Die halbe Formel 1 hinkt

Nicht nur die halbe, sondern drei Viertel der Formel 1. Nach dem gestrigen Crash von Ralf Schumacher hat Michelin heute “seine” Rennställe angewiesen vorläufig nur mit äußerster Vorsicht zu fahren.

Es wird spekuliert dass Schumachers Reifenplatzer im Zusammenhang mit zu niedrigem Reifendruck bei Toyota stehen. Michelin hat aber die Ursachen für den Reifenschaden nicht herausgefunden. Daher hat Michelin für heute bis auf weiteres neue Rahmenwerte für die Konfiguration der Reifen erlassen, u.a. Reifendruck und Sturz und außerdem die Teams angewiesen die Steilkurve nicht zu passieren, stattdessen durch die Boxengasse zu fahren und ausschließlich im Infield voll zu fahren.

Michelin spricht gerade mit der FIA ob für das Rennen am Sonntag neue Reifen aus Europa eingeflogen und eingesetzt werden kann. Dies wäre eigentlich ein Verstoß gegen die Regeln und bedürfte einer Ausnahmeregelung.

Nach knapp einer halben Stunde im dritten freien Training gibt es nur einen einzigen Michelin-Fahrer – Villeneuve bei Sauber – der mehr als eine gezeitete Runde gefahren hat.

Wer will da gegen Max Mosleys Vorschlag des Einheitsreifen argumentieren?

Maddens letzten Tage als Montagsarbeiter

Mitte April gab die NFL die ersten Resultate ihrer TV-Rechte-Verhandlungen für die Saison 2006 bekannt. In Kurzform: ABC zieht sich nach 35 Jahren zurück, ABC-Schwester ESPN wechselt von Sonntag auf Montag und übernimmt das klassische “Monday Night Game” und NBC kehrt nach 1998 in die NFL-Berichterstattung zurück und übernimmt ESPNs “Sunday Night Game”.

Wie immer wenn die Übertragungen wechseln, machen auch Kommentatoren und Analysten ein “Bäumchen-wechsel-dich”-Spiel. NBC hatte keine Football-Crew mehr, ABC braucht keine mehr und ESPN fragt sich ob sie mit ihrem umstrittenen Trio Patrick/Theismann/Maguire wirklich in diesen teuren Slot gehen sollten.

Einer hat schon entschieden: John Madden (69) hat diese Woche bekanntgegeben, nach Ablauf der Saison von ABC zu NBC zu wechseln, womit Madden inzwischen bei allen vier “major networks” gearbeitet hat bzw. wird. Damit hat NBC die “Nummer Sicher” gewählt. Kein Analyst dürfte bei den Massen populärer sein, aber nahezu alle Connaisseure sind sich einig, das Maddens beste Zeiten schon seit langem vorbei sind. Die Wahl von NBC auf Madden ist daher auch eine sehr konservative.

Über das Schicksal von Maddens derzeitigem Kollegen Al Michaels ist nichts bekannt. Michaels ist auch in die NBA-Übertragungen von ABC eingebunden, aber läuft im Sommer 2006 aus. NBC hat bereits bekanntgegeben, dass sie auch mit Michaels sprechen werden.

(siehe auch NY Times)

Lieblingsschlagzeile des Tages

In der Süddeutschen in einem Portrait über Lukas Podolski und seine rheotischen Fähigkeiten:

Subjekt, Prädikat, Objekt, bumm und Tor

Ludger Schulzer schreibt:

Der Kölner hat inzwischen eine gewisse Berühmtheit in der Unterhaltungsbranche erlangt als Meister der verkürzten Form; auf Fragen antwortet er in der Regel mit einem schnörkellosen Satz, Subjekt, Prädikat, Objekt, bumm und Tor. Für ein längeres Interview hatte ein FAZ-Journalist kürzlich 26 Fragen ausgearbeitet. Nach elf Minuten und ein paar Sekunden war das Gespräch fertig, zur Freude des Kollegen, dem beim Abtippen des Tonbandes viel Zeit und Mühe erspart blieb.

Selbst innerhalb der DFB-Delegation haben Podolskis Kurz-und knapp-Erklärungen („Fußball hat mir immer Spaß gemacht. Seit ich den Ball kenne“) kultartige Züge bekommen, DFB-Medienchef Harald Stenger zählte bei der gestrigen Pressekonferenz Details der Rede mit: „Das war Satz drei und vier“ – nach der dritten Frage.

VfB macht Trap schiessen

Der Countdown ist gestartet, wie lange wird es Trapattoni diesmal fern der Heimat aushalten. Giovanni Trapattoni hat beim VfB Stuttgart einen Vertrag bis Sommer 2007 unterschrieben, für spekulierte 1,8 Mio EUR p.a.. Zuletzt hat Trapattoni bei Benfica aufgehört, repeat: Benfica (;-)).

Bleibt die Fräge wohin die Reise unter Trapattoni geht, der mir bislang nicht als Talenteförderer aufgefallen ist. Und im Kader des VfBs wurden in den letzten Wochen einige Lücken gerissen: Lahm, Kuranyi, Szabics und wahrscheinlich auch Hleb. Damit steht man in Sachen Kreativität und Offensive derzeit ziemlich nackt da, auch wenn der wahrscheinliche Hleb-Transfer viel Geld in die Kassen spülen wird (18 Mio EUR), das wieder angelegt werden kann.

Aber wozu braucht Trap Offensivspieler…

Screensport am Wochenende: alles rund.

Confed-Cup, WM-Qualifikation aus Afrika, Frauen-EM-Finale und Motorsport sind die Headlines des Wochenendes. Übrigens viel Betrieb auf den Optionen des PREMIERE SPORT Portals, wenn die F1 in Indianapolis fährt, Confed-Cup-Spiele stattfinden und die PGA-Tour stattfindet. Das sind dann schon mal geschätze 12 Optionen. Mal sehen ob PREMIERE sich wieder den Luxus gönnt und das 4:3-Signal des Confed-Cups auf zwei Optionen ausstrahlt.

Fehlt unentschuldigt

Fehlanzeige ist übrigens Leichtathletik. Der Europacup wird von EUROSPORT nur am Freitag abend übertragen und am Wochenende erbarmt sich das ZDF mit knappen Zusammenfassungen.

Brumm Brumm

Motorsport am Wochenende heißt im einzelnen: 24h von Le Mans mit diversen Einblendungen auf EUROSPORT zwischen Samstag und Sonntag 15h.

Am Sonntag abend fährt die CART-Serie auf eine dieser wunderbaren alten US-amerikanischen Naturstrecken. Portland glänzt durch weite Kurvenradien. Für Sonntag ist allerdings Regen vorhergesagt und ich meine mich an ein Regenrennen in Portland zu erinnern, dass die Hölle war, weil die Strecke extrem seifig wurde.

MOTORS TV übertrag den gesamten Sonntag mittag/nachmittag die britische Tourenwagenmeisterschaft samt Rahmenrennen.

Die großen Jungs der Formel 1 sind auf der “Micky Maus”-Strecke von Indianapolis. Nichts gegen den Brickyard an und für sich, aber ich finde das Infield so elendig. Vielleicht gibt es in dieser Saison mehr Pep, denn die Reifen und die Bremsen sehen 2005 anfälliger aus. Das Infield erfordert viel “Stop’n’Go” und nach der Brickyard-Passage muss von weit über Tempo 350 scharf abgebremst werden. Wer wenig Flügel draufpackt, wird im Infield herumschlittern und seine Reifen ruinieren. Wer viel Flügel montiert, wird in dem langen Teilstück der normalen Indy-Strecke so gnadenlos an Plätzen verlieren.

Die kleinen Neffen der Formel 1-Fahrer, die Jungs vom Porsche Supercup tragen in Indianapolis, wie inzwischen gewohnt, gleich zwei Rennen aus, die beide von PREMIERE übertragen werden: Samstag abend und Sonntag nachmittag.

Fussi

Am Wochenende gibt es wieder WM-Qualifikationen. PREMIERE und EUROSPORT steigen in die Berichterstattung mit der Übertragung je eines Spiels aus den afrikanischen Gruppen. Simpler wie die Afrikaner geht es nicht mehr: 5 Gruppen mit je sechs Teams und der Gruppensieger ist qualifiziert. Punkt. Kein Gerechne mit Zweitplazierten, Playoffs oder ähnliches. In Afrika ist man inzwischen am 7ten Spieltag angelangt, Stücker drei noch zu spielen.

PREMIERE bringt am Samstag nachmittag Südafrika – Ghana. Wie erwartet führt Südafrika, aber direkt dahinter (3 Punkte) sind Kongo und Ghana in Schlagdistanz (3 Punkte dahinter). Eine Niederlage von Ghana in Südafrika würde faktisch das Ende aller Ambitionen sein. Das Hinspiel gewann Ghana mit 3:0, aber auswärts haben sie bislang noch nix gerissen. Von Ghana kennt man vorallem Sammy Kuffour sowie Michel Essient (Lyon), während bei den Bafana Bafana z.B. Mark Fish noch bekannt sein dürfte.

EUROSPORT bringt am Sonntag Elfenbeinküste – Ägypten. Die Gruppe 3 ist richtig böse, denn von der Elfenbeinküste, Ägypten und Kamerun wird nur einer zur WM durchkommen. Die Elfenbeinküste führt mit zwei Punkten vor Kamerun und drei Punkte vor Ägypten. Also auch hier die Konstellation: wenn die Auswärtsmannschaft verliert, ist sie mit 6 Punkten Abstand zum Tabellenführer quasi weg vom Fenster. Das Hinspiel verlor Ägypten zuhause 1:2. Bekanntester Mann der Schwarzafrikaner: Chelseas Didier Drogba, während die Ägypter inzwischen sehr offensiv geworden sind und seit einigen Spielen sehr viele Tore schießen.

Kloppe

Am Samstag abend gibt es wieder Boxen. Felix Sturm boxt in Kroatien den Spanier Jorge Sendra einen “WBO Title Eliminiator”. WBO, das müsste dann also ein WM-Kampf gegen Bernard Hopkins sein. Viel habe ich über Sendra nicht gefunden. sein Record sieht aus wie der einen blassen aber erfahrenen Fahrensmann aus, der möglicherweise überdurchschnittlich viel Schmiß hinter den Handschuhen hat (28 Siege, 22KOs). Riecht aber trotzdem wie ein Aufbaukampf für Sturm zur WM hin aus. Mir erschließt sich nicht, warum Sendra die Chance auf eine Chance für einen WM-Kampf bekommt.

Zum Listing:

(more…)

Was beim Confed-Cup auffällt

Wie ist der Slogan der WM? “Die Welt zu Gast bei Freunden” oder so? Also für Freunde wird mitunter recht schnell gepfiffen. Sogar die eigene Nationalmannschaft, wenn es sich anbietet. Jeder Rückpass der Deutschen erweckt Unmut beim zahlenden Publikum. Die Frankfurter zeigten sich am Mittwoch eher von ihrer schäbigen Seite.

WDR-Pleitgen will sich für frühere Anstoßzeiten einsetzen. Na ja, viel Spaß gegen die UEFA und Championsleague. Es gibt noch ein anderes Problem: zu frühe Anstoßzeiten. 18h an Werktagen ist reichlich indiskutabel und daher darf man sich nicht wundern, wenn beide 18Uhr-Spiele bislang nur von jeweils 20-25.000 Zuschauer gesehen wurden. Zudem gab es auch in der Presse nicht die große Meldung, dass noch viele Confed-Cup-Karten zu haben wären. Auch dass in Sachen Präsenation eher suboptimal.

Wer produziert eigentlich die Spiele fürs Fernsehen? Inzwischen bekommt ja jedes Zweitliga-Spiel mehr Einblendungen und Wiederholungen serviert, als Confed-Spiele.

Cherchez le Abseits. Unbemerkt von der Öffentlichkeit, hat die FIFA “Feinjustierungen” an einigen Regeln vorgenommen. Seit 2-3 Tagen wird ja u.a. über die modifizierte Auslegung des “passiven Abseits” gesprochen (Blatter: “passives Abseits hat es nie gegeben“). Ich zitiere die FAZ:

Bei der Präzisierung der Abseitsregelung ist nun klar festgelegt, daß ein Akteur ins Spiel eingreift, wenn er den Ball selbst spielt oder berührt, er einen Gegenspieler daran hindert, den Ball spielen zu können oder wenn er einen Vorteil aus der Abseitsstellung erlangt, indem der Ball vom Pfosten, der Querlatte oder einem gegnerischen Spieler zu ihm prallt. “Es hat nie das passive Abseits gegeben. Mit der Präzisierung der Regel werden wir diesen Begriff hoffentlich nie wieder hören”, sagte Joseph Blatter, der Präsident des Weltverbandes Fifa.

Jetzt erst ahnt man einen Nebeneffekt aus dieser geänderten Regelung, die von der SZ beschrieben wird. Abseits wird erst dann gegeben, wenn der Spieler den Ball berührt. Das erklärt warum so scheinbar spät die Fahne gehoben wird und gepfiffen wird. Nicht gerade ein Akt der Transparenz.

Brasilien – Griechenland 3:0

Da prallten Welten aufeinander und eine Halbzeit lang war es lustig anzusehen. Rehhagel und seine Griechen in altbewährter Betonmanier: hinten alles dicht machen, den ball irgendwie nach vorne dreschen, gucken dass man einen Freistoß, Eckball oder Einwurf bekommt und dann den Ball reinrüben.

So falsch war das Konzept nicht. Einer der Griechen (die schwarze Langmähne) kam bei den Standards fast jedesmal ungehindert zum Kopfball. Die Abwehrformation der Griechen ist auch nicht ganz so plump. Da gibt es während des Spiels öfters Umstellungen. Da wurde z.B. Robinho minutenlang von der schwarzen Langmähne in Deckung genommen, ehe hinten wieder alle auf Raumdeckung umschalten.

Die Brasilianer fanden nicht wirklich ein Konzept gegen die massive Deckung und litten deutlich an der fehlenden “Flügelpower” von Roberto Carlos und Cafu, die der Offensive noch mehr Optionen gegeben hätte. So musste alles durch die Mitte und genau dort standen schon die Griechen.

So musste schließlich eine individuelle Aktion herhalten um das Patt aufzulösen. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit schoß Adriano ein sagenhaftes Tor, von dem noch die Großväter ihren Enkel vorschwärmen werden.

Geplänkel nicht unweit des linken griechischen Strafraumecks. Der griechische Abwehrspieler vertändelt den Ball, Adriano bekommt den Ball. Die übliche Formation: der Grieche stellt sich vor Adriano, erwartet ein Dribbling. Adriano streichelt den Ball ein bißchen um ihn sich zurechtzulegen. Dann ein, zwei kleine, unentschlossene Tritte gegen den Ball, legt ihn sich vor, schaut zur Mitte, sucht nach Anspielpartner, der Grieche gibt einen kleinen Spalt Richtung Tor frei und mit einem Mal zieht Adriano ansatzlos ab und drischt den Ball ins Tor. So etwas von ansatzlos und ohne den Ball oder das Tor anzugucken, haste noch nicht gesehen. PREMIERE lieferte die Werte ab: 30,2m Distanz, 116km/h.

Nikopolidis wusste gar nicht wie ihm geschah und war noch minuten später völlig blass. Marcel Reif kreidet ihm den Treffer teilweise an, aber ich denke Nikopolidis war machtlos. Zum Zeitpunkt des Schusses stand er noch in der Mitte des Tors und gab es keine Veranlassung ins kurze Eck zu gehen. Und wie gesagt: der Schuß war ansatzlos, ohne auszuholen oder ohne zum Tor zu blicken.

Auch der zweite Treffer konnte sich sehen lassen, als Gilberto scheinbar einen Fehlpaß in den Strafraum produziert, Freund und Feind ihn ins Aus rollen wähnen, als aus dem Nichts noch Robinho angerannt kommt und aus spitzestem Winkel aus 5m den Ball noch “reinwürgt”.

Den Rest der Partie habe ich mir geschenkt. Zumindest 50 Minuten lang boten die Brasilianer nur vereinzelt Ware aus der Feinkost-Abteilung, aber wenn, dann waren es wirklich Delikatessen aus dem obersten Regal.

Zappeltball in Detroit

Ich habe mir gestern endlich Spiel 3 der NBA-Finals angesehen. So richtig vom Stuhl reißen mich die Finals dieses Jahr nicht. Was nicht zuletzt auch dadurch kommt, dass ich mit den Spurs seit Jahren, noch zu Zeiten des “Admirals” David Robinson, nichts so richtig anfangen konnte.

Was mich aber völlig annerven würde: wenn ich ein teures Finals-Ticket hätte und eine Reihe direkt hinter Stevie Wonder sitzen würde. Der Mann hat in den Pausen derart unrythmisch zur Musik mitgewippt und mitgeschunkelt als hätter er sich versehentlich auf ein Eichhörnchen gesetzt.

Okay, ich wäre wahrscheinlich schon früher negativ in der Halle aufgefallen, weil ich Mason irgendwann während der Spielerpräsentation stranguliert hätte.

Und in der Halbzeitpause wäre ich auf das Feld gerannt und hätte jeden einzelnen der Temptations aus ihren grauenerregenden Jacken geprügelt. “Papa was a rolling stone” in einem Las-Vegas-Liberace-Arrangement singen, während man fiese blaue-weiß-rote Jacken mit Glitzer trägt und die aufgedunsenen Finger vor lauter Klunker kaum hochkriegt, ist Höchststrafe für jemanden wie mich, der die lange Version für mit das beste hält, was schwarze Musik jemals rausgebracht hat.

So bleibt als Lichtblick von Spiel 3: Pistons haben gewonnen und Stevie Wonder hat eine sehr zärtliche Interpretation der Nationalhyme gegeben. Mundharmonika mit einem Streicher-Quartett (oder Quintett, whatever, hab sie nicht gezählt)

PREMIERE SPORT Portal, made by Idiots

PREMIERE SPORT Portal, die unendliche Serie… Seit heute nachmittag können wir ein neues Kapitel schreiben.

Kapitel 1

Ich rekapituliere: am 4.6.2005 ist der von vielen prophezeite worst case locker übertroffen worden, als sich das neue SPORT Portal von PREMIERE nicht nur als Usability- und gestalterische Katastrophe erwiese, sondern schlankweg allen, repeat: allen Abonnenten die Möglichkeit entzog Aufzeichnungen mehrere Stunden im voraus mit Videorekorder und Set-Top-Box aufzunehmen, weil das Format des EPGs umgestellt wurde.

Inzwischen scheinen der von PREMIERE propagierte Humax Festplattenrekorder sowie einige dBoxen mit “Fremdsoftware” mit dem neuen EPG-Format zurecht zu kommen, nicht aber die überwiegende Mehrheit der dBoxen.

Das dynamische Hopping der Optionen macht eine händische Programmierung unmöglich.

Kapitel 2

Montag 6.6.: PREMIERE bemerkt den am Samstag begangenen Verstoß bzgl. der Altersfreigabe von Wrestlingsendungen. Die Problematik der Altersfreigabe am Vor- und Nachmittag hatte man anscheinend bei Entwicklung des Portals nicht so richtig auf der Rechnung. Schaltet PREMIERE das Portal ab? Nein.

Man legt nun vor- und nachmittags bei Ausstrahlung von Wrestling auf einer der Optionen, das gesamte SPORT Portal und seine Optionen mit Jugendschutz. Wer um 16h Fußball sehen will, hat Pech, bekommt ohne Jugendschutz-PIN nur Schwarz zu sehen, weil auf Option x gerade WWF läuft.

Kapitel 3

Wochenende 11/12.6.: Der geballte Zorn legt sich immer noch nicht. Auch die NBA-Fans laufen Sturm, da sie ihren Videorekorder für die Finals nicht programmieren können, wenn sie nicht wissen, auf welcher Option die Finals laufen.

Wird das Portal abgeschaltet? Nein.

PREMIERE behilft sich mit der billigsten Möglichkeit: zum einen wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit “Option 2” für das NBA-Final propagiert, alleine auf der NBA-Seite von PREMIERE dreimal, zum anderen wird die Option 2 nicht mehr verändert, das “Hopping” zumindest von Option 2 wird eingestellt. Option 2 bleibt die ganze Zeit Option 2. So wie früher SPORT 2 die ganze Zeit SPORT 2 blieb. Was für ein Fortschritt.

Kapitel 4

Mittwoch/Donnerstag 15/16.6.: Die Konsequenz der “fixen” Option 2 dürfen nun auch die Fußball-Fans bemerken. Wer alle Optionen zum Confed-Cup nutzen will, muss zwischen Option 1, 3, 4, 5 und 6 zappen, aber dabei dadrauf achten, das er Option 2 überspringt, die ja inzwischen von PREMIERE zur fixen Non-Fußball-Option erklärt worden ist und sich daher, im Gegensatz zu den ersten Tagen nicht mehr hinter dem Fußball verschiebt.

Option 2 wird also für Fußball-Fans zum Störenfried.

Diesmal braucht es nur einen Tag bis PREMIERE auf den Ärger der Fans reagiert. Nein, das Portal wird nicht abgeschaltet.

Für die Begegnung Mexiko – Japan wird die Partie auf Option 1 im Normalbild übertragen, auf Option 2 gibt es Non-Fußball und dahinter das Fußball-Spiel im 16:9-Format und den Datenkanal. Und damit Option 2 nicht zum Störenfried beim Zappen verkommt, wird einfach das Signal von Option 1 nochmal auf Option 3 gespielt, 16:9 dann auf Option 4 und der Datenkanal auf Option 5. Der Fußball-Fan hat nun Option 3-5 ungestört zum Hin- und Herschalten, weil PREMIERE Fußball doppelt sendet.

Das Ende?

Mann, Mann, Mann, ganz großes Tennis wie PREMIERE verzeifelt versucht mit aus den Fingern gesogenen Improvisationen all die Kinken aus dem SPORT Portal zu beseitigen.

PREMIERE, es kann nur eine Konsequenz geben: schaltet das SPORT Portal ab!

Epilog

PREMIERE hat übrigens sieben Tage gebraucht, um mir auf meine eMail zu antworten, in der ich u.a. das Kommunikationsgebahren von PREMIERE in Frage stellte. PREMIEREs Antwort nach 7 Tagen: die in den Foren bereits vorher zu lesenden Textbausteinen sowie Auszüge aus der gestern publizierten PREMIERE Presseerklärung.

PREMIERE, verdammt viel Hybris gegenüber jemanden der dieser Tage entscheiden muss, ob er sein Abo verlängert.

Screensport am Donnerstag

Die Confed-Cup-Übertragungen startete gestern glücklicherweise mit einem Minimum an Eröffnungsfeierlichkeiten. Das Stadion dass die nächsten paar Tage kurz mal wieder “Waldstadion” heißt, wurde mit einem “packenden” Seiltanzakt zur Bolero-Musik eröffnet. Und vor dem Deutschland-Spiel fuhren weiße Riesenkondome auf Segways umher und streckten Speere symbolisierende Wunderkerzen entgegen. Kann mir jemand mal das dahintersteckende Bildnis erklären?

Lob gibt es für PREMIEREs Taktik-Perspektive vom Dach aus. Schelte für Fritz von TuT (hat Marcel Reif Urlaub?) der 80 Minuten brauchte um zum ersten Mal zu erkennen, dass die deutsche Nationalmannschaft verunsichert sei. Ich habe Beckmann nur in der letzten Minute jeder Halbzeit gehört, aber seine Analysen waren ungleich präziser als die vom alten Fritz.

Günter Netzer hat etwas unangenehmes, wenn er hinter seinem Stehpult nur noch von oben herab herumnörgelt.

Fetten Minuspunkt für PREMIERE wegen dem Sportportal. Zum einen wird das Zappen zwischen ARD und PREMIERE erschwert, weil beim Zurückschalten auf PREMIERE eben nicht nur die Kanalangabe ausreicht, sondern zwei weitere Knopfdrücke (jeweils mit einer Sekunde Verzögerung) notwendig sind, bis man wieder mit Bild und Ton bei der Nationalmannschaft ist.

Wie übel das Portal ist, machte sich auch dadurch bemerkbar, dass beim Umschalten zwischen den Perspektiven, sich PREMIERE inzwischen entschlossen hat, Option 2 fix mit einem Non-Fußball-Event zu belegen. Damit hoffen sie ein Improvisiorium anbieten zu können, dass das Aufzeichnen erleichtert (weil Option 2 nicht mehr willkürlich wechselt und sich so NBA programmieren lässt). Für den Fußballfan heißt das aber, dass die Hauptperspektive auf Option 1 lag und die weiteren Kameraoptionen auf Option 3, 4 und 5 lagen, also nicht mehr neben der Hauptoption lagen.

PREMIERE, es führt nichts drumherum: das SPORT PORTAL ist qua seiner Anlage einfach nur Bullshit, Bullshit, Bullshit. Und wenn PREMIERE hinsichtlich der Preiserhöhung einen Hauch von Kundenfreundlichkeit zeigen will, dann nimmt es das SPORT PORTAL zurück, dass so in der Mehrheit seiner User nicht angenommen wird und in der Mehrheit der verbreiteten Hardware nicht wie gewünscht funktioniert.

PREMIERE, wenn ihr Größe zeigen wollt, stampft das SPORT PORTAL ein. Es gibt keinen mir bekannten zwingenden Grund es so umzusetzen, wie es umgesetzt wurde.

Addentum zur gestern bekanntgewordenen Preiserhöhung. Die entsprechende Formulierung in der Pressemitteilung ist interpretationsfähig, aber anscheinend will PREMIERE ab August die Zweitliga-Spiele komplett auch als einzelne Option anbieten (statt Konferenz + Topspiel wie bislang)

(Addentum 2: meine vor sieben Tagen an zwei Adressen bei PREMIERE versandte Mail ist bislang noch unbeantwortet)

Donnerstag

12h00 MLB LA Angels – Washington, NASN

15h00 MLB Detroit – San Diego, NASN

18h00 Confed-Cup Japan – Mexiko, ZDF + PREMIERE live
(Vorberichte: PREMIERE ab 17h15, ZDF ab 17h05)

18h30 MLB Wednesday Nigth Baseball Texas – Atlanta, NASN

19h00 BBL-Finale Frankfurt – Bamberg, Spiel 2/5, PREMIERE live

19h15 EM/Frauen-Halbfinale Norwegen – Schweden, EUROSPORT live

20h45 Confed-Cup Brasilien – Griechenland, ZDF + PREMIERE live
(Vorberichte PREMIERE durchgängig seit 17h15, ZDF durchgängig seit 17h05)

21h30 MLB Oakland – NY Mets, NASN live

1h00 MLB Cincinnatti – Atlanta, NASN live

3h00 NBA-Finals Detroit Pistons – San Antonio Spurs, Spiel 4/7, PREMIERE live
It’s Option 2, stupid

4h00 MLB Seattle – Philly, NASN live