeldes weiterhin an gutaussehende Schnitten ranlassen.

Hat sich die Offense wirklich nicht verändert? Geht das? Die Pats-Offense mit WR Randy Moss? Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich kann es mir mit seinem Style nicht vorstellen, ich kann es mir von seinem Arbeitsethos nicht vorstellen. Und auf der anderen Seite steht WR Donte Stallworth. Und wer war in der Preseason der Go-To-Guy? Die Nummer 3 Wes Walker.

Unverändert sind zwei Faktoren, die bei den Patriots Jahr für Jahr die Sollbruchstelle darstellen: das Laufspiel und die Secondary.

Auch wenn man bei Preseason-Spielen mit Deutungen immer sehr vorsichtig sein sollte, scheinen die Patriots auch dieses Jahr eine nicht standfeste Secondary vorallem durch Pass Rush überspielen zu wollen. Mit LB Adalius Thomas von den Ravens, hat man sich auch hier vom obersten Regal bedient.

Beim Laufspiel wurde RB Corey Dillon verabschiedet und RB Laurence Maroney soll nun die Last des Laufspiels übernehmen. Problematisch, weil Maroney eine schwere Schulter-OP in der Offseason hatte.

Wie schnell werden die Patriots in die Saison starten? Sie haben eine Reihe von verletzten und gesperrten Spielern. Maroney. DL Richard Seymour für minimum 6 Wochen out. S Rodney Harrison wegen Wachstumshormone für 4 Spiele gesperrt. CB Asante Samuel erst seit einer Woche im Camp. WR Randy Moss konnte im August nicht trainieren.

Wie im letzten Jahr müssen die Pats die Defizite mit einem Höchstmaß an Abgewichstheit ausgleichen. Das Zeug haben sie dazu. Aber Jahr für Jahr die dafür notwendige Intensität aufbringen?

NY Jets

(10-6) – Alter Headcoach? Check. Aber beim Quarterback fangen die Probleme an. QB Chad Pennington war der Franchise-QB auf den man nun einige Jahre die Hoffnung setzte, der aber seit seiner ersten Schulterverletzung nicht so richtig in die Gänge kommt. Der Euphorie der lokalen Medien nach zu urteilen, ist QB Kellen Clemens heißer als g’schnitten Brot und Headcoach Mangini könnte sehr schnell eine QB-Controversy an der Backe haben.

Neuer RB rückt wohl an die #1: RB Thomas Jones, 1000yds-Läufer aus Chicago.

Wenn ihm nicht ein Krach auf der QB-Position einen Strich durch die Rechnung macht, haben die Jets ein grundsolides Team für 10+x Siege in der Saison. Aber ich fürchte es wird diesen Krach geben.

Buffalo Bills

(7-9) – Angesichts der zahlreichen Abgänge werden die Bills nicht mehr als ihre Position, dezent unter .500, halten können. Rookie-RB #23 Marshawn Lynch muss den 1000yds-Rusher McGahee ersetzen. Abgänge in der Defense (Fletcher, Spikes, Clements). Headcoach Dick Jauron ist in der Stadt nicht populär. Immerhin hat sich QB JP Losman anständig gehalten.

Miami Dolphins

(6-10) – Hier gibt es den vollen Strahl: die gefühlt dritte Komplettrenovierung der Dolphins binnen vier Jahre. Nach dem ungeduldigen Nick Saban nun Cam Cameron, der nächste Headcoach-Novize, Architekt der Chargers-Offense vergangener Jahre.

Neuer Mann auch bei den QBs. Man hatte kein Vertrauen mehr in den Körper von Daunte Culpepper, Harrington ist kein Franchise-QB, also… holte man den alternden QB Trent Green aus Kansas City, dessen Auftritt am Wildcard-Weekend prototypisch für seine Leistungen nach Rückkehr von seiner Gehirnerschütterung war. Und dahinter hält sich Cleo Lemon warm, in dem wohl kaum einer Franchise-QB-Material sieht.

Wohin die Offense geht, weiß keiner. Wie im letzten Jahr, ruht die Last des Dolphins-Spiel auf eine immer älter werdende Defense.

AFC North

Baltimore Ravens

(13-3) – Das ist wieder eines der Teams, dass seine Ingredenzien aus dem Vorjahr fast komplett behalten konnte. Mit einer mächtigen Bilanz von 13-3 ist man in die Playoffs gegangen um dann ausgerechnet von den Indianapolis Colts mit den eigenen Waffen geschlagen zu werden und 6:15 in den Divisionals zu verlieren.

Bei den Ravens schließt sich langsam ein Zeitfenster. QB Steve McNair wird nicht mehr viele Jahre lang noch Restbestände an Agilität aus seinem geschundenen Körper wringen können. Die Ingredenz die den Ravens abhanden gekommen ist, ist RB Jamal Lewis, der im Frühjahr pro forma entlassen wurde, dann aber wirklich zu den Browns wechselte. Auch wenn Lewis ein 1.100yds-Läufer gewesen ist, muss dass die Ravens nicht geschwächt haben. Sie haben Buffalos RB McGahee verpflichtet und mit RB Mike Anderson könnte dsas einen exzellenten 1-2-Punch geben… falls Headcoach Brian Billick willens ist, seine Offense umzustellen. Stärker auf das Laufspiel setzen um McNair zu entlasten. Warum Mike Anderson letzte Saison nur 39x den Ball bekam, ist mir ein Rätsel (ich konnte letzte Saison ein großteil der Spiele nicht sehen).

In der Defense ist den Ravens LB Adalius Thomas abhanden gekommen. Der Pass Rush ist recht breit aufgestellt. Der Verlust sollte daher nicht zu schmerzhaft sein.

Eigentliche gute Voraussetzungen, aber ich fürchte Steve McNairs Körper wird es nicht mitmachen.

Cincinnati Bengals

(8-8) – A bissl dünn besetzt. Hinter QB Carson Palmer wird es in der Depth Chart duster. Kurzfristig wurde Backup Doug Johnson gegen Ryan Fitzpatrick/STL ausgetauscht, was qualitativ eine kleine Verbesserung ist. Hinter RB Rudi Johnson wird es auch dunkel: 2nd Round Pick Kenny Irons hat sich in der Preseason am Knie verletzt. Out for the season.

Was aber ausgerechnet Defensivguru Marv Lewis auch in der letzten Saison abging, war eine gute Defense.

Pittsburgh Steelers

(8-8) – Im Nachhinein hatte sich die letzte Saison wie fin de siecle angefühlt. Jerome Bettis weg und Bill Cowher in seiner letzten Saison. Dazu die unglücksselige Geschichte mit dem Verkehrsunfall von “Evil Knievel” Roethlisberger.

Diesmal prangt auf den Helmen der Steelers ein großer ALLES NEU-Aufkleber. Runderneuerung des Coaching Staffs. Was ich der alten Rooney-Sippe nicht zugetraut hatte: sie haben auf der Suche nach einem neuen Coach ganz bewusst auf eine externe Lösung gesetzt um neuen Wind in die Franchise zu bekommen und waren sogar bereit zwei populäre und begehrte Assistenten (Whisenhunt und Grimm) dafür von Bord gehen zu lassen.

Auftritt neuer Headcoach Mike Tomlin, der Ex-DefenseCoord. der Minnesota Vikings und der erste schwarze Coach bei den Steelers. Gleich acht neue Assistenten hat er installiert. Wohin man blickt, alle, alle, alle scheinen mit der Wahl Rooneys rundum zufrieden zu sein und Tomlin macht prompt den Eindruck eines Sympathens mit dem man sich mal gerne über seine Kronkorkensammlung austauschen möchte.

Tomlin soll die Spieler ob seines Charakters begeistern, gleichzeitig aber die Zügel straffer als zuletzt Cowher halten. Das müsste an QB Roetlisberger ablesbar sein, dem letzte Saison nach SuperBowl-Hype und Verkehrsunfall der Fokus flöten ging.

Geht es nach den Preseason-Eindrücken, will Tomlin und sein OffenseCoord. Bruce Adrians die Steelers wieder weniger lauflastig machen und mit einer Spread Offense arbeiten, also an der Scrimmage Line die Abwehr auseinanderziehen. Interessantes Faktum: so schlecht Roethlisberger war: sobald letzte Saison Play Action gespielt wurde, sprang sein QB-Rating auf über 100.

Größere Veränderungen gegenüber dem Vorjahr gab es nicht. Die große Baustelle der letzten Saison war die Offense Line. C Jeff Hartings, 2005 noch ProBowler, stürzte leistungstechnisch ab und ging in diesem Frühjahr in den Ruhestand. Er scheint die einzige Veränderung in der OL zu sein, die anderen vier Starter der Preseason sind auch letzte Saison gestartet. Sein Nachfolger wird wohl der 2001 gedraftete #56 Chukky Okobi. In der Preseason wurde auch #61 Sean Mahan getestet.

Cleveland Browns

(4-12) – Gleicher Trainer: Check. Romeo Crenell. Gleicher QB: Charlie Frye. Check… Moment, nicht so schnell… Die kleine Soap Opera der letzten Draft (der kleine Brady der so lange alleine hinter der Bühne warten musste, bis sich ein Team erbarmte) macht mächtig Druck auf Frye. QB Brady Quinn – nach Kahlschlag beim Friseur kaum wieder zu erkennen – ist wohl nur noch ein kleines Stück hinter Frye. Headcoach Crenell wollte Frye jedenfalls keine Stammplatzgarantie bis zum Ende der Saison geben und Brady Quinn ist als local boy bei den Fans beliebt.

Möchte man aber hinter dieser Offenseline, die die drittmeisten Sacks abgegeben hat, wirklich Quarterback sein? Die Wetten stehen derzeit für eine Ablösung nach dem 5ten Spieltag, wenn die Browns eine ganze Horde von schweren Defenses gespielt haben: Pittsburgh, Oakland, Baltimore und New England.

Die Passfänger-Riege ist sexy: Jurevicius, Winslow, Braylon Edwards. Dazu ein neuer RB mit Jamal Lewis der in Baltimore konstant um die 1000yds lief.

AFC South

Indianapolis Colts

(12-4) – Ich weiß nicht welches Team ich beschreiben soll, denn mit Beginn der Playoffs haben die Colts irgendwo irgendeinen Schalter umgelegt und ihren Charakter so famos verändert, wie ich es bei einer Mannschaftssportart bislang kaum gesehen habe. Plötzlich fingen sie an eine gute Laufdefense zu spielen und auch gerne dreckige Siege zu nehmen. Gerne auch ein herausgewürgtes 15:6 wie gegen Baltimore in der 2ten Playoff-Runde.

Am Ende stand als Lohn der SuperBowl-Sieg und QB Peyton Manning läuft seitdem als anderer Mensch umher. Sah Manning bislang wie des Strebers Omas dem ihr Pastor sein Lieblingneffe aus – verschlossen, konzentriert und so amüsant wie Max Schautzer – ist er auf einmal jemand geworden, der sehr locker mit den Medien umgehen kann. In Interviews fangen seine Augen zu leuchten an, auf seinem Gesicht sind Ansätze von Mimik zu erkennen. Ich erkenne den Manning nicht wieder.

Wenn es den Coaches gelingt, ein Amalgam aus den regular season-Colts und Playoff-Colts zu schaffen, werden sie die Saison dominieren und sich durch die Playoffs zum SuperBowl pflügen.

Tennessee Titans

(8-8) – Ganz schwerer Vince-Young-Hype. Und nochmal soviel Hybris oben drauf. Grund ist das Finish zum Saisonende, als man um einen überragenden QB Vince Young herum 6 der letzten 7 Spiele gewinnen konnte. Seitdem herrscht der Glaube das man quasi ein SuperBowl-Team in spe ist.

Die Preseason war eher dazu angetan die Ansprüche auf Normalmaß zu reduzieren. Die Pass Protection war dezent und Young durfte viel Gras fressen.

Die Nachfolgefrage auf der RB-Position nach Travis Henry scheint zur Zufriedenheit aller mit “1-2 Punch” beantwortet zu werden: RB LenDale White und RB-Rookie Chris Brown. Alleine wegen diesem Laufspiel traue ich den Titans schon eine Überraschung zu.

Jacksonville Jaguars

(8-8) – Hier wurde im Vorfeld soviele Brandherde gelegt, das schon von der letzten Saison des Headcoack Jack Del Rios gesprochen wird. Vor zwei Jahren hatte man noch eine Bilanz von 12-4, letzte Saison 8-8 und diese Saison könnte es noch schlechter aussehen. Zwischen Front Office und Jack Del Rio soll es kriseln. Nach dem der zum Starter ernannte QB Byron Leftwich in der Preseason sowohl in den Spielen als auch im Trainingscamp nicht überzeugte, wurde er kurzfristig gefeuert und QB David Garrard zum Nachfolger ernannt. Vielleicht nicht ganz so krass wie in Atlanta, aber beide QBs sind grundverschieden und die Offense muss sich plötzlich eine Woche vor dem Saisonstart von einem unbeweglichen Pocket Passer auf einen agilen, fleißigen QB umstellen, der nicht scheut Tacklings zu nehmen.

Ich bin gespannt wie es mit dem Laufspiel aussieht. RB Fred Taylor hatte eine 1100yds-Saison, da kann sich der Kassenpatient nicht beschweren. Aber: RB Maurice Drew-Jones wurde zum Saisonende immer stärker und hatte immerhin eine 940yds-Saison. Er ist ein untersetzter RB mit niedrigem Schwerpunkt, der wie ein Irrwisch durch die Linie jagt. Zudem ein guter Passfänger. Von ihm wird man diese Saison noch viel hören.

Houston Texans

(6-10) – Die Houston Texans erinnern an eine verreckte Karre, bei der der Fahrer immer wieder versucht die Kiste endlich in Gang zu kriegen. Doch mehr als ein kleines “MEUHMEUHmeuhmeuhme…” kommt nicht heraus. Nun versucht Headcoach Gary Kubiak in seinem zweiten Jahr erneut die Franchise zu starten.

Nach fünf Jahren hat man es nun mit QB David Carr aufgegeben und hat sich QB Matt Schaub aus Atlanta geholt, wo er einigen Leuten – mich eingeschlossen – besser gefiel als Michael Vick. Ein kleines Problem gibt es: Matt Schaub ist Pocket Passer und Houston hatte jahrelang eine absurd schlechte Pass Protection. Das war im letzten Jahr nicht ganz so schlimm (23ter Platz) aber schlimm genug.

Entlastung kommt in Form von RB Ahmad Green, wenn gesund, ein konstanter 1000yds-Läufer bei Green Bay gewesen. Letzte Saison setzte man vorallem auf RB Ron Dayne, der aber mit seiner Statur eher ein FB als ein Franchise-RB ist.

Erstmals in der Geschichte der Franchise könnte auch die Defense Aufmerksamkeit verdienen. 2006 wurde DE Mo Williams als “QB-Jäger” gedraftet. Diese Draft holte man mit dem 10ten Pick Amobi Okoye, den am höchsten gehandelten Defenseliner, dem man nachsagt sehr smart und reif zu sein. Dazu wurden LB Shawn Barber und DB Michael Boulware verpflichtet.

AFC West

San Diego Chargers

(14-2) – Die Mannschaft hatte letzte Saison soviel Potential (Hallo! Bilanz: 14-2!!!) dass das Ausscheiden beim ersten Playoff-Spiel gegen die New England Patriots die zweitgrößte Verschleuderung von Talent hinter Werder Bremen war. Über Headcoach Marty Schottenheimer liegt ein Fluch der ihn in Playoff-Spielen immer wieder tief in den Kackhaufen greifen lässt, wo andere brilliante Spielzüge rausholen.

Das Feuern von Schottenheimer war folgerichtig, auch wenn die Umstände … na ja… Schottenheimer und der GM AJ Smith hatten seit März 2006(!) kein Wort mehr miteinander gewechselt und als eine ganze Reihe von Assistenten das sinkende Boot (mit Wohlwollen von Schottenheimer) verließen, zog Besitzer Dean Spanos die Notbremse. Die Entlassung geschah erst Mitte Februar, ungewöhnlich spät und so war die Auswahl nicht sehr groß. Die Wahl fiel auf Norv Turner. Turner ist fachlich unumstritten und gilt als Offensivgenie. Aber vorallem nach seiner Zeit bei den Oakland Raiders wird in der Szene bezweifelt, dass er aus Headcoach-Holz geschnitzt ist. Pauschaler Vorwurf: nicht hart genug. Zu sehr “Players Coach”. Ich persönlich würde es Turner mehr als gönnen, wenn er endlich eine gute Franchise bekommt, aus der er was machen kann.

Wo andere Teams eine “QB-Controversy” haben, haben sich die Chargers eine “Headcoach-Controversy” geschnitzt, denn Ron Rivera wurde als ILB-Coach verpflichtet. Der Ex-Def.Coord. der Chicago Bears wurde nach dem Superbowl als potentieller Headcoach gehandelt. Sollte sich Turners Offense-Genie nicht schnell in Erfolge bemerkbar machen, werden die US-Medien sehr sehr schnell wieder die Weichei-Vorwürfe gegen Turner aus der Schublade holen.

Ansonsten hat sich bei den Chargers nicht viel geändert. Alle Schlüsselspieler sind geblieben: QB Philip Rivers, RB LaDainian Tomplinson, TE Antomio Gates. Neu im Programm der Chargers: Headcoach Norv Turner setzt in der Regel in jedem Spiel mindestens zweimal den Flea Flicker- oder einen Reverse-Spielzug ein.

Denver Broncos

(9-7) – Es gibt gute und schlechte Aspekte bei den Broncos. Die Schlechten zuerst: in der Offseason gab es durch den Tod zweier Spieler (1x gewaltsamer Tod, 1x Kollaps) viel Unruhe. Die Defense machte in der Preseason keinen guten Eindruck, fing sich sehr viele Punkte ein. Besonders die Laufverteidigung gilt als Schwachpunkt. Der Roster ist auf den DL-Positionen so dünn besetzt, dass die Broncos nach der season-ending injury von Ebenezer Ekuban schnell noch auf dem Spielermarkt zugreifen mussten.

Dafür setzt Headcoach Mike Shanahan dieses Jahr voll auf QB Jay Cutler, der schon letzte Saison im Dezember gut debüttierte und in der Preseason einen fantastischen Eindruck hinterließ. Die Offense scheint unter Cutler passlastiger zu werden. Angesichts der guten alten RB-Schule der Broncos eine Umstellung. Aber angesichts des starken Wurfarms von Cutler in der dünnen Höhenluft eine Umstellung mit ästhetischem Mehrwert.

Kansas City Chiefs

(9-7) – Den Chiefs prophezeihe ich eine ganz bittere Saison in der sie viel Mühe haben werden, die Raiders hinter sich zu lassen. Ich empfand Headcoach Herman Edwards als NYJ-Coach einen netten jungen Mann. Schwamm drüber über einige Probleme in der Spielzugauswahl der Offense. Da waren ja immer die OffCoord. dran schuld.

Das Playoff-Spiel gegen Indianapolis Colts war aber so fassungslos schlecht gecoacht (8:23), dass all mein Vertrauen in Herm Edwards über Bord ging. Damals hielt er noch seine schützende Hand über Trent Green, der schon zur Halbzeit mehr als reif für eine Auswechslung war. Mit einem 1700-yds-Running Back wie Larry Johnson KANN MAN NICHT mit nur 8 Punkten aus einem Playoff-Spiel ausscheiden. Das geht nicht. Das ist ein Offenbarungseid hoch drei.

Was für eine Logik steckt dahinter, dass man dann in der Offseason den geschützten QB an die Dolphins verhökert?

Nun setzt Edwards auf QB Damon Huard, der letzte Saison ganz okay gespielt hat. Aber hat er genügend Unterstützung? RB Larry Johnson hat in den letzten beiden Spielzeiten jeweils 1.700yds erlauben und 2005 336 Rushes und letzte Saison sogar 416 Rushes gemacht. Um das in Relation zu setzen: der “zweitfleissigste” RB war Tomlinson mit 348 Rushes, also fast ein Fünftel weniger Läufe. Was ist die englische Vokabel für “verheizen”?

Die magere Ausbeute der Offense aus 4 Preseason-Spiele: 32 Punkte. Acht Punkte pro Spiel. Wie im Playoffspiel gegen die Colts.

QB Damon Huard sitzt nicht sicher im Sattel und Herm Edwards könnte – Stichwort: schlechtes Coaching – versucht sein, schnell neue Impulse zu setzen, indem er den blutjungen QB Brodie Croyle starten lässt. Die Experten sind sich über das Potential von Croyle nicht einig.

Oakland Raiders

(2-14) – Die Raiders waren in der letzten Saison dermassen lächerlich, dass sie schon nach drei Wochen in der NFL gar nicht mehr negativ auffielen und nur im Dezember noch für Wirbel sorgten, als sie einen Insider-Bericht von Adam Schefter über eine bevorstehende Entlassung von Headcoach Art Shell noch in der Halbzeit per FAX ans Fernsehstudio und den Medien dementieren ließen… um Art Shell 13 Tage später zu feuern.

Die Offense hat in Sachen Schlechtigkeit so ziemlich alle Rekorde gebrochen. Die meisten Fumbles, die meisten Giveaways, die schlechteste Turnover-Ratio, die meisten Sacks, die wenigsten Pass-TDs usw…usf.

Die Raiders sind diese Saison eine riesige Wundertüte und keiner weiß was dabei herauskommt.

Neuer Headcoach: Lane Kiffin, blutjunge 31 Jahre alt. Der Name wurde in der Szene nicht als Headcoach gehandelt, war zwei Jahre lang OffCoord. bei USC. Am bekanntesten dürfte er dadurch sein, dass er der Sohn des Defensiv-Gurus Monte Kiffin ist. Auch der Trainerstab ist nur begrenzt hochkarätig. OffCoord. ist Greg Knapp, der m.E. in Atlanta unter Jim Mora Jr. einen schlechten Job gemacht hat, als er versucht hat Michael Vick mit aller Gewalt in eine West Coast-Offense zu zwingen, in die Vick qua Veranlagung nicht reinpassen konnte. Und wenn ich mir die derzeitigen QBs der Raiders ansehe, ist da auch kein reinrassiger West-Coast-Offense-Adept bei. DefCoord. ist Rob Ryan, ein unbeschriebenes Blatt.

Neues auch auf der QB-Position. Josh McCown, lange Zeit Nummer eins bis zwei bei den Arizona Cardinals, dann ein Jahr in Detroit. Seit einigen Wochen ebenfalls im Roster: Daunte Culpepper. Alleine schon dieser Kombination wegen könnte man längere Aufsätze verfassen. Und ich tue es.

Josh McCown zähle ich zu den unterbewertesten Talenten der Liga. Sein schlechtes Standing in Arizona war für mich mehr ein Problem des Headcoach Dennis Green, der – warum auch immer – gepflegt an McCown vorbeicoachte und ihn beim erstbesten Fehler sofort gegen solche Kämpen wie Shaun King oder Kurt “The living Gehirnerschütterung” Warner austauschte. Es würde mich nicht wundern wenn McCown mit Jahren Verspätung der Durchbruch gelänge…

… Konditionalsatz, weil sein Backup Daunte Culpepper von einem Kaliber ist, das eigentlich zu groß für ein Backup ist. Culpepper schickte sich an in Minnesota die Rolle des Teamleaders zu erfüllen, als die “Love Boat”-Affäre passierte und im Zuge des Großreinemachens auch der verletzte Culpepper nach Miami getradet wurde. Die Hoffnungen der Dolphins mit Culpepper einen Franchise-QB zu bekommen, erfüllten sich nicht.

Noch bei den Vikings erlitt Culpepper im Oktober 2005 eine Knieverletzung bei der drei von vier Kniebänder rissen. In der Offseason wurde er nach Miami verhökert. Vielleicht noch lädiert von der Verletzung, kam er in den ersten beiden Spielen nicht in Fahrt und war bei den Fans unten durch. Er wurde auf die Bank gesetzt, er verkrachte sich mit Headcoach Nick Saban und schließlich wurden Probleme sowohl an seiner Schulter als auch am operierten Knie festgestellt. Er wurde wieder operiert und war in diesem Sommer noch nicht wieder hergestellt. Miami machte einen Trade um QB Trent Green zu bekommen und Culpepper landete Ende Juli bei den Oakland Raiders.

Sollte Culpepper jemals wieder in einem topfitten Zustand spielen können, hat er das Zeug ein begehrter Franchise-QB zu werden.

Konditionalsatz, Teil 3: eigentlich wollten die Raiders den Neuaufbau mit einem jungen QB machen und haben als #1 den LSU-QB JaMarcus Russell gedraftet. Bislang sind aber alle Vertragsverhandlungen gescheitert, so das es völlig ungewiss ist, wie es an der Front weitergehen wird. Die Medien berichten in diesen Tagen von “Deal almost done“. Wenn aus dem Deal nochwas wird, wird es der späteste Saisoneintritt eines #1-Picks ever (alle anderen haben gleich die komplette erste Saison ausgesetzt). Ob Russell diese Saison noch großartig zum Zug kommt, darf bezweifelt werden.

Ach so, ja, die Oakland Raiders, ich vergaß… in der Offense gibt es sonst nicht viel Positives zu berichten. Die RBs Fargas und LaMont Jordan haben letzte Saison nicht viel gerissen. Am 5ten Spieltag kommt der gesperrte RB Dominic Rhodes (Ex-Colts) zurück in den Roster. Dass dürfte eher eine Initialzündung geben. Ob der bocklose WR Randy Moss ein großer Verlust ist… abwarten.

Die Hoffnungen der Raiders stützen sich vorallem auf die Defense, die bereits letzte Saison sehr gut spielten.

Zeilensport: fucking true

Heute mal ein Link zu einem Blogeintrag, der nur am Rande mit Sport zu tun hat. Mehr mit Fernsehen als mit Sport, aber da der Sport inzwischen mit dem TV eine Symbiose eingegangen ist…

“Fake Steve”(*) bringt die Zukunft des Fernsehens auf den Punkt: “A boring bant“.

Was aber für fiktive Stoffe wie eine glänzende Zukunft aussieht, bringt bei Sujets die einer journalistischen und damit unabhängigen Bearbeitung bedürfen, Probleme mit sich. Vorausgesetzt das (Sport-)Fernsehen schafft sich nicht schon vorher ab, indem es nur noch Cheerleader für die eingekauften Sportrechte spielt. In Sachen “kritischen” oder “unabhängigen” Umgang gibt es derzeit keine grundsätzlichen Unterschiede z.B. zwischen dem NFL-eigenen NFL Network, ESPN, PREMIERE oder EUROSPORT. Von daher sind die Sender austauschbar.


(*): “Fake Steve” ist eine Persiflage auf den Apple-Boss Steve Jobs: was wäre wenn Steve Jobs ein Blog schreiben würde. Der Autor war lange Zeit anonym, ist aber vor einigen Wochen als Daniel Lyons, Autor des Wirtschaftsmagazins “Forbes” enttarnt worden.

Der Blogeintrag nimmt Bezug auf den Krach der zwischen Apple und NBC entstanden ist. Die über den iTunes Musicstore vertriebenen NBC TV-Sendungen werden in den nächsten Wochen zurückgezogen, weil über ein Verlängerungsvertrag keine Einigung erzielt worden ist. NBC wollte eine Abkehr vom festen Preis von 1,99US$ hin zu einer flexibleren Preispolitik mit einem Preis von bis zu 5US$ für einige Episoden einer Serie.

Screensport am Donnerstag

Spocht vom Tage

Ich bin kein Freund des Turnens. Deswegen nehme ich es nicht in der Übersicht auf. Aber für diejenigen die es interessiert: der SWR hat auf die Erfolge der Turner bei der heimischen WM reagiert und bringt heute Nachmittag 14-16h eine Übertragung des Mannschaftsfinale der Männer.

Für mich Randsportart des Tages sind die “Pétanque Masters” die TV5 heute abend in einer einstündigen Aufzeichnung bringt.

Heute mittag das U17-Halbfinale Deutschland – Nigeria auf EUROSPORT.

Ein “Pseudo-Doubleheader” aus der MLB mit Cubs – Dodgers von gestern abend als Tape und heute abend in Live und Farbe. Die Cubs liegen in der NL Central nur knaaaapp vorne. Die Dodgers knapp eine Handvoll Spiele hinter der Divisionsführung und der Wild Card.

Heute nacht startet die regular season der NFL mit einer Übertragung von NBC. Colts gegen Saints. Nicht nur auf NASN sondern für die österreichische Leserschaft auch im Free-TV auf ORF1. Mehr zur NFL im Laufe des Tages.

Vorschau auf Donnerstag

9h00 – 11h00 NFL Total Access Season Preview, NASN Tape
Whl: 14h30

12h00 U17-WM: Deutschland – Nigeria, Halbfinale, EUROSPORT live

17h30 – 20h30 Tennis: US Open, Viertelfinale, EUROSPORT live

17h30 MLB: Chicago Cubs – LA Dodgers, NASN Tape
Whl: Fr 10h
ab ca. 18h30/19h: Chela/20 – Ferrer/15

19h30 DEL, Season Opener: Kölner Haie – Hamburg Freezers, 1ter Spieltag, PREMIERE live

20h15 MLB: Chicago Cubs – LA Dodgers, NASN live
Whl: Fr 16h, 5h

23h00 – 23h30 Rugby-WM: die WM-Qualifikation der Asien- und Ozeanien-Gruppen, ITV4

23h39 – 0h40 Pétanque-Masters, TV5 Tape

0h05 – 1h05 Rugby-WM: Englands Vorbereitung auf die WM, ITV1

1h00 – 3h00 Tennis: US Open, Viertelfinale, EUROSPORT live
Moya/17 – Djokovic/3

2h30 NFL, Season Opener: Indianapolis Colts – New Orleans Saints, NASN + ORF 1 live
Whl: Fr 20h, Sa 12h30

Vorschau auf Freitag

10h00 F1 aus Monza, 1tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live
14h00 F1 aus Monza, 2tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live
18h45 U19: Deutschland – Niederlande, BÄH live
19h30 Rugby-WM: The Countdown, ITV4 live
20h00 – 22h15 Leichtathletik: Golden League aus Zürich, PREMIERE live
20h15 Handball, Champions League, Quali: Bregenz – Casarano, ORFsport+/TW1 live
20h45 U21: Irland – Portugal, RTP Int live
21h00 Rugby-WM, Eröffnung: Frankreich – Argentinien, BÄH + TV5 Europe + ITV1 live
22h30 Boxen: Susi Kentikian – Shanee Martin, Pro7 live
1h30 NASCAR Busch-Series aus Richmond, NASN live

30h vor der NFL-Saison 2007/08: im Fernsehen

Gegenüber dem letzten Jahr hat sich die Situation mit der NFL im Fernsehen nur im Detail verändert. Abseits von NASN wird kaum etwas laufen. Für die Österreich wird es hier und da ein Spielchen im ORF geben (der Season Opener am Donnerstag auf ORF 1)

NASN wurde inzwischen von ESPN/Disney übernommen. Mittelfristig steht eine Umbenennung des Senders bevor, der offensichtlich als europäischer Ableger an die prestigeträchtige ESPN-Marke andocken soll. Ab dieser NFL-Saison werden einige ESPN NFL-Shows im Vor- und Nachlauf der Spiele zu sehen sein.

Prototypisch wird eine NFL-Spielwoche so aussehen:

Die NFL-Woche auf NASN

Drei Sonntags-Spiele live, Monday Night live, zwei weitere Sonntagsspiele als Aufzeichnung am Montag nachmittag. Wenn es beim gleichen Umfang wie im letzten Jahr bleibt, wird es zudem nahezu alle Donnerstags- und Samstagsspiele geben.

Sonntag

17h00 – 19h00: ESPN Sunday NFL Countdown – Live – Preview des anstehenden Spieltages mit Chris Berman, Tom Jackson, Mike Ditka, Emmitt Smith, Steve Young und Chris Mortensen.

19h00 – 22h00: NFL-19h-Spiel #1 von CBS/FOX – Live

22h00 – 1h00: NFL-22h-Spiel #1 von CBS/FOX – Live

2h00 – 5h00: Sunday Night Game von NBC – Live – Ohne “Football Night in America” im Vorlauf.

Montag

Spätnachmittags: NFL-19h-Spiel #2 von CBS/FOX – 150min-Tape

Frühabends: NFL-22h-Spiel #2 von CBS/FOX – 150min-Tape

24h00 – 1h00: ESPN NFL PrimeTime – Mit Stuart Scott, Mike Ditka und Ron Jaworski.

1h00 – 2h30: ESPN Monday Night Countdown – Live – Preview des Monday Night Games und Rückblick auf den Sonntag mit Chris Berman, Tom Jackson, Steve Young und Chris Mortensen.

2h30 – 5h30: NFL Monday Night Football von ESPN – Live – Mit Mike Tirico, Ron Jaworski und Tony Kornheiser.

Unter der Woche

NFL Total Access – Die 60-90minütige Nachrichtensendung des NFL Network. 2-3x am Tag wiederholt.

NFL Gameday – 90minütige Zusammenfassung des Spieltages inkl. Interviews & Pressekonferenzen

NASN hat seine Verbreitung etwas verbessern können. Durch PREMIERE Star ist NASN nun auch für österreichische Satellitenseher abonnierbar (angesichts des zeichentricklastigen Senderangebotes sollte man vielleicht eher von “PREMIERE Kids” als “PREMIERE Star” sprechen).

Alternativen

Wem Audio reicht, kann bei nfl.com den “Field Pass” für 10 US$ pro Monat oder 40 US$ für die regular season abonnieren. Dort kann man Spiele seiner Wahl hören, inklusive der Pre- und Post-Game-Shows. Die Audiostreams sind REAL- und Windows Media Player-Streams und kompatibel zu Windows und Mac OS X.

Wenn es mit Bewegtbildern sein soll, dann führt der Weg zum “NFL Gamepass” den man bei Yahoo abonnieren kann.

Das Saison-Abo kostet 280 US$, “Follow your Team” kostet 200US$ und ein Wochenticket kostet 20US$ (oder 25US$). Saison- und Wochenabo beinhalten zusätzlich noch Zugriff auf weitere Sendungen des NFL Networks wie z.B. “NFL Gameday” und “Total Access” und Zugriff auf ein 48stündiges Archiv. Keines der Abos zeigt die Halftime-Shows. Wichtig: all diese Abos gelten nicht für die Playoffs. Keine Ahnung ob es für die Postseason ein neues NFL Gamepass-Angebot geben wird.

Es können nicht mehrere Streams gleichzeitig gesehen werden und für einige Länder kann es zu Blackouts kommen (in der ersten Woche sind z.B. einige Spiele für Spanien und UK gesperrt).

Die Streams basieren auf Windows Media Player 10-Format und sind windowskompatibel. Derzeit ist zudem eine Beta-Version für Mac-Rechner erhältlich, die auf QuickTime und dem Flip4Mac-WMV-Player basiert.

Und schließlich die unbekannte Methode die Sunny2k1 in den Kommentaren abgelegt hat: ein Abonnement von DirectTV mit NFL Sunday Ticket und der DirectTV Supercast-Erweiterung. Macht knappe 370US$ pro Jahr. DirectTV ist normalerweise ein Pay-TV-Anbieter für Satellitenempfang, bietet aber mit “Supercast” nun eine Erweiterung mit der man die Programme auch auf Windows XP/Vista und IE6 empfangen kann. Das Paket enthält theoretisch alle Spiele plus die zusätzlichen interaktiven Programme und Datenkanäle.

Ich füge die Einschränkung “theoretisch” aus zwei Gründen hinzu: 1.) die Blackout-Regeln bei DirectTV sind ziemlich komplex. Ich habe keine Ahnung ob sie und wie sie beim Zugriff via Internet zuschlagen. 2.) Ich kann nicht glauben, dass die NFL bzw. Yahoo ein Konkurrenzprodukt zum Gamepass zulassen. Daher vermute ich dass ein Abo von DirectTV zwingend eine Bankverbindung in den USA benötigt, ähnlich wie die US-Version des Apple iTunes Music Stores.

In einem ganz dunklen Graubereich geht es dann mit diversen P2P-Angeboten für Streams. Es gibt unterschiedliche Rechtsauffassungen inwieweit solche Angebote legal sind. Ich halte sie nicht für legal und bitte daher in den Kommentaren vom Posten von URLs von solchen Websites abzusehen.

36h vor der NFL-Saison 2007/08: nach Ron Mexiko

Klopf, Klopf, Klopf. Knapp anderthalb Tage bis die reguläre NFL-Saison beginnt. In der Nacht von Donnenstag auf Freitag gibt es den Season Opener mit den Indianapolis Colts gegen die New Orleans Saints (Übertragung auf NASN und auf ORF1).

Abgesehen vom großen Michael-Vick-Backlash fehlen der Saison bislang im Vorfeld die großen Storylines, während in der Zoomansicht überraschend viele Teams einen Umbruch auf der QB- oder Headcoach-Position vorgenommen haben.

Ron Mexico und seine Köter

Wenn die deutschen Medien über die NFL berichten, dann ist entweder Super Bowl oder irgendein fulminanter Skandal ausgebrochen. Es wird dann schnell fad, weil in einem Artikel nur die Zeit bleibt, die Geschichte in möglichst groben Zügen anzustreichen, aber all die Facetten die aus der Geschichte mehr als die Schablone “Der Fall eines großen Sportstar” machen, der Pauschalisierung zum Opfer fallen.

Michael Vick – unter dem Pseudonym “Ron Mexico” ließ sich Vick in Kliniken wegen Herpes behandeln – ist in den letzten Wochen schneller abgestürzt als ich es für möglich hielt. Was sich anfangs harmlos anhörte – illegale Hundekämpfe auf einem Grundstück von Vick – bedeutet das Ende des Athleten Michael Vick, so wie wir ihn kennen.

Inzwischen ist daraus geworden: illegale Wetten, illegale Hundewettkämpfe, Tierquälerei inkl. Tötung von Hunden. Nach einem unverständlich späten Geständnis droht Vick minimum 12 Monate Gefängnis, maximal 5 Jahre. Vick hat inzwischen schon angefangen den großen Reuemütigen zu geben und trat in propren Anzug vor der Presse um den Leuten weiszumachen, dass er durch diese Krise nun auf den Weg der Tugend geleitet wurde. Ein Auftritt so porentief rein wie die Blaupause seiner Medienberater.

Was sind die Folgen von Vicks Taten?

  • Michael Vick – Es kann niemand vorhersagen wie attraktiv ein Michael Vick auf der QB-Position für NFL-Teams in der Saison 2009/10 ist. Die Erfahrung lehrt: Verzweifelte und Teambesitzer als Gambler gibt es genügend. Möglich ist auch das Michael Vick nur als RB oder WR zurückkehrt. Oder gar nicht. Michael Vick war einer der exponiertesten schwarzen Spieler der Liga und mit entsprechenden Werbeverträgen ausgestattet, die inzwischen alle mehr oder weniger vorzeitig beendet wurden
  • Atlanta Falcons – Das Team hat sich böse verzockt. Über die spielerischen Qualitäten von Vick kann man streiten. Vick hat aber wegen seines läuferischen Talents eine sehr atypische Offense gebraucht, die nur schwer mit den anderen QBs der Liga kompatibel ist. Die Vick-Geschichte ist den Falcons im Grunde genommen erst im August um die Ohren geflogen. Da hatten sie den recht patenten QB Matt Schaub längst an die Texans abgegeben. August ist zu spät um noch groß was auf der QB-Position auszurichten und so ruhen die Hoffnungen auf QB Joey Harrington der drei Jahre lang als Starting QB der Detroit Lions floppte und sich bei den Dolphins trotz schwacher Konkurrenz nicht durchsetzen konnte. Die Millionen-Dollar-Frage ist daher: war der neue Headcoach Bobby Petrino clever genug um einen Plan B in der Schublade zu haben?
  • Atlanta Falcons II – Michael Vick war im relativ schwarzen Atlanta ein Zuschauerfänger, ein Kassenmagnet. Ohne ihn plus ein schwaches Team, das könnte sehr schnell aus den Falcons eine Franchise im Bodensatz der NFL machen.
  • Schwarze – Der Fall Michael Vick ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie die Kulturen innerhalb der USA auseinanderdriften und die professionellen Sportligen alle Müh und Not haben, diesen Spalt zu vereinen um weiterhin ein massenkompatibles Produkt zu besitzen. Die “schwarze Hip-Hop-Kultur” und der weiße Mittelstand lassen sich immer weniger unter einem Hut bringen. Wie lange wird die schwarze Jugend weiße “Moralwächter” wie NBA-Commissioner David Stern oder NFL-Commissioner Roger Goodell dulden? Es ist kein Zufall, das schwarze Athleten Unverständnis für die Anklage gegen Vick haben, denn Vick tat nur das, was Teile jener Subkultur propagieren.
  • NFL-Commissioner Roger Goodell – Er zeigte neben dem eiskalten Händchen beim Absägen der NFL Europa, auch Law and Order-Mentalität als er schnell Strafen gegen kriminell gewordene Football-Spieler verhängte. Aktuell sind “Pacman” Jones für die komplette Saison, WR Chris Henry und LB “Tank” Johnson für jeweils die halbe Saison, Michael Vick auf unbestimmte Zeit gesperrt. Alle vier sind Schwarze. Vick könnte für Goodell in 1-2 Jahren zur Nagelprobe werden, wenn es darum geht, die Sperre wieder aufzuheben und Vick in die NFL zurückkehren zu lassen.

Der Fall “Michael Vick” ist letztendlich auch die Frage wie attraktiv die NFL quer durch die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten bleiben kann. Die MLB stellte sich angesichts des 50jährigen Jubiläums von Jackie Robinson längst die Frage, wo der schwarze Nachwuchs ist und ob Baseball mit seinem wachsenden Anteil an asiatischen und lateinamerikanischen Spielern sich nicht von seiner schwarzen Basis entfernt.


[Political Correctness Disclaimer: “Schwarz” bezieht sich hier im Blogeintrag nicht immer ausschließlich auf die Hautfarbe, sondern auch als vereinfachter Begriff für eine “Subkultur” der natürlich nicht alle Schwarze und nicht nur Schwarze angehören.]

Screensport am Mittwoch

Der Tagesspiegel hat sich – mit knapp zehn Tagen Verspätung – des Themas des Fußball-TV-Rechte-Krieges in Spanien angenommen.


Wie ich es am letzten Freitag bei der Auslosung von gleich vier UEFAcup-Heimspielen deutscher Vereine ahnte, ist es nun gekommen: der HSV hat das Heimrecht getauscht und wird zuerst bei den Bulgaren von Litex Lowetsch antreten. Voraussichtlich am Dienstag, 18.9. um 18h vor der Champions League (die Alternative wäre in Hamburg Do 15h30 gewesen). Die Bulgaren bekommen dafür natürlich einen Scheck (angeblich 150.000 EUR) und der HSV kann für das Rückspiel sich eine bessere Anstoßzeit für das Fernsehen aussuchen.


Das gestrige Spiel bei der Basketball-EM Deutschland – Türkei dürfte bei etlichen offene Münder hinterlassen haben: die 79:49-Klatsche sorgt für Deutschlands vorzeitige Qualifikation für die Zwischenrunde, während die Türken morgen gegen Tschechien um die Restchancen für eine Olympia-Quali kämpfen müssen.

Gleiche Ausgangslage für Serbien und Israel in Gruppe A, die ohne Sieg den Tabellendritten für ein Weiterkommen unter sich ausmachen müssen.


Während Björn Borg und John McEnroe inzwischen alte Knacker geworden sind, die im Supermarkt einkaufen müssen, spielt das junge Fleisch heute Viertelfinals in Flushing Meadows aus.

Tommy Haas bekommt es mit Nikolay Davydenko zu tun und wird das dritte Spiel im Arthur Ashe Stadium sein. Vor ihnen werden zwei Frauen-Viertelfinals ausgespielt, so dass Haas und Davydenko ab 20h, 21h in Aktion treten könnten.


Und mit einem Mal scheint in der American League der MLB alles fix zu sein. Die drei Divisions-Leader BoSox, Cleveland und LA Angels haben sieben bzw. siebeneinhalb Spiele Vorsprung und können damit ihren Divisionstitel quasi eingetütet wissen, Bleibt nur noch der Dreikampf um den Wild Card-Platz zwischen den Yankees, Detroit und Seattle. Die Yankees und Mariners spielen gerade eine Dreier-Serie gegeneinander (1-1, heute letztes Spiel). Seattle fährt im Anschluß nach Detroit wo es ab Freitag eine Dreier-Serie austrägt.

Für die Spannung gibt es noch die National League. Dort müssen sich die Mets noch 10 Tage gedulden, ehe sie Schampus bestellen können, weil es dann zur Dreier-Serie gegen Philly kommt (5 Spiele hinten).

In der NL Central sind die Cubs, Brewers und Cardinals noch in der Verlosung, in der NL West gar vier Mannschaften: Padres, Diamondbacks, Dodgers und Rockies. Womit dann auch die Wertigkeit des morgigen “Pseudo-Doubleheader” festgestellt wird: NASN bringt die heutige Partie Cubs – Dodgers direkt vor der morgigen Partie, so dass morgen von 17h30 bis 23h15 Baseball nonstop angesagt ist.

Mittwoch, 5.9.2007

12h00 U17-WM: Spanien – Ghana, Halbfinale, EUROSPORT live

17h15 Basketball-EM: Deutschland – Litauen, BÄH live
Kommentator: Frank Buschmann

17h30 – 7h00 Tennis: US Open, Viertelfinale, EUROSPORT live
Ab 17h00: Chakvetadze/6 – Peer/18
ab ca. 19h00: Szavay – Kuznetsova/4
ab ca 20h30: Davydenko/4 – Haas/10
Ab 1h: Jankovic/3 – Venus Williams/12
ab ca. 3h: Federer/1 – Roddick/5

21h30 MLB: LA Angels – Oakland Athletics, NASN live
Saunders vs. Blanton Whl: Do 12h

21h45 Fußball: Girona – Barcelona, TVC Int live

0h05 Rugby-WM: Rugby Reunion: a World Cup-Celebration, ITV1
Ein Dinner mit Rugby-Größen zu Ehren der Rugby-WM am Freitag, verbunden mit einer Preview.
Whl: Do 22h auf ITV4

Vorschau auf Donnerstag

9h00 – 11h00 NFL Total Access Season Preview, NASN Tape
12h00 U17-WM: Deutschland – Nigeria, Halbfinale, EUROSPORT live
17h30 – 7h00 Tennis: US Open, Viertelfinale, EUROSPORT live
17h30 MLB: Chicago Cubs – LA Dodgers, NASN Tape
19h30 DEL, Season Opener: Kölner Haie – Hamburg Freezers, 1ter Spieltag, PREMIERE live
20h15 MLB: Chicago Cubs – LA Dodgers, NASN live
23h00 – 23h30 Rugby-WM: die WM-Qualifikation der Asien- und Ozeanien-Gruppen, ITV4
23h39 – 0h40 Pétanque-Masters, TV5 Tape
0h05 – 1h05 Rugby-WM: Englands Vorbereitung auf die WM, ITV1
2h30 NFL, Season Opener: Indianapolis Colts – New Orleans Saints, NASN + ORF 1 live