Irland – Frankreich 0:1

Vergeßt alles andere was da gerade an Optionen oder in der ARD läuft: Irland – Frankreich ist ein Spiel aus dem obersten Regal. 18 Minuten gespielt, ein Pfostentreffer nach Freistoß, eine Irsinnstorwartparade nach Freistoß und ein Schiedsrichter Fandel der in den ersten Minuten ein Wahnsinnsstanding zeigt (früh Gelb gegen Irland, Elfmeter für Irland nicht gegeben).

Superlative, seid willkommen, laßt euch umarmen.

[21h32] Ein sehr intensives Match, nicht zuletzt dadurch, weil Schiedsrichter Fandel nicht wieder zu erkennen ist und vieles laufen läßt.

Die Iren ziehen sich häufig weit zurück und warten mit elf Mann in den 40m vor dem eigenen Tor auf die Franzosen. Und die sind recht ratlos wie sie diesen iren-Beton knacken können. Zaghaft versucht man über die Flügel zu gehen, aber die Iren stoppen dort recht schnell alle Bestrebungen. Und wenn die Ratlosigkeit groß genug ist, versucht irgendein blauer Mann einen Steilpaß oder weiten Diagonalschlag, der prompt vor eines der zahllosen irischen Beinen landet.

Wenn die Iren aber im Ballbesitz sind, geht es mit Zug nach vorne. Wenn die französische Abwehr unter Druck gesetzt wird, wackelt sie vorallem auf den Innenpositionen, wo mitunter arg plump am Trikot gezupft wird und man der Physis der Iren nicht viel entgegenzusetzen hat, trotz solcher Hünen wie Boumsong. Das Pressing der Iren setzt nur dann ein, wenn die Franzosen ganz tief in der eignen Hälfte sind und gerade im Ballbesitz gekommen sind. Und dann kommen alle vier Mannen hinten in kalamitäten. Viera und Makelele ziehen sich in solchen Situationen weit zurück und helfen in der Abwehr aus.

Das französische Spiel läuft zwar fast immer über Zidane, aber bei allem Zidane’schen Esprit, fehlt es doch an Harmonie mit den Mitspielern. Es wirkt so, als ob der Ball zu Zidane geschoben wird und alles wartet auf einen Geniestreich. Dass dazu auch eigene Bewegung gehört, das haben bislang nur die beiden Spitzen Henry und Wiltord verstanden.

In Sachen Zypern – Schweiz bahnt sich eine Sensation an: nach einem schnellen Tor hat sich die Schweiz nach peinlichem Fehler von Zuberbühler das 1:1-Unentschieden eingefangen. Und so steht es immer noch nach 65 Minuten. Das kann hinsichtlich der WM-Qualifikation vorentscheidend sein.

[22h04] Die Schweiz wird durch Tore in der Schlußhalbstunde wohl noch mit 3.1 gewinnen und damit am worst case-Szenario vorbeischrammen. Sieg auf Zypern mit zwei Toren ist für diese Gruppe standesgemäß.

So nett das Irland – Frankreich-Spiel ist. Kommentatoren-technisch ist es die kleine Hölle: Tom Bartels auf Deutsch und als O-Ton nicht irgendwelche Iren, sondern TF1, die auch in der Post-Thierry-Roland-Ära nur schwer zu ertragen sind. Ich glaube die sitzen sogar zu dritt in der Kabine und quatschen in einem Stück weg. Aber immer noch besser als Bartels.

[22h25] Irland – Frankreich 0:1, Thierry Henry, 18m-Schuß, 69te Minute

Sagenhaftes Tor von Thierry Henry. Irland spielt den ball in den eigenen Reihen, verliert ihn, der Ball wird steil auf den halblinken Henry gespielt, der aus 18m mit einem wunderbaren Schlenzer um einen Abwehrspieler und den fabulösen Torwart Shay Givens herum spielt. Ist dass der erste Sieg eines Favoriten bei einem Favoriten?

Kurz danach muss Zidane wg. Verletzung ausgewechselt werden. Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass Zidane dem französischen Spiel gut tut. Diese “Monokultur” bei der das Aufbauspiel nur und ausschließlich über Zidane führt, hat die Franzosen schon 2000 und 2004 ins Unglück gestürzt.

Das Spiel hat an Intensität verloren, weil die Iren auch nicht mehr so nachsetzen oder hinterhergehen. Die Iren haben viel von ihrer Physis verloren. Momentan ist nicht wirklich zu sehen, dass die Iren genügend Druck aufbauen können um sich zahlreiche Chancen vor dem französischen Tor herauszuspielen.

[22h44] Eine Zeitlang versuchten es die Iren mit Anflügen von Kick’n’Rush, also hohe Bälle die aus der Ferne in den Strafraum reinsegeln, während die Franzosen in aller Ruhe ihr Spiel aufbauten ohne viel Vorwärtsdrang zu entwickeln.

In den letzten 5 Minuten halten die Iren den Ball wieder flach und können zumindest phasenweise eine Art Powerplay aufbauen. Sie scheinen z.B. Eckbällen gefährlich zu kommen, aber Torwart Coupet wirkt extrem sicher in der Strafraumbeherrschung.

Und nun, wo es in die Schlußminute geht, wirkt es nur noch wie zeitspiel bei den Franzosen und schiere Verzweiflung bei den Iren. Die müssen ziemlich platt sein, denn die Ballbeherrschung beim Abspiel, Schuß oder Ballannahme ist unter aller Sau.

[22h51] Schlußpfiff: Irland – Frankreich 0:1

Wer morgen richtig auf die Nuß bekommen wird, ist Sven Göran Eriksson. England verliert in Nordirland 0:1! Na gut, noch ist England auf dem 2ten Platz nicht abgeschlagen, denn mit möglichen Siegen gegen Polen und Österreich ist man noch Herr seines Schicksals.

NFL Shots: eins, zwei, drei


Wasserstandsmeldungen

Allmählich ist es auch bis zu PREMIERE gedrungen, dass die aktuelle Situation, 30h bis zum Kick-Off und immer noch keine Übertragungsrechte, an den Nerven der NFL-Fans nagt und die Informationspolitik von PREMIERE bis dato fürn Arsch ist. Daher wurde die NFL-Seite nun in die Navigation eingebunden und folgender Text eingepflegt:

Verhandlungen noch nicht abgeschlossen!

Trotz intensiver Bemühungen konnte zwischen Premiere und der National Football League noch keine Einigung über die Übertragungsrechte für die kommende Saison erzielt werden. Beide Seiten arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.

(als erster von “btsv-fan” im Digi-TV-Forum gemeldet)

Lotsen von Bord

Durch eine Meldung in NFL-Talk-Board bin ich auf eine interessante Entwicklung bei der NFLE gestossen.

Michael “Kindergeburtstag” Lang, einst gefürchteter Kommentator beim DSF und dann General Manager bei Berlin Thunder geworden, ist als GM zurückgetreten und “widmet sich neuen Herausforderungen”.

Okay, okay, es ist nur ein General Manager. Ach ja: der General Manager der Amsterdam Admirals Ronald Buys ist letzten Monat zurückgetreten.

Okay, okay, das sind nur zwei General Manager, kann ja mal passieren. Ehe ich es vergessen: General Manager Jacques Orthen von den Cologne Centurions trat im Juni zurück.

Hmmm. Bei drei von sechs Teams treten die General Manager derart überraschend zurück, dass die NFLE Pressemitteilungen mit dem Standard “The new general manager will be announced at a later date.” schließt. Drei von sechs GMs treten so überraschend zurück, dass diese über ihre Zukunft sagen: “to pursue new career opportunities“, “habe ich mich entschlossen, eine neue Herausforderung zu suchen. Meine Planungen sind noch nicht abgeschlossen“, “neue Herausforderungen und Aufgaben suchen“.

Das ist bedenklich. Nicht so sehr dass die NFLE anscheinend nur über so wenig Textbausteine verfügt, sondern dies zu merkwürdigen Zeitpunkten und ohne Planung geschah. Frühere Stabwechsel bei der Galaxy wurden galanter gelöst.

Noch hat von Seiten der NFL keine Abstimmung über den Erhalt der NFLE für 2006 stattgefunden. Diese war eigentlich für September oder Oktober vorgesehen. Aber so ein Massenabgang läßt spekulieren, ob nicht im Winter NFLE-Replica-Shirts sehr günstig zu bekommen sind…

Jerry Rice

Ich weiß. Viel zu spät, schon seit Anfang der Woche bekannt. Aber besser spät als nie.

Jerry Rice hat nach 20 Jahren im Alter von 43 seine Karriere beendet. Rice ist ein Phänomen gewesen und hat seine WR-Position so dominiert, wie nur selten Sportler vor ihm. Am ehesten fällt einem Joe Montana ein, der zum Synonym für die QB-Position geworden ist.

Von Rice besten Zeiten habe ich mangels entsprechender Übertragungen nicht viel mitbekommen. In den späteren Jahren, z.B. unter Young bei den 49ers, habe ich ihn weniger wegen sensationeller Catches bewundert, sondern für seine edle Geschmeidigkeit. Vom Ablaufen des Patterns über das Fangen bis hin zum Tragen des Balles, schien es ein einziger Bewegungsablauf zu sein. In Zeiten in denen immer mehr Kanten vom Schlage eines Randy Moss dominieren, wirkte er wie ein Aristokrat unter den Receivern.

Seine Leistungen wurden mit zunehmenden Alter erstaunlich. 42 Jahre und in der NFL noch um einen Stammplatz gekämpft. Nicht auf irgendeiner Position, sondern der WR-Position.

Das spiegelt Rice insofern wieder, weil es für eine ungeheuer gewissenhafte Vorbereitung, Training und Lebensführung spricht. Rice war nie ein lärmender WR, der es nötig hatte nach Touchdowns Sperenzien un Clownerien abzuziehen.

Rice ist so gegangen, wie Rice war: sehr rational. Jerry Rice musste, nach einem Intermezzo bei den Raiders, bei den Seattle Seahawks gehen und versuchte einen Stammplatz bei den Denver Broncos zu bekommen. Mike Shanahan kündigte dieser Tage an, das Rice nur die 4te oder 5te Stelle in der Depth Chart hat. Das wollte sich Rice nicht mehr antun und trat zurück.

Nachtrag

Der Ticker der FAZ meldet den Autopsiebericht des verstorbenen OL Herrion. Herrion ist demnach an den Folgen von Herzerkankungen gestorben. Er hatte nicht nur ein vergrößertes Herz sondern litt auch an Arterienverstopfung. Erstaunlich insofern, weil es im Vorfelde hieß, dass Herrion alleine dieses Jahr mehrmals offizielle medizinische Checks der NFL durchlief.

Screensport am Mittwoch

Der Abend wird durch eine weitere Runde an WM-Qualifikationsspielen dominiert, wobei heute eine Reihe von vorentscheidenden Spielen ansteht.

17h Russland – Portugal – Threeway-Race in der Gruppe: POR (23Pkt), SLO (18), RUS (18). Letzte große Hürde für die Portugiesen, die selbst bei einem Unentschieden quasi durch wären. Zwischen den Slowaken und Russland fällt die Entscheidung in einem direkten Aufeinandertreffen im Oktober.

18h15 Ukraine – Türkei – Ukraine ist durch. Durch den Punktverlust gegen Dänemark, müssen die Türken Punkte im Fernduell gegen Griechenland vorlegen. Türken, Griechen und Dänen haben aber allesamt noch potentielle Stolpersteine im Oktober, inkl. Spiel GRC – DEN

20h45 Irland – FrankreichSpannendstes Spiel des Abend! Oft gesagt, hier wiederholt: die vier “Großen” in der Gruppe IRL, SUI, FRA und ISR haben bislang untereinander ausnahmslos Unentschieden gespielt. Während ISR noch zwei Spiele bei Kanonenfutter hat, müssen die anderen drei versuchen die Entscheidung in direkten Duellen zu holen.

20h45 Ungarn – Schweden – Die Ungarn haben sich unauffällig in der Quali nach oben geschlichen (CRO 19Pkt, SWE 18, HUN 13). Wenn Ungarn dass Ding gewinnt, sind sie dran an den Schweden, die noch ein Auswärtsspiel in Kroatien zu bestreiten haben, während die Ungarn Kroatien zuhause empfangen (aber auch ein schweres Auswärtsspiel gegen BUL noch haben). Bei so einer Ausgangslage bin ich dann auch bereit einen Programmhinweis auf den Bäh-Sender zu spendieren.

22h00 Spanien – Serbien/M. – Ein Sieg der Serben würde dem Tabellenführer immerhin ein Polster gegen den Tabellendritten Bosnien/H. geben. Eine Niederlage der Spanier bei gleichzeitigem Sieg der Bosnier in Litauen und beide wären punktgleich.

Die aufgeführten Spiele und noch einige mehr, werden von PREMIERE auf einzelnen Optionen ausgestrahlt. Zudem wird ab 16h45 die Konferenz geschaltet, die einige weitere Spiele beinhaltet. Details weiter unten in der Liste.

Tennis: Heute das “Lokalderby”, Das “Duell um die Herzen der Fans” zwischen Agassi und Blake. Leider als nächtliche Nacht-Session, wie sie ungünstiger kaum liegen könnte: ab zirka 2h30, 3h

Auch knapp 40h vor Kickoff der NFL nichts neues zur TV-Rechte-Situation. Die Boards von Digi-TV und NFL-Talk werden derzeit mit Meldungen und Gerüchten überschwemmt, die signal-to-noise-ratio ist unterirdisch. Nach meinen Erfahrungen mit den diesjährigen NBA-Übertragungen läuft es darauf hinaus, dass der geneigte NFL-Fan sich sicherheitshalber um 3h00 vor dem Fernseher begeben sollte, aber auch auf eine Enttäuschung gefast sein sollte. Die Gerüchte haben inzwischen eine Bandbreite von “es wird am morgen übertragen” bis hin zu “PREMIERE hat die NFL verärgert und bekommt nix”. Sogar NASN Europe soll jetzt angeblich wieder in der Verlosung drin sein. Wer hat noch nicht, wer will noch?

Nachklapp zu der gestrigen Geschichte über NASN bzgl. abgeblasener MLB-Übertragungen: anscheinend lagen die Probleme diesmal wirklich nicht bei NASN. Bei einer Partie war die Standleitung zusammengebrochen und bei der anderen Partie hat ESPN2 die Übertragung als zeitversetzte Aufzeichnung serviert, weil das davor laufende Football-Spiel überzogen hat. Letztendlich also nur ein kosmetisches Problem: NASN bringt anscheinend meistens keine Schrifttafeln mit Hinweisen auf Probleme.

Mittwoch

17h00 WM-Quali Russland – Portugal, PREMIERE live
(Vorberichte ab 16h45)

17h05 – 5h00 Tennis: US-Open, EUROSPORT live
Ca. 19h: Mary Pierce – Amelie Mauresmo
Ca. 21h: Coria – Ginepri
1h: Dementieva – Lindsay Davenport
Ca. 3h: Agassi – Blake

18h15 WM-Quali Ukraine – Türkei, PREMIERE live

19h00 WM-Quali Norwegen – Schottland, PREMIERE (Konferenz only) live

19h05 MLB Minnesota Twins – Texas Rangers, PREMIERE live

20h00 WM-Quali Dänemark – Georgien, PREMIERE live (Konferenz only)

20h15 WM-Quali Zypern – Schweiz, PREMIERE live (Konferenz only)

20h30 WM-Quali Niederlande – Andorra, PREMIERE live (Konferenz only)

20h30 Deutschland – Südafrika, ARD live
(Kommentator: Reinhold Beckmann)

20h45 WM-Quali Irland – Frankreich, PREMIERE live

20h45 WM-Quali Nordirland – England, PREMIERE live

20h45 WM-Quali Ungarn – Schweden, Bäh-Sender live

22h00 WM-Quali Spanien – Serbien/M., PREMIERE live

4h00 WM-Quali Mexiko – Panama, PREMIERE live

Screensport am Dienstag

Wasserstandsmeldung: auch etwas mehr als zwei Tage vor dem Season-Opener in der NFL gibt es noch keine Meldungen über einen Verhandlungsabschluß, geschweige denn etwaige Übertragungen. Sicher dürfen sich vorläufig nur Zuschauer im Bereich des ORFs fühlen, der den Opener überträgt.

Laut einem Hinweis von Zischer in den Kommentaren, hat NASN Europe inzwischen vermehrt Probleme ursprünglich angekündigte Übertragungen zu zeigen. Gestern soll z.B. das zweite Spiel des ESPN-Labour Day-Doubleheaders nicht gebracht worden sein. Ich hatte gestern NASN nicht in Greifweite, kann aber zumindest bestätigen, dass das Spiel laut Scoreboards nicht in einem Rain Delay war.

[EDIT: Nach Lage der Dinge war wohl NASN schuldlos. Bei einer Partie brach die Standleitung zusammen. Bei der zweiten Partie verzögerte sich die Ausstrahlung vom Broadcaster ESPN2 aufgrund eines überlangen Football-Spiels -dogfood 7.9.2005] 

Während der geneigte US-Sport-Fan inzwischen sich als Glückspieler vorkommen muss, wartet unser aller Premium-Lieblingssender PREMIERE am Samstag mit einem ganz besonderen Schmankerl auf: einem einstündigen Franz-Beckenbauer-Special anläßlich seines 60ten Geburtstag. Na, das nenne ich doch Schwerpunktsetzung. Demnächst dann als Sondersendung aus vier verschiedenen Kameraperspektiven im SPORT Portal: Kochen mit Ottmar Hitzfeld, der am Samstag sagenhafteste Verbalverrenkungen betrieb um zu sagen, wie dufte PREMIERE sei. Viel hätte nicht gefehlt und er hätte vor laufender Kamera Sex mit Patrick Wasserziehr gemacht.

Zu den erfreulicheren Dingen im Sportfernsehen derzeit, gehören die US-Open. Dafür dass EUROSPORT immer noch eher zu den billigeren Sendern zu zählen ist, sind die Übertragungen sehr rund und angesichts der Geschehen auf verschiedenen Tennisplätzen gleichzeitig, auch hinreichend flexibel. Die Dünnbrettbohrer-Quote ist angesichts der Länge der Übertragungen, 12h Stunden täglich, überraschend gering. Die Sendungen sind angenehm unaufgeregt.

Ich erinnere mich an irgendeinen Kolumnisten einer US-amerikanischen Sportwebsite, der auf Dienstreise in Deutschland war und auf EUROSPORT Tennis verfolgte und völlig aus dem Häuschen über die nur sparsame Kommentierung der Matches, während in den USA wohl die Spiele regelmäßig von zwei Kommentatoren zugequatscht werden.

Und dann muss die Sprache auf Matthias Stach kommen. So etwas von Expertise wie seine Kommentierung des Matches Kiefer gegen Stepanek (ich glaube am Freitag) habe ich seit längerem nicht mehr gehört. Stach neigt beim Fußball mitunter zu putzigen, eigenbrötlerischen Ansichten, aber nie unsympathisch. Beim Schwimmen ist er sehr begeisternd. Aber was für Know-How er beim Tennis rauskramt, da kann man nur noch dicke Backen machen. Ganz großes Tennis, so to speak.

Anyway, die US-Open lassen mich sich langsam wieder für Tennis warm werden.

Gestern standen die ersten Achtelfinals an. Blake gewann in 4 Sätzen gegen den an 19 gesetzten Robredo. Jetzt weiß ich auch was Melkus mit seiner Einschätzung “athletisch” für Blake meint. Was da gestern von der Grundlinie aus der Ball geprügelt wurde, das-haste-noch-nicht-gesehen. Bei solchen Grundlinienschlägen, egal ob Vor- oder Rückhand, möchte ich nicht auf der anderen Seite stehen. Aber, bei aller Kraft: anders als z.B. die Williams-Sisters am Tag zuvor, strahlten Blakes Schläge auch immer Eleganz aus. Insofern ist “prügeln” das völlig falsche Wort.

Andre Agassi ist gestern überraschend doch noch in Kalamitäten gekommen. Ich hatte per Stream die ersten zwei Sätze verfolgt, die locker an Agassi gingen, aber er musste dann doch noch über 5 Sätze gehen. Und trifft eben auf jenen James Blake. Beide ihres Zeichens Fan-Lieblinge. Die NY Times schwärmt jetzt schon: “Fans’ tough choice“.

Nicolas Kiefer gg. Roger Federer wird zum Glück keine Abendsession werden. Es ist als drittes Match auf dem Hauptplatz angesetzt und soll, je nachdem wie schnell Lleyton Hewitt spielt, nicht vor 21h anfangen.

In der Abend-Session stehen Viertelfinals der Frauen an: Clijsters – Venus Williams, Sharapova – Petrova

Dienstag

15h55 UCI ProTour Vuelta, 11te Etappe 186km, EUROSPORT live

17h25 – 5h00 Tennis US-Open, EUROSPORT live
Kiefer – Federer beginnt frühestens 21h.

20h00 NASCAR Busch-Series vom California Speedway, MOTORS TV

1h00 MLB ESPN Philadelphia – Houston, NASN live

IAAFWATISTAFGL. WTF?

Der Tagesspiegel nimmt sich in seiner Dienstags-Ausgabe mal wieder der Zukunft der Golden League an. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF tagt, und tagt, und tagt… Seit den Wochen vor der WM in Helsinki, werden permanent neue Pläne verkündet. Mal ist von der Reduzierung der Golden League die Rede, mal von der Erweiterung und mal vom Ersatz durch eine weltumfassende Tour.

Central idea war zum einen die ver-lean-ung der vielen unterschiedlichen Kategorien von Veranstaltung. Golden League, Super Grand Prix, Grand Prix, Grand Prix II und andere Meetings. Zum anderen sollte die Leichtathletik gezielt auch auf andere Kontienente gehen.

In einer first version sahen die visions eine zirka 25 Events umfassende Welt-Tour, quer durch die Kontinente aus. Das roch sehr stark nach einer Kopie der UCI ProTour, die bei Fahrer und Teams derzeit nicht wirklich beliebt ist.

Inzwischen ist es bei der World Atheltic Tour (WAT) geblieben, in der aber die Golden League als Serie in der Serie eingebettet werden. Das Buzzword heißt “Premier Series“. Die WAT bekommt, wie beim Tennis, eine Jahresendveranstaltung, die “World Atheltics Finals“, mutmaßlich in Stuttgart serviert. Ein ganz besonderes Highlight, das wir alle vermißt haben, neben dem Worldcup, Eurocup, German Championship, European Championship und World Championship und anderen Meetings.

Die Golden League wird in ihrer composition 2006 nicht verändert, später aber vielleicht 1-2 Meetings ergänzt. Monte Carlo bleibt draussen. Der Jackpot wird möglicherweise nicht am Ende der Golden League, sondern bei den World Athletics Finals im Falle eines 7ten Sieges ausbezahlt. Very competitive.

Auf dem Landsitz North Cothelstone Hall von Lord und Lady Hesketh-Fortescue befinden sich außer dem jüngsten Sohn Meredith auch die Cousinen Priscilla und Gwyneth Molesworth aus den benachbarten Ortschaften Nether Addlethorpe und Middle Fritham, ferner ein Onkel von Lady Hesketh-Fortescue, der neunundsiebzigjährige Jasper Fetherston, dessen Besitz Thrumpton Castle zur Zeit an Lord Molesworth-Houghton, einen Vetter von Priscilla und Gwyneth Molesworth, vermietet ist. Gwyneth Molesworth hatte für Lord Hesketh-Fortescue in Nether Addlethorpe einen Shliphssss-Verzeihung-Schlips besorgt, ihn aber bei Lord Molesworth-Houghton liegengelassen.

Mir wird unwohl bei dem Gedanken an diese Expansion und all den schicken neuen Begriffen die anscheinend schon festgenagelt wurden, bevor man das komplette Konzept durchgewinkt hat. Ebenso wie die UCI ProTour wird m.E. der “Hunger” der Welt auf Leichtathletik (oder Profi-Radsport) überschätzt. Sowohl UCI als auch IAAF gehen anscheinend davon aus, daß die mangelnde Nachfrage mit dem mangelnden Angebot zu tun hat.

Aber selbst im Leichtathletik-Kerngebiet Mitteleuropa, habe ich nicht das Gefühl, dass die Bevölkerung sich abseits von Weltmeisterschaften und Olympia wirklich für Lichtathletik interessiert. Selbst die Golden League, die nun nach einigen Jahren als wirklich recht rundes Konzept da steht, ist nur eine Geschichte für den überdurchschnittlich Sportinteressierten, der aus dem Kopf weiß, auf welchen Kanal EUROSPORT liegt.

Das Fundament um eine derart groß angelegte World-Tour zu machen, ist m.E. nicht da. Außer Strapazen und Kosten wird nicht viel herausspringen. Ähnlich wie bei der ProTour, wird 1-2 Jahren nach dem ersten Hype, sich alles normalisieren. Und dann wollen wir mal sehen wer bei den Meetings in Rio de Janeiro oder Johannisburg aufläuft.

WM-Nachklapp vom Wochenende

Rein theoretisch hätte ich bis zum Abwinken vor dem Fernseher sitzen können, praktisch musste ich aber Bits und Pixel schaufeln gehen und durfte dafür Samstag nacht um kurz vor zwei auf dem Weg zur U-Bahn einen Polizeikordon im Hamburger Schanzenviertel passieren, der gerade mit Wasserwerfer und Polizeitrupps Stadtreinigungskräfte beschützte, die die Schulterplatt-Plaza von den Abfällen eines “nicht angemeldeten”, aber seit Wochen plakatierten Stadtteilfestes säuberten.

Enttäuschend war das PREMIERE bis zum frühen Abend für die WM-Quali-Spiele keine Extraoption anboten (SPORT Portal? Bis zu 15 Optionen? My ass! Harhar!) und einige Spiele deshalb nur per Konferenz übertragen wurde. Während es beim Schweiz-Spiel mitunter dramatisch wurde, war PREMIERE lieber bei der Schlußphase Wales – England dabei.

Quintessenz von Wales – England (0:1). Minimalziel erreicht. Die Boulevardmedien sind aber unzufrieden und im Nachklapp zu der fulminanten 1:4-Niederlage in Dänemark, wird immer noch munter auf Sven Göran Eriksson geschossen. Zu mau, zu fad und taktisch ungenügend, urteilten die Medien. Auch das ist ein Aufgreifen der Debatte der letzten Woche. Munter wird über die Systeme gestritten. Die Sperre von Owen gegen Wales führte dazu das Eriksson nur mit einer Spitze stimmte. Daraus wurde dann in den Zeitungen eine Spielerrevolte pro 4-5-1 geschmiedet. Mit der Rückkehr von Owen, der nach der eher mäßigen Leistung Enlands, wohl wieder als zweite Spitze am Mittwoch in Nordirland zurückkehren wird, wird die Systemdebatte wieder aufs Neue gestellt: 4-3-3 oder 4-4-2. Es erinnert an die Debatten im Vorfelde der EM, wo bei den Mittelfeldspielern auch gerätselt wurde, wie Gerrard, Lampard, Beckham zu stellen sein. Raute? Zwei defensiv, zwei offensiv?

Im Oktober steigt das Entscheidungsspiel um den Gruppensieg gegen Polen. Mit den 19 Punkten die England derzeit hat, ist die glatte Qualifikation als Gruppenzweiter auch noch nicht fix. In der Gruppe gewann im übrigen Polen gg. Österreich 3:2

In Gruppe 1 ist durch Rumänien – Tsch. Rep. 2:0 Würze reingekommen. Die Tschechen (21Pkt) haben zwar noch zwei Spiele mehr als die Rumänen (22Pkt) zu absolvieren, aber Spiele gegen Holland und Finnland sind keine Selbstläufer. Holland führt die Gruppe an (25Pkt) und hat neben den Tschechen nur noch Kanonenfutter.

In Gruppe 2 hatte die Ukraine eine vorzeitige Qualifikation durch ein 1:1 in Georgien aus der Hand gegeben. Türkei – Dänemark 2:2 hat die Ukrainer sich aber dann doch bereits qualifizieren lassen. Damit bleibt Dänemark im WM-Rennen noch am Leben, aber die Griechen können nun aus eigener Kraft Gruppenzweiter werden und die Türken damit rausschmeissen.

In Gruppe 3 sind die Portugiesen quasi durch (6:0 LUX), vorallem wenn sie am Mittwoch gegen Russland gewinnen. 2-3 Spiele vor Schluß sind aber Slowaken, Russen, Esten und Letten nur 4 Punkte auseinander. Es läuft alles auf ein “Endspiel” am 12ten Oktober Slowakei – Russland hinaus.

“Meine” Todesgruppe 4 lief am Samstag statistisch völlig sauber ab: Schweiz und Israel trennten sich Unentschieden 1:1 und Frankreich gewann gegen die Faroer Insel 3:0. Schweiz – Israel lief ungefähr so ab, wie man es erwartet hatte: frühe Führung durch die Schweizer, Israel hielt gegen, machte den Ausgleich und voila Verunsicherung! Gellendes Pfeiffkonzert zur Halbzeit und nach Schlußpfiff. Die Israelis sind für mich die Sensation der Qualifikation. Nicht nur das sie mithalten, sondern auch immer die Verve habe auch im Ausland einen Rückstand aufzuholen (z.B. in Irland 0:2).

Der Sieg von Frankreich gestaltete sich auf der Ergebnistafel deutlich, aber die Medien hatten sich mehr Glanz und Glamour erhofft (von einer Aufstellung die in wesentlichen Teilen ja auch die WM2000 und EM2004 gegen die Wand fuhr). Das ganze wurde unter “Pflichtsieg” abgehakt und ab und zu sogar Pfiffe ins Stadionrund zu Lens eingestreut. Das Spiel taugte jedenfalls nicht dazu, die Nerven vor dem Auswärtsspiel in Irland zu beruhigen.

Für das Spiel am Mitwoch sind Thuram und Cissé derzeit fraglich und auf irländischer Seite steht ein Fragezeichen hinter Duff.

Gruppe 5 zeigte wie man drei Spiele absolvieren kann, ohne das viel passiert. Drei Spiele vor Schluß sind realistischerweise noch Italien (1:1 in Schottland), Norwegen und Slowenien (beide 2:3 in Slowenien) im Pott. Der Spielplan der drei Mannschaften nimmt sich nicht viel.

In Gruppe 7 sind die Machtverhältnisse according dem gewohnten, auf den Kopf gestellt. Spanien nur 2ter, Belgien in 7 Spielen nur 2 Siege und vorletzter. Drei Spieltage vor Schluß geht es zwischen Serbien/Mont. (1:0 gg. Litauen) Spanien und Bosnien/Herz. (1:0 gg. Belgien) aus, mit rechnerischen Chancen auch noch für Litauen und Belgien. Selbst das SPitzenspiel zwischen Spanien und Serbien am Mittwoch, macht die Sache noch nicht final, den Spanien muss noch nach Belgien und die Serben bekommen es noch mit den Bosniern und Litauern zu tun. Nee, das ist zu kompliziert, das fasen wir vor Oktober gar nicht erst an.

In Gruppe 8 schippert alles seelenruhig einem Weiterkommen von Kroatien (1:3 in Island) und Schweden (3:0 gg. Bulgarien) entgegen. Ungarn (4:0 Malta) hat noch Restbestände an Chance, über deren Haltbarkeit das Spiel am Mittwoch in Schweden entscheidet.

Alles was ich an außereuropäischen Spielen gesehen habe (und nicht noch auf meiner Festplatte ruht) artete in derbe Klopperei aus. Paraguay – Argentinien 1:0. Das Tor machte “Ich” Roque Santa Cruz. Aber Valdez war phasenweise sensationell. Argentinien kam zwar nicht mit der B-Elf, aber gegen einen Klopfer wie Brasilien hätte die Aufstellung schon anders ausgesehen.

In der Südamerika-Gruppe hat sich Brasilien durch ein 5:0 gegen Chile für die WM qualifiziert. Zwei Spieltage vor Schluß haben Peru und Venezuela realistischerweise keine Chancen mehr. Ecuador (26Pkt) hat sich durch ein 2:1 in Bolivien quasi für die WM qualifiziert. Paraguay (25Pkt) hat nicht minder brilliante Perspektiven. Um den letzten verbleibenden Platz für die Qualifikationsspiele gegen Australien bleiben drei Kandidaten mit 21 bzw. 20 Pkt: Uruguay, Kolumbien und Chile. Im Grunde ist alles offen. Kolumbien wird gegen das auswärtsschwache Chile gewinnen, aber beim heimstarken Paraguay verlieren. Das heimstarke Chile gewinnt zuhause gegen das auswärtsschwache Ecuador, während der Unentschiedenspezialist Uruguay in die Höhenluft von Quito muss, aber vielleicht das Derby zuhause gegen die B-Elf von Argentinien gewinnt.

Die USA haben sich in der Nord-/Mittelamerikagruppe vorzeitig für die WM qualifiziert, dank eines 2:0 gegen Mexiko. Auch da gab es reichlich auf die Nuß.

Ein richtig, richtig dramatisches Spiel gab es gestern in Afrika. In Gruppe 3 ein vorentscheidendes Spiel zwischen Drogbas Elfenbeinküste und Eto’os Kamerun. 2:3 das Endresultat. Ein deutscher Schiedsrichter wäre vermutlich mit dem Platz auf den Karten nicht mehr ausgekommen. Die Elfenbeinküste, die noch vor 3-4 Wochen eine sehr starke Leistung in einem Freundschaftsspiel gegen Frankreich zeigten, dominierten das Spiel. Aber die Tore, vorzugsweise aus heiterem Himmel, die machte Kamerun. Hier einfach mal bei einem wilden, hohen Ball den Schlappen dranbekommen, dort mal von der Torauslinie den Ball einfach mal reingeflankt. Alle drei Tore von Webo. Nach einer halben Stunde inmitten einer Drangphase der Heimmannschaft. Das 1:2 in der Nachspielzeit der 1ten Halbzeit und das 2:3 in der 85ten Minute. Die Elfenbeinküste war gut, aber letztendlich zu harmlos. Der Kamerun scheint sich nun seiner Sache sehr sicher zu sein, aber zum letzten Spiel empfängt man Ägypten und die Elfenbeinküste muss in den Sudan.

Die Überraschung in den Afrika-Gruppen war am Samstag die Niederlage Südafrikas in Burkina Faso (1:3), die damit so gut wie draussen sind. Damit hat Ghana in der Gruppe alle Trümpfe am letzten Spieltag auf den Kapv. Inseln die Tickets für Deutschland klar zu machen.

In Gruppe 1 muss Togo am letzten Spieltag auswärts gewinnen um durchzukommen, sonst zieht Senegal mit einem Heimsieg vorbei.

In Gruppe 4 kommt es zu einem Photofinish zwischen den punktgleichen Angola und Nigeria. Nigeria hat am letzten Spieltag gegen Simbadwe die schwerere Aufgabe.

In Gruppe 5 geht es nur noch zwischen Tunesien und Marokko aus. Das nenne ich Spitzenspiel: am 8ten Oktober trifft man in Tunis aufeinander.

In Asien gewann Uzbekistan das erste Entscheidungsspiel gegen den anderen Gruppendritten Bahrain zuhause 1:0. In der Ozeanien-Gruppe gewann Australien sein – Ähem – “Entscheidungsspiel” gegen die Solomon Islands schlanke 7:0. Hiddinks erster Sieg.

 

Qualifiziert

 

4x Asien: Japan, Südkorea, Saudi-Arabien und Iran.

2x Südamerika: Argentinien und Brasilien. Außerdem die USA und die Ukraine.

 

Next up

 

WM-Quali-Freßchen gibt es zur Wochenmitte.

17h Russland – Portugal
18h15 Ukraine – Türkei
20h45 Irland – Frankreich
20h45 Nordirland – England
20h45 Ungarn – Schweden (der Bäh-Sender)
22h00 Spanien – Serbien/M.
4h00 Mexiko – Panama

Screensport am Montag: Labour Day

Diesen Montag, ein Montag zwischen zwei Länderspielterminen, ist nicht viel los im deutschen Äther. Die Amis haben immerhin Labour Days und so wird dort mit Übertragungen nicht gegeizt und NASN bringt einen Baseball-Doubleheader zu erträglichen Zeiten. Die Partien sind aber nicht der ganz große Thriller. Atlanta sitzt als Divisionsleader einigermassen sicher im Playoff-Sattel, die Mets, Minnesota und Texas sind 3,5, 5 bzw 9,5 Siege vom Playoff-Steigbügel namens “wildcard” entfernt. Könnte spannend sein, wenn man denn von irgendeiner der 3er-Serie noch unter der Woche eine Partie zu sehen bekäme. Aber denkste. Keine der vier Mannschaften ist im Laufe der nächsten neun Tage noch mal zu sehen.

Zum Tennis: ich weiß, es wird ihm Pech bringen, aber Nicolas Kiefer zeigt sich bei den US-Open von der besseren Seite. Nachdem er am Freitag erst zum 4ten Mal in seiner Karriere einen 0:2-Satzrückstand gegen den an 16 gesetzten Tschechen Stepanek aufgeholt hat, schlug er gestern Arnaud Clement in 4 Sätzen. Nun geht es im Achtefinale ausgerechnet gegen Roger Federer. Keine Ahnung wann das Match stattfindet. Da Kiefer gestern spätabends spielte, gehe ich mal davon aus, das Federer – Kiefer erst am Dienstag drankommt.

Montag

16h00 UCI ProTour: Vuelta, 10 Etappe, EUROSPORT live

17h30 – 5h00 Tennis US-Open, EUROSPORT live

19h00 MLB Atlanta – Mets, Spiel 1/3, NASN live

22h00 MLB Minnesota – Texas, Spiel 1/3, NASN live

PREMIERE-Championsleague-Deal revisited

4-5 Tage nachdem der Deal von PREMIERE und der UEFA über die TV-rechte der Championsleague bekannt wurde, hat sich die Zahl der verbalen Nebelkerzen eher erhöht und die Reaktionen auf das Geschäft sind mitunter nicht nachzuvollziehen.

Ei, ungelegt

Grundlage all der getippten, geschriebenen und gesprochenen Worte zum Thema ist ein Vertrag, der noch gar nicht existiert. UEFA und PREMIERE sagen ganz unverhüllt, dass zwar die Rahmenbedingungen fix sind, aber nicht unwesentliche Details wie z.B. Quantität und Qualität der Free-TV-Berichterstattung noch ausgehandelt werden müssen.

Der Deal und das EU-Recht

Eine von den meisten Medien ausgeblendete Frage ist, inwieweit die Verträge überhaupt konform sind mit den Bestrebungen der EU-Kommission die Pakete aufzuschnüren und an viele TV-Sender zu verteilen.

Ein Artikel der FTD macht deutlich, dass die antimonopolistischen Bestrebungen der EU diesbezüglich vielleicht mißverstanden wurden. Es geht nicht darum, das viele TV-Sender zum Zug kommen, sondern das viele TV-Sender aufgrund der Zahl der Vertragspakete, zumindest die Chance haben, zum Zug zu kommen. Und die UEFA sieht dies erfüllt:

Die Uefa beharrt hingegen darauf, der Bieterprozess habe sich an den Vorgaben der EU orientiert: “Die EU-Kommission schreibt vor, dass jeder Sender für jedes Paket bieten kann – unabhängig davon, ob es sich um einen Pay- oder einen Free-TV-Sender handelt”, sagt Le Floc’h.

Die Kommission hatte im Juli 2003 die Rechtevergabe der Uefa für die Champions League neu geregelt, um für mehr Wettbewerb im Bieterprozess zu sorgen. Danach darf die Uefa die Rechte nicht mehr wie früher in einem Paket an eine Rundfunkanstalt vergeben, die einzelne Rechte dann etwa an einen Bezahlsender weiterverkauft. Eine solche “Gatekeeper”-Rolle schade dem Wettbewerb. Stattdessen setzte die EU eine Aufteilung der Rechte in diverse Pakete durch, für die jeder Sender bieten kann. Dass nun Premiere alle zehn ausgeschriebenen Pakete erwirbt, steht daher nur auf den ersten Blick im Widerspruch zur EU-Forderung nach mehr Wettbewerb.

Der Artikel spricht übrigens von “allen 10 Paketen”, womit dann auch geklärt ist, wo die Internet-Broadcasting-Rechte hingewandert sind. Gut, das wäre abgehakt.

Freier Fußball für freie Bürger

Der Deal hat bei diversen Leuten für erhöhten Propagandaausstoß gesorgt, die das “Verschwinden des CL-Fußballs” ins Pay-TV für den Untergang der abendländischen Kultur halten.

Nun frage ich mich, in was für einer Gesellschaft wir leben, in der der Europapokal zum Bestandteil des Existenzminums definiert wird. Hier entgleiten die Maßstäbe dann gleich reihenweise.

Zum anderen wird über etwas diskutiert, was noch nicht vertraglich fixiert ist und von dem niemand weiß wie es aussieht. Wie bereits Mitte der Woche: PREMIERE wird sich hüten im Free-TV nur drittklassige Ware zu bringen. Quersubvention hin und her, wenn sie die Chance haben mit einer attraktiven Begegnung hochpreisige Markenartikel-Werbung in ihrem Free-TV-Sender an Land zu ziehen, dann möchte ich mal sehen, wie sie Piräus – Rosenborg gegenüber Schalke – Eindhoven vorziehen.

Es kommt noch besser. Wie Melkus am Freitag richtig bemerkte, zeigt sich auch bei PREMIERE noch einiges im Fluß. Der “Mahr-Hansi” hat auf einer Konferenz am Donnerstag beiläufig erwähnt, dass sogar zwei Free-TV-Spiele pro Woche denkbar wären, womit dann für den “freien” Bürger die Lage noch besser als zu RTL oder SAT.1-Zeiten wäre.

Wasch mich, mach mir aber den Pelz nicht naß

Eine geradezu sensationelle Kakophonie-Performance liefern derzeit die Verantwortlichen von Bundesligisten ab, namentlich Karl-Heinz Rummenigge.

Der Deal ist nichts anderes als ein Vorgeschmack auf die anstehenden Bundesliga-Verhandlungen und folgt der von Hackmann/Seifert/Rummenigge themself ausgegeben Linie: “mehr Exklusivität für mehr Geld”. Dass nun ausgerechnet die bayrische Abteilung Attacke verbal nun gegen seinen Kunden PREMIERE die große Keule holt, ist nur begrenzt nachvollziehbar. Uli Hoeneß:

Was den FC Bayern anbelangt, werden wir uns mit Händen und Füßen dagegen wehren. Dann sind wir nämlich wieder mal für sie der Lockvogel und haben selber nichts davon – außer großem Ärger mit den Fans […]

Ich sehe den Abschluss von Premiere mit der Uefa nicht als modelltauglich für die Bundesliga. Herr Kofler wird sich noch wundern, welch harte Verhandlungen er da noch vor sich hat.

Und schließlich der 500-Millionen-Mann “Kalle” Rummenigge:

Wenn das Topspiel des Spieltags nur im Bezahlfernsehen zu sehen sei, würden die Fans “in erpresserischer Weise zu Abonnements gezwungen

Diese Statements sind nur begrenzt zu verstehen. In all den Diskussionen über die Summen aus den TV-Verträgen habe ich keine Zahl von Hoeneß in Erinnerung. Gerade in dieser Frage verhielt er sich in letzter Zeit recht leise. Er darf sich also beschweren. Aber Karl-Heinz Rummenigge muss sich Hypokrisie stärkster Ausprägung vorwerfen lassen. Man kann keine Sprüche über 500 Mio EUR für Bundesliga-Rechte oder Asien-kompatible Übertragungszeiten reißen und dann plötzlich die Fans-Seele entdecken. Der CL-Deal ist absolut auf einer Linie zu dem was mit der Bundesliga von den meisten angestrebt wird: Mehr Exklusivität für mehr Geld.

Nun kommen aber drei Faktoren hinzu, die bei solchen Statements zu berücksichtigen.

Zum einen wird die Abhängigkeit der Bundesliga von PREMIERE immer größer. Ein Konkurrent ist nicht in Sicht. Da sollte man zumindest verbal PREMIERE ab und zu abgrätschen und deren Ego (Stichwort: Hans Mahr) in die Schranken verweisen.

Zum zweiten dürfte Rummenigges eigentliche Zielscheibe nicht der Kofler-Schorsch und der Mahr-Hansi sein, sondern die UEFA, die da, nach Verständnis Rummenigge, wieder über die Köpfe der Vereine hinweg entschieden hat. An der G14 vorbei, dessen Sprecher Rummenigge ist (oder war).

Der dritte Faktor dürften die Sponsoren sein, die sich derzeit immer lauter zu Worte melden. Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass in der Zwischenzeit einige Gespräche stattgefunden haben und einige Vereinsvertreter nun verzweifelt nach dem Rückwärtsgang suchen. Rummenigge ist in der FR plötzlich eingefallen wo das Sparschwein sein Futter herbekommt:

Wenn Bayern München 34 Spieltage der Saison an erster Stelle steht, erhält der Klub 16,2 Millionen Euro aus der Bundesliga. Die Sponsoren geben uns viermal so viel. Auf das Geld sind wir angewiesen, wollen wir Spieler wie Michael Ballack in Deutschland halten.

Das Argument mit den Spielern und den Gehälter wurde noch vor Monatsfrist pro causa TV-Deals verwandt.

Warmer Winter

Das nun schon so ein “läppischer” 70-Millionen-Deal derartige Beiß- und Trittreflexe auslöst, läßt noch einige warme Monate hinsichtlich der Ausschreibung der Bundesliga-TV-Rechte erwarten, zumal die ARD deutlich gemacht hat, dass sie kampflos die Sportschau nicht hergeben wird und noch einige Euro gefunden hat.

Nach der CAPITAL-Story fingen die Sponsoren an, sich einzumischen. Und mit den letzten Sprüchen aus dem Hause Bayern, sind nun alle Fronten aufgelöst und das Schlachtfeld liegt nun endgültig unter einem fog of war.

Während die Bundesliga-Rechte-Verhandlungen bioslang einen recht straighten Weg gen PREMIERE und 22h-Free-TV-Zusammenfassungen gingen, dürfte nach dem letzten Krach wieder alles offen sein. So bizarr es klingen mag, der größte Gewinner des PREMIERE-Championsleague-Deal ist möglicherweise die ARD.

Für mich sah es am Mittwoch nach einem cleveren Schachzug von PREMIERE aus, nicht zuletzt weil die Option “eigener Free-TV-Sender” viel Potential für PREMIERE besitzt. Möglicherweise wird es aber zu einem klassischen Phyrrussieg.

Slowakei – Deutschland 2:0: Déja Vu

Diese Ländereien da unten rechts auf der Landkarte, die sollte die Nationalmannschaft in Zukunft vielleicht besser meiden, denn an Grottigkeit sind Länderspiele dort nicht mehr zu unterbieten. Das 1:5 in Rumänien gab seinerzeit einen Vorgeschmack auf die EM und Endphase Rudi Völler. Im März diesen Jahres dann der Auftritt in Slowenien mit einem 1:0-Sieg der zu dem übelsten 1:0-Siegen aller Zeiten gehörte.

Und jetzt bekam man in Slowe der Slowakei mit 0:2 die Hucke voll. Vor nur 9.200 Zuschauer, von denen vermutlich auch noch 4.000 Kameramänner des ZDFs oder Angehörige der DFB-Delegation waren. Vereinzelt sorgten vier Männchen mit bengalischem Feuer für Stimmung fast so wie im San Siro-Stadion. Zumindest wie dem kleinen Bruder des San-Siro-Stadions. Dem seine Schwester ihr Schwager dem sein Grandplatz.

Es gibt nicht viel sinnvolles zu der Partie zu sagen, denn zu beschreiben gälte es eher die Abwesenheit einer deutschen Mannschaft. Und wie soll man das Nichts beschreiben?

Man hatte phasenweise das Gefühl dass sich die Spieler einen Scherz erlaubten und die Trikots bereits vor dem Spiel getauscht hatten, denn Klinsmann/Löws Philosophie des Tempo-Fußballs, des schnellen Wechsels von Defensive zu Offensive, der frühen Balleroberung im Mittelfeld, das alles wurde aufs wunderbarste von… den Slowaken umgesetzt.

Die deutsche Nationalmannschaft war ziemlich neben sich, wie gegen Holland, nur dass die Slowakei dann doch eine Güteklasse weiter unten angesiedelt waren.

Es gab kein Spielfluß, keine längeren Kombinationen, kein Versuch im Mittelfeld das Spiel an sich zu reißen. Keine Antizipation der Mitspieler, kein Freilaufen, es gab einfach nix.

Die Abwehr sah zentral und links nicht gut aus, aber wie schon gegen Holland oder auch beim Confed-Cup wäre es zu billig Hitzlsperger, Wörns, Mertesacker und Owomoyela splitterfasernackt über den Marktplatz zu treiben. Die Implosion fand bereits im Mittelfeld statt und die Abwehrspieler waren die ärmsten Säue.

Nach guten ersten Minuten der Deutschen, wendete sich das Platz und man kam gegen die schnellen Slowaken immer mehr ins Schwimmen. Zwei Treffer von Karhan machten zur Halbzeit schon alles klar. Das 1:0 resultierte aus einem Elfmeter der von Mertesacker durch Klammern verursacht wurde. Das 2:0 durch einen schnellen Konter als die Abwehr entblößt war und Mertesacker und Hitzslperger beim Gegenangriff nicht mehr wussten wo sie hinrennen sollten. Karhan schenkte per frechen Lupfer zum 2:0 ein.

In der zweiten Halbzeit gewann Deutschland an optischer Überlegenheit, was aber mehr den Auswechslungen der Slowakei als eigener Dynamik geschuldet schien. Letztendlich hätten die Slowaken zur Halbzeit gar nicht aus den Kabinen zu kommen brauchen. Man hatte nicht den Eindruck dass die Deutschen im Laufe des Tages noch einmal eine Bude machen würde. Selbst der reguläre, aber nicht gegebene Treffer schien eher wie aus heiterem Himmel zu kommen.

Es war klar dass Klinsmann/Löw bis zur WM nicht nur Höhen erleben würden. Jetzt haben wir mit den Rückschlägen von Holland und Slowakei eine Talsohle erreicht und es wird interessant sein zu beobachten wie die Mannschaft nun auf Klinsmanns Optimimus ansprechen wird und was die Medien aus den zwei debakelösen Spielen machen wird. Aus Klinsmanns Sicht kann es jetzt nichts besseres geben als das Südafrika-Spiel am Mittwoch, mit dem die Scharte weggemacht werden kann. Hoffentlich, denn das waren 90 gruselige Minuten.

F1 in Monza: Auflösungserscheinungen

Monza 2005 war eine der bizarreren Formel 1-Rennen des Jahres. Die Zahl der Überholmanöver war überschaubar und das Rennen über weite Strecken statisch und doch mit einem dramatischen Finale ausgestattet, so dass dabei dann doch ein Must-See-Rennen herausgesprungen ist, nein, wäre, wenn nicht… Klingt verwirrend und das Rennen war es auch.

Für den Fernsehzuschauer wäre das Rennen um einiges spektakulärer ausgefallen, wenn man fähige Regisseure und Kameramänner gehabt hätte. Was aber die RAI als Home-Broadcaster sich bereits im Laufe des gesamten Wochenendes geleistet hat, spottet allem was man im 21ten Jahrhundert noch für möglich hin. Das Highlight war dann die Übertragung des zweiten GP2-Rennens heute morgen, bei dem die Kameraführung nur noch Kraut und Rüben war und es tatsächlich geschafft hat, sämtlichen Überholmanövern aus dem Weg zu gehen, inkl. einem Schwenk von 20 Sekunden auf eine völlig leere Kurve.

Auch beim Formel 1-Rennen schaffte man es auf faszinierender Art und Weise bei sich ankündigenden Überholmanöver sich stattdessen auf den Boxenstopp von Schumacher zu konzentrieren. Die Jagd von Räikkönen auf Alonso über drei Schikanen hinweg, wurde von dem Worldfeed nicht eingefangen, sondern erst als Zeitlupe nachgereicht.

Bei einem Rennen das nun über weite Strecken nicht wirklich “action packed”, ist es umso bitterer wenn die wenige Szenen dann nicht eingefangen werden.

Zum Rennen. Das Rennen begann eigentlich bereits am Samstag als Räikkönen zwar die schnellste Zeit im Qualifying fuhr, wegen seines Motorwechsels aber um zehn Plätze zurückgestuft wurde. Montoya fuhr somit die de-facto Pole und dahinter Alonso.

Montoya ließ beim Start nichts anbrennen und sollte das Rennen in der Folge auch dominieren. Alonso konnte längere Zeit den Abstand auf 2 Sekunden halten, aber nach der ersten Runde von Boxenstopps wurden es 9 Sekunden Abstand auf Montoya. Damit sollte das Duell zwischen Montoya und Alonso eigentlich entschieden sein. Nach Plan für McLaren-Mercedes, die damit einen Sieg von Alonso verhindert haben würden.

Räikkönen startete von Platz und ließ es in der Startphase eher vorsichtig angehen. Villeneuve konnte sich an der ersten Schikane vor Räikkönen quetschen und spielte erstmal fahrendes Hindernis für Räikkönen, der bis in Runde 14, dem Boxenstopp von Villeneuve, nicht am Kanadier vorbei kam. Dann allerdings flutschte es für Räikkönen und wie die Rennrunden so ins Land gingen, zeigte sich plötzlich das Räikkönen anscheinend auf einer 1-Stopp-Strategie war. Bis zu seinem Boxenstopp, knapp vor Halbzeit des Rennens, war er bis auf 2,2 Sekunden an den führenden Montoya herangefahren. Nach dem Stopp positionierte er sich auf Platz 5.

Doch schon zwei Runden später verabschiedete sich die erfolgsversprechende Strategie von McLaren-Mercedes und Räikkönen als hinten links der Reifen an einer Rille Auflösungserscheinungen zeigte und Räikkönen an die Box musste und just wieder hinter Villeneuve auf die Strecke kam.

Räikkönen fuhr mit den Messer zwischen den Zähnen, kletterte auf Platz 4 ehe er sich in Runde 46 unbedrängt in der Schikane drehte und Trulli passieren lassen musste. 3 Runden später packte Räikkönen den Trulli mit einem gewagten Manöver in der Parabolica.

Das Rennen drohte nun endgültig einzuschlummern als plötzlich der führende Montoya 2 Sekunden langsamer fuhr. Sein hinterer linke Reifen zeigte die gleichen Auflösungserscheinungen an der Außenschulter wie Räikkönen. Hinter ihm rauschte Alonso heran, knapp 8 Sekunden Abstand und noch drei Runden zu fahren. Ein Boxenstopp wäre gleichbedeutend mit der Abgabe des Sieges gewesen.

Montoya fuhr gerade aus weiter, bog nicht in die Boxengasse ab, während Alonso Runde um Runde 1,5 Sekunden aufholte. Montoya wiederum fuhr wie auf Eiern herum.

Letztendlich brachte er das Fahrzeug heil über die volle Distanz, anders als Räikkönen der Ende Mai am Nürburgring in der letzten Runde mit zerfledderten Reifen den Sieg aus den Händen gab. Die Geschichte ist gut gegangen und nun kann man voll des Lobes für die Verve von Montoya sein. Aber wenn man die Aktion von Räikkönen/McLaren-Mercedes am Nürburgring als gemeingefährlich bezeichnet, so wird mir auch hier angesichts des Hochgeschwindigkeitskurses von Monza auch ganz blümerant einen Montoya so weiterfahren zu lassen. Mit den sicheren Chassis scheint die Hybris zu wachsen.

Montoya, Alonso, Fisichella, Räikkönen, Trulli, Ralf Schumacher, Pizzonia (für den verletzten Heidfeld) und Button in den Punkten.

Wieder eines der Rennen bei dem das Schicksal dem Alonso in die Hände spielte und Räikkönen ins Klo griff. Beide Renaults auf zwei und drei. Montoya kommt immer stärker auf. 24 Punkte in den letzten fünf Rennen.

McLaren-Mercedes hat derzeit ein sensationelles, aber wackeliges Paket. Räikkönen fuhr am Samstag mit dem schwersten Fahrzeug von allen, eine sehr, sehr imposante Pole-Position. Von den BARs überraschend wenig zu sehen, obwohl sie anfangs auf drei und vier fuhren. Stattdessen beide Toyotas fett in den Punkten. Williams mit einem weiteren üblen Wochenende (Webber hatte beim Start, von weit hinten beginnend, eine Kollision, musste an die Box). Pizzonia immerhin mit Schadensbegrenzung. Und Ferrari? Auf sechs und sieben gestartet, auf zehn und zwölf angekommen. Wieder war je ein Sauber (Massa, Villeneuve) schneller als je ein Fahrzeug des Ferrari-Werksteam (Schumacher, Barrichello).

n-tv schickte kurz nach Ende des Rennen eine Breaking-News-eMail mit dem Titel: Schumacher ist als Weltmeister enthront. Ach ja. Ein Nachrichtensender dessen Perspektive nicht weiter reicht als zwischen linker und rechter Pobacke.