Motorsport zum Sonntag

Ich sach es ja schon die ganze Zeit; der Kardinalsfehler der Formel 1: sie fahren im Sommer. Laßt sie im Winter fahren, helft notfalls mit Bewässerungsanlagen nach: sobald die Herren Glitsch und Rutsch auf der Fahrbahn sind, erhöht sich der Unterhaltungsfaktor um mehrere Größenordnungen und kann sogar aus einem Grand Prix von Ungarn etwas Unterhaltsames zaubern.

Das Qualifying für den GP von China war, sofern man nicht in roten Unterhosen schläft, sehr sehenswert. Im Gegensatz zu den Freien Trainings vom Vortage, fand das Qualifying unter Regen statt. Die Strecke wurde bis an die Aquaplaning-Grenze mit Wasser zugeschüttet.

Zudem spielt die Reifenmarke einen großen Einfluß. Bridgestone taugt derzeit nur bei trockener und abtrockender oder bei Monsunregenverhältnissen. Die Strecke von Shanghai lag aber genau dazwischen und damit im idealen Fenster für Michelin-Intermediate-Reifen.

Wie sehr die Bridgestone bei den Wetterverhältnissen neben der Spur waren, kann am Qualifying-Ergebnis abgelesen werden. Auf den Plätzen 13 bis 22 befindet sich nur ein michelinbereifter Wagen, der Rest Bridgestone. Auf den Plätzen 1 bis 12 nur Michelin-Reifen, mit der Ausnahme von Michael Schumacher.

In der ersten Qualifying-Session erwischte es die beiden Toyotas, die schon am ganzen Wochenende neben der Spur waren. Auch mit dabei die beiden Wagen von Spyker, formerly known as “Midland F1”. Die Holländer haben nun verkündet ab nächster Saison mit Ferrari-Motoren zu fahren.

In der ersten Session griff Michael Schumacher wegen der zu schwachen Intermediates von Bridgestone zu Full Wet und war mehr als 3 Sekunden hinter Alonso auf Platz 14. Es zeichnete sich also bereits ein Drama für die zweite Session ab: Schumacher musste noch irgendwo eine Sekunde finden um auf die ersten zehn Plätze für die dritte Quali-Session reinzurutschen.

Die zweite Session begann und Schumacher legte recht früh eine gute Zeit hin, war zirka 0,8s schneller als in der ersten Session. Doch in den letzten fünf Minuten der Session trocknete sich ansatzweise eine schnelle Spur auf dem Asphalt ab und die ganzen Michelin-Intermediates frassen die Rundenzeiten runter. Schumacher wurde im Klassement weiter nach unten gereicht. Drei Minuten vor Sessionende fuhr Michael Schumacher wieder raus, diesmal aber auf Intermediates. Während er noch in der Einführungsrunde war, fiel er im Klassement u.a. auch dank Massa raus. Bei auslaufender Zeit startete Schumacher seine Runde und sprang noch auf Platz 9, 1,7s hinter Alonso und Fisichella, beide mit sehr wenig Flügel unterwegs.

In der dritten Session passierte nichts mehr gewaltiges. Alonso und Fisichella dominierten das Feld mit 1,1s Vorsprung (bzw. 6 Zehntel). Michael Schumacher 1,4s dahinter auf Platz 6.

Vergleicht man die Sessions, fällt auf, das beide BMWs in der letzten Session 1 Sekunde langsamer unterwegs waren als in der zweiten Session. Die dürften entsprechend abgefüllt sein.

Das Rennen in Shanghai beginnt morgen um acht Uhr früh. Für morgen ist “wechselhaftes Wetter” angesagt, mit anderen Worten: die Meteorologie hat keine Ahnung wie es wird.

NASCAR

Das Qualifying für das 1,5-Meilen-Oval von Kansas ist absolviert. Es gab hinsichtlich der Chase keinen nennenswerten Ausfall. Am schlechtesten schnitten Mark Martin als 19ter und Danny Hamlin als 25ter ab, was aber auf diesem großen Oval kein Problem sein sollte.

Die beiden Spitzenreiter Burton und Gorden haben sich als 10te und 11te qualifiziert.

Polesitter ist Kasey Kahne, der 9te aus der Gesamtwertung. Mit 182 Punkten Abstand zum Führenden Burton, sind seine Hoffnungen auf den Titel eigentlich vorbei. Kansas gilt als seine letzte Chance, weil er ein starker Fahrer auf 1,5-Meilen-Ovalen ist (gewann drei der fünf Rennen diese Saison), von denen noch einige in dieser Saison im Programm sind (Lowe’s, Atlanta, Texas, Homestead).

T.O. und mehr oder weniger Pillen

Es ist die Woche des lädierten Sportlers.

Arthur Abraham kann dank mit 21 Schrauben unter Kontrolle gebrachten 2fachen Kiefernbruch zwischen fünfunddreißig Suppen auswählen.

Gerald Asamoah soll sich beim Spiel heute in Nancy das Bein gebrochen haben.

Shaun Alexander, Running Back bei den Seattle Seahawks, ereilte der Fluch des Madden. Nach Marshall Faulk 2002, Michael Vick 2003 und Donovan McNabb 2006 hat es nun mit Shaun Alexander bereits den vierten Athleten in den letzten fünf Jahren mit einer schweren Verletzung erwischt, kurz nachdem er für das Cover des aktuellen Madden NFL-Spiels (Computer-/Videospiel) posierte. Das Phänomen ist inzwischen als Madden Curse bekannt.

Alexander hat sich in der Partie gegen die NY Giants den Fuß gebrochen. Es ist nicht klar wann er wieder spielen kann. Erste Schätzungen am Montag sagten was von season ending injury. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es nur ein leichter Bruch ist, die Knochen sich nicht verschoben haben und er mit Spezialschuh sogar mittrainieren kann. Aktuell heißt es, er wird zirka vier Wochen fehlen.

Chris Simms, QB der Tampa Bay Buccs, wird von Carolinas Defense ziemlich auseinandergenommen. Bei einer Gelegenheit muss er angeschlagen das Feld verlassen und wird untersucht. Die Buccs glauben an Dehydration und Rippenprellung (sore ribs) und Simms geht später wieder aufs Feld… Nach dem Spiel fällt er auf, weil er etwas wirr reagiert und über Schwindelgefühle klagt. Er wird mit Blaulicht ins Krankenhaus verfrachtet, wo die Ärzte einen Riß der Milz feststellen und eine Not-OP ansetzen.

Es bestand wohl in der Tat Lebensgefahr – Achtung, ich bin Medizin-Laie –, da es bei einem Milzriß zu inneren Blutungen kommt. WR Keyshawn Johnson erzählt, wie ein guter Freund beim einem Football-Spiel an einem Milzriß gestorben ist.

“If I’m seriously injured, I’m going to know it, and I’m not going back in,” he said in a 40-minute response to a question about the Tampa Bay quarterback. “You don’t have to worry about me. If I don’t feel good, I’m not going back in. I’m not going to try to gut it out like that. I mean, you know, I don’t know what he felt, the symptoms or anything like that, but if I have any signs, any telltale where I’m not feeling good, I’m not doing it. I’m not going back in, so you can forget it. No coach is going to pressure me into going in, and no organization is going to pressure me into going in.”

In a free-ranging answer, he talked with some knowledge of the situation. He played in Tampa, and he knows the team physician. He lost a good friend from Los Angeles, who died on the field at the University of Arizona from a ruptured spleen. Johnson admitted he was both appalled and scared when he heard why Simms left the game and eventually landed in intensive care. He was utterly clear that under no circumstances would he have gone back in that game.

Wenn die Situation wirklich so ernst war, erstaunt es wie schnell die NFL zum Alltag übergegangen ist. Mal sehen ob Phil Simms, CBS-Analyst und Vater von Chris Simms am Sonntag ein Wort darüber verliert.

Das die Simms-Geschichte so schnell aus den Schlagzeilen verschwunden ist, lang auch am neuen Terrell-Owens-Zirkus in Dallas.

Im Laufe des gestrigen Tages schlug ausgehend von AP und ESPN die Meldung auf, dass der laute und umstrittene WR Terrell Owens in der Nacht nach einem Selbstmordversuch ins Krankenhaus gebracht worden ist. Gestern abend ist diese Meldung dann dementiert worden. Das hierzulande auf NASN ausgestrahlte “Score Tonight” brachte gestern die entsprechenden Ausschnitte aus den Pressekonferenzen und was sich vor dem Haus von TO abspielte.

Die Faktenlage ist: Owens hat sich vor 2 Wochen einen Knochen in der rechten Hand gebrochen. Owens nahm Dienstag abend Schmerzmittel ein. Seine persönliche Sprecherin kam in die Wohnung, sah die leere Pillendose und verständigte die Polizei. Owens kam ins Krankenhaus. Am Nachmittag gaben Owens und seine PR-Agentin eine Pressekonferenz in der sie erklärten, dass der Vorfall auf einem Mißverständnis beruhe. Die Ärztin glaubte angesichts der leeren Packung an einen Selbstmordversuch. Tatsächlich soll aber Owens die Packung nur verschüttet haben und zeigte Allergiereaktionen auf eine Kombination von Schmerzmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln.

Parcells bestätigte gestern, dass Owens sich bereits in den Tagen zuvor wegen der Schmerzmittel schlecht gefühlt hätte. Owens dementierte auf eine Pressekonferenz jeden Selbstmordversuch: “Ich sässe kaum auf diesem Stuhl, wenn man mir vor drei Stunden den Magen ausgepumpt hätte”.

Terrell Owens wirkte auf der Pressekonferenz sehr entspannt und in der Tat überhaupt nicht depressiv oder als ob man ihn im Krankenhaus nun stundenlang in die Mangel genommen hätte. Deshalb allseits Entwarnung.

Aber…

… hierzu läßt sich einiges an Kaffeesatz anmischen und spekulieren. Das erste was mir einfiel, als ich vom mutmaßlichen Selbstmordversuch Owens gehört hatte, war ein älterer Artikel vom honorigen Sports Illustrated-Kolumnisten Paul “Dr. Z” Zimmerman. Im letzten November, nachdem die Geschichte zwischen Owens und den Philadelphia Eagles in der Sackgasse war, schrieb Zimmerman:

My take on it is the same as the one I had when I wrote about Dimitrius Underwood, the former Viking No.1 draft choice who had a psychiatric breakdown.

I don’t have a serious background in that field, but I do know something about schizophrenia, based on the experiences of someone close to me. I think Owens has major psychiatric problems. In this day and age many such people, particularly schizophrenics, can be stabilized with the proper medication. But here’s where the psychiatric community falls short. It doesn’t really understand, I believe, why dealing with superior athletes is different from treating normal people.

The psychotic meds that I’ve seen tend to have a dulling effect. For the normal patient this is no big deal, except in the case in which there’s a major weight gain, but for a serious athlete it’s devastating. Their temple is their body. Who wants to lose that little edge, that pop that separates them from the herd? So they get off the meds, and they have an episode. Then they have to get back on them, and they lose the burst. It’s a vicious cycle.

Why do I think T.O. is a borderline schizophrenic? Because I’ve seen people with the disease who acted much in the same manner — having periodic outbursts, never satisfied unless they’re stirring up some kind of unrest, whether it’s warranted or not. I felt sorry for Underwood and the Bears’ DE, Alonzo Spellman, who both were schizophrenic affected, but It’s hard to feel sorry for T.O. because he has a real mean streak. Not only that but he’s a bully. You’ll notice that he saved his heaviest shots at Donovan McNabb for when the QB was the farthest down, physically and emotionally. When McNabb was on top of his game, T.O. didn’t bother him. I think Owens is headed for some serious problems unless he gets rid of the Drew Ronsenhaus types around him and gets some real treatment.

Eine Aussage die zehn Monate alt ist und nun wie eine Prophezeihung wirkt.

Es gibt einiges anderes das unrund wirkt. So z.B. die Aussage der völlig überdrehten PR-Agentin: “Warum sollte sich Terrell umbringen? Er hat 25 Millionen Gründe zum leben!” (Owens hat einen mit 25 Mio US$ dotierten Vertrag mit den Cowboys). Dafür das da nichts passiert ist, ist das die denkbar blödeste Aussage von einer PR-Agentin(!), die wohl nicht ganz bei der Sache war.

Dann die Geschichte mit dem Polizeiprotokoll der Geschehenisse. Noch am frühen Vormittag erhielten zahlreiche lokale Medien den Original-Polizeibericht. Am Vormittag dann eine Pressekonferenz eines Sprechers der Polizei von Dallas, dass er nicht wüsste, wie der Polizeibericht durchgesickert sei. Es gäbe nur einen offiziellen Bericht und jenen gäbe es nur bei ihm. Und dieser offizielle Polizeibericht weicht erheblich von dem Protokoll am Morgen ab.

Das Protokoll ist bei Smoking Guns eingescannt (Link bei American Arena gefunden)

Jener Bericht erwähnt, dass Owens im Beisein seiner Agentin versuchte, zwei weitere Pillen zu schlucken und die Agentin versuchte mit den Fingern im Mund die Pillen wieder rauszuholen. Konfrontiert mit dieser Aussage fiel der wortgewaltigen Frau auf der Pressekonferenz nur ein “Kann mich nicht erinnern” ein. Owens soll im Beisein der Polizisten bestätigt haben, dass er alle 35 Pillen geschluckt hat und dass er Selbstmord versuchen würde.

Dann Deion Sanders. Ich war überrascht zu sehen, dass Deion Sanders bereits am Mittag bei Terrell Owens im Haus war und sich dort um die Reporter kümmerte (Zu sehen auf “Score Tonight”). Es ist bekannt das Sanders und Owens enge Freunde sind. In seiner Funktion als Analyst beim NFL Networks nimmt Sanders kein Blatt vor dem Mund um seinen Kumpel zu verteidigen. Deion Sanders lebt zwar in Texas und hat es nicht allzuweit bis zu Owens, aber deutet die prompte Anwesenheit von Sanders nicht daraufhin, das hinter den Kulissen doch etwas Gravierenderes abgelaufen ist?

Deion Sanders, Zufall? Auch er ein extrovertierter, spaltender Spieler.

Und 1997 zweimal Selbstmord versucht.

Screensport am Wochenende: mit Pimmel und Nippeln

[Update Fr 15h44]: MLB-Begegnungen stehen fest. Wiederholungstermin College-Football korrigiert.

[Update Fr 9h20]: Ich musste den Freitag nochmal überarbeiten, weil ich den EUROSPORT-Montag für den Freitag hielt (Danke, Aimar). Fechten und Dropkick also erst am Montag und Damenhockey mit Deutschland–Indien heute doch live.


Die Wochenendausgabe von Screensport wurde diesmal mit Hilfe von 21 blutjungen Zahnarzthelferinnen und Kieferchirurgeusen zusammengestellt und ist so unvollständig und subjektiv, dass die Knochen krachen.

Eines jener Wochenende wo ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. Formel 1 fährt heuer in China. Qualifying und Rennen finden daher Sa. und So. um 8h morgens statt. Beim Fußball sehe ich auf Anhieb nur zwei Begegnungen die qua Zusammenstellung “Burner” sein könnten: Leverkusen gg. Schalke (So 17h) und das Madrid-Derby Real gg. Athletico (So 21h30)

Der US-Sport steht im Zeichen der letzten Spiele vor den Baseball-Playoffs, weswegen aktuell (Do. nachmittag) ein Großteil der Begegnungen auf NASN und PREMIERE noch nicht benannt worden sind.

Zusätzlich ist an diesem Wochenende ist eine Reihe von seltenen Sportarten auf den Bildschirmen des Landes wiederzufinden.

Randsportarten zum Wochenende

Hockey-WM der Frauen geht mit einer Reihe von Spielen live und als Aufzeichnung auf den beiden EUROSPORT-Kanälen weiter. Die deutschen Damen sind nach der 0:1-Niederlage im Auftaktspiel gegen Spanien leicht unter Druck. Am Freitag brauchts einen Sieg gegen Indien (18h EURO2)

Ich habe durchaus ein Faible für das elegante Fechten. Fechten-WM auf EURO. Erstmal am Freitag nur ein Einzelfinale als Appetizer (Fr 19h30). In der nächsten Woche gibt es Nachschub. Irrtum meinerseits, Fechten gibt es erst am Montag.

Am anderen Ende der Eleganz-Skala steht die Gewichtheben-WM, die EURO am Samstag- und Sonntagabend zeigt. Ich sehe es zugegebenermaßen weniger unter sportlichen Gesichtspunkten – nach der Farce um etliche Gewichtheber(innen) bei Olympia geht das erstmal nicht – sondern mehr unter “haste noch nicht gesehen“. Voyeurismus pur. Sich an den Brustnippeln und kleinen Pimmeln erfreuen, Staunen über die Körperbehaarung die in anderen Gegenden dieser Welt usus ist, Verblüffung wieviel Deformation Kopf, Nacken und Schulter ertragen können.

Ja, klar, ich bin mir schon bewusst, dass auf Handball nicht wirklich das Prädikat “Randsportart” zutrifft, aber hier nehme ich es als Schublade für alles außerhalb Motorsport, Fußball und US-Sport. Am Sonntag gibt es den zweiten Teil des ersten Champions League-Spieltag auf EURO2. Gummersbach mit einem Auswärtsspiel auf Island (19h) und der THW Kiel als Aufzeichnung (So 22h)

In diesem Sinne sei auch erwähnt, dass die BBL an den Start geht. Neue Sendezeit auf PREMIERE: So 17h. Die Einschaltquoten auf dem alten Sa 18h30-Termin fielen ins Bodenlose (teilweise 15.000 Zuschauer) nachdem PREMIERE das Sportportal einführte und damit kein Audience Flow von der Bundesliga zur BBL mehr vorhanden war. Sahen die ersten Spiele im November 2004 noch 50-60.000 Zuschauer (Z14-49), sind es in der letzten Saison nur noch knapp über 10.000 Zuschauer gewesen.

Diese Zuschauerzahl kann man für nicht doll halten, bewegt sich aber im Rahmen des Fußballs aus den Niederlande, Frankreich und Portugal (knapp oberhalb 15.000). Die DEL hat im übrigen knapp 50.000 Zuschauer.

Motorsport

Es hat sich dann unter der Woche bestätigt: PREMIERE hat sich die A1 GP-Rechte kurzfristig gesichert. Gezeigt wird das Qualfying (Sa 14h) und eine Übertragung am Sonntag (ab 14h05). Da das Hauptrennen erst um 15h beginnt und keine Übertragung des Sprintrennens um 11h stattfindet, spekuliere ich einfach, dass PREMIERE eine Zusammenfassung des Vormittagsrennen bereits um 14h versendet. Derartiges Vorgehen ist auch für nächstes Wochenende, bei den Rennen in Brünn angesagt.

Nicht nur die nur kurzfristige Sicherung der TV-Rechte deutet an, dass die Übertragungen der A1 GP auf nur kleiner Flamme gekocht werden. Lt. TV-Guide wird es vom Rennen in China Anfang November keine Übertragungen am frühen Morgen geben, sondern nur Aufzeichnungen am Vormittag.

Ich persönlich bin nicht wirklich vom Konzept der A1 GP begeistert. Es war mal nett es probiert zu haben, aber diese Nationenwertungsgeschichte zu Ungunsten der Fahrer, funktioniert m.E. nicht. Motorsport ist nun mal ein Fahrersport und wer den Fahrer zugunsten der Nation ausblendet, nimmt der Veranstaltung sehr viel Farbe.

Formel 1

Formel 1 mit dem GP von China. Qualifying Samstag um 8h und Rennen am Sonntag um 8h. Die Strecke von Shanghai hat einige durchaus dolle Merkmale, wie diese atemberaubende lange Gegengerade oder diese “Schneckenkurve” ausgangs der Start/Ziel die immer mehr zumacht. Dem F1-Rennen im letzten Jahr hat es aber auch nicht zu mehr Spannung verholfen.

Die Saison selber sorgt wider Erwarten doch noch für erhöhten Puls. Zum einen weil Renault technisch den Anschluß verloren hat, u.a. dank der Schwingungsdämpfergeschichte, und zum anderen weil Alonso und Briatore unnötig Nerven und Kraft für einen Psychokrieg gegen Gott und die Welt verpulvern.

Die Karten könnten in Shanghai neu gemischt werden. Die Strecke hat einige für das Set-Up anspruchsvolle Kurven. Michael Schumacher hatte im letzten Jahr mehrere Dreher in der Schnecken-Kurve gehabt. Alonso gewann im Vorjahr das Rennen und das Qualifying.

NASCAR NextelCup

Dramatisches Rennen in Dover am letzten Wochenende, bei dem es etliche Fahrer aus der Chase zerrissen hat. Kevin Harvick? Als Führender in der Gesamtwertung früh mit Motorschaden zurückgefallen, wurde 32ter und fiel in der Gesamtwertung auf Platz 5 (54 Punkte Rückstand). Kasey Kahne? Musste in eine andere Karre. In der Gesamtwertung von 8 auf 9. Kyle Busch? Motorschaden, bleibt 10ter mit schon 224 Punkten Rückstand.

Matt Kenseth? Wehrte rundenlang die Attacken von Jeff Burton an der Spitze des Rennens ab. nach knapp 6 Runden währenden Angriffen musste Kenseth Burton dann vorbeilassen und stürzte in der letzten Runde von Platz 2 auf 10 ab, weil Benzin ausging.

Jeff Burton konnte durch seinen Sieg sich an die Spitze der Gesamtwertung setzen, Jeff Gordon als Renndritter auf Platz 2 (6 Punkte dahinter). Kenseths Schaden durch sein Benzinproblem hält sich in Grenzen. Er bleibt in der Gesamtwertung auf Drei (18 Punkte). Verlierer des Wochenendes Harvick, der vier Plätze verlor, sowie Kyle Busch und Kasey Kahne, die mit 224 bzw. 182 Punkten Abstand sich nun wohl schon von der Meisterschaft verabschieden können.

An diesem Wochenende fahren die 43 Fahrzeuge auf dem 1,5-Meilen-Trioval von Kansas. Banking bei leicht unterdurchschnittlichen 15 Grad.

Im letzten Jahr gewann Mark Martin Anfang Oktover das Rennen vor Biffle, Edwards, Stewart und Kenseth. Das rennen dauerte knapp unter drei Stunden und dah 7 Gelblichtphasen. BTW: der 48jährige Martin hat angedeutet, dass er auch 2007 und 2008 noch fahren könnte.

Champ Cars

Keine Fernsehneuigkeit im eigentlichen Sinne, aber die Champ Car-Serie wird, unter Vorbehalt, nächstes Jahr zweimal in Europa fahren. Avisiert sind Rennen Ende September in Assen und Oschersleben. Dabei soll das Rennen in Assen auf dem dann wiederhergestellte 7,7km langen Layout von 1955 stattfinden (grandprix.com)

Juan Pablo Montoya ist nun endlich aus seinem McLaren-Vertrag draußen und kann Stock Cars testen. Sein erster Renneinsatz wird in der ARCA-Serie am Freitag in einer Woche sein. Es wird versucht Montoya noch dieses Jahr in der NASCAR-Serie fahren zu lassen.

Fußball

Ungewohnter Hinweis zur ungewohnten Sendezeit: Rudi Brückners Doppelpaß-Surrogat “Dropkick” auf EUROSPORT kommt schon am Freitag, 18h30 und diesmal, vermutlich als Champions League-Nachklapp gedacht, mit Felix Magath und Marcel Reif.

Aktuell liegen mir von ARENA kaum Kommentatorenansetzungen für den Samstag und Sonntag vor (Nachtrag: die Ansetzungen werden gerade, zwischen 19h30 und 21h00 Stück für Stück nachgetragen. Da macht wohl jemand Überstunden).

Wenn schon der letzte Bundesliga-Spieltag sich als Langweiler entpuppt hat, was wird dann erst an diesem Wochenende bei diesen Ansetzungen? Am Samstag gefällt mir am ehesten noch Frankfurt – HSV. Das Drama um den HSV sollte hinlänglich bekannt sein und Frankfurt kommt, nach Lage der Dinge am Do. 19h30, eher breitbrustgestärkt aus den Europapokalspielen.

Am Sonntag kommt es zumindest per Namen zum -äh- “namhaften” Duell zwischen Leverkusen und Schalke. Leverkusen mit lauem Bundesligastart, Schalke mit der Wackelpartie in Nancy (grandiose Umschreibung, dafür, dass ich das Endergebnis noch nicht kenne).

Aus Spanien gibt es Barcas Auftritt bei den Basken-only-Club Athletic Bilbao (Sa 22h25, ARENA). Weitaus mehr Thrill liegt in der Partie Real gegen Atletico (So 19h30 ARENA), die nicht nur örtlich, sprich madrilenische Nachbarn sind, sondern auch tabellarisch auf den Plätzen 3 und 4 liegen.

Die sind auch Tabellennachbarn: Bolton und Liverpool (Sa 13h45). Und die trennen nur drei Punkte: Chelsea gg. Aston Villa (Sa 16h). Und die auch: Sheffield gg. Middlesbrough (Sa 18h15). Außerdem am Sonntag: ManU gg. Newcastle (16h) und Tottenham beim Ex-Tabellenführer Portsmouth (17h).

Aus Frankreich, Holland und Italien gibt es nichts, weswegen ich an die Tastatur müsste.

US-Sport

Mach ich einfach so wie letzte Woche: kommt in einem gesonderten Eintrag.

Freitag, 29.9.2006

5h00 Formel 1: 1tes Freies Training aus Shanghai, PREMIERE + n-tv live
(Whl: 6h50, 11h, 13h, 19h30, 2h25)

8h00 Formel 1: 2tes Freies Training aus Shanghai, PREMIERE + n-tv live
(Whl PREM: 10h, 12h, 14h, 20h30, 1h, 3h25) Wiederholungen aus den Freien Trainings bei n-tv um 11h und 14h

14h00 Hockey-WM/F: England – Niederlande, EUROSPORT live

16h00 Hockey-WM/F: China – Spanien, EUROSPORT 2 live

18h00 Zweite Liga, 6ter Spieltag, ARENA live
mit Isabella Müller-Reinhardt
Opt1: Unterhaching – Lautern, Mod:St. Bohlen, Komm:Sprenger, Konf:Schmettau (Whl: Sa 13h)
Opt2: Paderborn – Köln, Mod:Krebs, Komm:Blunck, Konf:Seemann (Whl: 23h15, Sa 9h)
Opt3: Koblenz – Offenbach, Mod:Ockert, Komm:Veltmann, Konf:Seveneik (Whl: 3h50, Sa 11h)

18h00 Hockey-WM/F: Indien – Deutschland, EUROSPORT 2 live

20h30 Bundesliga, Dortmund – Hannover 96, 6ter Spieltag, ARENA live
(Whl: 1h20) Mod:Gätjen, Komm:Born, Rep:Schulz

20h45 Serie B: Arezzo – Bari, 5ter Spieltag, EUROSPORT 2 live

21h00 MLB: Washington – Philadelphia, NASN Tape
(Whl: 4h30)

1h00 MLB: Florida – Philadelphia, NASN live

5h00 Formel 1: 3tes Freies Training aus Shanghai, PREMIERE + n-tv live
(Whl: Sa 6h45)

Samstag, 30.9.2006

8h00 Formel 1: Qualifying aus Shanghai, PREMIERE + RTL live
(Whl: 10h, 13h, 14h, 18h15, 22h30, 2h30, 5h30) RTL mit Vorberichten ab 7h45, ab 7h mit Zsf. 3tes Freies Training

10h00 Hockey-WM/F: England – Niederland, EUROSPORT 2 75min

11h30 CFL: Winnipeg Blue Bombers – Montreal Alouettes, NASN Tape
(Whl: )

11h30 Hockey-WM/F: Indien – Deutschland, EUROSPORT 60min

12h30 – 14h00 Ringen-WM, EUROSPORT live

13h45 Premier League: Bolton – Liverpool, 7ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 3h30)

14h00 Hockey-WM/F: Südkorea – Australien, EUROSPORT 2 live

14h05 A1GP aus Zandvoort, Qualifying, PREMIERE live
(keine Whl)

15h30 Bundesliga, 6ter Spieltag, ARENA live
mit Oliver Welke (Whl: 0h20, So 10h30)
Opt1: Wolfsburg – Bayern München Komm:Forster, Konf:Hansch
Opt2: Werder Bremen – Gladbach Komm:Küpper, Konf:Born (Whl: Mo 14h15)
Opt3: Frankfurt – HSV (Whl: So 10h30) Komm:Buschmann, Konf:Laaser
Opt4: Nürnberg – Mainz 05 Komm:A.Koch, Konf: G.Koch
Opt5: Alemannia Aachen – Bochum (Whl: So 8h30) Komm:Mielke, Konf: Pfandt
Opt6: Bielefeld – Cottbus Komm:C.Fuß, Konf:Groß

16h00 Premier League: Chelsea – Aston Villa, 7ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 22h30, So 10h15)

17h30 – 4h00 American LeMans aus Petit Le Mans, MOTORS live

18h00 Hockey-WM/F: Südafrika – Argentinien, EUROSPORT 2 live

18h15 Premier League: Sheffield – Middlesbrough, 7ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 1h15, So 8h, 5h)

18h30 College Football/SEC: LSU Tigers – Mississippi State Bulldogs, NASN live
(Whl: So 6h00) Broadcaster: Lincoln Financial Sports. Ab 18h00 SEC-Magazin

19h15 MLB: St. Louis – Milwaukee, PREMIERE live
(Whl: So 2h, Mo 12h40)

19h30 Euroliga-Eintopf, PREMIERE live
(keine Whl)
ab 19h30: Willem II Tilburg – Roda Kerkrade
ab 20h00: Excelsior Rotterdam – Sparta Rotterdam
ab 20h00: Monaco – Le Mans und Valenciennes – Bordeaux

20h30 Serie A: FC Torino – Lazio Rom, 5ter Spieltag, ARENA live

21h30 College Football/SEC: Florida Gators – Alabama Crimson Tide, NASN live
(Whl: So 8h30) Broadcaster: CBS

22h00 – 24h00 Gewichtheben-WM: Finale Männer -56kg, EUROSPORT live

22h25 Primera Division: Bilbao – Barcelona, 5ter Spieltag, ARENA
(Whl: 2h55) Spiel wird bereits 22h angepfiffen. Entweder kommt das Spiel abgeschnitten & live oder komplett & zeitversetzt.

1h00 MLB: San Francisco – LA Dodgers, NASN live
(Whl: Mo 15h30)

5h45 Fußball, Österreich: Rapid Wien – Mattersburg, 11ter Spieltag, PREMIERE Tape
(keine Whl)

Sonntag, 1.10.2006

8h00 Formel 1: Rennen aus Shanghai, PREMIERE + RTL live
(Whl PREM: 10h30, 12h30, Mo 20h, Di 21h, Whl RTL: 12h45 ) PREM + RTL mit Vorberichten ab 7h

11h30 College Football: Nebraska Cornhuskers – Kansas Jayhawks, NASN Tape
(keine Whl)

12h30 Eredivisie: Utrecht – Ajax, 6ter Spieltag, PREMIERE live
(keine Whl)

13h45 Hockey-WM/F: Niederlande – Spanien, EUROSPORT 2 75min

14h00 Zweite Liga, 6ter Spieltag, ARENA live
Opt1: Greuther Fürth – Burghausen
Opt2: Karlsruher SC – Augsburg
Opt3: Erzgebrige Aue – Freiburg (Whl: Mo 12h15)
Opt4: 1860 München – CZ Jena
Opt5: RW Essen – Braunschweig

14h10 A1 GP aus Zandvoort, Hauptrennen, PREMIERE live
(keine Whl)

14h30 DEL: Kölner Haie – Frankfurt Lions, 8ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 24h, Mo 6h, 16h10)

14h30 College Football/PAC10: UCLA Bruins – Stanford Cardinals, NASN Tape
(keine Whl)

15h00 Serie A: AC Milan – AC Siena, 5ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl23h45, Mo 8h45, 5h15

15h30 Fußball, Österreich: Grazer AK – Austria Wien, 11ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: Di 4h)

16h00 Premier League: Man Utd – Newcastle, 7ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 19h05, 1h30, Mo 10h30)

17h00 Bundesliga, 6ter Spieltag, ARENA live
mit Oliver Welke (Whl: 0h20, So 10h30)
Opt1: Leverkusen – Schalke
Opt2: Hertha BSC – Stuttgart

17h00 Premier League: Tottenham – Portsmouth, 7ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 3h15, Mo 12h15)

17h00 BBL: ALBA – Bonn, 1ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: Mo 11h10, 14h40)

17h30 Handball, CL: Yuzhny/UKR – Valladoli/ESP, 1ter Spieltag, EUROSPORT 2 live

19h00 NFL: New York Jets – Indianapolis Colts, NASN live
(Whl: 5h30)

19h00 Handball, CL: Reykjavik – Gummersbach, 1ter Spieltag, EUROSPORT 2 live

19h30 Primera Division: Real Madrid – Atletico, 5ter Spieltag, ARENA Tape
(Whl: 1h35)

20h05 NASCAR-NextelCup vom Kansas Speedway, PREMIERE live
(Whl 210min: Mi 1h)

20h30 – 22h00 Gewichtheben-WM: Finale Männer -62kg, EUROSPORT 2 live

21h00 Ligue 1: St. Etienne – Paris St. Germain, 8ter Spieltag, PREMIERE live
(Keine Whl)

21h30 Serie A: Cagliari – Inter, 5ter Spieltag, ARENA Tape
(Whl: 3h30)

22h00 NFL: Cincinnati Bengals – New England Patriots, NASN live
(Whl: Mo 5h30)

22h00 Handball, CL: Gudme – THW Kiel, 1ter Spieltag, EUROSPORT 2 75min

22h00 – 24h00 Gewichtheben-WM: Finale Frauen -48kg, EUROSPORT live

0h15 Hockey-WM/F: Deutschland – China, EUROSPORT 60min

2h00 NFL, Sunday Night Game: Chicago Bears – Seattle Seahawks, NASN live
(Whl: Mo 10h) Broadcaster: NBC, Michaels + Madden

Vorschau auf Montag

12h00 Hockey-WM/F: Japan – Australien, EURO
14h00 Hockey-WM/F: Südafrika – USA, EURO
16h00 Hockey-WM/F: Argentinien – Südkorea, EURO

13h00 und 15h00 Zwei aufgezeichnete Spiele vom letzten MLB-Spieltag, NASN

18h30 NFL: TEN–DAL, NASN
21h00 NFL: STL–DET, NASN
2h30 Monday Night: PHI–GB, NASN

18h30 Dropkick mit Felix Magath & Marcel Reif, EURO
20h15 Zweite Liga Rostock – Duisburg
20h45 Serie B: Triestina – Mantova

19h30 Fechten, EURO
20h Gewichtheben-WM

Screensport am Donnerstag: Voll.

Uuups, schon lange nicht mehr an einem regulären Werktag mir so einen Wolf geschrieben. Ein durchaus gut abgehangener Ballsport-Donnerstag gibt einen Vorgeschmack auf ein dicht gepacktes Wochenende.

Wer will, kann sich von 15h bis 23h mit mit acht Spielen UEFACup-Fußball durch den Tag hangeln. Abgesehen vom Frankfurter Kantersieg im Hinspiel (alle mit dem Finger melden, die in den letzten 20 Jahren die Wörter “Frankfurt” und “Kantersieg” im Zusammenhang mit Fußball mal nebeneinander stehen hatten) sind die anderen drei Spiele mit deutscher Beteiligung spannend. Die Spiele gibt es auf BÄH und im ZDF. PREMIERE bringt dreimal UEFAcup mit österreichischen Mannschaften und EUROSPORT ein tendenziell eher spannungsarmes Spiel mit den Hotspurs, die zuhause ein 1:0 aus dem Hinspiel über die Zeit retten dürfen.

Champions League war nicht nur gestern und vorgestern, sondern auch heute, wenn der Handball erste Schritte unternimmt, um sein Club-Premiumprodukt an ein festen Wochentag zu etablieren. Zwei Spiele auf EUROSPORT. Um 18h30 das Spiel mit deutscher Beteiligung: Flensburg-Handewitt gegen Zagreb. Drei weitere Spiele gibt es auf EUROSPORT am Sonntag (soviel zur Etablierung des Donnerstags als Handball-CL-Tag).

MLB live um 19h mit Detroit gegen Toronto auf NASN. Das Spiel dürfte vorallem für die Twinkies-Fans interessant sein, denn es ist das letzte “schwere” Spiel der Tigers. Nach Toronto geht es zu Spielen gegen Kansas City, während die Twins die White Sox empfangen.

Am frühen, sehr frühen Morgen startet die Formel 1 in Shanghai.

Kurz und Schmerzlos

ARENA bringt Spiele der Volleyball-WM (Damen ab Ende Oktober, Herren ab Mitte November). Bemerkenswert: 1.) ARENA verwässert sein Profil als Fußballsender und positioniert sich als Sportsender (gerüchteweise hieß es im Sommer, das ARENA um Handball mitbieten würde).
2.) ARENA hat die Exklusivrechte für Deutschland, Österreich und Schweiz erworben. Obwohl ARENA derzeit nur in Deutschland zu erhalten ist (und in österreichischen Sportbars). Ist weitere Verbreitung geplant?
3.) Was ist die Intention für den Rechtekauf? Okay, die Rechte waren billig, aber es ist ja nicht so, dass man ausgerechnet im November überhaupt nichts zu senden hätte. Immerhin wollen 9 Bundesliga-, 9 Zweitliga-, 3 Primera Division und einige Serie A-Spiele wiederholt werden. In der Winterpause warten auf ARENA ganz andere Probleme.

Während die Telekom große Töne spuckt und das Streaming-Angebot von Grid-TV für den HSV anpinkelte (die würden nicht binnen einer Stunde nach Ende Bundesliga-Spiel, die Partie hochkriegen), sollen es Telekom und PREMIERE auch an diesen Champions League-Spieltag wieder nicht geschafft haben, ein reibungsloses Streaming-Angebot zu schaffen. SAT+KABEL meldet, dass ab 20h17 die Server wieder zusammengebrochen seien.

Donnerstag, 28.9.2006

15h00 UEFA-Pokal: Odense – Hertha, 1te Runde/Rückspiel, BÄH live
mit Frank Buschmann. Hinspiel 2:2

18h00 UEFA-Pokal: Rückspiele, 1te Runde, BÄH live
Vorberichte ab 17h30
Nancy – Schalke mit Uwe Morawe, Hinspiel 0:1
Bröndby – Frankfurt mit Thomas Herrmann, Hinspiel 0:4

18h30 Handball, CL: Flensburg-Handewitt – Zagreb, 1ter Spieltag, EUROSPORT live
(Whl 75min: 22h auf EURO2 )

18h30 UEFA-Pokal: Pasching – Livorno, 1te Runde/Rückspiel, PREMIERE live
Vorberichte ab 18h15, Hinspiel: 0:2

19h00 MLB: Detroit – Toronto, NASN live
(Whl: 5h30)

19h30 DEL: Eisbären Berlin – DEG, PREMIERE live
(Whl: 1h, Sa 11h)

20h30 UEFA-Pokal: Leverkusen – Sion, 1te Runde/Rückspiel, ZDF live
Mit Thomas Wark. Hinspiel 0:0

20h30 Handball, CL: Wisla Plock/POL – Roter Stern Belgrad, 1ter Spieltag, EUROSPORT live

20h45 UEFA-Pokal: Österreich, 1te Runde/Rückspiel, PREMIERE live
Vorberichte ab 20h30
Austria Wien – Legia Warschau, Hinspiel 1:1
Blackburn – Salzburg, Hinspiel 2:2

21h00 UEFAcup: Tottenham Hotspurs – Slavia Prag, 1te Runde/Rückspiel, EUROSPORT live
Hinspiel 1:0

1h00 MLB: NY Yankees – Baltimore, NASN live
(Whl: Fr 10h30, 18h30)

5h00 Formel 1: 1tes Freies Training aus Shanghai, PREMIERE + n-tv live
(Whl PREM: Fr 6h50, 11h, 13h, 19h30, 2h25)

Vorschau auf morgen

Formel 1, Freies Training um 5h und 8h auf n-tv und PREM

Screensport am Mittwoch

Heute beginnt die Hockey-WM der Frauen mit vier Übertragungen auf den beiden EUROSPORT-Kanälen.

Ansonsten steht der zweite Tag der Champions League an, zu dem ich nach dem gestrigen Abend gar nicht groß was sagen will. Scheiß Spiele, Scheiß Übertragungen und wieder sich in der Ansicht bestätigt gefühlt, das Deutschland nicht genügend Kommentatoren haben kann, wenn Premiumsender PREMIERE Potofski aus der Mottenkiste rausholt und in der Konferenz versendet und gestern abend nur auf einer einzigen Einzeloption einen deutschen Kommentar anbietet (mich würden die Abrufzahlen für den Stream von Bukarest – Lyon interessieren). Ich hätte nicht gedacht, dass ich das nochmal in meinem Leben sagen würde, aber Effenberg, du warst gestern mein Sonnenschein (Mondschein?) am Abend.

Mittwoch 27.9.2006

12h00 Hockey-WM/F: Niederlande – Indien, EUROSPORT live

14h00 MLB: Detroit – Toronto, NASN Tape
(Whl: 22h30)

14h00 Hockey-WM/F: Australien – Südafrika, EUROSPORT 2 live

16h00 Hockey-WM/F: Spanien – Deutschland, EUROSPORT 2 live

17h30 WM-Quali/F: Russland – Deutschland, ARD live

18h00 Hockey-WM/F: Argentinien – USA, EUROSPORT 2 live

18h30 Champions League: Spartak Moskau – Sporting Lissabon, 2ter Spieltag, PREMIERE live

20h45 Champions League: 2ter Spieltag, PREMIERE live
Inter – Bayern
Werder – Barcelona (auch im Free-TV)
Schachtjor Donezk – Piräus
Levski Sofia – Chelsea
Liverpool – Galatasaray
Bordeaux – PSV
Valencia – AS Rom

Champions League: ZSKA Moskau – HSV 1:0

[20h30] Thomas Doll ist keiner der in Interviews wirklich substantielles sagt. Die eigentlichen Aussagen stecken eher in Tonalität oder Gesamtausrichtung seiner Statements.

Doll machte einen niedergeschlagenen Eindruck, ist sich bewusst, dass der HSV derzeit sehr, sehr viele Baustellen hat, aber gleichzeitig dank Verletzungen und Sperren nicht sehr viel Spielraum hat. Entsprechend vorsichtig klang Doll was irgendwelche Konsequenzen aus dem Spiel betrifft. Sehr viel mehr als sich mal wieder zusammenzusetzen kann Doll erst mal nicht machen. Erst in zwei Wochen kommen die ersten Jungs aus der Rotsperre wieder zurück.

[20h20] 1:0 Endstand Junge, Junge, das war vom HSV gegen einen schwachen, passiven Gegner so unterirdisch, so willenslos, so unkreativ, das ist eine neue Definition von “Schlecht” gewesen.

Es gab in dieser Partie nicht ein Jota, nicht ein Ereignis aus dem man irgendwie Hoffnung auf Besserung saugen könnte. Der HSV hängt in den Seilen. Auch wenn mathematisch in der CL noch einiges drin ist, ich sehe schwarz. Und ich weiß auch nicht was Doll jetzt noch an Rhetorik rauskramen kann, um die Geschichte heute irgendwie noch weißzuwaschen.

[20h11] 86te Rote Karte Lauth Yeah, das nächste HSV-Pflichtspiel dass der HSV nicht mit 11 Mann zu Ende bringt. Ausgerechnet Phlegma-Benny. Allerdings eine wüste rote Karte: Lauth im Kopfballduell, fährt die Ellenbogen aus, aber nichts, was man im Spiel nicht dutzendfach gesehen hätte.

Die Saison ist grob geschätzt 7-8 Wochen alt, und der HSV hat seine 6te Rote Karte in dieser Saison kassiert.

[20h06] 81te Der Elan des HSVs ist aufgrund der mangelnden Effizienz inzwischen verpulvert. Kaum noch Druck des HSVs. Wie verzweifelt der HSV ist? Thomas Doll zieht als dritte Einwechslung Benny Lauth (für Ljuboja), dem diese Partie an Phlegma über weite Strecken ebenbürtig gewesen ist.

[19h55] 69te Doppelwechsel beim HSV. Trochowski und Guerrero kommen rein. De Jong (nicht Wicky!) und Sorin raus.

[19h51] 66te Das Spiel ist etwas ansehnlicher geworden, weil der HSV mit etwas mehr Verzweifelung und Risiko spielt und ZSKA für Gegenangriffe das Tempo erhöht.

Was der HSV allerdings an Zuspielen in oder an den Strafraum versucht, ist unterirdisch.

[19h45] 59te 1:0 Dudu Ecke, Kopfball, Tor. Zweite Kopfballchance von Dudu. Zum zweiten Mal das Sanogo nicht eng genug beim Mittelfeldmann steht.

Siehe unten: HSV muss kommen und Doll muss Trochowski ASAP reinbringen. Dem Spiel kann dieses Tor nicht schaden, denn noch lebloser kann es nicht mehr werden.

[19h39] 54te Der HSV-Spielaufbau stimmt in so vielen Belangen nicht… sobald der Ball über die Mittellinie geht, ist der ballführende Spieler die ärmste Sau. Die 3-4 Spieler vor ihm, sind längst in die Spitze gelaufen und gedeckt und hinter dem Ball rückt keiner nach. Wenn dann ein Mann wie der technisch limitierte Mathijsen an der Mittellinie den Ball führt, dann ist er das personifizierte Fragezeichen, kommt möglicherweise gar auf den Gedanken selber zu gehen und das Dribbling zu suchen und hat spätestens drei Zehntel Sekunden später den Ball abgenommen bekommen. Kein Tempo, keine Raumaufteilung, kein Plan, keine Laufwege, da ist gar nix! Mit der Nichtnominierung von Trochowski hat Doll die letzten Spurenelemente Spielaufbau gekillt. Bringt Doll beim 0:0 Trochowski nicht mehr in diese Partie rein, ist klar, dass er nur ein Unentschieden halten will.

54 Minuten gespielt und es hat nicht eine einzige HSv-Torchance gegeben.

[19h34] 49te Anpfiff mit einem, etwas offensiveren, Wechsel beim ZSKA. Auswechsellos geht der HSV in die zweiten 45 Minuten Dienstzeit.

Es ist eines dieser Spiele, bei denen man nach 30 Minuten ganz schrecklich bereut, mit dem Bloggen angefangen zu haben, weil es so etwas von gar nichts zu erzählen gibt.

[19h15] 45te Zum Abschluß der ersten Halbzeit gibt es nach einer Ecke noch einmal eine gute Moskauer Chance per Kopfball. Die Partie ist ansonsten bislang unterirdisch. Wenig Ballsicherheit bei beiden und bei Moskau regiert Vorsicht. Oder Bocklosigkeit. Ein bißchen mehr Angriffigkeit gegen diese schwachen Hamburger, ein bißchen mehr Druck auf Mahdevikia und Mathijsen, und die Tore wären schon gefallen.

[19h11] 42te Der HSV hat sich wieder beruhigt, nicht zuletzt, weil es absolut lächerlich ist, was ZSKA Moskau im Heimspiel macht. Kein Nachsetzen, keine frühen Angriffe, stattdessen weit zurückgezogen. Moskau scheint in den letzten Minuten der ersten Halbzeit fast auf Konter zu setzen.

[19h06] 37te Der HSV wankt in die Halbzeit. Man verliert immer mehr die Ordnung, überhaupt kein Spielaufbau mehr. Entweder wird der Ball nach vorne gedroschen oder man verliert ASAP den Ball.

[19h03] 34te Die Partie nimmt an Fahrt auf, der HSV rückt nicht schnell genug nach hinten und ZSKA konnte durch einige schnelle Kombinationen die HSV-Abwehr in die Bredouille bringen. Zwei gute Chancen.

[18h59] 30te Die magische Zahl ist “6”. Ich habe mal in den letzten fünf Minuten Pässe gezählt. Von keiner der beiden Mannschaften gab es Kombinationsspiel mit mehr als 5 Stationen. Spielerisch befindet sich die Partie auf einem Niveau vergleichbar mit der Lebensqualität in Russland.

Eben die zweite Torchance für Moskau, als Mathijsen bei einer Flanke doof steht und ein Moskauer den Ball 1m neben das Tor köpfen kann.

Weil die Frage in den Kommentaren kam: Fuss sitzt wohl wirklich in Moskau. Hatte sich gestern(?) mit Doll unterhalten und kannte heute das Wetter in Moskau.

[18h53] 24te Beide Vereine spielen sich nicht gerade in einen Rausch. Bis auf die eine Moskauer Chance gab es noch nichts wo die Torleute hätten eingreifen müssen. Statistisch hat der HSV mehr Ballbesitz (52%), aber dank der Hilflosigkeit fühlt es sich anders an.

Moskau leidet seit einigen Minuten darunter, dass sie nicht mehr die Flügel konsequent bespielen.

[18h48] 19te Der Spielaufbau des HSVs ist unpräzise wenn er schnell ist und ideenlos, wenn er so langsam ist, dass die Moskauer aufrücken können.

Hamburgs Arne Friedrich heißt Mathijsen, der aktuell keinen Pass länger als 5 Meter gebacken bekommt. Dafür dass er in Abwesenheit von Demel und Atouba den linken Flügel beackern soll, ist das natürlich karg. Wenn nicht Sorin oder Ljuboja aushelfen, ist links spielerische Wüste.

[18h44] 15te Erste Torchance für Moskau, als sie sich zu dritt im Strafraum auf engstem Raum den Ball zuschieben können, Wächter kann mit dem Fuß einen Drehschuß abwehren.

[18h42] 13te Lt. PREMIERE sollen 80 HSV-Fans in der Moskauer U-Bahn von russischen Hools angegriffen worden sein. Es soll aber keine Verletzten gegeben haben.

[18h39] 10te Moskau kommt etwas stärker auf, entweder über die Mitte oder links, wo Mahdevikia in der Hamburger Defensive nicht souverän wirkt.

[18h34] 5te Das Tempo ist in den Anfangsminuten nicht besonders hoch, auch nicht von ZSKA Moskau, die nicht wirklich mit einem Sturmlauf beginnen. Die Spielanteile sind gleichmäßig verteilt.

[18h32] 3te Minute Sorin hat eben mit einem Freistoß in den Untiefen des Mittelfelds einen ersten Standard in Hamburg übernommen, weiteres Anzeichen für die Machtübernahme des kleinen Argentiniers. Reingabe gerät zu kurz.

[18h17] Mannschaftsaufstellung von Thomas Doll: Trochowski ist nicht in der Anfangsaufstellung. Stattdessen spielt Thomas Doll vermutlich defensiver mit De Jong und Wicky als Doppelsechs, also: 4-2-2-2. Kann ich nicht nachvollziehen, denn Trochowski war zumindest bei den Standards wertvoll und Wicky zuletzt eher von der Rolle.

Screensport am Dienstag

Europa kickt

Zweiter Spieltag der Champions League. Bremen (im Free-TV) und Bayern spielen morgen, das depressiv veranlagte Sorgenkind aus Hamburg ist nach Moskau gereist und bespielt heute ab 18h30 den ZSKA Moskau.

Der Tabellenführer der russischen Liga ZSKA Moskau verlor am Samstag das Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Lok mit 1:2. Was man so alles als Spielbeobachter erleben kann, hat Werner Bröcker für das Hamburger Abendblatt aufgeschrieben. Laut Hamburger Abendblatt tritt der HSV mit der gleichen Formation wie gegen Werder an. Nur Wächter steht für Kirschstein im Tor.

Endlich mal unveränderte Aufstellung. Mal sehen ob der HSV auf das Werder-Spiel aufbauen kann. Angesichts des 0:0 zwischen Porto und ZSKA Moskau kann man sich darüber streien ob ZSKA oder Porto der Zählkandidat in der Gruppe ist. Sollte es aber eine verdiente Niederlage für den HSV setzen, kann die Champions League sowie die restliche Hinrunde abgeschrieben werden. Dann wird der HSV genug zu tun haben, um sich bis zur WInterpause nicht allzu tief einzubuddeln und in der Rückrunde einen Marsch gen UEFAcup-Plätze zu starten.

Letzte Woche Baseball

Bis nächsten Sonntag läuft noch die regular season. 5-6 Spiele vor Schluß hat sich an der Playoff-Situation nicht viel geändert. Einzig die beiden New Yorker Mannschaften sind fest drin.

In der American League stehen im Osten die NY Yankees als Divisionsmeister als einziger Playoff-Teilnehmer fest. Im Westen wackeln die Oakland Athletics etwas, drei Niederlagen am Stück. Aber ihr Gegner um den Divisionstitel, die LA Angels, sind noch 5 Siege weg bei noch 6 ausstehenden Matches (vier davon gegen die A’s). Nach menschlichem Ermessen ist das nicht mehr zu schaffen.

In der AL Central hat sich der Titelverteidiger White Sox nach einer 1:14-Klatsche in Cleveland von den Playoff-Ambitionen verabschiedet. Es bleibt bei der Frage ob Detroit oder Minnesota die AL Central gewinnt. Der Verlierer bekommt die Wild Card.

In der National League haben die Mets im Osten den Titel abgeräumt. Die anderen beiden Divisionstitel sind noch offen. St. Louis und San Diego haben jeweils 2 bzw. 2,5 Siege Vorsprung, nehmen sich aber derzeit in einer 3er-Serie die Siege gegenseitig weg. Heute abend auf NASN 2h.

Die NL Central ist so schwach, dass der Weg zu den Playoffs wohl nur über den Titel führt. Houston und Cincinnati hängen 2,5 bzw. 3,5 Siege hinterher. St. Louis mit einem Lauf von 6 Niederlagen in Folge! Houston mit einer Siegesserie (7 Siege in 10 Spielen) und einem “machbaren” Restprogramm mit Spielen in Pittsburgh und Atlanta, während St. Louis noch zwei Spiele gg. San Diego hat. Houston heute abend als Tape gegen Philly.

Philadelphia ist in der NL East der Kandidat der noch Chancen hat, über die Wild Card reinzurutschen. Die Phillies stehen in den Wild Card-Standings punktgleich mit den Dodgers, haben gegen die Nationals und die Marlins aber das einfacherere Restprogramm, während die Dodgers in die Höhe zu den Rockies müssen und danach zu den Giants. Immerhin haben die Dodgers mit 2 Siegen Abstand noch die Option den San Diego Padres den Titel im Westen wegzuschnappen.

Verdacht

Am Wochenende startet die A1 GP-Rennserie in Zandvoort in ihre zweite Saison. Wer es in Deutschland überträgt, ist offiziell noch nicht bekannt, aber dem Board von Digitalfernsehen ist es nicht entgangen, dass im PREMIERE-TV-Guide seit dem Wochenende für Samstag und Sonntag Dummyeinträge “Infotafeln” vorhanden sind, die auf kurzfristig eingeschobene Übertragungen hindeuten könnten. Offziell ist nichts. Wenn aber die Einträge Aufschluß über die Übertragungen geben, dann wird das Sprintrennen um 11h nur zeitversetzt ab 13h30 oder 14h übertragen. Es kann natürlich auch sein, das PREMIERE von den veränderten Startzeiten auf Zandvoort (laut A1GP-Website) nichts mitbekommen hat und die Infotafeln gemäß den Vorjahressendezeiten gesetzt hat. Oder dass die A1GP-Website mit den Zeiten falsch liegt…

Team Deutschland wird mit Nicolas Hülkenberg und Michael Ammermüller in die Saison gehen.

Dienstag, 26.9.2006

18h30 Champions League: ZSKA Moskau – HSV, 2ter Spieltag, PREMIERE live
Vorberichte ab 18h, mit Wolff Fuss. Nickles & Effenberg melden sich aus Moskau.

18h30 MLB: Philadelphia – Houston, NASN Tape
(keine Whl)

20h45 Champions League: 2ter Spieltag, PREMIERE live
Arsenal – FC Porto
Celtic – Kopenhagen
Benfica – Man Utd
Lille – AC Milan
Real – Dynamo Kiew
AEK Athen – RSN Anderlecht
Steaua Bukarest – Ol. Lyon

2h00 MLB: St. Louis – San Diego, NASN live
(Whl: Mi 20h)

Vorschau auf morgen

14h00 MLB: Detroit – Toronto, NASN

Screensport am Montag: Gegensätzliches

Spocht vom Tage

Alles zum US-Sport im Fernsehen heute, ist bereits am Donnerstag abgefrühstückt worden.

PREMIERE überträgt mal wieder ein Montagsspiel aus der Premier League. Portsmouth hat mit seiner zusammengekauften Söldnertruppe heute die Chance Chelsea die Tabellenspitze wieder abzuknöpfen. Gegner ist dabei Bolton mit Sam Allardyce. Sowohl Allardyce als auch Portsmouths Redknapp sind letzte Woche durch einen BBC-Undercover-Bericht in Nähe von Korruption und Schwarzgeld gestellt worden. Wie RealityCheck am Freitag meinte: Portsmouth gegen Bolton, das ist der “Bung Bowl”. Ich lege nochmal oben drauf: was Redknapp und Allardyce gemacht haben, war “Gang Bung”.

Gegensätzliches

Mitte nächster Woche beginnt die NHL-Saison und anderthalb Wochen vor Saisonbeginn hat der neben NBC zweitwichtigste US-Broadcaster für die NHL, OLN (Outdoor Life Network), heute Nacht seine lange angekündigte Umbenennung vollzogen: OLN nennt sich nun “Versus” bzw. “vs.”. Mehr darüber bei Versus themself.

OLN hoffte durch den Kauf der NHL-TV-Rechte in die erste Riege der Sportsender neben ESPN aufzusteigen, aber in der erste Saison nach dem Streikjahr hatte die NHL keine gewaltige Anziehungskraft. OLN hatte zudem Probleme mit der Reichweite, da es in einigen wichtigen Kabelnetze nicht eingespeist wurde bzw. wird. Zudem hing OLN sein altes Image wie ein Mühlstein um den Hals: ausgefallene Freiluftsportarten, -dokus und -Reality Shows wie Bullenreiten, Haijäger, Angeln, Jagen oder gar: Tour de France!

Obwohl OLN in den letzten 12 Monaten massenkompatible US-Sportarten ins Programm genommen hat (NHL, College Football, Arena League, Boxen, demnächst: A1GP, Lacrosse) ist man von diesem Image nicht runtergekommen. Daher nun der Neustart als “Versus”. “[Versus] was chosen not only because it is bold, but because it universally evokes competition. VERSUS is part of the lexicon of competition and will celebrate competition in all its forms. VERSUS is immediate shorthand for competition and has a range that can suit everything from stick and ball sports, to bull riding, to field sports.

Versus Logo

Das neue Logo ist gegenüber dem alten Logo keine Offenbarung. Ich glaube es ist sogar die gleiche Typo, nur das “vs.” nun in einem Kreis steht, wo vorher “OLN”in einem halbrunden Kästchen stand.

Montag, 25.9.2006

15h30 College Football: Clemson – North Carolina, NASN live

18h30 NFL: Tampa Bay – Carolina, Week 3, NASN Tape
(Whl: 5h30)

20h15 Zweite Liga: Köln – RW Essen, ARENA live
(Whl: 0h50) Mit Scheunemann/Mod. und Holger Pfandt/Komm. Vorberichte ab 19h45

20h45 Serie B: Bologna – Rimini, EUROSPORT 2 live
Lokalderby in der Emilia Romana. Anstoß vielleicht auch erst 21h.

21h00 Premier League: Portsmouth – Bolton, 6ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 0h30)

21h00 NFL: Cleveland – Baltimore, Week 3, NASN Tape
(Whl: Mi 10h30)

21h50 NASCAR Busch-Series aus Dover, MOTORS TV Tape

2h30 NFL, Monday Night: New Orleans – Atlanta, Week 3, NASN live
(Whl: Di 21h)

Arthur Abraham vs. Edison Miranda

Es präsentierte sich gestern Arthur Abraham v2. Aus urheberrechtlichen Gründen durfte Abraham seinen Schlumpfauftritt nicht weiter verwenden (wundert mich eh, das Peyos Erben solange die Verbindung zwischen Schlümpfen und Boxsport durchgehen ließen). Stattdessen gab es “König Arthur” mit Krone und Umhang, was nicht minder affig beim bescheiden wirkenden Abraham aussah.

Wenn ich schon beim Vorlauf bin… Okay, der Kampf hat aufgrund der kurzfristigen Grippeerkrankung von Abraham vor einigen Wochen seine organisatorische Vorgeschichte gehabt, aber die Halle in Wetzlar(!), Fassungsvermögen zirka 5.000 Zuschauer, war beim Hauptkampf maximal zu drei Vierteln gefüllt und die leeren Plätze nicht abgedeckt. Als dann gegen 1h Marco Huck boxte, waren nur noch einige Putzfrauen und Hardcore-Fans aus Berlin in der Halle. Vielleicht sollte Sauerland aufhören die Dörfer mit Primetime-Veranstaltungen abzuklappern.

Kein Eintrag hier zum Boxen, der sich nicht mit den Übertragungen bei den Öffentlich-Rechtlichen beschäftigt. Neuen Futter bringt ein Artikel im Hamburger Abendblatt, der sich mit der anstehenden Flut an Boxkämpfen im Fernsehen beschäftigt (bis Anfang Dezember mit einer Ausnahme an jedem Wochenende Boxen). Headline: “ARD und ZDF setzen auf Sport statt Show” und im Artikeltext Statements von ARD und ZDF u.a. “Wir werden den Wert unserer Veranstaltungen in der Vorberichterstattung deutlich machen und dem Zuschauer so beweisen, dass bei uns der Sport und die Sportler im Mittelpunkt stehen und nicht die Show.” (Dieter Gruschwitz).

Im nächsten Moment bekommt Abraham sein Plastikkrönchen aufgesetzt, die Bastel-AG der Realschule Wetzlar hat ein kleines Holzpodest gebastelt, mit dunklem Stoff verhängt und den Lettern “ARTHUR ABRAHAM” versehen und drei ARD-Kabelträger ziehen das Podest hoch. Im Vorlauf wird viel über den Stolz Abrahams geredet, jetzt auch offiziell deutscher Staatsangehöriger zu sein (im Hintergrund glaubt man einen kurzen Moment Sauerland die Hände reiben zu hören, weil vermarktungstechnisch ein Deutscher halt mehr taugt, als ein Schlumpf aus dem Kaukasus). Dazu die handelsüblichen C-Promis von ARD-Soaps. Soso. “Sport und Sportler im Mittelpunkt.”. Ich hab schon genügend Probleme die derzeitige Qualität des Vorlaufs in ARD/ZDF zu ertragen, sich aber auch noch die Weihen des Sportjournalismus damit zu verleihen und sich für Besseres zu halten als RTL, bereitet mir körperlich Schmerzen.

Schmerzen ist eine 1A-Überleitung zum Hauptkampf des Abends: Abraham – Miranda.

Ich kann nicht viel über den Ablauf des Kampfes sagen, denn nach der 6ten Runde habe ich nur noch auf schnellen Vorlauf gedrückt, um nicht weiter zusehen zu müssen, denn der Kampf ist ans Limit gegangen, was noch Boxsport ist. Jeder der noch Restbestandteile an Hirnzellen hat, wird bei diesem Kampf an den Punkt gekommen sein, an dem er sich fragt, ob er so etwas noch mit macht oder die Grenzen überschritten sind. Das muss jeder mit sich ausmachen.

Der Kampf war bereits im Vorfeld für deutsche Verhältnisse ungewohnt aggressiv, denn Miranda brachte US-amerikanische Trashtalker-Attitüde mit und machte bei jeder Gelegenheit die “Aufschlitzer”-Handbewegung quer über den Hals, wie man es vom “Executioner” Bernard Hopkins kennt.

Diese Aggressivität sprang auch auf den Kampf über. Miranda mit vielen unsauberen Aktionen und Abraham der sich immer wieder in den offenen Schlagabtausch locken zu lassen drohte. Ringrichter Randy Neumann hatte Probleme die beiden Kontrahenten beim Break oder Gong auseinanderzubringen, weil immer wieder nachgeschlagen wurde.

Die ersten Runden liefen grundsätzlich nach dem Schema ab, dass Miranda anderthalb Minuten auf die Doppeldeckung von Abraham schlug und Abraham dann in der zweiten Rundenhälfte zu punkten versuchte. Man sah keine wirklichen Wirkungstreffer von Miranda, aber Abraham hatte ein, zwei Phasen in der er mächtig austeilte und man über die Nehmerqualitäten von Miranda staunen musste.

Nach vier Runden dürften Abraham auf den Zetteln der Punktrichter eher vorne als hinten gelegen haben. Diese vierte Runde sollte den Kampf bestimmen: Abraham hatte gerade Schlagsalven abgefeuert und Miranda in Bedrängnis gebracht. Gegen Ende der Runde war aber zu erkennen, dass Abraham mächtig pumpte, mit offenem Mund herumlief und den Mundschutz zu verlieren drohte. War Abraham etwa schon wieder konditionell dermassen im roten Bereich? Nach nur vier Runden?

Er ging in die Ecke und sagte zum Trainer Ulli Wegner: “Ich glaub mein hmmpfpfmm ist gebrochen” (man verstand nicht was Abraham meinte). Wegner: “Ach was, da ist nix gebrochen. Sei ein Mann!” Gong fünfte Runde. Abraham wankte in den Ring, weit aufgerissener Mund, verwaschener Blutfleck auf der Hose. Mit offenem Mund und Problemen den Mundschutz zu halten, verschanzte er sich wieder hinter seiner Doppeldeckung, wirkte aber ängstlicher als zuvor. Dann klammerten beide und Miranda machte einen deutlichen Kopfstoß gen Abrahams linker Gesichtshälfte. Bei Abraham floss das Blut in Strömen aus dem Mund. Ringrichter Randy Neumann unterbricht den Kampf wegen dem Intentional Headbutt (absichtlichen Kopfstoß).

Die Schwellung von Abrahams Gesicht machte nun klar, was Abraham in der Ringpause für gebrochen hielt: seinen Kiefer. Es folgten unendliche Minuten der Behandlung von Abraham durch den Ringarzt Wagner und Verhandlungen zwischen Ringarzt Wagner, Ringrichter Neumann und dem IBF-Supervisor. Neumann wollte wohl abbrechen und die Punktzettel auswerten lassen, wurde aber vom Supervisor überstimmt.

Der Kampf ging dann weiter. Miranda sollte noch mit zahlreichen Punktabzügen bedacht werden. Abraham bekam von Trainer Ulli Wegner Ringpause für Ringpause Pep Talks der Güteklasse “Beiß auf die Zähne”, “Sei jetzt ein Mann!” “Das stehst du durch”. Abraham boxte die restlichen Runden mit gebrochenen Kiefer durch und wurde später auf den Punktzetteln klarer Sieger, nicht zuletzt dank der 5 Punkte Abzüge(!) für Miranda: 114:109, 115:109 und 116:109.

Die Frage die sich jeder stellte: musste bzw. durfte man Abraham boxen lassen? Ein Blick auf die Protagonisten.

Der IBF-Supervisor – Überstimmte Randy Neumann mit folgender (nicht von der Hand zu weisenden Logik): der Kopfstoß hat allenfalls eine blutende Lippe verursacht. Der Kieferbruch stammte von einem Schlag aus der vorigen Runde. Sollte Abraham wegen dem Kieferbruch aufgeben müssen, wäre es also ein technischer K.O. und der WM-Titel würde an Miranda gegeben werden. Technisch saubere Regelauslegung, gibt es eigentlich nichts dran zu meckern.

Ringrichter Randy Neumann – Neumann ist ein extrem erfahrener Ringrichter, selber ehemals Boxer gewesen und keine Scheu auch einen Norman Stone zurechtzuweisen. Ich glaube das Neumann beim Attestieren des Kiefernbruchs ein Licht aufgegangen ist, dass er in den vorigen vier Runden zuviel bei Miranda hat durchgehen lassen. Daher Neumanns Eintreten für Abbruch des Kampfes und die Interpretation des Headbutts als Abbruchgrund. Folge: da es die 5te Runde gewesen ist, hätte man die Punktezettel ausgewertet, auf denen Abraham vorne gelegen haben dürfte.

Neumann wurde letztendlich durch den IBF-Supervisor zu recht überstimmt, war aber danach sichtlich angefressen und versuchte Abraham durch eine sehr enge Regelauslegung zu helfen, z.B. in dem er extrem früh beim Clinch dazwischen ging um weitere Kopfstöße auf Abrahams Kiefer zu vermeiden. Sagen wir es mal so: Neumann hatte nach der 5ten Runde eine sehr meinungsfreudige Regelauslegung.

Ringarzt Wagner – Seine erste Empfehlung an Randy Neumann war der Abbruch des Kampfes. Ich weiß nicht, ob sich Wagner durch den Sauerland-Stall umstimmen ließ, weil die Niederlage drohte oder der Ringarzt keine Kompetenzen hat um einen Kampf definitiv stoppen zu lassen. Wenn aber ein Kampf entgegen des ersten ärztlichen Rates weitergeführt wird, ist es vielleicht Zeit für den Arzt, seinen Nebenberuf am Ring aufzugeben.

Trainer Ulli Wegner – Zwielichtig. Sein Antreiben von Abraham (“Da ist nix gebrochen!”, “Ist doch egal, kämpf weiter!”) war an der Grenze der Menschenverachtung. Abraham schien eher aufgeben zu wollen. Muss ein Trainer nicht die Gesundheit seines Kämpfers schützen?

Aber ich gebe zu bedenken: Wegner kennt Abraham sehr gut und sollte wissen, wie sehr Abraham wirklich den Titel wollte und ob Abraham ihm nicht beim Werfen des Handtuchs nachträglich Vorwürfe macht. Dass die Episode nicht spurlos an Wegner vorrübergegangen ist, konnte man beim Interview erkennen, als Wegner das Wasser in den Augen stand. Auch beim späteren Huck-Kampf war Wegner offensichtlich in Gedanken noch woanders, wirkte am Ringrand geistesabwesend und nahm in den Ringpausen mehr Wasser aus der Trinkflasche zu sich als Huck.

Arthur Abraham – In der Theorie ist Abraham ein mündiger Bürger, der selbst in der Lage sein sollte, zu bestimmen, ob er weiterkämpft oder aufhört. Aber wie sehr ist ein Boxer mit gebrochenen Kiefer nach vier schweren Runden noch Herr seiner Sinne, Herr seiner Ratio? Kann er noch selbständig entscheiden oder ist er nicht schon längst Spielball des Trainers, der auf ihn einschreit? Resultiert nicht daraus noch größere Verantwortung für Wegner? Hätte Wegner nicht deswegen erst recht das Handtuch werfen müssen?

Ich werd mich nicht erdreisten, von außen beurteilen zu wollen, wer hier möglicherweise falsch gehandelt hat. Wenn es was zu besprechen gibt, dann werden es Abraham, Wegner, Sauerland und Wagner mit sich ausmachen müssen. Klar ist nur, dass der gestrige Kampf eine Dimension tiefschürfender war, als das “Klasse, Abraham hat heute gezeigt, dass er dicke Eier hat“-Geschwätz im ARD-Nachlauf.

Abraham wird wahrscheinlich unters Messer müssen – der Kiefer soll glatt durch sein – und möglicherweise eine sechsmonatige Kampfpause einlegen müssen.

Bundesliga-Samstag 05: HSV – Werder

Die beiden Hanseaten trennen sich 1:1-Unentschieden in einer mittelmäßigen Partie. Gemessen am Potential beider Mannschaften, war da sehr wenig Spielwitz auf sehr langen 90 Minuten gestreckt.

Werder trat ohne den angeschlagenen Klose und den noch nicht vollfitten Per Merthesacker an. Stattdessen gab es den zweiten Werder-Sturm mit Almeida und Zidan.

Beim HSV kann Atouba immer noch nicht spielen, aber es debüttierte Juan Pablo Sorin. Aus dieser Gemengenlage ergab sich eine unveränderte Viererkette Mahdavikia, Reinhardt, Kompany und Mathijsen. Sorin spielte für den in der Vorwoche unterirdischen Wicky links in der Mittelfeld-Raute.

Dafür das es Sorins erster Einsatz war und Sorin mit seiner Verletzung nicht voll trainieren konnte, war das ein edles Debüt. Sorin machte keine Faxen, sondern lotete aus, was er auf seiner Position machen konnte. Versuchte er in der Halbzeit noch mit Mathijsen ein Tandem aufzuziehen, gab es in der zweiten Halbzeit fröhliches Rochieren mit Trochowski. Dabei tauchte Sorin sehr häufig als quasi dritte Sturmspitze an der linken Strafraumgrenze auf und wartete auf Zuspiele. Ich hatte nicht erwartet, das Sorin die 90 Minuten durchspielen würde, denn schon nach 40 Minuten pumpte er wie ein kleiner Maikäfer. Kleine Schlüsselszene die das Selbstverständnis von Sorin zeigte: zu Beginn der zweiten Halbzeit kam er mit Trochowski aufs Feld, unterhielt sich mit ihm (kann Sorin englisch?), gestikulierte mit den Händen um Spielzüge abzustimmen und gab einen sehr freundlichen, anerkennenden Klaps auf die Schulter. Aus dem Lehrbuch wie jemand versucht, seine Erfahrung einzubringen und sich mit seiner Autorität zu etablieren: auf die Mitspieler zugehen, gespräch suchen, Anerkennung verteilen.

Die Partie blubberte vor sich hin. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit gab es erhöhte Sauerstoffzufuhr durch den HSV, der mehr und mehr Oberhand im Mittelfeld bekam, mehr Zweikämpfe gewann und sich eine Serie von Torchancen erarbeitete. Werders Spielaufbau kollabierte dank kompakt stehender Hamburger.

Die zweite Halbzeit begann wieder lauwarm, mit dezenter Überlegenheit des HSVs als aus heiterem Himmel die Bremer Führung kam. Der Ball ging rechts raus zu Fritz, der Mathijsen vernaschte, nach Innen reinzog und Mathijsen, Sorin und Kompany auf sich zog, einen wohltemperierten Flachpass auf den halbrechts in die Lücke hineinstoßenden Borowski schob, der dann völlig freie Bahn hatte, um 2-3 Schritte zu gehen und saftig diagonal abzuziehen, bevor Reinhardt den Schuß hätte abgrätschen können. So kann das gehen: 58 Minuten lang Spielintelligenz gespart und dann mit einem einzigen Geistesblitz ausgegeben.

Der HSV wie gelähmt, ließ sich nun Initiative und Mittelfeld von Werder abknöpfen und kam kaum noch aus der eigenen Hälfte.

Heiterer Himmel Teil 2, wir reden hier immerhin über Herbstsonne und 23 Grad. Ecke HSV. Trochowski wurde kurz zuvor ausgewechselt (gg. Guerrero), nun führte Mahdevikia die Ecke aus, eine Front von drei HSV-Spielern, Reinhardt, Mathijsen und Kompany, rannte kompakt in den 5m-Raum rein. Interessierte Beobachter war die Werder-Innenverteidigung. Mathijsen stand zu weit hinten, Kompany sprang 30cm zu kurz, aber der Ball kam ideal auf Reinhardt, der zum Ausgleich einköpfen konnte (68te Min.), während neben ihm Pasanen wie angewurzelt am Boden kleben blieb.

Nun war es am HSV einige Pfund mehr in die Waagschale zu werfen, doch der Elan währte nur 6 Minuten, als Flying Mahdevikia derart in Diego reinrauschte, dass er mit der roten Karte von Schiri Stark noch gut bedient war: aus vollem Tempo reingegrätscht, den Fuß in Kniehöhe. Wenn Mahdevikia voll getroffen hätte, hätten die Ordner Diegos Knie von irgendeiner Werbebande abkratzen können.

Damit war das Spiel eigentlich auch schon ziemlich tot. Beide Mannschaften kriegen es nicht gebacken, der Partie irgendwelche spielerischen Impulse zu geben. Im besten Fall wird alles was sich auf das Tor zubewegt, herzhaft abgegrätscht und die Null gehalten, während vorne der Ball irgendwie ins Tor reingewürgt wird. Im europäischen Vergleich fällt auf, das deutsche Spitzenmannschaften offensichtlich nicht in der Lage sind, Spiele auch mal mit nur 70% für sich zu entscheiden.

Wenn alle Stricke reißen, gibt es immer ein probates Mittel: Standard-Situationen.

Die waren beim HSV rar gesät, aber relativ gut ausgeführt. Trochowski verstand es anfangs Freistöße scharf und gefährlich vors Tor zu bringen, aber mangels Variationen lösten seine Kicks nach einer Halbzeit Gähnen bei den grünen Jungs von der Weser aus, ehe Mahdevikia mehr Pep reinbrachte. Es mag daher kein Zufall sein, dass just der erste Nicht-Trochowski-Standard zum Ausgleich führte.

Wesentlich schwächer waren die Standards von Werder, die sich als Kirschstein-spezifischen Gag haben einfallen lassen, einfach mal mit 8 Mann in den Fünfer reinzulaufen, in der Hoffnung das Kirschstein irgendwo hängenbleibt und jemandem der Ball an den Kopf springt. Das hatte man beim HSV dann nach der zweiten Ecke auch schon begriffen.

Ein Wort zu Schiedsrichter Stark. Nein, nicht die rote Karte, die völlig berechtigt war. Aber ich bekomme hektische Flecken wenn ich sehe, das Stark förmlich jede Bewegung im Strafraum als Stürmerfoul abpfeifft. Stürmer mit Mundgeruch? Freistoß für den Torwart. Reinhardt an den Schultern nach unten gedrückt? Freistoß Werder. Was Stark im Strafraum alles abpfeifft, ist Kindergeburtstag, vorallem wenn er nicht mit der gleichen Elle auch Abwehrfouls pfeifft.

Mahdevikia ist mit Rot für schätzungsweise 4 bis 6 Wochen draußen (die dritte Rote Karte des HSV in dieser Saison!). Wann ist Demels Sperre abgelaufen? Wenn es nicht nächste Woche ist, droht in Frankfurt Klingbeil. Oder Atouba wird wundergeheilt und die komplette Abwehr rückt um eine Position nach rechts.

Noch ein Wort zu den HSV-Wichsern, formerly known as “Fans”. Nicht in der Allgemeinheit, aber die Fraktion der Feuerzeug- und Flaschenwerfer in der Nordkurve, hinterm Wiese-Tor. Der HSV sollte sich vielleicht überlegen in solchen Fällen Fangnetze hochzuziehen. Ein entsprechender Mechanismus sollte ja eigentlich dank der Football-Spiele vorhanden sein und die Nordkurve kann sich ja mal überlegen, ob sie mit Sichtbehinderung leben will oder die Werfer aussortiert. und wer einen nervösen Wurfarm bekommt, weil er sich von Wiese irgendwie provoziert fühlt, sollte sich vielleicht mal mit einem Psychologen sprechen.

Sonst so

Keine Ahnung, habe mich eigentlich nur auf das eine Spiel konzentriert. Scheint aber sonst auch nicht doll gewesen zu sein. Sechs Spiele, zwei Siege, viermal 1:1. Die beiden Spitzenreiter hatten am 5ten Spieltag der letzten Saison 15 und 13 Punkte auf ihrem Konto. Diese Saison haben Bayern und Schalke 10 Stück (Nürnberg kann auf 11 kommen). Es sieht wie Mittelmäßigkeit aus, es riecht wie Mittelmäßigkeit, ich glaube, es ist Mittelmaß.