Der Rückrunden-Vorschauer: die die wollen würden… (7)

Die Schreiber

  • Stefan – Vom Fanclub clubfans-united.de (Twitter: @clubfans_united) des 1.FC Nürnberg
  • Probek – Der Bayern München-Dauerkarteninhaber ist unter probek.net und @probek zu erreichen.
  • Catenaccio – Der Bayer Leverkusen-Sympathisant mit Blog Catenaccio und Twitter-Account @grupetto
  • Heinzkamke – Die Abteilung VfB Stuttgart mit dem Blog angedacht und Twitter @heinzkamke
  • Medispolis – Felix, mit seinen Sympathien irgendwo zwischen Bremen und Hannover pendelnd, im Blog Medien-Sport-Politik und via @medispolis
  • Nick – Der BVB-Fan führt das Blog Any Given Weekend
  • Milhouse – Im Herzen HSVer, per Wohnsitz Berliner: @thetruemilhouse
  • Dogfood – Gastgeber und Strippenzieher mit @dogfood und @aasport
  • Max/@GNetzer – Bloglos glücklich und zum Jahreswechsel von den 11 FREUNDE zu SPOX gewechselt – Transfersumme unbekannt. @GNetzer hat einen leichten Hang zum SC Freiburg
  • Enno – Macht aus Bielefeld u.a. das Hertha BSC-Gemeinschaftsblog Hertha-Blog und @EasyFunk
  • Kurtspaeter – Der Schalke 04-Fan führte einst ein eigenes Blog und hat als Gastautor Unterschlupf bei Herrn Wielands Königsblog gefunden

Im siebten und vorletzten Teil – es ist gleich geschafft – kommt die Abteilung “Attacke” zum Zuge. Die Bayern per Ambitionen und Rhetorik und Schalke 04, das die meisten Hinrunden-Siege (10) der Liga einfuhr.

Die Rückrunden-Vorschau ist gemeinsam mit anderen (Blog-)Schreibern entstanden und die weiteren Teile werden im Laufe des Donnerstages und Freitages veröffentlicht.

Bayern München in der Rückrunde

Bayern München – Wie hat sich eigentlich die Hinrunde aus Bayern-Sicht angefühlt? War das (über weite Strecken) mehr eigenes Versagen oder stärker gewordene Konkurrenz?

Probek: Die Tendenz ist dein Freund, sagte einst ein bekannter Fußballphilosoph – und so gesehen hat die Hinrunde letztlich ein gutes Gefühl hinterlassen. Dass die Konkurrenz stärker wird, sollte angesichts des nominell – wie immer – stärksten Kaders auf Seiten der Bayern zumindest in der Bundesliga kompensierbar sein. Die nationale Konkurrenz darf und soll auch gerne mal stärker werden, vor allem im internationalem Auftreten. In der Bundesliga können die Bayern sich in der Regel ja eher selbst schlagen. Was sie zuletzt und saisonübergreifend leider öfters taten. Aber da sind wir auf dem Weg zur Besserung. Ich hab’ ein gutes Gefühl.

Bayern München – Die Bayern-Hinrunde war stellenweise wackelig, von Verunsicherung geprägt, aber in den letzten vier Bundesligaspielen fuhr man vier Siege ein (15:4 Tore), dazu der Sieg bei Juve. Auf der anderen Seite könnte man einwenden, dass die vier Bundesligisten ausnahmslos der unteren Tabellenhälfte angehörten und auch Juventus – na ja… was hat die Winterpause den Bayern gebracht?

Probek: Rein faktisch: die Unterbrechung des Laufs, egal für wie stark man die letzten Gegner hält. Die Erkenntnis, dass es kaum eine Verletzung gibt, die Ribéry nicht vom Fußballspielen abhalten kann. Und keine Aufklärung darüber, ob Nerlinger vernünftige Einkäufspolitik machen kann. Verkaufen bzw. verleihen kann er aber offenbar.

Max/@GNetzer: Die “Aufholjagd” der Bayern zum Ende der Rückrunde hatte für mich einen interessanten Aspekt: Sowohl van Gaal, van Bommel als auch Nerlinger und Hoeneß haben als den entscheidenden Faktor für den Umschwung die positive Stimmung auf der Jahreshauptversammlung genannt (an dieser Stelle kann auch K.H. Rummenigge beruhigt aufatmen – sein “Gedicht” hat keinen tieferen Schaden angerichtet – vermutlich hat niemand zugehört…). Das ist eine Eigenart des modernen Fußballs: Eine Einrichtung, die ursprünglich rein juristisch/ökonomisch ausgelegt ist, kann einen Verein wesentlich in seinem Saisonverlauf beeinflussen. Die Fans sind sich sicher: Hier werden wir gehört, genug Medien sind meist (außer in Hamburg…) vor Ort und berichten über jeden kleinen Tumult. Umgekehrt kann es auch zu einem Schulterschluss zwischen Mannschaft und Mitgliedern kommen. Wundert mich, dass das “Phänomen JHV” noch von niemandem journalistisch bearbeitet wurde.

Probek: Ich würde die Macht der Mitgliederversammlung aber auch nicht überhöhen, es kam auch noch exzellentes Timing und Glück dazu. Denn die Versammlung hätte auch noch harmonischer verlaufen können – an van Gaals Stuhl hätte der Boulevard dennoch ordentlich gesägt, wenn er in der Vorrunde der Champions League ausgeschieden wäre. So konnte man ihm, rein von den Spielergebnissen, kaum noch ans Bein pinkeln. Aber die nächste (Ergebnis-)Krise wird irgendwann kommen, vermute ich – und damit auch das nächste In-Frage-Stellen des Trainers.

Bayern München – Ist bei van Gaal die Zeit des Experimentierens endgültig vorbei oder gibt es noch das Risiko dass er wieder mit Aufstellungen und Taktiken spielt und dadurch etliche Spiele wegschmeißt wie in der Hinrunde?

Probek: Die Reduzierung des Kaders spricht ja eher dafür, dass van Gaal jetzt seine Mannschaft gefunden hat. Oder meint, gefunden zu haben. Allerdings glaube ich nicht, dass der Prozess schon abgeschlossen ist: es werden schon noch Spiele kommen, die für Außenstehende abstruse Aufstellungen sowie unverständliche Ein- und Auswechslungen bereit halten und die Nerven auch der eigenen Fans aufs Äußerste strapazieren.

Catenaccio: Mich würde mal interessieren, wie stark der Druck von Außen auf van Gaal war, dass er mit den Experimenten aufhörte? Meiner Meinung war der Medien- und Vorstandsdruck sicherlich nicht ganz unerheblich.

Probek: Hat er mit den Experimenten aufgehört? Sicher? Da der Druck immer da ist, wenn die Bayern nicht auf dem ersten Tabellenplatz stehen (manchmal sogar, wenn), kann und sollte das eigentlich kein Faktor sein. Ich glaube auch nicht, dass van Gaal sich von dem Rumoren allzu sehr hat beeindrucken lassen. Zumindest hoffe ich das. Er ist ja auch nicht unbedingt als harmoniesüchtig bekannt, der soll mal schön sein eigenes Ding durchziehen. Ein wenig Glück (siehe den vorletzen CL-Spieltag und die Schützenhilfe durch Bordeaux, s.o.) gehört aber auch dazu, sonst sähe es jetzt vielleicht ganz anders aus.

Die Bayern haben aber nach der Wundertüte Klinsmann einen gestandenen Trainer mit einer bekannten Spiel-Philosophie haben wollen: jetzt müssen sie den auch mal machen lassen. Selbst wenn der Vorstand und das Management es gewohnt waren, ins Sportliche reinzureden.

Was mich eher erstaunt: dass sogar die Vereinsführung verunsichert war, ob die eigenen Mitglieder bereit sind, die Mannschaft und den Trainer auch in vermeindlich schwereren Zeiten zu unterstützen. Dass die nach eigener Aussage Bammel vor der Hauptversammlung hatten, weil es sportlich gerade mal nicht 100-prozentig lief, finde ich eher bedenklich. Als ob nicht allen bewusst wäre, dass man im selben Boot sitzt. Es waren mitnichten die einfachen Vereinsmitglieder, die im Verein für Unruhe sorgten. Das hat der Vorstand in den letzten Jahren schon ganz gut selbst geschafft.

Dogfood: Ich glaube eher dass van Gaal durch Verletzungen und schmaler werdenden Kader zu seinem Glück gezwungen wurde (Gomez) und sich dadurch ein Nukleus hat stabilisieren können – daher die Frage ob van Gaal durch einen vollen, gesunden Kader wieder anfängt ein paar Wochen lang Mad Scientist zu spielen.

Was den Druck angeht: ich bin gespannt ob einer der “Dreierbande” Hoeneß, Rummenigge und Beckenbauers Ghostwriter durch die Personalverschiebungen (Beckenbauer raus, Hoeneß ins Präsidium) leiser wird oder ob mit Nerlinger nun noch ein vierter Lautsprecher wächst – kann man bei Bayern Nerlingers Job machen, ohne dass man langfristig zum Lautsprecher wird?

Probek: Freiwillig oder unfreiwillig, warum auch immer: es läuft jetzt sicher besser als am Anfang der Saison. Mir wäre ja eine Erklärung, die auf einen gewollten Eingriff des Trainers und einen großen Plan im Hintergrund rückschließen lässt, lieber – aber: sei’s drum. Ob der letzte Lauf aber ausgerechnet dem Wechsel Gomez für Toni zuzuschreiben ist, wage ich zu bezweifeln. Nichts gegen Gomez, aber die Tore, die er dann gemacht hat, hätte ich auch Toni zugetraut. Und mal Klartext: bevor Gomez auch nur ansatzweise das Standing und die Klasse Tonis erreichen kann, muss er noch einiges dazulernen. Auch wenn er mit Sicherheit das Talent dazu hat, ein noch besserer Stürmer als der Italiener zu werden.

Die Tendenz van Gaals zum Mad Scientist wird ansonsten schon dadurch eingebremst, dass der Kader verkleinert wurde. Abgesehen davon, dass ich ihn so mad gar nicht fand.

Bayern München – Ist Bayern immer noch Gefangener der Launen und Gesundheit vor allem von Ribéry? Wird dies Ribérys letzte Saison sein?

Probek: Nein, diese Saison ist man nicht mehr ausschließlich von Ribéry abhängig, sondern von Ribéry und Robben. Ein Riesen-Fortschritt, zumal beide ja zuverlässig spielen.

Im Ernst: auf dem bisherigen Niveau braucht man nicht unbedingt Spieler dieser Güteklasse. Ribéry und Robben sind Solisten, die in der Endphase der Champions League die Spiele entscheiden können. Allerdings stimmt die sehr, sehr ordentliche Leistung gegen Juventus zuversichtlich, dass man nicht mehr so abhängig von den Launen eines einzelnen Weltklasse-Spielers ist. Zugegeben: in den Finalspielen der Champions League hätte ich beide aber schon gerne dabei. Und sei es nur als Joker.

Ob dies Ribérys letzte Saison bei den Bayern ist? Ich wüsste ehrlicherweise kaum etwas, was dafür spricht, dass er bleibt. Also ja. Bis dahin macht er aber für Bayern noch sieben Spiele in der Champions League.

Bayern München – Hat sich das bereits nach einer “Nerlinger-Winterpause” angefühlt? Momentan macht das Gerücht die Runde, das HSVs Jerome Boateng im Sommer zu den Bayern wechseln könnte. Passt er in das Beute-Schema der Bayern und Nerlingers und würde seine Verpflichtung nicht nur dann Sinn machen, wenn der Vertrag mit van Buyten nicht verlängert wird?

Probek: Eine Nerlinger-Winterpause? Glücklich die, die in diesen paar Monaten schon seine Handschrift erkennen können, ich kann da noch nichts typisch Nerlingerisches erkennen. Gemach, gemach.

Da van Buyten gerüchteweise nur deswegen gehalten wurde, damit die kleine Diva bei Launen bleibt, könnte der bevorstehende Abgang von Ribéry auch das Ende van Buytens bei Bayern einläuten. Was dagegen spricht: van Buytens Leistungen der letzten Monate, die ich kaum noch erwartet oder erhofft hatte.

Ob das alles aber nun Indizien für oder gegen eine Verpflichtung Boatengs sind, wage ich nicht zu beurteilen. Traditionell kaufen die Bayern eher fertige Spieler. Da sie aber mit van Gaal einen Trainer haben, der mit jungen, noch formbaren Spielern die größten Erfolge hatte, spricht das auf der anderen Seite für eine Verpflichtung Boatengs oder anderer, vielversprechender Talente. An dieser Stelle mal ein Gruß nach Bremen, so nebenbei.

Bayern München – Möchtest Probek abschließend noch was sagen?

Probek: Ja. Ciao, Luca! Viel Glück und Erfolg in Rom und: danke.

Schalke 04 in der Rückrunde

Schalke 04 – Allgemeine Freudentrunkenheit auf Schalke. Alles heile Welt oder gibt es irgendeine Sollbruchstelle? Sind die Finanzprobleme bis auf weiteres zu den Akten gelegt?

Kurtspaeter: Die heile Welt sehe ich nicht gerade. Man erinnere sich an den Herbst und die vielen Fragen und Berichte zu drohender Insolvenz, den 25 Millionen von der Stadt Gelsenkirchen, dazu immer wiederkehrende Transfergerüchte um Neuer, Rafinha und Kuranyi und im Sommer wurde in Schalke auch der Abgang der Alt-Schalker Büskens, Reck und Mulder und die Art und Weise nicht gerade freundlich aufgenommen.
Der Unterschied zu den letzten Jahren ist einfach und vielleicht auch naiv. Felix Magath. Wir neigen in Gelsenkirchen immer viel zu schnell zur Glorifizierung, vielleicht auch in diesem Fall, aber der Mann hat es tatsächlich geschafft, das Schalke wieder Spass macht. Magath redet nicht, Magath macht. Ein Umbruch in der Mannschaft, in einer Rasanz und mit einer Konsequenz, die atemberaubend ist. Und dazu noch erfolgreich, mit einem Fussball, der mit Sicherheit zumeist spielerisch nicht besser als in den letzten Jahren ist. Aber ehrlicher. Ein Scheiss-Spiel ist wieder ein Scheiss-Spiel, kämpfen ist wieder kämpfen. Und ein glücklicher Erfolg (und davon gabs in der Hinrunde einige) ist ein glücklicher Erfolg.
Finanzprobleme? Ich finde es unmöglich, wirklich adäquat sagen zu können, was genau Sache ist. Weiß es sonst jemand? Schalke scheint kein Geld oder zumindest viele Schulden zu haben, Schalke soll offensichtlich ein ziemlich undurchsichtiges Geflecht Firmen und Tochtergesellschaften mit gegenseitigem Geldtransfer haben. Aber wie schlimm oder nicht das wirklich ist? Keine Ahnung.

Max/@GNetzer: Nerds schlafen in Chuck-Norris-Schlafanzügen, Chuck Norris schläft in einem Felix-Magath-Schlafanzug.

Schalke 04 – Wie kommt es, dass der beste Schalker Stürmer (Kuranyi, 8 Tore) permanent im Zentrum von Transfergerüchten steht? Kommt das vom Verein? Ist Kuranyi derart unbeliebt?

Probek: Ich sage jetzt mal was Unsägliches und wende es ins für ihn Positive: könnte das nicht vielleicht auch daran liegen, dass der Mann besser als sein Ruf ist?

Heinzkamke: Das sehe ich unbedingt so. Im Königsblog gab’s kürzlich ein paar Zahlen dazu, und aus Stuttgarter Zeit habe ich ihn als enorm wertvollen Mannschaftsspieler in Erinnerung, der nicht nur Tore macht, sondern auch weite Wege geht und viele Bälle gewinnt.

Dogfood: Aber irgendwo muss es ja klemmen. Kuranyis Stürmer-Profil passt eigentlich wie Faust aufs Auge. Aber sowohl bei der deutschen Nationalmannschaft als auch bei Schalke scheint eher eher in der unteren Hälfte der Sympathieskala angesiedelt zu sein. Oder wäre Magaths Motiviation Kuranyi loszuwerden – so denn diese Motivation real existierend ist – ausschließlich das vermutlich dicke Gehalt von der Liste streichen zu können?

Heinzkamke: In der Nationalmannschaft hatte er spätestens zu dem Zeitpunkt einen schweren Stand, als er Klinsmann nach der WM 2006 für die Ausbootung scharf kritisierte und ihm den Respekt versagte. Für eine Entscheidung, an der dessen Nachfolger Löw vermutlich nicht unbeteiligt war.

Catenaccio: Ich habe größten Respekt vor Kuranyi, auch wenn ich ihn persönlich nicht besonders leiden kann. Aber seine Leistungen sind bemerkenswert konstant, so dass Transfergerüchte sicher nicht von ungefähr kommen. In jedem Verein stehen die Leistungsträger früher oder später auf der Gerüchteliste. Apropos Sympathie: Würde Philipp Lahm so geliebt, wenn er so aussähe und sprechen würde, wie Kevin Kuranyi? Fußballfans, (was mit Jogi Löw oder Jürgen Klinsmann ist, weiß ich nicht) schauen glaub ich auch gern mal vor den Kopf.

Kurtspaeter: Na ja, es ist doch relativ logisch, das Kuranyi im Fokus dieser Gerüchte steht. Die halbe Welt macht sich Gedanken, dass bei Schalke kein Geld vorhanden ist und man notgedrungen Spieler verkaufen muss. Bei Neuer reichte kein “absolut unverkäuflich”, bei Rafinha keine unrealistischen “14 Millionen” als Abschreckung. Da ist doch Kuranyi, dessen Vertrag ausläuft UND der seit Jahren (kritisiert und ungeliebt ist da egal) die konstant meisten Tore schießt ein gefundenes Fressen und die realistischste Variante der angeblichen Starverkäufe auf Schalke. Mir persönlich wäre es auch lieber, wenn über dingfeste Transfers der Herren Streit, Altintop und Asamoah berichtet würde, aber Kuranyi bringt wohl mehr Schlagzeile.

Schalke 04 – In der Abwehr zeichnet sich langsam der Generationswechsel in die Post-Bordon-Ära ab, aber was kommt im Angriff nach Kuranyi, der häufig im Mittelpunkt von Transfergerüchten steht. Das Mittelfeld ist genauso jung wie unstrukturiert. Wieviel vom Angriff und Mittelfeld wird nächste Saison noch Bestand haben?

Kurtspaeter: Das ist eine sehr spannende und sehr gute Frage. Man gewinnt den Eindruck, Felix Magath dreht jeden Stein um und verändert den Kader komplett nach seinem Gutdünken. So wie er es in Wolfsburg ebenfalls gemacht hat, so macht er es jetzt in Gelsenkirchen. Allein heute hat er zu den fünf Winterneuzugängen mit einem 23-jährigen mazedonischen Nationalstürmer wieder einen Perspektivspieler geholt und für den Sommer ist auch Hoogland von Mainz sicher, egal ob Rafinha dann geht oder nicht.

Ich glaube auch, das im nächsten Jahr viele “Altlasten” (Altintop, Asamoah, Rakitic, Sanchez, Ze Roberto, hoffentlich Streit, selbst bei Jones bin ich mir nicht sicher, ob der nicht hintenrüberfällt) nicht mehr bei S04 sein werden. Allerdings spielen bereits dieses Jahr schon andere Spieler und mit denen wird Magath bei entsprechender Entwicklung die nächsten Jahre planen. Moritz, Schmitz, Matip usw sind jung, sind eher Zerstörer, wissen das und quälen sich, weil ihnen die einmalige Chance geboten wird. Dazu baut Magath langsam aber sicher Kreativspieler (Baumjohann, Kenia) ein und wird Erfolg haben. Davon bin ich felsenfest überzeugt.

Bei Kuranyi bin ich mir im Sommer Stand heute als einziges großes Fragezeichen überhaupt nicht im Klaren, wohin die Reise gehen wird. Eigentlich braucht Schalke Kuranyi, eigentlich mag Kuranyi Magath, aber wie das finanziell gewuppt wird, das weiß ich nicht.

Nick: Fragt sich nur, ob Schalke die sogenannten “Altlasten” überhaupt los wird oder zumindest, ob mit diesen Spielern erwähnenswerte Erlöse erzielt werden können. Im Moment steuert man doch eher auf den größten Kader aller Zeiten zu.

Kurtspaeter: Ach die Dortmunder… Aber prinzipiell hast Du natürlich recht. Altintop ist ablösefrei, das dürfte kein Problem werden. Rakitic hat durch seine relativ guten Auftritte in Kroatiens Nationalelf einen annehmbaren Ruf im Ausland, das könnte also auch hinhauen. Asamoah ist in der Bundesliga seit Jahren bekannt und für einen mittelmäßigen oder abstiegsgefährdeten Verein immer noch eine Verstärkung, er muss wohl nur selber wollen. Sanchez wird in Europa sicher schwierig und Streit ist eigentlich nicht vermittelbar. Was die Erträge angeht, da bin ich ohne große Erwartungen. Ich glaube, es ist wichtiger, die Millionenverträge loszuwerden, als groß um Ablösesummen zu feilschen.Und Ze Roberto wird von Magath gerade gut geredet. Außerdem ist selbst der nach Brasilien verliehen gewesen.

Max/@GNetzer: Nur ein Randaspekt, aber fällt mir immer wieder bei Magaths Arbeit auf: Er kalkuliert sehr genau, verhält sich taktisch. So sehe ich auch die Verstärkungen der Winterpause, die teilweise zu Doppelungen auf den Spielpositionen führen. Neben der Konkurrenzsituation (die gab es vorher schon) hat das für Magath vor allem den Vorteil: Nach einem halben Jahr Arbeit mit den neuen Perspektivspielern wird er genau sehen, wer ihm auf welcher Position helfen kann. Dass Magath dafür ein Auge hat, ist hinreichend bekannt. Für den Sommer bedeutet das: Abschied von vielen Schalker Urgesteinen/Altlasten/Urlaubern (wie immer man das nennen mag). Aber mit einem geminderten Ausfallrisiko, denn Magath kennt die Möglichkeiten der potentiellen Nachfolger.

Der Rückrunden-Vorschauer: die die aus dem Hinterhalt… (6)

Die Schreiber

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  • Nick – Der BVB-Fan führt das Blog Any Given Weekend
  • Milhouse – Im Herzen HSVer, per Wohnsitz Berliner: @thetruemilhouse
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Die beiden Klubs des sechsten Teils belegen die Europa League-Plätze vier und fünf, können aber aus eigener Kraft sich noch auf die Champions League-Plätze hieven.

Die Rückrunden-Vorschau ist gemeinsam mit anderen (Blog-)Schreibern entstanden und die weiteren Teile werden im Laufe des Donnerstages und Freitages veröffentlicht.

Borussia Dortmund in der Rückrunde

Borussia Dortmund – Dortmund ist mit vier Siegen in Folge aus der Hinrunde gegangen. Was hat Ende November Klick gemacht?

Nick: Für mich ist das in erster Linie ein Verdienst von Jürgen Klopp. Eine andere Erklärung sehe ich nicht. Er hat die richtigen Personalentscheidungen getroffen, jungen Spielern wie Sven Bender und Marcel Schmelzer vertraut – zum Teil notgedrungen wegen Verletzungen – und mit der Umstellung der Taktik auf ein 4-2-3-1 ebenfalls genau das gemacht, was notwendig war. Das Mittelfeld wurde gestärkt und Konsequenzen daraus gezogen, dass der BVB momentan nur einen treffsicheren Stürmer hat. Nur spekulieren kann ich über die Trainingsarbeit – scheinbar lernt man da was. Ebenso spekulativ ist der psychologisierende Ansatz, dass das Pokalaus ein heilsamer Schock gewesen sein könnte.

Borussia Dortmund – Der BVB hat einen sehr jungen Kader, einen bzgl. der Stammelf, sehr kleinen Kader und ein Kader bei dem ein einziger Stürmer für 40% aller Tore sorgt (Barrios). Wird später in der Saison noch ein Mann mit der Keule auf den BVB warten und ihn aus den Europa League-Plätzen prügeln?

Nick: Was den Europapokal angeht, bin ich nach wie vor sehr vorsichtig. Die genannten potenziellen Probleme sehe ich alle auch. Nicht vergessen sollte man aber, dass der BVB die Hinrunde lange Zeit ohne erfahrene Spieler wie Sebastian Kehl und Tamas Hajnal bestritten hat. Die werden hoffentlich zurückkehren und die Optionen verbessern. Ob das reicht? Keine Ahnung. Ich fände es jedenfalls gut, wenn der Mann mit der Keule nicht erst am letzten Spieltag kommen würde. Dass ich wie alle BVB-Fans jetzt insgeheim hoffe, dass es doch reicht, ist ja klar.

Max/@GNetzer: Jürgen Klopp hat etwas Unmögliches geschafft: Ich mag diese Mannschaft. Dieses junge Team um Sahin, Subotic, Bender, etc. macht zeitweise wirklich Spaß. Denn sie spielen Fußball wie Klopp lebt: authentisch. Kein Geziere. Guter Tag = tolles Spiel. Schlechter Tag = Kampf um jeden Grashalm. Derzeit gibt es wenig an Dortmund, das mir nicht gefällt. Sogar die Einkaufspolitik ist inzwischen gut. Meine größte Sorge ist jetzt: Klopp wechselt nach der Saison zu Milan und macht mir auch noch Pippo Inzaghi sympathisch…

Probek: @Max: Um die Gefahr mal einzuordnen: Superpippos Vertrag läuft im Sommer aus – und wer weiß, ob der alte Mann (er wird im August 37) noch ein Jahr dran hängt oder hängen darf. Auch wenn das Milans neues Erfolgsmodell ist, den ältesten Kader Europas zu haben.

Hamburger SV in der Rückrunde

HSV – Der Countdown tickt runter, in wenigen Tagen ist “Mitternacht” und jeder wartet darauf, dass der Labbadia-Kollaps kommt. Wie groß ist das Vertrauen, dass dieser Kollaps doch nicht kommen wird?

Milhouse: Die Petric-Rückkehr macht mir viel Mut, er ist wahnsinnig wichtig für die Stimmung in der Mannschaft. Mit seinem Schwung kann es gelingen, erfolgreich in die Rückrunde zu starten und da kann der Trainer dann gar nnicht mehr soviel falsch machen. Labbadia selbst ist mir eigentlich immer noch ein Rätsel. Sein immer irgendwie leerer Blick an der Seitenlinie kann Coolness sein oder bloße Fassade hinter der Überforderung verborgen liegt. Für letzteres sprechen seine fatalen Auswechselverzögerungen (Boateng, Jansen), andererseits gefällt mir seine Startformation im Schnitt immer ziemlich gut.

HSV – Eine mögliche Initialzündung für den Labbadia-Kollaps ist das eigenmächtige Fernbleiben von Zé Roberto vom Trainingslager. Ausgerechnet die so hoch gefeierte Integrationsfigur Zé Roberto. Was für Nachwirkungen wird dies auf und außerhalb des Spielfeldes haben?

Milhouse: Wie es bei Dieter Matz im Blog heute klang, scheint ja an den privaten Problemen wirklich etwas dran zu sein. Das werden auch die Mitspieler spüren und dementsprechend erledigen sich alle Befürchtungen, dass da Missgunst in der Mannschaft entstehen könnte. Fehlen wird Zé Roberto natürlich enorm, seine Kreativität und sein Zug zum Tor. Das müssen die anderen ausgleichen, meine Hoffnung ist, dass Berg, wenn er mit Petric und Elia auf dem Platz steht, endlich aufblüht und nicht von der Alleinverantwortung in der Sturmmitte erdrückt wird.

Dogfood: Ein Punkt wo ich den Berg-Transfer nachträglich nicht richtig verstehe: Berg ist ein anderer Typ von Stürmer als Petric oder Guerrero. Er ist kein “Arbeiter” und kein “Vorlagengeber”. Er ist der Strafraumwühler oder jemand der mit dem Ball auf die Reise geschickt wird. Er kann also qua Typus keinen Ersatz für Guerrero (oder Petric) spielen und seine Integration wird nur gelingen, wenn der HSV seine Taktik verändert – eine Taktik die viel Zuarbeit auch von den Stürmern erfordern, Mittelfeldspieler nachrrücken läßt und in Schußpositionen bringt.

Max/@GNetzer: Da stimme ich Dogfood/Kai vollkommen zu. Ich habe mich auch immer gefragt, warum das eigentlich nie jemand angesprochen hat. Berg als Guerrero-Ersatz? Da sehe ich doch auf den ersten Blick, dass das nicht eins zu eins funktionieren kann. Das muss auch nicht schlimm sein. Aber man darf sich dann auch nicht aufregen, wenn Berg im sonst unveränderten Spielsystem die meiste Zeit in der Luft hängt und sich seine Ballkontakte im Bereich der Ehefrauen von Lothar Matthäus bewegen.

Milhouse: Sollte Berg denn explizit Guerrero-Ersatz sein? Meiner Meinung nach hat man einfach die Gelegenheit ergriffen, einen dieser berühmt-berüchtigten “Target-Player” mit enormem Potenzial (das seit der U21-EM unbestritten sein dürfte) zu verpflichten. Der zunächst ideal als Ergänzung zu Guerrero und Petric gepasst hätte, um bei Rückstand für zusätzliche Torgefahr zu sorgen, bei Führung wiederum ist er ein idealer Konterspieler. Dass Berg plötzlich in der Situation sein würde, einziger “richtiger” Stürmer zu sein, von dessen Toren die gesamte Mannschaft abhängt, war nun wirklich nicht abzusehen.

Catenaccio: Nochmal zurück zum Labbadia-Kollaps und der Personalie Ze Roberto. Ich finde es erstaunlich, wie sich Dinge beim Darmstädter wiederholen. Unabhängig, ob Ze nun persönliche/familiäre Probleme hatte, gibt es gleich irgendwo zu lesen, wie sauer Labbadia ist und dass das ja nun so nicht geht. Auseinandersetzungen (Boateng bspws.) gab es auch schon vorher. In Leverkusen genau die gleiche Situation. Wenn der Rest der Mannschaft und Erfolge das ausgleichen ist das ja ok, aber spätestens wenn der HSV doch nur 7. wird, gibt es arge Probleme und der Mensch Labbadia ist wieder arg betroffen, dass die Spieler ihm das angetan haben. Da hat der Trainer noch einiges zu lernen. Von der Außenbetrachtung hat sich da nichts getan.

Dogfood: Es gibt eine interessante Besonderheit im Falle des HSVs: das (zurecht) vielgeschmähte Abendblatt bietet durch das Blog des Reporters Dieter Matz fast tägliche, lange Beobachtungen und Temperaturmessungen des Hamburger SVs. Nach außen hin (sprich: gemäß den Beobachtungen und dem off-the-record-Tratsch) deutet nichts darauf hin, dass die Spieler Probleme mit Labbadia hätten – allerdings bin ich seinerzeit auch nach dem Ende von Jol aus allen Wolken gefallen, als Aogo und Boateng öffentlich ihren Unmut über Jol äußerten. Spannend ob bzw. wie gut sich solche Konflikte noch kaschieren ließen…

Milhouse: Ich will bestimmt nicht den Labbadia-Verteidiger geben, dafür ist er mir vom Habitus her zu unsympathisch. Aber was sollte er zu der Zé-Geschichte anderes sagen? Sein Informationsstand war damals: Zé kommt nicht ins Trainingslager, keiner weiß warum und zu erreichen ist der Spieler auch nicht. Da muss ein Trainer doch erstmal sauer sein, ansonsten wäre das eine ziemliche Weichei-Nummer. Einem Brasilianer, der eigenmächtig den Heimaturlaub verlängert, einen Vertrauensvorschuss zu geben ist wirklich nicht ganz einfach.

HSV – Auf die Frage nach dem Sportdirektor wird aus HSV-Kreisen häufig geantwortet “Wieso? Hat doch bislang auch ohne ganz gut geklappt” geantwortet. Wie sehr wird sich diese ungelöste Frage noch rächen?

Milhouse: Das tut alles noch so wahnsinnig weh. Es würde mich nicht wundern, wenn man sich noch in zehn Jahren vom Sündenfall 2009 erzählt. Beiersdorfer ziehen zu lassen, halte ich für eine der größten Fehlentscheidungen in der Geschichte des HSV. Und auf einen Sportdirektor zu verzichten, wäre direkt der nächste. Hoffmann hat die Energie und das Verhandlungsgeschick, uns einige interessante Spieler zu verschaffen. Aber er kann den Markt niemals so im Auge behalten, wie ein hauptberuflicher Sportchef. Transfergerüchte à la Lell bestätigen dass nur noch. Ich bin aber auch froh, dass es mit Roman Grill nicht geklappt hat. Sein Verhalten als Berater von Trochowski und Lahm war mir zu konfrontativ und halsbrecherisch (hier aber auch nochmal Respekt für Bernd Hoffmann, der immerhin dafür gesorgt hat, dass Uli Hoeneß sich bei Trochowski entschuldigt hat, der nach dem Lahm-Interview voll in dessen Sperrfeuer geraten war). Horst Heldt wäre ebenfalls eine Katastrophe gewesen, dessen Transferpolitik bei Stuttgart ist an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. mit seiner Entscheidungsschwäche würde er aber Hoffmann sicherlich gut in den Kram passen. Jan-Nico Hoogma wäre die mir sympathischste Lösung, ohne dass ich in der Lage wäre, dessen Fähigkeiten wirklich gut einzuschätzen.

Dogfood: ich bin mir noch etwas unsicher über die Qualitäten von Heldt, aber “Entscheidungsschwäche” würde ich nicht zu seinen mangelnden Qualitäten zählen. Bei Huntelaar hat er rechtzeitig den Stecker gezogen und hat schnell eine Alternative aus dem Ärmel gezogen. Bei Babbel, seinem Kumpel(!) war er anscheinend der Erste aus der Vorstandsetage, der willens war, ihn über die Klinge springen zu lassen. Über die Qualität seiner Einkäufe kann man streiten – aber wer weiß was er mit einer Scoutingabteilung wie die des HSVs vollbringen würde.

Heinzkamke: Wenn ihm eine gute Scoutingabteilung zuarbeitet, glaube ich schon, dass Heldt rasch und entschieden handelt. In Stuttgart war er sowohl bei den Entlassungen von Trapattoni und Veh als auch bei den jeweiligen Nachfolgeregelungen meines Erachtens keineswegs entscheidungsschwach. Interessante Frage am Rande: war es eher mutig oder vielmehr machtbewusst, jeweils einen schwachen (besser: aus schwacher Position kommenden) Trainer zu verpflichten? Und was müsste Labbadia daraus schließen?

Milhouse: Hat sich Heldt transfertechnisch jenseits des Kuzmanovic-Wechsels in den letzten Jahren mit Ruhm bekleckert (und Kuzmanovic war nun auch nicht gerade ein Schnäppchen)? Allein mit der Hleb-Rückhol-Aktion hat er schon ein gutes Drittel der Gomez-Millionen verbrannt. Was ich ihm in Stuttgart vor allem ankreide, ist dieser Wust an offensiven Mittelfeldspielern (Gebhardt, Lanig, Hilbert, Elson, Bastürk, Simak), in dem praktisch keine Hierarchie erkennbar ist. Und Babbel hatte er kurz vor dessen Entlassung noch eine Jobgarantie bis zur Winterpause gegeben, für sowas ähnliches sind die Hamburger mal fast gesteinigt worden (Entlassung von Kurt Jara).

Heinzkamke: Nein, mit Ruhm hat er sich meines Erachtens nicht bekleckert, wie auch unten beim VfB dargestellt (dort geht’s auch um das offensive Mittelfeld).Da kommt aber vielleicht auch das Thema Scouting mit ins Spiel, das beim VfB…ausbaufähig zu sein scheint. Ob Hleb ein gutes Beispiel ist, weiß ich nicht. Aus heutiger Sich ja (auch wenn man den Standpunkt vertreten kann, dass er sich allein durch die CL-Qualifikation nach seinem Riesentor in Timisoara fast schon refinanziert hat). Im Sommer aber wurde Heldt dafür lautstark gefeiert, und ich bezweifle, dass viele in seiner Position Hleb nicht geholt hätten, wenn sie die Chance gehabt hätten. Babbels Jobgarantie war eine Farce, da bin ich völlig bei Dir.

Der Rückrunden-Vorschauer: die wo Ambition > Platzierung (5)

Die Schreiber

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Teil fünf blickt auf die drei Teams, von denen minimum zwei sich qua Selbstverständnis auf Europapokal-Plätzen wähnen, während der dritte noch am Reißbrett an seine kommenden Weltherrschaft bastelt.

Die Rückrunden-Vorschau ist gemeinsam mit anderen (Blog-)Schreibern entstanden und die weiteren Teile werden im Laufe des Donnerstages und Freitages veröffentlicht.

VfL Wolfsburg in der Rückrunde

Wolfsburg – Ist der Klub zu klein für zwei Egos wie Dieter Hoeneß und Armin Veh?

Dogfood: Ja. Das System Hoeneß zeichnete sich in Berlin durch den Aufbau eines Hoeneß-Biotopes aus, mit Leuten aus seinem Umfeld und Trainern die wissen wo ihr Platz ist. Schon die strittige Grenzziehung der Kompetenzen zwischen Veh und Heldt in Stuttgart hat letztendlich zum Zerwürfnis geführt.

Max/@GNetzer: Absolut. Meiner Meinung nach wurde Veh auch nur deshalb noch nicht gefeuert, weil eine schnelle Trainerentlassung immer auch einen negativen Schein auf die Vereinsführung wirft. Spätestens nach der Saison wird es wohl vorbei sein mit Veh und Wolfsburg. Mit der Installation von Hoeneß wurde das Tischtuch mindestens angerissen, wenn nicht gar mehr… (Und ich bleibe dabei: Slomka kommt dann als Ersatz)

Kurtspaeter: Heißt dieser Ansatz, das Hoeness sich sein Grab in Berlin selber schaufelte, als er Favre holte?

Dogfood: Ich glaube nicht mit der konkreten Person Favre. Es war mehr die Konstellation: erfolgreicher Trainer, der im Laufe der Zeit selbstbewusst wurde und den Kader gestalten wollte. Die Leute die vom Hofstaat Hoeneß die Schnauze voll hatten, sahen dadurch in Preetz und Favre die Alternativen zu Hoeneß um ihn wegputschen zu können.

Wolfsburg – Wolfsburg ist es nach der Meisterschaft gelungen, die Mannschaft grosso modo zusammenzuhalten und nachzurüsten. Angesichts der eher negativen Hinrunde – werden die Wolfsburger in diesem Sommer Auflösungserscheinungen zeigen? Mit welcher Personalpolitik wird Hoeneß den Verein prägen?

Max/@GNetzer: Alex Alves, Marcelinho, Ali Daei und Wichniarek werden Wolfsburg ein Gesicht geben, das niemand sehen will – aber auch niemand vergessen kann.

Enno: Pantelic, Lima, Bobic // Deisler, Bastürk, Streit, Dardai // Friedrich, Simunic, van Burik // Kiraly

So sieht der neue VfL im Sommer aus. Mich beeindruckt jetzt schon, wie Dieter Hoeneß Sebastian Deisler zu einem Comeback überredet. Wahrscheinlich mit einem Scheck über 10 Millionen Mark. Und Lima wird Torschützenkönig. Ist ja klar.

Heinzkamke: Grundsätzlich bin ich zwar der Ansicht, dass Ali Daei vorzüglich zu Misimovic passen würde; ob letzterer allerdings Lust hat, nach dem Abgang von Dzeko in Wolfsburg zu bleiben und wieder um Platz 8 zu spielen, bezweifle ich. Da müsste Hoeneß schon für viel Aufbruchstimmung sorgen.

Andererseits halte ich es durchaus für möglich, dass sich Wolfsburg in der Rückrunde fängt, weil man hinten wieder stabiler wird, Grafite im ersten zweiten Spiel doppelt trifft und plötzlich wieder alles von selbst läuft. Ohne Zutun des Trainers, von dem man sich anschließend unter Krokodilstränen trennt.

Wolfsburg – Was ist die Ursache der Abwehrkrise der Wolfsburger? Fehlende Qualität oder Verunsicherung durch den Trainer?

Dogfood: Ein Satz der mich in meiner Einstellung zu Veh geprägt hat, ist das Zitat das Oliver Fritsch von einem VfB-Funktionäre über Veh gehört hat: Veh sei kein Trainer für den die Spieler die Steine aus dem Feuer holen würde. Genauso wirkt auch Veh und wirken die entscheidenden Spiele von Wolfsburg wie das Heimspiel gegen ManUtd. Dazu eine Ratlosigkeit bzgl. der Abwehrprobleme, die wie Unverständnis von Veh wirkt, warum die Schwachköpfe sein System nicht endlich verstehen. Gegen den BVB dann mit einem komplett neuen System (4-3-2-1) gepokert, schnell 0:2 hinten gelegen und nach zwanzig Minuten bereits zwei Spieler ausgewechselt. Damit Schwäche gezeigt und sich bei zwei Spielern verbrannt. Das muss nicht zwingend auf den KO-Schlag gegen Veh hinführen, aber zumindest wieder zum Zitat dass kein Spieler für Veh die Steiner aus dem Feuer holen würde…

Heinzkamke: Ich verstehe nach wie vor nicht, auf welcher Basis die Vereinsführung zu der Entscheidung kam, Armin Veh zum Alleinverantwortlichen zu machen. Er ist bestimmt kein schlechter Trainer; als Manager – in Stuttgart gilt noch immer Yildiray Bastürk, den er unbedingt wollte, als sein Königstransfer – scheint er nur bedingt geeignet, und in Summe ist er meines Erachtens einfach überfordert.

Medispolis: Was mir bei Wolfsburg in der Hinrunde aufgefallen ist, dass das gesamte Team unglaubliche Schwierigkeiten bei der Rückwärtsbewegung hat, wenn der Gegner schnelle Konter spielt oder Wolfsburg im Aufbauspiel den Ball verliert. Das wirkt immer total ungeordnet. Keine Ahnung, ob es damit zusammenhängt, dass die Grundordnung im Vergleich zur Meisterschaft sehr viel offensiver ist und die Wölfe sehr viel stärker – vor allem in den Heimspielen – das Spiel machen müssen. In der Meistersaison konnte man sich erstmal schön zurücklehnen und die Gegner dann selbst auskontern. Das kann das Team immer noch sehr viel besser, siehe zum Beispiel das Auswärtsspiel bei Werder. Oder Wolfsburgs Heimspiel gegen Nürnberg, wo man in der letzten Minute durch den Konter verloren hat.

Wolfsburg muss jetzt scheinbar die gestiegenen Erwartungen erfüllen und zuhause auf Sieg spielen und steht dann hinten total offen (was nicht heißt, dass man auch auf Sieg spielen kann und hinten noch drei Spieler zur Absicherung hat). Die Systemumstellungen, die Dogfood anspricht, tun ihr übriges dann dazu bei, dass die Rückwärtsbewegung nicht gerade grandios klappt.

Kurtspaeter: Oder, nur so als Gedankenansatz, der Wolfsburger “Absturz” liegt in der gleichen Tatsache begründet, wie der Berliner Absturz. Letztes Jahr mit einem Riesenlauf weit über den Verhältnissen gespielt und dieses Jahr das eigentliche Niveau wieder erreicht. Ergo wundern wir uns mehr über die Normalität denn über das Besondere.

1899 Hoffenheim in der Rückrunde

Hoffenheim – Der schnelle Konterfußball ist der Normalität gewichen mit mitunter sehr defensiver Ausrichtung. Verliert Hoffendem damit seine Identität oder gewinnt es an taktischer Variabilität?

Max/@GNetzer: Eigentlich könnte das dicht gestaffelte Defensivspiel Hoffenheim nützen – es gibt kaum eine andere Mannschaft, die so schnell und in allen Mannschaftsteilen umschaltet. Kaum ein Konter, bei dem sich nicht mindestens 2 bis 3 Anspielstationen bieten. Ich habe allerdings das Gefühl, dass sich die Spieler mit dieser taktisch klügeren, auf dem Feld aber mit weniger Spaß umsetzbaren Ausrichtung nicht so richtig anfreunden können. Was Hoffenheim in der Hinrunde teilweise gespielt hat, war schlicht lustlos. Und um auf die Frage zurück zu kommen: Ich wüsste nicht, welche Identität Hoffenheim verlieren sollte.

Enno: So ist es: Welche Identität sollten sie verlieren? Ein halbes Jahr Hau-Ruck-Fußball reicht noch nicht, um eine Identität aufzubauen, die man bspw. Werder Bremen nachsagt. Hoffenheim ist bisher nicht viel mehr als ein reicher Aufsteiger und Neuling in der Liga, der sich erst einmal orientieren muss. Gibt es eigentlich neben dem zeitlichen Zusammenhang des Hoffenheimer Doping-Skandals mit dem bis heute anhaltenden Leistungseinbruch in der Vorsaison auch noch einen kausalen Zusammenhang?

Heinzkamke: In der vergangenen Saison assozierte man mit Hoffenheim vielerorts Dietmar Hopp, die Traditionsfrage, Disziplinlosigkeiten und das offensive, attraktive Spiel. Ohne letzteres dürften die Sympathien nicht unbedingt zunehmen. Vor der Saison war ich überzeugt, dass man mit Simunic einen ganz wichtigen Transfer getätigt habe – dass indes ein fußballerischer Strategiewechsel damit einhergehen würde, hätte ich so nicht gedacht und halte es aus Zuschauersicht auch für bedauerlich. Ob ihnen der Erfolg recht gibt, bleibt abzuwarten – Max’ Hinweis auf die Lustlosigkeit ist nicht von der Hand zu weisen.

Catenaccio: Schon in der Rückrunde 08/09 wies RangNick, v.a. nach dem Ausfall Ibisevics darauf hin, dass die Taktik defensiver ausgerichtet werden müsste. Diese Saison ging es ebenfalls darum stabiler und variabler zu agieren. Ich sehe da eine Paralelle zu Leverkusen, die ebenfalls schönen Hurrafußball spielten und doch nichts gewannen am Ende. Als Spitzenteam musst du defenitiv auch hinten gut stehen. Die Ausnahmesaison von Grafite und Dzeko bei Wolfsburg und dem Meistertitel sehe ich mal als Ausnahme der Regel.

Hoffenheim – Hoffenheim ist das Team was bzgl. Qualität und Quantität am stärksten vom AfrikaCup betroffen ist: Obasi, zweitbester Stürmer und Vorsah, defensiver Mittelfeldmann. Und das mit einem Rückrundenauftaktprogramm gegen Bayern, Leverkusen und Schalke. Wie sehr wird das Hoffenheim nach hinten schmeißen?

Max/@GNetzer: Auf dem Papier ist das eine enorme Belastung für die TSG. Allerdings würde es mich sehr wundern, wenn RangNick die Winterpause (trotz seiner zeitweisen Abwesenheit) nicht dazu genutzt hätte, die Mannschaft auf eine Defensivordnung zu trimmen, mit der das kompensiert werden kann. Keine der genannten Mannschaften wird gerne gegen Hoffenheim spielen. Und gegen solche Gegner stellt sich das Problem der Motivation auch nicht. Siehe beispielsweise das Auftaktspiel der Saison gegen Bayern.

Werder Bremen in der Rückrunde

Werder Bremen – Wie zufrieden ist man in Bremen mit der Saison, nachdem man viele Lorbeeren geerntet hat, aber nur sieben Spiele gewonnen hat? Ich hatte das Gefühl, dass die Betroffenheit nach dem Spiel in Hamburg nicht nur wegen der Niederlage so groß war, sondern auch weil man realisierte, dass trotz dieser Hinrunde, man außerhalb der Europa-Plätze war.

Medispolis: Dein Eindruck nach dem Hamburg-Spiel ist eigentlich genau richtig beschrieben. Ich denke, bei Werder ist man insgesamt mit der Hinserie zufrieden. Man ist noch in allen Wettbewerben in guter Position. Was die Stimmung ein wenig getrübt hat, waren die eher schwachen Spiele zum Ende der Hinrunde. Beispielhaft die erste Hälfte in Hamburg, die ich fürchterlich schlecht fand. Auch das Auswärtsspiel in Köln hatte man sich sicherlich anders vorgestellt. Blöd für Werder eben auch: Man hat mit Schalke und dem HSV gegen zwei direkte Konkurrenten verloren und dabei relativ deutlich die Grenzen aufgezeigt bekommen. Ich will grundsätzlich nicht zu viel in Saisonverläufe hineininterpretieren, aber es passt ein wenig, dass Werders Formkurve nach unten ging, nachdem man überzeugend in Freiburg gewonnen hatte und plötzlich einige schon wieder von der Meisterschaft gesprochen haben. Davon ist man jetzt ein ganzes Stück entfernt.

Werder Bremen – Der Abgang von Diego wurde mit Marin und Özil kompensiert, weg von einem zentralen Zehner. Insbesondere gegen Ende der Hinrunde hatte ich aber in einigen Interviews den Eindruck, dass Schaaf einem zentralen Zehner noch nachtrauert. Das System ist bereits zur Raute zurückgekehrt. Ist Werder noch aktiv auf der Suche nach einem klassischen Mittelfeldregisseur und daher derzeit nur in einem Zwischenzustand?

Medispolis: Würde mich nicht wundern, wenn Werder im Offensivbereich was auf dem Transfermarkt tun würde. Oder anders formuliert: Nicht völlig auf Teufel komm raus, sondern es muss wieder passen. Bisher schwirtt ja nur ein Name immer wieder herum, nämlich Mario Mandzukic von Dinamo Zagreb, angeblich im Tausch für Moreno und Rosenberg. Würde ich persönlich gut finden, weil ich sowohl von Moreno als auch Rosenberg trotz langer Verletzung mehr erwartet habe. Aber bisher jetzt zu viele unbekannte Variablen im Spiel.

Gut, System ist sowas ähnliches wie eine Raute, aber wie ich finde nicht zu vergleichen mit letzter Saison. Meist ist das jetzt ehe ein fünfer Mittelfeld und nur noch eine Spitze und deutlich variabler angelegt. Özil tauscht mal mit Hunt die Seiten, man hat einen etwas offensiveren Part mit Borowski, eher etwas defensiver mit Frings und Daniel Jensen. Je nach Marins Position kann das 4-5-1 oder klassisch 4-4-2 werden. War letzte Saison nie so möglich. Bei allem Lob für die Leistungen von Özil darf man Hunt nicht vergessen, spielt eine tolle Hinrunde.

Werder Bremen – Zu Saisonbeginn hatte ich große Fragezeichen hinter Özil und Marin gesetzt, da beide den Sommer mit der U21-EM durchgespielt hatten (Marin wurde seltener eingesetzt, ist aber noch fragiler als Özil). Ich hab auf das Loch gewartet, aber beide haben eine gute Hinrunde absolviert. Reicht bei beiden die Kraft auch noch für die Rückrunde?

Medispolis: Habe so ein bisschen das blöde Gefühl, dass es nicht reichen könnte. Özil hatte schon zum Ende der Hinrunde einige sehr schwache Spiele, wo er müde wirkte. Ich kann mir bei Marin nicht vorstellen, dass er auf dem guten Niveau komplett die Saison durchspielt. Wäre auch nicht schlimm, wenn nicht. Dafür sind genug Alternativen im Mittelfeld.

Max/@GNetzer: Ich persönlich finde auch, dass gerade bei Özil sehr wohl Leistungsschwankungen zu sehen waren. Bei Marin sowieso (was bei ihm aber meiner Meinung nach auch an taktischer Unbedarftheit liegt – er wirkt manchmal etwas gehemmt aus Angst, seine Defensivaufgaben zu vernachlässigen). Aber Werder hat einfach diesen Claudio Pizarro – und der köpft das Ding nach Ecke/Freistoß einfach mal rein. Solange Pizarro weiter den “Türöffner” in schlechten Spielen mimt, hat Werder kein Problem. Wenn Pizarro allerdings fehlt und Özil einen schlechten Tag hat… nun ja, das hat man ja gegen Ende der Hinrunde gesehen.

Medispolis: Vielleicht nochmal kurz zu den Personalien im Mittelfeld. Ich denke, dass gerade bei Marin und Özil bei der Wiederholung der Hinrundenperformance ein kleines Fragezeichen steht. Aber wie gesagt, im Mittelfeld sehe ich die geringsten Probleme für Werder. Hunt, Jensen, Borowski, Frings, auch Bargfrede können das zusammen einigermaßen kompensieren. Sorgen bei Werder macht mir vor allem der Sturm. Pizarro kränkelt, Almeida und Rosenberg waren lange verletzt und haben längst noch nicht ihre Bestform erreicht, Moreno spielt zu wenig und hat seine Chancen bei bisherigen Einsätzen, vor allem in der Bundesliga, auch nur selten nutzen können.

Werder Bremen – Problembereich Angriff, wo Pizarro den Alleinunterhalter spielt. Ist da eine Lösung absehbar oder bleibt es weiterhin beim Flaschendrehen vor dem Spiel, ob nun Marin, Almeida oder Rosenberg an Pizarros Seite spielen?

Medispolis: Optimallösung wäre für mich, wenn man Mandzukic von Zagreb noch holen würde und dann wieder mit zwei Spitzen spielt, was in Konsequenz dann bedeuten würde, dass das Mittelfeldsystem wieder näher an der Raute orientiert ist. Finde ich erstmal nicht schlimm, solange Werder dafür im Sturm mehr Power bekommt und Pizarro auch entlastet wird.

Max/@GNetzer: In Spielen gegen spielschwächere Gegner: Marin und Pizarro. In Spielen gegen stärkere Gegner: Nur Pizarro oder mit Almeida als Backup. Auf Neuzugänge zu hoffen ist zwar das, was alle Fans tun – aber gerade in der Winterpause ist die Trefferquote der meisten Vereine verheerend. Wenn Pizarro aber fit bleibt, dürfte das nicht zum Problem werden.

Medispolis: Die wichtigste Frage scheint wirklich zu sein, ob Pizarro verletzungsfrei durch die Rückrunde kommt. Für den Auftakt in Frankfurt ist der Einsatz schon mal mehr als fraglich. Gut, ist scheinbar nicht wieder die langwierige Verletzung aus der Hinrunde, aber auch dort hatte seine Rückkehr ja viel länger gedauert als angenommen.

Screensport am Freitag

Einige Hinweise zu den Blogeinträgen der Bundesliga-Rückrunden-Vorschau: Fragen und die Namen der Antwortgeber sind schwarz hinterlegt. Wer diesen schwarzen Hintergrund nicht hat, möge bitte das Browser-Cache löschen – das gestern angelegten CSS dürfte das Lesen der Vorschau erleichtern.

Heute kommen noch bis zum späten Nachmittag die anderen Teile (kann das sein, dass ich den 5ten teil schon gestern versehentlich vor dem 4ten Teil veröffentlicht habe? Uupps…)

Dit’n’Dat

Österreich – Die gestrige Abstimmung der österreichischen Bundesligavereine über den neuen TV-Vertrag ab Sommer 2010 ist geplatzt und die TV-Rechte werden “neu” ausgeschrieben (de-facto waren sie noch nicht ausgeschrieben). Es ist wieder der alte Streitpunkt bei TV-Fußball: Pay-TV (SKY) will mehr Exklusivität und die Zahl der Free-TV-Übertragungen von 36 auf 12 senken. Free-TV will deswegen nicht mitbieten und einige Vereine (Rapid) bestehen auf umfangreiche Free-TV-Präsenz. Der Ligasponsor war nicht glücklich.

Obwohl anfangs nur Rapid und der Linzer ASK zu der Free-TV-Fraktion gehörten, hat Rapids Klagedrohung und angedrohter Ausstieg aus der Zentralvermarktung eine Entscheidung blockiert. Daher gibt es nun den Kompromiß bis zum 12.2. neue Pakete zu schnüren, die voraussichtlich mehr als die 12 Spiele im Free-TV vorsehen. Dann wird allgemein erwartet dass der ORF und vielleicht auch der Sender vom Red Bull-Besitzer Mateschitz Servus TV in das Free-TV-Boot einsteigen. SKY soll wiederum deutlich gemacht haben, dass es ein neues 9-Millionen-Angebot nicht geben wird. Qu: Der Standard, Der Kurier, Österreich, Wiener Zeitung

Boxstall Universum – Ein FAZ-Artikel beschreibt die aktuellen Probleme des Universums-Boxstalls und lässt in einem Absatz fallen, dass das ZDF den im Sommer 2010 auslaufenden TV-Vertrag definitiv nicht verlängern wird. Nachdem schon seit langem klar war, dass das ZDF den Vertrag zu den alten Konditionen (15-20 Mio/Jahr) nicht verlängern würde, hat das ZDF auch verschiedene andere Angebote von Universum mit “schlankeren” Programmen abgelehnt. Dass die Verhandlungen sich nun schon neun Monate hinziehen und zusätzlich verschiedene Konzepte von Kohl abgelehnt wurden, wirft kein gutes Licht auf die Attraktivität des Kohl-Paketes.

WM2010 – Thomas Kistner von der Süddeutschen Zeitung schreibt über brutal schlechte Abkäufe von WM-Tickets. Im Vorverkauf gingen nach SZ-Informationen vom deutschen Kontigent der drei Vorrundenspiele der deutschen Nationalmannschaft nur 1.000 von 21.000 Tickets weg. Auch der englische und niederländische Fußballverband geben ähnliche Signale. Professionelle Kartenverkäufer geben weltweit rabenschwarze Prognosen.

DSF – Neben einigen Neuerungen, scheint eine Sendung im neuen Sendeschema über die Klinge gesprungen zu sein: von Samstag live ist in den ersten acht Programmwochen nichts mehr zu sehen.

Spocht von heute

Der eine oder andere wird es mitbekommen haben: die Bundesliga kehrt heute auf Rasen und Mattscheiben zurück. Das Eröffnungsspiel der Rückrunde wird wieder in der ARD zu sehen sein, die heute ohne Mehmet Scholl auskommen müssen, der sportliche Verpflichtungen beim FC Bayern nachgeht. Die ARD versucht sich daher mit Helmut Krug – einer der redegewandteren (Ex-)Schiedsrichter.

Bayern – Hoffenheim – Ein, mit Verlaub, geiles Spiel. Keine Ahnung ob es ein unterhaltsamer Kick wird, aber zumindest ein wegweisender. Übelmeinende könnten die Siegesserie der Bayern zum Ausklang der Hinrunde den eher schwachen Gegnern zuschreiben. Hoffenheim zeigte sich in der Hinrunde immer mehr defensiver eingestellt als man es aus der letzten Saison kennt und könnte dem FCB eine taktisch und spielerisch anspruchsvolle Aufgabe gebe. Hoffenheim ohne die AfrikaCup-Spieler Obasi (5Tore) und Vorsah (defensives Mittelfeld, 12 Spiele). Mit Gustavo (Gelb-Rot) fehlt der zweite wichtige defensive Mittelfeldmann.

Bei den Bayern zeichnet sich nur das Fehlen von Ribery ab. Allgemein wird das zuletzt benützte 4-2-2-2 erwartet: Badstuber als Linksverteidiger, van Bommel und Schweinsteiger als Doppelsechs, Müller und Robben als offensives Mittelfeld auf den Flügeln. Gomez ist im Sturm gesetzt. Bleibt nur noch die Frage ob Klose oder Olic an Gomez’ Seite dürfen.

Vor der Bundesliga hat der Herrgott die Zweite Liga gesetzt. Mit Düsseldorf und Union starten heute zwei Teams (in Paderborn bzw. gg Oberhausen) die in Schlagweite zu Aufstiegsplätzen sind. Oberhausen hat noch ein komfortables 8 Punkte-Polster auf den südlichen Relegationsplatz.

Im AfrikaCup spielt heute die Gruppe B – nach der Abreise von Togo nur mit einem Spiel: Elfenbeinküste – Ghana. Für Ghana ist es das Auftaktspiel, während es für die Elfenbeinküste schon um den Turnierverbleib geht. Die Elfenbeinküste muss gewinnen, denn bei allen anderen Resultaten könnten Ghana und Burkina Faso am nächsten Dienstag auf dem Platz einen Kompromiß finden, der beide Mannschaften – im wahrsten Sinne des Wortes – weiterbringt (Tie-Breaker sind Tordifferenz und geschossene Tore).

NBA-TV heute nacht auf SKY mit einem Mavericks-Spiel: Dallas und Nowitzki gegen Oklahoma City. SKY bietet dieses Spiel zusätzlich morgen um 15h30 und 20h als zweistündige Zusammenfassung mit deutscher Kommentierung an.

Zwei Live-Übertragungen aus der NHL. Wort Auf von Toronto, die gestern das im Aufwind befindliche Philadelphia mit 4:0 vom Eis geprügelt haben und nun den Philly-Nachbar Washington aufs Eis bekommen. Um 3h30 das derzeit beste kanadische Team Calgary gegen die System-Hockey-Spieler Nashville, die einen fantastischen Dezember und Januar hatten und bis auf Platz 4 im Westen hochgeklettert sind.

Heute und am Wochenende bietet EUROSPORT2 Übertragungen der Hallenhockey-EM der Männer an (Fr 16h30, Sa 16h15).

Freitag, 15.1.2010

9h30 College Basketball, Big Ten: Michigan Wolverines – Indiana Hoosiers, ESPN Tape

9h30 WTA-Tour in Sydney: S.Williams – Dementieva, Finale, EURO/HD live

10h15 Super-Kombi: Abfahrt/M, EURO2 live

12h00 European Tour aus Johannesburg, #2, SKY/HD live

13h00 NHL: San Jose Sharks – Boston Bruins, ESPN Tape

13h30 Super-Kombi: Slalom/M, EURO/HD live + ZDF Tape
ZDF in Aufzeichnung ab 15h15 mit beiden Super-Kombi-Läufen

16h30 Hockey-EM/Halle/M: Spanien – Russland, EURO2 live

17h15 Biathlon: 4×6,5km/F, ZDF + EURO/HD live

18h00 Zweite Liga: 18ter Spieltag, SKY live
Vorberichte ab 17h30
Paderborn – Düsseldorf
Alemannia Aachen – Karlsruher SC
Union Berlin – RW Oberhausen

19h15 Eishockey/AUT: Villach – Graz, #43, SKY Sport Austria live
Vorberichte ab 19h

19h30 AfrikaCup: Elfenbeinküste – Ghana, #2, EURO/HD live

20h15 Handball/CL: Hypo Niederösterreich – Ljubljana, ORFsport+ live

20h30 Bundesliga: Bayern München – Hoffenheim, #18, ARD + SKY/HD live
ARD: Vorberichte ab 20h15 mit R.Beckmann, Helmut Krug, Tom Bartels
SKY: Vorberichte ab 20h05 Sebastian hellmann, Franz B, Kai Dittmann

1h00 – 7h30 NBA: NBA TV, SKY live
ca 2h30 Dallas Mavericks – Oklahoma City Thunder
Zweistündige(!) Zusammenfassung in Deutsch: Sa 15h30, 20h

1h00 NHL: Washington Capitals – Toronto Maple Leafs, ESPN live
Whl: Sa 11h

1h30 PGA-Tour aus Honolulu, #2, SKY/HD live

3h30 NHL: Calgary Flames – Nashville Predators, ESPN live
Whl: Sa 13h

Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig

Samstag, 16.1.2010

9h00 – 18h00 Wintersport live, ZDF + EURO/HD + EURO2 + BBCi live
ZDF: 8h45–18h: Eisschnellaufen (Zsf), Skispringen, Zweierbob (Zsf), Rodeln/Doppel, Riesenslalom/F, Abfahrt/M, Nord.Kombi/Springen (Zsf), Biathlon 15km/M, Rodeln/F (Zsf), Biathlon 12,5km/F
EURO/HD: 9h00–16h40 Skispringen, Langlauf/F, Abfahrt/M aus Wengen, Riesenslalom/F, Biathlon 15km/M, Langlauf 15km/M
EURO2: 9h30–11h30 Rodeln/Doppel, 14h15–15h30 Rodeln/F
BBCi: 12h30–13h30 Abfahrt/M aus Wengen

11h45 Wasserball/EL: Barceloneta – Novi Sad, #3, EURO/HD live
12h30 European Tour aus Johannesburg, #3, SKY/HD live
12h30 Saturday Sports, Sky News

13h00 Zweite Liga: Greuther Fürther Fürth – Kaiserslautern, #18, SKY live
13h00 Zweite Liga: RW Ahlen – FC St.Pauli, #18, SKY live
Vorberichte ab 12h30

13h15 Football Focus, BBC One
13h45 Premier League: Stoke City – Liverpool, #22, SKY live

15h30 Bundesliga: 18ter Spieltag, SKY live
Vorberichte ab 15h
Eintracht Frankfurt – Werder Bremen (HD)
Hamburger SV – SC Freiburg
Bayer Leverkusen – FSV Mainz 05
Mönchengladbach – VfL Bochum
Hannover 96 – Hertha BSC Berlin

16h00 Premier League: Chelsea – Sunderland, #22, SKY live
16h15 Hockey-EM/Halle/M: tba, Halbfinale, EURO2 live
17h00 AfrikaCup: Nigeria – Benin, #2, EURO/HD live

18h00 College Basketball, Big East: WVU Mountaineers – Syracuse Orange, ESPN live
Vorberichte 16-17h

18h00 Primera Division: Osasuna – Espanyol, #18, Laola1.tv-Stream live
18h30 Bundesliga: VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg, #18, SKY/HD live
18h30 Premier League: Everton – Manchester City, #22, SKY live
19h30 AfrikaCup: Ägypten – Mozambique, #2, EURO/HD live

19h55 BBL: Frankfurt – Oldenburg, #20, BÄH live
Vorberichte ab 19h45

20h00 College Basketball, ACC: UNC Tar Heels – Georgia Tech Yellow Jackets, ESPN live
20h00 Primera Division: Athletic – Real, #18, Laola1.tv-Stream live
22h00 Primera Division: Barcelona – Sevilla, #18, Laola1.tv-Stream live

22h00 Das Aktuelle Sportstudio, ZDF live
Gast: Thomas Schaaf
Whl: 1h45/3SAT

22h15 Fußball/Portugal: Sporting – Nacional, RTP Int live

22h30 NFL, Playoffs: New Orleans Saints – Arizona Cardinals, Divisionals, ESPN live
Vorberichte 17–18h

23h30 Match of the Day, BBC
Whl: So 8h35

0h50 The Football League Show, BBC One

1h00 – 7h30 NBA: NBA TV, SKY live
ca 1h00 Charlotte Bobcats – Phoenix Suns

1h30 PGA-Tour aus Honolulu, #3, SKY/HD live
2h00 NHL, Playoffs: Indianapolis Colts – Baltimore Ravens, Divisionals, ESPN live

Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig

Der Rückrunden-Vorschauer: die mit dem Rückspiegel (4)

Die Schreiber

  • Stefan – Vom Fanclub clubfans-united.de (Twitter: @clubfans_united) des 1.FC Nürnberg
  • Probek – Der Bayern München-Dauerkarteninhaber ist unter probek.net und @probek zu erreichen.
  • Catenaccio – Der Bayer Leverkusen-Sympathisant mit Blog Catenaccio und Twitter-Account @grupetto
  • Heinzkamke – Die Abteilung VfB Stuttgart mit dem Blog angedacht und Twitter @heinzkamke
  • Medispolis – Felix, mit seinen Sympathien irgendwo zwischen Bremen und Hannover pendelnd, im Blog Medien-Sport-Politik und via @medispolis
  • Nick – Der BVB-Fan führt das Blog Any Given Weekend
  • Milhouse – Im Herzen HSVer, per Wohnsitz Berliner: @thetruemilhouse
  • Dogfood – Gastgeber und Strippenzieher mit @dogfood und @aasport
  • Max/@GNetzer – Bloglos glücklich und zum Jahreswechsel von den 11 FREUNDE zu SPOX gewechselt – Transfersumme unbekannt. @GNetzer hat einen leichten Hang zum SC Freiburg
  • Enno – Macht aus Bielefeld u.a. das Hertha BSC-Gemeinschaftsblog Hertha-Blog und @EasyFunk
  • Kurtspaeter – Der Schalke 04-Fan führte einst ein eigenes Blog und hat als Gastautor Unterschlupf bei Herrn Wielands Königsblog gefunden

Im vierten Teil der Bundesliga-Rückrunden-Vorschau steht das tabellarische Mittelfeld im Fokus, das nur mäßiges Interesse bei den Beteiligten gefunden hat – wo kein Elend und wo kein Glanz, da fühlt sich auch nur der Anrainer wirklich heimisch.

Die Rückrunden-Vorschau ist gemeinsam mit anderen (Blog-)Schreibern entstanden und die weiteren Teile werden im Laufe des heutigen und morgigen Tages veröffentlicht.

SC Freiburg in der Rückrunde

SC Freiburg – Wie groß ist die Zufriedenheit mit Dutt, auch unter dem Licht dass es zuhause bislang nur einen Heimsieg und fünf Tore gab?

Max/@GNetzer: Es ist derzeit erstaunlich ruhig in Freiburg. Was früher der Normalfall war (besondere Fanstruktur), ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Die viel beschworenen “Automatismen” haben auch in Freiburg gegriffen und die Fanszene verändert. Die Ultras hier unterscheiden sich vom Anspruchsdenken und Auftreten wenig von anderen Vereinen – nur in Sachen Lautstärke müssen sie noch üben. Mit Robin Dutt ist man soweit aber schon zufrieden, denn die Gesamtausbeute der Hinrunde ist natürlich mehr als man erwarten konnte. Für die bisherigen Heimspiele retten sich viele in die Hoffnung, dass es gegen weniger starke Gegner in der Rückrunde besser laufen wird. Ich persönlich sehe das etwas zwiegespalten. Vom Potenzial her ist mehr drin, aber defensiv verhalten sich die Freiburger einfach oft zu naiv. Hier in Freiburg hofft man darauf, dass daran auch die Rückkehr Topraks (wegen eines Kartunfalls fast zum Sportinvaliden geworden) in ferner Zukunft etwas ändern wird.

Heinzkamke: À propos Zufriedenheit mit Dutt: Ist die Stimmung in Freiburg so, dass man auch mit ihm, wie früher mit Finke, wieder in Liga 2 gehen würde? Die Nürnberger hatten sich, wenn ich mich recht entsinne, vor der Saison in diese Richtung geäußert, was dann ja nicht so ganz geklappt hat.

Max/@GNetzer: Die Freiburger Personalpolitik ist immer noch auf Langfristigkeit ausgelegt. Robin Dutt hat den schweren Schritt vollbracht, tatsächlich aus den Fußstapfen von Finke zu treten und der Mannschaft eine eigene Handschrift zu geben. Ich bin mir sicher, dass man an Dutt auch im Falle eines Abstieges festhalten würde.

SC Freiburg – Was ist der Unterschied im Auftreten der Freiburger zwischen zuhause und auswärts, dass sich diese Diskrepanz erklären lässt?

Max/@GNetzer: Auch wenn es eine banale Feststellung ist: Der SC tut sich gegen Mannschaften schwer, die ihm das Spiel überlassen. Das hat für mich drei Gründe:

  1. Chancenverwertung: Von “Verwertung” kann man in diesem Zusammenhang eigentlich nicht sprechen. Was in den Heimspielen für Großchancen versiebt wurden, führte beim Zuschauer fast zu inneren Blutungen.
  2. Taktische Entwicklungen: Generell gewinnen in dieser Spielzeit häufiger defensiv kompakt stehende Auswärtsmannschaften. Kaum ein Verein tritt ohne eine gut organisierte Defensive auswärts an. Da inzwischen auch Mannschaften wie Bochum oder Nürnberg wissen, dass schnelles Umschalten nichts mit Fernsehern zu tun hat, wird es für Heimmannschaften kniffliger.
  3. Verlorener Vorteil: Eben genau dieses schnelle Umschalten war der Vorteil für Freiburg in Liga 2. Die Konter, die Freiburg dort fahren konnte, waren ein wesentlicher Beitrag zum Aufstieg. Und hier sind wir meiner Meinung nach auch beim Grund für die Auswärtsstärke der Freiburger. Auch in der ersten Liga gelingen ihnen immer wieder erfolgreiche Konter, wenn der Gegner im Spielaufbau gestört wird. Allerdings kam in einigen Fällen (Schalke) auch Glück oder ein großzügiges Entgegenkommen des Gegners (Hertha) dazu.
SC Freiburg – Wie sehr wird das Fehlen des 5-Tore-Stürmers Idrissou (AfrikaCup) Freiburg nach hinten reißen?

Max/@GNetzer: War Mo Idrissou zu Beginn der Saison noch eine der tragenden Säulen im Angriff, haben seine Leistungen gegen Ende der Hinrunde etwas nachgelassen. Wer dagegen endlich in Freiburg angekommen zu sein scheint ist Stefan Reisinger. Gut möglich, dass er Idrissou wenigstens in Teilen adäquat ersetzen kann. Ergänzend gibt es natürlich noch den Neueinkauf Cissé, von dem ich persönlich aber nicht sofort Glanzleistungen erwarten würde. Sich ins Freiburger System zu finden, kostet Zeit. Die größten Probleme mit dem Fehlen von Idrissou wird wohl Torhüter Pouplin bekommen – keine Ahnung, wo er jetzt seine Abstöße hinschießen will. Es war fast schon grotesk, wie er immer gewartet hat, bis Idrissou sich dreht und den Ball empfangen kann (mindestens ebenso grotesk war, wie oft das geklappt hat).

1. FC Köln in der Rückrunde

1.FC Köln – Wieviele Chancen hat Soldo noch diese Saison zu überstehen? Warum ist Soldo überhaupt noch Trainer der Mannschaft oder kommt der Druck nur von den Medien?

Enno: Also bei der Abwehrleistung des FC aus Köln kann der Trainer nicht alles falsch machen. Mit ein paar mehr Toren, wären die Kölner viel weiter oben. Ob das in Köln (!) allerdings so realistisch gesehen wird, erscheint mir fraglich.

Max/@GNetzer: Was wir in Köln erleben, ist fast schon tragisch. Ein guter, kompetenter Trainer steht mit seiner (durchaus erfolgreich erprobten) Spielphilosophie in krassem Gegensatz zu Allem, was man von Köln erwartet und was vor allem die Kölner selbst erwarten. Defensiv steht Köln klasse – aber eine Mannschaft mit diesem Offensivpotenzial dermaßen “herunterzuschrauben” ist fast schon kriminell. Sollte Soldo nicht erkennen, dass ein bisschen mehr Druck nach vorne schon sein muss, könnte es eng werden für ihn. Allerdings weiß man natürlich nicht, was sich die Kölner Bosse von ihm erwartet haben. Perspektivisch gesehen ist noch einiges drin. Lasst den FC mal zwei schnelle Außen verpflichten und schon spielen sie einen wesentlich besseren Fußball.

Heinzkamke: Schnell ist Ehret schon, glaube ich… im Ernst: sehe ich ähnlich. Mit einem besseren Spiel über die Außen und weiterhin disziplinierter Defensivarbeit (die phasenweise auch schon unter Daum manchem Gegner zu schaffen machte – nach einem Drittel der Vorsaison hatte man die zweitbeste Abwehr) wäre vermutlich schon viel gewonnen.

1.FC Köln – Wird Soldo sich trauen die defensive Ausrichtung mit drei eher defensiven Mittelfeldspielern aufzugeben oder was muss getan werden um Podolski und Novakovic mehr Unterstützung zu geben?

Heinzkamke: Wenn gar nichts mehr hilft: einfach mal den Kapitän wechseln.

Max/@GNetzer: Es hat mich erstaunt, dass Köln in der Winterpause nicht mehr aktiv geworden ist – vermutlich möchte man den großen Kader (32 Spieler laut transfermarkt.de) nicht noch weiter aufblähen. Ich glaube nicht, dass Soldo sein System grundlegend verändert. Allerdings wird er wohl darauf achten, das Spiel nach vorne zu verbessern. Ich glaube nicht, dass auch bei eigenem Ballbesitz ein so großes Loch zwischen Podolski und Mittelfeld klaffen soll. Wenn er den Spielern vermittelt, sich in diesen Situation besser zu verhalten (Außen schieben nach vorne, Podolski zieht mehr in die Mitte, Maniche schaltet sich mit nach vorne ein), kann er auch ohne große Umstellungen das Spiel wesentlich verändern. Und wenn Podolski sich weniger Bälle selbst holen und auflegen muss, klappt es auch wieder mit den Toren.

Borussia Mönchengladbach in der Rückrunde

Mönchengladbach – Eberl macht auch in der Außendarstellung eine gute Figur und Frontzeck gibt einen erfolgreichereren Trainer als viele zu Beginn glaubten. Haben die von relativ vielen südländischen Spielern geprägten Gladbacher eine neue Identität gefunden?

Heinzkamke: Sind die Gladbacher durch die Südländer geprägt? Die ersten Namen, die mir im positiven Sinn einfallen, lauten Bailly, Reus, Brouwers und, zugegeben, Dante. Gerade bei Reus und Brouwers muss man damit rechnen, dass sie ihr Niveau bzw. ihre Effektivität nicht ganz halten können – dann wäre man wohl auf die Torausbeute der südländischen Spieler angewiesen. Michael Frontzeck hat mich ein Stück weit positiv überrascht; dass es reicht, kann ich indes noch immer nicht glauben.

Dogfood: Mir fallen als erstes Arango, Bobadilla und Matmour ein. Gerade Arango und Bobadilla sind sehr auffällige Spieler und Typen mit denen ich die Gladbacher vorher nie in Verbindung brachte.

Max/@GNetzer: Da stimme ich Kai/Dogfood zu. Arango und Bobadilla waren klasse Einkäufe (vor allem Ersterer). Dass Matmour eine echte Verstärkung ist, konnte man schon ahnen. Allerdings sah es manchmal noch so aus, als könne vor allem Arango das Tempo der Bundesliga noch nicht ganz mitgehen. Nach der Winterpause dürfte sich das gebessert haben – man darf gespannt sein. Von den technischen Fähigkeiten und der Übersicht her ist er aber ein richtiges Pfund im Kampf gegen den Abstieg.

Eintracht Frankfurt in der Rückrunde

Eintracht Frankfurt – Hat die Zusammenarbeit Bruchhagen und Skibbe noch eine Zukunft und erleben wir eine Soap Opera oder ist ein Auseinandergehen im Sommer und damit weitere Monate der Stagnation schon vorprogrammiert?

Dogfood: Irgendwie haben die Frankfurter bislang noch immer die Kurve bekommen. Die Amanatidis-Geschichte (Absetzung als Kapitän) sah ich vor der Saison als Riesenbrandherd, aber Pustekuchen. Amanatidis zeigte Verständnis – zumindest diplomatisch von Skibbe also nicht schlecht gelöst.

Am Dienstag wurde zwischen Bruchhagen und Skibbe wieder Burgfrieden geschloßen, zumindest nach außen hin. Bruchhagen macht den Eindruck eines Stoikers, der einiges ab kann. Aus Skibbes Sicht stellt sich die Frage was für Alternativen er diesen Sommer hat.

Max/@GNetzer: Ich bin bisher nicht durch eine Abneigung gegen zu weites aus-dem-Fenster-Lehnen aufgefallen. Deshalb sehet und empfanget die Botschaft: Im Sommer werden sich Skibbe und Eintracht im beiderseitigen Einvernehmen trennen. Beide finden sich gegenseitig super, aber die verschiedenen “Lebenskonzepte” würden einfach nicht passen. Klassische Scheidungsgeschichte. Ist nur die Frage: Wer kriegt das Sorgerecht für Maik Franz?

Enno: Skibbe und Bruchhagen sind besser als jede Soap-Opera!

Eintracht Frankfurt – Der Konflikt zwischen Bruchhagen und Skibbe wirkt wie ein Konflikt zwischen einem “Realo” und einem “Fundi”. Wie sehr hat Skibbe recht, nach Jahren von Bruchhagens Walten in Frankfurt mehr Risiko und mehr Ambitionen einzufordern?

Kurtspaeter: Wenn man mal übersieht (wohl auch in Ermangelung des genauen Wissens), das Skibbe seine Forderungen auf die Vertragsgespräche zwischen Bruchhagen und ihm im Sommer stützt, dann hat er kein wirkliches Recht, Bruchhagen ans Bein zu pinkeln. Der hat die Eintracht mit seinem Kurs des überschaubaren Risikos jahrelang in ruhigen Gewässern gehalten. Aber wie gesagt, man übersehe die Gespräche im Sommer 09.

Max/@GNetzer: Nach Erfahrungen aus meiner Umgebung ist der Konflikt zwischen Bruchhagen und Skibbe in der Sache ein bisschen der zwischen den hungrigen, frustierten Frankfurtfans auf der einen Seite und den etwas gemäßigteren, von Abstiegen und Divengehabe zermürbten älteren Frankfurtfans. Meiner Meinung nach hat Bruchhagen aber einen super Job in Frankfurt gemacht – wer in die wilden Zeiten der Neunziger zurück will, kann ja Fan vom Club oder Lautern werden. Solides Wirtschaften sollte immer die Basis bleiben. Denn es ist auch wichtig, wo der Klub in 15 Jahren steht. Und nicht, ob er in dieser und der nächsten Saison am Uefa-Cup schnuppert.

Eintracht Frankfurt – Mit derart Feuer zwischen Bruchhagen und Skibbe und einer enormen Abhängigkeit von Franz und Meier, die insgesamt die Hälfte aller Treffer erzielt haben, wie groß ist die Gefahr doch noch in den Abstiegstrudel zu fallen?

Max/@GNetzer: Auch wenn ich mich nach dieser Aussage in meinem Zimmer verbarrikadieren muss: Das könnte noch eng werden. Und wenn ich die “vorbeugenden” Aussagen von Michael Skibbe richtig deute, baut er für diesen Fall auch schon vor. Absteigen wird die Eintracht nicht – dafür gibt es weißgott geeignetere Kandidaten in der Liga. Aber es wird auch wieder (zumindest zeitweise) in tiefere Regionen der Tabelle gehen – man darf gespannt sein, wie sich das Umfeld dann verhält.

Kurtspaeter: Eigentlich hat es Max schon vorweggenommen. Es gibt mindestens vier Mannschaften, die so klar schlechter als Frankfurt sind, da kann nichts mehr schief gehen.

1. FSV Mainz 05 in der Rückrunde

Mainz 05 – Mir will zu Mainz beim besten Willen keine Frage einfallen. Zeichen für eine unaufgeregte Hinrunde und das alles im grünen Bereich ist?

Heinzkamke: Eine Frage, die ich mir bei Mainz immer wieder stelle, ist die, wann Thomas Tuchels Image (vorübergehend) ins Negative abrutscht. Bisher war alles positiv, und Tuchel schien auch nicht Gefahr zu laufen, wie einst RangNick zum unangenehmen Fußballerklärer zu werden (obwohl er vermutlich Vieles erklären könnte). Zuletzt allerdings hat er sich bei der Spielanalyse das eine oder andere Mal arg gescheit gegeben, was nicht nur in Frankfurt kritisch beäugt wurde. Ich denke, dass irgendwann eine Phase kommen wird, in der er nicht mehr ausschließlich gefeiert, sondern auch mal als Besserwisser kritisiert wird, und bin gespannt, wie er damit umgeht. Davon ab: sehr positive Erscheinung, die Mainzer.

Medispolis: Ist ja eigentlich ein gutes Zeichen, das zu Mainz keine Frage einfällt. Spricht für den Verein, das man nach dem Hickhack in der Saisonvorbereitung und dem Trainerwechsel das Team in ein ruhiges Fahrwasser gebracht hat. Bin immer wieder erstaunt, mit welcher Begeisterung das Team in Heimspielen nach vorne gepeitscht wird. Ich denke, dass die Fans ein enormer Faktor für die gute Hinrunde der Mainzer sind. Bin mal gespannt, wie sich Tuchel und das Umfeld verhalten, wenn es auch mal eine kleine Niederlagenserie in Folge gibt. Im Prinzip hat man diese Saison ja schon alles erreicht, nämlich Klassenerhalt.

Der Rückrunden-Vorschauer: die die schon streng riechen (3)

Die Schreiber

  • Stefan – Vom Fanclub clubfans-united.de (Twitter: @clubfans_united) des 1.FC Nürnberg
  • Probek – Der Bayern München-Dauerkarteninhaber ist unter probek.net und @probek zu erreichen.
  • Catenaccio – Der Bayer Leverkusen-Sympathisant mit Blog Catenaccio und Twitter-Account @grupetto
  • Heinzkamke – Die Abteilung VfB Stuttgart mit dem Blog angedacht und Twitter @heinzkamke
  • Medispolis – Felix, mit seinen Sympathien irgendwo zwischen Bremen und Hannover pendelnd, im Blog Medien-Sport-Politik und via @medispolis
  • Nick – Der BVB-Fan führt das Blog Any Given Weekend
  • Milhouse – Im Herzen HSVer, per Wohnsitz Berliner: @thetruemilhouse
  • Dogfood – Gastgeber und Strippenzieher mit @dogfood und @aasport
  • Max/@GNetzer – Bloglos glücklich und zum Jahreswechsel von den 11 FREUNDE zu SPOX gewechselt – Transfersumme unbekannt. @GNetzer hat einen leichten Hang zum SC Freiburg
  • Enno – Macht aus Bielefeld u.a. das Hertha BSC-Gemeinschaftsblog Hertha-Blog und @EasyFunk
  • Kurtspaeter – Der Schalke 04-Fan führte einst ein eigenes Blog und hat als Gastautor Unterschlupf bei Herrn Wielands Königsblog gefunden

Im dritten Teil der Bundesliga-Rückrunden-Vorschau geht es um zwei Vereine die nur hauchdünn über der durch den Relegationsplatz definierten Demarkationslinie platziert sind.

Die Rückrunden-Vorschau ist gemeinsam mit anderen (Blog-)Schreibern entstanden und die weiteren Teile werden im Laufe des heutigen und morgigen Tages veröffentlicht.

VfB Stuttgart in der Rückrunde

VfB Stuttgart – Die Hinrunde sah nicht nur eine Entlassung von Markus Babbel, sondern auch Veränderungen in der Machtbalance. Horst Heldt wird auf einmal für seine im Sommer gefeierte Einkaufspolitik zum Problem gemacht und konnte sich bei Babbels Entlassung nicht gegen Hundt durchsetzen. Aufsichtsratschef Hundt hat durch sein Festhalten an Babbel die Leidenszeit verlängert und nun ist mit Christian Gross nicht nur ein autoritärer sondern auch machtbewusster Trainer gekommen. Ist das jetzt schon alles ausgestanden oder wird sich da noch etwas tun?

Heinzkamke: In der Tat wurde Heldt im Sommer allenthalben gefeiert – zum einen, weil er Hleb geholt hat, zum anderen weil er sich nicht von Huntelaar auf der Nase herum tanzen ließ. (Wobei diejenigen, die über Letzteres jubelten, nicht unbedingt leiser gejubelt hätten, wenn die Verpflichtung von Huntelaar gelungen wäre, aber das nur am Rande.)

Auch in den Vorjahren war durchaus Kritik an Heldts Einkaufspolitik laut geworden, insbesondere mit Blick auf die Verpflichtungen unmittelbar nach der Meisterschaft 2007: Bastürk, Gledson, Schäfer, Marica, Ewerthon. Vor der laufenden Saison hatten viele eine Nachbesserung auf der Schwachstelle links hinten erwartet, und der gesuchte torgefährliche Mittelfeldspieler wurde auch nicht verpflichtet.

Will sagen: die Kritik an Heldt kam nicht plötzlich, sondern war eine Folge der letzten Jahre. Manch einer hatte sich vor bzw. bei Babbels Entlassung gewünscht, dass Horst Heldt auch gehen müsse, anstatt erneut einen Trainer seiner Wahl installieren zu dürfen. Nun ist also Christian Gross da, und bis dato hat man wenig über das Verhältnis zwischen dem Vorstandsmitglied Sport und dem Trainer gehört. Bisweilen hört man die Meinung, Gross sei stark genug, um Heldts Kompetenzen im sportlichen Bereich zunehmend zu beschneiden und in eine Managerrolle englischer Prägung hineinzuwachsen. Wenn dann der HSV noch einmal bei Heldt anriefe…

VfB Stuttgart – Wo sind die Probleme des VfBs zu suchen? Liegt es an der Einkaufspolitik von Heldt oder an dem verunsicherten Trainer Babbel, dass die Mannschaft keine Struktur, keine Achse zu haben scheint?

Heinzkamke: Die angesprochene Achse wäre im Grunde mit Lehmann – Delpierre/Tasci – Khedira/Kuzmanovic – Stürmer X vorgegeben. Im Grunde. Tatsächlich aber schwankt Tasci in seinen Leistungen und wurde dann auch noch in der Kapitänsfrage brüskiert, war die Systemfrage im Mittelfeld lange ungeklärt (möglicherweise ist sie es noch?), wurde Hleb wieder – wie schon vor seinem Ausflug in die große weite Fußballwelt – auf die 10 gehievt, und war man im Sturm nicht ansatzweise in der Lage, den Abgang von Mario Gomez zu kompensieren.

An der Defensivarbeit soll Gross intensiv gearbeitet haben, sodass die Innenverteidigung Stabilität gewinnen könnte, und im Mittelfeld ist man zumindest defensiv hervorragend besetzt. Die zentrale Frage wird weiterhin lauten, ob man in der Lage ist, sowohl aus dem Mittelfeld heraus als auch im Sturm mehr Torgefahr zu entwickeln.

Ob dieses Problem in erster Linie mit Struktur und vielleicht auch Selbstvertrauen der Mannschaft zu tun hat, oder ob man letztlich einfach die falschen Leute hat, kann man vielfältig diskutieren.

Dogfood: Ein Name der bei deiner Achse fehlt, ist Hitzlsperger. Hat theoretisch jene internationale Erfahrung um sich innerhalb der Mannschaft ein Standing zu erarbeiten, aber die Hinrunde war für ihn eine Seuchensaison – auf dem Platz und außerhalb des Platzes von Babbel demoralisiert und demontiert, nicht zuletzt durch die Wegnahme der Kapitänsbinde. Ist nicht nur Lehmann in Stuttgart ein Auslaufmodell, sondern auch “The Hammer”?

Heinzkamke: Meines Erachtens wird sich Hitzlsperger sehr schwer tun, im WM-Kader zu bleiben, weil er auch in der Rückrunde beim VfB einen schweren Stand hat. Ich wäre nicht gänzlich überrascht, wenn sich da auf dem Transfermarkt noch etwas täte.

Kürzlich wurde Christian Gross von der Stuttgarter Zeitung auch zu Hitzlsperger befragt:

StZ: Fragt sich nur, wo er spielen soll. Im zentralen Mittelfeld scheinen Zdravko Kuzmanovic und Sami Khedira gesetzt.
Gross: Und Christian Träsch haben wir auch noch. Er ist unheimlich wertvoll.
StZ: Für Hitzlsperger könnte es also eng werden.
Gross: Jeder bringt sich so ein, wie er will und wie er kann. Ich bin mit offenen Augen bei jedem Training dabei und versuche, mich bei der Aufstellung richtig zu entscheiden.

aus: Interview mit Christian Gross: “Das Bewusstsein erweitern”, Stuttgarter Zeitung, 5.1.2010

Wenn ich im Kaffeesatz lesen müsste, würde ich daraus eher keine Stammplatzgarantie für Hitzlsperger ableiten.

Kurtspaeter: Ich gehe jede Wette ein, das Hitzlsperger im WM-Kader steht, ob er in Stuttgart vornewegmarschiert oder nur noch die Pilonen beim Training aufstellen darf. Aber das wäre jetzt eine Diskussion über Löw und nicht über den VfB.

VfB Stuttgart – Der VfB hat bereits einen großen Kader, aber es ist von zahlreichen Neuverpflichtungen die Rede. Wo muss derart nachgebessert werden, dass man es mit dem bereits vorhandenen Kader nicht kompensieren kann?

Heinzkamke: Im Wesentlichen sind fünf Problembereiche auszumachen:

  • Im Tor steht die Nachfolgeregelung von Jens Lehmann ins Haus. Ob Ulreich und Stolz die nötige Klasse haben, wird kontrovers diskutiert.
  • Links hinten ist man für die Rückrunde zumindest aktiv geworden, hat Cristian Molinaro ausgeliehen und sich anders als bei Lahm und leider auch Niedermeier (nein, der ist kein Linksverteidiger) immerhin ein Vorkaufsrecht für den Sommer sichern können.
  • In der Defensivzentrale ist nicht abzusehen, wie es mit Tasci weitergeht. Einerseits bleibt abzuwarten, ob er seine Leistungen wieder stabilisiert, andererseits war er emotional vermutlich schon einmal stärker an den Verein gebunden als derzeit. Niedermeier ist nach wie vor nur ausgeliehen, und Boulahrouz hat sich nur selten von seiner Schokoladenseite gezeigt. Kurzfristig ist man hier zwar versorgt; zur neuen Saison ergeben sich aber viele Fragezeichen.
  • Im offensiven Mittelfeld hat man bis zum Sommer Hleb sowie Gebhart und Rudy, d.h. drei Spieler, die bisher alle nicht sonderlich torgefährlich waren. Nicht von ungefähr wollte man schon vor der Saison Milan Jovanovic und diskutiert jetzt über dynamische Spieler für die Außenpositionen (Christian Gentner sieht sich vermutlich eher nicht dort, ob Ashkan Dejagah passen würde, weiß ich nicht). Bastürk und Simak sowie Elson dürfen gehen, Hilbert und Lanig dürften ggf. auch als entbehrlich gelten.
  • Der Sturm spielt in der Rückrunde vermutlich auf Bewährung und muss sich gegenüber der Vorrunde gewaltig steigern.

Medispolis: Weil ja heute mit Fromlowitz von 96 die erste “Sau” durch die Presselandschaft gejagt wird bezüglich Nachfolge von Lehmann. Gibt es irgendeinen Favoriten bei den VfB-Fans? Vorzugsweise ein junger, eher unbekannter Torwart oder sollte es schon eine größere Hausnummer mit der nötigen internationalen Erfahrung sein? (Gut, hängt vielleicht auch vom Saisonverlauf ab).

Heinzkamke: Im Moment habe ich das Gefühl, dass die Fraktion derer, die in schöner Stuttgarter Tradition (“Junge Wilde”) gerne auf einen eigenen Nachwuchstorwart setzen würden, deutlicher vernehmbar ist – eine Sichtweise, die vermutlich auch mir leichter fiele, wenn ich die erste Ulreich-Phase nicht mehr so deutlich in Erinnerung hätte. Wobei man einem 19-Jährigen, zumal in der damaligen Situation, einen Mangel an Souveränität nur sehr bedingt zum Vorwurf machen kann.

Sofern man sich entscheidet, eine neue Nr. 1 (und nicht nur einen erfahrenen Ersatztorwart) zu verpflichten, würde Timo Hildebrand vermutlich auf recht viel Gegenliebe stoßen. Ich persönlich hielte den von Medispolis angesprochenen Fromlowitz für eine gute Lösung, wobei dann sicher recht laut zum Ausdruck gebracht würde, dass “der doch auch nicht besser” sei als Ulreich und Stolz.

Enno: Was ist den mit Drobny? Der wird doch auch schon seit Wochen für das Stuttgarter Tor gehandelt? Er käme ablösefrei und war in der vergangenen Saison einer der besten Keeper der Liga.

Heinzkamke: Ganz ehrlich: ich kann Drobny nicht einschätzen. Seine Leistungen schon, so halbwegs, aber in Stuttgart ist man ein wenig vorsichtig geworden, nachdem Raphael Schäfer vor und nach seiner Zeit großartig hielt, hier aber nie zurecht kam. Zumindest diese Gefahr dürfte bei Hildebrand geringer sein. (Gilt natürlich analog für Fromlowitz, den ich indes gerade in der Zeit von Enkes Verletzung als guten Teamplayer empfunden habe)

Hannover 96 in der Rückrunde

Hannover 96 – Wie gut klappt es mit Trainer Andreas Bergmann? Ich kenne Bergmann aus seiner St. Pauli-Zeit nicht unbedingt als mitreißendsten Trainer. Kann so ein Charakter in Hannover überhaupt langfristig arbeiten?

Medispolis: Schwierige Frage. Bergmann ist alles andere als ein mitreißender Trainer, sondern wirklich eher ruhig und besonnen, in der Außendarstellung und wohl auch im Umgang mit seinen Spielern. Bei den Fans ist er unglaublich beliebt, bei den Spielern auch. Im Vereinsumfeld ist er längst nicht mehr so unumstritten wie zu Beginn seiner Tätigkeit. Martin Kind hatte um den Jahreswechsel herum von Bergmann einen energischeren Umgang mit seinen Spielern gefordert, Bergmann sei zu weich und freundlich mit seinen Spielern.

Nach der peinlichen Leistung im Testspiel gegen Union Berlin ist Schmadtke dann ja mit der Mannschaft Schlitten gefahren und hat wohl eine ziemlich drastische Kabinenansprache in der Halbzeit geliefert. Könnte ich mir bei Bergmann nie vorstellen, deswegen hat es wohl auch der Sportdirektor gemacht. Bergmann ist nach dem Tod von Enke eigentlich nur einmal deutlich geworden, als er seine Spieler ermahnte, man dürfe sich leistungsmäßig nicht hinter dem Tod von Enke verstecken. Dann kam das 2:3 gegen Bochum nach 2:0-Führung. Und seitdem hängt das alles so ein bisschen in der Schwebe in Hannover.

Entscheidend wird der Rückrundenstart. Heimspiele gegen Hertha und Nürnberg, dazwischen auswärts in Mainz. Wenn dort nicht ordentlich gepunktet wird (optimal wären sechs Punkte aus den beiden Heimspielen), glaube ich dürfte Bergmann sehr schnell weg sein.

Kurtspaeter: Interessant finde ich die Tatsache, das man aus der Zeit bei St.Pauli ganz andere Stimmen zu Bergmann hört. Demnach hat er sich (vorallem gegen Ende) den Fans gegenüber als extrem arrogant und den Spielern gegenüber als eher unflätiger Derrwisch dargestellt.

Ich sehe das aber ähnlich, wenn Hannover gut in die Rückrunde kommt, dann bleibt er bis zum Saisonende.

Hannover 96 – Ist es richtig, durch das Abhängen von Enkes Trikots zum Rückrundenbeginn das Thema “Enke” schon wieder auf den Tisch zu bringen?

Medispolis: In Hannover zumindest war das Thema Enke nie wirklich unter dem Tisch. Und das scheint wohl auch das größte Problem gewesen zu sein in den letzten Spielen der Hinserie. Von daher finde ich es angebracht, das Trikot abzunehmen, auch wenn dann das Thema noch einmal ausführlich besprochen wird. Aber das dauerte gar nicht so lang. Scheinbar haben sich die meisten damit abgefunden, dass das Trikot jetzt weg ist, die Diskussion ist sehr schnell zu Ende gegangen. Und ich denke, es hilft auch den Spielern.

Heinzkamke: Der Zeitpunkt in der Winterpause war meines Erachtens richtig gewählt (wenn auch vielleicht so nicht vorgesehen). Der Gedanke, man hätte es wenige Spieltage vor Schluss getan, unter Betonung irgendeines medial intensiv aufbereiten Zusammenhangs zwischen Trikot und Mannschaftsleistung, ist mir deutlich unangenehmer.

Enno: Für mich ist Hannover der Abstiegskandidat Nummer Eins. Die Mannschaft kann nicht mehr gewinnen, das ist jetzt schon offensichtlich und wird nach dem Beginn der Rückrunde in eine abgrundtiefe Negativspirale enden. Das klingt zwar platt und pietätlos. Aber die Mannschaft hat den Tod von Robert Enke nicht verkraftet.

Hannover 96 – Forsell, Hanke – besteht noch Hoffnung für die Stürmer mit dem einst wohlklingenden Namen?

Medispolis: Nein! Bei Forsell übrigens noch weniger als bei Hanke. Forsell kam ja schon mit einer langwierigen Verletzung aus Birmingham nach Hannover. Seitdem mehr verletzt gewesen als gespielt. Bei Hanke sehe ich noch ein wenig bessere Chancen. Und im Moment ist es für beide sowieso schwierig sich in die Mannschaft zu spielen. Ya Konan scheint gesetzt, wenn es eng wird, spielt Stajner zweite Spitze, ansonsten im System Bergmann nur ein Stürmer oder vielleicht ja mal wieder Schlaudraff als hängende Spitze.

Kurtspaeter: Forsell hat einen wohlklingenden Namen, von dem ich immer noch nicht weiß, warum der eigentlich so wohlklingend sein soll. Abgesehen von seinem halben Jahr in Gladbach ist er nur durch Verletzungen aufgefallen.

Und Hanke wird von Magath nach Schalke zurückgeholt und dann noch einmal groß rauskommen…

Der Rückrunden-Vorschauer: Tief da unten (2)

Die Schreiber

  • Stefan – Vom Fanclub clubfans-united.de (Twitter: @clubfans_united) des 1.FC Nürnberg
  • Probek – Der Bayern München-Dauerkarteninhaber ist unter probek.net und @probek zu erreichen.
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  • Dogfood – Gastgeber und Strippenzieher mit @dogfood und @aasport
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  • Kurtspaeter – Der Schalke 04-Fan führte einst ein eigenes Blog und hat als Gastautor Unterschlupf bei Herrn Wielands Königsblog gefunden

Mit den drei Vereinen auf den Abstiegsplätzen geht es im zweiten Teil der Bundesliga-Rückrunden-Vorschau weiter. Die Rückrunden-Vorschau ist gemeinsam mit anderen Bloggern und blogaffinen Schreibern entstanden (zum ersten Teil mit der Einleitung und einem allgemeinen Überblick über die Rückrunde geht es hier entlang).

Die weiteren Vereine folgen im Laufe des Abends und des morgigen Tages.

Hertha BSC in der Rückrunde

Hertha BSC – Wenn es nach den Zahlen und Statistiken geht, ist Hertha schon abgestiegen. Hat es die Hertha aber auch schon realisiert wie dicht sie vor der Zweiten Liga steht? Oder andersherum gefragt: ist die Akzeptanz des spröden Funkels in der Berliner Öffentlichkeit eher ein Zeichen dass man sich sehr wohl des Ernstes der Lage bewusst ist?

Milhouse: Ich spüre in der Stadt null Aufbäum-Potenzial. Einzige Chance, Hertha gewinnt in einem Kraftakt die ersten drei Spiele (in Hannover, daheim gegen Gladbach und Bochum) und gerät dadurch in eine Aufbruchsdynamik, so dass Spieler wie Kacar ihre Motivation wiederentdecken. 2 Prozent, mehr nicht.

Enno: Funkel ist in Berlin nicht akzeptiert, und zwar aus mehreren Gründen. Erstens hat er keine Trendwende geschafft und sogar weniger Punkte pro Spiel geholt als sein Vorgänder Lucien Favre. Zweitens sind seine Entscheidungen in vielen Fällen kaum nachvollziehbar. Warum demontiert er einen Spieler wie Kacar? Wie kommt er zu seinen Aufstellung und warum wechselt er in spielentscheidenden Situationen nicht oder viel zu spät?

Die Aufbruchstimmung kann bei einem erfolgreichen Start in die Rückrunde eintreten, wenn aus den ersten drei Spielen mindestens 7 Punkte geholt werden. Ich denke, dass in dieser Saison auch schon weniger als 30 Punkte für den Nicht-Abstieg oder die Relegation reichen dürften. Ein erfolgreicher Start in die Rückrunde könnte unter Umständen eine ähnliche Anziehungskraft entwickeln, wie der Erfolg der Vorsaison.

Ob die Verantwortlichen realisiert haben, wie nah der Abstieg ist, kann man aus ihren öffentlichen Äußerungen kaum erschließen. Die Transfers sprechen aber eine deutliche Sprache: Erfahrung eingekauft, alles für den Klassenerhalt tun, um eine strategische Neuausrichtung auf den Sankt-Nimmerleinstag verschieben zu können. Schließlich würden sich die Verträge von Gekas und Kobiashvili beim Klassenerhalt verlängern. Eine Erneuerung gibt es erst, wenn rechnerisch nichts mehr geht.

Hertha BSC – Wie schnell könnte sich die Hertha von einem Abstieg erholen, zumal die Zweite Liga inzwischen von Saison zu Saison immer mehr ambitionierte Teams bekommt.

Milhouse: Wird schlimm. Größter Fehler in der Rückschau war es, Berliner Eigengewächse (die Boatengs, Dejagah, Ben Hatira) nicht gehalten zu haben, die dem Verein eine glaubwürdige Identität hätten geben können. Hertha wirkt von Mitte/Prenzlauer Berg aus gesehen wie ein geschichtsloser Provinzverein. Und eine Berliner Arbeiterklasse, die mit ihrem Verein durch dick und dünn geht, ist offenbar nicht in genügender Quantität vorhanden. Dazu hat man mit Funkel einen Trainer, der pure Langeweile ausstrahlt. Seine Jubelorgien bei seiner Verpflichtung hätten die Verantwortlichen nachdenklich machen sollen, ob sie nicht etwas tief gezielt haben …

Enno: Die Eigengewächse konnten nicht gehalten werden. Aus einem einfachen Grund: Sie waren im Umfeld zu abgehoben, hatten den Bezug zum Fußball in Berlin verloren. Diesen Bezug konnten sie erst wieder aufbauen, nachdem sie den Verein gewechselt hatten, wo sie bei Null anfangen mussten. Der Fehler liegt natürlich bei Hertha, weil der Verein in der Ausbildung nur das sportliche, nicht aber das menschliche der Spieler im Blick hatte. Das waren aber irreparable Schäden, die nur durch einen Wechsel wieder behoben werden konnten. Der Fehler lag also nicht im Verkauf der Talente, sondern weit vorher. Das wird leider selten gesehen.

Milhouse: Da meinen wir das Gleiche. Deswegen schrieb ich ja auch nicht “Verkauf”. Habe mal was über den Abgang von Christopher Schorch aus dem Hertha-Internat gelesen, wie er quasi ohne ein Dankeswort an die Leute, die ihn jahrelang familiär betreut hatten, nach Madrid verschwunden ist. Insgesamt scheint es da an der Menschenführung gehapert zu haben. Es gab ja auch diese Respekt-Debatte, als sich gestandene Spieler beschwerten, dass die “jungen Wilden” sich plötzlich wie die neuen Herren aufführten. Es ist von außen nicht zu beurteilen, ob man das je hätte ändern können. Fakt bleibt, dass eine Mannschaft mit diesen Spielern ein ganz anderes Standing in der Stadt hätte.

Dogfood: Ich halte die Verpflichtung von Funkel für clever. Funkel ist der personifizierter Anti-Abstiegstrainer. Asketisch, blaß, spröde, Arbeiter. Mit keinem anderen Trainer kann man so gut signalisieren “es geht jetzt gegen den Abstieg!” wie mit Funkel. Und angesichts des großen Abstandes zum Relegationsplatz kann man sich nicht den Luxus erlauben, einen Trainer für die Perspektive “Attacke 2011” zu holen.

Enno: Damit triffst du Funkel ziemlich gut. Leider.

Hertha BSC – Hat sich unter Funkel seit Anfang Oktober überhaupt irgendwas gebessert oder war es ein Fehler so schnell die Geduld mit dem eigensinnigen/eigenbrötlerischen Favre zu verlieren?

Milhouse: s.o. Wobei man sagen muss, sein erstes Spiel gegen Hamburg war schon eine wahnsinnige Anhäufung von Pech … Hertha begann sehr stark, führte schnell 1:0, um dann durch ein Eigentor und zwei Torwart-Patzer 3:1 zurückzuliegen.

Enno: Favre hatte wohl den Glauben an sich selbst und das Team verloren. Das war in einigen Aussagen (vor allem von Preetz) zu hören. Favre hat dem nie wirklich widersprochen. Ich glaube, dass ein wenig davon stimmt. Und dann war es nur richtig, den Trainer zu entlassen. Nichtsdestotrotz bleibt es eine schmerzhafte Trennung, weil mit Favre die Perspektive einer kontinuierlichen sportlichen Entwicklung verbunden war. Funkel ist genau das Gegenteil.

Hertha BSC – Wie sehr wird der Hertha jeder Move den Dieter Hoeneß in Wolfsburg macht, noch schmerzen?

Enno: Nein, Hoeneß ist ein Kapitel in Herthas Geschichte. Und es wird den Wolfsburgern, insbesondere den Trainern noch leid tun, solch einen gestaltungsmächtigen Manager im Verein zu haben. Ich werde das Theater aus der Ferne beobachten und mir ins Fäustchen lachen.

Hertha BSC – Ist Arne Friedrich jene Integrationsfigur – auch gegenüber Fans – für die er sich hält? Und damit ein Kapitän um den herum die Mannschaft im Abstiegskampf sich stellt?

Enno: Schwer zu sagen. Seine öffentliche Darstellung ist meist unglücklich. Allerdings ist er daran nicht alleinig schuld, bzw. der Umgang mit den Medien bereitet ihm wohl arge Probleme. Das Berliner Umfeld ist da sicherlich nicht ganz ohne, sodass eine Darstellung insgesamt ziemlich schwierig wird. Die Fans haben eine geteilte Meinung zu Arne Friedrich. Er erhält sicherlich nicht die volle Rückendeckung aus der Kurve. Ob er für die Mannschaft der richtige Kapitän ist, steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt. Dort zählen Qualitäten, die man vielleicht weder in der Kurve noch in den Medien nutzen kann. Mangels Zugang zur Mannschaft wird sich diese Frage also kaum ernsthaft beantworten lassen.

1. FC Nürnberg in der Rückrunde

Nürnberg – Für Außenstehende sah es wie ein sehr schneller, plötzlicher Kollaps aus, der mit dem 4:0 in Dortmund einsetzte (0:11 Tore in drei Spielen). Wie ist dieses Momentum entstanden und wie kommt es, dass sowohl bei Oenning, den Fans, den Spielern als auch dem Präsidium es so wenig Aufbegehren und Kampf gab?

Stefan: Der Kollaps begann schon mit der 4:0 Niederlage in Leverkusen, die Mannschaft hat dem Trainer nicht mehr vertraut. Da konnte auch kein 3:2 Auswärstssieg beim Meister helfen. Der harte Kern der Mannschaft mit Peer Kluge, Pinola, Wolf und Raphael Schäfer hat schon damals seinen Unmut geäussert über Taktik, Training und Aufstellung. Nach der Niederlage gegen Dortmund haben viele Fans realisiert das es zwischen Trainer und Mannschaft einfach nicht mehr stimmt.

Nürnberg – Aus Aachener und Hannover Zeiten hatte ich den Eindruck, dass Hecking auch zu den machtbewussteren Trainern gehört, die nicht mit jedem Sportdirektor auskommen. Was bedeutet Heckings Verpflichtung für Martin Bader, der auch wegen seiner Einkäufe unter Beschuß geraten ist?

Max/@GNetzer: Bader muss sich meiner Meinung nach vorwerfen lassen, zusammen mit Oenning den Kader grundlegend falsch beurteilt zu haben. Das Konzept “Jugend” hatte sich schon mit den ersten Spieltagen überholt, als wesentliche Stützen des Aufstiegs an ihre alten Leistungen nicht anknüpfen konnten. Allerdings konnte man auch nicht damit rechnen, dass selbst Routiniers wie Pinola, Mintal und Kluge dermaßen wenig Einfluss auf das Spiel der Mannschaft haben würden. Trotz dieser ganzen Kritik glaube ich aber, dass Bader auch im Falle eines Abstiegs bleiben kann. Denn fachlich soll er einen ausgezeichneten Ruf haben – und allzu viele Alternativen bieten sich auch nicht gerade.

Nürnberg – Ottl und Breno kommen, Kluge geht. Das 12-Tore-Team Nürnberg verstärkt seine Abwehr, obwohl diese Abwehr in den ersten 13 Spielen okay stand. An was für Schrauben dreht Hecking um mehr aus der Offensive rauszuholen?

Stefan: Der Club hat eine solide Abwehr, sobald allerdings ein Spieler auf der Stammelf ausfällt haben wir ein Problem. Ein Wolf, Maroh oder Pinola konnte nicht mal im Ansatz gleichwertig ersetzt werden. Von daher ist die Leihe von Ottl und Breno ok. Nordveidt war auf der 6er Position heilos überfordert.

In der Offensive wird bis zum ersten Feburar noch was passieren denke ich. Namen sind allerdings noch nicht bekannt. Vielleicht findet aber auch ein Marek Mintal unter dem neuen Trainer wieder zu alter Form zurück. Bei Charisteas oder Eigler mache ich mir da keine großen Hoffnungen.

Hecking versucht auch an der Spielweise zu drehen um mehr aus der Offensive rauszuholen. Das umschalten von Abwehr auf Angriff war in der Hinrunde ein großes Problem beim Club.

Medispolis: Ich bin übrigens richtig gespannt, wie Hecking in Nürnberg spielen lässt. Ob er vom ehemaligen Angsthasenfußball mit nur einer Spitze wie in Hannover ein wenig abweicht. Dürfte sehr interessant werden.

VfL Bochum in der Rückrunde

Bochum – Im Abstiegskampf gibt es allerorten Drama Galore: Enke, Babbel, Lehmann, Nürnberg, Hertha. Fast scheint es, als könnte Bochum absteigen, ohne dass es bemerkt wird. Ist diese Ruhe ein Vorteil für Heiko Herrlich? Herrlich hat klammheimlich in den letzten 5 Spielen das Punktekonto der Bochumer verdoppelt

Dogfood: Wie unschwer anhand einiger Kolumnen, Blogeinträge und Kommentare zu lesen war, war die Unzufriedenheit für die Vereinsführung, Trainer Koller und seiner Spielweise nach den Niederlagen an einen Punkt angelangt, wo aus Sicht der Bochumer die Entlassung und dann etwas später Verpflichtung von Herrlich ein Befreiungsschlag war, der die Atmosphäre erst einmal entladen hat – und zudem verhältnismäßig mehr Punkte reingeholt hat, als Koller an den ersten sechs Spieltagen. Gleichzeitig ist Herrlich in dieser Saison damit die letzten Patrone die der Klub noch hat. Fällt der Klub in der Tabelle nach unten, bleibt nicht viel mehr als Resignation und dann später Schuldzuweisungen die sich auch gegen das Management und Vereinsführung richten.

Heinzkamke: Und das Vertrauen in ehemalige DFB-Nachwuchstrainer würde einen weiteren Dämpfer erhalten. Vogts. Osieck. Kohler. Eilts. Gegenbeispiele?

Dogfood: Eher mehr Beispiele. Hrubesch. Bonhof. Auch in der Bundesliga gescheitert. Hannes Löhr hat sich immerhin zweieinhalb Jahre in Köln gehalten.

Kurtspaeter: Tut mir schrecklich leid, aber das Gegenbeispiel ist Udo Lattek. Ich bin dann mal weg…

Enno: Bochum wird diese Saison nicht absteigen, denke ich. Der Kader ist solide genug für den Abstiegskampf und diesem sehr erfahren, der Trainer sicherlich kein schlechter und es gibt eine gewisse Qualität bei Standards. Das könnte schon ausreichen in dieser Saison.

Der Rückrunden-Vorschauer: und so allgemein…

Die Schreiber

  • Stefan – Vom Fanclub clubfans-united.de (Twitter: @clubfans_united) des 1.FC Nürnberg
  • Probek – Der Bayern München-Dauerkarteninhaber ist unter probek.net und @probek zu erreichen.
  • Catenaccio – Der Bayer Leverkusen-Sympathisant mit Blog Catenaccio und Twitter-Account @grupetto
  • Heinzkamke – Die Abteilung VfB Stuttgart mit dem Blog angedacht und Twitter @heinzkamke
  • Medispolis – Felix, mit seinen Sympathien irgendwo zwischen Bremen und Hannover pendelnd, im Blog Medien-Sport-Politik und via @medispolis
  • Nick – Der BVB-Fan führt das Blog Any Given Weekend
  • Milhouse – Im Herzen HSVer, per Wohnsitz Berliner: @thetruemilhouse
  • Dogfood – Der Gastgeber der Klugscheißer-Runde. Noch mehr scheinintelligentes Leben auf @dogfood und @aasport
  • Max/@GNetzer – Bloglos glücklich und zum Jahreswechsel von den 11 FREUNDE zu SPOX gewechselt – Transfersumme unbekannt. @GNetzer hat einen leichten Hang zum SC Freiburg
  • Enno – Schreibt von Bielefeld aus u.a. das Hertha BSC-Gemeinschaftsblog Hertha-Blog und @EasyFunk
  • Kurtspaeter – Der Schalke 04-Fan führte einst ein eigenes Blog und hat als Gastautor Unterschlupf bei Herrn Wielands Königsblog gefunden

Die Idee mal eine Rückrunden-Vorschau auf diese Art und Weise zu machen, ist mir recht kurzfristig am letzten Sonntag gekommen. Das Werkzeug der Wahl war schnell gefunden, die Blogger- und Nicht-Blogger waren schnell angeschrieben und alle haben zugesagt. Dafür an dieser Stelle noch mal vielen Dank.

Die Produktion von Podcasts ist aufwendig. E-Mail-Interviews geht die Dynamik von Dialog und Nachfrage flöten. Ein Chat wäre schon daran gescheitert, dass sich wahrscheinlich mit zehn Personen kein gemeinsamer Termin finden ließe. Im Chat pflegt man auch eher kurz und frei von der Leber weg zu schreiben. Die Idee war daher ein Collaborations-Tool zu verwenden, wo alle Personen gemeinsam in ein einziges Textdokument reinschreiben.

Einen ersten Test hatte ich im letzten November gemacht, als ich ein Interview mit Don Dahlmann zur Situation der Formel 1 führte. Damals haben wir Writeboard benutzt, was mir nicht so gefiel. Für die Vorschau bin ich auf Etherpad umgestiegen – die Macher sind vor kurzem von Google aufgekauft worden, um Google Wave zu entschlacken und benutzerfreundlich zu machen.

Ich habe mir im Laufe des Montags einige Fragen ausgedacht und die Schreiber konnten von Dienstag bis Donnerstag morgen in dem gemeinsamen Dokument die Fragen beantworten, selber Fragen stellen oder nachhaken. Das ganze ist – weil alle 18 Bundesliga-Klubs dabei sind – umfangsmäßig explodiert – wie wir es von den Podcasts kennen. Daher werden die 15.000 Wörter in diversen kleinen Häppchen hier verbraten – vielleicht von mir auch noch bearbeitet. Jeder der Beteiligten darf den kompletten Text auch für eigene Zwecke verwenden, egal ob gekürzt, zusammengefasst oder as is.

Jezz geht’s aber los.

Die Bundesliga-Rückrunde allgemein

Alle heben die Hand, die nicht an die Meisterschaft des FC Bayern glauben. Und warum nicht?

Stefan: Hände hoch! Ich bin Clubfan. Da kann man nicht an eine Meisterschaft des FC Bayern glauben. Wäre ja noch schöner.

Probek: @Stefan: Kommt da noch irgendeine Begründung hinterher? Oder reicht es, Animositäten zu haben?

Stefan: Rein objektiv gesehen haben die Bayern natürlich gute Karten Meister zu werden. Das Team scheint sich gefangen zu haben und zeigt wieder Konstanz. Aber in der Frage ging es um “glauben”, daher meine erste subjektive Antwort :)

Catenaccio: Ich hebe mal ganz vorsichtig die Hand, aber auch nur, wenn man Robben und Ribéry fit im Kader hat. Ich habe die vage Hoffnung, dass es mit beiden Spielern nicht klappt.

Heinzkamke: Naja, die Hand hebe ich nicht. Aber eine schöne Geschichte wäre es schon, wenn Felix Magath Mathias “Rückpass” Schober ein wenig Spielpraxis gönnen würde…

Medispolis: Ich hebe die Hand auch mal, aber ganz vorsichtig. Nicht deswegen, weil ich Bayern nicht als ernsthaften Anwärter sehe, sondern weil ich glaube, dass diesmal andere Teams die Nase vorne haben. Traue Leverkusen ziemlich viel zu und glaube auch, dass Schalke ein gutes Wort mitreden kann. Interessant wird glaube ich das letzte Drittel der Rückrunde. Dann müssten Schalke und Leverkusen dank vieler spielfreier Tage unter den Wochen eigentlich noch genug Kraft und Power haben bzw. mehr als die Bayern. Es sei denn, man scheidet gegen Florenz in der Champions League aus.

Nick: Es wird interessant sein, zu sehen wie lange Leverkusen diesmal im Titelrennen bleibt. Die Kombination “älterer erfahrener Trainer” und junges Team hat was, das könnte diesmal passen. Die Bayern werden aber dranbleiben. Mein Geheimfavorit vor der Saison und jetzt immer noch: Bremen. Die waren nur zum Ende der Hinrunde ein bisschen platt und werden den Anschluss wieder herstellen.

Milhouse: Würde ja gern die Hand heben, allein, der Glaube fehlt. Die Kombination Olic plus wiedererstarkter Gomez plus Robben ist schwer zu stoppen. Und wenn der Spaß erstmal losgeht, will der bockige Franck sicherlich auch schnell wieder mitspielen. Und dann sind alle anderen Problemzonen ganz schnell unwichtig. Die einzige Möglichkeit, den Bayernzug zu stoppen sehe ich in der Möglichkeit, dass sich die Bayern überschätzen und glauben, es spielerisch über die Bühne bringen zu können. Dazu ein paar Gegner, die ihnen aggressiv auf den Füßen stehen und ein bisschen Schussglück haben. Das könnte für die nötigen Punktverluste und Unruhe sorgen. Aber wie gesagt, der Glaube fehlt mir ein wenig.

Das relativ starke und ausgeglichene Verfolgerfeld könnte für eine frühe Vorentscheidung sorgen. Wenn die Bayern aus dem Tritt kommt, gibt es genügend Mannschaften (Leverkusen, Schalke, Hamburg, Werder), die sie schlagen können. Sollte bei Bayern alles gut laufen, nehmen sich die vier Verfolger gegenseitig die Punkte weg.

Dogfood: Ich bin relativ unentschieden. Ich fände es recht fassungslos wenn diese Kombination aus junge Mannschaft und Heynckes einen Fast-Start/Ziel-Sieg einfährt (Bayer seit dritten Spieltag auf den oberen zwei Plätzen). Wenn es in der Bundesliga zuletzt Außenseiter-Meisterschaften gab, dann wurden diese erst in der Rückrunde klar gemacht. Der VfB kam erst am 33ten Spieltag an die Spitze, die Wolfsburger am 26ten Spieltag. Überraschungsmeisterschaften mit jungem und/oder schmalen Kader gibt es, allerdings müssen die nicht 30 Spieltage lang die Spitze verteidigen.

Ich denke daher dass sich noch was tun wird. Bis auf die Bayern bietet sich kein Verfolger als zwingernder Meisterschaftstipp an. Die Bayern haben alle Qualitäten, aber ich sehe die Risikofaktoren im Mad Scientist van Gaal, der mir immer wieder verleitet zu sein scheint, das System über die Spieler zu stellen, in der Führungsspitze, die im Herbst erschreckend schnell willens war, van Gaal vor dem Bus zu schmeißen. Bei Leverkusen habe ich moniert, dass diese keine Spitzenspiele gewinnen (kein Sieg gegen die Top 6). Die Bilanz der Bayern ist ähnlich: Unentschieden gegen Werder, Schalke, Leverkusen, Niederlage gegen den HSV, Kantersieg in Dortmund.

Max/@GNetzer: Das Nette an dieser Frage ist meiner Meinung nach, dass wir schon sehr bald wesentlich schlauer sein werden. Nach dem 24.Spieltag werde sich die Bayern bereits gegen Hoffenheim, Bremen, Wolfsburg, Dortmund und dem HSV bewiesen haben. Meine Prognose: Liegen sie am 24.Spieltag vorne, bringen sie das Ding auch nach Hause.

Probek: Ich fände es zwar auch unschön, wenn der Meister die Spitzenspiele nicht gewinnen könnte und nur Unentschieden spielt, allein: da kräht doch kein Hahn danach, sollte das am 34. Spieltag für eine Mannschaft von den Punkten trotzdem für den ersten Platz reichen. Faktoren wie die Doppelbelastung mancher Mannschaften in Europapokal und Bundesliga bzw. die Konstanz beim Einfahren von Punken, egal gegen wen, zählen da doch mehr. Will sagen: wenn du gegen die “Bottom 12” genug Punkte einfährst, wirste halt auch Meister. Und nicht unverdient.

Dogfood: Klar sind drei Punkte drei Punkte, egal gegen wen sie geholt werden. Aber wenn du gegen die Top 6 nicht gewinnst, gewinnst du eben sechs Spiele nicht. Und wenn das dem Tabellenführer passiert, dann ist es ein Garant für eine sehr enge Tabelle. Und im Falle der Bayern – das ist in der Tat der Reiz des Spielplanes – hieße das “Aufholjagd” statt “Tempomacher”. Was weder für Liga noch für die Bayern die uninteressanteste Konstellation ist.

Alle heben die Hand, die nicht an den Abstieg der 6-Punkte-Herthaner glauben. Und warum nicht?

Dogfood: Nachdem keiner die Hand hebt, versuch ich es: ich sehe auch nicht viele Gründe für Hoffnung. Zwar haben die Berliner ihren abstiegserfahrenen Trainer (weit) vor der Winterpause verpflichtet und dem damit viel Zeit zum Arbeiten gegeben. Aber das gleiche gilt für die Konkurrenz aus Nürnberg, Bochum, Stuttgart und Hannover. 10 Punkte sind ein massiver Rückstand. Herthas einzige Hoffnung kann nur sein, das zwei Bundesligisten den Herthaner entgegengepurzelt kommen. Ich denke dabei an Köln, Hannover und vielleicht noch Nürnberg.

Max/@GNetzer: Ich hebe auch die Hand. Der Relegationsplatz wird die Hertha retten, da bin ich mir ziemlich sicher. Die – etwas langweilige Begründung – mindestens zwei Mannschaften sind einfach schlechter als die Hertha. Nürnberg, Bochum, Freiburg, vielleicht Gladbach. Sollte die alte Dame den Start in die Rückrunde nicht vermasseln, kann es noch was werden mit der Aufholjagd.

Enno: Hier, Hier! Hier ist noch jemand! Natürlich steigt Hertha nicht ab. Die Mannschaft wird die schlechten Leistungen aus der Hinrunde nicht wiederholen. Wenn die Mannschaft 25 bis 27 Punkte in der Rückrunde holt, hat sie nur knapp über ihrem derzeitigen Leistungsstand gespielt und hält locker die Klasse. Das klingt zwar vor dem Hintergrund der Hinrunde lächerlich, ist aber angesichts des Kaders keine allzu abwegige Aussage. Hinzu kommt die schwache Konkurrenz. Nürnberg und Hannover, aber auch Freiburg, Gladbach und Bochum sind Kandidaten, die es der Hertha leicht machen könnten. Ich vermute mal, dass ein historisch geringe Punktzahl in dieser Saison für den Klassenerhalt reicht. Wahrscheinlich deutlich unter dreißig. Das dürfte für Hertha locker machbar sein.

Springt diesmal auch ein internationaler Erfolg für die Bundesliga heraus, obwohl alle Anzeichen darauf hindeuten, dass man in den wichtigen Spielen wieder kollabiert?

Heinzkamke: Davon ausgehend, dass “internationaler Erfolg” erst bei einem Titel gegeben ist, ein klares Vielleicht. Grundsätzlich traue ich dem HSV und Werder schon einiges zu, wenn sie nicht grade aufeinandertreffen und sich in einem Kleinkrieg verlieren. Allerdings ist der Uefa-Cup schon ziemlich gut besetzt. Dennoch: Werder kommt ins Finale (was noch keine Aussage dahingehend sein soll, dass sie es verlieren).
Tatsächlich traue ich auch den Bayern in der CL einiges zu. Halbfinale, würde ich sagen.

Probek: Internationaler Erfolg? Ich weiß es auch nicht, da orakeln wir rum. Nehmen wir doch den dritten Platz in der Uefa-Wertung, das wäre schon ein Erfolg. Bayern im Halbfinale nehme ich aber auch gerne. Und Werder im Finale? War da nicht mal was?

Catenaccio: Für einen internationalen Erfolg müssen wie immer viele Faktoren zusammen spielen. Generell traue ich den deutschen Teams, namentlich dem HSV oder Bremen einen Sieg in der Euroleague zu. Dazu gehört aber auch ein bisserl Losglück, Tagesform, ein intakter Kader, der verschont wird von Verletzten oder privaten Auseinandersetzungen. Dann klappts wohl doch nicht mit dem HSV und Werder…

Enno: Hertha? Keiner? Na gut. Ich auch nicht…

Milhouse: Würde ja meinen kleinen Finger für ein Euroleague-Finale mit dem HSV in Hamburg an meinem Geburtstag geben (ich tippe eh nur mit ca. drei Fingern), aber jenseits dieser kosmischen Gemengelage spricht wenig für einen deutschen Titel im internationalen Wettbewerb. HSV und Werder werden in der Bundesliga genug zu tun haben, für beide wäre ein Nicht-CL-Platz eine herbe Enttäuschung, gleichzeitig ist das Rennen um die Plätze 2 und 3 supereng. Bei Bayern reicht die Qualität bei weitem nicht, um gegen Chelsea, ManU, Barca und Real mitzuhalten. Dazu sind sie in der Defensive einfach zu anfällig.

Max/@GNetzer: Da bin ich unromantisch: Nein. Europaleague ist dieses Jahr ausgezeichnet besetzt und sowohl HSV als auch Werder müssen mir erst zeigen, dass sie noch eine komplette Rückrunde konstant gut spielen können. Meiner Meinung nach ist die Gefahr aber zu groß, dass sie einmal einen schlechten Tag erwischen. Und Bayern in der Champions-League? Come on… (Um nicht langweilig zu sein, mein Tipp: Chelsea macht die CL und damit das Double)

Kuranyi nach Sunderland, van Nistelrooy zu Stoke City, Guy Demel nach Sunderland? Sind das nur wüste Transfergerüchte und fangen in England nun auch die Klubs in der unteren Tabellenhälfte an, mit utopische Transfersummen (6 Mio für Demel??) den europäischen Transfermarkt kaputt zu machen?

Probek: Kannst du die Frage am 1. Februar noch mal stellen?

Catenaccio: Kann mich da nur Probek anschließen. Zu viel Spekulation an dieser Stelle.

Heinzkamke: Demel ist gerade auf dem Basar beim Afrika-Cup und wurde gestern bei Milan, heute eben bei Sunderland und morgen vielleicht bei Atlético gehandelt, das kann ich noch nicht so ernst nehmen. Aber vielleicht sehe ich das am Ende der Transferperiode anders.

Medispolis: Fakt ist zumindest, dass gerade auch einige Teams aus der unteren Tabellenhälfte der Premier League im Vergleich zur Bundesliga, Ligue 1 und Serie A extrem finanzstark sind, eben auch durch das nötige Kleingeld im Hintergrund. Birmingham City gehört jetzt dazu, aber eben auch Stoke und Sunderland. Erinnert sei an die Verpflchtung von Darran Bent durch Sunderland im Sommer. Und alle Premier League Teams werden zumindest von den TV-Einnahmen gesehen in den nächsten Jahren noch mehr Geld zur Verfügung haben. Da müsste man da eben schauen, wie andere Einnahmen sich entwickeln. Sagen wir es mal so: Am Geld scheitert bei einigen Vereinen in der Premier League wenig. Ob solche Transfers den Vereinen dann sportlich weiterhelfen, steht dann auf einem ganz anderen Blatt.

Milhouse: Was heißt “kaputtmachen”? Wenn die deutschen Manager das “stupid english money” gut einsetzen würden … Demel wäre mit sechs Millionen sicherlich adäquat zu ersetzen …

Max/@GNetzer: 1. Ja, die englischen Vereine verfügen über Finanzmittel, von denen die meisten Bundesligisten nur träumen können. 2. Zum Glück nimmt aber scheinbar mit zunehmender Finanzkraft die Qualität des Scoutings proportional ab. Nichts gegen die Herren Kuranyi & Co…

Screensport am Donnerstag

Spocht von heute

Der AfrikaCup hat seinen ersten Spieltag abgeschlossen und die fünf afrikanischen WM-Teilnehmer warten noch auf ihren ersten Sieg, nachdem gestern auch Kamerun gegen Gabun verlor (0:1). Die Spiele gingen jetzt einmal die Reihe durch. Heute wird der zweite Spieltag mit Spielen der Gruppe A eröffnet und dank der Ergebnisse des ersten Spieltages sind bereits heute einige Mannschaften unter Zugzwang. Algerien wäre bei einer zweiten Niederlage raus. Algerien spielt gegen das Aufholjagd-Wunder aus Mali (17h). Gastgeber Angola war das Opfer Malis und nach dem Wegschmeißen einer 4:0-Führung würde es der Stimmung gut tun, wenn heute ein Sieg herausspringt. Angola gegen Malawi, 3:0-Sieger gegen den WM-Teilnehmer Algerien (19h30).

Anders als beim Fußball und dem geradezu panischen DFL-Präsidenten, ist bei den Golfern nach dem Anschlag in Angola, keine Diskussion um die Sicherheit entstanden – obwohl die European Tour derzeit in Südafrika weilt. Nur eines von zahlreichen Sportereignissen in Südafrika (Cricket-Tour der englischen Nationalmannschaft), dass seinen geregelten Gang geht, ohne das Containerladungen an kugelsicheren Schußwesten und warmen Ratschlägen aus Europa benötigt werden. Mir geht die Hybris mit der Leute wie DFL-Präsident Rauball immer wieder so tun, als wäre die Sportwelt eine flache Scheibe die vorallem aus europäischen Fußball besteht, auf die Nüsse.

Bei den heute startenden Joburg Open spielen zwei deutsche Teilnehmer mit: Marcel Siem und Stephan Gross Jr.. Gross Jr. ist ein recht frischer Name, 22 Jahre alt, hat letztes Jahr an nur drei European Tour-Turnieren teilgenommen und war jedesmal nicht unter den Top 100. Die Joburg Open sind, ähnlich wie das Turnier letzte Woche, nicht wirklich hochrangig besetzt, mit nur drei Spielern aus den Top 50 der Weltrangliste.

Elf Zeitzonen westwärts starten heute nacht die Sony Open im Walalae Country Club in Honolulu (in meiner Phantasie fahre ich gerade in Test Drive Unlimited die Stadtautobahnen nach Südosten zum Golfclub…) . Auch hier geht noch nicht die komplette Golf-Elite an den Start, aber mit Sabatini, Zach Johnson, Angel Cabrera, Steve Stricker, Stewart Cink, Retief Goosen und Lucas Glover ist das Feld schon wesentlich besser besetzt als das Pendant der European Tour.

NHL-Doubleheader auf ESPN America mit dem Fokus auf kanadisches Elend. Die Edmonton Oilers sind in diesem Jahr noch ohne Sieg und haben sich mit diversen Punkten Rückstand als schlechtestes Team im Westen etabliert. Man trifft auf die Pittsburgh Penguins, die am Wochenende zu ihrer nicht ganz unerfolgreichen Auswärtsserie durch die Western Conference aufgebrochen sind. Ab 3h30 spielen die Pens auf ihrer vorletzten West-Station.

Nichts neues in Toronto, wo der Druck auf Coach Wilson und GM Burke nach vier Niederlagen in Folge wieder zugenommen hat. Wilson ist insbesondere wegen des hanebüchen schlechten Penalty Killings unter Beschuß. Die Maple Leafs spielen gegen die Philadelphia Flyers, gegen die man vor einer Woche in Philly mit einem 2:6 die derzeitige Niederlagenserie startete. Unterdessen beschwert sich GM Burke, dass derzeit so gut wie keine Trades möglich sind. Es wird zwar viel telefoniert, aber der Markt verhält sich absolut statisch.

Die Flyers haben Anfang Dezember ihren Trainer getauscht und seit Weihnachten zeigt der Wechsel postive Wirkungen. 8-1-1 die Bilanz der Flyers aus den letzten zehn Spielen. Peter Laviolette übernahm den Verein auf Platz 12 im Osten. Fünf Wochen später steht man auf #7 im Osten.

Donnerstag, 14.1.2010

9h30 NHL: Florida Panthers – Washington Capitals, ESPN Tape
Whl: 17h

12h00 European Tour aus Johannesburg, #1, SKY/HD live

17h00 AfrikaCup: Mali – Algerien, #2, EURO/HD live

17h15 Biathlon: 10km/M, ZDF + EURO2 live

19h30 AfrikaCup: Angola – Malawi, #2, EURO/HD live

19h30 DEL: Krefeld – Ingolstadt, #40, SKY/HD live

0h20 – 0h50 The League Cup Show: Blackburn – Aston Villa, BBC Two

1h00 – 7h30 NBA: NBA TV, SKY live
keine Live-Übertragungen

1h00 NHL: Toronto Maple Leafs – Philadelphia Flyers, ESPN live
Whl: Fr 11h, 18h30

1h30 PGA-Tour aus Honolulu, #1, SKY/HD live

3h30 NHL: Edmonton Oilers – Pittsburgh Penguins, ESPN live
Whl: Fr 20h30

Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig

Freitag, 15.1.2010

8h00 College Basketball, Big East: Georgetown Hoyas – Seton Hall Pirates, ESPN Tape
9h30 College Basketball, Big Ten: Michigan Wolverines – Indiana Hoosiers, ESPN Tape
9h30 WTA-Tour in Sydney: S.Williams – Dementieva, Finale, EURO/HD live
10h15 Super-Kombi: Abfahrt/M, EURO2 live
12h00 European Tour aus Johannesburg, #2, SKY/HD live
13h00 NHL: San Jose Sharks – Boston Bruins, ESPN Tape
13h30 Super-Kombi: Slalom/M, EURO/HD live + ZDF Tape (15h15)
16h30 Hockey-EM/Halle/M: Spanien – Russland, EURO2 live
17h15 Biathlon: 4×6,5km/F, ZDF + EURO/HD live

18h00 Zweite Liga: 18ter Spieltag, SKY live
Paderborn – Düsseldorf
Alemannia Aachen – Karlsruher SC
Union Berlin – RW Oberhausen

19h15 Eishockey/AUT: Villach – Graz, #43, SKY Sport Austria live
19h30 AfrikaCup: Elfenbeinküste – Ghana, #2, EURO/HD live
20h15 Handball/CL: Hypo Niederösterreich – Ljubljana, ORFsport+ live
20h30 Bundesliga: Bayern München – Hoffenheim, #18, ARD + SKY/HD live

1h00 – 7h30 NBA: NBA TV, SKY live
ca 2h30 Dallas Mavericks – Oklahoma City Thunder

1h00 NHL: Washington Capitals – Toronto Maple Leafs, ESPN live
1h30 PGA-Tour aus Honolulu, #2, SKY/HD live
3h30 NHL: Calgary Flames – Nashville Predators, ESPN live

Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig

Dit’n’Dat und Liverpool

Eine Ankündigung in eigener Sache: im Laufe des Tages (und vermutlich auch noch bis morgen rein), werde ich stückweise eine Vorschau auf die Bundesliga-Rückrunde im Blog veröffentlichen, die mit Hilfe anderer Blogger und Schreiber entstanden ist. Diese Vorschau wird komplett (oder in Auszügen) auch auf anderen Blogs veröffentlicht. Mehr dann wenn es ans Veröffentlichen geht.

Liverpool ist aus der Champions League raus. Und seit gestern ist Liverpool auch aus dem FAcup raus. Gleich in der ersten Runde ausgeschieden (Liverpool ist erst in Runde 3 eingestiegen). Ausgeschieden weil man in zwei Spielen sich nicht gegen einen trainerlosen Zweitligisten durchsetzen konnte. Ausgeschieden weil man im Wiederholungsspiel zuhause(!) gegen einen Zweitligisten verlor. Ausgeschieden ohne gestern einen Treffer gegen den Zweitligisten erzielt zu haben (der “Ehrentreffer” gestern war ein Eigentor Readings).

Zu allem Überfluß haben sich auch Torres und Gerrard verletzt – die Schwere der Verletzungen wird erst heute nach Untersuchungen feststehen.

Ist Rafael Benitez reif? Wollen Hicks & Gillett jetzt den Stecker ziehen, nachdem Liverpool in der Liga 5 Punkte Abstand auf einen CL-Platz hat? Macht eine Entlassung während des Transferfenster nicht mehr Sinn als erst im März die Entlassungs-Papiere aufzusetzen?

Immerhin hat Liverpool sehr schwere Wochen vor sich um den Abstand auf die CL-Plätze zu verringern: in einer Woche ein Nachholspiel gegen Tottenham, danach das Derby gegen Everton, Spiel bei Arsenal und bei Manchester City.

Dit’n’Dat

DSF – Das DSF hat gestern Details zur Rückkehr der montäglichen Spieltagsanalyse veröffentlicht. Die Sendung wird Mo 22h15 ausgestrahlt, im Sandwich zwischen Zweitliga-Übertragung und Premier League-Zusammenfassung.

Die Besetzungsliste liest sich gut: Moderatoren werden Thomas Helmer und Matthias Opdenhövel. Als Experten wurden präsentiert: Thomas Strunz, Valérien ismael, Mirko Slomka und Hansi Küpper. Bei diesen Namen lag es nahe, dass LIGA total! das Sponsoring übernimmt.

Endspiel in Österreich – Heute findet in Österreich die Hauptversammlung der Fußball-Bundesliga-Vereine statt und der wichtigste Tagesordnungspunkt ist die Abstimmung über einen neuen TV-Vertrag. Jener neue TV-Vertrag sieht mehr Exklusivität für SKY Austria durch Reduzierung der Zahl der Übertragungen im Free-TV vor: im Free-TV sollen nur noch 12 statt 36 Spiele gezeigt werden. SKY Austria, das nach inoffiziellen Angaben ca. 180.000 Abonnenten haben soll, würde dafür 9 Mio EUR/Jahr (bisher: 8 Mio) zahlen. Vertragslaufzeit soll 5 Jahre (mit Ausstiegsoption nach 3 Jahren) betragen. Der Spielplan soll auf Wunsch von SKY verändert werden: ein neues Freitagabend-Spiel, zwei Spiele zum alten Sa 18h-Termin, ein neues Samstagabend-Spiel und ein Spiel am alten Sonntagnachmittags-Termin.

Auf der Free-TV-Seite hält der finanziell klamme ORF das Free-TV-Angebot nicht für attraktiv genug (zahlte für 36 Spiele 6 Mio EUR) und will angeblich kein Angebot abgeben. Ähnliches gilt für den Free-TV-Sender des ProSiebenSAT1-Konzerns Puls4. Der Sender ATV und der Mateschitz/Red Bull-Sender Servus TV haben sich noch nicht geäußert.

Es gibt Nebenkriegsschauplätze. Wie geht es mit der Zweiten Liga (“Erste Liga“) in Sachen TV-Verwertung weiter? SKY Austria soll aufgrund der hohen Produktionskosten angeblich nicht Willens sein, den bisherigen Umfang (jeder Spieltag: Konferenz + Spitzenspiel) aufrechtzuerhalten.

Der populärste österreichische Verein Rapid hat sich im Vorfeld massiv gegen den TV-Vertrag gestellt, will weiter im Free-TV präsent bleiben und droht vor Gericht zu gehen und/oder seine Spiele selber zu vermarkten.

Ein dritter Faktor der da mit reinspielen könnte – und den ich in den Kommentaren bei FM4 aufgefischt habe: angeblich soll der Einspeisungsvertrag von SKY bei einem der größten österreichischen Kabelnetze UPC auslaufen und keine Einigung in Sicht sein. Kann das einer der österreichischen Leser bestätigen?

Links: FM4s Martin Bulmenau über die Diskussionen und Interessenslagen der Beteiligten, Der Standard über die Haltung von Rapid, sport24.at über einen internen Brief des ORFs der den Ausstieg ankündigt, falls nur 12 Spiele im Angebot sind. Der Kurier mit einer Zusammenfassung.

ProSiebenSAT.1 – Gestern wurde der SAT.1-Geschäftsführer Guido Bolten gefeuert. Unter Guido Bolten hat SAT.1 stark in den Fußball investiert (CL und EL für 75 Mio EUR jährlich). Das Interview von Christopher Keil in der heutigen SZ-Ausgabe mit dem neuen SAT.1-Chef und alten Fernsehvorstand Andreas Bartl, deutet an, dass man die Wiedereinführung von ran eher für gelungen hält und Guido Bolten eher über andere Umstände gestolpert ist.

Tennis – Die ATP-Spielergewerkschaft schlägt eine Konkurrenzveranstaltung zum Davis Cup vor, die angeblich keine Konkurrenzveranstaltung sein soll: eine Art Team-WM mit 32 Tennis-Nationalmannschaften, die sich über zehn Tage erstrecken soll und alle zwei Jahre stattfinden soll. Die Spiele sollen jeweils aus einem einzigen 5-Satz-Match bestehen, aber Spielerwechsel in laufenden Matches erlauben. Die Pläne sollen während der Australian Open unter den Spielern besprochen werden. Mehr bei der Times, die die Story aufgebracht hat: World Cup can inspire generation to play tennis, Tennis World Cup would lift tired old game, Murray backs plan for tennis World Cup, Excitement over concept of a tennis World Cup, World Cup gains support from leading players

Serie A – Gestern sind Vorschläge der Serie A bekanntgeworden, wonach man bereits ab Februar einen neuen Spielplan testen will. Der Spieltag würde auf vier Tage, von Freitag bis Montag, gestreckt werden.

BBC – Die BBC startet am nächsten Montag eine neue regionale Fußballsendung Late Kick Off. Um 23h35 Ortszeit wird BBC One in seine zehn Regionen auseinanderschalten und in einem jeweils halbstündigen Magazin die Fußballhighlights vom Wochenende zusammenfassen. Gezeigt werden jeweils die Vereine von der Zweiten Liga (Championship) an abwärts. Digital Spy hat eine Aufzählung der einzelnen Regionalsendungen und deren Moderatoren. Die BBC hat durch die Bank weg, ihre besten bzw. namhaftesten Kräfte dafür eingesetzt, auch wenn man dafür teilweise auf Radioleute zurückgriff: Manish Bhasin, Guy Mowbray, Jonathan Pearce, Mark Chapman, Matt Holland, Tony Livesey. Garniert wird es jeweils mit Experten aus der Region wie Robbie Savage oder Sammy McIlroy