F1 in Indianapolis auf der Kippe

Nimmt man die aktuellen Aussagen von “Nobby” Haug auf PREMIERE, steht das Rennen in Indianapolis vor der Absage.

Haug hat angekündigt, dass sich McLaren-Mercedes vorbehaltlos dem Urteil von Michelin anschließen wird und er hoffe dass sich alle Michelin-teams dem anschliessen werden.

Alles deutet wiederum darauf hin, das Michelin schon aus Regreß-Problemen heraus, den Renneinsatz seiner Reifen verbieten muss.

Und damit stünden nur 6 Autos am Start. Laut FIA-Reglement scheint man aber minimum 12 fahrzeuge für das Rennen zu brauchen. Die nächsten zweieinhalb Stunden bis zum Rennstart werden spannend.

FIA an Michelin: Pech gehabt.

Die FIA hat den Briefwechsel zwischen ihnen und Michelin wegen der Reifenprobleme veröffentlicht. Charlie Whiting lehnt das Ansinnen Michelins neue Reifen einfliegen zu lassen oder die Steilkurve mit einer Schikane zu versehen ab. Im Gegenteil, man zeigt sich stinksauer, dass Michelin bei zwei mitzunehmenden Reifenmischungen nicht eine konservative mitgebracht hat. Whiting stellt außerdem klar, dass das Wechseln der Reifen eine Regelverletzung darstellen würde und deutlich bestraft werden wird, wenn auch nicht mit einem Ausschluß.

Wie es nun weiter geht ist nicht klar. Möglicherweise wird Michelin eine Empfehlung für die Höchstgeschwindigkeit in der Steilkurve aussprechen. Möglicherweise werden die Michelin-Teams die Reifen mehrmals im Laufe des Rennens durchwechseln, was die Rennkommissäre möglicherweise durchgehen lassen würden, angesichts des Sicherheitsrisiko.

Es ist auch unklar wie die Teams reagieren werden, zumal Renault gestern z.B. einen Nicht-Antritt nicht ausgeschlossen hat.

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ESPNs John Clayton on NFLE

Die deutschen Medien diskutieren die Situation der NFL Europe arg aus der Sichtweise des eigenen Tellerands, untermauert von arg euphorischen NFLE-Presseerklärungen.

Welche Faktoren letztendlich bei einer Entscheidung der Teambesitzer eine Rolle spielen, und dass diese Entscheidung gar nicht im September sondern vielleicht gar erst im Oktober und November fällen könnte, erläutern ESPNs John Clayton in einer Kolumne. kurz: braucht die NFL noch die NFLE zur Spielerentwicklung? Wieweit haben die Teambesitzer noch Lust sich einen Kopf zu machen für die NFLE, in einem Sommer/Herbst an dem wichtige Verhandlungen mit der Spielergewerkschaft und innerhalb der Teambesitzer selber um Einnahmeverteilungen anstehen?

Aus der deutschen Liga: Hamburg Blue Devils – Düsseldorf Panthers 10:9, zweiter knapper Sieg bei einer “flauen Heimpremiere“. Berlin verliert die Heimpremiere gegen Dresen 20:33.

Es führt der Aufsteiger Cologne Falcons 6:0 Punkte, Hamburg 4:0, Braunschweig 4:2, Dresden 4:2, Berlin 2:4, Düsseldorf 0:8.

NFL: kurz und schmerzlos

Die Meeressäugetiere aus Miami werden nach dem letztjährigen Kollaps (4-12) mit Sicherheit eines der Teams sein, dass am aufmerksamsten in der Offseason verfolgt wird. Man hat den derzeit profiliertesten College-Coach als Headcoach verpflichten können, Nick Saban.

Es gibt voraussichtlich die Rückkehr von RB Ricky Williams. Ricky Williams hat letzte Saison nur wenige Wochen vor dem ersten Spiel seinen Rücktritt wg. Bocklosigkeit erklärt und damit den Dolphins und ihrer Offense den gesamten Boden unter den Füßen weggezogen, mit bekanntem, schrottreifen Resultat.

Die Geschichte hatte damals noch zahlreiche Seitenstränge: Williams wurde kurz zuvor positiv auf Drogen (Marijuana) getestet und wird wohl für einige Spiele gesperrt. Ein gericht verdonnerte Williams später zur Zahlung von über 8 Mio US$ an Bonus.

Fragezeichen wie gut Williams überhaupt noch einmal wird, denn er soll in dem Jahr massiv an Gewicht verloren haben und körperlich überhaupt nicht mehr in der Lage sein, denselben physischen Laufstil anwenden zu können, der bislang sein Markenzeichen war.

Offen ist die zweite Baustelle in der Offense. Seit Jahren knabbern die Fins am Quarterback-Problem. Auch heuer scheint es wieder die Wahl zwischen zwei QBs zu geben, die eher blaße Mittelklasse-Leute sind: Gus Frerotte soll dabei derzeit etwas besser aussehen als AJ Feely. Aber Frerotte hat sich nie lange und überzeugend als Starter halten können. Am besten war er noch in Washington 1997, als er Heath Shuler verdrängte und mit bodenständigem Football punkten konnte.

Kommt da vielleicht ein Problem auf die NY Jets zu? QB Chad Pennington hat nach Verletzung und Operation erst letzte Woche wieder mit dem Werfen angefangen.

Unter der Woche beginnt langsam das “Aufwärmprogramm” zur NFL hin: die Canadian Football League eröffnet am Mittwoch ihre Saison. NASN überträgt zwei Spiele pro Woche live, an der ersten Woche drei Spiele.

NBA Europe. Not.

Im Zuge der NBA-Playoffs hat NBA-Commissioner David Stern eine Expansion der NBA-Aktivitäten gen Europa angekündigt. Auch wenn es keinen irgendwie gearteten Liga-Betrieb o.ä. geben wird, sind nun mit einiger Regelmäßigkeit Spiele zwischen NBA-Clubs und europäischen Vereinen geplant.

Beginnend mit dem Sommer 2006 werden vier NBA-Team Trainingscamps in Europa abhalten. Es wird in einer fünften Stadt ein Turnier mit zwei NBA-Mannschaften, dem EuroLeague-Meister (aktuell Maccabi Tel Aviv) und einem weiteren EuroLeague-Team geben. Dazu sollen Showspiele in China und Lateinamerika stattfinden. Es wird sogar überlegt in Zukunft ein All-Star-Game an Paris zu vergeben, sofern dort eine neue Arena gebaut wird.

Welche Teams und welche Städte auserkoren werden, will die NBA erst im Oktober benennen. Aber als ein Kriterium bzgl. der Teams nennt Stern die “Internationalität” der Teams, also z.B. die Spurs.

Was die Städte anging, kam Deutschland nie besonders gut weg. Bevorzugt wurden Frankreich, Italien und Spanien. Aber immerhin gibt es nun in Deutschland vermehrt Hallen mit 10.000+x Fassungsvermögen, die so eine Veranstaltung durchführen könnten.

Der coolste Erdling gibt ein Interview.

Phil Jackson ist in sich und danach zurück gegangen, nach Los Angeles. Phil Jackson wird die nächste Saison wieder die LA Lakers trainieren. Trotz eines Kobe Bryants, den Jackson öffentlich in einem veröffentlichen Buch ziemlich verbrannt hat.

Shaquille O’Neal hat so seine eigene Meinung zu den Finals, Jackson und Bryant. Gegenüber ESPN gab er ein – na ja – shaq-likes Interview. Und wer behauptet, wir hätten hier in Deutschland Sportstars: Leute, das hier ist die Meßlatte für einen “Star”. So reden nur die echten Stars. Das andere sind vielleicht Sternchen.

ESPN: What do you think of the NBA Finals matchup this time around?

Shaq: I think it’s boring. It would have been better if we were there. The ratings would have been better. The games would have been better. There would have been more entertainers at the game. It would have been fun. I think it’s boring, but I don’t know, who am I? I didn’t make it, so I don’t have room to talk. But I’ll be back I’ll be there.

ESPN: People said that he is really motivated this year because he really wants to stick it to the Lakers. How true is that?

Shaq: I don’t let earthlings motivate me. I only let factors motivate me. The only thing that motivates me is, when I’m done playing, I want people to say, ‘He’s the Baddest Mother (expletive) to ever play the game.’ Right now I am hearing that from some of the people. When I am done playing I want to hear that from all of the people. So right now I have three championships. That’s cool. I could probably retire now and wait 10 years and most likely be named into the Hall of Fame. Whoopty do. Right now I am not satisfied with my career just winning three championships, because I have been there five times, and I should have five right now. Should have five. Should have six, including this year, but it didn’t happen that way.

ESPN: What do you think about Phil Jackson returning as head coach of the Lakers?

Shaq: I have always had a tremendous amount of respect for Phil. And I think it’s great for Phil. I’m happy for Phil. I’m happy for Phil, I really am. I would have liked to see him take the Sacramento job though, I think they would have been a little better fit for the triangle.

ESPN: Have you talked to Phil at all?

Shaq: No. I’ll do it here on ESPN. ‘Congratulations Phil.’ There is no need to talk, ’cause he’s not in, he’s not in the neutral waters any more. So I’ll just say congratulations and we’ll leave it at that.

ESPN: Do you ever see the day where it would be possible for you to sit down, have a talk with Kobe Bryant?

Shaq: Who?

ESPN: Kobe Bryant.

Shaq: You know what I am not familiar with that name, I know a lot of names and I have a lot of names in my head, but I am not familiar with that name. Especially if there is nothing to talk about, I’m sorry I can’t recall that name.

F1 hinkt immer noch

Immer noch herrscht keine Klarheit, wie das heutige F1-Rennen in Indianapolis nach den Reifenproblemen von Toyota bzw. Michelin absolviert wird. Schlechte Nachrichten kommen von Pitpass.com. Demnach wurden inzwischen auch Reifenprobleme bei Red Bull und Sauber festgestellt. Eine Entscheidung wie nun für heute abend verfahren wird, ist noch nicht gefällt.

Aber die Logik von Pitpass hat einiges für sich. Der US-Markt ist zu wichtig, daher wird man sich nicht die Blöße geben, eine “F1 Light” auszufahren. Eher werden die Michelin-bereiften Fahrzeuge neue aus Europa eingeflogene Reifen aufziehen und man dann in den darauffolgenden Wochen den Proteststurm der Bridgestone-Teams am grünen Tisch abarbeiten.

F1 und PREMIERE SPORT Portal, da haben sich zwei gefunden…

Deutschland – Tunesien 3:0

Beim Überfliegen der Schlagzeilen der deutschen Medien, kam das Tunesien-Spiel besser weg als das Australien-Spiel. Ich bin überrascht, denn ich fand den gestrigen Kick um einiges grausamer als das erste Spiel.

Im Prinzip wurde gestern zurückhaltender und defensiver gespielt um endlich “zu Null” zu spielen. Dabei ging aber das spielerische Element völlig flöten. Konnte noch am Mittwoch gesagt werden “Okay, wir hatten hinten eine löchrige Bude, aber das ist der Preis den es zu zahlen gilt, wenn man vorne einen flotten Stiefel spielt“, gab es diesmal nichts was Optimismus spenden konnte, außer dem nackten Resultat.

So viel defensiv stärker waren weder Abwehr noch Mittelfeld. Obwohl die Tunesier an Harmlosigkeit kaum zu überbieten waren (siehe Argentinien-Spiel), kamen die Deutschen immer wieder in Kalamitäten. Noch schlimmer: weite teile des Spielfelds wurden komplett den Nordafrikanern überlassen. Repeat: Die Heimmannschaft die das Turnier und die WM gewinnen will, überließ einer ersatzgeschwächten Kontermannschaft die Kontrolle im Mittelfeld!

Soviel Raum wie die Tunesier zum Ballschieben hatten, hätte einer Mannschaft vom Schlage Argentiniens zum Massaker gereicht.

Das mediale Trommelfeuer der zu schwachen Defensive scheint Verunsicherung in der Nationalmannschaft heraufbeschworen zu haben und Klinsmann/Löw rücken von ihrem einst eingeschlagenen Weg ab. Vom Pressing, schnellem Kombinationsspiel, Agilität und Offensivgeist ist mit dem Tunesien-Spiel erst mal nichts, gar nichts übrig geblieben.

Und wenn die Tunesier nicht nach einer Stunde sukzessive mit ihrer Kondition eingebrochen wären, wäre dabei ein 0:0 oder 0:1 rausgesprungen.

Nach dem Australien-Spiel hat man zum zweiten Mal in Sachen Aufstellung danebengegriffen. Deisler (für Schneider) zeigt keinerlei Ansätze für verbessertes Spiel, wirkt immer noch völlig unintegriert im Mannschaftsgefüge.

Asamoah ist nicht der Typ Stürmer für so ein Spiel, dazu sind seine Pässe in die Tiefe zu wurschtig.

Schweinsteiger nahm eine Auszeit. Nach all dem Gehype lag es nahe, dass die nächsten Gegner ihm besonders auf die Füße treten werden. Trabelsi hatte ihn über weite Teile im Griff.

Das defensive Mittelfeld kam auch eher gut bei den Kritikern weg. Wundert mich, denn trotz eines defensiveren Ballacks der Frings unterstützte, versprühte das Mittelfeld genauso wenig Autorität wie gegen Australien, aber dafür mit weniger spielerischen Impulse nach vorne. Die vielen nach vorne gedroschenen hohen Flanken sind altbekannter Ausdruck deutscher Hilfslosigkeit im Spielaufbau.

Wenn zwei defensive Mittelfeldspieler, macht das Duo Ernst/Frings für mich mehr Sinn, als einen halbgaren Deisler außen zu bringen.

Die Torwartfrage nähert sich nun auch rasant der Klärung. Jens Lehmann leistet sich keine ganz großen Böcke, aber in jeder Partie zeigt er öfters in kleinen Aktionen seine Unsicherheit. Da landen Abschläge ins Aus, da verliert er die Orientierung und läßt sich beim Fangen ins Toraus treiben und bei einem Freistoß von links von einem Linksfuß (vulgo: kann nur aufs Tor kommen) geht er aus dem Tor raus. In der Addition sind das alles massive Argumente für Oliver Kahn.

Die Aufstellungen von Klinsmann/Löw überraschen auch hinsichtlich eines anderen Grundes: in den Testspielen wird allenthalben propagiert wie offen der Kader und die Aufstellung seien. Tatsächlich sind aber die Änderungen der Startelf beim Confed-Cup nur marginal und konservativ. Es sieht derzeit so aus, als gäbe es nur noch einen freien Platz in der Abwehr und einen im Sturm und alle anderen Spieler sind gesetzt.

Wenn es einen Lichtblick gab, dann war es Podolski, mit einem sensationellen Zuspiel auf Schweinsteiger. Podolski bewies wiederholte Male auch Passgeber-Qualitäten.

Kurz zur Übertragung: die Kameraführung war über weite Strecken katastrophal. Die PREMIERE-eigene Taktikkamera zeigte einen viel zu kleinen Ausschnitt des Feldes und war wie die “Beobachtungs”-Kamera sehr wackelig. Beim 2:0 von Schweinsteiger wurde idiotischerweise vom jubelnden Schweinsteiger weggeschnitten, so dass die Nachwelt nie erfahren wird, was er da mit Poldi vor hatte. Ich schließe mich der Kritik von Schmitti an. Dafür dass das ein eingespieltes “Dream Team” eines erfahrenen Produzenten sein soll, ist das abgrundtief schwach.