BMW und Sauber heiraten heute

Pitpass.com meldet das BMW heute vormittag kurzfristig eine Pressekonferenz in München anberaumt hat. Vor dem Altar das Brautpaar: Mario Theissen und Peter Sauber. Details des Ehevertrages sind noch nicht bekannt, ebenso wenig die Reaktion der bösen Stieftochter Williams. Patrick Head ist gerade unterwegs, kleine Kinder frühstücken.

Auf der BMW-Motorsport-Website soll ab 14h00 ein Live-Audio-Stream zur Verfügung gestellt werden.

Screensport am Mittwoch: Du, Ei?

Sorry, mein Blutdruck geht gerade wieder hoch, weil ich sehe, dass die PREMIERE-Spacken trotz “bis zu 15 Optionen” es nicht gebacken bekommen, US-Sport zu akzeptablen Zeiten zu wiederholen. Das Baseball-Spiel heute nacht – übrigens unverschlüsselt ausgestrahlt – wird nur nächtens oder morgen mittag wiederholt. Wer Spaß hat, kann ja mal durchzählen, wie häufig Confed-Cup-Spiele bis Samstag abgenudelt werden.

Du, Ei?

Ansonsten beginnt heute nacht bei NASN die CFL, “Canadian Football League“, und damit die nordamerikanische Football-Saison. Die CFL spielt mit Regeln die sich an einigen Details stark vom NFL-Football unterscheiden und daher gemeinhin ein sehr viel offensiveres und paßlastigeres Spiel ermöglichen. Die CFL hat die NFL ab und zu mit einigen namhaften schnellen Receivern oder wurfgewaltigen QBs versorgt.

So gibt es ein größeres Spielfeld (paar Yards breiter und 30yds länger als 65yds von Mittellinie bis zur Endzone. Die Endzonen sind 20 statt 10yds tief). Es gibt nur 1 Auszeit pro Team pro Hälfte und nur 20 Sekunden statt 40 Sekunden Zeit zum Starten eines Spielzuges.

Die Teams sind 12 Mann groß, das Backfield der Offense darf sich vor dem Snap ungehindert bewegen.

Es gibt nur 3 Downs statt 4 um zehn Yards zu erreichen und beim Scrimmage sind Offense und Defense Line 1 Yard voneinander entfernt statt den gegenseitigen Odem zu spüren.

Neben den handelsüblichen Punktemöglichkeiten kennt die CFL auch noch das oder den “Rouge” (1 Punkt), eine Art Safety bei verschossenen FGs und Kickoffs, wenn also der Gegner mit dem aufgenommenen Ball in der Endzone niedergefällt wird.

Ende November gibt es das Endspiel – den Grey Cup – in Vancouver. Die neun Teams sind in einer East und West Division aufgeteilt:
Montreal Alouettes, Toronto Argonauts, Hamilton Tiger Cats und Ottawa Renegades im Osten.

Der Westen mit British Columbia Lions, Edmonton Eskimos, Saskatchewan Roughriders, Winnipeg Blue Bombers und Calgary Stampeders.

Im letzten Jahr gewann der Underdog aus Toronto 27:19 gegen den Favoriten, die BC Lions. Anders als in der NFL hat man selten “Cinderella-Stories” wo Tabellenletzte in der darauffolgenden Saison plötzlich zur hübschen Braut im Finale werden. Im Westen ist Calgary seit drei Jahren der Bodensatz und Edmonton immer in den Playoffs dabei. Im Osten dominieren meistens Montreal und Toronto.

Obwohl jedermann die NFL kennt, ist die CFL die traditionsreichere Veranstaltung. Der Grey Cup wird dieses Jahr zum 93ten Male ausgetragen und die Toronto Argonautes gelten als älteste nordamerikanische Sportmannschaft (gegründet 1873). Zum existenzbedrohenden Fiasko geriet der Versuch der CFL Mitte der 90er Jahre etwas vom großen Geldkuchen der US-amerikanischen Footballbegeisterung abzubekommen und CFL-Teams in den USA aufzubauen. Recht willkürlich streute man ab 1993 CFL-teams quer über das weite US-Territorium in Sacramento, Las Vegas, Shreveport, Baltimore, Memphis etc… Doch es gelang nicht einen lukrativen Fernsehvertrag an Land zu ziehen und da nur Baltimore und San Antonio schwarze Zahlen schrieben, wurde 1996 der Stecker aus der “CFL USA” gezogen.

Die CFL ist durch dieses Abenteuer in böseste finanzielle Turbulenzen geraten und konnte letztendlich nur durch einen Kredit des “Erzfeindes” NFL am Leben gehalten werden. Die NFL hatte an der CFL ein Interesse als mögliches Spielerreservoir. Die CFL stand sogar kurz davor sich an Vince McMahon und seiner World Wrestling Federation zu verkaufen, aber in letzter Sekunde zog die CFL den Deal zurück. McMahon gründete daraufhin 2000 die XFL die trotz eines Fernsehvertrages mit NBC nach einer Saison im Sommer 2001 ihre Segel streichen musste.

Die CFL befindet sich inzwischen wieder in ruhigeren Gewässern, hat sich stabilisiert. Nach dem US-Desaster hat man nun wieder ein neuntes Team aufgebaut, die zwischenzeitlich Pleite gegangenen Ottawa Rough Riders in Form der Ottawa Renegades und denkt für 2008 über ein zehntes Team zum Auffüllen der Ost-Division nach. Die Rede ist von Halifax, Moncton oder Quebec City.

Die derzeitigen Umstände könnten die Saison 2005 zu der interessantesten der CFL machen. Die NHL ist derzeit ziemlich tot und die CFL – eh die einzige rein kanadische Profiliga größeren Ausmaßes – könnte zahlreiche ausgehungerte Sportfans abgreifen.

NASN wird pro Woche zirka zwei Spiele der CFL live übertragen, meistens am Wochenende, meistens gegen Mitternacht.

Eine schicke Darstellung der Logos aller CFL-Teams quer durch die Geschichte gibt es auf dieser Website: http://www.misterhabs.com/CFL.htm

Mittwoch

20h00 MLB Houston – Colorado, NASN live

20h45 Confed-Cup Brasilien – Japan, ZDF + PREMIERE live
als zusätzliche Option bei PREMIERE: Griechenland – Mexiko
(Vorbericht PREMIERE ab 20h, ZDF ab 20h15)

1h30 CFL Season Opener Montreal Alouettes – Hamilton Tiger Cats, NASN live
(Whl: Do 17h, Fr. 11h30)

4h00 MLB LA Angels – Texas Rangers, PREMIERE live
(Whl: Do 12h15)

F1: zwei Tage nach Indy

Was ist denn jetzt eigentlich mit den Michelin-Reifen in Indianapolis gewesen? Elmar Brümmer in der SZ nennt endlich die Probleme:

Die Nahtstelle zwischen der Reifenschulter und der Lauffläche war der französischen Firma zu fragil geraten. Um den sonst auf der Strecke fahrenden Rennwagen der Indy Racing League mehr Haftung zu verschaffen, war der Streckenbelag im vergangenen Jahr aufgeraut worden. Die neue Oberfläche erhitzte die Seite der Formel-1-Reifen stärker. Die der Michelin-Pneus offenbar zu stark […]

Bis Sonntagmorgen um 2 Uhr liefen im Michelin-Technikzentrum in Greenville/South Carolina Versuchsfahrten mit den alten Pneus, um das genaue Problem zu ermitteln. Die Tests und Analysen ergaben: die Reifen würden nach spätestens 15 Runden in Indianapolis kollabieren.

Chris Balfe, Redakteur von pitpass.com, sieht sich das Ganze an und kommt zur Feststellung dass der Krach um den GP von Indy der Auftakt zum offenen Krieg zwischen Teams und FIA/Ecclestone ist. Der misslungene Vermittlungsversuch von Ecclestone ist gleichbedeutend mit seinem Sturz, der Verlust seiner Autorität und hinter Ecclestone herrscht nur noch Machtvakuum.

Zwar hat die FIA die sieben Teams und Michelin zur Abstrafung nach Paris gebeten, wird sich aber wahrscheinlich nicht trauen die Teams hart abzustrafen. Denn die sieben Teams bilden einen Block, der mächtig genug ist, jedwede Strafe zu boykottieren. Die FIA würde endgültig das Gesicht verlieren.

We have the makings of a war, and there are no winners in war.

Die Horry-Party und die NBA

Vorweg die besten Nachrichten des heutigen Tages: Latrell Sprewell wird weiterhin für sich und seine Familie warme Mahlzeiten und den einen oder anderen Nachtischn leisten können.

Spielergewerkschaft und NBA-Besitzer haben sich auf einen neuen Vertrag einigen können. Damit ist die Gefahr eines Lockouts nach Muster der NHL gebannt und es kann im Herbst mit der nächsten Saison weitergehen. Der neue Vertrag ist auf sechs Jahre abgeschlossen worden. Es sind bislang nur einige Details rausgesickert, u.a. die Heraufsetzung des Mindestalters für die Draft auf 19 Jahre (siehe Yahoo NBA).

Inzwischen habe ich es auch geschafft Spiel 5 der NBA-Finals mir anzusehen. So richtig gezündet haben die Finals bei mir noch nicht. Ich stehe damit nicht allein. Die Einschaltquoten sind verheerend und das Echo in der US-Blogosphäre ist ähnlich. Mark Cuban ist da die große Ausnahme.

Allerdings ist die Serie auf dem Weg der “Besserung”, zumindest nach dem vierten Viertel und der Overtime zu urteilen, die sehr physisch und sehr intensiv waren. Es war vorallem zumersten Mal in der Serie ein auch bis in die Schlußsekunden spannendes Spiel, während davor die Spiele Mitte 4ten Viertels entschiedne waren.

Mann des Tages ohne ein Jota von Zweifel: Robert Horry. Ich gebe es zu, ich habe seit 2002 eh einen Knacks weg für Horry, als der diesen sensationellen Dreier in der Schlußsekunde gegen die Kings gemacht hat.

Auf ähnlichem Niveau der Slickness-Skala war Horrys gestriger Auftritt. In der Schlußminute macht Horry einen wichtigen Korb, und wie! So ein geflogener, gestreckter Ausfallschritt wie man es nur einst von Michael Jordan kannte und inzwischen als Silhouette auf diversen Nike-Produkten prangt. Horry kugelt sich dabei fast die Schulter aus. Aber diesen Horry-Flug hätte ich gerne als Posterprint.

Überhaupt Horry: mit 21 Punkten, darunter 5 Dreier, hielt er die Spurs über Wasser. Und ihm gebührte die Ehre die Verlängerung mit einem Dreier abzuschliessen, was sonst. So frei und unbedrängt aus 26 Fuß, 8m zum Schlußstand 96:95 eingeschenkt.

Auch wenn Horry nur ein “Rollenspieler” ist, er ist ein ganz Großer.

Den Spurs gelang nun der erste “Breakball”, Detroit steht nach dem letzten Heimspiel in der Serie mit dem Rücken zur Wand. San Antonio kann heute nach die Serie dicht machen.

PREMIERE SPORT Portal: Don’t expect anything

Hoffnungen auf eine Verbesserung des SPORT Portals sollte man sich abschminken. Spätestens jetzt ist klar, dass das SPORT Portal von PREMIERE genauso aussehen sollte es jetzt tut und sich genauso verhalten sollte, wie es das jetzt tut. Keine Schlampigkeit, sondern Absicht.

PREMIERE legt seine Dienstleistungen so aus, wie es worst-case-Szenarien in den Foren getan haben: ” Premiere erfüllt mit der Ausstrahlung des PREMIERE SPORT Programms seinen Teil des geschlossenen Vertrages. Der Vertrag beinhaltet keine zeitliche Aufnahmegarantie jeglicher über Premiere ausgestrahlter Sendungen.

Aus einer Mail die in den Foren von digitalfernsehen.de gepostet wurde:

Premiere erfüllt mit der Ausstrahlung des PREMIERE SPORT Programms seinen Teil des geschlossenen Vertrages. Der Vertrag beinhaltet keine zeitliche Aufnahmegarantie jeglicher über Premiere ausgestrahlter Sendungen. Bitte haben Sie daher Verständnis dafür, dass wir eine außerordentliche Kündigung und eine Beitragskürzung nicht akzeptieren können. Sie erhalten weiterhin Ihr volles Sportprogramm – sogar im erhöhten Umfang zum selben Preis. Die Aufschaltung des PREMIERE SPORT Portals stellt keine einseitige Vertragsänderung dar, da der Programminhalt nicht vermindert, sondern sogar erweitert wurde.

Wie es Ihnen bereits mein Kollege am Telefon mitgeteilt hat, arbeitet Premiere aus Kulanz bereits an einer Verbesserung. Ein vertragliches Recht besteht hierauf jedoch nicht.

Es stellt sich die interessante Frage, ähnlich wie bei Musik-CDs vor einigen Jahren, inwieweit die Fähigkeit Fernsehprogramme aufnehmen zu können systemimmanent sind und daher grundsätzlich als gegeben anzunehmen sind und jede Abweichung davon eine gravierende Änderung des Leistungsumfangs sind.

Beim PREMIERE SPORT Portal ist es ja noch eine Ecke komplizierter: das Aufnehmen ist weiterhin möglich, nicht aber das Programmieren des Timers. Und selbst da gibt es Unterschiede: einer der Humax Rekorder kann derzeit immerhin wohl bis zu 24h im Voraus programmiert werden.

Auch hier bleibe ich bei meiner Meinung: da PREMIERE es wiederholt nicht schafft all seine Sportübertragungen und Wiederholungen auch zu für Arbeitnehmer akzeptablen Zeiten auszustrahlen (siehe aktuell NBA-Finals Spiel 6), ist der Wegfall der Aufnahmeprogrammierung eine Leistungseinschränkung.

Die Perfidie bleibt: die Kürzung des Leistungsumfanges – und nichts anderes ist es für einen großen der Zuschauer – geschieht ohne technische Notwendigkeit. In den 17 Tagen Existenz des Portals hat PREMIERE nicht in einer einzigen Mail einen nachvollziehbaren Grund genannt, weswegen die Umsetzung auf diese Art und Weise geschehen musste.

Mit dieser veröffentlichten Antwort von PREMIERE ist für mich der Zeitpunkt näher gekommen, meinen in zwei Monaten auslaufenden PREMIERE-Vertrag zumindest zu den aktuellen (und erst recht zukünftigen) Konditionen nicht mehr zu verlängern. Ich habe keine Ahnung ob ich das Abo letztendlich kündigen werde. Ich habe zum Glück noch einige Wochen Zeit es das sacken zu lassen und evtl. mit einer Kündigung auf ein günstiges “Rückholangebot” zu pokern.

Oder mir Sport zu wichtig um auch dieses Muskelspiel von PREMIERE auszuhalten? Machen wir uns nichts vor: ohne PREMIERE auch kein allesaussersport.de.

Soviel kann ich gar nicht essen, wie ich in Koflers Schoß kotzen möchte.

Screensport am Dienstag: immer noch mau

Das Programm heute ist nicht wirklich vielfältig. Abgesehen vom Confed-Cup gibt es heute Basketball. Sowohl die Finals in der BBL als auch der NBA treten in ihre entscheidende Phase, da in beiden Serien Mannschaften ihren ersten “Matchball” haben um die Serie für sich zu entscheiden. BBL ab 19h, also zur Fußball-kompatiblen Zeit und NBA ab 3h00 in der Früh mit Wiederholungen die mal wieder nicht für fußballaffine Arbeiter und Angestellten sind (Mi: 14h, 20h). Jaja, das SPORT Portal kann ja soviel Sport zeigen…

Im Confed-Cup steht heute der letzte Spieltag in Gruppe A an, d.h. beide Partien werden zeitgleich ausgetragen. PREMIERE bietet gewohnten Service: die Spiele auf einzelnen Optionen und dazu eine Option mit der Konferenzschaltung für den Thriller Australien – Tunesien.

Womit denn eigentlich die Ausgangslage schon vorgegeben ist: in einem unwichtigen Turnier treffen an einem unwichtigen Spieltag (beide sind qualifiziert) Deutschland und Argentinien aufeinander. Jaja, es geht um die Ehre, wir wissen. “Ehre” gibt es gerade besonders günstig bei der Formel 1 zu kaufen.

Apropos Formel 1: Ferrari hat in der Formel 1 eh eine Ausnahmestellung, was sich nicht nur anhand des permanenten Bruches des Gentlemen Agreement bzgl. der Begrenzung der Testkilometer ablesen lest, sondern auch an der Tatsache, dass es nur von zwei Fahrzeugen keine Onboard-Kamera aus Pilotenperspektive gibt: Ferrari.

Manch PREMIERE-Zuschauer dürfte sich die Augen verwundert gerieben haben, was so alles plötzlich möglich ist, nach dem der Burkhard Nuppeney (Kommentator Boxengasse) gefeuert wurde (oder Vertrag nicht verlängert wurde).

Zum Hintergrund: Nuppeney hat Michael Schumachers Manager Willy Weber auf 5 Millionen Euro Provision verklagt, die aus einem alten Vertrag herrühren sollen und im Zusammenhang mit der beginnenden Karriere von MSC. Die Klage rollt wieder an, weil das Urteil von 1999 auf eine Falschaussage eines Kompagnons beruht, zu der Willy Weber angestiftet haben soll.

Seit nun Nuppeney weg ist, gibt es plötzlich auch großzügige Michael Schumacher-Interviews für PREMIEREs Tanja Bauer statt den 30sekündigen Zwangsaussagen vorm Paddock für den devoten Peter Lauterbach.

Nicht das einzige, was am GP der USA anders war. Schumacher hatte bei der Pressekonferenz nicht die übliche Versicherungs-Kappe auf, sondern – honi soit qui mal y pense – die Bridgestone-Kappe aufgelassen. Die andere Kappe war gerade nicht “auffindbar”…

Hörensagen: das DSF soll sich bei seiner Tennisübertragung aus Wimbledon nicht mit Ruhm bekleckern. Sollen einen Minimalaufwand betreiben (wieviele sind vor Ort?) und setzen mit ihrer Berichterstattung erst nach Ende ihrer normalen nachmittäglichen Call-In-Sendungen ein. Gründe weswegen das DSF weiterhin geflissentlich von mir ignoriert wird.

Dienstag

10h00 MLB NY Yankees – ChiSox, NASN

13h30 MLB San Diego – LA Dodgers, NASN

19h00 BBL-Finals Frankfurt – Bamberg, Spiel 4/5, PREMIERE live

19h00 MLB San Diego – LA Dodgers, NASN

20h00 NASCAR Busch-Series vom Kentucky Speedway, MOTORS TV
Der Kentucky Speedway ist ein 1,5-Meilen-Trioval, mit – wie ich finde – recht heftiger Kurve auf Start/Ziel. Die Kurven haben eine Neigung von 14Grad, was eher ein Mittelding ist, Start/Ziel hat 8 Grad, auch das normal.

20h45 Confed-Cup Deutschland – Argentinien, Australien – Tunesien, PREMIERE, ARD live
(Vorberichterstattung: ARD ab 20h15, PREMIERE ab 20h)
PREMIERE bringt beide Gruppenspiele einzelnd und als Konferenz.

22h00 MLB ESPN Monday Night Game Cleveland – Boston, NASN

22h00 Feature The Life mit Jerry Rice und Tony Siragusa, ESPN Classic
Die Doku-Serie von ESPNM Classic begleitet diesmal zwei NFL-Spieler durch ihr Privatleben.

3h00 NBA-Finals San Antonio Spurs – Detroit Pistons, Spiel 6/7, PREMIERE

Sicherheit for runaways

Nur mal so leger in die Runde gefragt: Sollte der Confed-Cup eigentlich nicht Generalprobe so ziemlich für jedes und alles sein?

Okay, dass ich bislang noch keine Übertragung gesehen habe, bei der der Produzent HBS nicht minimum einmal seine Schriftinserts über das komplett falsche Bild gelegt hat (sehr beliebt: Spielernamen-Inserts beim Schwenk übers Publikum), geschenkt. Auch Michael Schanzes Kamerakinder bei “1, 2 oder 3” fingen klein an.

Aber wie kann es sein, dass man Tonnen von Gehirnschmalz für Sicherheitsprobleme verwendet, die Stadien so komplett zu verriegeln, dass sogar ein Bernd Schuster nicht ohne Papier ins TV-Studio kommen kann…

… und dann laufen permanent irgendwelche Flitzer aufs Feld. Gestern bei Mexiko – Brasilien minimum der zweite. Ich glaube, das hätten wir auch billiger haben können.

Ich hätte aber gerne die Birne von Franz Beckenbauer und Otto Schily gesehen. Wir fordern: Hubschraubereinsätze gegen Flitzer! Und die Ordner sollten Football-Profis aus der GFL sein. Das Tackling gestern war grottenschlecht.

Mexiko – Brasilien 1:0 SicherheitsRisiquo Junior

In einem mitunter kuriosem Spiel gewinnt Mexiko begrenzt verdient gegen Brasilien mit 1:0. In der ersten Halbzeit bekam Mexiko ein Elfmeter zugesprochen. Borghetti tritt an und drischt das Ding satt in die Mitte. Doch der pomadige italienische Schiedsrichter läßt den Strafstoß wiederholen, weil einer der Mexikaner zu früh in den Strafraum reingerannt ist. Zweiter Versuch: Borghetti drischt wieder in die Mitte, aber zu hoch, Latte. Wieder läßt Referee Rosetti den Strafstoß wiederholen. Diesmal ist Emerson zu früh reingerannt. Dritter Anlauf, drittes Gebet zum Himmel von Borghetti, Schuß, Dida pariert. Keine Wiederholung. Obwohl Emerson wieder zwei Schritte im Strafraum drin gewesen ist.

Am Ende des Tages wurde Borghetti doch noch belohnt. Bei einem Eckball in der 60ten Minute konnte er aus 5m einköpfen.

Die Mexikaner wirkten ansonsten harmlos. Es ist das typisch mexikanische Spiel gewesen: sehr wuselig aber auch sehr ineffektiv. Zur meinem Erstaunen waren die Mexikaner zwar technisch begabt, aber bekamen kein Kombinationsspiel gebacken, weil extrem viele Pässe nicht ankamen. Und lange Pässe waren sowieso eine Rarität im Spiel der Grün-Weiß-Roten.

Es ist gerade einmal drei Wochen her, da haben die Brasilianer eine Partie (gegen Paraguay) abgeliefert, das hätte man an die Wand nageln können und für Jahre belassen, als spielerisches Nonplusultra.

Zwei Niederlagen später werden Schwachpunkte im brasilianischen Spiel sichtbar.

Da wäre vornehmlich die Abwehr und da speziell die Innenverteidigung mit Lucio und Roque Junior. Insbesondere Roque Junior wird derzeit mehr durchgeschleppt, als das zwingende Gründe für ihn sprechen. Gegen Argentinien war er an allen drei Toren mehr oder weniger direkt beteiligt. Gestern verursachte er durch plumpes Ringen im Strafraum einen Elfmeter und beim Gegentreffer war er nicht in der Lage dem simplen Laufweg von Borghetti zu folgen und ließ sich abschütteln. Roque Junior fehlt es derzeit an Beweglichkeit und Antizipation.

Auch in Bestbesetzung wird die Abwehr der Brasilianer nicht wirklich besser, denn an den Seiten sind Roberto Carlos und Cafu zu sehr mit der Offensive beschäftigt und mögen es gar nicht, hinten gebunden zu werden.

Wo sich das Fehlen der beiden deutlicher bemerkbar macht, ist in der Offensive. Nach vorne fehlt die Tiefe an den Flügeln, zu viel geht über die Mitte und da Ronaldinho derzeit einen uninspirierten, überspielten Eindruck macht, wird nicht wirklich viel rausgespielt. Es gab gegen Mexiko Torchancen, aber in Quantität und Qualität waren sie durchaus überschaubar.

Vorallem gelang es den Brasilianern nicht, in der Schlußviertelstunde noch einmal aufzudrehen. Man hatte nicht den Eindruck dass die Brasilianer kurz vor dem Ausgleich standen. Auch wenn die Partie gegen Argentinien seinerzeit nochmal eng wurde, auch dort waren die Brasilianer lange Zeit nicht in der Lage gegenzuhalten oder einen Tempowechsel zu veranstalten. So gesehen, sind die Brasilianer ein ziemlich “lineares” Team, wenn nicht einzelne Spieler Überraschungen einstreuen.

Seit drei Wochen kocht Brasilien auch nur noch mit Wasser.

Screensport am Montag: Nix

Am heutigen Montag beginnt das Tennisturnier von Wimbledon, u.a. mit Nicolas Kiefer auf einem der hinterletzten Courts ab 13h gegen einen ungesetzten Franzosen.

Das Herz blutet, denn Wimbledon wird heuer vom lausigsten Sportsender Deutschlands übertragen, womit wir es dann damit auch bewenden lassen wollen. Wie es sonst an diesen Confed-freien Tag wirklich so gut wie nichts erwähnenswertes gibt, außer der “Motorsport-Premiere” auf NASN, die ein bißchen Stock Car versenden.

Wie gut, dass ich reichlich Konservensport habe (NBA, Champ-Cars, 2te Halbzeit D–NOR)

Montag

11h30 MLB LA Angels – Florida, NASN

14h30 MLB NY Yankees – ChiCubs, NASN

20h00 ARCA Stock Cars vom Pocono Raceway, NASN

22h00 MLB ChiSox – LA Dodgers, NASN

1h00 MLB Red Sox – Cleveland, NASN live

4h00 MLB San Diego – LA Dodgers, NASN live

Durchfall: F1 in den USA

Das Motorsportportal Pitpass.com hat den adäquaten Aufmacher zum Rennen, nach dem Motto “Fuck Formel 1, wenn ihr die Serie in Grund und Boden rammt, werden wir eben auch nicht darüber berichtet”.

So eiskalt Michael Schumachers Aussagen scheinen, trotz der Riesenschlagzeilen in den nächsten Tagen, werden die Auswirkungen wahrscheinlich eher mau bleiben. Die größte Frage ist: hat Tony George, der Besitzer des Indy Speedways, noch Interessen den Vertrag mit der Formel 1 zu verlängern.

Ansonsten gab es nicht viel Boden zu verlieren. Dieses Rennen ist z.B. eh nicht auf einen der großen Networks gelaufen (hat CBS nicht in den letzten Jahren übertragen?) und ein Zuschaueraufkommen von 80 – 120.000 Zuschauer kriegt man in den USA überall hin, solange man minimum zwei Pylonen aufstellt und Eintrittgeld nimmt. Ansonsten ist die USA eh derzeit kein Territorium für eine Open-Wheel-Rennserie.

Die Leute von Pitpass spekulieren, dass Michelin in den nächsten Tagen richtig saftig von Ecclestone und der FIA abgewatscht wird und Michelin möglicherweise sogar sich aus der F1 zurückziehen wird.

(Pitpass berichtet übrigens auch, dass die FIA angeboten hat, eine “Speedtrap” in der Steilkurve zur Kontrolle der Geschwindigkeiten aufzustellen).

Das heutige Rennen hat auch die tiefe Spaltung der Teams gezeigt. Hier die völlig isolierten Ferraris, dort die anderen Teams (wobei bei BMW-Williams anscheinend nur der BMW-Part gesprächig war) und in der Mitte die opportunistischen Jordan und Minardi die das Lied des jeweiligen Brötchengebers singen.

Unterm Strich haben wir ein originelles “Rennen” gesehen – ich habe mich zumindest selten vier Stunden am Stück derart über die F1 amüsiert wie heute – die WM ist spannender geworden (Schumacher 3 Punkte hinter Räikkönen, 25 hinter Alonso) und in drei Monaten wird keiner mehr von der “Schande Amerikas” sprechen. Was will man als Zuschauer mehr. Sportsmanship in der F1? Come on…