Das IOC sagt: Bloggen ist vielleicht doch kein Journalismus…

… und daher satisfaktionsfähig.

Um einen zweieinhalb Jahre alten Blogeintrag wieder aufzugreifen.

Das Internationale Olympische Komitee hat die Berichterstattung aus dem Olympischen Dorf streng reglementiert. Journalismus aus dem Dorf ist quasi verboten. Offiziell damit die Privatsphäre im Olympischen Dorf gewahrt bleibt. Reinheit der Spiele, olympische Charta, yaddayadda… Sagte jedenfalls das NOK in einem Schreiben an die Olympiamannschaft und schrieb 2004 explizit zum Bloggen:

Regel 59 Absatz 5 setzt fest, dass: “Während der Dauer der Olympischen Spiele können Athleten, Trainer, Presse-Attachés oder andere akkreditierte Teilnehmer nicht als Journalist oder in einer anderen mit den Medien verbundenen Funktion akkreditiert oder tätig werden.” […]

d) Online Tagebücher: Athleten, Trainer, Offizielle und anderen akkreditierten Teilnehmern ist es untersagt, während der Dauer der Olympischen Spiele, Tagebücher für Zeitschriften oder online – Tagebücher zu erstellen, weil dies einer Berichterstattung gleichkommt und gemäß der Olympischen Charta nicht erlaubt ist. Athleten, Trainer, Offizielle und andere akkreditierte Teilnehmer dürfen selbstverständlich auf Fragen von Journalisten, Web – Journalisten oder der Öffentlichkeit überall und spontan antworten. Allerdings dürfen Athleten, Trainer, Offizielle und andere akkreditierte Teilnehmer nicht andere Athleten für irgendein Medium (TV, Zeitung oder Internet) interviewen.

Nicht ganz so offiziell der zweite Grund: die Wahrung der Interessen der Sponsoren und Rechteinhaber.

Für die Winterspiele in Turin 2006 war die Lage unverändert. Wieder Warnung von Seiten des IOCs und NOKs, allerdings konnte der Deckel nicht mehr ganz drauf gehalten werden. Es gab wohl einige nicht offiziell abgesegnete Athleten-Blogs, die aber kein großes Echo fanden und daher vom IOC toleriert bzw. ignoriert wurden.

Das künstliche Verbot war sowieso nicht nachzuvollziehen. Einerseits war Bloggen verboten und alles was mit Geld verboten ist, ist noch mehr Bäh, auf der anderen Seite gab es schon zu Athen 2004 einige Athleten-Blogs. Dass die US-Hochspringerin Amy Acuff auf der Playboy-Website ein Olympia-Tagebuch unterhielt, kann dem IOC nicht entgangen sein.

Seit Anfang 2006 hat sich der Blog-Hype noch weiter verbreitet und das IOC muss befürchten, der Entwicklung nicht mehr Herr zu werden. Ein Ausschluß eines Sportlers wegen seines Blogs ausgerechnet während der Spiele im zensurfreundlichen Peking, birgt Potential für Negativ-PR, soviel kriegt Edelman in zehn Jahren nicht zusammengeklöppelt.

Eine Arbeitsgruppe der IOC-Presse-Kommission legte in den letzten Wochen ein Papier vor, wonach Athleten-Bloggen kein Verstoß gegen die Olympische Charta per se ist und schlug einige Rahmenbedingungen vor. Bloggen von Athleten ist dann “regelkonform”, wenn der Athlet für das Bloggen keine Bezahlung bekommt, die Einträge nicht journalistischer, sondern persönlicher Natur sind und auf Photos, Videos und Audioaufzeichnungen verzichtet wird.

Athlete blogs bring a more modern perspective to the global appreciation of the games, particularly for a younger audience, and enhance the universality of the games

Die Athleten-Kommission des IOC schloss sich den Empfehlungen zwar grundsätzlich an, will aber noch weiter überlegen. Es gibt große Bedenken bezüglich der Privatsphäre. Man will eine “Big-Brother-isierung” des olympischen Dorfes verhindern, so Bob Ctvrtlik, nicht nur Ex-Volleyballspieler und Mitglied der Athleten-Kommission, sondern auch arm an Vokalen.

We don’t want the village turned into a reality TV show during the Olympics,” he said. “We also want to protect rights that have been sold to sponsors. As of yet we don’t have a clear consensus on it.

Und wenn die Athleten-Kommission drübergeguckt hat, müssen es auch noch die NOKs und schließlich das Executive Board des IOCs abnicken. Sollte gar eine Änderung der Charta notwendig sein, muss auch noch die IOC-Vollversammlung darüber befinden.

Ach ja, und jemand müsste den Anwälten des DOSB rechtzeitig Bescheid sagen.

(Quelle: AP via Yahoo)
(Blogeintrag schamlos aus der Blogbar zweitverwertet)

Italien: Verlängerung der Stadionschließungszeiten

Das italienische Kabinett ist heute nachmittag nicht eingeknickt und hat die im Vorfelde bekanntgewordenene Maßnahmen gegen Fußballkrawalle bestätigt.

Demnach wird am Wochenende der reguläre Spielbetrieb der Serie A und Serie B wieder starten, allerdings werden in allen Stadien die einem zwei jahre alten Regelkatalog nicht genügen, geschlossen. Diese Spiele finden dann ohne Publikum statt.

Die aktuell gehandelte Zahl: nur fünf Stadien in der Serie A und Serie B gelten als sicher genug: das Olympiastadion in Rom, die Stadien in Siena, Palermo und Bologna sowie das Olympiastadion in Turin (bei Bologna sind sich die Agenturen nicht einig, ob das Stadion zu den “Guten” gehört oder auch geschlossen werden muss, AFP meldet gar, dass die Namen der fünf “guten” Stadion noch gar nicht offiziell veröffentlicht wurden). Alle anderen Stadien bleiben dem Publikum verschlossen.

Die Regierung bleibt also hart. Allerdings liegen ja noch einige Stunden bis zum Wochenende und die Ligavertreter tagen erst am morgigen Donnerstag. Erster Kandidat für eine Aufweichung der harten Linie der Regierung ist das prestigeträchtige San Siro in Mailand, wo längst die notwendigen Arbeiten gestartet worden, aber nicht vor Oktober abgeschlossen sind.

Von Seiten einiger Clubs wird mit Boykott gedroht, nicht zuletzt, da in der nächsten Woche einige Europapokal-Spiele in Italien anstehen und nicht geklärt ist, ob die Stadionschließung auch diese Spiele betrifft.

Und an einer permanenten Schließung der Stadien glaube ich erst, wenn auch beim übernächsten Spieltag die Stadien verriegelt sind.

Screensport am Mittwoch

Viel gibt es heute nicht zu sagen. Der Sendeplan rund um die Ski-WM ist in purem Chaos ausgeartet, zumal bei EUROSPORT gerade der TV-Guide auf der Website streikt.

Es gibt heute eine ganze Reihe von Fußball-Länderspielen. Ich wioll aber weniger auf die handelsüblichen Freundschaftsspiele hinweisen, sondern auf die Kleinode die heute via Satellit vom marrokanischen Sender RTM/TVM ausgestrahlt werden (sofern die Ausstrahlung via Sat nicht geblockt wird):
Ab 15h45 gibt es ein Spiel Marokko – Ruanda aus der ersten Qualifikationsrunde der afrikanischen Mannschaften für das olympische Turnier in Peking. Am Abend gibt es dann als Freundschaftsspiel das Duell zwischen der “erwachsenen” Mannschaften Marokko und Tunesien.

Nachtrag: ab 19h wird vom ägyptischen ESC vermutlich das Freundschaftsspiel Ägypten – Schweden übertragen.

Mittwoch, 7.2.2007

12h15 Ski-Alpin-WM: Abfahrt/Herren, Training, EUROSPORT live

14h00 Biathlon-WM: 15km Damen, ARD+EUROSPORT live

16h00 Skispringen aus Klingenthal, ARD+EUROSPORT live

15h45 Fußball, Olympia-Quali: Marokko – Ruanda, RTM/TVM live

18h30 Baseball, Caribbean World Series: Dominik. Rep. – Venezuela, NASN Tape
(Whl: Do 13h)

19h00 Fußball, Freundschaftsspiel: Ägypten – Schweden, ESC1/Al Masriyah live

19h30 BBL: ALBA – Köln, Nachholspiel, PREMIERE live
(Whl: 24h0, Do 6h, 14h15, 2h30) Kommentator: Markus Krawinkel

20h00 Fußball: Deutschland – Schweiz, ZDF live
Vorberichte ab 19h25, Kommentator: Béla Réthy

20h00 Fußball, Freundschaftsspiel: Marokko – Tunesien, RTM/TVM live
Oder 20h30???

21h00 Baseball, Caribbean World Series: Mexiko – Venezuela, NASN live
(Whl: Do 15h30)

22h20 Fußball: Frankreich – Argentinien, ZDF live
Übertragung der zweiten Halbzeit live. Kommentator: WD Poschmann.

1h00 Baseball, Caribbean World Series: Dominik. Rep. – Puerto Rico, NASN Live
(Whl: Do 19h)

4h00 NHL: Anaheim Ducks – San Jose Sharks, NASN live
(Whl: Do 10h, 21h30)

Vorschau auf morgen

9h45 Ski-Alpin-WM: Abfahrt/Damen, Training, EUROSPORT live
12h15 Ski-WM: Kombination/Abfahrt, Herren, ZDF + EUROSPORT live
14h00 Biathlon-WM: Mixed-Staffel, ZDF + EUROSPORT live
16h00 Ski-WM: Kombination/Slalom, Herren, ZDF + EUROSPORT live
1h30 NHL: NJ Devils – NY Islanders, NASN live
4h30 College Basketball; Pac-10: Washington Huskies – California Golden Bears, NASN live

F1 ab 2009 non-exklusiv und in Abu Dhabi

Es erinnert an das Verhalten von Wandernutten. Sind die einen ausgenommen, zieht man zu den nächsten weiter. Kaum dass der Vertrag mit Bahrain über ein exklusives Formel 1-Rennen in der arabischen Region nach 2008 ausläuft, wird ein zweites Rennen in der Region abgehalten: Abu Dhabi wird ab 2009 die zweite Station auf der arabischen Halbinsel sein.

Die Gründe für die Attraktivität der Region liegt weniger in einem Wahnsinnszuschauerzuspruch, sondern im strategischen Denken der dortigen Emirate. Einerseits hat u.a. Erdöl der Region unendlich viel Reichtum gegeben, andererseits ist die Resource Erdöl auch nur begrenzt vorhanden. Also werden die Gelder vermehrt dazu genutzt, um sich als Dienstleistungszentrum zu positionieren. Die Flughäfen versuchen dank Komfort, Größe und Fluglinien zu Verkehrsknotenpunkt zwischen Asien, Nahost und Europa zu werden. Die Emirate bauen ihre Küstengebiete zu künstlichen Touristenzentren um. Man bemüht sich um Dienstleister aus dem Finanz-, Medien- und Internetbereich.

Zu diesem Wettrüsten um die Zukunft gehört auch der Sport. Die Veranstaltungen dienen weniger der eigenen Gaudi als dem Marketing und der Attraktivität des eigenen Emirates. In dieser Konstellation dürften Bahrain für eine Vertragsverlängerung und Abu Dhabi als zweiter Rennort nicht gerade wenig Schotter an die Formel 1 überwiesen haben. Keine Motorsportkultur? Who cares…

Der Grand Prix von Yas

Der Sinn des Grand Prix von Yas (oder wie auch immer er heißen wird) wird beim lesen diverser Websites schnell klar: es gibt einen Immobilienentwickler/Projektmanagement-Unternehmen namens ALDAR Properties, das eine vorgelagerte Insel zu einem weltweit bekannten Freizeitparadies entwickeln will. Bei all den Schwärmereien die in der dortigen Presse über Yas Island zu lesen ist, ist mir nicht klar, wieviel davon bereits gebaut ist und was erst 2014 abgeschlossen wird.

Die Rede ist von einem Yachthafen, Wasservergnügungspark, Golfplätzen, Dünen-Buggyfahren, Kongreßzentrum und einer zehnspurigen Autobahn die die Insel mit dem zehn Fahrminuten entfernt liegenden Abu Dhabi International Airport verbindet. Es klingt als hätte jemand zuviel Sim City gespielt.

Eine Attraktion um die Touris anzuziehen, soll der Sport sein. Neben einem “Race of Champions” welches im Herbst für Radsportler abgehalten wird, soll auch der erste Ferrari-Vergnügungspark und die erste Ferrari-Fahrschule errichtet werden. Die Affinität zum Motorsport liegt auf der Hand: Die Monarchenfamilie von Abu Dhabi besitzt Anteile an Ferrari (5%) und Spyker (17%).

Die Formel 1-Strecke wurde von Hermann Tilke gestaltet, ist bereits in Bau und soll 2008 fertiggestellt werden. Ich habe im Web länger suchen müssen um endlich ein Bild der geplanten Strecke aufzutreiben. Links ist aus Copyrightgründen nur meine Zeichnung der Strecke zu sehen. Es ist leider den Grafiken nicht zu entnehmen, wie die Strecke in die Umgebung eingebettet ist. Thematisch soll die Strecke drei Abschnitte besitzen: ein Hochgeschwindigkeitsabschnitt, ein Straßenabschnitt und eine Yachthafen-Sektion, wobei die “Yachthafen”-Sektion auch wirklich durch einen real existierenden Yachthafen führen soll, Monaco-Style. In einem Artikel ist ansonsten von “urban environment” die Rede, die Strecke wird also durch eine Stadt führen. Ich fürchte fast, dass die Strecke in den nächsten 5 Jahren durch eine riesige Baustellenlandschaft führen wird.

Die Strecke ist 5,5km lang, von denen 3km auch von der Öffentlichkeit befahren werden können, während 2,5km F1-exklusiv sein werden. Hermann Tilke schätzt die Rundenzeiten bei 1:38,0. Auf den geschätzten 56 Runden ist mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 320km/h zu rechnen.

Lange Zeit habe ich Hermann Tilkes Strecken nicht gemocht, aber mit China und vorallem der Türkei hat er wirklich sehr schöne Asphaltkringel gedreht (auch wenn China arg aseptisch ist). Wenn ich nur nach dem Blick auf die Grafik urteilen müsste, gefällt mir die Strecke nicht so doll. Angesichts des Streckenverlaufs, tippe ich darauf, dass die Strecke im Uhrzeigersinn gefahren wird (sonst machen die scharfen Kurfen hinter den langen Geraden keinen Sinn). Der erste Teil im Yachthafen ist sehr Zick-Zack, fast wie im Infield von Indianapolis. Der Hochgeschwindigkeits-Part ist einfach nur Geradeaus, Bremsen und wieder Geradeaus. Der dritte Teil hat das größte Potential, kann ich aber schwer abschätzen, da ich ich den Maßstab nicht kenne. Ich fürchte aber fast, dass z.B. die schnelle Kurve zu kurz ist um wirkungsvoll zu sein.

Das Grand Prix-Wochenende in Abu Dhabi soll unter dem Motto “Tribute to the Champions” gestellt werden (Abu Dhabi veranstaltet ab 2007 auch ein Radsportevent “Race of Champions”). Die Vertragslaufzeit mit der F1 soll ab 2009 die üblichen 7 Jahre betragen.

Ich hoffe dass der Bau besser ist, als die Erreichbarkeit der Websites der Yas-Inseln oder des Bauherrs Aldar Properties.

Links

Crash.net
Middle East Online
Autoblog
AME Info
Gulf News

You’ll Never Walk Alone, jetzt noch weniger

Heute mittag nimmt der Verkauf des FC Liverpool an Investoren Gestalt an. Gegen 15h00 soll es eine Pressekonferenz der neuen Besitzer George Gillett und Tom Hicks geben. BBC Five Live will live übertragen. Die Übernahme wurde kurz vor 14h deutscher Zeit an der Börse offziell bekanntgegeben.

Seit langer Zeit versucht sich der FC Liverpool an den Hals einer Investorengruppe zu werfen um endlich finanzielle Resourcen zu bekommen um mit den anderen Großvereinen mitzuhalten und ein neues Stadion zu bauen. Dabei war schon manch arg dubioser Übernahmeversuch dabei, bis hin zum thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Ende 2004. Was für ein Glück, dass sich jener Deal nicht realisiert hat, denn Thaksin ist inzwischen aus dem Amt geputscht worden.

Seit dem Jahreswechsel gab es wieder ernstere Übernahmeversuche und alles schien auf Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum hinauszulaufen. Ja, der Scheich von der A1 GP-Rennserie. Auch das wäre interessanterweise auch ein halbstaatlicher Deal gewesen, denn die Investorengruppe des Scheichs, Dubai International Capital gehört der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate. Al Maktoum ist Ende Januar verärgert ausgestiegen, als der Aufsichtsrat von Liverpool Gillett und Hicks mehr Zeit geben wollte um deren Angebot nachzubessern. Al Maktoum fühlte sich hingehalten, denn er glaubte eigentlich schon ein Zusage in der Tasche zu haben. Liverpool dementierte und sprach davon, dass Maktoum dem Club die Pistole auf die Brust gesetzt hatte und eine Antwort binnen 12 Stunden erwartete. Im Prinzip hatten Gillett und Hicks aber bereits damals ein Angebot gemacht, dass zumindest für die Aktionäre attraktiver war als das Angebot von Sheikh Maktoum.

Und wer sind nun George N. Gillett und Tom Hicks? Beide scheinen zeitlebens “Investoren” gewesen zu sein, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg und quer durch verschiedene Branchen. Gillett mit den Schwerpunkten Lebensmittel und Sport. Gillett besitzt 80% an dem NHL-Klub Montreal Canadiens und deren Halle, war früher einer der Besitzer der Miami Dolphins.

Tom Hicks gehört die Southwest Sports Group, die wiederum Besitzer des Baseball-Klubs Texas Rangers und des NHL-Klubs Dallas Stars ist. Sein Neffe ist Besitzer der Atlanta Hawks in der NBA. Bei den Liverpool-Fans stößt die politische Farbe von Hicks sauer auf. Er steht im Ruf ein Bush-Anhänger zu sein und ist einer der Führungspersönlichkeiten im Wahlkomittee für Rudy Giulianis Präsidentschaftskandidatur.

(Ein Portrait der beiden bei der BBC)

Die Übernahme erfolgt auf mehreren Ebenen. Zuerst werden die Aktien des Mehrheitsaktionärs und Vorsitzenden David Moores aufgekauft, Größenordnung zirka 110 Mio EUR, dann müssen die restlichen knapp 40% der Aktien aufgekauft werden, bis man 90% zusammen hat. Die Investorengruppe wird knapp 275 Mio – 325 Mio EUR für den Stadionneubau am Stanley Park ausgeben müssen. Man will den Stadionneubau ASAP angehen. Außerdem wurde versprochen Geld in neue Spieler anzulegen. Manager Benitez war in letzter Zeit etwas angefressen angesichts der knappen Kassen.

Die Pool-Fans nehmen die Nachricht sehr gemischt auf. Sie nehmen es Gillett immer noch übel, dass er in seinen ursprünglichen Übernahmeplänen vorgeschlagen hat, das Stanley Park-Stadium mit einem anderen Verein zu teilen. Diese Idee hat Gillett inzwischen in den Papierkorb geschmissen.

Wenn ich die Zahl richtig im Kopf habe, ist das inzwischen der 8te oder 9te Klub in der Premier League, der damit in Privatbesitz gewandert ist bzw. wandern wird.

Screensport am Dienstag

Die vorläufigen Ratings des SuperBowls sind da: das Ergebnis entspricht ungefähr dem des Vorjahres: 42 Punkte mit einem Marktanteil von 63 in den 55 größten Fernsehmärkten (42,2/62 im Vorjahr)

Spocht vom Tage

Derzeit irgendwas zur Ski-WM zu schreiben, ist recht witzlos, da die Rennen alle Schnauze lang abgesagt und verschoben werden und der geneigte Zuschauer sich für jedes Event dank EUROSPORT-Website, -Videotext, -EPG und -Pressebereich bis zu vier unterschiedliche Sendezeiten aussuchen kann.

Also: die beiden Super-Gs sind von Montag auf Dienstag verschoben, die Abfahrt-Trainings von Dienstag auf Mittwoch.

Heute abend ein weiteres Spiel aus der BaseballCaribbean World Series (bitte keine Kommentare zu dem beknackten Namen). Nach den Eindrücken der letztjährigen World Baseball Classics hatte ich mich auf die Spiele in der Karibik gefreut. Das erste Spiel Puerto Rico – Venezuela war dann auch rekordverdächtig, allerdings mehr wegen der Länge von über sechs Stunden, als wegen dem Thrill. Es war eine aseptische Atmosphäre in einem recht leeren Stadion mit eher gelangweilten Spielern.

Das Special des Tages kommt aus Portugal: der via Satellit frei empfangbare Auslandssender RTP International bringt zwei Fußballspiele: zum einen die portugiesische U21 in einem Turnier und zum anderen die Nationalmannschaft in einem Freundschaftsspiel aus London gegen Brasilien. Das dritte Aufeinandertreffen des Brasilianers Scolari gegen “seine” Brasilianer.

Dienstag, 6.2.2007

10h00 Ski-Alpin-WM: Super-G/Herren, ARD+EUROSPORT live

12h15 Ski-Alpin-WM: Super-G/Damen, ARD + EUROSPORT live

14h00 Biathlon-WM: 20km Herren, ARD+EUROSPORT live

18h00 Fußball, U21: Portugal – Estland, RTP Tape
Kleines U21-Turnier.

18h30 Caribbean World Series: Puerto Rico – Venezuela, NASN Tape
(Whl: Mi 15h)

19h00 Fußball, U21: Schottland – Deutschland, BÄH live
Mit Jörg Dahlmann

20h55 NFL, SuperBowl: XLI Indianapolis – Chicago, BÄH Tape
Mit Andreas Renner und Joachim Ullrich

21h00 Fußball: Australien – Dänemark, EUROSPORT live

21h00 Fußball: Portugal – Brasilien, RTP Int Live
Aus London.

1h00 NHL: Atlanta Thrashers – Buffalo Sabres, NASN live
(Whl: Mi 10h, Do 7h)

Vorschau auf Mittwoch

9h45 Ski-Alpin-WM: Abfahrt/Herren, Training, EUROSPORT live
12h15 Ski-Alpin-WM: Abfahrt/Damen, Training, EUROSPORT live
14h00 Biathlon-WM: 15km Damen, ARD+EUROSPORT live
15h00 Skispringen aus Klingenthal, ARD+EUROSPORT live
18h30 Baseball, Caribbean World Series: Dominik. Rep. – Venezuela, NASN Tape
20h00 Fußball: Deutschland – Schweiz, ZDF live
21h00 Baseball, Caribbean World Series: Mexiko. – Venezuela, NASN live
22h20 Fußball: Frankreich – Argentinien, ZDF Tape 55min
1h00 Baseball, Caribbean World Series: Dominik. Rep. – Puerto Rico, NASN Tape
4h00 NHL: Anaheim Ducks – San Jose Sharks, NASN live

Screensport am Montag

Spocht vom Tage

Der Super-G der Herren bei der WM wurde auf heute mittag gelegt, entsprechend rutscht das Abfahrttraining der Damen und Herren auf Dienstag (EUROSPORT)

Ich lege College Basketball ans Herz. Heute nachmittag gibt es eine Aufzeichnung eines engen Spiels: Duke gegen Florida State.

Für ganz große Radsportfanatiker und Menschen die des Italienisch mächtig sind: die RAI bringt heute einen Spielfilm über das Leben von Marco Pantani. Wer vorab reinschnuppern möchte: hier die RAI Uno-Website und die Photogallerie

Ölstandsmeldung

Don Dahlmann hat im Formel 1-Blog neue Gerüchte zu der TV-Rechte-Situation im Motorsport. PREMIERE soll sich angeblich die Rechte für die Langstreckenrennen der FIA-GT-Serie geschnappt haben und will diese mit BÄH teilen.

Die NASCAR Busch-Series (nicht der Nextel-Cup!) scheint derzeit im Kreuzfeuer zwischen Senderübernahme, Buchhaltung und reiner Gier zu stehen. Knackpunkt könnte dabei weniger der Saisonstart in zwei Wochen, sondern eher der Abschluß der Übernahme von NASN durch ESPN Ende März sein.

(Meine Fresse, wieviele Websites haben denn zum 1ten Februar relauncht? Erst die Sportseiten auf Yahoo und nun auch noch NASCAR.com?!)

Selektion à la New York

Das sind 736 Punkte:
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Jeder Punkt steht für einen Haushalt, der am Samstag abend vor einer Woche bei MSG die NHL-Begegnung des Tabellenführers der Atlantic Division NJ Devils bei den Florida Panthers gesehen hat. 736 Haushalte von 7,4 Millionen Haushalte im Großraum New York. Diese Einschaltquote ist erschreckend und die NY Times hat sich am Wochenende damit beschäftigt. Man muss sich einmal den Aufwand vor Augen halten (Kommentatoren, Analysten, Redaktion) und es sich dann auf der Zunge zergehen lassen: das alles nur für knapp 700 Zuschauer. Noch vernichtender: am selben Abend hatte auf einem Konkurrenzsender ein Spiel der NLL (Lacrosse) im New Yorker Markt bessere Ratings erzielt.

Die Durchschnittszahlen sehen nicht ganz so verheerend aus, wenn aber auch trotzdem nicht ganz so, wie man es vielleicht von New York und der NHL erwartet hätte: Rangers: 36.834 Haushalte pro Spiel, Devils 13.206 und Islanders 7.336 Haushalte.

Eis

Damit das nicht untergeht: ARENA hat im Laufe der 10 Tage der Bob/Skeleteon-WM in St. Moritz saubere Arbeit geleistet. Ich fand den viertelstündigen Vorlauf meistens etwas arg unfokussiert, aber es fanden sich immer wieder nennenswerten Informationsbröckchen und Analysen.

Was aber absolut verheerend war: an diesem Wochenende war ein direkter Vergleich zwischen Ron Ringuth/Rene Spiess und Ulli Jansch möglich. Jansch kommentierte die Rodeln-WM aus Igls. Ich schätze Ulli Jansch als sehr freundlichen, höflichen, netten, sympathischen Kommentator, aber das was er beim Rodeln abgeliefert hat, war leider nicht mehr als vom Zeitenmonitor ablesen und vom Kärtchen bißchen Bio zu Rodlern ablesen.

Keinerlei Modulation in der Stimme, keine Emotionen, meistens völlig neben den Bildern gesprochen, null Analyse.

Der Unterschied fiel deswegen so krass auf, weil Ron Ringuth und Réné Spiess in Sankt Moritz wirklich die Latte sehr, sehr hoch gelegt haben. Das war auf einer Skala von 0 bis zehn eine glatte 9,0, sehr nahe am “idealen Kommentar”, der einfach alles enthielt, was ich von Kommentierung erwarte. Emotion, Analyse, Fachwissen, sprachlich einwandfrei.

Was mir bei Ringuth auffällt: er ist eine Art Allzweckwaffe auf EUROSPORT und seine Kommentierung schien anfangs immer sehr beliebig zu sein. Aber er scheint sich in den Stoff reinzufighten und in “seinen” Sportarten schnell ein Netzwerk an Kollegen und Sportlern aufzubauen und von deren Wissen zu profitieren. Das fiel schon beim Gewichtheben und bei der MotoGP auf.

Eine besondere Erwähnung verdient Rene Spies, seines Zeichens verletzter Bobfahrer. Ein telegener Mensch der sich ausdrücken kann und viel Wissen seines Sports nicht besitzt, sondern auch vermitteln kann. Ausbaufähig ist allenfalls seine Stimmodulation, die manchmal gelangweilt klingt. Ansonsten empfehle ich Sportsender dringend Rene Spies für weitere Aufgaben mal zu casten.

Montag, 5.2.2007

12h30 WM: Super-G/Herren, EUROSPORT live

15h00 College Basketball, ACC: Duke (#8) – Florida State (B), NASN Tape
(Di 10h) Spannendes Spiel.

20h15 Zweite Liga: 1860 München – Burghausen, 20ter Spieltag, ARENA + BÄH live
(Whl: 1h) Kommentatoren: Dirc Seemann/ARENA, Uwe Morawe/BÄH

20h15 NFL, SuperBowl XLI Indianapolis – Chicago, TW1/ORFsport+
(Whl: 2h)(ca. dreistündige Aufzeichnung)

21h00 Spielfilm: Il Pirata Marco Pantani, RAI Uno
Spielfilm über Marco Pantani. RAI Uno-Website. Photogallerie

1h00 NHL: NY Rangers – Detroit Red Wings, NASN live
(Whl: Di 21h)

Vorschau auf morgen

9h45 Ski-Alpin-WM: Abfahrt/Herren, Training, EUROSPORT live
12h15 Ski-Alpin-WM: Abfahrt/Damen, Training, EUROSPORT live
14h00 Biathlon-WM: 20km Herren, ARD + EUROSPORT live
18h00 Fußball, U21: Portugal – Estland, RTP Tape
18h30 Caribbean World Series: Puerto Rico – Venezuela, NASN Tape
19h00 Fußball, U21: Schottland – Deutschland, BÄH live
20h55 NFL, SuperBowl XLI Indianapolis – Chicago, BÄH Tape
21h00 Fußball: Australien – Dänemark, EUROSPORT live
21h00 Fußball: Portugal – Brasilien, RTP Int Live
1h00 NHL: Atlanta Thrashers – Buffalo Sabres, NASN live

SuperBowl XLI: Indianapolis Colts – Chicago Bears

[04h18] So, nun geht es in die Heia. Glückwunsch an die ARD. Das war von Seiten der Kommentatoren eine nicht für möglich gehaltene Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Der Aufwand mit der Extrakamera war auch sehr schön. Nur das Problem mit dem Studio bleibt weiterhin ungelöst, auch wenn man anscheinend die Auftritt von Klitschko und Nütten dann doch lieber ausgelassen hat.

NFL Network: das war schwach. Wenn man meint einen gesonderten Laienkommentar für den World Feed zu bringen, okay. Aber Dedes/Sharpe waren weder laientauglich noch genügten sie normalen Ansprüchen. Bei den Zillionen Kommentatoren die in den US-Networks rumlaufen, verstehe ich nicht, warum sie mit Dedes jemanden ziehen, der diese Saison anscheinend so gut wie kein NFL-Spiel kommentiert hat.

Die ARD ist zirka 4h15 aus den Feierlichkeiten ausgestiegen und bringt tatsächlich “Piräus – Olympia” aus der Serie “Europas schönste Bahnstrecken”. NASN blieb bis 4h25 drauf.

Ich kann mir vorstellen, dass es in den nächsten Tagen heftig Kritik am Spielniveau und an der NFL gibt. Die Stimmung im Stadion schien eher bescheiden zu sein und viele, viele haben vorzeitig die Hütte verlassen.

[04h13] Es wird viel Wind um den Umstand gemacht, dass Dungy nun der erste schwarze Headcoach ist, der den SuperBowl gewonnen hat. Dungy wird möglicherweise eher an etwas anderes denken (auch wenn er ein sehr lautstarker Vertreter der “Minderheitenrechte” in der NFL war/ist): an seinen verstorbenen Sohn James, der sich vor knapp 13 Monaten unter nicht publizierten Umständen selbst umgebracht hat. Dungy ist ein sehr gläubiger Mensch, der zudem auch viel Wert auf Familiensinn legt. Entsprechend verheerend war für ihn persönlich der Selbstmord seines Sohns.

[03h59] Endstand 29:17 Letztendlich sind es zwölf Punkte geworden. Das war spielerisch eher maues Niveau aber dann doch bis gegen Ende drittes Viertel unterhaltsam.

Das Spiel hat sich letztendlich so entwickelt wie erwartet (wenn auch erst mit Verzögerung). Die Bears-Defense vermochte es nicht die Colts zu bändigen und umgekehrt war die Bears-Offense zu mau.

QB Manning 25 von 38 für 247yds, 1TD und 1INT
QB Grossman 20 von 28, 165yds, 1TD und 2INTs

RB Addai mit 19 Läufen für 77yds und 10 Catches für 66yds
RB Rhodes 21 Läufe für 113yds
RB Jones mit 15 Rushes für 112yds, 4 Catches für 18yds.

WR Harrison mit 5 Catches für 59yds.
TE Desmond Clark mit 6 Catches für 64yds

Ballbesitz: 38 zu 22 Minuten zugunsten der Colts.
81 zu 48 Plays, 430 zu 265yds.

[03h54] MVP des SuperBowl XLI: Peyton Manning

[03h51] Nu ist auch Zeit einige der SuperBowl-Werbespots aufzuarbeiten (alle heute bisher ausgestrahlten Spots sind u.a. auf iFilm)

Von allen Budweiser und Bud Light-Spots fiel nur einer positiv auf: “Wedding“.

Bislang hat es wohl auch keinen Spot von Apple gegeben. Gerüchteweise sollte heute ein Spot laufen, mit dem Apple eine Zusammenarbeit mit den Beatles ankündigen sollte. Hielt ich für unwahrscheinlich und so ist es auch gekommen.

Das Spiel in Miami ist inzwischen bei unter 2 Minuten.

[03h38] Nee, Lovie Smith scheint es nochmal mit Grossman zu versuchen. Womit auch klar ist, dass die Bears nicht vorhaben in der Offseason in größerem Umfang auf dem Free Agency-Markt sich nach einem neuen QB umzugucken… Wer weiß was passiert, wenn ein McNabb vielleicht auf den Markt geschmissen wird.

[03h30] INT Grossman. Ballbesitz IND an CHI 42 Als Bears-Fan würde ich langsam aggressiv werden. Grossman wirft wieder eine INT. Einen Mondball der minutenlang in der Luft liegt und zu kurz ist. Sanders kann sich in aller Ruhe den Ball ausgucken, dem Wurf entgegenlaufen und den Ball 39yd retournieren.

Die Leute im Stadion flüchten in Scharen aus dem Stadion.

Mal sehen ob Griese nun reif ist.

[03h28] BTW, apropos “Moose” (Spitzname von Muhsin Muhammad). Der einzig wahre “Moose” und schmerzlich in der World Feed-Kommentatorenkabine vermisst, Daryl Johnston, bloggt auch live mit.

[03h21] 29:17 56yd-INT-RET-TD Hayden Danke, der SuperBowl ist hiermit beendet. Grossman unterwirft seinen Receiver. Hayden nimmt den Ball dankend auf und rennt in die Endzone. Lovie Smith zieht sofort die Not-Challenge in der Hoffnung das Hayden irgendwie doch auf der Seitenlinie trat.

Der Pass unfassbar schlecht: zu kurz und nach außen geworfen, während der Receiver Muhammad nach innen reincuttet.

12 Punkte Abstand und die Bears müssen nun verstärkt aufs Pass-Spiel setzen, also: Grossman. Hahaha…

Mal sehen ob Smith vielleicht doch noch Griese auspackt. Wenn er es tut, ist Grossman vielleicht sogar für ewig in Chicago verbrannt. Dumm nur, dass in dieser Draft keine guten QBs in der Verlosung erwartet werden.

[03h13] Drittes Viertel zu Ende. Wir sind noch bei 22:17. Die Partie erinnert mich an den SuperBowl im letzten Jahr. Spannende Geschichte, aber kein Niveau dass es einen auf die Stühle treibt. Das liegt teils am Regen, teils an den Bears die zu passiv sind.

Ein Indiz dass die Bears-Defense inzwischen aus dem letzten Loch pfeift, ist auch ihre Reaktion auf Manning-Pässe. In der ersten Halbzeit hatten sie an nahezu jeden Pass noch fast irgendeine Hand ranbekommen. Inzwischen ist jegliche Antizipation von Manning-Pässen weg. Mehr als Deckung oder Pass Rush ist nicht drin. Dieses “Reinrennen in den Pass”, dieses Reinschneiden in den Passweg wie es die Ravens und die Chiefs gezeigt haben, ist nicht mehr zu sehen. Da muss schon Manning selber für die INT sorgen, indem er in die Doppeldeckung reinwirft.

[03h04] 22:17 44yd-FG von Gould Unangenehme Verkürzung auf sechs Punkte (aus Sicht der Colts). Ein TD und die Colts liegen plötzlich hinten.

Um das “plötzlich” zu verdeutlichen: im dritten Viertel war die Bears-Offense 4min01 auf dem Feld. In den restlichen fast 11 Minuten (falls in den verbleibenden 68 Sekunden nix passiert) waren Manning & Co. auf dem Feld. 11 zu 4 Spielminuten.

[02h57] Die ARD-Kommentierung gefällt, zumal ja im World Feed nun auch nicht Giganten des US-amerikanischen Sportjournalismus hinterm Mikro sitzen. Ich weiß nicht mehr wie sie es letztes Jahr gemacht haben, aber dieses Jahr habe ich den Eindruck, dass sich Witte & Froberg die Arbeit gut eingeteilt haben. Witte scheint den Play-by-Play-Part zu machen, während Froberg den Color Commentator gibt.

[02h54] 22:14 20yd-FG Vinatieri Wieder nur FG und die Colts sind weiterhin nur ein Score vor den Bears.

[02h49] Weil ich vorhin im Sendeplan des NFL Networks drüber gestolpert bin und nun bei NASN vorbei geguckt habe: die NFL Combines Ende Februar (21ter – 27ter, eine Art Test für die Talente in der Draft) werden leider nicht von NASN übertragen. Ich gehe aber davon aus, dass sich NFL Total Access intensiv den Combines widmen wird.

[02h46] Typische QB Grossman-Aktionen. Erst gerät er unter Druck und wird völlig panisch und schmeißt sich zehn Yard hinter der Scrimmage Line von alleine auf den Boden. Einen Snap später kriegt er den Snap nicht unter Kontrolle und verliert nochmal 11 yds.

[02h41] Hmm. Warum macht man im World Feed Werbung für NFL Networks?

[02h39] 19:14 24yd-FG Vinatieri

[02h35] Nimmt man den gesamteindruck des bisherigen Spiels, verstärkt durch den aktuellen langen Drive der Colts, so wirkt Indianapolis wesentlich dominanter als die Bears. Kein Wunder: 26 zu 10 Spielminuten im Ballbesitz 310 zu 95(!!!) Yards Raumgewinn der Offenses. 57 zu 19 Plays

Das Indy so dominant sein würde, war aufgrund der Bears-Defense vielleicht nicht zu erwarten. Aber die Colts haben ein Problem: die Bears sind noch im Spiel. Nur 16:14 für die Colts. Das ist zuwenig für deren Übermacht.

Mann des Tages: RB Addai mit 27 von 57 Plays (17 Läufen und 10 Catches). Problematisch für die Bears: Addai erzielt auch im Laufen konstant einen guten Raumgewinn (durchschnittlich 3,7yds/Lauf)

[02h23] Becker: “Jetzt müssen die Bears von hinten kommen, das ist ihre Stärke. Ihre Stärke ist ja die Verteidigung“.

[02h21] Ich hoffe sehr für die Badenden im Whirlpool in Frankfurt, dass die Reporterin das Mikro mit den Batterien nicht in den Pool fallen läßt.

[02h16] PENIS-ALARM! Prince hält eine grandios geformte Gitarre hinter einem wehenden Tuch so dass sich die Form eines Penis inkl. Hodensack abzeichnet. Die NFL-Verantwortlichen kollabieren vermutlich gerade.

Missing in action: “Kiss”.

[02h14] Nur zum Vergleich: Prince ist 1m57 groß und ich habe keinen Menschen auf der Bühne gesehen, der ihn um mehr als 3cm überragte.

[02h09] Prince mit einem kleinen Medley aus seinem Werk. Grüße an Deutschlands größten Prince-Fan, Ruth Rockenschaub, einst eine der witzigsten Moderatorinnen des NDR. Zur Legende geworden, als sie in ihrer ersten ARD-Nachtrock-Sendung das “Black Album” von Prince in voller Länge spielte und am nächsten Tag hochkant von der weiteren Moderation der Sendung entbunden wurde.

[02h07] Natürlich kommt nicht der Prince aus der Spätphase, sondern noch aus dem Purple Rain-Album. Prince im gepflegten Hausfrauenlook mit Kopftuch.

Hmmm. Und gerade gab es merkwürdige Schnitte und Unsychronitäten zwischen Bild und Ton.

[02h03] Ich bin kein besonderer Freund des Oeuvre von Gloria Estafan, aber was auch da immer als Instrumental und Remix zu hören ist, hört sich gut an.

Ansonsten sehr bunte Kostüme (die Freundin ruft von der Seite: “sieht aus wie Viva Pinata”). Viel Spektakel und angenehmerweise kein intellektuell verbrämtes Motto wie ansonsten sehr gerne bei Olympia, aber trotzdem noch originell bleibend.

[01h58] Eine interessante Frage die mich nun schon seit mehr als 20 Jahre meines Lebens beschäftigt: woher bekommt Prince eigentlich die ganzen gutaussehenden UND kleinwüchsigen Frauen her?

NASN bringt als Alternative zur Tagesschau die Pregame-Show. (Ja, die PREgame-Show)

[01h56] Vinatieri vergibt 36yd-FG Wow. Deutet sich hier schlechtes Karma an? Vinatieri (VINATIERI!) vergibt einen FG!

[01h54] Überraschung der ersten Halbzeit (abschließendes FG der Colts steht noch aus): das Hallenteam aus Indianapolis kommt besser mit dem Wetter zurecht als die Mannschaft von Soldier Field am großen See.

Die Bears sind gehandicappt. RB Benson ist wg. Knieverletzung aus dem Spiel draußen.

[01h50] Double-Fumble Schon wieder zwei Fumbles hintereinander. IND WR Fletcher wird der Ball von CB #33 Tillman aus der Hand geschlagen. Dann ist es QB Grossman der den Ball beim Snap fumblet (evtl. unsauberer Snap vom Center). Am Ende: Indys Ball an CHI 35yd-Line. Sechster Turnover.

[01h44] “40% Regenwahrscheinlichkeit” heißt für mich nicht “seit zwei Stunden andauernder Regen der Fäden zieht und bei CBS die HD-Optik der Kameras ruiniert“.

[01h40] Weil in den Kommentaren die Frage auftaucht: warum keine 2Pt-Conversion? Weil Dungy konservativ ist und den sicheren Punkt mitnimmt. Es ist noch zu früh um zu sagen, wer jetzt im “Fahrplan” liegt oder später evtl. wirklich jeden Punkt braucht und zu 2Pt-Conversions gezwungen wird. Dass kann sich mit FGs schnell drehen.

[01h34] 16:14 1yd-TD-Lauf Rhodes netter Drive der Colts. Die Bears üben nun vermehrt auch bei nicht mehr eindeutigen Passing Downs Druck mit mehr als vier Pass Rusher aus und bringen Manning damit manchmal in Kalamitäten, aber lassen auch die Big Plays zu.

Der Drive zeigte aber auch, dass mit nur vier Pass Rushern die Bears nicht genügend Druck ausüben und Manning häufig Kurzpässe anbringen kann.

[01h27] Falls sich jemand fragt, was das Kürzel “GSH” auf dem Ärmel der Bears soll: “George Stanley Halas”, auch “Papa Bears” genannt. Brachte die Decatur Staleys 1921 nach Chicago, wo sie sich in “Bears” umbenannten. War Spieler, Coach und Teambesitzer in Personalunion. Er ist zwar bereits 1983 gestorben, aber als Andenken tragen die Bears bis heute sein Kürzel auf dem Ärmel.

[01h23] 9:14 29yd-FG Vinatieri RB Addai war an 12 von 28 Plays der Colts beteiligt. 8 Läufe, 4 Catches.

[01h16] Erstes Viertel 7:14. MVP des Spieles bislang: der Regen. Die zahlreichen Turnovers sorgen für einen gewissen Unterhaltungswert.

[01h13] RB Benson muss länger mit einer Verletzung behandelt werden. Benson ist die zweite Option im Laufspiel der Bears neben #20 Jones.

[01h06] Die Bears Defense geht nur bei klaren Passing Downs mit mehr als vier Mann an der Linie auf Manning los. Die Bears sind aber verdammt gut auf die Kurzpässe von Manning eingestellt. Quasi jeder Screenpass läuft Gefahr abgefangen zu werden, obwohl diese Screenpässe nie als zweite Option gespielt werden, sondern sofort nach Aufnahme des Snaps von Manning abgeschossen werden.

[01h05] Fumble CHI RB Benson, IND Ball an CHI 43 Benson prallt an einer Mauer von Colts-Abwehrspielern ab, der Ball wird per Helm aus der Armbeuge weggeschossen.

[01h03] Ich bin jetzt auch bei der ARD hängen geblieben. Witte & Froberg haben einen Vorteil gegenüber NASN/World Feed: sie bleiben beim Spiel und sie gehen mal mit ihren Stimmbändern auf eine andere Frequenz als die beiden eher monotonen Herren bei NASN.

Als Field Reporter agiert Matthias Cammann, neben Carsten Flügel ein zweiter NDR-Mann, der Mitte der Neunziger das Fähnchen des norddeutschen Football im Hamburger Funkhaus hochhielt.

[00h54] 6:14 Muhammad, 4yd-Pass Mutiger Pass von Grossman in die Mitte rein, Muhammad hatte drei Verteidiger auf Armlänge bei sich. Doppelter Fumble, dann der weite Lauf von Jones.

[00h51] Fumble IND. Bei der Übergabe des balls Manning – Addai wird Addai gestört und verliert den Ball. Fumble von Urlacher erobert. CHIs Ball

Die Bears legen daraufhin sofort einen 52yd-Lauf von Jones hin. Was ist den hier los mit dem Spiel? Langweilig? Konservativ?

[00h50] Fumble beim Kickoff-RET. Indys Ball an CHI 33.

[00h48] 6:7 53yd-TD-Pass auf Wayne, PAT versemmelt Manning bringt unter Druck einen Pass auf Wayne an. Der DB mit der #33 Tillman pennt völlig, ein Linebacker der wohl für die Zone zuständig war, zieht nach innen, kein Safety in der Nähe, Wayne läuft vereinsamt in die Endzone.

[00h45] Ich kann nicht viel über den ARD-Kommentar sagen, aber ich werde mit dem World Feed nicht warm.

Zum einen erschließt sich mir nicht, wozu es den World feed wirklich braucht. Unter Stockton/Moose machte es noch Sinn, weil die Kommentierung sehr einsteigerfreundlich war. Davon ist bei Dedes/Sharpe nichts mehr übrig geblieben. Leider sind sie auch nicht auf “Profiniveau”, da sie viel belangloses nebenher erzählen und nicht hauteng am Spiel sind.

Noch katastrophaler ist die Stadionatmo, die überhaupt nicht rüberkommt.

[00h39] Three’n’Out für die Bears, u.a. einen tiefen Pas auf 3rd Down and 3, der fast abgefangen wurde.

[00h37] Nun Grossman zum ersten Mal für die Bears. Grossman ist anfällig wenn er gejagt wird, wenn Blitze ausgesandt werden. Problem: die Colts sind kein klassisches Blitzteam, sondern agieren mit schnellen Verteidigern die vorzugsweise den Raum decken.

[00h34] INT Manning Manning wirft in die Doppeldeckung von Harrison rein, ohne dass die Bears großartig blitzen. Bears Ball an der Bears 29.

Mir gefällt der Sound auf NASN nicht. Die Atmo ist dünn und Spiro Dedes und Sharpe sprechen arg phlegmatisch.

[00h29] Nun die Colts im Ballbesitz. Die Receiver der Colts hatten in den Playoffs große Probleme mit dem Fangen der Bälle und nun kommt auch noch der Regen dazu. Zweiter potentieller Schwachpunkt bzgl. der Colts-Offense: Manning hat viele INTs geworfen und trifft auf eine Defense die geradezu hungrig nach Turnovers ist.

[00h27] 0:7 Hester 92yd Kickoff-Ret-TD Kickoff um 0h27.

Und sodann die erste Premiere des Tages: Kickoff-Return der Bears zur 7:0-Führung. Vor Hesters wurde gewarnt, aber gleich beim ersten Return..?

[00h25] Nochmal zum Regen: vom Dolphin Stadium sagt man, dass es eine recht gute Drainage hat. Das Feld sollte also halten. Aber eine andere Frage ist es, wie es mit den Bällen, den Handschuhen und möglichen Windböen aussieht.

[00h23] Nie, nie, nie werde ich Dan Marino (ist gerade beim Coin Toss) ernsthaft mit “Pittsburgh” in Verbindung bringen. Für mich ist er die Verkörperung des sonnengebräunten Schönlings aus Florida. Und nicht ein gebürtiger Stahlstädter.

[00h21] NASN zeigt gerade ein schönes längeres Stück über Peytons Kindheit. Allerdings ohne seine Tangodarbietung.

[00h16] Es regnet. Es soll tatsächlich das erste Mal in der Geschichte des SuperBowls sein, dass es regnet. Und das ist durchaus strömender, konstanter Regen.

[00h13] “American Fußball” (Boris Becker)
“Ist das heute ein Tag wo man ein Champion werden kann?” (Ralf Scholt befragt Becker zu Grossman)

[00h10] Rein von der Modulation gefällt mir Spero Dedes nicht. Hat kaum Druck in der Stimme, das klingt sehr dünn.

[00h01] Der Typ von Freakonomics (Autor eines populärwissenschaftlichen Buches über Wirtschaft) hat seine eigene Analyse erstellt und sieht die Bears mit drei Punkten vorne.

A good rule of thumb during the regular season is the spread is equal to half of the gap between the two teams point differentials in games so far, adjusted for the home field advantage. During the regular season, Indianapolis outscored its opponents by 67 points. Chicago outscored its opponents by 172 points. During the playoffs both teams outscored their opponents by 28 points (Indy in 3 games, Chicago in 2 games). By this usually reliable rule of thumb, Chicago should be favored by 2 or 3 points.

(via Sportsfrog)

[23h56] Tja ARD, ihr hattet ein Zeitvorsprung von brutto 20 Minuten auf den Start der Berichterstattung im offiziellen World Feed bei NASN. Übriggeblieben sind nach Christiansen-Verspätung, Tagesschau und Handball-WM-Nachberichterstatung 0 Sekunden! NASN begann früher als die ARD!!!

[23h53] Ähhh… Handball-WM? Ihr habt eine fucking Box im Dolphins-Stadium, startet mit 10 Minuten Verspätung und ihr bringt zuerst aufgewärmte Nachberichterstattung der Handball-WM?

[23h50] Ich werde gerade zum Tier. Okay, Christiansen darf um 10 Minuten überziehen, und die Tagesschau muss auch zu ihrem Recht kommen. Aber muss man dann noch diverse Trailer reinknallen, bevor man mit der Übertragung anfängt? Man sollte meinen, bei einem SuperBowl würden genügend Auszeiten sein, damit die ARD-Programmredaktion ihre ganze Bibliothek an Trailern leersenden kann…

[23h40] So, Freunde der Nacht, gleich gehts los. Den Beginn der (für mich empfangbaren) Vorberichterstattung beginnt gleich in der ARD. Übrigens ohne Roman Motzkus, der in Berlin bei einer SuperBowl-Party den Moderator/Kommentator macht. Andreas Motzkus ist auch nicht drüben.

Übrigens auch ein Zeichen wie wenig es am heutigen Tage zu berichten gab: ich habe eben bei The Sportine News Radio reingehört und die hatten eine Stunde vor Kick Off nichts besssere zu tun, als darüber zu diskutieren, warum weder die Steelers noch die Seahawks wieder im SuperBowl spielen.

BTW: bin schon etwas von NASN enttäuscht, dass die nicht mehr im Vorfeld gemacht haben. Ab 22h30 alte SuperBowls zu zeigen, ist halt etwas öd. Da hätte man auch die dreieinhalb Stunden lange Sondersendung von NFL Total Access bringen dürfen.

SuperBowl XLI: Countdown minus 1

Fokus auf die Quarterbacks (oder: wenn dir nichts mehr einfällt, rettet dich Pennäler-Humor).

Rex Grossman muss hart rangenommen werden. Zumindest besitzt er aber nicht die relaxte Attitüde seines Vorgängers Kyle Orton. Rex Grossman kennt seine Limits.

Nichts dergleichen, besser: fast nichts, ist über Payton Manning bekannt, da muss man sich an seinen Bruder schadlos halten.

Der eindeutige Sieger im Skyline-Vergleich ist Chicago.

SuperBowl XLI: Countdown minus 2

Broadcaster in den USA ist CBS, die sich mit der SuperBowl-Vorberichterstattung zurückhalten und erst seit 12h Mittags Ostküstenzeit (18h Deutschland, 6h vor Kickoff) aus Miami auf Sendung sind.

Was macht die Konkurrenz?
ABC bringt eine Wiederholung von “Extreme Makeover” (Doku-Soap: Menschen unterziehen sich plastischer Chirugie) und anschließend “America’s funniest Home Videos” (Whl)
FOX zeigt eine alte Folge der Simpsons, gefolgt vom Spielfilm “X2 X-Men United”
NBC bringt Wiederholungen der Serie “Grease”

ESPN verzichtet auf männeraffine Sendungebn und bringt Eiskunstlaufen, während ESPN 2 sich anscheinend einige Videokassetten vom DSF ausgeliehen hat: “2006 Hot Dog Eating Contest” und diverse Teile von “World’s Strongest Man”. MSG bringt eine Wiederholung eines High School-Basketball-Spiels..

Was auffällt wenn man den SuperBowl beispielsweise mit der Fußball-WM vergleicht: im Sommer hat sich über den ganzen Tag eine fiebrige Spannung gelegt. Es hat sich wirklich gelohnt quer durch alle TV- und Radio-Stationen zu orgeln, weil man hoffen konnte, was neues zu erfahren, namentlich: “Mit welcher Aufstellunge und mit welcher Taktik…”.

Dieses Spannungsmoment fehlt dem SuperBowl und meistens auch dem Football. Prinzipbedingt. Die Rolle eines einzelnen Spielers ist bei einem 60+x-Mann-Kader und permanenter Auswechselei nicht so wichtig wie beim Fußball. Natürlich sind die Skillplayers im Football sehr wichtig. Aber hier ist die Pokerei durch die NFL mit den offiziellen medizinischen Bulletins auch begrenzt. Und noch weniger neigen die Coaches dazu, Skillplayers einfach mal kurzfristig aus dem Verkehr zu nehmen, während im Fußball Trainer keine Skrupel haben, einer defensiveren Aufstellung wegen, mal ohne Rooney zu spielen.

Unterm Strich ist die Nachrichtenlage sehr dünn, solange man sich nicht auf das Spektakel der Talkradios einlässt. Schon gehört? Wenn die Colts in weißen Jerseys bei Temperaturen von über 10 Grad den Münzwurf gewinnen, machen sie in 82,3% aller Fälle im ersten Drive ein FG.