Im Rahmen des Brian Sullivan’schen Innovationsstakkato (interner Name “Sky-geht-der-Arsch-auf-Grundeis“) wurde irgendwann vor zwei-drei Wochen die BILD-Zeitung zu einer neuen Samstagabend-Sport-Show angefüttert. Die Sendung wurde vor acht Tagen dann per Pressemitteilung offiziell bestätigt.
Gestern war die Premiere auf SKY von “Samstag LIVE!” (bitte in der Schreibweise bzgl. der Versalien und Ausrufezeichen nicht mit “LIGA total!” oder “MEINE SHIFT-TASTE KLEMMT!” verwechseln). Zu sehen gab es mehr als 140 Sendeminuten einer Sendung, die auf der Suche nach ihrer Identität war und leider als Geburtshilfe keine Unterstützung durch ein Konzept erfuhr.
Nicht Fisch, nicht Fleisch. Schlagwörter im Vorfelde waren “familienfreundlich“, “Sportshow“, “beste Sportunterhaltung“, “worauf die Sportwelt gewartet hat“, “zwei Stunden in denen alles passieren kann“, “Mädels, ihr werdet es auch lieben” und “Soccer AM“. Klang nach “Lagerfeuer”-Samstagabendsendung wie bei den “großen” Sendern. Ah, große, unberechenbare, originelle Samstagabend-Unterhaltung?
Die Show kreißte und gebar einen Sportstudio-Klon der mit Kindergeburtstag aufgejazzt wurde.
Wer wiederum von der anderen Seite kam und aus Formulierungen wie “aktuell, informativ und ganz nah dran – und das schneller als andere. Wir haben mit dieser Sendung die Möglichkeit, Themen nachhaltiger zu beleuchten als wir das im Stadion tun können” schloss, es mit sportjournalistischer Feinmechanik zu tun zu bekommen, wurde vom “Hunde-Orakel” und heiterem Frisurenraten mit Oliver Bierhoff überrascht. Kindergeburtstag der nur mit Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder witzig ist.
Natürlich kann man den Spagat versuchen und sowohl das breite Publikum als auch die Sportfans ansprechen. Sender wie BBC 5live machen es tagtäglich vor. Aber die Mischung am Samstag wirkte unausgegoren und zahlreiche Einzelteile des Programms weder für die eine noch für die andere Gruppe authentisch. Das ist kein Spagat, sondern ein Sitzen zwischen den Stühlen.
Unter der Hand hieß es mal, dass die Pläne für die Sendung lange in der Schublade lagen. Tatsächlich wirkte die Sendung so schluddrig zusammengebastelt, dass ich den Eindruck habe, dass vor drei Wochen die Redaktion noch mit dem Aussuchen der Büromöbel im IKEA-Katalog beschäftigt war. Ein fertiger Schnittmusterbogen für eine Sportshow die zum Pflichttermin wird, waren die Pläne in der Schublade jedenfalls nicht.
Die verpasste Chance
Die Sendung von 20h45 bis 23h08
- Spielbericht Bayern – Mainz von Daniel Kerst
- Interview von Oliver Bierhoff mit Simon Südel und Jessica Kastrop
- Top 5 der “Jubel-Hits”
- Frisuren-Raten mit Oliver Bierhoff
- Spielbericht St. Pauli–Dortmund mit Blick hinter die Kulissen von Thomas Wagner
- Nachrichtenblock I
- Spielbericht Schalke 04 – Gladbach mit Blick auf S04-Fans
- Buzzer-Quiz mit Oliver Bierhoff, Simon Südel und Jessica Kastrop
- Feature über den Tagesablauf von Rollo Fuhrmann
- Spielbericht Werder – HSV
- Bundesliga-Spielberichte, anscheinend 1:1-Übernahmen von “Alle Spiele, Alle Tore”
- Spielanalyse von Köln – Hoffenheim mit dem “Doktor Fußball”
- Newsblock II
- Youtube-Videos
- Portrait/Interview Martin Kaymer
- Bericht Formel 1 aus Singapur mit Fokus auf deutsche Fahrer
- Angebliche Live-Schalte zu Michael Schumacher
- Newsblock III
- Zusammenfassung ManCity – Chelsea
Beweis nötig für das Fehlen des K-Wortes “Konzept”? Wie ist es zu erklären, dass die Premierensendung den Zeitrahmen von zwei Stunden um satte 23 Minuten gesprengt hat – und zwar ohne dass irgendein Live-Teil zeitlich aus den Fugen geraten wäre.
Schlichtweg bizarr war die Aufteilung der Sendung in einen knapp 110minütigen reinen Bundesliga-Block, während der Rest sich in der letzten halben Stunde versendete. Ich dachte eine der Intentionen wäre es, Abonnenten auf die anderen Sportinhalte abseits des “Magneten” Bundesliga heiß zu machen.
Fallbeispiel Ryder Cup. Startet nächstes Wochenende, ist das spannendste Golfturnier und aufgrund seiner direkten Duelle Mann gegen Mann/Paar gegen Paar auch für Außenstehende leicht zu vermitteln. Wie von Jessica Kastrop erkannt:
«Samstag live» wird keine Fußball-Show. Gerade Golf, hier sind es noch wenige Tage bis zum Ryder Cup, ist aktuell ein sehr spannendes Thema.
Und wie sah das “spannende Thema” in der “Samstag LIVE!”-Aufbereitung aus? Nach zwei Stunden(!) Sendezeit kam ein knapp 5-6minütiges 08/15-Portrait zu Martin Kaymer. Kein Hinweis auf die aktuellen Golfturniere, z.B. auf die auf einem Parallelkanal laufende “Tour Championship” bei dem fast der komplette US-Kader des Ryder-Cup am Donnerstag antrat. Kein Satz von einem der SKY-Golfkommentatoren (“Carlo, haste mal paar Minuten Zeit um rüber zukommen? Kriegst auch ne Kalbsleberwurststulle!“). Keine Live-Bilder. Nothing. Nil. Nada.
Die Appetizer-Qualitäten dieses Golf-“Blocks” bei “Samstag LIVE!” waren bei Null. SKY hat sich da eine unsagbar große Chance zur Crosspromotion entgehen lassen. Das war ein Armutszeugnis.
Die Problematik zog sich in der letzten halben Stunde wie ein roter Faden durch die Sendung. Obwohl SKY die Rechte an Golf, DEL oder Premier League besass, wurde nicht mehr als Minimalismus angeboten. Die DEL kamen zum Beispiel fassungsloserweise nur in Form einer Zusammenfassung des Freitagsspiel im Nachrichtenblock vor. Nichts, nada von den anderen Spielen, trotz Vorliegen des entsprechenden Bildmaterials. Keine Vorschau auf die Spiele des Sonntagspieltags.
Die Premier League kam ebenfalls nur in Form einer kurzen Zusammenfassung des Mittagsspiels Man City – Chelsea vor. Keine weiteren Bilder der 16h-Spiele. Sogar vom überraschenden 2:3 Arsenals gegen West Brom: nichts. Noch nicht einmal das Ergebnis wurde genannt. Wie war noch einmal die Selbstbeschreibung: “aktuell, informativ und ganz nah dran – und das schneller als andere“.
Sendeablauf
Die Appetizer- (oder: Crosspromotion)-Funktion der Sendung fiel fast komplett flach (Ausnahme: Formel 1). Das lag auch daran, das man die IMHO unverständliche Entscheidung unternahm und die Bundesliga in einen kompakten 105minütigen Block abfrühstückte und den Rest dann, mit Werbung getrennt, zum Schluß brachte. Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach gewesen, den Zuschauermagneten Bundesliga zu benutzen, um immer wieder andere Sportarten einzustreuen. Dies wäre am Samstag sogar recht lässig gegangen, denn Studiogast Oliver Bierhoff ist auch ein ordentlicher Golfer (Handicap 16). Man sollte meinen dass sich in so einer Konstellation der Sendeablauf von selbst schreibt – offensichtlich nicht.
Angesichts dieses grundsätzlichen Scheiterns der Crosspromotion-Idee, ist die andere Kritik am Sendeablauf Kleinkram. Die 143 Minuten waren zu lang. Es gab keine Dramaturgie, keine Höhepunkte. Stattdessen blubberte alles vor sich hin.
Es gab einige Elemente, ich erwähne nochmal das Frisurenquiz, die wie Fremdkörper wirkten. Faustregel: je schwerer sich Jessica Kastrop und Simon Südel mit den Überleitungen taten, desto überflüssiger war das Element. Es gab in der Sendung aufgrund dieser Elemente einige unschöne Brüche.
Aber diese Petitessen kann man mit mehr Erfahrung abstellen. Das sollte sich hoffentlich mit weiteren Sendungen einschleifen.
Die Bundesliga-Beiträge
Die Redaktion zog bei den Bundesliga-Beiträgen alle Register. Das reichte von extra produzierten Filmbeiträgen bis hin zu schnöde zweitverwerteten “Alle Spiele, Alle Tore”-Beiträgen.
Am angenehmen Ende der Skala war das Feature von Daniel Kerst, der seinen Spielbericht zu Bayern – Mainz rund um Beobachtungen zu der Mainzer Mannschaft vor und nach dem Spiel aufhängte. Das war gute, alte Sportstudio-Schule. Weniger nacherzähltes Fußball-Spiel, sondern der Versuch dem Spiel eine neue Perspektive zu geben. Kerst ließ sich Zeit seine Story zu erzählen . Gerne mehr davon.
Am anderen Ende sind die hektischen “Alle Spiele, Alle Tore” (ASAT)-Beiträge, bei denen in zirka drei Minuten eine angebliche Highlight-Szene nach der anderen angehängt wird und der Kommentator atemlos durchhetzt.
Schließlich gab es noch interessante Mischformen, wie z.B. bei St. Pauli – Dortmund, in der die ASAT-Zusammenfassung im Sandwich eines extra produzierten Pro- und Epilog von Thomas Wagner genommen wurde (Wagner in den St. Pauli-Lounges, Wagner in der Mixed Zone). Zusätzlich zur Zusammenfassung von Werder – HSV gab es ein Stück bei dem Rollo Fuhrmann bei seinen Vorbereitungen mit der Kamera begleitet wurde.
SKY sollte konsequenter sein und mehr auf extra produzierte Stücke für die Spiele setzen. Ich will neue Facetten, neue Perspektiven sehen. Ich will überrascht werden. Und selbst wenn das Stück über Rollo Fuhrmann nicht meinem Geschmack entsprach: dafür kann ich immerhin Respekt zollen. Man hat es versucht und es wird seine Freunde gefunden haben. Das ist völlig okay.
Umgekehrt sollte SKY bei den Spiele für die sie den Aufwand nicht betreiben wollen, die Berichte komplett auf die Tore runterdampfen, so wie es früher das Sportstudio am Ende seines Bundesliga-Blockes betrieben hat. Keiner braucht ein weiteres ASAT wie es in Dauerrotation bis zum Sonntagmittag rauf und runter nudelt.
Abseits der Spiele
Ein neuer Programmpunkt war “Doktor Fußball“, bei dem ein professioneller Analyst (aus einer Sporthochschule?) das Spiel Köln – Hoffenheim auseinandernahm und dabei mitunter auch einen Tick tiefer ging, als die Spieltagsanalyse auf SPORT1. Nett waren die Aufnahmen wie Hoffenheim mitten im Spiel einen Systemwechsel kommuniziert – an dieser Stelle hätte es mich interessiert wie es andere Mannschaften machen.
Im Prinzip eine gute Idee, die aber an mehreren Punkten an der Durchführung haperte. Ich verstehe es nicht, warum diese Stücke live produziert werden müssen und man sich dafür auf Probleme im Handling am Zeichentablett einlässt. Die BBC nutzt in Match of the Day die Zeit, um die Analyse-Grafiken fertig zu produzieren und sie werden nur noch live eingesprochen. Möglicher angenehmer Nebeneffekt: man kann anständige Einblendungen verwenden, statt C64-Klötzchengrafik (Stichwort: “antialiasing”) draufzuknallen. Die Texte zu den Analysen könnten präziser auf den Punkt geschrieben werden, statt über ein albernes Pseudo-Frage-und-Antwort-Spielchen mit den Moderatoren getriggert zu werden.
An dieser Stelle gedanklich bitte einen Strich ziehen, denn nun kommen wir zu jenen Formaten, die eigentlich in den Papierkorb wandern müssten:
- Ein uninspirierter Zusammenschnitt von Jubelbildern als “die Top Jubel-Hits der Bundesliga“
- Das Frisuren-Quiz mit Oliver Bierhoff an der Triple-Monitor-Wand
- Fußball-Quiz am Buzzer mit Oliver Bierhoff gegen Simon Südel.
- “Amüsante” Youtube-Videos sind nur dann erträglich, wenn sie kurz und schmerzlos serviert werden und sich nicht drei Redaktionen wochenlang einen Dialog zwischen den Moderatoren zur gezielten Ansteuerung einer Pointe aus den Fingernägel kratzen müssen.
- Hunde-Orakel. Ich habe ja nichts gegen den Hund (“Anelka”) im Studio. Daraus können sich amüsante Situationen ergeben. Aber bitte nicht auf Krampf sowas wie das Orakel aus den Fingern saugen.
Unterhaltsame Elemente ja, aber nicht als derartige Fremdkörper und auf Einzeller-Grundschul-Niveau. Siehe oben: je abrupter die Anmoderation werden muss, desto schlechter passt das Element in die Sendung rein.
Die Nachrichtenblöcke
Die Sendung wurde mit einem Trailer eingeleitet, der u.a. das Statement “Aus Liebe zum Sport” anführt. Sorry, die Nachrichtenblöcke würde ich in der Form vom Samstag als Totalschaden bezeichnen und implizieren allenfalls einen “Hass auf Sport” oder von mir aus “mangelnde Empathie”.
Ich mache das noch nicht einmal an der viel kritisierten Moderation von Isabella Müller-Reinhardt fest. Über “IMR” sollte man erst reden, wenn die Nachrichtenblöcke vorzeigbare Form angenommen haben.
Was erwartet man sich von News, von Sportnachrichten an einem Samstagabend?
aktuell, informativ und ganz nah dran – und das schneller als andere.
Könnte ich mit leben.
Was macht Samstag LIVE! in den Nachrichtenblöcken am Samstagabend?
Der erste Block kam nach knapp einer Stunde. Es wurde ein Screen mit einem Liveticker der Primera Division gezeigt: Levante und Real gingen in die Schlußphase und Özil und Khedira waren in der Startelf. Es wurde auf den nächsten Gegner der Bayern in der Champions League hingewiesen und das man tatsächlich ein Interview mit dem Trainer des FC Basels, Thorsten Fink geführt habe – es gab daraus ein Fink-Statement zu hören mit zero Aktualitätsbezug. Es wurde auf die Facebook-Seite von Puyol hingewiesen, der bis zum Alter von 40 Jahren weiter spielen will, wenn sich genügend auf seiner Seite anmelden.
Ist es das, was man von einem “Nachrichtenblock” am Samstagabend erwartet?
aktuell, informativ und ganz nah dran – und das schneller als andere.
Nach einer weiteren Dreiviertelstunde gab es den zweiten “Nachrichtenblock” mit zwei Screenshots von Websites zweier Münchner Tageszeitungen zu der Niederlage der Bayern. Es wurden bizarrerweise Statements von Nerlinger und Raul eingespielt, bei denen sich mir nicht erschloss, warum sie aus den Spielberichten ausgelagert wurden. Abschliessend wurden noch einmal die Bundesligaergebnisse und Tabelle zusammengefasst.
Der dritte Nachrichtenblock enthielt eine Zusammenfassung des DEL-SKY-Freitagsspiel und ein von Red Bull hinterhergeworfenes Filmchen über Klippenspringen. Ja. Klippenspringen. Im Nachrichtenblock. Am Samstagabend.
Nochmal: Ist es das, was man von einem “Nachrichtenblock” am Samstagabend erwartet?
Was in den drei Nachrichtenblöcken nicht stattfand: kein weiteres Wort über den Spielausgang von Levante – Real oder anderer Spiele die im Laufe des Samstagabends absolviert wurden (Serie A Roma – Inter, La Liga, Eredivisie Twente – Ajax, Ligue 1, Österreich), auch wenn es z.B. Gegner von Schalke 04 (Lyon) betraf. Kein Wort zu den verletzten HSV-Fans nach dem Werder-Spiel – dies blieb Simon Südel zwischen den ersten beiden Nachrichtenblöcken überlassen. Kein Wort über die Golf-Turnier des Tages. Kein Wort zum Handball-CL-Auftakt.
Stattdessen belanglose Nerlinger- und Raul-Statements und Puyol-Facebook-Seite.
Die “Liebe zum Sport” erweist nicht noch nicht mal als “Liebe zu den eigenen Sportrechten”.
Die drei Nachrichtenblöcke waren thematisch derart unter aller Sau, das ich bezweifle, dass sie überhaupt von einer Sportredaktion angefertigt worden sind. Ich kenne Blogger, die sogar beim Popeln näher am Sportgeschehen sind.
Moderatoren
Leider geht es nicht ohne Einprügeln auf totes Pferd oder dem Erfüllen bekannter Freund-Feind-Schemata. Sorry für die Vorhersehbarkeit.
Simon Südel war gut. Jessica Kastrop war es nicht. Ich mache es an der Interviewführung fest, die gegenüber Simon Südel abfiel.
Die Interviews von Jessica Kastrop – sei es mit Oliver Bierhoff oder Doktor Fußball – klangen wie das Abarbeiten von Fragekärtchen. Während der Interviewpartner antwortet, wird die nächste Frage nachgeladen und abgefeuert – egal was der Gast gesagt hat. So konnte man sowohl beim Frisurenquiz als auch bei Doktor Fußball merken, wie sie mit ihren Anschlüssen für die nächste Frage, die vorige Antwort negierte. Bierhoff schloß das Quiz mit der Bemerkung “Das war ja ganz einfach!” ab, Jessica Kastrop leitete zur nächsten Anmoderation mit “Das war ja gar nicht so einfach!” über. Doktor Fußball schloss ein Statement sinngemäß mit “die Kölner brachten Hoffenheim ganz schön in Schwierigkeiten” ab, worauf Jessica Kastrop die nächste Frage mit “Aber die Hoffenheimer hatten Probleme…” einleitete.
Nur Schlampigkeiten, die aber komplette Interviews runterziehen können. Das Springen von memorisierter Frage zu memorisierter Frage führte beim Bierhoff-Interview zu einem Themensprung nach dem anderen, vom Bierhoff-Vater über Silbernes Lorbeerblatt zu Özil gegen die Türkei und dem Zwanziger-Vorschlag bzgl. der Einführung Zeitstrafen. Eine Tour d’horizon in fünf, sechs Fragen, bei denen Bierhoff vermutlich auch jedesmal mit “Katzenkot” hätte antworten können, ohne dass sich die Folgefrage geändert hätte.
Sorry, aber da spielt Simon Südel in einer anderen Liga.
Fazit
Die Sendung war in der gestrigen Verfassung allenfalls ein Rohbau, eine Alpha-Version, sozusagen das “WeTab” unter den Fernsehsendungen gewesen und nun bleibt allenfalls die Hoffnung auf Selbsterkenntnis und stufenweise Upgrades.
Ist meine Kritik harsch? Ja.
Aber die Messlatte hat sich die Sendung selbst aufgelegt. Was die Sendung anscheinend an Vorbereitungszeit nicht hatte, wurde an aufgeregter Öffentlichkeitsarbeit nachgeholt. Wer vor der ersten Sendung mit “beste Sportunterhaltung“, “worauf die Sportwelt gewartet hat” und “zwei Stunden in denen alles passieren kann” an die Öffentlichkeit geht, muss sich auch von der ersten Sendung an, daran messen. Und nein: dies ist und bleibt ein Marketing-Blabla, das ich nicht für notwendig halte und nicht akzeptiere. Ein Produkt gehört authentisch beworben (wenn man so will: eine weitere Parallele mit dem inzwischen zur Lachnummer verkommenen WeTab).
Was hat es der Sendung denn jetzt gebracht, in einem unfertigen Status derart beworben zu werden? Ein Presseecho nach der Sendung, das bei null liegt (Stand Sonntagabend). Aber dafür etliche nicht erfüllte Erwartungen.
Also mal sehen wie sich die Sendung in den nächsten Wochen bessert. Dazu täte sie aber auch gut daran, sich vom Bundesliga-Rythmus abzukoppeln und stattdessen zu einem verlässlichen Samstagabendtermin zu werden.
[Zweite Meinung: RealityCheck in “Frau Kastrop war gar nicht mal so schlecht…“]