Deutschland – Australien 4:3. Bestandsaufnahme

Das Spiel war eine Enttäuschung für mich. Ich hatte einen anderen Auftritt der deutschen Nationalmannschaft erwartet.

Nach nicht ganz einem Jahr Amtszeit von Jürgen Klinsmann und Jogi Löw zeichnet sich so etwas wie das “ideale” deutsche Spiel ab. Ein Spiel das sich vorallem über den Raum, Tempo und Aggressivität definiert. Im Idealfall wird der Ball im Mittelfeld abgeknöpft und mit schnellen Gegenzügen Druck aufgebaut. Dabei soll die gesamte Mannschaft agieren und sich ggf. zurückziehen oder nach vorne hin operieren, so dass jeder Ballträger immer drei Anspielstationen zur Verfügung hat.

„Gute Mannschaften erkennt man daran, wie viele Anspielmöglichkeiten der ballführende Spieler hat“, erklärt Joachim Löw. „In Deutschland gibt es Mannschaften, bei denen man das Spiel ohne Ball wenig ausgeprägt sieht.“ Man könnte auch sagen: Mannschaften, bei denen das Spiel ohne Ball funktioniert, heben sich positiv von der Masse ab. Die Bremer zum Beispiel haben das in ihrem Meisterjahr so überzeugend praktiziert, dass manchmal der Eindruck entstanden ist, als hätten sie einen Spieler mehr auf dem Platz.

Solche Überlegenheit ist keine Frage der Begabung, sondern oft ganz einfach das Resultat harter Arbeit. „Wir müssen das Stehen aus den Köpfen kriegen. Bei Top-Mannschaften kann man das gut beobachten“, sagt Löw. „Da sprinten drei Spieler von dem ballführenden Mann weg, die den Ball gar nicht bekommen. Sie reißen nur eine Lücke für den vierten Spieler, der angespielt wird und das Tor macht.“

(Löw im Tagesspiegel)

Da wollen Klinsmann/Löw hin, das ist die Latte an der sie sich messen lassen müssen. Wo war der Fußball vor einem Jahr, wo ist er jetzt. So unwichtig das Turnier für die meisten Mannschaften ist, für die deutsche Nationalmannschaft ist er die erste und vor der WM einzige Möglichkeit zur Standortbestimmung.

So gesehen war das gestrige Spiel enttäuschend, phasenweise sogar grausam.

Der Knackpunkt des Spiels war die Abwesenheit des Mittelfelds. Zu selten gab das Mittelfeld Impulse nach vorne, zu selten war es die erste Abwehrfront die sich vor den Australiern aufbaute.

Es gab gestern die wunderbare Taktikkamera von PREMIERE, die das ganze Spiel aus der Vogelperspektive übertrug. Und sie zeigte die immense Lücke die sich zwischen der ziemlich klassisch spielenden Vierer-Abwehrkette (Hitzslperger, Mertesacker, Huth, Friedrich) und dem Mittelfeld auftat. Wenn Mertesacker nach dem Spiel in einem Interview davon sprach, dass die Australier mit Überzahl angerannt kamen, dann sprach er just von dieser Lücke. Von hinten heraus hatte die Abwehr kaum Anspielstationen und in dem Bereich zwischen deutschen Strafraum und Mittellinie konnten die Australier fast ungehindert agieren.

Das deutsche Spiel war zudem überwiegend statisch, was sich auch an einer hohen Zahl von Flanken aus dem Halbfeld zeigte, die an düsterste Nationalmannschaftszeiten unter Christian Ziege oder Jörg Heinrich zeigte. Das waren Verlegenheitslösungen.

Ich habe einiges an der Startaufstellung nicht verstanden und noch weniger die Einwechselungen nachvollziehen können. Ich bin mir daher nicht über den Stellenwertes des Spiels sicher, ob Klinsmann/Löw ob der vermeidlich schwachen Australier die Partie nutzen wollten um einiges auszutesten oder ob die Aufstellung bereits die Idealformation darstellen sollte.

Es gab für mich zwei Überraschungen in der Startformation: Friedrich als Außenverteidiger und Frings als defensiver Mittelfeldmann.

Es gibt für den rechten Verteidiger drei Alternativen (Owomoyela, Hinkel, Friedrich) von denen der Berliner m.E. die defensivste Variante ist. Auch wenn Friedrich sich bei Hertha in dieser Saison verstärkt ins Angriffsspiel einschaltete, ist er von den drei die offensiv schwächste Möglichkeit. Muss man gegen Australien wirklich die defensivste Variante ziehen? Für meinen Geschmack wäre es der ideale Gegner um Owomoyela und Hinkel weiter auszutesten, zumal Hinkel für meinen Geschmack im Russlandspiel deutliche Aufwärtstendenzen zeigte.

Friedrich war fleissig aber im Spiel nach vorne fand er häufig keinerlei Bindung mit Schneider und wirkte öfters kopflos. Aber immerhin konnte er sich zweimal entscheidend in Szene setzen, als sein verunglückter(?) Schuß von Kuranyi ins Tor gelenkt wurde und er durch sein Eindringen im Strafraum einen Elfmeter herausholte.

Wenn Defensivmann im Mittelfeld, dann Ernst oder Frings. In den letzten Testspielen hat m.E. Fabian Ernst den ungleich stärkeren Eindruck gemacht. Frings ist auch gestern völlig untergegangen. Oben erwähnte Problematik, dass die Australier die Vorherrschaft im Mittelfeld hatten, macht sich dann eben auch an Frings fest. Warum Ernst nur als Alibi wenige Minuten vor Schluß eingewechselt wurde, i don’t know.

Wenn es etwas positives zur deutschen Mannschaft zu sagen gibt, dann das sie phasenweise nettes Kombinationsspiel zeigte. In der Ära der Finsternis (a.k.a. Vogts und Ribbeck) wurde Druck meistens qua Kraft oder Einzelaktionen erzielt. Entweder ein Matthäus-Gewaltakt oder irgendeine Flanke die nutzbringend Verwertung fand.

Hier muss man sagen dass alle vier Tore (bzw. Elfmeter) sauber herausgespielt wurden und immer wieder kleine Rohdiamanten im deutschen durchscheinen. Das vierte Tor zum Beispiel: Ballack dringt ein und anstatt den Kunstschuß aus spitzen Winkel zu versuchen, gibt es die Abgabe zurück wo Podolski dort steht, wo er zu stehen hat. Das sind die leckeren Momente im deutschen Spiel gewesen.

Der Angriff: Kuranyi, Podolski
Kann man nicht viel zu sagen. Das was zu machen war, haben sie gemacht. Grundsätzlich hatten sie das Problem, dass sie zu wenig gefüttert wurden. Podolski wirkte besser als Kuranyi, weil er sich vorallem in der zweiten Halbzeit zurückhängen ließ um selber aus dem Mittelfeld heraus Angriffe zu initiieren.

Die Hereingabe von Asamoah war noch so eine Einwechslung die ich nicht verstand. Wenn Stürmer wegen mangelnder Vorlagen verhungern, hole ich doch keinen Asamoah rein. Asamoah ist im Gegensatz zu Podolski keiner der aus dem Mittelfeld heraus was starten kann, sondern eher ein Wühler in Tor- oder Eckfahnennähe.

Offensives Mittelfeld: Schweinsteiger, Ballack, Schneider
Schweinsteiger war der agilste und kreativste, litt aber sichtbar drunter, dass er keinen adäquaten Gegenpart hatte. Nicht umsonst war er immer dann am besten, wenn er sich im Zusammenspiel mit einen Partner in Szene setzen konnte, besonders mit Podolski.

Sinngemäß gilt das auch für Schneider, der offensichtlich nichts mit Arne Friedrich anfangen konnte. Die Auswechslung von Schneider gegen Deisler sieht immer noch mehr nach Beschäftigungstherapie für Deisler aus. Er ist dermassen ohne Anbindung imSpiel. Er hat einen Sprint nach dem anderen angezogen um dann vorne irgendwo zu verhungern. Erst der verloren wirkende Friedrich und dann der einsame Deisler: nach der Einwechslung war die rechte Seite tot, alleine Podolski sorgte für Belebung.

Das fehlende Verbindungsstück für Schneider, Schweinsteiger und den Stürmern war Ballack, der zu selten lichte Momente hatte und häufig sehr statisch wirkte. Der quasi abwesende Ballack machte häufig aus Schneider und Schweinsteiger einsame Tänzer auf großer Bühne.

Defensives Mittelfeld: Frings
Das war zu wenig. Diese Position war gestern die Schlüsselstelle und sie wurde von Frings mehr oder weniger aufgegeben und den Australiern überlassen.

Abwehr: Hitzlsperger, Huth, Mertesacker, Friedrich.
Die Abwehr agiert derzeit sehr vorsichtig und bleibt daher immer weit hinten. Im gestrigen Spiel wurde das zu einem echten Problem. Weil die Australier im Mittelfeld schalten und walten konnten wie sie wollten, kamen sie mit hoher Geschwindigkeit auf die Viererkette an der Strafraumgrenze herangeschossen. Dann quicke Kurz- oder Doppelpässe und die Verteidiger waren hoffnungslos ausgespielt, konnten nur noch hinterherrennen. Jedwede Ordnung wurde mit einem Pass komplett ausgehebelt und die Deutschen versuchten nur noch die nächstbeste Lücke zu stopfen.

Das ist ein Problem des fehlenden Mittelfeldes gewesen, aber auch ein Problem der sehr tief stehenden Abwehr, die offensichtlich nicht in der Lage ist, mit der Abseitsfalle solche schnellen Gegenzügen das Gift zu nehmen. Insofern ist es kleinkariert etwaige Kritik an Huth oder Hitzlsperger festmachen zu wollen. Es ist vielmehr die gesamte Abwehr und darüer hinaus ein Folge eines Dominoeffektes der bereits im Mittelfeld startete.

Etwas Bedenkliches kommt aber hinzu. Ich bin durchaus ein Freund der Torwart-Rotation gewesen, zumal sie zumindest bei Kahn zu Erfolg im Sinne besserer Leistung zeitigte.

Was aber gestern bedenklich stimmte, waren die immer wieder auftretenden Abstimmungsproblem zwischen Kahn und seinen Vorderleuten. Symbolisch dabei die 21te Minute, als Huth zuerst einen Freistoß verursachte, weil er einen überflüssigen Bodycheck machte, obwohl Kahn in der Nähe war. Und dann der Freistoß selber, bei dem in der Mitte hochgesprungen wurde. Beides Dinge die auf zuwenig Kommunikation zwischen Kahn und den Abwehrspielern hindeutet.

Zu guter Letzt, um die eher schlechte Laune abzurunden: Im Confed-Cup wird man meines Wissens nach der zweiten gelben Karte für ein Spiel gesperrt. Und gestern wurde einiges vom gelben Karton verteilt: Ballack, Huth, Schweinsteiger, Friedrich. Da rollt ein Problem auf die deutsche Mannschaft zu, hinsichtlich des dritten Gruppenspiels, gegen Argentinien.

PREMIEREs 35 Euro-Tritt in die Klöten

PREMIERE hat heute mittels Pressemitteilung Preiserhöhungen bekanntgegeben. Insbesondere die Abonnenten des Sportpakets spüren Koflers eiskaltes Händchen an der Gurgel.

Nun sollte man als Beobachter meinen, dass das mit Vollkaracho gegen die Wand gefahrene SPORT Portal wäre Grund genug sich jetzt nicht noch mit so etwas aus dem Fenster zu lehnen. Au contraire wie man in München zu sagen pflegt.

Die Preisänderungen gelten nur für alle Abos die nach dem 1. August abgeschlossen werden (bzw. verlängert werden). Wie es mit Abos aussieht, die in den nächsten Wochen verlängert werden, weiß ich nicht.

Das SPORT-Paket

Bislang gab es ein Sportpaket das je nach Vertragslaufzeit, zwischen 23,– und 25,– EUR im Monat kostete. Das SPORT-Paket wird nun in zwei Pakete aufgesplittet. Dabei ist die Trennlinie nicht, wie vor einigen Tagen spekuliert, “Live” oder Nicht-“Live”, sondern Fußball und der Rest. Ja, genau, es erinnert an selige “KICK”-Tage.

Neben PREMIERE SPORT (19,90 EUR) wird als zweites Paket ein PREMIERE FUSSBALL LIVE (14,90 EUR) eingeführt. Ohne wohlgemerkt irgendeine Änderung am Leistungsumfang bekantzugeben. Es werden also nicht mehr Übertragungen oder Wiederholungen versprochen (erinnert sei an Bundesliga-Spiele die von PREMIERE – mit einer Ausnahme – nicht vor Montag wiederholt werden). Es gibt unterschiedliche Auffassungen ob FUSSBALL LIVE auch solo abonnierbar ist, oder nur mit THEMA, SPORT oder FILM.

SPORT scheint zumindest pro Spieltag ein Bundesliga- und Zweiliga-Spiel zu enthalten.

Interessant ist übrigens an der Presseerklärung, das für das SPORT-Paket explizit NBA, NHL und MLB erwähnt werden. Na? Welche US-Sportart ist nicht aufgeführt?

NFL-Fans die nun verlängern, spielen Russisch Roulette. Die letzten beiden Vertragsverhandlungen von NBA und NFL hat PREMIERE nie bis zum Saisonstart gebacken bekommen. Wenn ich mich richtig erinnere – bin mir nicht sicher – fielen bei der NFL 3 Spieltage und bei der NBA die ersten drei Monate seinerzeit aus.

Nicht erwähnt, im Gegensatz zur Primera Division und Premiership, wird auch die Serie A, dessen Rechte anscheinend auch offen sind.

Kofler verteidigt die Preiserhöhung vorallem für Fußballfans mit den hohen Kosten. Auf den Aufwand für Fußballübertragungen würden inzwischen 25% des Jahresumsatzes entfallen. Und überhaupt wären in England und Italien adäquate Fußball-Angebote mit 48 bzw. 47,– EUR teurer.

Die anderen Änderungen

Neben den Preisänderungen im SPORT-Paket wurde auch sonst ein bißchen rumgerührt:

Aus PREMIERE PLUS (grün, mit 13th Street, Dokukanäle und Musik-Radiosender) wird PREMIERE THEMA. THEMA ist nun auch als einzelnes Paket buchbar.

PREMIERE START wird nur noch als zeitbegrenzte Abo-Möglichkeit, als “Schnupperangebot” abonnierbar sein.

PREMIERE KOMPLETT bleibt unverändert. Damit ist der Köder von PREMIERE klar ausgelegt: Wer 35,– nur für Sport ausgibt, wird sich überlegen für nur 8 EUR/Monat mehr das KOMPLETT-Paket zu holen, dass alle Kanäle umfasst, auch FUSSBALL Live, und dazu auch die Programmzeitschrift “TV Digital” formerly known as “TV Kofler”. Alle die außerhalb des Sportes auch nur ein anderes Paket abonnieren wollen, fahren mit dem Komplettpaket besser.

Die Preise

START: 5,– EUR, max. 12 Monate solo abonnierbar

FILM: 24,90 EUR (bislang 23,–/25,–)

SPORT-Tagesticket: 5,– EUR
SPORT (ohne Fußball): 19,90 EUR
FUSSBALL: 14,90 EUR
SPORT + FUSSBALL: 34,80 EUR

THEMA + START: 19,90EUR/Monat
THEMA + FILM: 34,80 EUR/Monat (bislang 33/35,–)
THEMA + SPORT: 29,80 EUR
THEMA + FUSSBALL: 24,80 EUR
THEMA + SPORT + FUSSBALL: 44,70 EUR

KOMPLETT: 43,– EUR (unverändert)

Screensport am Mittwoch: Tag der Confed

Heute geht es nach all den strammen Vorberichten endlich mit dem Confed-Cup los. Noch zwei Tage mehr Gesülze der diversen ARD-Anstalten und man hätte vom Fed Up-Cup sprechen müssen. Apropos Gesülze: heute startet EUROSPORT mit seiner “Doppelpaß”-Variante namens “Drop Kick”. Das Phrasenschwein vorm Mikro ist Rudi Brückner, gesendet wird aus einem Münchner Hotel und Gäste sind “Kalle” Riedle, “Rudi” Völler und Erwin Staudt.

PREMIERE-Zuschauer werden allgemein in den nächsten Tagen die Sportübertragungen mit verdammt glasigen Augen betrachten, denn heute hat PREMIERE Preiserhöhungen für das Sportpaket bekanntgegeben, die wohl nahezu alle in ihrer Höhe überrascht haben. Ich werde darauf noch auf einen gesonderten Eintrag eingehen. Kurzfassung: das Sport-Paket so wie wir es bislang kannten, wird ab ersten August statt 23,– 34,80 EUR kosten. Wie gesagt: Details wie Bestandskunden gehandlet werden etc.., in einem gesonderten Eintrag.

Nicht unterschlagen werden sollten die Frauen. Heute gibt es bei der EM in England das Halbfinale (live auf EUROSPORT), dass sich einigermassen gut zwischen die Confed-Spiele einklemmt.

Mittwoch

16h30 MLB LA Angels – Washington, NASN

18h00 Confed-Cup Argentinien – Tunesien, ARD + PREMIERE live
(EUROSPORT mit einer 135min. Zusammenfassung des Tages: 23h00)
Vorberichte: ARD ab 17h00, PREMIERE ab 17h50.

19h30 EM/Frauen Halbfinale Deutschland – Finnland, EUROSPORT live

20h15 MLB ChiCubs – Florida, PREMIERE live
(Diese Partie steht nicht in allen TV-Guides)

20h30 MLB Detroit – San Diego, NASN

21h00 Confed-Cup Deutschland – Australien, ARD + PREMIERE live
(Vorberichte: ARD ab 20h15, PREMIERE ab 20h35. PREMIERE berichtet mit 6 Kameraoptionen)

1h00 MLB Wednesday Night Game Texas – Atlanta, NASN live

Asafa Powell mit neuem 100m Weltrekord

Eben läuft im IAAF-Meeting von Athen Asafa Powell 9,77 auf 100m und überholt den Weltrekord von Tim Montgomery (9,78). Die Zeit wurde nachträglich nochmal um eine Hunderstel runtergeschraubt.

Powell hatte bereits in den Vorläufen dicht am Weltrekord gelegen und eben war da auch noch Luft drin, da er 3-4m vor der Ziellinie schon Spannung rausläßt und zur Uhr guckt.

Screensport am Dienstag: Immer noch kein Confed-Cup

Nein, nein, man lasse sich durch die Zahl der Sondersendungen nicht täuschen, der Confed-Cup ist wirklich noch nicht losgegangen.
ARD 12h15 – 13h Liverübertragung Pressekonferenz Nationalmannschaft (Whl: 15h15 EinsPlus), 16h30 – 17h HR-Sondersendung, 16h40 – 16h55 WDR-Sondersendung.
Wie gesagt: noch ist kein Confed-Cup.

Endlich wieder Leichtathletik-Meetings auf EUROSPORT, endlich wieder the fantastic duo Dirk Thiele und Siggi Heinrich. Ich glaube es gibt keine anderen deutschen Kommentatoren die man so locker über 3-4h nebenbei weghören kann, während man abwäscht, Abendessen und andere häusliche Aktivitäten macht. Und vorallem: noch ist kein Confed-Cup.

Heute abend ist im übrigen Spiel 3 der NBA-Finals, falls das jemand dank neuem PREMIERE SPORT PORTAL nicht mitbekommen hat. Auch nach zehn Tagen ist es dem High-Tech-Unternehmen PREMIERE noch nicht gelungen die Probleme mit dem EPG zu beseitigen. Stattdessen wird einem händisch geholfen. Auf der NBA-Seite prangt inzwischen gleich dreimal der Hinweis, dass die Übertragung auf Option 2 kommt. Das ist in etwas so, wie wenn bei Stromausfall im Büro die Jungs vom E-Werk vorbeikommen und einem eine Packung Batterien in die Hand drücken.

Kriegen sie auch nicht bis zum Confed-Cup gebacken. Der ist morgen, der Confed-Cup.

Dienstag

12h00 MLB San Diego – ChiSox, NASN

15h00 MLB ChiCubs – Red Sox, NASN

18h00 – 21h00 IAAF-Meeting in Athen, EUROSPORT live

18h30 MLB Monday Night Baseball Texas – Atlanta, NASN

20h00 – 22h00 NASCAR Busch-Series vom Nashville Superspeedway, MOTORS TV
Das (Der?) Nashville Superspeedway ist ein 1,333 Meilen-Trioval mit mittlerem Banking: 14 Grad in den Kurven, 9 bzw. 6 Grad auf den Geraden. Nashville ist eine der wenigen Strecken auf denen nur die “zweitklassige” Busch-Series, nicht aber die Hauptserie, der NASCAR Nextel Cup fährt.

21h00 – 23h00 Boxen aus Neuseeland, EUROSPORT
Es ist zwar Konservenkost vom März, aber mein Gott, wir haben ja inzwischen nichts anderes. Und wo wir schon bei EUROSPORT-Kultkommentatoren sind, ich sage nur Werner Kastor… Mit David Tua tritt zudem ein bekannterer Name aus dem Schwergewicht an (gg. Talmadge Griffis).

21h30 MLB LA Angels – Washington, NASN

1h00 MLB Detroit – San Diego, NASN live

3h00 NBA-Finals Detroit Piston – San Antonio Spurs, PREMIERE live

NFLE am (Saison)Ende

Es soll eines der spannendsten Finale in der NFLE-Geschichte gewesen sein, die nicht belohnte Aufholjagd des dreifachen Champions Berlin Thunder gegen die Amsterdam Admirals.

Die eigentliche Finale erfolgt aber erst im September oder Oktober, wenn die 32 Teambesitzer der NFL über ihren Ableger NFL Europe entscheiden. Vor zwei Jahren, bei der letzten Abstimmung, ist die NFLE um eine Stimme an der Schließung vorbeigeschrammt.

Im Nachklapp zur WorldBowl verbreiten die Verantwortlichen Optimismus. und hegen wieder Expansionspläne. Müssen sie auch, den Stagnation ist vermutlich das Gefährlichste was man den Teambesitzer wird vorlegen können.

Einer der Maßstäbe wird die Wirtschaftlichkeit der Liga und ihrer Franchises sein. Es wird gemunkelt dass Galaxy und Rhein Fire in den schwarzen Zahlen sein sollen. Wenn dem so ist, dann ist die Meßlatte für die Rentabilität klar: es müssen zirka 25.000 Zuschauer im Schnitt kommen (Düsseldorf hatte heuer ein Schnitt von 22.500 Zuschauer).

An dem Zuschauerschnitt gemessen tat die Aufnahme der Hamburg Sea Devils sehr gut, die aus dem Stand auf einen Schnitt von fast 18.000 Zuschauer kamen und das Potential haben, binnen 2-3 Jahre an die schwarze Null heranzukommen. Unterm Strich kamen dieses Jahr 19% mehr Zuschauer, auch Berlin zeigte zuletzt gute Zuschauerzahlen (von 14.000 auf 16.900). Amsterdam stagnierte (12.800 Zuschauer). Die Centurions in Köln steigern sich von 11.500 auf 14.200.

Zahlen mit denen NFLE-Chef Jim Conelly seinen Optimismus untermauern möchte. Je nach Medienbericht möchte er im September/Oktober von den NFL-Teambsitzer gleich einen 5- oder 10-Jahresplan abgenickt bekommen. Wollte er öfters und hat doch nur zwei Jahre gekriegt.

Die Amsterdam Admirals gelten erstmal als gesichert, nicht zuletzt als einzige Nicht-Deutsche-Franchise. Connelly sieht für 2007 die nächste Expanison vor. Laut WELT und sid sollen an die NFLE soviele Expansionswünsche von Seiten der Stadionbetreiber gekommen sein, dass man bereits an der Installation von 8 deutschen Teams denkt. Wer spekulieren will: der Westen dürfte derzeit hinreichend dicht sein und das Schalke seine Option zieht, glaube ich nicht mehr. Schlankerhand würde ich deshalb auf ein Ost-Team und zwei Teams im Süden tippen. Soviele WM-Stadien gibt es dort nicht, daher riecht das für mich nach Leipzig, Stuttgart und München.

Probleme bereitet die nächste Saison aufgrund der WM. Die Liga wird zwei Wochen früher anfangen müssen, bei noch kälterem Wetter. Laut WELTdürfen zudem in diversen Stadion die letzten beiden Heimspiele nicht ausgetragen werden: Frankfurt, Köln, Hamburg und Berlin. Der Ausfall von vier Stadien in einer Sechs-Team-Liga würde, vorsichtig formuliert, gewisse logistische Probleme aufwerfen.

Das alles wird vermutlich im September wurscht sein, wenn jeder NFL-Teambesitzer sieht, dass er wegen der NFLE 300.000 EUR direkte Subvention sowie einige Spielergehälter übernehmen muss. Und dann wird das Grübeln über die NFLE einsetzen.

Screensport am Montag

Der Montag dient diesmal möglicherweise zur Aufbereitung von hinreichend Versäumten. Zum Beispiel auf PREMIERE das erste Final in der BBL (Whl: 16h30, 19h30, 23h30) und diesmal gibt es sogar das NBA-Final, Spiel 2 zu einer Sendezeit in der auch berufstätige Erwachsene vor dem Fernseher sitzen (Whl: 13h30, 18h00, 22h00).

Das DSF wird weiter ignoriert, daher nix zur Tour de Suisse.

Das ZDF bringt außer der Reihe heute eine Live-Übertragung einer Pressekonferenz der Nationalmannschaft anläßlich des Confed-Cups (12h15 – 13h). Der WDR beginnt heute für zwei Wochen jeden Nachmittag mit einer Viertelstunde Confed-Berichterstattung (16h40 – 16h55). Der HR steigt morgen mit täglich einer halben Stunde (16h30 – 17h00) ein. EUROSPORT wird ab Mittwoch ab 17h00 eine “DSF-Doppelpaß”-like Sendung zum Confed-Cup aufnehmen. “Dropkick“. Moderator: der vom DSF geschasste Rudi Brückner.

Nationaler Wahnsinn bereits ein Jahr vor der WM. Nicht auszumalen wie die Fernsehanstalten nächsten Sommer klotzen werden.

Ansonsten beschränke ich mich heute auf ein NASN-affines Sportprogramm. NASN nimmt heute erstmals Stock Car-Rennen ins Programm. Da die Sendung von NASN nicht weiter sonderlich promotet wird, nehme ich an, dass es sich um einen Lückenfüller handelt, der nur einige Wochen währt.

Montag

14h00 MLB St.Louis – Yankees, NASN

17h00 AFL ArenaBowl, NASN

20h00 ARCA Stock Cars Milwaukee Mile, NASN

22h00 MLB ChiCubs – Boston, NASN

1h00 MLB Monday Night Baseball Texas – Atlanta, NASN live

Großreinemachen beim VfB Stuttgart. Für wen?

Das Modell Wolfgang Wolf und Marek Mintal von Nürnberg nach Stuttgart kann wohl inzwischen ad acta gelegt werden.

Es überrascht wie lange der VfB für die Trainersuche braucht. Nicht angenehm für den nächsten Coach, denn unterdessen wird im Kader aufgeräumt. Kevin Kuranyi folgt – je nach Lesart – entweder dem Lockruf des Geldes oder wurde einmal zu häufig vom Stuttgarter Präsidium angepinktelt. Hakin Yakin kehrt zurück in die Schweiz und Imre Szabics geht zum 1.FC Köln.

Damit hat der VfB endgültig sich von der Magath-Ära verabschiedet. Mit Kuranyi geht die zweite (Lahm) von vier Schlüsselfiguren (Hildebrandt, Hinkel) für den damaligen Aufschwung von Bord. Es spricht nicht für die Instanzen des Vereins, das einst Konstanz angekündigt wurde, aber immer wieder Schritte getätigt worden sind, um das Fundament des von Felix Magath Aufgebauten abzureißen. Das fing schon mit der Wahl von Mathias Sammer als Nachfolger an, dem alles nachgesagt wurde, nur nicht Aufbauarbeit von jungen Talenten.

Man kann es sich im Falle von Kuranyi leicht machen und das Motiv für den Wechsel im Penikunären suchen. Ich weise aber darauf hin, dass es beim Wechsel von Kuranyi einige Parallelen zum damaligen Wechsel von Magath gibt und Ursachen auch im Präsidium und Management zu finden sind.

Bereits zum Ende der Saison hat sich Kuranyi über mangelnden Rückhalt aus dem Verein beschwert. Laut Stuttgarter Zeitung sagt er nun:

In den letzten Wochen kam nicht ein Anruf vom Präsidium. Keiner hat mir gezeigt, dass man mich halten will. Das hat mich sehr enttäuscht

Erinnert sei an “Magaths Tag der Abrechnung“, in der er in einem Interview mit der SZ ein halbes Jahr vor seinem Wechsel dem Präsidium das Menetekel an die Wand gemalt hat und es nicht reagierte.

Und um die Sache mit dem Lockruf des Geld zu relativieren, sagt Kuranyi – nicht ungeschickt – dass der VfB mit diesem Transfer (7 Mio EUR) mit einem Schlag mehr Geld einnimmt, als der VfB dem Kuranyi bislang jemals als Gehalt gezahlt hat.

Man ahnt dass der nächste Trainer des VfB in ein Vakuum reinkommt, dass er zunächst selber mit Struktur und Vision füllen muss.

Nur wer dieser Trainer ist, ist noch offen. Der am häufigsten gehandelte Name ist Walter Schachner vom Grazer AK, mit dem man bereits letztes Jahr in Verhandlungen stand. Aber gerade deswegen hätten die Verhandlungen mit ihm schnell über die Bühne gehen müssen. Was ist das Problem? Fordert Schachner zu viel? Zu viel Geld? Zu viel Macht? Oder ist Schachner nur Plan B?

Laut WELT werden derzeit zwei weitere Namen in die Runde geworfen. Eine “kleine” Lösung namens Trond Sollied vom FC Brügge. Belgischer Meister geworden, offensivfreudig, in Europa begehrt.

Und eine große Lösung namens Giovanni Trapattoni, den Staudt angeblich favorisieren soll.

Oh je, Trapattoni… Ein netter, manierlicher, älterer Herr. Aber wie der VfB darauf kommt, das Trapattoni in sein Profil passt? Zum einen ist Trapattoni ein Reisender. Nun hat er auch beim FC Porto, trotz Titelgewinn, seine Zelte vorzeitig wg. Heimweh abgebrochen. Das Thema sollte den Bayern nur zu bekannt sein…

Zum anderen ist Trapattoni ein guter Verwalter. Er kann auf Bestehendem sein eigenes System aufsetzen (zumindest meistens. Beim ersten Anlauf mit den Bayern hat es nicht geklappt, die 4er-Kette wurde zugunsten des Liberos Matthäus aufgegeben). Aber er ist keiner der in Zeiten des Umbruchs vorangeht und “Folgt mir!” sagen kann.

Und einen Trapattoni zu nehmen, nachdem das zahlende Volk die Spieler u.a. wegen ihrer defensiven Ausrichtung ausgepfiffen hat…

Die Lösung Trapattoni wäre die Entscheidung des VfB das Stil über Konzept geht. Wenige Wochen nachdem mit Sammer ein “konzeptfreier” Trainer entlassen worden ist, erweist sich der VfB als sehr schmerzfrei.

Strunzenglück

Sehr erhellender Artikel in der Welt über Thomas Strunz und den Managerposten beim VfL Wolfsburg.

Als einst Peter Pander nach der Panne mit der Spielberechtigung (und wg. fehlendem Standing in den ambitionierten VW-Kreisen des VfL-Aufsichtsrats) flog, suchte, laut Welt, der VfL nach einem Manager und bat die Bayern um eine Empfehlung. Nachdem reihenweise die Kandidaten, angefangen von Rolf Rüssmann über Marco Bode bis hin zu Michael Preetz absagten, kam man zum Kandidaten Thomas Strunz.

Neu war mir dass die Kandidatenauswahl pro Strunz, nun ja, von gewissen Kräften gesteuert wurde.

Was war Thomas Strunz vorher? Spielerberater im Auftrage seiner Firma “Strunz & Friends”
Wer ist die größte Kraft im Aufsichtsrat? VW.
Wer gibt die meiste Penunze? VW.
Wer ist größter Anteilseigner von VW? Das Land Niedersachsen.
Wer war früher Ministerpräsident von Niedersachsen? Sigmar “Das Schwabbel” Gabriel.
Wer ist an einem Unternehmen CoNeS beteiligt, dass sich für Beraterverträge von Volkswagen hat bezahlen lassen? Freund Schwabbel.
Wer ist an der Firma “Strunz & Friends” beteiligt gewesen? Freund Schwabbel.

Und nun ist der Strunz Manager beim VfL Wolfsburg geworden. Was’n Zufall.

Darüber hinaus sorgt in Wolfsburg für weiterer Ärger, dass ihm nun die Argentinier-Fraktion langsam aber sicher von Bord geht und Schalke keinen Hehl über ihre Freunde vor der großzügigen Transfersumme des ehemaligen Strunz-Klienten Mike Hanke machen. Reinhard Stumpf wird per Handy von seiner Vetragsauflösung unterrichtet, Brdaric, selber ein abgezocktes Schlitzohr, spricht vom Mobbing.

Das riecht derart aus jeder Pore nach heißen und innigen Ärger in Wolfsburg, dass es mich wundern würde, wenn wir hier in zwölf Monaten noch über einen Manager Strunz in Wolfsburg reden.

Zehn fürs erste. Lions – Devils 3:7

Anzahl der Punkte in der vermeidlichen Spitzenbegegnung der GFL (deutsche Football-Bundesliga): zehn.

Die Hamburg Blue Devils gewannen ihr erstes Saisonspiel bei den Braunschweig Lions 3:7 und ich bin völlig baff. Zum einen hatten die Blue Devils durch die Insolvenz eine hinreichend turbulente Saisonvorbereitung, garniert mit Spielerabgängen und mitunter schwach besuchtem Training. Zum anderen halte ich Kent Anderson, der wieder nach Braunschweig zurückgekehrt ist, in Sachen Taktik und Motivation für das Beste was es seit Jahren in der GFL gibt (wiewohl man möglicherweise über seine menschlichen Qualitäten streiten kann). Ich hatte mit dem schlimmsten für die Devils gerechnet. Von wegen. Braunschweig Lions – Hamburg Blue Devils 3:7, alle Punkte fielen im 2ten Viertel.

Meister Berlin Adler stolperte in Dresden. Die Monarchs gewannen 34:29. Zweite Niederlage der Saison für den meister (1-2)

Nach drei Spielen führen in der GFL Nord die Cologne Falcons ungeschlagen. Die Lions 2-1. In der GFL Süd haben alle Teams 1-1 als Bilanz, nur Marburg hat nur ein Spiel gespielt und das haben sie verloren.