FC St. Pauli – PAOK Saloniki

[18h56] Endstand 2:3 Schwer einzuschätzendes Testspiel vom FC St. Pauli. Da war insgesamt noch keine Zweit-Liga-Qualität zu erkennen, was aber 14 Tage vor dem Saisonstart am Gegner und am Stand der Vorbereitung liegen könnte.

Torwart Borger strahlt keine Sicherheit aus, vorallem wenn er die Linie verlassen muss.

Die Abwehr scheint in dieser Formation deutlich an Konditionsschwierigkeiten zu leiden, denn in der zweiten Halbzeit erlaubte man sich sehr viel mehr Fehler und Fehlpässe.

Mittelfeld und Angriff machten in der ersten Halbzeit einen guten Eindruck, aber sie müssen sehr viel arbeiten, sehr laufintensiv spielen um letztendlich Tore zu erzielen.

[18h50] 2:3, 86te Prokoph Lange Ecke von Braun, Prokoph nimmt das Ding aus 12m volley.

[18h42] 1:3 Nach einer kleinen Pause kommen die Griechen wieder in den Strafraum von Pauli, können sich dort 2-3 mal ungestört den Ball zuschieben, ehe es dann per strammen Schuß aus 16m ins Tor geht.

[18h33] St. Pauli arbeitet in der 2ten Halbzeit verstärkt mit der Abseitsfalle und der Vierer-Abwehrkette auf einer Linie. Unterdessen wurde nochmal ausgewechselt. Takyi und Bruns gehen raus. #16 Prokoph und der A-Jugendliche #28 Sismanoglu sind dafür reingekommen.

[18h26] Bei den Griechen scheint es eine gut gewürzte Halbzeitansprache gegeben zu haben, denn PAOK Saloniki ein das eine oder andere Pfund Gyros mehr auf die Schippen gelegt. Man greift früher an, provoziert mehr Ballverluste im Spielaufbau des FC St.Pauli. Das Forechecking behagt den Hamburgern überhaupt nicht.

[18h19] 1:2 55te für PAOK Ich weigere mich den Torschützen der Griechen aufzuschreiben (mehr Konsonanten im Namen als ich auf der Tastatur). Jedenfalls kommt ein schlapper Ball quer durch den Strafraum und Paulis Torwart Patrick Borger läuft erst komplett falsch zum Ball, wird auf den falschen Fuß erwischt, jagt dem Ball bizarr hinterher, während ein griechischer Stürmervor Borger an den Ball kommt, einschiebt und sich bedankt.

[18h11] Vier neue Spieler für den FC St. Pauli zu Beginn der zweiten Hälfte. Meggle, Joy, Brunnemann und Schnitzler raus. Kuru, Kalla(?), Bourgault und Braun rein.

#1 Borger
#11 Gunesch – #14 Eger – #24 Rothenbach – #27 Kalla
#17 Boll – #20 Bourgault – #8 Bruns
#7 Braun – #13 Takyi
#23 Kuru
(ohne Gewähr)

[17h55] Halbzeit 1:1 Jo. Es riecht wie ein Testspiel, es schmeckt wie ein Testspiel, es ist ein Testspiel.

[17h44] St.Pauli kommt seit 10 Minuten besser ins Spiel. PAOK macht nicht viel, während das Hamburger Mannschaftsgefüge sehr agil ist. Im Mittelfeld wird rochiert, die beiden Außenverteidiger haben keine Scheu teilweise noch vor dem Mittelfeld aufzurücken. Das ganze allerdings bei sehr gebremsten Tempo.

[17h38] 1:1 Schnitzler, 29te Zweite Torchance für Pauli, erstes Tor durch den Neuzugang Rene Schnitzler, dem Goalgetter der zweiten Gladbacher Mannschaft (14 Tore letzte Saison). Angenommen, gedreht und schnell abgezogen. Schnitzler, 1m87 groß, sieht in seinen Bewegungen ungelenk aus.

[17h35] Das Spiel von St. Pauli wirkt nicht furchterregend rund oder schnell. Es fällt aber auf, dass die beiden Außenverteidiger #11 Gunesch und #3 Joy sehr aufgerückt spielen und sich die Abwehr von St. Pauli wie eine Zweierkette mit den beiden Innenverteidigern #14 Eger und #24 Rothenbach (für den verletzten Morena) wirkt.

[17h30] Ein Spiel wie das Wetter: plätschernder Regen. St. Pauli kommt nach 20 Minuten zu seiner ersten Torchance nach einem schnellen Spielzug durch die Mitte mit Takyi der aus 15m abzieht, nachdem Schnitzler ihm den Weg freisperrt.

PAOK hat abseits des Tores bislang noch keine weitere Chance gehabt.

[17h21] Nicht unclever von Hamburg 1: als Co-Kommentator hat man sich den Journalisten vom Lokalsport (HSv & St. Pauli) Christian Pletz dazugeholt, weswegen die Kommentierung auch zu einer kleinen Tour d’horizon für die bevorstehende Saison gerät. Pletz kann dabei auch über die Eindrücke seiner Hauskollegen berichten, die beim St. Pauli-Trainingslager waren.

[17h16] 0:1 Gonzalez, 6te
Und während ich noch an der Aufstellung schnitze, fällt bei einem schnellen Gegenangriff das 1:0 für den griechischen Tabellensechsten.

Die Defensive könnte nach der Verletzung von Lechner, dem Fehlen von Morena und dem nun beginnenden Wiederaufbau von Gunesch das größte Problem sein.

[17h12] Die Aufstellung, so gut wie ich sie aufschreiben konnte und daher ohne Gewähr:
#1 Borger
#11 Gunesch – #14 Eger – #24 Rothenbach – #3 Joy
#17 Boll – #10 Meggle – #8 Bruns
#5 Brunnemann – #13 Takyi
#9 Schnitzler

[17h01] Der Lokalsender Hamburg 1 bringt eine Aufzeichnung des Freundschaftsspiel zwischen dem FC St. Pauli und PAOK Saloniki von der Adolf-Jäger-Kampfbahn, dem Heimgrund von Altona 93.

Während in den Hamburger Medien von einer ellenlangen Verletzungsliste die Rede ist, zückt der “Trainer-Gehilfe” (“Teamchef”) Holger Stanislawski mit den Schultern. Die Medien hätten übertrieben und man habe Vertrauen in den Kader. St.Paulis Saison beginnt in einer Woche mit dem DFB-Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen, aber dieses Spiel hält Stanislawski für nicht so wichtig wie den Ligaauftakt gegen den 1. FC Köln.

Angesprochen auf den Ärger mit dem DFB spricht Stanislawski davon, das “Truller den Cheftrainer macht“, aber intern seien die Aufgabengebiete mit Andre Trulsen “klar definiert” – zwinker, zwinker.

UICup: HSV – Dacia Chisinau

[15h51] Endstand Ein Spiel an dem man angesichts des Gegners und des Zeitpunktes des Saisonkalenders nicht viel meckern kann.

Die Abwehr wurde nicht wirklich ausgetestet. Die Defensiv-Arbeit der Restmannschaft stimmte aber ansonsten.

Im Offensivspiel konnte man ein Grundgerüst erkennen auf dem sich aufbauen läßt. Der HSV sieht zur Beginn der 2007/08-Saison nicht mehr wie ein notdürftig reparierter Totalschaden aus, sondern wie eine Mannschaft mit viel Potential und einigen Baustellen aus. Spielerisch steckte da schon sehr viel drin.

[15h46] 4:0 Jarolim, 89te Nach einem nicht gebenen Treffer für Olic, geht Choupo-Moting an der Torauslinie durch, um aus spitzen Winkel den Torwart anzuschießen. Jarolim staubt ab.

[15h36] Zidan wird gegen Choupo-Moting ausgewechselt.

Zidan spielte sehr ansprechend, bekam schon gute Bälle serviert. Zeigte teils guten Zug zum Tor, teils gutes Spielverständnis um den Ball weiter zu reichen. Was fehlt ist ein Sturmpartner der sichg blind mit Zidan versteht und dort steht, wo Zidan die Bölle hinspielt. Das ist dann eben nicht immer der schwierige Pass direkt vors Tor, sondern der Pass in den Rücken zum 11m-Punkt.

[15h33] 3:0 Benjamin, 76te Das wird langsam erschreckend. Nach zehn etwas langsameren Minuten dreht der HSV auf und daddelt um die Moldauer herum wie in einem Trainingsspiel. Die Jungs finden Spaß ans Spiel.

Das Tor: Benjamin im Doppelpass mit van der Vaart Olic, drückt den Ball mit etwas Glück ins Tor.

Auswechslung: Demel und Mathijsen gehen raus, Brecko und Reinhardt rein.

[15h31] Ich schiebs hier mal hoch, damit es in den Kommentaren nicht versickert:
Sunny2k1 meldet dass NASN heute abend nicht ArenaBowl überträgt, sondern das Spiel der SF Giants mit einem weiteren Versuch von Barry Bonds* den HR-Rekord zu schlagen. Also ab 22h auf NASN MLB.

[15h28] 2:0 Van der Vaart, 71te Minute, Kopfball Ich wollte gerade schon ansetzen etwas Verzweifeltes zum den linken Flügel herunterlaufenden Olic schreiben, einen Vergleich zum alten Hamburger Meister im Übersteiger Klaus Ottens schreiben, da rennt er wieder links in einem schnellen Gegenangriff runter um eine wohltemperierte Flanke auf den mitlaufenden Van der Vaart zu schlagen, der aus 5m freistehend ins Tor einköpft.

Schwein gehabt, Olic. Für heute hast du dir hier Gnadenfrist erspielt.

[15h17] Auffällig ist die Physis mit der sich die Hamburger reinhängen und verlorene Bälle in der Rückwärtsbewegung wiedererobert werden. Chisinau sieht seit zehn Minuten kein Land mehr. Aber beim HSV bleibt gegen diese kompakte Abwehr wieder das Problem dass das Flügelspiel unterbelichtet ist. Olic auf links ist fleißig und ein guter Konterspieler, aber eben kein Flügelspieler der gut flanken könnte.

[15h07] 1:0 Kompany, 50te Kompany mit einem Tor bei dem man Angst haben musste, dass Kompany sich wieder so schwer verletzt, dass er ein Jahr ausfällt. Eine Ecke wird weit ins hintere Strafraumeck gespielt. Ein Moldauer unterspringt den Ball und Kompany kann den Ball mit einem artistischen Volleyschuß reinschießen.

[15h01] Einige HSV-Fans halten Dollar-Zeichen hoch und ein Plakat “Wir sind für euch doch nur ein Geschäft”. Keine Ahnung ob das auf Van der Vaart gemünzt ist.

[14h53] Nicht uninteressant: die Halbzeitpause nützt der NDR um ein knapp zweiminütiges Stück über Doping im Fußball auszustrahlen. Anlaß: ein entsprechendes Treffen letzte Woche beim DFB.

Der Bericht kritisiert die geringe Zahl der Kontrollen, angemeldet und unangemeldet, sowie die fehlende Infrastruktur zur Meldung von positiven Fällen.

[14h47] Halbzeit 0:0 Der HSv den Umständen entsprechend mit einer ansprechenden Leistung (ich kann das enttäuschte Fazit von Matthias Cammann nicht nachvollziehen). Der HSV immer dann gefährlich, wenn vertikal gespielt wird und die Spieler in Lücken reinstossen können. Zidan tritt eher als Vorbereiter denn als Vollstrecker in Aktion. jener Vollstrecker geht dem HSV ab. Olic isses nicht und wird es nie.

Die Achse Zidan und Van der Vaart arbeitet schon sehr gut zusammen.

[14h32] HalbeStunde gespielt, das tempo hat seit zirka 10 Minuten nachgelassen. Im Angriff entpuppt es sich immer wieder als problem das Zidan als Partner eigentlich einen zentralen Knipser bräucht, aber Olic so ziemlich genau das Gegenteil ist. Bei allen Bemühungen ist die Abstimmung beider auch noch nicht besonders ausgeprägt.

Chisinau steht sehr defensiv und ist per Tempo kaum zu knacken, weil sie kaum die eigene Hälfte verlassen. Gefahr geht immer wieder von der individuellen Klasse der Hamburger Offensive aus, die per Dribbling oder Hackentrick Lücken aufreisst.

[14h17] Verglichen mit der gestrigen zweistündigen Ödnis in Leipzig, ist das Spiel wohl wohltuender Intensität, Tempo und Stimmung.

Der HSV zeigt sich bemüht mit spielerischen Mitteln statt Brechstange zu agieren, hat aber einige Probleme was die Balance in der Aufstellung betrifft. Das Flügelspiel riecht nach Improvisorium. Gerade Demel und Trochowski sind eine Kombination die in Zukunft häufiger zusammenarbeiten werden.

[14h09] Acht Minuten gespielt und der HSV macht soviel Druck das sich der Kassenpatient nicht beschweren kann. Olic nach Freistoß von VdV mit gutem Kopfball, aber ich behaupte als vereinsamter Sanogo-Symapthisant: Boubacar hätte ihn reingemacht.

Wer ist eigentlich jetzt beim HSV gefährlichster Kopfballspieler? Mathijsen? Sorin (wenn anwesend)?

[14h04] Der Gerhard Delling-Gedächnis-Witz: es heißt offiziell “Moldauer”.

[14h00] Huub Stevens versucht mit einem 4-2-3-1 (“das neue Schwarz”) den moldawischen Beton zu knacken.

#1 Rost
#20 Demel – #10 Kompany – #5 Mathijsen – #30 Benjamin
#14 Jarolim – #8 DeJong
#15 Trochowski – #23 Van der Vaart – #11 Olic
#7 Zidan

Deutlich setehen zwei bis drei Verlegenheitslösungen heraus: Benjamin ist kein richtiger Linksverteidiger (Atouba und Sorin sind noch nicht soweit, sei es aus Verletzungs- oder disziplinarischen Gründen). Trochowski muss auf der ungeliebten rechten Seite spielen und bei Olic im linken Mittelfeld, mal sehen…

[13h52] Endlich wieder echter Wettkampf-Fußball von “Erwachsenen”. UIcup in Hamburg vor ausverkauftem Haus (im UICup: 51.000 Zuschauer).

Im Interview gibt Huub Stevens ganz den alten knurrigen Trainer, der anfangs am Reporter vorbeiguckt. Dietmar Beiersdorfer offenbart dass der HSV UEFAcup-Einnahmen schon im Budget verplant hat.

Matthias Cammann debüttiert beim NDR als Kommentator. Bis dato war er “nur” Reporter des NDRs. Cammann ist seit Jahren beim NDR tätig und einer der z.B. die Football-Fahne im Sender schon zu alten Blue Devils-Zeiten hoch hielt. Vater Carl-Heinz Cammann ist einer der großen “alten” Namen der NDR-Hörfunk-Sportredaktion gewesen.

Tour 2007, #20: Marcoussis – Paris

[18h17] Die Siegerehrung geht buhruffrei über die Bühne.

[17h57] Eine typische Schlußetappe in Paris. Eine Gruppe versucht weg zu fahren, wird dann von enthemmt fahrenden Mannschaften mit Sprintern 1-2 Runden vorher eingeholt und der Rest ist nur noch Tempo.

Bennati gewinnt vor Hushovd vor Zabel. Der hoch gehandelte Boonen, eingeklemmt, wurde nur Fünfter.

[16h16] Saatmann, der alte Paris-Kenner, erzählt gerade etwas davon wie weit der Flughafen Orly von Paris wäre und bringt dies in Verbindung mit den 77km die noch bis zum Ziel zu fahren sind…

… na ja, dem Paris-Kenner wird hoffentlich auch auffallen, dass die Anreise zum Flughafen mit öffentlichen Nahverkehrsmittel auch deswegen lang erscheint, weil es keine direkte Anbindung gibt. Luftlinie sind es 14km bis zum Pariser Stadtzentrum.

… und Tour-Kenner fällt hoffentlich auf, dass 52 der 77 verbleibenden Kilometer auf den Rundkurs zwischen Louvre und Triumphbogen entfallen.

[16h07] Noch 82km bis zum Ziel. Die Etappe gestaltet sich bislang ausschließlich als gemütliche Spazierfahrt. Es wird also aller Voraussicht nach kein richtiges Rennen zwischen Contador* und Evans* geben.

Auf EUROSPORT gibt es nun ein langes, rühriges Telefoninterview mit Klaus Angermann. Angermann war ja jahrelang mit Tony Rominger Kommentator der Tour bei EUROSPORT und für mich damals eine kleine fachliche Sensation, nachdem ich Angermann beim ZDF nur schwer ertrug.

Aber deutlich war damals das Angermann und Rominger einen blinden Fleck in Sachen Doping hatten und so massiv kleinredeten, dass es selbst damals, ohne dem Wissen von heute, peinlich war.

Angermann hat wohl vor kurzem mit Tony Rominger telefoniert und Rominger soll sich entsetzt über den Dopingfall Vinokourov gezeigt haben (dessen Manager Rominger ist, ebenso wie Manager von Contador und Evans). Rominger soll gesagt haben, dass er seine Manager-Aktivitäten überdenken wird und für keinen Radfahrer mehr seine Hand ins Feuer legen würde. Aber wenn es einen sauberen Fahrer gäbe, dann wäre es “sein Känguruh” (Zitat Angermann) Cadel Evans.

Angermann erzählte auch, dass er dieses Jahr bewusst nicht zur Tour gekommen ist, weil er keinen Spaß mehr hatte.

[13h04] In der L’Équipe gibt der Chef der Mannschaft Barloworld auch ein Statement ab, zu dem angeblichen Dopingfall Mauricio Soler der am Freitag abend von Medien in die Welt gesetzt worden ist:

Einige Medien suchen den Scoop um jeden Preis. Das ist Medien-Doping, das ist der Informations-Sommerschlußverkauf […] Der Fall Soler ist symptomatisch für den Geist der derzeit im Radsport herrscht. Man sieht überall nur noch Doper.

Alles begann am Freitag, um 17h30 nach Ende der Etappe in Angoulême. Da wurde uns gesagt, die Polizei würde im Mannschaftshotel auf uns warten. Als wir ins Hotel gekommen sind, war aber niemand da. Aber im Pressezentrum hat dieses Gerücht dann alles losgetreten. Um 20h hören wir plötzlich das Gerücht das Soler positiv getestet wurde. Wir sassen völlig im Leeren. Unser Fahrer Soler war bei uns, wir sassen beim Abendtisch und haben ihn nix von der Story erzählt um ihn nicht zu beunruhigen. In der Nacht habe ich dann unzählige Anrufe aus Kolumbien bekommen, die nachfragten was denn nun mit Soler los sei.

Ich war es, der dann die UCI am Samstagmorgen kontaktierte, um nachzuhaken. Das kann doch nicht sein! Das ist doch verkehrte Welt!

[12h59] Cristian Moreni* hat eine Erklärung abgegeben warum er gedopt hat. Laut L’Équipe soll er gesagt haben:

Ich habe alleine gedopt […] Als Radsportler bin ich am Ende, als Mensch nein. Das Leben muss weitergehen.

Er hatte im Februar via Internet eine Salbe gekauft.

Der Beipackzettel war auf Deutsch. Ich wusste nicht dass es für Doping gehalten wird. Ich hätte nicht gedacht, dass das Produkt verboten ist. Ich habe dem Mannschaftsarzt nicht Bescheid gesagt.

[12h56] In der Sonntagsausgabe der L’Équipe gibt es auch ein Interview mit Alberto Contador*. Darin erklärt Contador dass er sich weigert freiwllig eine DNA-Probe abzugeben, da er unschuldig sei.

[12h48] Die Sonntagsausgabe der L’Équipe:

Titelseite: “Welche Tour für 2008?” und ein Photo mit Contador* der auf dem Rad irgendeiner Zwischenzeitnahme des gestrigen Zeitfahrens entgegenfährt. Auf der Titelseite ist auch ein kleines Editorial der Zeitung (zur Erinnerung: die gehört dem gleichen Konzern wie der Tourveranstalter) die zu einem Bruch der Tour mit den alten Zeiten aufruft, einen “neuen Radsport” und eine Debatte über die Zukunft starten möchte. Es ist die L’Équipe die (möglicherweise in diskreter Absprache mit den Tour-Verantwortlichen) eine Wiederbelebung der National- und Regionalmannschaften (z.B. für die französische Region der Vendée) ins Spiel bringt.

Sie führt dabei sechs Gründe an, die sich alle auf einen Nenner bringen lassen: Nationalmannschaften vereinfachen die Identifikation der Zuschauer mit den Radfahrern und würden für größere Begeisterung sorgen. So wie es die L’Équipe vorgebracht hat, klang es aber eher wie ein Weg um Zuschauerbegeisterung die Dopingproblematik übertünchen zu lassen (als Beispiel wurde der italienische Nationaltorwart Buffon erwähnt, dessen Probleme wg. illegaler Wetten in Italien dank der WM schnell vergessen wurden).

Der einzige direkte “Benefit” in Sachen Dopingproblematik: weil Nationalmannschaften direkt dem nationalen Verband unterstellt wären, würden einige Instanzen zwischen den nationalen Anti-Doping-Organisationen und dem Radfahrern entfallen. Der Verband müsste sich nicht mit UCI und Radteam abkaspern, sondern könnte seinen Nationaltrainer direkt anweisen, den Fahrer aus dem Kader zu schmeißen.

Die L’Équipe hat ein langes Interview mit dem Chef der ASO, Patrice Clerc, geführt.

Die Tour ist nicht gefährdet. Ich bemerke keine Änderung des Geistes der Tour, aber ein Verlust an Glaubwürdigkeit. Diese müssen wir wiederherstellen […] Das Publikum ist intelligent. Es buht Rasmussen aus und schreit gleichzeitig “Es lebe die Tour” und “Weg mit Doping”. Langfristig wäre die Tour gefährdet, wenn sie sich nur als Parade begreifen würde. Der Radsport ist aber im Gegenzug gefährdet und es ist unsere Aufgabe ihn da rauszuholen […]

Das System des Radsports ist fehlgeschlagen und muss gesprengt werden. Die Verantwortlichen sind entweder gescheitert, weil sie das Desaster nicht haben kommen sehen, oder gewissenlos, weil sie versucht haben die Probleme zu verstecken oder sie sind kriminell, weil sie das Desaster provoziert haben um auf den Ruinen etwas neues auszubauen [gemeint ist natürlich Verbruggen und seine ominöse neue Radsportserie]. Wir wollen die Initiative ergreifen und alle Leute die gewillt sind, vereinigen um den neuen Weg zu gehen. Wir werden die Resultate unsere Gespräche bei der Vorstellung der Tour 2008 am 25ten Oktober 2007 präsentieren […]

[Der Ausstieg des deutschen Fernsehens, der Boykott einiger Zeitungen und die harsche Kritik von WADAs Dick Pound] sind alamierende Zeichen, aber ich versichere Ihnen: wir werden überleben. Wenn die [linksliberale Zeitung] Libération sagt: wir werden nicht mehr über die Tour berichten – ehrlich, da mache ich mir kein Kopf. Wer liest die Libé? Welche Zielgruppe sprechen sie an? Man hat häufig die Eigenart das Glas als Halb-Leer anzusehen, aber diese Tour ist auch eine Tour die ein Gewissen manifestiert hat, die offene Ablehnung ausgesprochen hat. Vorher haben die Fahrer immer geschwiegen, nun höre ich sie sagen “Ich möchte den Dopern aufs Maul hauen” oder “Sie haben mir Siege gestohlen!”. Noch vor fast zehn Jahren haben die Fahrer anläßlich der Festina-Affäre auf der Tour einen Sitzstreik begangen um gegen Dopingkontrollen zu protestieren! […]

[Hinter den merkwürdigen Verhalten der UCI bei den Dopingkontrollen] steckt eine gehörige Portion Machiavelismus und deswegen sollte man sich alle Möglichkeiten offen halten wie z.B. [bricht in Kichern aus] der Rücktritt des Präsidenten der UCI, na ja, das was halt von der UCI noch übrig bleibt.

Frage L’Équipe: Sie meinen den Rücktritt von Pat McQuaid?

Nein, den Rücktritt von McVerbruggen [sic!]. Verbruggen zieht im Hintergrund die Fäden […]

Clerc wird dann von der L’Équipe auf den Vorschlag angesprochen, eine Tour mit Nationalmannschaften durchzuführen. Clerc lehnt eine Tour ausschließlich mit Nationalmannschaften ab, kann sich aber eine gemischte Tour mit Nationalmannschaften und Profiteams vorstellen. Dies ist eines der Denkmodelle über die die Tour-Organisatoren hinter den Kulissen nachdenken. Dabei wird sogar die Einführung von Mannschaften französischer Regionen wie die der Vendée nicht ausgeschlossen. Nationalmannschaften könnten sich wie Fußball-Mannschaften sponsorn lassen und mit Sponsor-Logo auf der Brust antreten.

Das Interview und die immer lauter werdenden Angriffe der Tourorganisatoren gegen die UCI machen deutlich: es wird in den nächsten Monaten zum Bruch mit dem Verband kommen. Wie weitreichend die Konsequenzen sein werden, ist nicht absehbar, da die ASO ja nicht nur die Tour im Portfolio hat, sondern eine Reihe von weiteren ProTour-Rennen und Klassiker. Wenn die anderen beiden Veranstalter des Giro und der Vuelta mit einsteigen, steht die Tour ziemlich nackt dar.

Pat McQuaid ist gestern überraschend auf der Tour aufgetaucht. Allerdings ohne offizielle Weihen. Die Tour-Organisatoren haben dem Präsidenten der UCI keine Akkreditierung gegeben.

[11h14] Warum auch immer: laut einem Auszug eines größeren Interviews, liebäugeln die Tour-Organisatoren mit der Idee neben klassischen Radsport-Teams auch Nationalmannschaften einzuladen. Sie schließen eine komplette Umstellung der Tour auf reine Ländermannschaften aus, aber können der Idee eines gemischten Feldes aus Radsport-Teams und Ländermannschaften etwas abgewinnen.

Ist das eine Idee geboren aus der Perspektive dass dem Radsport binnen der nächsten 2-3 Jahre zuviele Sponsoren und damit Geldgeber von Radmannschaften abspringen könnten? Im Interview klingt durch, dass diese Idee zumindest nicht direkt in einem Zusammenhang mit den Dopingproblemen steht.

[10h33] Heute steht die Schlussetappe der Tour 2007 an. Die große Frage vor dem Start: wird Evans* aus dem Lotto-Team angreifen? Der Abstand auf Contador* beträgt 28s 23s und alleine durch Zeitgutschriften gibt es 32s (wenn ich richtig gerechnet habe) zu gewinnen. Hinzu kommt, dass das Lotto-Team dank McEwen wissen sollte, wie man einen Fahrer zum Sprintsieg heranführt.

Die Antwort der Kommentatoren bei RMC gestern war eindeutig: nein. Nicht bei einem “so großen” Abstand. Dem schließt sich auch der sportliche Leiter des Lotto-Teams Marc Sergeant in einem Interview mit France Info heute morgen an: er glaubt nicht dass heute auf Gesamtsieg gefahren wird. Allerdings wollte er seine Hand dafür nicht ins Feuer legen, dass seine Fahrer das genauso sehen. Auch der Reporter von France Info hielt es zwar für unwahrscheinlich, aber nicht für unmöglich.

Eine Rolle könnte auch das Wetter spielen. Heute ist es den ganzen Tag regnerisch und das ist auf dem Kopfsteinpflaster-Passagen in Paris kein Spaß.

Zur Strecke:

Man startet in den südlichen Vorstädten um in einer Schleife im Südwesten von Paris in die Stadt reinzufahren. Die Stadtgrenzen von Paris wird man just am Schnittpunkt von Issy-les-Moulineaux und Boulogne-Bilancourt überschreiten um dort auf das rechte Ufer der Seine zu wechseln. Diese Örtlichkeit ist so etwas wie das Medienzentrum von Paris. Die Tour wird dabei binnen knapp anderthalb Kilometer an den Gebäuden von EUROSPORT und dem Öffentlich-Rechtlichen France Television vorbeifahren und in Sichtweite des Pay-TV-Senders Canal+ sowie des gigantischen Privatsenders TF1 sein.

Nochmal zwei Kilometer später passiert man, wie so häufig auf der Schlußetappe, die Front de Seine, ein Hochhausviertel mit Wohnungen und Büros, sowie dem Sendezentrum des Öffentlich-Rechtlichen Radio France.

Der Rest ist wie gesagt klassisch: man fährt die Seine entlang, am Eiffelturm vorbei, Richtung Louvre und biegt dort auf die Pendelstrecke zwischen Louvre und dem Triumpfbogen ein.

Ich bin gespannt ob die Pariser Stadtverantwortlichen heute etwas besonderes veranstalten.

Vor knapp einem Monat wurde mit großem Traraa eines der größten Verkehrsprojekte vom ambitionierten linken Bürgermeister Bertrand Delanoe gestartet: Vélib’ (“Vélo en libre-service”).

Es handelt sich dabei um ein Netzwerk von Fahrrad-Verleihstellen gigantischen Ausmaßes. Die Stadt Paris ging eine Kooperation mit JCDecaux ein. Ähnlich wie es JCDecaux es in ganz Europa mit den Bushaltestellen gemacht hat: JCDecaux stellt gratis Wartehäuschen bzw. hier: Fahrradverleihstellen hin und darf dafür die Werbeflächen selbst vermarkten. Der Vertrag mit der Stadt Paris läuft über 10 Jahre und die Ausschreibung war nicht unumstritten. Der unterlegene Konkurrent, das US-Unternehmen Clear Channel, ist im Besitz der Vermarktungsrechte der Grundstücke der sechs großen Pariser Fernverkehrsbahnhöfe und hat die Installation der Fahrradstationen auf “seinem” Gelände verboten.

Am 15ten Juli startete das Netzwerk mit 750 vollautomatischen Fahrradständern und über 10.000 dort abgestellten Fahrrädern. Bis Ende des Jahres sollen es fast 1.500 Fahrradstationen mit 20.000 Fahrrädern sein. Dann soll in ganz Paris alle 300m eine solche Station stehen. Ich kann anhand meiner persönlichen Eindrücke vom letzten Monat bestätigen: Ja, es sind wirklich soviele.

Wie funktioniert es?

Ist man Besitzer einer Chipkarte der Métro (“Navigo”) reicht die Angabe seiner Kundennummer, andernfalls bekommt man eine eigene Vélib’-Karte für das Jahresabo zugeschickt. Es gibt drei Abo-Modelle: 1 EUR pro Tag, 5 EUR pro Woche oder 29 EUR pro Jahr. Benutzer für die kurzen Abo-Modelle können sich an den Fahrradstationen auch per Kreditkarte ausweisen. Ausländer sollten sicherheitshalber vorher von ihrer Bank ihre Kreditkarte für die Benutzung einer PIN freischalten lassen (zumindest meine Bnk macht es nur auf expliziter Nachfrage).

Während des Abos darf jedes angeschlossene Fahrrad eine halbe Stunde lang gratis benützt werden. Fährt man länger steigt der Preis überproportional hoch an (eine Stunde am Stück kostet 1 EUR, zwei Stunden am Stück 7 EUR, zehn Stunden am Stück 71 EUR etc…).

Wer will, kann also als Abonnent die Fahrräder umsonst benützen, indem er alle halbe Stunde eine Fahrradstation ansteuert, sein Fahrrad abgibt und fünf(!) Minute später ein Neues zieht.

Die Stationen sind alle mit einem Terminal (mit mehrsprachiger Benutzerführung) versehen, an dem man sich mit Chip- oder Kreditkarte identifizieren muss. Dort bekommt man ein Fahrrad zugewiesen und freigeschaltet. Bei der Abgabe schiebt man das Rad in irgendeiner Fahrradstation in die vollautomatischen Fahradständer zurück. Der Rest geschieht automatisch. Die Fahrräder sind mit einem RFID-Chip ausgerüstet und können so an den Fahrradstationen identifiziert werden. Die Stationen sind wiederum per Kabel und UMTS mit zwei zentralen Servern verbunden.

Wie kein anderer Bürgermeister vor ihm, versucht Bertrand Delanoe das Fahrradfahren in der Stadt Paris als Mittel zur Bekämpfung gegen den Autoverkehr zu etablieren. Die Zahl der Fahrradwege ist in seiner Amtszeit massiv angestiegen. Das war auch nötig. Ich hatte vor knapp 10 Jahren mal den “Spaß” mit dem Rad durch halb Paris zu fahren. Es gehört zu den letzten Abenteuer der Menschheit… Ich sage nur: Kreisverkehr.

Tour 2007, #19: Cognac – Angoulème

[17h24] Contador* geht als 5ter durchs Ziel, mit 2’18” Abstand hinter dem Sieger Leipheimer.

Im Gesamtklassement bleibt Contador* 23s vor Evans* und Leipheimer (32s hinter Contador*).

[17h20] Evans* durchs Ziel, bleibt 8s vor Leipheimer im Gesamtklassement. Die RMC-Reporter glauben nicht dass ein Rückstand von nur 30s ausreichen wird, um für morgen das “Gentlemen Agreement” einer neutralen Schlußetappe aufzuheben.

[17h19] Letzter Kilometer für Evans*, der auf den letzten Kilometern beim Anstieg Zeit auf Contador* gutmachen konnte und den Rückstand im Gesamtklassement vielleicht noch auf unter 30s schrauben kann.

[17h17] Contador* hält 38s Vorsprung auf Evans* im Gesamtklassement. Evans befindet sich auf den allerletzten Kilometern.

[17h15] Leipheimer pulverisiert die Zeit des bisherigen schnellsten Zeitfahrers Karpets, verbessert sie um 1’55” mit einem Schnitt von 53kmh.

Sein Rückstand bei km50 auf Evans* war 9s.

[17h13] Leipheimer 3km vor dem Ziel 11″ hinter Evans*. Auch das bleibt derzeit stabil.

[17h11] Knapp 10km noch für Contador*. Evans* nun bei 40″ hinter Contador*.

Im Ziel berichten die Reporter von sehr zurückhaltenden Zuschauern in Angoulême.

[17h10] Evans* gewinnt weiterhin nicht mehr auf Contador*. Der virtuelle Abstand im Gesamtklassement ist bei 43s und damit relativ stabil.

[17h08] Evans* scheint nicht mehr zulegen zu können. Leipheimer nur noch 11s hinter Evans*, überholt gerade Carlos Sastre der vor ihm gestartet ist.

[17h05] Leipheimer (Sternchen oder nicht?) fährt wie entfesselt, liegt in der Gesamtwertung virtuell nur noch 15″ hinter Evans. Evans* liegt nur noch 49″ hinter Contador*. Alle drei Fahrer haben noch 10-15km zu Fahren.

[17h01] Angesichts der dicken Eier die bei Contador* gerade in der Zeitlupe zu sehen sind, bitte ich um Testosteron-Tests.

Contador* nun auch durch die zweite Zeitnahme und sein Gesamtwertungsvorsprung ist auf unter eine Minute gerutscht: 55″. Dann kommt Evans und 24″ dahinter kommt bereits Leipheimer.

Wenn das so weiter geht, stellt sich wirklich die Frage ob das morgen eine gemütliche Schönwetter-Fahrt gen Paris wird oder zumindest drei zwei Teams mit Messer zwischen den Zähnen fahren.

[16h56] Evans* nun bei der zweiten Zeitnahme 35 Sekunden hinter Leipheimer dem Gesamtwertungsdritten.

[16h51] Contador* verliert ungefähr zur Streckenhälfte 44s auf Evans*.

[16h46] An der ersten Zeitnahme hat Contador* 22 Sekunden auf Evans* verloren. Evans* baut aber den Vorsprung aus und bei “Libe-Berechnung” zwischen den Zwischenzeiten hat sich der Rückstand von Contador* auf 35 Sekunden erhöht.

[16h29] Alberto Contador* fährt im Grunde genommen zwei Zeitfahren. Das eine ist heute gen Angoulême. Das andere ist in den nächsten Tagen und Wochen in den Medien. Man schießt sich langsam auf Contador sein und er muss hoffen dass er sich irgendwie über die Zeit schleppt, bis Gras über die Sache wächst.

Die größte Artillerie fährt heute die Le Monde auf, die in einem Artikel noch einmal die Verwicklung von Contador* in der Operation Puerto aufrollt.

Die Tour hat im letzten Jahr beschlossen, dass alle Fahrer die in die Operation Puerto verwickelt sind, nicht in der Tour starten dürfen. Dabei gibt es derzeit zwei Möglichkeiten der Verwickelung. Zum einen gefundene Blutbeutel und zum anderen in den von der Guardia Civil beschlagnahmten Dokumente.

Alberto Contadors Name taucht mehrere Male in den Dokumenten auf. Nach Ansicht von Contador* und der UCI stand sein Name nur irrtümerlicherweise in den Namenslisten der Guardia Civil. Contadors Name fiel nur bei Plaudereien über den Radsport allgemein, aber nicht explizit als Kunde von Doc Fuentes.

Genau hier setzen die Vorwürfe einiger Medien und u.a. von der Le Monde heute an:

Ihr liegen Untersuchungsergebnisse der spanischen Polizei vor, die ausdrücklich bestätigen dass Contadors Name zusammen mit anderen Namen in Papieren auftaucht, die “im Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten” stehen. Zudem taucht das Kürzel “A.C.” noch in einem anderen Dokument auf und in einem dritten Dokument wird die Legende zum Kürzel “A.C.” gegeben: Alberto Contador*. Diese letzten Dokumente gehören alle zu einem Stapel Papiere der die Saisonplanung des Jahres 2005 des Teams Liberty-Seguros beschreibt.

Der Name Alberto Contador* wird zwar in den Papieren nicht direkt mit der Einnahme von Dopingmitteln gebracht. Aber die Situation von Contador* ist identisch mit die des italienischen Radfahrers Gianpaolo Caruso, der just für das Auftauchen in diesen Papieren von dem italienischen NOK für zwei Jahre gesperrt werden soll.

Contador* wurde wegen der Papiere im Dezember 2006 für zehn Minuten verhört. Er dementierte den Dr. Fuentes zu kennen und lehnte eine Abgabe von DNA zum Abgleich mit gefundenen Blutbeutel ab.

[16h21] Die Tour nähert sich der Entscheidung sportlicherseits. Im Einzelzeitfahren sind eben Cadel Evans* und Alberto Contador* an den Start gegangen. Contador* hat 1’50” Vorsprung. Der Bergspezialist fuhr zuletzt ein … äh… überraschend gutes Zeitfahren und verlor nur eine Minute auf Evans*.

[11h07] Prost. Waiting vor the Dopingfall.

Seit gestern abend hyperventilieren die Gerüchte über einen vierten Dopingfall. Belgische und dänische Medien spielen Pingpong und nach einer Stunde in der Echo chamber schien es festzustehen: der Halter des Bergtrikots Soler soll am letzten Sonntag gedopt gewesen sein und gestern abend soll eine Durchsuchung des Hotels stattgefunden haben. Sagte das belgische Boulevardblatt hln.be und diverse deutsche Medien steigen darauf ein…

… nur in Frankreich weiß man von nix. Es wurde nirgends eine Hoteldurchsuchung gemeldet, was aber bei einigen deutschen Medien wie z.B. spiegel.de kaum für Skepsis sorgt. Am besten war noch die Netzeitung, die sich nicht entblödete heute morgen um 9h38 den Dopingfall Soler und die nicht vorhandene Hoteldurchsuchung als fix zu meldet und erst anderthalb Stunden später unauffällig zurückruderte.

Heute vormittag stehen alle mit sehr leeren Händen da. Die 11h-Pressekonferenz der Tour-Organisatoren entpuppt sich als lange vorher angekündigte Fragerunde zur Tour im Allgemeinen.

Die Kommentare in dem gestrigen Thread spiegelten die Nachrichtenlage wieder. Skepsis war angesichts der ausbleibenden Meldung französischer Medien angebracht. Alleine die ARD hat angemessen darüber berichtet, als sie hinreichend viele Zweifel vorbrachte. SPIEGEL, EUROSPORT oder Netzeitung hielten es hingegen nicht für nötig ihre Leute vor Ort zu befragen oder einfach mal mit news.google.fr/news.google.com die Lage zu sondieren und zu gucken ob es wirklich mehr als nur ein Gerücht ist.

Peinliches Nachrichten-Doping.

Tour 2007, #18: Cahors – Angoulême

[19h07] Jörg Jaksche schlägt in einem ARD-Interview vor, dass die Radfahrer zu einem bestimmten Stichtag bei Offiziellen beichten. Ohne dass sie für das Gesagte in Rechenschaft gezogen werden.

Nach dieser “Stunde Null” soll jeder Radsportler der ertappt wird bzw. bei dem auch rückwirkend Dopingfälle herauskommen, die er nicht “gebeichtet” hat, lebenslang gesperrt werden.

Mir ist nicht ganz klar was damit bezweckt werden soll. Wozu die Beichten, die erst einmal folgenlos bleiben?

[18h58] Ungefähr 8,2 auf der nach obenen Heuchelei-Skala gerade in der ARD, wo sich ein Bericht sehr süffisant mit Contador beschäftigt. Die Biographie von Contator soll auf kompatibel mit dem amerikanischen Traum getrimmt worden sein. Contador als Held herangezüchtet worden sein. Das ganze in einem sehr ironischen Ton gehalten, der sich über die Art der Berichterstattung lustig macht.

Höhö, nice move ARD. Schon mal die eigenen Filmbeiträge zu den Sauerland-Boxveranstaltungen gesehen?

[17h52] Das Peloton trifft mit 8’33” Rückstand ein.

[17h50] Casar vor Merckx vor Lefevre vor Boogerd.

[17h44] Ach, das war doch mal eine schöne Zieleinfahrt. Die Vierergruppe immer noch mit knapp zehn Minuten Vorsprung durch das Ziel gefahren.

Sandy Casar versucht knapp 2km vor dem Ziel bei einer Reihe von Verkehrsinsel in einer langgezogenen Kurve innen den Sprint anzuziehen, während die anderen drei außen an den Inseln vorbeifahren. Casar kann prompt 100m zwischen sich legen. Merckx stellt schnell die Nachführarbeit ein und es ist Boogerd der stattdessen beißt und versucht an Casar ranzukommen.

Knapp 500m vor dem Ziel ist es dann soweit das alle vier wieder beieinander sind.

Wieder ein cleverer Angriff von Casar, der es sich zu nutze macht, das Boogerd vorallem versucht den hinter ihm fahrenden Merckx im Auge zu behalten und daher einen Abstand zu Casar hält. 300m vor dem Ziel tritt Casar zum zweiten Mal an und gewinnt die Etappe.

[17h32] Erste Risse in der einheitlichen Front der drei großen Rundfahrten gegen die UCI. Laut L’Équipe will die Vuelta im Gegensatz zu Tour, von den Teilnehmern nicht die Unterschrift unter der UCI-Ethik-Carta verlangen. Man hält von dem Papier nicht und nach dem Auffliegen u.a. von Vinokourov, der die Charta auch unterschrieben habe, wäre es sowieso nur eine Farce. Stattdessen würde man auf massive Dopingkontrollen setzen.

[17h22] Ein Reporter hat in den letzten Tagen mit den Pressesprechern der Teams gesprochen. Die erzählen, dass sie inzwischen sehr deutlich eine feindliche Haltung der Journalisten ihnen gegenüber spüren. Besonders bei einigen ausländischen Medienvertretern, namentlich aus Deutschland, England und den USA, aber inzwischen auch bei den Franzosen, herrsche nur noch der blanke Zynismus wenn sie mit ihren Pressemitteilungen ankämen.

Sportliches: Die Vierergruppe verliert sukzessive an Vorsprung. Knapp 11’30” Vorsprung bei 15km vor dem Ziel. Es ist Euskatel die im Peloton Tempo machen.

[17h17] Gestern – ich hatte es vergessen zu schreiben – gab es auf France Info ein interview mit einem Mediziner der in Frankreich eine kleinere Rundfahrt für die Renn-Organisation begleitet.

Der erzählte dass er aus der Attitüde der Teams sehr gut den Stand des Antidoping-Kampfes erkennen kann. Vor Jahren fiel auf, wie die Teams immer verschlossener wurden und man kaum noch in ihre Mannschaftshotels reinkam. Es wurde immer schwerer die Fahrer zu behandeln, weil im Grunde genommen nur noch teameigene Pfleger rangelassen wurden.

Seit 1-2 Jahren habe sich das aber wieder gedreht und die Teams pflegen nun wieder wesentlich häufiger die Praxis der offenen Türen. Man würde besser mit den neutralen Medizinern kommunizieren.

[16h58] Die L’Équipe von gestern hat ein Gerücht aufgegriffen, wie es zur Durchsuchung des Teamhotels von Astana nach dem Auffliegen von Vinokourov gekommen ist.

Demnach wurde die Polizei von Journalisten von ARD und ZDF informiert, das man am Samstag morgen vor dem Einzelzeitfahren, Vinokourov in Begleitung mit einem belgischen Bodyguard in einen Wagen mit getönten Scheiben habe einsteigen sehen. Der Van hatte ein Schweizer Kennzeichen. Knapp eine Stunde später tauchte Vinokourov im Teamhotel wieder auf. Bei der Vernehmung habe Vinokourovs Bodyguard dementiert, das Vinokourov sich im Wagen eine Transfusion gesetzt habe und er habe an jenem Morgen ein anderes Begleitfahrzeug gefahren.

[16h27] Zum Renngeschehen des Tages. Eine Vierergruppe fährt knapp 50km vor Schluß stramm vorweg: fast 18min Vorsprung auf das Pelonton. In der Gruppe:
– Boogerd/RAB (16ter, 27’50” Rückstand)
– Lefevre/BTL (64ter, 2h19’00”)
– Axel Merckx/TMO (69ter, 2h25’00”)
– Sandy Casar/FDJ (76ter, 2h34’40”)

Casar ist angeschlagen. Ein Hund ist ihm in die Räder gelaufen und er fährt mit einer aufgerissenen rechten Arschbacke.

[16h14] Die Libération hat mit dem gestrigen Tage aufgehört, Klassements aus der Tour zu veröffentlichen, da deren Aussagekraft angesichts der Dopingsituation gleich null wäre.

Auch das dahinsiehende Boulevardblatt France Soir hat sich nach der gestrigen Todesanzeige entschlossen, die Tour-Berichterstattung einzustellen. Bei Jürgen Kalwa/American Arena erfahre ich nun, dass auch der Schweizer Tagesanzeiger vorgestern beschloß, seine sportive Berichterstattung einzustellen.

Die Tour de France ist zur «Tour de Farce» geworden. Niemand weiss, warum der eine Fahrer siegt und der andere verliert. Die objektiven journalistischen Kriterien, nach denen die Sportreporter berichten und kommentieren, sind ausser Kraft gesetzt, wenn sich eine Mehrheit oder eine Minderheit der Fahrer – wer weiss es schon? – dopt. Sportler werden während ihrer Wettbewerbe nach transparenten Kriterien beschrieben und beurteilt: Körperliche Konstitution, individuelles Talent, Trainingszustand, taktisches Verhalten, mentale Stärke, Zusammenarbeit im Team lauten Stichworte, nach denen sich professionelle Berichterstatter richten. In einem Wettbewerb, in dem Doping offensichtlich zur geheimen Regel geworden ist, scheitert diese Art von Journalismus. Deshalb verzichtet der «Tages-Anzeiger» darauf, den Rennverlauf der verbleibenden Etappen der Tour im Einzelnen zu rapportieren. Wir beschränken uns auf die Rangliste.

Die Berliner Zeitung, die diesen Schritt bereits vor Beginn der Tour gemacht hat, dürfte sich im Nachhinein eher bestätigt gefühlt haben.

[16h05] Der in Frankreich abgöttisch geliebte und verehrte Greg LeMond hat AFP ein saftiges Interview gegeben, in der er sich nicht erstaunt über die Dopingfälle des Jahres zeigt. Als Lackmustest nimmt er dabei die Geschwindigkeit mit der einige Fahrer die Berge raufgefahren sind.

Seine Meinung zu Contador? Contador wiegt genauso viel wie Rasmussen. Contador ist die Berge genauso schnell raufgefahren wie Contador. Das würde für ihn schon reichen um die rote Flagge zu schwenken. “Ich zeige nicht mit dem Finger auf Contador. Ich sage nur: wenn es Rasmussen erwischt, dann muss man auch seine Konkurrenten im Auge behalten

LeMond würde es zudem bevorzugen, wenn als symbolische Geste dieses Jahr in Paris kein Gelbes Trikots, keinen Gesamtsieger geben würde.

[15h58] Erinnert sich jemand an das Gerücht das gestern mittag kurz über France Info verbreitet wurde, wonach sich der Tour-Tross erzählt, dass ein Doping-Test vom Sonntag positiv ausgefallen wäre?

Dieses Gerücht wird nun wieder von der Regionalzeitung “La Provence” aufgewärmt (via sport24.com).

Demnach soll es am letzten Sonntag einen Fahrer erwischt haben, der eine Wertung anführt. Am Sonntag waren dies: Rasmussen in Gelb, Soler im Bergtrikots, Boonen in Grün und Contador, damals “nur” in Weiß.

[15h19] Da ich bis eben bei einem Kundentermin und Mittagessen war, komme ich erst jetzt dazu die Nachrichtenlage des Tages zu sondieren.

Die 18te Etappe führt nach Angoulême, ein wunderschönes kleines Städtchen wo ich mit samt einer Studentengruppe die Ehre hatte mal knapp eine halbe Woche in der dortigen Illustrations-/Comic-Schule verbringen zu dürfen.

In Frankreich und dem Rest der Welt dürfte Angoulême tatsächlich dafür bekannt sein. Am letzten Januar-Wochenende findet dort das größte französische Comic-Festival statt. Die Stadt ist klein und verschlafen, am rande der Langweiligkeit, aber an diesen 4-5 Tagen lebt sie dieses Comic-Festival aus. Selbst das kleinste Bistro hat sich dann auf Touris eingerichtet. An diversen Plätzen finden Ausstellungen statt. Auf einem großen Platz wird eine Zeltstadt mit Ständen der Verlage aufgebaut.

Angoulême liegt an der Bahnstrecke Paris – Bordeaux und ist der letzte große Bahnhof vor Bordeaux. Die Stadt besitzt einen alten Stadtkern, der etwas erhoben vom Rest der Stadt liegt und teilweise durch eine Stadtmauer geschützt ist. Am Fuße der Stadt fließt die Charente und am Ufer liegt die Comicschule, die “École européenne supérieure de l’image”. Knapp einen Steinwurf davon, lag damals auch das Comic-Museum, das damals (1991 oder 1992) allerdings eine sturzlangweilige Ausstellung zu Morris und Lucky Luke hatte.

Screensport am Wochenende: * (Update)

[Update So 16h01: NASN hat kurzfristig sein Programm am Sonntag geändert. Statt einer Liveübertragung des ArenaBowls (parallel auf EUROSPORT 2) wird nun ab 22h weiter “Bonds*-Watch” betrieben und das MLB-Spiel SF–FLA gezeigt. ArenaBowl auf NASN nun Mo 14h30. EURO2 heute abend weiterhin live ab 21h – Hat tip: Sunny2k]


Diese Wochenendausgabe von Screensport wurde mit Unterstützung meiner sieben Brüder und Schwestern, zwölf Cousins, acht Tanten und vier Onkeln angefertigt, bei denen ich mich recht herzlich für die permanente Frischblut-Versorgung bedanke. Danke, ihr dürft aus dem Höhenlager zurück nach Hause fahren. Auch mit Fremdblut bleibt die Übersicht subjektiv, unvollständig und nicht immer richtig.

So klein war die Liste zum Wochenende schon lange nicht. Kein Grund in Panik zu verfallen und “Sommerloch, Sommerloch!” zu schreien. Es fällt noch genügend Sport an.

Fußball

Es ist das letzte Wochenende ohne “großen” Ligafußball. Am nächsten Wochenende beginnen neben den Schotten auch die Franzosen.

An diesem Wochenende: am Freitag das U-19-EM-Finale Spanien – Griechenland (EURO 20h) dazu der Asia-Gimmick-Pokal der Premier League (PREM 12h).

Am Samstag einige Freundschaftsspiele auf ausländischen Satellitenkanäle. EUROSPORT mit einem UICup-Spiel des Guy-Roux-Clubs RC Lens gegen Odessa (Hinspiel 0:0, Sa 20h). Österreich auf PREMIERE am 4ten Spieltag mit dem Duell der punktgleichen Salzburg – Aufsteiger LASK Linz (Sa 19h30). Der NDR und WDR beginnt zudem mit seiner neuen Magazinsendung zur Regionalliga “Liga 3“. Am Samstag ab 17h eine halbe Stunde lang (zur Erinnerung: später wird es noch ein Handball-Magazin namens “Liga 1” im Anschluß geben).

Nicht zu vergessen das Ligapokal-Finale Schalke gegen Bayern (Sa 18h). Ribéry ist fraglich, aber vermutlich wird Hamit Altintop im Alleingang seine ehemaligen Kameraden aufmischen wollen. Bayern gewinnt dank vier Fernschuß-Tore von Hamit.

Am Sonntag ein es-geht-um-die-Wurst-Spiel: UICup-Rückspiel HSV – Chisinau (So 13h45, NDR) aus Moldawien. Im Hinspiel hat der HSV ganz schwach gespielt und mehr oder weniger glücklich per Elfmeter noch den Ausgleich zum 1:1 erzielen können. Das Rückspiel wird vor fast ausverkauft Haus stattfinden. Stand Donnerstag abend: es sind noch 2.500 Karten zu haben. Sorin und Atouba sind immer noch angeschlagen und nicht voll ins Training eingestiegen.

Hamburger bekommen zudem auf Hamburg 1 das Testspiel des FC St. Paulis gegen PAOK Saloniki auf Hamburg 1 zu sehen (17h)

Die Frauen-Nationalmannschaft wird am Sonntag ein WM-Vorbereitungsspiel gegen Dänemark bestreiten (So 13h15 ZDF). Apropos Frauen: die U19 konnte sich im Gegensatz zu den Jungs, bis ins Finale spielen. So. 18h auf EUROSPORT geht es gegen England.

Noch ein Österreich-Kick am Sonntag: der Tabellenletzte Altach empfängt Wacker Innsbruck (So 17h PREM).

Motorsport

Es ist ein DTM- und WTCC-Wochenende. Die DTM fährt in Zaandvoort und die WTCC als Istanbul-Ersatz im schwedischen Anderstorp. Als kleiner Junge hatte ich aus dem Ehapa-Verlag ein Fähnlein Fieselschweif-Handbuch in dem nicht nur so nützliche Dinge standen wie ich mir im Wald aus Blättern ein Zelt basteln könnte, sondern auch eine Liste der (damaligen) Formel 1-Strecken, u.a. auch Anderstorp wo die Formel 1 Mitte der 70er Jahre sechs Rennen absolvierte.

Die Startzeiten-Zufallsgenerator der WTCC hat für diesem Sonntag diesmal 12h und 14h15 ausgespuckt. EUROSPORT überträgt als Rahmenrennen die Formula Masters 2007 (Sa 12h, So 10h15).

Die DTM fährt in Zandvoort (Tour-bedingt um 13h!). PREMIERE überträgt einige Rahmenrennen (Sa ab 11h20, So ab 9h10).

Die FIA GT gehört zu den langweiligeren Serien, aber diesmal lohnt sich ein Blick da sie auf dem umgestalteten Kurs von Spa-Francorchamps fährt (PREM So 14h). Man darf sich aber wundern warum eine FIA-Serie zeitlich parallel gegen eine andere FIA-Serie (die WTCC) fährt.

In den USA fahren beide NASCAR-Serien in Indianapolis. Während aber die Busch-Series auf dem kleineren O’Reilly Raceway Park (0,7-Meilen-Oval) nahe Clermont Heights fährt (NASN So 15h), fahren die großen Jungs 5km weiter östlich im großen Nudeltopf auf dem Brickyard (So 20h PREM). Mit den Allstate 400 steigt ESPN nach jahrelanger Abstinenz erstmals in die NASCAR-Übertragungen ein. Ihr wichtigstes Thema könnten anstehende Fusionen von einigen Rennteams sein. Das Noch-Earnhardt Jr.-Team DEI Inc. hat das marode Ginn Racing gekauft und Robert Yates soll ebenfalls kurz vor dem Verkauf stehen.

Die Champcars kehren nach ihrem kanadischen Dreier in die USA zurück. Ein 2,3km-Stadtkurs in San Jose. Sehr klassisch weil aus einer Haarnadel und vier 90-Gradkurven bestehend. Möglicherweise wird es einer der letzten Auftritte des Vorjahressieger Sebastien Bourdais werden, der kurz vor einem Wechsel ins Toro Rosso-Team stehen soll. Die ChampCars auf EURO2 live ab 24h, auf PREM zeitversetzt im Anschluß an die NASCAR gegen 0h30.

US-Sport

Baseball

Barry Bonds* steht weiterhin bei 753. Die anstehende Serie gegen die Florida Marlins steht weiterhin unter Beobachtung von NASN. Bis auf Sonntag, wo der Termin durch die Arena Bowl geblockt ist.

Fr/Sa 1h: BAL–NYY
Fr/Sa 5h: SF–FLA
Sa 21h45: LAA–DET
Sa/So 3h: SF–FLA
So/Mo 2h: LAA–DET
Mo/Di 1h: CHC–PHI

Am interessantesten ist zweifeldohne die Serie Angels – Tigers. Ein Vergleich zwischen den Divisionsleadern in der Central und West Division der American League. Beide können zudem aufgrund der Verfolger Cleveland und Seattle es sich nicht leisten großartig Spiele abzugeben. Beide machen aber derzeit eine schwächere Phase durch. Detroit gewann nur 5 und Los Angeles nur 3 Spiele aus den letzten zehn.

CFL

Fr 10h30 TOR–MTL
Sa 10h30 WPG–HAM
So 10h30 SSK–EDM
Mo 10h30 CGY–BC

Es gibt an diesem Wochenende einige interssante Spiele. Die Hamilton Tigercats, seit zwei Jahren das mit Abstand schlechteste Team der Liga, zeigte letzte Woche am 4ten Spieltag erstmals so etwas wie Leben. Gegen das derzeit beste Team BC verloren sie nur 18:22, aber der Neuaufbau des Teams scheint erste Früchte zu tragen. In der Offense wird der Screen auf RB #28 Lumsden zur bevorzugten Angriffswaffe. Das klappte gegen BC so gut, dass die Stimmen die QB Chang forderten, erstmal verstummt sind. Die blutjunge Defense deutete an, dass sie das Potential hat, zur dominierenden Defense der Liga zu werden und hielt mit ihren Pass Rush die BC Lions in Schach.

Wie solide dieser Fortschritt bei den Tigercats ist, wird man gegen das defensestarke aber ansonsten eher mittelmäßige Winnipeg sehen können. Winnipeg kommt mit einem derzeit überragenden RB #1 Roberts. Und natürlich guckt alles auch auf WR #85 Stegall, der immer noch auf seinen Rekord-TD wartet.

Saskatchewan – Edmonton ist ein Rematch von letzter Woche, als Edmonton in der ersten Halbzeit das Passspiel Saskatchewans nicht unter Kontrolle bekam und die Roughriders mit einer 20:1-Führung in die Halbzeit gingen, ehe die Roughriders in Halbzeit 2 kollabierten und 20:21 verloren. Das Spiel spiegelt die Saison der Roughriders wieder, die manchmal mit einem der giftigsten Pass Rushes der Liga antreten um dann in der nächsten Woche mit 30 Punkten Unterschied zu verlieren.

Die BC Lions sind das einzige noch ungeschlagene Team und damit Messlatte für alle anderen Mannschaften. Aber die Lions wackelten letzte Woche gegen Hamilton. Verständlich, denn die QB-Situation ist neu. QB Dickenson wurde am dritten Spieltag ausgeknockt und seitdem spielt QB Buck Pierce. Dickenson, der bereits in den letzten zwei Spieljahren öfters wegen Gehirnerschütterungen ausfiel, zeigt immer noch Symptome vom Schlag am dritten Spieltag und die BC Lions geben inzwischen kein Datum mehr für eine erwartete Rückkehr von Dickenson an.

QB Buck Pierce blieb bislang nicht nur blass, sondern zeigte auch wie dünn die Depth Chart der BC Lions ist: Pierce wurde ebenfalls am dritten Spieltag an der Hand verletzt und ging letzte Woche angeschlagen in die Partie und musste ausgangs des dritten Viertels nach einem Schlag mit den Knien gegen seine Rippen raus, so dass die Nummer drei Jarious Jackson die Partie zu Ende führen musste. Die Lions verpflichteten nun Gino Guidugli als vierten Mann. Die BC Lions werden sich aber vermutlich in nächster Zeit noch mehr auf ihren starken Pass Rush konzentrieren müssen, um ihre derzeit schwache Offense zu entlasten.

Neben Saskatchewan dürfte Calgary die wechselhafteste Mannschaft der Liga sein. Ihr Sieg letzte Woche gegen Toronto war aber angesichts der Verletzungsprobleme von Torontos Offense ein Muster ohne Wert. Calgary steht und fällt mit der Leistung von QB Burris, der in dieser Saison schon alles an guten und schlechten Tagen durchgemacht hat.

Der Rest

Ein Hinweis auf den kleinen Themenmittag auf Phoenix am Montag, wo sich vier Features mit dem Sport beschäftigen.

Zur Tour de France gäbe es zu sagen: kein Dopingfall in den letzten 36 Stunden. Wow. Sportlich gesehen ist das Klassement nun soweit gesäubert woren, dass es vielleicht keinen sauberen Sieger gibt, aber eine spannende Entscheidung. Am Samstag findet das zweite Einzelzeitfahren statt. Alberto Contador* führt mit 1’53” vor dem Australier Cadel Evans. Beim ähnlich langen Einzelzeitfahren am letzten Wochenende fuhr Cadel Evans knapp eine Minute schneller als Contador*.

Sollte es wieder eine Minute werden, dann stellt sich die Frage ob das Lotto-Team versucht am normalerweise heiligen letzten Tag für Evans eine Minute rauszufahren.

Dit’n’Dat

NBC hat nun die Veränderungen für die NHL-Berichterstattung offiziell bekanntgegeben. Es kommt wie spekuliert: NBC fährt die Kosten runter und hört mit der Produktion im Studio auf. Die Vorberichterstattung und Segmente in den Drittelpausen kommen jeweils aus der Halle. Der Glatzkopf-Reporter vom Spielfeldrand aus der letzten Saison, Pierre McGuire wird mit Mike Milbury die Moderation übernehmen.

Der brasilianische Fußballklub Corinthians hat seine Zusammenarbeit mit MSI beendet. Einige Vereine, darunter Corinthians, standen unterm Verdacht von der Sports-Management-Gruppe MSI dazu benützt zu werden, südamerikanische Spieler zu parken, bevor die nach Europa verhökert werden. Die bekanntesten Fälle sind Carlos Tevez und Javier Mascherano.

Die Deutsche Tischtennis-Bundesliga versucht sich nach Vorbild der Handball- und Basketball-Bundesliga in der Selbstvermarktung via Internet-TV. Der ehemalige RTL-, WDR- und PREMIERE-Redakteur Benno Neumüller versucht mit seinem Unternehmen Contenthouse einen entsprechenden Ligasender aufzubauen: DTTL TV. Über die genaue Abwicklung oder das Angebot ist kaum etwas bekannt. Dass ein Internet-Dienstleister aber das Abschließen eines Abos (Frühbucher-Tarif 6 EUR/Monat statt 7EUR) nur per PDF-Formular erlaubt und dabei auch seine Dienstleistung nicht konkretisiert (Zitat Website “Einzelheiten zum Abo-Angebot finden Sie hier in Kürze”) streut gewissen Zweifel an der Internet-Kompetenz.

Einen kleinen, schnellen Tischtennis-Ball im Internetstream darzustellen, dürfte auch etwas höhere Ansprüche an den Stream stellen als die Übertragung der Handballbundesliga. Da darf man gespannt sein, wie das letztendlich im Live-Stream mit Live-Encoding aussieht.

Wenn man nicht Fan einer bestimmten Sportart ist, führen die aus dem Boden schießenden Internet-TV-Sender zu einem Problem: es ist verdammt unübersichtlich wer wo was wann sendet. Hat Sportfive noch auf der PK im Januar angedeutet sein Rechteportfolio in sportdigtal.tv einzubringen, herrscht auf diesem Gebiet derzeit tote Hose. Bald müsste der Digitalsender starten und vielleicht bkann man dann einen Schwung neuer Sportarten einbringen.

Dann gibt es noch die völlig undurchsichtige Situation rund um die Sportarten des DOSB, die Grid-TV per Schrotflinte auf unterschiedliche Sender verteilt hat, ohne das jemals eine Info nach draußen gedrungen wäre, was wann irgendwo zu sehen ist. Wer will, kann sich ja mal SpeedUp-TV.com ansehen, den Ableger für diese Sportarten, der in seinem Portal weitere Sportsender beinhaltet. Sozusagen das Portal des Portals. Programminformationen: nahe Null. Und später wundern sich die Sportverbände, warum dieses Internetzeug nicht der Burner ist.

Freitag, 27.7.2007

10h30 CFL: Toronto Argonautes – Montreal Alouettes, NASN Tape

12h00 Premier League, Asia Trophy: FC Fulham – South China AA, Spiel um Platz 3, PREMIERE live
Whl: 4h

14h15 Premier League, Asia Trophy: FC Liverpool – FC Portsmouth, Finale, PREMIERE live
Whl: 2h15, Sa 6h15

14h30 Tour de France: Cahors – Angouléme, 18te Etappe, 211km, EUROSPORT live (SPACK.1 ab 15h)

18h50 – 19h20 Tour de France: Berichte und Interviews, ARD

20h00 U19-EM, Finale: Griechenland – Spanien, EUROSPORT + ORFsport+/TW1
Whl ORFsport+: 2h

1h00 MLB: Baltimore Orioles – NY Yankees, NASN live
Whl: 13h30 Guthrie vs POettite

5h00 MLB: San Francisco Giants – Florida Marlins, NASN live
Whl: Sa 16h. Zito vs. Vanden Hurk

Samstag, 28.7.2007

10h30 CFL: Winnipeg Blue Bombers – Hamilton Tigercats, NASN Tape
Whl: 19h

11h20 DTM-Rahmenrennen aus Zandvoort, PREMIERE live
11h20 Formel BMW, Rennen 1, live (Whl: 17h50, 21h, 1h50)
12h10 Formel 3 Euro Series, Rennen 1, live (auch: BÄH ab 19h) (Whl PREM: 17h, 20h10, 1h)

12h00 Formula Masters 2007 aus Anderstorp, Rennen 1, EUROSPORT live

14h00 Tour de France: Einzelzeitfahren Cognac – Angoulème, 19te Etappe, 55,5km, EUROSPORT live (SPACK.1 ab 15h)

16h10 Fußball: Real Madrid – Stoke City, Real Madrid TV
Whl: 23h10

17h00 – 17h30 Liga 3, 1ter Spieltag, NDR + WDR
Whl: WDR So 6h30, NDR So 7h30. Berichte von der Regionalliga Nord. Neue Sendung.

18h00 Ligapokal, Finale: Schalke 04 – FC Bayern, PREMIERE + SPACK.1 live
PREM: Vorberichte ab 17h45.Kommentator: Marcel Reif. Moderator: Sebastian Hellmann, Experte: Matthias Sammer. Whl: 20h15, 22h15, 0h15, 4h35, So 8h25, 10h55, 14h40, 19h15, 1h15.
SPACK.1: Kommentator: Kai Dittmann, Moderator: Dieter Nickles.

18h00 Fußball: Strasbourg – Levante, TVV Int live

19h30 Fußball, Österreich: Salzburg – LASK Linz, 4ter Spieltag, PREMIERE live
Keine Whl. Vorberichte ab 19h

20h00 UICup: RC Lens – Odessa, Rückspiel, EUROSPORT live
Hinspiel: 0:0

21h45 MLB: LA Angels – Detroit Tigers, NASN live
Whl: So 7h. Saunders vs Miller

22h15 Fußball, Portugal: Boavista – FC Porto, RTP live

3h00 MLB: San Francisco Giants – Florida Marlins, NASN live
Whl: So 18h30 Cain vs Willis

Sonntag, 29.7.2007

9h10 DTM-Rahmenrennen aus Zaandvort, PREMIERE
9h10 Seat Leon Supercopa, Rennen 1, Tape
9h45 Formel BMW, Rennen 2, Tape
10h25 Formel 3 Euro Series, Rennen 2, live (Whl: 12h05, 17h)
11h30 Seat Leon Supercopa, Rennen 2, Tape

10h15 Formula Masters 2007 aus Anderstorp, Rennen 2, EUROSPORT 2 live

10h30 CFL: Saskatchewan Roughriders – Edmonton Eskimos. NASN Tape
Whl: Mo 17h

12h00 WTCC aus Anderstorp, 1tes Rennen, EUROSPORT live

13h00 DTM aus Zandvoort, ARD live
Kommentator: Philipp Sohmer

13h00 Lacrosse, MLL: Philadelphia Barrage – NJ Pride, NASN Tape
Whl: Di 15h30

13h15 Fußball, Frauen: Deutschland – Dänemark, ZDF live
Kommentator: Norbert Galeske. Vorberichte ab 13h02

13h45 UICup: Hamburger SV – Dacia Chisinau, Rückspiel, NDR live
Hinspiel: 1:1. Kommentator: Matthias Cammann.

14h00 FIA GT aus Spa, PREMIERE live
Whl: Mo 20h, Di 12h

14h15 WTCC aus Anderstorp, 2tes Rennen, EUROSPORT live

15h00 Tour de France: Marcoussis – Paris, 20te Etappe, 130km, EUROSPORT live (SPACK.1 ab 15h)
EUROSPORT: Vorberichte ab 13h30, Live vom Start 13h45–14h15

15h00 NASCAR Busch-Series vom O Reilly Raceway Park, NASN Tape

17h00 Fußball, Österreich: Altach – Wacker Innsbruck, 4ter Spieltag, PREMIERE live
Whl: Mo 24h, Di 18h45, Mi 15h30

17h00 Fußball: FC St. Pauli – PAOK Saloniki, Hamburg 1 Tape

18h00 U19-EM/Frauen, Finale: Deutschland – England, EUROSPORT live

20h05 – 0h30 NASCAR NextelCup aus Indianapolis, PREMIERE live
Whl 150min: 4h, Di 19h30, Mi 13h30

21h00 Arena League, Arena Bowl: San Jose Sabercats – Columbus Destroyers, EUROSPORT 2 live
NASN: Mo 14h30

22h00 MLB: San Francisco Giants – Florida Marlins, NASN live
Bonds*-Watch. Morris vs. Mitre

24h00 Champcars aus San Jose, EUROSPORT 2 live, PREMIERE Tape
EURO: Vorberichte ab 23h30
PREM: Man zeigt das Rennen zeitversetzt nach NASCAR, also zirka ab 0h30. Whl: Mo 13h, Di 17h

2h00 MLB, Sunday Night: LA Angels – Detroit Tigers, NASN live
Whl: Mo 21h30 Vorberichte ab 1h in Baseball Tonight.

Vorschau auf Montag

10h30 CFL: Calgary Stampeders – BC Lions, NASN Tape

12h30 Thementag Sport auf Phoenix, Phoenix
12h30 “11 Männer und eine Frau” über eine Fußballtrainerin in einer Männermannschaft
13h15 “Mit Football für ein besseres Leben” über die St. Pauli Buccaneers
13h45 “Die Muckibude” über ein Kraftsportstudio in einem “berüchtigten” Stadtteil Mannheims.
14h15 “Rivalen am Ruder” über das Duell cambridge vs. Oxford.

21h30 Australian Football: Fremantle Dockers – Geelong Cats, EUROSPORT 2 Tape
1h00 MLB: Chicago Cubs – Philadelphia Phillies, NASN live

Tour 2007, #17: Pau – Castelsarrasin

[18h00] Moreni, der gedopte Cofidis-Fahrer, der gestern in den Medien noch als umgänglicher Typ beschrieben wurde, hat wohl bei Cofidis nicht mehr sehr viele Freunde. Nachdem gestern Jérome Pineau bereits angekündigt hat, ihm eine aufs Maul hauen zu wollen, will nun auch Ex-Kamerad Maxime Montfort die Fresse polieren:

Jetzt kann ich es ja sagen. Ich bin mit ihm zweimal aneinandergerasselt. Das erste Mal im Frühjahr, als ich ihm erzählt habe, was ich vom Fall Basso hielt. Er hat Basso verteidigt und machte mir Vorwürfe wegen meiner Haltung.

Beim zweiten Mal habe ich ihm erzählt, das ich die “Ethik-Carta” für gut hielt. Er hielt die Carta für irgendeinen Dreck.

Wenn er mir über den Weg läuft, werde ich ihm meine Faust ins Gesicht drücken. Er muss nicht mehr antreten. Wir sind es, die das ausbaden müssen. Wir werden für Idioten und Schlimmeres gehalten.

(Quelle: sport24.com)

[17h53] Apropos Cadel Evans. Jener sagte vor der heutigen Etappe zu Rasmussen:

Letztes Jahr hat er dreißig Leute am Rande der Karenzzeit gebracht [Anm. der Red: es waren bei der Etappe nach Toussuire 70 Fahrer]. Nun höre ich das bei beim Giro im Grupetto mitgefahren ist und schwer gelitten hat […] Ich kenne nicht die ganze Wahrheit bei Rasmussen und man kann nicht jemanden beschuldigen nur weil er eine gute Leistung zeigt. Vielleicht hat er viel trainiert, aber ich sehe was ich sehe. Betrüger haben mich in der Vergangenheit gefahren und werden mich in Zukunft schlagen. Aber ich mache mir keine Sorgen.

(Quelle: sport365.fr)

RMC zitiert den gleichen Text (anscheinend ein Interview mit einem australischen Medium), ergänzt um die Bemerkung von Evans, das Rasmussen bereits als Mountainbiker den Leuten reihenweise weggefahren sei, aber nicht permanent im Laufe einer Saison, sondern immer nur punktuell 1, 2x pro Saison.

[17h45] Die französischen Reporter von RMC negieren nicht das Contador von Zweifeln umgeben ist und tischen alle Geschichten auf.

Dennoch notieren sie mit einer gewissen Zufriedenheit, dass Contador dieses “geschenkte” Gelbe Trikot eher bescheiden entgegennimmt und auch vom Publikum nicht ausgepfiffen wird.

Als Schlußresumee sagen sie aber: “Es kann nur einen Fahrer geben, der die Tour retten kann: Cadel Evans”

[15h23] Die Affäre “Rasmussen” bekommt eine interessante Note. Ich stand eigentlich aus den Medienberichten unter dem Eindruck das Rasmussen gestern abend seinem Chef Theo de Rooy auf Nachfrage gestanden habe in den Dolomiten und nicht in Mexiko gewesen zu sein.

L’Équipe meldet das Rasmussen inzwischen der dänischen Zeitung BT ein Interview gegeben hat:

Ich war zum fraglichen Zeitpunkt nicht in Italien. Das hat sich [Davide Cassani] aus den Fingern gesaugt, weil er glaubt mich erkannt zu haben. Es gibt nicht einen einzigen Beweis. Mein Chef [de Rooy] ist verrückt!

[15h14] Weder der Reporter von France Info, noch die gerade in die Berichterstattung einsteigenden Journalisten von RMC greifen das Gerücht auf, dass heute ein weiterer postiver Test bekanntgegeben werden soll. Sowas wurde zudem jeden immer bis spätestens 14-15h bekanntgegeben.

Das Gerücht… ist ein Gerücht.

[13h14] Nach einer Meldung von cyclingnews.com, auf Basis des belgischen Fernsehens, will das Team Predictor-Lotto Alexandre Vinokourov und Astana auf 10 Millionen EUR Schadensersatz verklagen.

Durch seinen getürkten Sieg beim Einzelzeitfahren wurde der Lotto-Fahrer Cadel Evans vom Siegplatz verdrängt und deswegen gingen dem Team Podium, Schlagzeilen und viel Publicity verloren. Lotto-Sprecher Filip Demyttenaere sagte auch dass sich der Leiter von Quick Step Patrick Lefevere (nicht wirklich ganz vorne beim Anti-Doping stehend) ebenfalls solche juristischen Schritte überlegt.

[13h11] Gerücht! Gerücht! In der Tour-Karawane gibt es derzeit das unbestätigte(!) Gerücht das heute der Name eines Dopers der 14ten Etappe gen Plateau-de-Beille auffliegen soll, meldet der Motorrad-Reporter von France Info.

[12h39] Nach Angaben der L’Équipe hat Vinokourov inzwischen seine Abwehrreihen aufgstellt. Er hat sich als rechtlichen Beistand just den Anwalt aus Los Angeles geholt, der derzeit auch Floyd Landis vertritt. Jener Anwalt soll noch im Laufe des heutigen Tages mitsamt eines amerikanischen Blutexperten in Frankreich aufschlagen.

Vinokourov gibt sich sicher: “Mein Anwalt und sein Experte habe mir versichert, das beim Fall sicher wie Beton ist und das es mir gelingen wird, mein reines Gewissen zu zeigen. Ich habe noch nicht aufgegeben, ich werde kämpfen.

[12h30] Auf France Info gab es eben eine längere Diskussion u.a. mit dem Sportlichen Leiter von Crédit Agricole. Auf die Frage was er von dem diesjährigen Toursieger denken wird, egal wer es wird, sinngemäß: “Es ist egal wer am Sonntag auf dem Podium steht. Die Gesamtwertung der diesjährige Tour hat keinen sportlichen Wert.

[10h17] Rabobank hat nun endgültig entschieden an den Start zu gehen.

[08h52] Die Tour verlässt die Pyrenäen. Es ist eine Flachetappe mit einer Reihe von Bergwertungen der dritten und vierten Kategorie.

Die Schlagzeile schlechthin schlug gestern kurz vor 23h auf, als Rabobank bekannt gab, Michael Rasmussen, Träger des Gelben Trikots, aus der Tour rauszunehmen.

Als Grund wurde später angegeben, Rasmussen habe das Team über Aufenthaltsorte während der Tour-Vorbereitung belogen. So sei er nicht in Mexiko gewesen, sondern in den Dolomiten. Die Begründung ist natürlich Bull Shit, denn spätestens seit dieser kuriosen Geschichten mit den zwei, drei oder vier Verwarnungen durch Radsportverbände, die seit 1-2 Wochen durch die Tour geistert, hätten bei Rabobank die Alarmglocken schrillen müssen.

Es dürfte eher so gewesen sein, dass der Sponsor es nicht witzig fand, einen Fahrer in Gelb zu haben, der beim Tourstart und auf dem Podium ausgepfiffen wurde. Was das auf den Champs d’Élysées gegeben hätte, wollte sich der Sponsor lieber nicht ausmalen.

Christian Prudhomme, einer der Tourveranstalter, heftet sich den Rausschmiss auf sein Revers. Heute morgen sagte er, das man viel mit dem Sponsor diskutiert habe.

Es gilt übrigens nicht als sicher dass das Team Rabobank heute an den Start geht. Es gibt wohl heute morgen im Teamhotel immer noch Diskussionen.

Natürlich ist das in jedem französischen Medium Titel Nummer 1. Der Tonfall ist heute morbide.

Titelblatt der Libération: “Der Tod der Tour” mit einer schwarzen Radfahrer-Silhoutte die zum Himmel aufsteigt. Auf Seite 2 fragt die linksliberale Zeitung: Darf die Tour weitermachen? Erste Konsequenz der Libération: nach dem Bekanntwerden des Dopingfall bei Cofidis beschloß man in der Redaktion keinerlei Ergebnistabellen der Tour mehr zu veröffentlichen.

Wenn die Fahrer sich den Drogen hingeben, dann auch weil Fernsehen, Sponsoren und kommerzielle Interesse die Tour zu einem Jahrmarkt gemacht haben. Als Journalistens ist es uns nicht mehr möglich, Ergebnisse zu veröffentlichen, die jegliche Bedeutung verloren haben und allenfalls einen Wert für Wissenschaftler und die Pharmaindustrie haben. Nur noch von den juristischen Untersuchungen verdienen es, gezählt zu werden.

Die Libé macht also mit zweieinhalb Wochen Verspätung einen auf “Berliner Zeitung”.

Die France Soir ist ein inzwischen heruntergekommenes Boulevardblatt, das seit Jahren kurz vorm Konkurs steht. Sie veröffentlicht heute auf ihrer Titelseite eine Todesanzeige:

[…] haben den Schmerz Ihnen mitzuteilen dass die Tour de France am 25.7.2007 in Orthez im Alter von 104 Jahren nach langer Krankheit verstorben ist. Die Trauerfeier findet im engsten Kreis statt.

Hier die Quizfrage: wieviele Doper sind auf der Traueranzeige erwähnt?

Die L’Équipe macht wohl mit einem einzig Wort auf: “Éxclut!” (ungefähr: rausgeschmissen/verbannt)

Laut Presseschau von France Info sehen aber die meisten französischen Zeitungen die Schmerzen die die Tour derzeit durchmacht, als Chance, als Beweis dass die Tour dabei ist sich zu ändern.

Screensport am Donnerstag

Der FC Bayern wollte ursprünglich die TV-Rechte für seine UEFAcup-Heimspiele an ARENA verticken. Aber ohne ARENA kein Verticken und so gingen die Rechte wieder zurück in die Lostrommel.

Zugegriffen hat der Pro7Spack1-Konzern und zu aller Überraschung werden die Spiele nicht vom Radsport- und Fußballsender SPACK.1 übertragen, sondern von Pro7! Die bislang noch seltener Fußball gezeigt haben als SPACK.1 Radsport. Es ist überraschend, dass der Konzern nicht den Sport auf einen Sender konzentriert. Vom Personal macht es keinen Unterschied, den weder SPACK.1 noch Pro7 haben eine Sportredaktion. Aber man sollte meinen das man versucht einem Sender ein Profil zu geben…

Ein Grund der gegen SPACK.1 sprechen könnte: vielleicht hat SPACK.1 gerade einen sehr erfolgreichen Donnerstag aufgebaut, den man sich nicht mit Fußball versauen möchte. So etwas ähnliches war der Grund weswegen SPACK.1 bei der Champions League unbedingt nur Mittwochs senden wollte. Man hat Dienstags derzeit ein sehr frauenaffines Programm aufgebaut, das man nicht kaputtmachen wollte (wie man es derzeit mit dem Tour-Nachmittag praktiziert).

Spocht zum Tage

Ich habe jetzt die letzten 20 Minuten keine Nachrichten gehört, daher kenne ich den aktuellen Stand in Sachen Tour nicht, wieviele Teams und Fahrer noch mitfahren. Sollten sich bis zum Start heute mittag genügend anfinden, wird gestartet. Mehr zur Tour später.

NASN geht wieder auf Bonds*-Watch. Heute um 13h als Aufzeichnung aus der Nacht und um 1h live. Zudem werden zwei weitere Spiele im Laufe des Tages gezeigt.

Fußball wird vom Frauen-Nachwuchs dargeboten: U19-EM, Halbfinale auf Island (sic!) Deutschland – Frankreich.

Morgen gibt es die letzten beiden Spielen in der Premier League-Showveranstaltung “Asia Trophy“. NASN bringt am Vormittag CFL. Die beiden großen Mannschaften des Osten treffen aufeinander. Beide Mannschaften sind bislang eher unter den Erwartungen geblieben. Montreal zeigte zuletzt eine verbesserte Defense, aber die Offense ist noch inkonstant. Calvillo strahlt keine Dominanz mehr aus und das Laufspiel hat letzte Woche einige Goal Line Stands nicht in Punkte umwandeln können und zur Niederlage geführt.

Torontos Problem das letzte Woche in eine hohen Niederlage in Calgary resultierten, ist die Verletztenliste. Starting QB Michael Bishop fällt wegen einer Verletzung in der Hand noch einige Wochen aus und es fehlten zwei wichtige Receiver (Bruce & Miles). Nachdem Backup-QB Michael McMahon sehr blaß blieb, haben die Argos wieder eine QB-Controversy an den Hacken, da es durchaus Argumente für QB Damon Allen gibt.

Donnerstag, 26.7.2007

10h30 MLB: St. Louis Cardinals – Chicago Cubs, NASN Tape
Whl: 16h30

13h00 MLB: San Francisco Giants – Atlanta Braves, NASN Tape

14h30 Tour de France: Pau – Castelsarrasin, 17te Etappe, 188km, EUROSPORT live (SPACK.1 ab
15h)

18h00 U19-EM/Frauen: Deutschland – Frankreich, Halbfinale, EUROSPORT live

18h50 – 19h20 Tour de France: Berichte und Interviews, ARD

20h00 MLB: Chicago White Sox – Detroit Tigers, NASN live
Whl: Fr 14h

1h00 MLB: San Francisco Giants – Atlanta Braves, NASN live
Whl: Fr 16h30 Im Anschluß Nachberichte in Baseball Tonight live

Vorschau auf Freitag

10h30 CFL: Toronto Argos – Montreal Alouettes, NASN Tape
12h00 Premier League, Asia Trophy: FC Fulham – South China AA, Spiel um Platz 3, PREMIERE live
14h15 Premier League, Asia Trophy: FC Liverpool – FC Portsmouth, Finale, PREMIERE live
14h30 Tour de France: Cahors – Angouléme, 18te Etappe, 211km, EUROSPORT live (SPACK.1 ab 15h)
18h50 – 19h20 Tour de France: Berichte und Interviews, ARD
20h00 U19-EM, Finale: Griechenland – Spanien, ORFsport+/TW1
1h00 MLB: Baltimore Orioles – NY Yankees, NASN live
5h00 MLB: San Francisco Giants – Atlanta Braves, NASN live

Tour 2007, #16: Orthez – Col d’Aubisque

[23h13] Gans_Moehre hat es in den Kommentaren geschrieben. Die L’Équipe hat vor einer Viertelstunde gemeldet, dass Rabobank den Tour-Leader Michael Rasmussen aus dem Rennen nimmt! Es wird inzwischen auch vom französischen Fernsehen bestätigt.

Rabobank hat keine Gründe bekanntgegeben.

[19h53] Das Team Cofidis zieht sich aus der Tour zurück (Quelle: sport24.com, L’Équipe.fr, BFM.tv).

Unterdessen wurden die Hotelräume des Teams von der Polizei untersucht.

Der Manager des Teams Eric Boyer erklärt dass sich Moreni inzwischen bei den Mannschaftskameraden entschudligt hat. Er verzichtet auf dei B-Probe. Er bekennt gedopt gewesen zu sein.

[18h27] Jérome Pineau, Fahrer bei Bouygues Télécom in einem Interview mit France 2:

Wenn Moreni in meiner Mannschaft wäre, hätte ich ihm eine aufs Maul gehauen. Solange es solche Kerle im Feld gibt, kommen wir nicht aus der Doping-Geschichte raus. Der Radsport ist beschmutzt. Er gefährdet 50 Angestellte die nächste Saison noch bei Cofidis arbeiten wollen.

(Quelle: sport24.com)

[18h24] W&V meldet dass die Tour für SPACK.1 ein mittleres Desaster darstellt. Auch wegen den Zuschauerzahlen. Aber schlimmer: bestimmte Werbekunden, namentlich Unilever, wollen nicht im Umfeld der Tour werben. SPACK.1 hat die Preise für Werbeschaltungen um bis zu 50% gesenkt.

[18h22] Mal eine positive Nachricht: kein kreuzbandriß bei Frings. Er hat eine “leichte Schädigung des Innen- und Kreuzbands”. Er wird “nur” sechs Wochen im Training fehlen.

[18h04] Eben gab es ein Interview auf RMC mit dem gerade durch das Ziel reinfahrenden Marc Madiot, Leiter bei Française des Jeux. Frage: “Was halten Sie vom Sieger der heutigen Etappe?”

Antwort Madiot, breitgrinsend: “Keine Ahnung. Wir haben zwar im Auto Fernsehen, Radio und Funk, aber wir haben nicht gehört wer heute gewonnen hat. Alles ist ausgefallen. Keine Ahnung. Tschüß!”

[17h44] Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde Moreni heute ebenfalls zur Dopingkontrolle gebeten.

RMC mit einer ersten Stellungnahme eines Fahrers von Cofidis, Stéphane Augé, direkt nach der Zieleinfahrt: “Bin überrascht … Weiß nicht was ich sagen soll … “. Mehr kriegt er keuchend und angestreng von der Fahrt nicht raus.

[17h38] The Winner ist:
Christian Moreni. Der Name wurde kurz nach der Siegerehrung von Rasmussen bekanntgegeben. Die genaue Menge des Tesosteron wurde wohl nicht bekanntgegeben.

Ein harter Schlag für Cofidis, die auch eher zur Anti-Doping-Fraktion gezählt werden.

[17h24] Es hat wohl beim eben erfolgten Etappensieg von Rasmussen ein massives Pfeiffkonzert gegeben.

[15h57] Um mal kurz – in Ermangelung spannender Nachrichten – auf das sportliche Geschehen zu kommen:

Vorne vier Spanier und ein Kolumbianer die 3 Minuten vor dem Peloton liegen. In der Gruppe scheint Carlos Sastre das Tempo zu führen. Sastre ist im Gesamtklassement Sechster mit knapp 6’46” Rückstand auf Rasmussen. Versucht Sastre einen Angriff auf Gelb? Die Führungsgruppe ist kurz vor dem vorletzten Gipfel (1er) und danach geht es nochmal einen HC rauf.

Garcia Acosta scheint aus der Führungsgruppe zurückzufallen.

[15h51] RMC (der Windows Media Player-Stream funktioniert) blickt zurück auf die ominöse 11te Etappe, die eigentlich eine harmlose Übergangsetappe nach den Alpen war, aber bei einigen Teams, namentlich AG2R mit dem französischen Liebling Moreau verheerende Schäden im Gesamtklassement angerichtet hat.

Die Kommentatoren erinnern daran, dass es Astana war, die an dem Tag einen Höllenritt begangen haben um den zeitlichen Rückstand von Moreau & Kollegen in die Höhe zu treiben. Es war quasi das erste “Lebenszeichen” von Vinokourov nach seinem Sturz.

[15h39] Nichts neues in Sachen Montags-Doper. Noch nichts bekanntgegeben worden, noch nicht einmal ein Termin auf wann es verschoben wurde. Bekanntgabe sollte ursprünglich 15h sein. Bin etwas gehandicappt, da ich gerade Kunde am Ohr habe und der RMC-Stream weg ist, weswegen ich derzeit auf die Berichte von France Info alle 10 Minuten angewiesen bin.

[14h50] RMC erzählt das im Tour-Lager das Gerücht herumschwirrt, dass es einen “Großen Namen” erwischt hat und von den sieben getesteten Fahrern würde dies nur auf Zabel und Rasmussen zutreffen.

[14h34] Auch RMC meldet viel Publikum am Straßenrand und wenig Proteste. Ein Plakat am Straßenrand soll gelautet haben: “Hier Bluttransfusionen gratis!”

[14h20] Chauvinismus Galore. RMC schildert das Sit-In heute morgen als nahezu rein französische Geschichte. Erst gegen Ende der reportage wird am Rande kurz erwähnt dass auch Gerolsteiner dabei war. T-Mobile wurde nicht erwähnt.

[13h46] Mit dem nun angekündigten Dopingfall bekommt natürlich auch die Aussage der französischen Sportministerin Roselyne Bachelot von gestern abend noch mal Pep, als sie sagte:

Wir können nicht ausschließen dass diese Woche weitere Tests positiv ausfallen werden.

[13h32] Die Medien (sid und France Info) melden gerade einen neuen Dopingfall in der Tour. Ein Fahrer ist auf der 11ten Etappe positiv auf Testosteron getestet worden. Der Name ist noch nicht bekannt.

[12h32] Ich sehe gerade das Christian Schwager in der Berliner Zeitung schreibt, dass Astana gestern angekündigt hat, der Sachsen-Tour fernzubleiben, was im Widerspruch zu den Angaben der L’Équipe steht. Keine Ahnung wer von den beiden recht hat.

[12h12] Weil ich gerade darauf angesprochen werde: der sid meldet gerade dass die L’Équpe schreibt, dass auch der Dopingtest von Vinkourov beim Etappensieg am Montag positiv getestet wurde.

Die L’Équipe benützt aber eine ambivalentere Formulierung:

Die Analyse benötigt normalerweise im Schnitt einen Tag, Screening und Bestätigung eingeschlossen. Die zweite Blutprobe die vom Mannschaftsführer von Astana am Montag am Ende der Etappe abgenommen wurde, wird erst im Laufe des heutigen Vormittags völlig analysiert sein, aber man kann jetzt schon sagen dass sie positiv ist. Dieser zweite Dopingtest wurde von der UCI nur unternommen um das Ergebnis des ersten Tests [vom Samstag] noch einmal zu bestätigen.

[11h36] Agenturen und EUROSPORT melden dass Rasmussen beim Start von Zuschauern ausgepfiffen wurde. France Info berichtet dass die Zuschauer weiterhin in Massen am Straßenrand sind und kaum Unmut gegenüber Doping geäußert wird. Ein einziges größeres Anti-Doping-Banner war bislang am Straßenrand zu sehen.

[10h52] L’Équipe hat einige O-Töne von Vinokourov gestern eingefangen:

Ich kann es nicht glauben, dass ich positiv getestet worden bin. Ich denke ich bin das Opfer einer neuerlichen Provokation. Das geht nun schon seit Monaten so und heute hat man es geschafft mich zu zerstören. Der Aufbau unseres Team hat viele Leute neidisch gemacht und nun müssen wir dafür bezahlen.

[Das positive Testergebnis] ist ein Fehler. Ich habe mich nie gedopt. Ich glaube es ist ein fehler aufgrund meines Sturzes. ich habe mit den Mannschaftsärzten gesprochen, die glauben dass es in meinen Schenkel eine Verstopfung der Blutadern gegeben hat (“engorgement de sang dans mes cuisses”) die dann zum positiven Test führte. Mich würde interessieren ob mein Sturz nicht meinen Organismus durcheinanderbrachte.

[Ich bin heute nicht geflohen]. Ich möchte so schnell wie möglich Experte in Sachen Blut kontaktieren, die mich bei meiner Verteidigung unterstützen. Es ist schade die Tour so zu verlassen, aber ich möchte keine Zeit verlieren um meine Unschuld zu beweisen. Ich möchte dass den Leuten so schnell wie möglich gesagt wird, dass das alles Unsinn ist. Mir wird man nicht glauben. heute abend habe ich im radio gehört, dass ich mich mit dem Blut meines Vaters gedopt hätte. Das ist absurd. Mit seinem Blut wäre ich positiv auf Wodka getestet worden.

[10h51] Kurioserweise sehe ich auch einige T-Mobile-Fahrer vorbeifahren. 10 Sekunden später setzen sich auch die anderen Fahrern in Bewegung. Das “Sit-In” hat also knapp 2 Minuten gedauert.

[10h48] EUROSPORT zeigt nun Bilder vom Start. Ein Teil der Fahrer bleibt an der Ziellinie, während andere Fahrer an ihnen vorbeifahren. Es gibt einige Buhrufe.

[10h47] In den Kommentaren meldet man dass ausgerechnet bei einer der Königsetappen SPACK.1 erst ab 16h statt 15h einsteigt. Anscheinend sind Einschaltquoten und Image inzwischen so verherrend, dass man Schadensbegrenzung betreiben möchte, ohne komplett das Gesicht zu verlieren.

[10h40] Laut L’Équipe will das Team Astana nach Auskunft vom Leiter Marc Biver weitermachen. Der kasachische Verteidigungsminister(!) habe in einem Telefonat die weitere finanzielle Unterstützung zugesichert. Ein Astana-Team geht heute bei der Sachsen-Tour an den Start. Motto der Tour: “Bleib sauber – live clean”

[10h33] Die L’Équipe bringt auch wieder die Verschwörungstheorie UCI vs. Tour (und ASO) voran. Demnach soll Hein Verbruggen, der ehemalige UCI-Chef derzeit versuchen eine eigene Serie von Radrennen zu organisieren, die nach dem Beispiel der Formel 1 funktionieren soll: Rennveranstalter sollen die Serie dafür bezahlen, dass dass das Rennen in den Rennkalender aufgenommen wird. Das ganze soll marketinggerecht quer über die ganze Welt verteilt werden.

Hinter den Kulissen findet aber auch eine Gegenbewegung statt, u.a. mit der ASO, den Veranstaltern des Giro und der Vuelta, einigen Sponsoren und Teams. Abseits der UCI soll ein eigenes Regelwerk mit rigiderem Kontrollsystem und Ethikcode entworfen werden.

[10h22] Die aktuelles Ausgabe der L’Équipe ist bei mir aufgeschlagen.

Titelbild: Ein Vinokourov der am Samstag von der Dopinkontrolle zurückkehrt. Headline: “DAS CHAOS”. Auf Seite 2 eine Karikatur die einen Radsportfan (T-Shirt: “Ich liebe Radsport”) zeigt, der Vinokourov per Tritt über die Berge aus der Tour herausbefördert.

Schlußsatz aus dem Editorial: “Es gibt zwei Rennen und uns interessiert nur noch das eine: das Rennen dass die Tour unternimmt um den Träumen die die Tour in uns seit Jahren geweckt hat, würdig zu bleiben. Hier werden wir dranbleiben.

[10h00] Andere Sportart, gleiches Thema. Pünktlich zum anstehenden Rekordbruch des Baseballers Barry Bonds hat HBO in der Sendung “Costas Now” ein Interview mit einem Ex-Angestellten der BALCO-Labore gebracht, der nochmals unterstrich das Barry Bonds in einem Doping-Programm von BALCO war. Der Angestellte nannte auch Gary Sheffield, bekannt durch ambivalente Bemerkungen zum Thema (Quelle: NY Times)

[09h40] Heute steht so etwas wie eine Königsetappe in den Bergen an. Zuerst geht es einen Berg Hors Categorie rauf, man bleibt auf einer Art Hochebene um dann Berge der dritten und ersten Kategorie zu erklimmen. Es geht dann wieder runter und nach einem Berg der 1ten Kategorie kommt es zum Schlußanstieg zum Col d’Aubisque, Hors Categorie hoch. Das Profil ist schon schwer genug, aber das ganze ist auch noch auf 218km gestreckt.

Und doch kommt man nicht umhin festzustellen, dass der Selektionsprozeß während der heutigen Steigungen von allen eher als eine Art Dopingtest wahrgenommen wird: die ersten zehn, fünfzehn Fahrer die durchs Ziel fahren, machen sich des Dopings verdächtig.

Die eigentliche Disziplin heute, dürfte Doping sein.

Püntklich zum heutigen Start gegen 10h40 wollen Fahrer von zwei deutschen und sechs französischen Teams (FdJ, AG2R, Bouygues Telecom, Agritubel, Cofidis, Crédit Agricole, Gerolsteiner und T-Mobile) gegen Doping protestieren und auf der Startlinie ein mehrminütiges Sit-In machen.

Doping bei der Tour ist heute das alles, alles dominierende Thema in den französischen Medien, während gestern noch die Freilassung der bulgarischen Krankenschwestern aus Libyien Top-Thema war. Die französischen Medien fragen ob es Sinn macht, die Tour weiterzuführen. Die meisten folgen noch der Argumentation der Tour-Verantwortlichen: es ist ein schmerzvoller Kampf (bzw. “Krieg”) der zu Ende gebracht werden muss.

Die gestrige Durchsuchung des Hotels von Team Astana durch die Polizei dauerte fünf Stunden, bis 1h morgens. Die Polizei sagte das man nichts nennenswertes im Hotel gefunden hätte, aber “anderswo” auf “interessante Produkte” gestossen sei. Das “anderswo” bezieht sich nicht auf das Astana-Begleitfahrzeug, welches gestern abend auf der Autobahn nahe Toulouse vom Zoll festgehalten wurde. Die Staatsanwaltschaft erklärte auch hier, das nichts gefunden wurde und die Passagiere des Fahrzeugs in der Nacht wieder auf freien Fuß gelassen wurden.

Screensport am Mittwoch

Na, das nenne ich aber einen Zufall. In knapp einer Woche (8ter August) läuft die Haltefrist der PREMIERE-Aktien im Besitz von ARENA aus und prompt gibt es plötzlich Gerüchte über eine Übernahme von PREMIERE durch Vivendi. Angeblich soll Vivendi 27 EUR für ein 19-20 EUR-Papier bieten. Der PREMIERE-Aktie tat dieses Gerücht vorgestern ganz gut: fast plus 6%.

Honi soit qui mal y pense.

NHL on NBC verschlankt und Hockey Night in Canada anders

Brett Hull, eine der Schlüsselfiguren für die NBC-Übertragungen (sollte quasi als US-Version von Don Cherry aufgebaut werden), hat sich nun endgültig gen Front Office bei den Dallas Stars verabschiedet. NBC soll dies zum Anlaß nehmen, um seine Studiorunde komplett aufzulösen und nur noch vor Ort vom Eis zu übertragen.

Bei Hockey Night in Canada wird es kleinere Veränderungen geben. Hinter den Kulissen arbeitet seit 7 Jahren erstmals ein neuer Executive Producer. Das (umstrittene) Top-Kommentatorenteam Harry Neale und Bob Cole wird im Laufe der nächsten zwei Jahre wohl immer seltener zu hören sein. Darauf laufen jedenfalls die neu abgeschlossenen Verträge beider alter Herren hinaus.

Der CBC Sportchef Scott Moore will die Pregame-Show aufwerten und Feintuning in der zweiten Drittelpause bei der Satelliten-Schalte “Hot Stove” betreiben. Als möglicher Neuzugang als Analyst in der Kommentatorenkabine wird Craig Simpson gehandelt, der – wenn mich nicht alles täuscht – bereits in den Playoffs teilweise im Studio war (Quelle: Globe’n’Mail via Sports Media Watch).

Übrigens, the winner is: SPACK.1, aus innerer Verbundenheit mit dem Wort “Spackos”.

Mittwoch, 25.7.2007

12h00 Tour de France: Orthez – Gourette/Col d’Ausbisque, 16te Etappe, 218km, EUROSPORT live (SPACK.1 ab 15h)

18h50 – 19h20 Tour de France: Berichte und Interviews, ARD

20h30 Ligapokal: VfB Stuttgart – Bayern München, Halbfinale, PREMIERE + SPACK.1 live
PREM: Kommentator: Fritz von TuT, Moderator: Patrick Wasserziehr. Whl: 22h45, 0h45, 4h45, Do 8h45, 12h45, 16h45, 20h45
SPACK: Kommentator: Marcel Reif, Moderator: Sebastian Hellmann

21h30 MLB: LA Angels – Oakland Athletics, NASN live

Vorschau auf Donnerstag

10h30 MLB: St. Louis Cardinals – Chicago Cubs, NASN Tape
13h00 MLB: San Francisco Giants – Atlanta Braves, NASN Tape
14h30 Tour de France: Pau – castelsarrasin, 17te Etappe, 188km, EUROSPORT live (SPACK.1 ab 15h)
18h00 U19-EM/Frauen: Deutschland – Frankreich, Halbfinale, EUROSPORT live
18h50 – 19h20 Tour de France: Berichte und Interviews, ARD
20h00 MLB: Chicago White Sox – Detroit Tigers, NASN live
1h00 MLB: San Francisco Giants – Atlanta Braves, NASN live