Markus Beyer – Omar Sheika: überraschend klar

Es gibt für mich im Boxen eine klare Regel: wer sich ein Werbetatoo auf dem Rücken pinseln läßt, gehört auf den Boden geschickt. Ich finde es bemerkenswert das die Verantworlichen des Kinfofilms “Das Comeback” zu Werbemitteln greifen, die bislang eher Kondomen und Wettanbietern vorbehalten waren. Das ist nicht zielgruppengerecht, sondern plumb und abstossend gewesen und wird mich mit Sicherheit vom Film fernhalten.

War noch was? Ach ja, der Kampf.

Ein Kampf der nicht viel bot, weil Omar Sheika sich nicht als der erwartete schwere und unbequeme Gegner erwies. Er kam nie in den Kampf, fand kein Rythmus, keine Distanz, ergriff nur selten die Initiative und war bei seinen Schlägen offen wie ein Scheunentor. Mit anderen Worten: ein dankbarer Gegner für Markus Beyer.

Markus Beyer machte was zu machen war und boxten ihn mit Intelligenz aus. Allenfalls in der 8ten Runde, als Sheika durch einen Leberhaken am Rande eines KOs war, hätte ich mir von Beyer ernergischeres Nachsetzen gewünscht.

Ansonsten gab es bei diesem WM-Fight nur drei Runden die man Sheika geben könnte: 1, 5 und 6. Und das sagt einiges über die Verhältnisse im Kampf aus. Zwei Richter haben Sheika noch eine vierte Runde gegeben. Ich weiß zwar nicht woher die sie genommen haben, aber gut, alles noch im grünen Bereich.

Markus Beyer gewann mit 3:0 Richterstimmen (118:110, 2x 116:112). Der Kampf war okay aber nur mäßig mitreissend, was nicht zuletzt auch am Leichenhallenflair des Berliner ICCs lag. Ich habe schon Körperpflegemittel-Abteilungen in Supermärkten gesehen, in denen mehr Stimmung herrschte als gestern im ICC.

In einem Undercard-Kampf gewann Oktay Urkal knapp gegen Nesterenko mit 3:0 (116:111, 115:112, 114:113). Urkal hatte den Kampf eigentlich in Griff, ehe er zum Kampfende hin mit Kamikaze-Aktionen Nesterenko wieder ins Spiel brachte, u.a. ein Niederschlag gegen Urkal in der 11ten Runde.

Motorsport Shots

Eine der Lehren dieser F1-Saison sollte sein, das man sich mit Prognosen über Tankfüllungen zurückhalten sollte. Das ging z.B. beim GP von Istanbul ziemlich daneben. Schade eigentlich, sonst hätte ich getippt dass Ferrari das Benzin mit der Pipette in den Tank gefüllt haben um wenigstens zwei Runden zu strahlen.

Neues bezüglich der Schumacher/Mercedes-Spekulationen. Nun hat sich auch Bernie Ecclestone in einer italienischen Zeitung gemeldet und verkündet dass er sich sicher ist, das Räikkönen zu Ferrari wechselt. Im übrigen hätte Michael Schumacher am Liebesentzug der Tifosi auch teilweise Schuld, da er zu verschlossen sei (BBC).

Spannender finde ich ein anderes von grandprix.com kolportiertes Gerücht. Red Bull hat bekanntermassen ein Problem: sie unterstützen soviele Nachwuchsfahrer, dass sie gar nicht wissen wohin. Den Gerüchten zufolge will Red Bull die naheliegende Konsequenz ziehen und sich ein zweites F1-Team kaufen. Mit dem zweiten Team soll dann auch der langgehegte Plan eines Teams “Red Bull USA” umgesetzt werden.

Als Übernahmekandidat wird vorrangig Minardi gehandelt, aber aus politischen Gründen könnte Red Bull auch stattdessen die nicht weniger maladen Jordan übernehmen.

“Politische Gründe” meint die Spaltung der F1-Teams in “Ecclestone-Gefolgsmänner” mit Ferrari und Red Bull auf der einen Seite und den “Herstellern” mit den restlichen Teams. Während Jordan und noch mehr der Besitzer Shnaider in dieser Angelegenheit eher neutral sind, ist Minardis Paul Stoddart einer der lautesten Kritiker der derzeitigen F1-Administration. Ein Verkauf von Minardi an Red Bull würde dem Ecclestone-Lager ein drittes Team in die Hände treiben.

Die A1GP hat seinen finalen Saisonkalender vorgestellt. Während in dieser “Länder-Weltmeisterschaft” Deutschland ja seit einigen Wochen von Willi Weber repräsentiert wird, ist es noch unklar ob die Serie in Deutschland überhaupt im Fernsehen ausgestrahlt wird. In Foren kursiert wiederholt das Gerücht dass PREMIERE die Rechte gekauft hätten. Weder gibt es aber dazu ein offizielles PREMIERE-Statement, noch läßt sich irgendwas auf der Website finden. Zudem dürfte es für PREMIERE zumindest im Spätsommer/Herbst und dann wieder im Frühjahr problematisch sein, entsprechende Programmplätze zu finden, irgendwo zwischen F1, DTM, Bundesliga, NFL, Serie A, Premiere League und Primera Division.

When the Saints go marchin’ in New York

Die NY Times meldet heute, dass es feststeht, dass der Superdome in New Orleans für die komplette NFL-Saison nicht zu gebrauchen ist. Nach einem Ausweichort wird immer noch gesucht. Lt. NY Times sind derzeit primär das Stadion der LSU Tigers in Baton Rouge und der Alamodome in San Antonio im Gespräch.

Während die Saints sich noch nicht für einen Ausweichort für die restliche Saison entschieden haben, ist Einigung bezüglich des ersten Heimspiels der Saints erzielt worden: die Saints werden ihr Heimspiel gegen die New York Giants in… New York austragen. Ausschlaggebend für die schnelle Einigung war das Konzept des Giants-Stadium die Partie komplett im Zeichen der Flutopfer zu stellen. Die Giants und Saints werden Teile der Zuschauereinnahmen spenden. Der genaue Termin der Partie steht noch nicht fest, da am eigentlichen Spieltag, Sonntag 18.9., die Jets ihr Heimspiel austragen. Deswegen werden die Saints am Samstag oder Montag spielen.

Screensport am Wochenende

Das Wochenende wird vom Motorsport und der WM-Qualifikation dominiert. Die Vor- und Nachspeisen sind Hockey-EM, Boxen, Leichtathletik und Football.

Die vermeidliche Königsklasse des Motorsports, die Formel 1, fährt in Monza, eine der letzten klassischen Strecken, Schikanen hin, Schikanen her. Viel Geradeaus, viel abruptes Bremsen vor eckigen Schikanen. Gefragt sind Motorenpower und Bremsen. Dies sollte eher McLaren-Mercedes und Honda in die Hände spielen. Berichterstattungstechnisch dürfte es an diesem Wochenende nichts Unsäglicheres geben, als die Räikkönen/Schumacher-Gerüchte von vor zwei Wochen aufzuwärmen. “Stritzl, als alter Boxengassenfuchs, was meinst du?” – “Der Wechsel von Michael steht messerscharf auf des Rasiermessersklingenschneide. Quasi ein ‘Mü’ davon entfernt. Sagen ich und mein Popometer mal so.” Schatz, guck. Vor dem Fernseher liegen tote Phrasen.

Das F1-Wochenende in Monza wird durch die Rahmenrennen garniert. Die beiden GP2-Rennen in der Türkei haben eher den Verfolgern Scott Speed und Alexandre Premat geholfen, die etwas näher an die beiden Führenden Kovalainen und Nico Rosberg rangekommen sind (Sa 15h EURO, So 10h EURO, PREM). Dazu dann der Porsche Supercup (So 11h30 PREM)

Auf MOTORS TV laufen am Samstag Langstrecken bis zum Abwinken. Zuerst die europäische Le Mans-Serie ab 11h30, dann die Super GT aus Japan (18h) und dann die ALMS ab 21h.

Nicht alles was uns als heiße Ware bei der WM-Qualifikation verkauft wird, wird genauso heiß gegessen (Oops, noch’ne tote Phrase). Paradebeispiel ist Wales – England (Sa 16h, ZDF + PREM), dass nicht nur von PREMIERE, sondern auch dem ZDF (mit Ober-Spack Thomas Wark) übertragen wird. Was uns wahrscheinlich als “Battle of Britain” verkauft wird, ist in realiter das Spiel des fünftplatzierten Wales (2Pkt) gegen das zweitplatzierte England (16Pkt). Wenn interessant, dann unter taktischen Aspekten. Angeblich soll Eriksson einer kleinen taktischen Revolte der Spieler nachgegeben haben und mit 4-5-1 spielen. Nicht zuletzt auch weil Owen gesperrt ist. Für England gilt es nach dem 1:4 in Dänemark wieder Schwung zu zeigen.

Also die Konzentration auf das wirklich Essentielle. Die Musik spielt (nimmt dies, Phrase!) in den Gruppen 2 und 4. Türkei – Dänemark (Sa 19h PREM). Wenn die Dänen in der Türkei nicht gewinnen, wird die WM-Qualifikation allenfalls eine mathematische Fingerübung ohne Realitätsbezug. Bei einem Sieg der Türken, wäre die vorletzte schwere Hürde genommen. Griechenland ist ein Punkt dahinter in Lauerstellung aber spielfrei.

Zu meiner Lieblingsgruppe ist die Gruppe 4 geworden. Was zu Beginn als Durchmarsch der Franzosen mit Prügelei des Mittelstandes um den zweiten Platz angedacht war, ist zu einer veritablen “Todesgruppe” geworden, weil Irland, Schweiz, Israel(!) und Frankreich alle gegeneinander ausnahmslos Unentschieden gespielt haben. Die Punkteunterschiede erklären sich ausschließlich dadurch, wer wie häufig gegen das Fallobst der Gruppe gespielt hat. Das riecht nach Photofinish mit Tordifferenz (um offen zu sein: ich weiß nicht was bei der Quali innerhalb der Gruppen die Tiebreakers sind) und siehe da: Frankreich ist mit 5:1-Toren virtuell nur an dritter Stelle vor den Israelis platziert.

Frankreich – Faröer Insel (Sa 21h PREM + TV5): damit ist die Ansage klar. Frankreich muss nicht nur gewinnen, sondern braucht auch einen Kantersieg. Entweder am Samstag oder Mitte Oktober wenn Zypern zu Gast ist. Der zweite Clou an dem Spiel ist der “Ernstfall”. Nachdem die Partie gegen die Elfenbeinküste ein nettes Aufspielen mit Tralala für die Heroen der vergangenen Tage, Zidane, Makalele und Thuram war, lastet nun richtig Druck auf die Altvorderen. Einen Druck sind sie aber los: den Fluch des Stade de France für Domenech. Man spielt am Samstag in Lens. Und in Irland. Nichts gegen die Faröer Inseln, aber die französischen Medien liefern keinen Bericht ab, ohne nicht bereits das Spiel in Irland am Mittwoch zu erwähnen.

Schweiz – Israel (Sa 17h30 PREM): Israel ist die Überraschung der Gruppe und trotzdem noch Underdog. Theoretisch stehen sie am schlechtesten vom Quartett da: 7 Spiele, 11 Punkte, 10:8-Tore. Aber nach dem Spiel in der Schweiz haben sie alle schweren Brocken hinter sich und müssen nur noch 2x gegen die Faröer Inseln spielen. Ob das dann die benötigten Kantersiege werden, bleibt aber abzuwarten, den Israel passte sich im Spiel immer sehr seinen Gegner an und pflegt eher zu reagieren als zu agieren. Bei den Spielresultaten fällt auf, dass es immer die Israelis waren, die das letzte Tor in der Partie gespielt haben. Das macht sie gegen die Schweiz gefährlich, aber läßt hohe Siege gegen die Faröer unwahrscheinlich erscheinen.

In der Nord-/Mittelamerika-Quali kommt es zum Spitzenspiel USA – Mexiko (Sa/So 1h30 PREM). Eigentlich nicht so wichtig, denn beide Mannschaften haben in der Tabelle einen derartigen Vorsprung, dass die WM-Qualifikation eigentlich gesichert ist. Es geht also “nur” um Ehre und ähnliche Attribute. Das Hinspiel (2:1 MEX) in Mexiko City war hinreichend giftig (wenn ich mich richtig entsinne, flog Coach Volpe vom Platz). Möglich dass die US-Amerikaner da noch eine Rechnung begleichen wollen. Möglich aber auch, dass die Mexikaner ihrem frisch auf dem Confed-Cup erworbenen Ruf als ein geheimer WM-Geheimfavorit gerecht werden wollen.

Am Wochenende legt auch die Südamerika-Qualifikation einen Spieltag ein. PREMIERE ist bei vier von fünf Begegnungen dabei. Argentinien ist bereits qualifiziert. Brasilien eigentlich knapp dran. Der Rest klumpt sich um die verbleibenden drei WM-Plätze (inkl. Playoff-Platz gegen Ozeanien) und liegt maximal 5 Punkte von 5ten Platz entfernt, bei noch drei ausstehenden Spielen. Nur Bolivien ist wohl definitiv draußen.

Das spannendste Match findet “unten” statt. Venezuela – Peru (Sa/So 1h05 PREM). Der Vorletzte gegen den Drittletzte, beide punktgleich 15 Pkt. Do or die. Für den Verlierer ist das Ende der Ambitionen angesagt, für den Gewinner vorläufiges Frohlocken.

Eine günstige Position hat der Tabellenvierte Paraguay. Die können ihren guten Platz in einem Heimspiel gegen das bereits qualifizierte Argentinien zementieren (Sa 23h PREM). Würde mich nicht wundern, wenn Argentinien nur mit der zweiten Garnitur antritt.

Das Andere

Selten genug dass man Hockey im Fernsehen zu sehen bekommt. In Deutschland findet die EM statt. Im Fernsehen gibt es zumindest zwei Partien. Das Halbfinale Deutschland – “Angstgegner” Spanien im ZDF (Sa 14h) und auf EUROSPORT eine Aufzeichnung des Finales (So 14h)

Boxen aus dem Sauerland-Stall am Samstag abend. Markus Beyer vs. Omar Sheika. Ich bin lange Zeit kein Freund von Beyer gewesen, aber die letzten zwei Siege, u.a. gegen Danny Green, von ihm war zu meinem Erstaunen klar und gut. Hmm. Omar Sheika? Nie gehört. Reichweite? Gibt sich nix. Aha, unterschiedliche Ausleger. Mal sehen wer wem auf dem Senkel steht. Sheika hat bereits 7 Niederlagen auf dem Konto, aber gegen Leute gegen die man verlieren kann. Lacy. Pemberton. Lucas. Tate. Calzaghe. Kennt also das Boxen als Underdog. Mit zwei Ausnahme fiel er nie schnell. Wird bei der WBC und IBF um Platz 9 herum geführt. Hört sich für mich nach einem unbequemen Gegner an. Also ein echter Kampf.

Oktay Urkal – Maxim Nesterenko. Und immer wenn du glaubst, der Urkal wäre zurückgetreten, steht er wieder im Ring. Nesterenko hat zwar einen recht fleißigen Record (44-7-2), aber da ist nichts bei was einem wirklich in den Grundfesten erschüttern würde.

In Sachen CFL gibt es wieder Magerkost bei NASN mit einer einzigen Übertragung am Wochenende. Montreal (4-5) und Ottawa (5-4) kämpfen um Anschluß zum Leader Toronto (6-3) (Fr/Sa 1h30 NASN).

Am Wochenende beginnt die College-Football-Saison auf NASN, aber angesichts des dürftigen Sendeplans von erst mal nur einer Begegnung pro Woche auch nicht wirklich satisfaktionsfähig.

Die University of Alabama spielt bei den Tennessee Volunteers vor. Die Vols besitzen eines der enthusiasmiertesten Publikum und waren z.B. das College-Team von Constantin Ritzmann, eines der ganz großen deutschen Talenten (ich muß mal nachgucken ob er noch in irgendeinem NFL-Roster drin ist. Buffalo?) (Sa 18h30 NASN, Magazin ab 18h)

MLB ist mangels Übertragungen m.E. auch nicht die Rede wert. Die Golden League in Berlin (ISTAF) wird vom ZDF am Sonntag nachmittag verhackstückt (EURO mit Aufzeichnung am Abend)

Der Überblick:

Freitag, 2.9.2005

11h00 F1 in Monza, 1tes Freies Training

14h00 F1 in Monza, 2tes Freies Training

16h00 UCI ProTour Vuelta, Etappe 7 210km, EUROSPORT live

17h30 – 5h00 Tennis: US-Open, EUROSPORT live

1h30 CFL Montreal – Ottawa, Week11, NASN live
Whl: Sa 21h30, So 11h30

Samstag, 3.9.2005

9h00 F1 in Monza, 3tes Freies Training

10h15 F1 in Monza, 4tes Freies Training

13h00 F1 in Monza, Qualifying

14h00 Hockey-EM Herren, Halbfinale Deutschland – Spanien, ZDF
Das Finale wird am Sonntag in einer Aufzeichnung um 14h von EUROSPORT übertragen

15h00 GP2 aus Monza, 1tes Rennen, EUROSPORT live
Den zweiten Lauf gibt es am Sonntag um 10h auf EUROSPORT und PREMIERE

16h00 UCI ProTour Vuelta, 8te Etappe 180km, EUROSPORT live

16h00 WM2006-Quali Wales – England, PREMIERE + ZDF live
(Kommentator ZDF: Thomas Wark)

17h30 WM2006-Quali Schweiz – Israel, PREMIERE live

17h30 – 5h00 Tennis US-Open, EUROSPORT live

18h30 NCAA-Football Tennessee – UAB, NASN live
Vorberichte ab 18h in “SEC Today”. Whl So 14h bzw. 14h30

18h30 WM2006-Quali Schottland – Italien, PREMIERE live

20h00 WM2006 Slowakei – Deutschland, ZDF live

20h00 WM2006-Quali Türkei – Dänemark, PREMIERE live

20h00 WM2006-Quali Rumänien – Tschech. Republik, DSF live

21h00 WM2006-Quali Frankreich – Faröer, PREMIERE + TV5 live

22h15 WM2006-Quali Portugal – Luxemburg, PREMIERE live

22h55 Boxen Sauerland-Stall, ARD live
WBC-WM Markus Beyer – Omar Sheika
EM Oktay Urkal – Maxim Nesterenko

23h00 WM2006-Quali Paraguay – Argentinien, PREMIERE live

1h05 WM2006-Quali Venezuela – Peru, PREMIERE live

1h30 WM2006-Quali USA – Mexiko, PREMIERE live

Sonntag, 4.9.2005

10h00 GP2 in Monza, 2tes Rennen, EUROSPORT + PREMIERE live
Eurosport überträgt am Samstag das erste Rennen.

11h30 Porsche Supercup in Monza, PREMIERE live

11h30 – 18h00 European Le Mans Series auf dem Nürburgring, MOTORS TV live

14h00 F1 in Monza, Rennen

14h00 – 15h00 Hockey-EM/Herren: Das Finale, EUROSPORT Aufz.
Das Halbfinale mit Deutschland, überträgt am Samstag das ZDF

15h30 – 17h Leichtathletik Golden League aus Berlin/ISTAF, ZDF
EUROSPORT bringt am Abend ab 20h eine 75minütige Aufzeichnung

16h00 UCI ProTou Vuelta, 9te Etappe Einzel-Zeitfahren 35km, EUROSPORT live

18h00 WM2006-Quali Elfenbeinküste – Kamerun, EUROSPORT live

18h00 – 21h00 Super GT aus Montegi/Japan, MOTORS TV live

21h00 WM2006-Quali Brasilien – Chile, PREMIERE live

21h00 – 24h00 ALMS aus Mosport/Ontario, MOTORS TV live
Die Trackmap ist ohne Maßstab. Entweder hat die Strecke eine bizarr kurze Start/Ziel-Gerade oder die “Gegengerade”, die Mario Andretti Straightaway ist so ziemlich das längste an Gerade was es abseits des großen Le-Mans-Kurses gibt.

21h15 – 5h00 Tennis: US-Open, EUROSPORT live

22h00 MLB Houston – St.Louis, NASN live

23h00 WM2006-Quali Uruguay – Kolumbien, PREMIERE live

2h00 MLB Sunday Night Baseball Oakland – NY Yankees, PREMIERE live

Das Ei und anderer US-Sport im TV

Ein Update zur Situation der NFL-Übertragungen in Deutschland. Es gibt derzeit nichts offizielles. Das einzige halbwegs offizielle ist eine Pressemitteilung von PREMIERE bezüglich ihres unter der Woche vorgestellten Sportkanal für HDTV (Hochauflösendes Fernsehen). Die entscheidende Passage der Pressemitteilung bzgl. der NFL lautet: “Mit einem Spiel pro Woche sind auch die attraktiven US-Profiligen National Football League (NFL) und Major Baseball League (MLB) eingeplant.“. Auszeichnung in Fett von mir. “Eingeplant” ist keine wasserdichte Formulierung die man bei bereits unterzeichneten Verträgen einsetzt. Von daher dürfte selbst die NFL als HDTV noch nicht wirklich fix sein.

Wo offizielles fehlt, bleiben Spekulationen, Gerüchte und Informaten aus den unterschiedlichen Foren. Schmeißt man Rhetorik und Wichtigtuer raus, scheint sich derzeit folgender Stand abzuzeichnen:

PREMIERE und die NFL sind sich im Prinzip einig, aber eine Unterschrift scheitert derzeit noch an einigen auszuhandelnden Details, daher auch die obige Formulierung “eingeplant”. Das Paket was eigentlich bereits klar ist, sind die beiden Sonntags-19h/22h-Spiele und das Monday Night. Gepokert soll hingegen noch um das Sunday Night sowie die Donnerstags- und Samstagsspiele. Nach den Erfahrungen von vor zwei Jahren muß man leider feststellen, das beide Verhandlungspartner dickköpfig genug sind, um ob der Differenzen bzgl. dieses zusätzlichen Paketes, die Übertragungen des Seasonopeners und des 1ten Spieltags gegen die Wand fahren zu lassen.

Wo bleibt dabei NASN Europe? Auch wenn noch nicht ausgeschlossen ist, das NASN Europe an das Sunday Night rankommt, scheinen die Chancen für NASN Europe auf Liveübertragungen der NFL eher gering zu sein. Spekuliert wird aber dass NASN Europe Magazine und Pregame-Shows bekommt. Aber auch hier: es fehlt an Offiziellem. Alles nur Gerüchte.

Die größte Baustelle von NASN Europe bleibt derzeit ABC/ESPN, die immer noch nicht in eine Belieferung des europäischen Ablegers von NASN UK eingewilligt haben, weswegen NASN Europe auf viele Magazine von NASN UK keinen Zugriff hat.

Einen noch schlimmeren Flurschaden richtet diese Blockade beim College-Football an. Von dem einzigen Statement von minimum zwei Live-Spielen pro Woche ist nicht nur auf der Website von NASN Europe nicht mehr viel übrig geblieben. In den ersten zwei Wochen liegt die Schlagzahl bei einem Spiel pro Woche. Alle Übertragungen von ESPN sind nur für UK. Am Samstag geht es, inkl. Magazin, ab 18h los.

Die Situation von NASN Europe stellt sich dieser Tage insgesamt eher unerfreulich dar. Allenthalben wurden die Übertragungen der “großen” Sportarten zurückgefahren. Nur noch knapp 6-7 Liveübertragungen pro Woche der MLB und die CFL darf sich glücklich schätzen wenn sie überhaupt übertragen wird.

NASN Europe wird mittelfristig Probleme bekommen, wenn sie letztendlich nur ein Wurmfortsatz von NASN UK bleiben und statt der Exklusiv-Übertragungen von NASN UK nur mit Ersatz der Güteklasse Springreiten, Tim Carver oder NCAA-Final-Four-Features bringen können. Das Mindeste was ein europäischer Zuschauer erwartet, ist Kompensation durch adäquate Übertragungen, z.B. mehr Baseball oder CFL als in UK zu zeigen. Zumindest mein Interesse an Baseball und CFL hat durch die derzeit nur punktuelle Berichterstattung stark nachgelassen.

Sturm-Nebenschauplätze

Es gehört mit Sicherheit zu den unwichtigeren Meldungen in diesem Zusammenhang, aber Wirbelsturm Katrina und die Folgeschäden lassen derzeit Heimspiele des NFL-Teams New Orleans Saints unwahrscheinlich erscheinen.

Abgesehen davon, dass es fraglich ist, ob zum Heimdebut in 16 Tagen überhaupt hinreichend viel Bevölkerung von New Orleans wieder zurück nach Hause gefunden hat, hat es auch den Superdome hinreichend schwer erwischt. NFL-Commissioner Tagliabue hat den Superdome mehr oder weniger bereits für die komplette Saison abgeschrieben.

Nach dem letzten Preseason-Spiel am Wochenende werden die Saints in ein Hotel nach San Antonio ziehen und dort trainieren. Derzeit werden drei Stadien als Ausweichorte angedacht: der Alamodome in San Antonio/Texas (600km entfernt), das Tiger Stadium der LSU Tigers in Baton Rouge/Louisiana (75km) oder Legion Field, Birmingham, Alabama (500km). Falls nicht schnell genug Einigung erzielt werden kann, werden für das erste “Heimspiel” sogar das Giants Stadium in New York und das Reliant Stadium in Houton (350km), beides jeweils als Montags- oder Samstags-Spiel, in Erwägung gezogen.

Vom Ausfall des Superdomes wird auch der College-Football betroffen sein. Am 2ten Januar sollte der Sugarbowl stattfinden.

Wie die New York Times diskutiert, wird der Sturm für die Saints langfristige Folgen haben. Die ganze Superdome-Problematik wäre auch ohne Katrina wieder auf den Tisch gekommen, denn der Vertrag zwischen Superdome und den Saints befriedigt keinen. In den letzten Jahren fanden immer wieder Verhandlungen statt und zuletzt drohte Benson unverhohlen damit, das Team zu verkaufen, sollte er nicht einen besseren Deal und ein besseres oder renoviertes Stadion bekommen. Die Schäden am Superdome könnten jetzt die Option Neubau nochmal neu auf den Tisch bringen. Oder aber Benson sieht in der zerstörten Stadt mit einem eh schon kleinen Markt, keine Zukunft mehr und zieht mit den Saints weg. Erster Kandidat wäre, wie immer in solchen Fällen, das NFL-lose Los Angeles.

Wie diese Stadt noch eine Zukunft haben soll, weiß ich angesichts der gestrigen Bilder nicht. Die Stimmung die z.B. die BBC in einer halbstündigen Sondersendung rüberbrachte, erinnerte an Endzeit-Szenarien aus Science-Fiction-Filme (z.B. “Der Omega-Mann”). Mitten in der Großstadt sind Menschen am Verhungern und Verdursten. Dem Zusammenbruch jeglicher Infrastruktur folgt inzwischen der Zusammenbruch der Exekutive, Judikative und Legislative. “Rechtfreie” Räume, nicht nur von moradierenden Banden, sondern auch weil der Staat sich aus diesen Räumen zurückgezogen hat. Tausende der ärmeren Bevölkerung der tiefer liegenden Stadtteile sind zum Kongreßzentrum gezogen, ohne dass sich in den letzten Tagen dort auch nur ein staatlicher Vertreter gezeigt hätte. Die Wut insbesondere dieser ärmeren Bevölkerung, die sich eh permanent latent benachteiligt gefühlt hat, gegen den Staat, ist immens.

Das was sich derzeit in New Orleans abspielt, geht weiter über weggeflogene Dachziegel oder überschwemmte Stadtteile hinaus. Erst in den folgenden Monaten und Jahren wird man das volle Ausmaß der Auswirkungen auf die Stadt und ihre Bevölkerung erkennen.

Das Schicksal der New Orleans Saints ist dagegen eigentlich nur eine Petitesse. Aber in den folgenden Monaten möglicherweise auch ein Indiz für die Zukunft der Stadt.

Umgezogen

Die knapp zweitägige Pause ist vorbei. Ich bin mit allesaussersport.de auf einen anderen Server gezogen. Soweit scheint nun wieder alles hergestellt zu sein. Bei der Gelegenheit bin ich auch auf volles Risiko gegangen und habe unter der Haube von allesaussersport WordPress 1.6-Alpha 2 installiert, welches den Untertitel “still-dont-use” trägt…

Screensport: der Tag nach dem PREMIERE-Coup

Der Streifzug durch die Websites der Zeitungen am Tag nach dem PREMIERE-Coup hat mir keine neuen, wesentlichen Erkenntnisse gebracht. Entweder haben die Zeitungen ihre wirklich vitaminreichen Artikel nicht online gestellt oder man begnügte sich mit dem Umschreiben der dpa-Meldung von Axel Höpner. In der Süddeutschen werden entsprechende Artikel durch teilweise veraltete Jubel-Meldungen über die PREMIERE-Aktie und den letzten Geschäftszahlen ergänzt. In der Börsen-Zeitung lesen sich die PREMIERE-Geschäftszahlen ungleich kritischer. Als Preis für die Championsleague werden Summen zwischen 65 und 75 Mio. EUR p.a. für Pay- und Free-TV-Rechte genannt. SAT.1 soll vorher 25 und PREMIERE 30-35 Mio EUR pro Jahr gezahlt haben.

Immer wieder wird das selbe Schreckensszenario gezeichnet: keine Bayern-Spiele mehr im freien Fernsehen. Die Ansage von Kofler ist klar: der aufzubauende oder zu erwerbende Free-TV-Sender – nennen wir ihn TV Kofler – soll in erster Linie PREMIERE mehr Zuschauer zuführen, die Leute anfixen um sich dann den reinen Stoff für 35 bis 43 EUR im Monat zu geben (Prepaids ausgenommen). Dennoch bezweifle ich das Kofler sich völlig über Marktgesetze und Einschaltquoten hinwegsetzen kann. TV-Kofler wird in der Prime-Time nicht komplett auf drittklassige Ramschware wie Rosenborg – Piräus setzen können. An dem Punkt an dem TV Kofler zum Ballast wird, hat er sehr schnell die Aktionäre an den Hacken.

Womit aber zu rechnen ist: wenn nach entsprechendem BVG-Urteil das staatliche Wettmonopol aufgeknackt wird, wird wohl der Inhalt von PREMIERE WIN massivst zu TV-Kofler gekübelt. Billiger Content der sogar Umsatz generiert. Weswegen ein TV-Kofler sich möglicherweise nur graduell vom derzeitigen DSF wie wir es kennen und lieben, unterscheidet.

Der, ich nenne es mal “progressivste”, Kommentar in der Sache, kam von der Süddeutschen:

Die [Kofler-]One-Man-Show wird dazu führen, dass Kofler wichtige Sportrechte bis hin zu Olympia den Öffentlich-Rechtlichen wegkauft. Dass er für viel Geld die Fußball-Bundesliga davon überzeugt, eine Sendung wie Sportschau erst spät am Samstagabend oder sogar erst am Sonntag zu erlauben. Dass er werbefinanzierte Sender wie das DSF akquiriert, um Rechte hin- und herzuschieben und Werbung füreinander zu machen. Dass er schöne Fernsehfilme produziert, die Kulturpreise bekommen. Kurzum: Dass er die Lücke füllt, die die großen Privat-TV-Gruppen von RTL und Pro Sieben Sat1 in ihrer Sparmanie und Couponschneider-Mentalität gerissen haben. Sie müssen mit eigenem Pay-TV nachziehen […] Wer aus einem Nonvaleur einen “Blue Chip” der Börsianer machen kann, der bringt am Ende womöglich auch dieses “duale Rundfunksystem” zu Fall.

Mal sehen wie lange das mit dem “Blue Chip” Bestand hat. Der aktuelle Aktienkurs von PREMIERE (25,39) liegt immer noch unterhalb des Ausgabekurs (28 EUR). Anfang 2005 hatte PREMIERE 3,247 Mio Abonnenten und Kofler kündigte für Jahresende 3,6 Mio Abonnenten an. In den letzten 6 Monaten sollen gerade einmal knapp 65.000 Abonnenten dazu gekommen sein, im letzten Quartal sprechen einige gar nur von 7.000. Mit anderen Worten: Kofler bleiben sechs Monate für schlanke 300.000 Neuabonnenten und die großen Renner bis dahin dürften nur der Bundesligastart und das Weihnachtsgeschäft sein. Der Rest muß mit Rabatten und “Bundling” herangeholt werden, was sich nur mäßig günstig auf die Geschäftszahlen auswirken dürfte.

Leider völlig unbeantwortet von den heutigen Zeitungen (zumindest in dem was mir online zugänglich ist) bleibt die Sache mit der EU. Wie Melkus in den gestrigen Kommentaren hinwies, haben die EU-Wettbewerbsbehörden just in Großbritannien in einem artverwandten Fall zugeschlagen. Die Wettbewerbsbehörden sind da etwas intransparent was ihre Maßstäbe sind. Denn in UK gab es Ärger, während der Deal mit Canal+ durchgewinkt wurde und auch gegen die zentrale Vermarktung der Championsleague kein Veto kam. Heute wird PREMIERE seine HDTV-Pläne in Berlin vorstellen.

Mittwoch

16h00 UCI ProTour: Vuelta, 5te Etappe 175km, EUROSPORT live

17h30 – 5h00 Tennis US-Open, EUROSPORT live

20h00 MLB Texas Rangers – Chicago White Sox, PREMIERE live + unverschlüsselt

1h00 MLB ESPN Wednesday Baseball Florida – St.Louis, NASN live

PREMIERE spielt in einer neuen Liga

Die Medienseiten der Websites sind voll von PREMIEREs Coup von heute mittag:

PREMIERE hat die kompletten Championsleague-Rechte gekauft, Pay-TV und Free-TV!

Seit dem Frühjahr gab es Gerüchte wonach PREMIERE sich das DSF einverleiben will, um auch im Free-TV eine Abspielstätte zu bekommen. PREMIERE hat einige TV-Rechte bei denen es derzeit verpflichtet ist, diese unverschlüsselt auszustrahlen, z.B. Football (zumindest im letzten Jahr). Auch im Zusammenhang mit den Bundesliga-TV-Rechten war spekuliert worden, das PREMIERE sich das komplette Paket schnappt, um dann die Free-TV-Rechte weiter zu verwerten und so selbst zu bestimmen wann und wie die Nutzung im Free-TV passiert und sich nicht mit der ARD herumzuplagen.

Weitere Indizien waren schließlich im Sommer die Gründung eine Agentur für Sportrechte und schließlich die Verpflichtung von Hans Mahr. Die Zuständigkeit für das Sportprogramm wurde vom Programmvorstand ausgelagert und Mahr in die Hand gegeben.

Seit heute mittag wissen wir: das alles war nicht nur Rauch, das ist auch Feuer.

Konkret hat PREMIERE heute mittag den Kauf der Championsleague-Rechte von 2006/07 bis 20008/09 bekanntgegeben. Wie gesagt: für Pay-TV und Free-TV. Um den Vertrag wird viel Geheimniskrämerei gemacht. So sind weder Preis noch Details über die Ausstrahlung z.B. im Free-TV bekannt. Bekannt ist nur dass PREMIERE das Erstzugriffsrecht hat, also selbst bestimmen kann, welche Partie nur im Pay-TV zu sehen ist. Auch gekauft hat PREMIERE das Zweitverwertungsrecht und kann damit auch die Zusammenfassungen im Anschluß an die Spiele verknappen und steuern.

Was Ausstrahlungen im Free-TV angeht, über eine Live-Übertragung pro Spieltag hinaus, hält sich Kofler sehr, sehr wortkarg. Laut DWDL.de sagte er:

Die Top-Live-Begegnungen der UEFA Champions League und die zeitnahe, ausführliche Zusammenfassung wird es ab Mitte 2006 für drei Spielzeiten nur noch bei Premiere geben. Auch nach der Fußball-WM 2006 in Deutschland garantiert Premiere seinen Abonnenten damit das Beste des internationalen Fußballs.

Mit diesem Kauf hat PREMIERE auch angekündigt sich einen eigenen Sender im Free-TV anzulachen. Entweder per Zukauf oder Neugründung.

Das was jeder Free-TV-Zuschauer gerade spürt, ist der Würgegriff Koflers.

Das große Bild

Georg Kofler hat enorm ambitionierte Abonnentenzahlen für das Geschäftsjahr genannt, die eigentlich nur zu erreichen sind (wenn überhaupt), wenn das Angebot im Free-TV massiv verknappt wird. Ich hatte eigentlich zuerst mit einem solchen Schritt bei den Bundesligarechten gerechnet, aber Kofler hat schnell Zeichen gesetzt.

Zeichen die künden wie die Sport-TV-Landschaft sich in den nächsten Jahren wandeln wird, denn Artverwandtes wird PREMIERE auch mit der Bundesliga versuchen.

Die Ankündigung einen Free-TV-Sender aufzubauen, paßt auch sehr gut zu den derzeitigen Verhandlungen mit der NFL. Immer wieder ist in den Verhandlungen zwischen den beiden Parteien ein strittiger Punkt gewesen, ob und welche Partien von PREMIERE unverschlüsselt gesendet werden müssen, damit die NFL in Deutschland populärer wird. Das Konstrukt der “unverschlüsselten” Sendung war dabei nur ein Notbehelf, weil kein Free-TV-Sender weit und breit an der Abnahme von irgendwelchen Free-TV-NFL-Rechten interessiert war. Nun kann PREMIERE das Pfund “Free-TV” mit in die Waagschale werfen.

Ich halte nicht viel von Synergieeffekten zwischen Medien, aber die Kombination zwischen Free-TV und Pay-TV aus einer Hand, ist eine sehr machtvolle Kombination und macht PREMIERE als Käufer ungleich attraktiver.

Morgen wird es vermutlich die nächste umfangreiche Presseerklärung von PREMIERE geben, wenn am nachmittag auf der IFA das Programm der drei HDTV-Sender ab Herbst vorgestellt wird und PREMIERE dann “Butter bei die Fische” packen muß, wie es seinen 24h-HD-Sportkanal füllen will. Eine Einigung mit der NFL, wie sie evtl. bis morgen klar gemacht werden könnte, käme wie gerufen.

Die Frage ist es nur noch, was es als Free-TV geben wird. Bei den Verhandlungen zwischen PREMIERE und DSF soll man angeblich im Preis weit auseinander gewesen sein.

PREMIERE hält in dieser Frage eigentlich alle Joker in der Hand. Es ist das DSF, dass für sich die Frage beantworten muß, ob es eine Zukunft als Billig-Sportsender sieht. Ich bezweifle, dass der deutsche Markt Platz für drei Sportsender hat, aber es darf gepflegt auch die Frage gestellt werden, wie sehr das DSF überhaupt noch ein Sportsender ist oder problemlos als eine Art maskuline 9live-Variante überleben kann.

Aber dheute mittag haben wir, und ich meine es bewusst neutral, ein ganz starker Move von Kofler und PREMIERE.

Links: DWDL, Netzeitung, SPIEGELonline