Tor’n’Tour vom Dienstag

[17h10] Matthias Kessler gewinnt die Etappe, hat am letzten Anstieg 3km vor dem Ziel mit Boogerd und Boonen angegriffen und Arrieta wurde eingeholt. Kessler fuhr dann gleich weiter vorneweg und wurde letztendlich nicht mehr von der Meute eingeholt.

[16h53] 14km vor Schluß hat es die Ausreißergruppe völlig zerissen. Da fährt jeder sein eigenes Rennen, gejagt vom Hauptfeld.

[16h51] Valverde ist eben auf die Trage gehoben worden und wird gleich mit der Ambulenz weggefahren. Inoffiziell wird von Schlüsselbeinbruch gesprochen.

[16h47] Ich muss mich morgen mal hinterklemmen ob irgend etwas mit den Rundfunkübertragungsrechten in Frankreich passiert ist. France Inter hat zwar auf Langwelle seine Sondersendung aufgeschaltet, aber anstatt das kleine dicke Männer mit rauchiger Stimme erregt die Tour verfolgen, gibt es Musik, werden französische Stars befragt, gibt es recht wenige Schaltungen zu den Motorräder.

Valverde sitzt immer noch auf der Straße, ein Häufchen Elend. Das dürfte das Ende von Valverde bei der Tour 2006 sein. Selbst wenn er es noch irgendwie bis zum Ziel schafft, mit so einem Schlüsselbeinbruch die Berge hoch… (in Sachen Tyler Hamilton bitte mit Sternchen versehen)

[16h45] Valverde, eine der Tour-Favoriten, ist gestürzt, wieder mit dieser üblichen “Schlüsselbeinhaltung”, Schulter wirkt lädiert, er hält sich den Arm.

Das sieht nicht gut aus für Valverde!

[16h09] Die fünf Ausreißer liegen 3’51 vorne, 45km noch zu fahren. Jens Voigts ist der virtuelle Leader. Liegt 36 Sekunden im Gesamtklassement zurück. Der Vorsprung der Ausreißer sinkt leicht aber beständig.

Die Ausreißer: #17 Jens Voigt/CSC, #32 Arrieta/A2R, #123 Etxebarria/EUS, #177 Pineau/BTL, #196 Laurent/AGR

[16h02] Erik Dekker und Fred Rodriguez sind nach einem Sturz aus der Tour ausgeschieden. So wie die beiden Fahrer auf der Straße saßen, sah das nach einem Schlüsselbeinbrecher-Sturz aus.

[15h41] Brasiliens Roberto Carlos hat heute morgen den Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt.

[15h35] Riesenwechsel aus der NBA: Free Agent Ben Wallace wechselt von Detroit zu den Bulls. Lt. ESPN für 60 Mio US$ Salär im Laufe von vier Jahren.

[15h28] Bei der Tour läuft noch alles im Rahmen des erwarteten. Die fünf Ausreißer sind knapp 70km vor dem Ziel viereinhalb Minuten vorne. Die letzte Sprintwertung ging an Jens Voigt. Drei kleine Bergwertungen stehen noch an, das ist also alles noch in Dimensionen die für das Hauptfeld handlebar ist.

[14h15] Ich kann mich nicht erinnern, dass es in den letzten Jahren mittags sowenig Tour-Berichterstattung auf France Info gegeben hat. Derzeit zirka einmal pro Stunde ein Live-Schalte, während z.B. Fußball-WM in zwei Blöcken pro Stunde abgehandelt wird.

Derzeit gibt es eine Ausreißergruppe mit fünfeinhalb Minuten Vorsprung mit Jens Voigt, Pineau, Arrieta, Laurent und Extebarria. Zirka 85 von 216,5km sind gefahren. Stundenmittel der zweiten Rennstunde lag bei 42,2kmh.

[14h10] Fabio Capello, Trainer von Juventus ist zurückgetreten. Er wurde während des Wahlkampfs häufiger mit Real Madrid in Verbindung gebracht.

[12h25] Nun meldet sich der Italien-Korrespondent von France Info zum Ligaskandal. Nicht nur sollen Fiorentina, AC Milan und Lazio in die Serie B absteigen. Sie sollen auch Punktabzüge von bis zu 15 Punkte aufgedrückt bekommen. Juventus soll gar in die Serie C absteigen. Dazu zahlreiche Sperren für verantwortliche Personen.

Das ist wohlgemerkt die Strafforderung von Seiten der Anklage und noch kein Urteil der Sportgerichtsbarkeit.

[12h04] In Frankreich ist der “Euphorismus” ((c) Monika Monica Lierhaus) ausgebrochen. Der größte französische Händler für Flaggen meldet gerade bei France Info leere Bestände, immense Nachproduktionen und doppelt so hohe Besucherzahlen für die eigene Website.

BTW: Eben auch von France Info gemeldet: der Ankläger im italienischen Ligaskandal soll eben offiziell den Zwangabstieg von Lazio, dem AC und der Fiorentina in die Serie B gefordert haben. Diese Strafe wäre um einiges gravierender als der Punktabzug über den italienische Zeitungen seit einer Woche spekuliert haben.

[10h10] So richtig scheint die Tour noch nicht begonnen zu haben. Zumindest “gefühlt”. Sie steht noch im Schatten der WM und der Doping-Affäre und die ersten Flachlandetappen spielen sich nach gewohntem Muster ab: Ausreißer die gut getimet wenige Meter/Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt werden, ehe es zum Massensprint kommt.

In den deutschen Zeitungen regiert immer noch das Doping-Thema, als ob man wirklich verblüfft wäre, dass Jan Ullrich gedopt war. Bei aller Naivität, aber frei von Zweifeln war Ullrich seit Jahren nicht, genauso wenig wie es irgendjemand in der Spitze der Tour-Gesamtwertung gab, für den ich es gewagt hätte, meine Hand ins Feuer zu legen.

Unfassbar ist allenfalls das Ausmaß mit der Ullrich herumlaviert und Theater macht, statt alle Schritte zugunsten einer Entlastung zu unternehmen, oder auszupacken. Die Indizien der spanischen Ermittler sind jedenfalls recht erdrückend. Die mitgeschnittenen Telefongespräche und beschlagnahmten Dokumente legen nahe, das Ullrich sich auch beim diesjährigen Giro hat dopen lassen.

Sponsor T-Mobile versucht nun in der Öffentlichkeit sich als Saubermänner hinzustellen, u.a. durch öffentliche Schritte wie z.B. der Erklärung von T-Mobile-Fahrern wie dem 25jährigen Sinkewitz die Zusammenarbeit mit berüchtigten Ärzten (u.a. Dr. Ferrari) zu beenden. Für meinen Geschmack sind die Schritte noch zu kurz gegriffen, denn es gehört dazu auch eine massive Hinterfragung der Rolle des medizinischen Abteilung, u.a. des Teamarztes Lothar Heinrich. Wie wenig hat man jahrelang wissen können? Wie sehr wurde weggeguckt? T-Mobile täte auch gut daran, die Vergangenheit aufzuarbeiten, bis hin zum Toursieg von Bjarne Riis und auch “Altlasten” die für nicht 100%ig astreinen Radsport stehen, wie Olaf Ludwig, von der Bühne zu nehmen.

Die nächsten Monate werden zeigen inwieweit der neue PR-Chef vom Team T-Mobile wirklich mit dem Aufräumen angefangen hat. Christian Frommert hat als ehemaliger Sportjournalist der Frankfurter Rundschau möglicherweise den Ehrgeiz für einen solchen Schnitt.

[9h16] Wie wird Marcello Lippi spielen lassen? Die Aufstellung gegen Ukraine:
#1 Buffon – #3 Grosso, #6 Barzagli, #5 Cannavaro, #19 Zambrotta – #20 Perrotta, #8 Gattuso, #21 Pirlo, #16 Camoranesi – #10 Totti, #9 Toni. Die Aufstellung aus dem Achtelfinalspiel gegen Australien:
#1 Buffon – #3 Grosso, #6 Materazzi, #5 Cannavaro, #19 Zambrotta – #20 Perrotta, #8 Gattuso, #21 Pirlo, #7 Del Piero – #9 Toni, #11 Gilardino

Es wird nicht damit gerechnet, dass der etatmäßige Innenverteidiger #13 Nesta schon wieder zurückkehrt. Seine Position wird der gegen die Ukraine gesperrte #6 Materazzi wieder einnehmen. Die Innenverteidigung mit #6 Materazzi und #5 Cannavaro gilt als ziemlich uneinnehmbar. Die rechte Seite mit dem offensiven Verteidiger #19 Zambrotta und #16 Camoranesi dürfte Schweinsteiger und Lahm viel in der Defensive beschäftigen. Heute könnte wieder ein Schokoladentage für die deutsche rechte Seite mit Schneider werden, denn die Leistung des italienische Linksverteidiger #3 Grosso gilt als überschaubar (der gerausgeschundene Elfer gegen Australien war die Ausnahme).

Im italienischen Mittelfeld dürften #20 Perrotta, #8 Gattuso und #21 Pirlo gesetzt sein. #8 Gattuso ist der Abräumer. Je nach Laufwegen dürften vorallem Ballack oder zurückhängende Stürmer wie Podolski Bekanntschaft mit dem italienischen Bart machen. Gerade für Ballacks Wade dürfte es kein Spaß werden. #20 Perrotta ist in Sachen Defensive Gattusos bester Freund, während #21 Pirlo der Mann für den Spielaufbau ist.

Für den Spielaufbau wird die Option mit nur einer Spitze #9 Toni erwartet. Toni ist eher der Abstauber, eher der Mann der zur richtigen Zeit am richtigen Platz steht, als einer der Kilometer mit dem Ball gen Tor läuft. Wird witzig sein diesen 1m93 großen Brecher gegen Metzelder oder Mertesacker spielen zu sehen.

Hinter ihm steht #10 Totti zentral als “spielender Stürmer” und Vorlagengeber (4 Stück bei den 8 italienischen WM-Toren) und über halbrechts kommend #16 Camoranesi. Sollte nicht Totti sondern #7 Del Piero spielen, spräche das für eine defensiv stärkere Ausrichtung.

Es wird also drei Punkte geben, die vermutlich die Partie entscheiden werden.
Wie wird das Duell auf der deutschen linken Seite entschieden: Lahm/Schweinsteiger gegen Zambrotta/Camoranesi. Wer wird wen hinten binden können. Die Erfahrung der letzten deutschen Spiele läßt ahnen, dass die Geschichte eher ein Vorteil der Italiener wird.

Wie wird man den italienischen zentralen Spielaufbau aus dem Verkehr ziehen, der mit Pirlo und Totti sehr agil ist und die deutsche Innenverteidigung auseinanderzureißen droht, wenn es keine Hilfe aus dem deutschen Mittelfeld gibt. In jedem WM2006-Spiel in dem Totti länger als 35 Minuten spielte, hat er entweder ein Tor oder eine Vorlage gegeben.

Was geht auf der deutschen rechten Seite, wo Schneider gegen Grasso mehr Spielraum bekommen sollte als gegen Sorin/Tevez die offensiv ungleich stärker waren. Wird Friedrich etwas mit dem Raum anfangen können?

Die Tore werden die Deutschen dank der italienischen Inneverteidigung vielleicht eher aus 15-25m Distanz schießen können, z.B. mit in den Rücken der Abwehr gespielten Bällen, die von nachgerückten Spielern verwandelt werden.

[9h05] In England bereitet man derzeit medial das Feld für den neuen englischen Nationaltrainer, den befördeten Co Steve McClaren. So lassen die Zeitungen nun durchsickern, dass McClaren intern schon immer gegen Erikssons Stürmernominierung opponierte (nur 4 Stürmer inkl. 17jährigen Walcott).

[8h53] Für Diskussionsstoff sorgt auch Portugals Christiano Ronaldo. Die SUN zitierte gestern Wayne Rooney auf der Titelseite sinngemäß: “ich werde ihn in zwei Teile spalten”. Der englische Wikipedia-Eintrag zu Ronaldo musste wg. Vanadlismus gesperrt werden. Gestern abend gab Rooney ein Pressestatement heraus, er wäre nicht sauer auf seinen Teamkollegen und (wie es Armin gestern schrieb), man habe schon fleißig SMSe miteinander ausgetauscht. Die SUN muss sich auf dem Rückzug begeben und titelt, dass Rooney zum Friedensschluß gezwungen worden wäre.

[8h39] BTW: und wenn es ein Spiel in den Playoffs gibt, bei dem ich gesagt hätte: hier kann die deutsche Mannschaft einen Ausfall von Frings verkraften, dann ist es gegen Italien.

Ich halte das italienische Mittelfeld für nicht so quirlig wie das von Frankreich und Portugal (und Argentinien). Italien arbeitet aber mit nur einer de-facto Spitze, steht also kompakt im Mittelfeld. Das Spiel scheint mir daher wie maßgeschneidert für jemand wie Kehl zu sein, der eher brav hinten als Abräumer bleibt.

Auf der anderen Seite gilt es auch nicht die Defensivstärke von Borowski zu unterschätzen. In Bremen spielt man eine sehr agile Raute in der Baumann, Frings und Borowski immer mal hinten zur Absicherung bleiben. Ganz fremd ist also “Boro” die “Sechser”-Position nicht. Für den Spielaufbau kann er aber mehr machen als Kehl.

Also: egal ob sich Klinsmann/Löw für die defensivere oder offensivere Variante entscheiden: mir ist es immer noch lieber Frings fehlt jetzt als gegen Argentinien oder in einem möglichen Finale versus Makele/Viera/Zidane oder Ronaldo/Figo/Deco/Maniche/Costinha.

Im übrigens sollte die Frings-Sperre eine Steilvorlage für den Motivator Klinsmann sein. Es gibt Trainer, die zehren in dieser Hinsicht monatelang von solchen Sperren.

[8h23] Die Wogen zur Sperre von Torsten Frings schlagen, wie man den Kommentaren ansieht, hoch.

Ich habe mein Problem weniger mit der Sperre an und für sich, sondern mehr mit der Art und Weise. Das ganze Prozedere riecht weniger nach sauberen Verfahren, sondern nach einem Kuddelmuddel bei dem all mögliche Faktoren eine Rolle gespielt haben, nur nicht das Regelwerk.

Das fängt damit an, dass die FIFA-Pressemitteilung sehr schmallippig ist und keine ausreichende Begründung für das Prozedere liefert. Die Schiedsrichter waren in der Nähe. Haben sie was gesehen oder nicht? Wie kann die Rede davon sein, dass die TV-Bilder einen unumstrittenen Beweis gegen Frings liefern, wenn Cruz himself sagt, er sei nicht geschlagen worden? Und wieso gibt es auf einmal das Strafmaß “6 Monate auf Bewährung”?

Damit man mich nicht mißversteht: bereits der Versuch der Tätlichkeit ist meines Wissens nach strafbar und damit einer Sperre würdig. Provokation hin oder her. Aber dieses FIFA-Urteil ist weder in Strafmaß noch in Begründung eines Verbandes würdig, dass ansonsten schon für Petitessen mit Gelben Karten um sich schmeißt. Und da wundert sich die FIFA wenn bei der WM verunsicherte Referees auftreten?

BTW: die FIFA ist nach eigener Aussage auf die Bilder erst durch die Ausstrahlung in der ARD aufmerksam geworden. Der “Vaterlandsverräter” sitzt also nicht in Italien, sondern hat lange Beine, rote Haare und unzählig viele Moderationskärtchen. (</ironie>)

Screensport am Dienstag

Für die Zuschauer des Öffentlich-Rechtlichen bleibt zu wünschen, das Béla Réthy sich rechtzeitig zu Deutschland – Italien von seiner hörbar schlechten Verfassung (hat am Samstag das BRA-F-Spiel schlechtgeredet) wieder erholt.

Die Tour fährt heute von Luxemburg durch Belgien zum südlichsten niederländischen Zipfel nach Valkenburg. 216km durch sehr hügeliger Landschaft mit drei Sprintwertungen und viermal 4te- und zweimal 3te-Kategorie-Bergwertungen. Start wird wieder gegen 12h sein.

EUROSPORT macht leider keine Moderation mehr vor Ort, wie letztes Jahr mit Matthias Stach, dafür scheint Ulli Jansch wieder vor Ort in der Kabine zu sein, nicht mehr nur als Stichwortgeber für Statistiken und Zuschauerfragen aus dem fernen Paris, was der Kommentierung von Migels & Heppner gut bekommt.

Aber ich bleibe dabei: an ZDF-Tagen sind Leissl & Aldag nicht zu toppen. Sehr schön gestern: man hat eine Szene wiederholen lassen, die beiden aufgefallen ist. Ein Fahrer eines Teams ließ sich zum Begleitwagen zurückfallen um Getränke zu holen. Interessanterweise wurden keine Trinkflaschen gereicht, sondern PET-Flaschen. Aldag hat nur noch mit dem Kopf geschüttelt: schlechte Vorbereitung des Teams dass knapp 60km vor Ziel die Trinkflaschen offensichtlich schon ausgegangen seien und zudem gefährlich für das Fahrerfeld, denn diese Flaschen lassen sich nur mit zwei Händen öffnen (Drehverschluß), von denen ergo keine am Lenker sein kann.

Wasserstandsmeldungen

ARENA bestätigte gegenüber SAT+KABEL, dass man die Bundesliga in 16:9 ausstrahlen wird. Die Ausstrahlung in HD wäre hingegen noch fraglich.

PS: Was da sonst im SAT+KABEL-Artikel steht, ist nichts neues. Schon die neue DFL-eigene Produktionsfirma hat die Kamerazahl auf 8+1 bzw. 10+1 erhöht (früher: 7+1). Was mich eher erstreckt, ist dass nach DWDL am Wochenende nun auch SAT+KABEL (offensichtlich von DWDL inspiriert) über ARENA-interne Probleme berichtet, basierend auf einem Artikel des Manager-Magazins. Problem an der Sache: der Artikel aus der Print-Ausgabe des Manager-Magazins ist jetzt im Internet freigeschaltet worden und wird von DWDL und SAT+KABEL als frische Ware verkauft. Der Artikel stammt aber aus der Juni-Ausgabe die Ende Mai auf Papier erschienen ist. Inkl. Vorlauf nehmen DWDL und SAT+KABEL also Zahlen & Argumente aus einen 7-8 Wochen alten Artikel. Und nirgends ein konkreter Hinweis auf das Alter des zugrundeliegenden Artikel. Und über die Qualität des eher als Meinungsstück von Klaus Boldt & Anne Preissner zu bezeichnenden Artikels, hatte ich mich schon mal Ende Mai geäussert (als mir ein Leser dankenswerterweise einen Scan zuschickte).

Dienstag, 4.7.2006

14h00 Tennis: Wimbledon, Viertelfinale Damen, PREMIERE live
Spiel 1: Sharapova (4) – Dementieva(7), Bremond – Henin-Hardenne (3)
Spiel 2: Na Li (27) – Clijsters (2), Mauresmo (1) – Myskina (9)

14h45 Tour2006: Esch-s-Alzette – Valkenburg, Etappe 3, EUROSPORT + ARD live
(ARD ab 14h, EURO ab 14h30)

20h00 MLB: Houston – ChiCubs, NASN live
(Whl: 5h30)

21h00 WM2006: Deutschland – Italien, Halbfinale, PREMIERE + ZDF live
mit Marcel Reif und Béla Réthy (PREM ab 19h, ZDF ab 19h25)

23h00 MLB: Oakland – Detroit, NASN live
(Whl: Di 10h30, 4h00)

Tor’n’Tour vom Montag

[14h24] Aus dem ZDF: Hushovd (der mit der Schnittverletzung am rechten Arm) tritt heute an.

Die Firma “Würth”, Co-Sponsor von “Astana-Würth” hat sich bereits wieder aus dem Team wieder zurückgezogen. Angeblich wg. dem ganzen Doping-Boohay rund um das Team, aber ohne der Teilnahme an der Tour geht natürlich für einen Sponsor auch das größte Plus verloren.

[14h03] Die englische Boulevardpresse verpasst Sven-Göran Eriksson zum Abschied den Einlauf des Lebens, in Auszügen nachzulesen im GUARDIAN.

Ganz vorne dabei die “Daily Mail” die eine alte Kolumne aus der Zeit der Berufung von Sven-Göran Eriksson nochmal abdruckt:

We’ve sold our birthright down the fjord to a nation of seven million skiers and hammer throwers who spend half their lives in darkness

Jeff Powell greift in seiner aktuellen Kolumne den Satz wieder auf:

As our loyal readers might expect me to suggest, all Sven Goran Eriksson deserves is to go back up his fjord to the land of winter darkness, hammer throwers and sexual promiscuity from whence he came.

Weitere Kostprobe:

Not that England had done anything to deserve Eriksson to begin with. The importing of a trendy foreign coach was the most ill-conceived of the several mistaken appointments of England managers.

One or two of us back then saw what they were getting — a mercenary Swedish lothario — but the Football Association were blind to what was coming.

They walked into five-and-a-half years of embarrassing sexual philandering, of treacherous negotiations with Premiership clubs and fake sheikhs while under contract to our country, of sitting passively on hands while potential victory in the quarter-finals of three major championships slipped through England’s fingers […]

Owen Hargreaves worked himself into the ground in Gelsenkirchen’s roofed-in sauna but all the talk of gallantry and heroism was grotesquely misplaced on the 90th anniversary of the first day of the Battle of the Somme, when 20,000 British soldiers were killed.

[13h37] Was für Drogen nimmt eigentlich der ARD-Redakteur, der den heutigen ARD-Tour-Ticker betreut? Es ist die längste Etappe der Tour und bei noch 170km zu fahrenden Kilometer und knapp 12Min Vorsprung schrieb der Redakteur: “12:59 Es wird sicherlich für das Feld sehr schwer, diesen Abstand wieder zuzufahren.”. Es gab noch weitere Kommentare in der Richtung, als ob die Etappe schon gelaufen wäre… Wie gesagt: und das bei noch 170km bis zum Ziel.

Situation um Viertel vor Zwei: #124 Hernandez/EUS und #143 De la Fuente/SDU sind derzeit 10’35 vor dem Hauptfeld. 150km zu fahren, 80km bis es wieder anfängt hügeliger zu werden (3x 4te Kategorie)

[12h55] Jürgen Klinsmann rückt in Sachen “Frings Boxschlag” nicht viel raus. man sei für alle Eventualitäten gerüstet und habe hinreichend gute Spieler dei Frings ersetzen könnten.

Vom ZDF kommt die Frage inwieweit das Argentinien-Spiel aus der Serie der vier anderen Deutschland-Spielen vorher rausragte, da hier erstmals nicht die ansonsten offensive “Klinsmann-Doktrin” umgesetzt wurde.

Klinsmann sagt, dass es ein unglaubliches Zeichen des Respektes sei, wenn eine Mannschaft wie Argentinien, die seit 3-4 Jahren an der absoluten Weltspitze steht, ihre Formation an die deutsche Spielweise ausrichtete. Dies wäre das größte Kompliment dass man der deutschen Mannschaft machen könnte.

[12h31] In der Nationalmannschaftsaudienz nimmt nun Harald Stenger Stellung zu dem “Boxschlag” von Frings. Der DFB hat gestern um 19h31 per FIFA-Fax von einer Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Frings erfahren. Die FIFA wird eine schriftliche Stellungnahme fristgerecht bekommen. Beim Verfahren werden u.a. Oliver Bierhoff zugegen sein. Ansonsten werden auf der Pressekonferenz keine weiteren Statements zu dieser Sache gegeben.

Ungewöhnlicherweise beginnt die PK nun mit einem Spieler: Michael Ballack.

Michael Ballack verarscht lustvoll auf dem grinsenden Podium: man wäre in der Außenseiter-Position. Man habe gegen Italien 1:4 verloren, man habe in der Champions League gesehen, dass man gegen italienische Vereine ausgeschieden sei, da könne man nur Außenseiter sein. Italien wäre “viel, viel” stärker als Argentinien. Die Partie kenne nur einen Favoriten: Italien.

[11h39] Startzeit der heutigen Etappe (ich habe keine Tour-Sonderhefte bei mir) ist lt. France-Info 11h50.

[11h36] #161 Danilo Di Luca/Liquidas wird wg. Harninfektion aus der Tour ausscheiden (um ein bzgl. der Harn-/Blaseninfektion passendes Wort zu wählen).

[10h29] Weil gerade wieder Beschwerden wg. geblockter Kommentare auflaufen: Ich habe in SpamKarma nicht eine einzige zusätzliche Filterregel oder Killfile o.ä. eingebaut, die irgendwelche bestimmten Kommentatoren, eMail-Adressen oder böse Wörter wie “Arsch” auf die Spam-Liste stellt. Es sind hier ausschließlich die Einstellungen von SpamKarma am Werke, wobei ich die Einstellungen sogar schon gegenüber den Default-Einstellungen abgeschwächt habe. Ich habe sie seit einigen Minuten nochweiter abgeschwächt.

Die Probleme scheinen immer noch zwei SpamKarma-PlugIns zu sein, die nicht sauber arbeiten. “JavaScript-Payload” erkennt nicht zuverlässig ob Browser JavaScript eingeschaltet haben (ausweislich Auswertung der Besucherstatistik haben über 90% JavaScript eingeschaltet). Und der “Snowball Effect” berechnet für mich nicht nachvollziehbare Commenter Granularity. Beides war bislang bereits auf “schwach” eingestellt. Beides wurde von mir nun ausgeschaltet.

Alternativen gibt es derzeit keine richtigen. Akismet steht im Ruf manchmal an schwacher Performance des Akismet-Servers zu leiden und Blogs in Mitleidenschaft zu ziehen. Bad Behavior scheint nur eine Notlösung gegen punktuelle massive Spamangriffen zu sein, reißt viele Kommentare mit sich.

Auf eine Lösung die Kommentieren nur noch nach Login/Anmeldung erlaubt, möchte ich nicht umstellen, um die Hürde des Kommentierens niedrig zu halten. Captchas hasse ich.

[10h23] Hmmpff. PHOENIX strahlt gerade die Pressekonferenz von gestern aus. Scheint so als würde die heutige PK wirklich erst um 12/12h30 ausgetrahlt.

[10h04] PHOENIX kündigt die Pressekonferenz der Nationalmannschaft für 10h20/10h30 an.

[9h58] In einem Interview mit der Sonntagsausgabe der L’Équipe hat Vinkourov angekündigt, das Team “Astana” komplett zu übernehmen und als kasachisches Team fahren zu lassen. Er selbst will in zwei Jahren Sportdirektor des Teams werden und aktuell diese Funktion nur für eine Übergangszeit übernehmen. Im Nachhinein spricht er von einem Fehler nach dem Aufkauf des Teams aus Liberty-Seguros-Zeiten, sich nicht komplett von den “Altlasten” der Saiz-Ära getrennt zu haben (u.a. einige Fahrer), aber er hätte alle Hände voll zu tun gehabt, das Team auf die Tour vorzubereiten.

[9h48] Wer gestern die Zielankunft der Tour in Strasbourg gesehen hat, wird die kuriose Verletzung des Sprinters Thor Hushovd aufgefallen sein. Mit einem Mal lag der Träger des gelben Trikots hinterm Ziel auf dem Boden, mit einem blutüberströmten rechten Arm.

Es handelte sich dabei um eine große Schnittwunde die er sich während des Sprints zugezogen hatte, als er dicht an den Zuschauerabsperrungen vorbeifuhr. Offensichtlich hat er dabei mit 60kmh eine der Papp-Winkhände des Sponsors gegen den Arm bekommen.

Hushovd wurde ins Krankenhaus gefahren. Stand gestern abend: der Schnitt ist tief und eigentlich nicht gravierend, aber seine Chancen bei der Tour weiter mitzufahren, wurden als gering beurteilt. Seit gestern abend hat es keine weitere Tickermeldung gegeben. Seine weitere Teilnahme wird sich möglicherweise erst beim Einschreiben für die 3te Etappe entscheiden.

[8h48] Was sonst noch in Sachen WM gestern diskutiert wurde. Deutsche Journalisten erörtern verstärkt die Frage ob der formschwache Schweinsteiger gegen Borowski ersetzt werden soll. Wobei eine mögliche Sperre von Frings sowieso Borowski und vielleicht auch Kehl in die Nähe der Startelf bringt.

Christoph Biermann hat einen Eintrag in den WM-Blogs des GUARDIANs gemacht und einen Abriß über die Klinsmann-Ära der Nationalmannschaft gemacht der zu 111 Kommentaren führte.

David Beckham ist gestern mit tränenerstickter Stimme zurückgetreten. Kein Rücktritt als Spieler, sondern ein Rücktritt als Mannschaftskapitän nach sechs Jahren. Beckhams Verletzung am Samstag erwies sich übrigens als Problem der Achillessehne und von Bänder im Knie. Er wird sechs Wochen fehlen und nur knapp für den Beginn der spanischen Saison zurückkehren.

Auf BBC Five Live wird unterdessen die Frage diskutiert: Terry oder Gerrard. Buchmacher gehen von John Terry aus.

Die englischen Medien ziehen einen Schlußstrich unter der Ära Eriksson. Mit dickem Hals und Faust in der Tasche. Man ist sich einig dass die fünfeinhalb Jahre Eriksson ein teurer Flop gewesen sind. Ihm ist es nicht gelungen aus diesem Spielermaterial (wieder Spieler die als “Golden Generation” bezeichnet werde) eine zielstrebige Mannschaft zu formen. Nur wohlmeinende Journalisten und Pundits halten ihm zugute, dass er in den chaotischen Zeiten der Kevin Keegan-Ära Ruhe und Ordnung reingebracht hat. Und Erikssons Poker mit nur vier nominierten Stürmern inkl. einem unerfahrenen 17jährigen ist nicht aufgegangen. Terry Butcher rasiert Eriksson geradezu mit der tödlichen Frage: “Was für positive Momente hatte die englische Mannschaft bei dieser WM an die man sich noch Jahre später erinnern wird?”

Interessanterweise nicht diskutiert wird der Nachfolger Steve McClaren (“a budget version of Eriksson”, GUARDIAN), der als Co von Eriksson eigentlich auch eine Teilschuld für die überwiegend leblose Vorstellung der englischen Mannschaft hat.

Auch in Brasilien werden die Klingen gegen den Nationaltrainer Parreira gezückt, nach dem Ausscheiden der scheintoten Brasilianer gegen Frankreich (“Wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod”, FAZ). Juninho (31) hat den Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt.

Bei Real Madrid fanden Präsidentschaftswahlen statt. Insofern bedeutend, weil die Präsidentschaftskandidaten im Wahlkampf das Blaue vom Himmel herrunterlügen und Spieler- und Trainereinkäufe versprechen. Die Wahl endete im Streit um die Auszählung der Briefstimmen. Als vorläufiger und noch nicht bestätigter Sieger gilt Ramon Calderon nur knapp vor Juan Palacios.

Calderon ist jener Mann der die Verpflichtung von Cappello als Trainer und Kaka, Arjen Robben und Fabregas angekündigt hatte. Palacios hat den Kauf von Joaquin, Reyes, Ibanez und Iniesta versprochen.

[8h39] Re: Torsten Frings. Stand der Dinge: Die FIFA hatte ihre Ermittlungen gegen deutsche Spieler bzgl. der Vorkommnisse nach dem Spiel Deutschland – Argentinien schon ad acta gelegt, als gestern neue Fernsehbilder aus Italien auftauchten, die Torsten Frings zeigte, wie er Julio Cruz “einen Schlag verpasst”. Die Italiener fordern nun vor dem Halbfinalspiel Deutschland – Italien eine Sperre von Torsten Frings.

Torsten Frings verteidigt sich mit der Aussage “Ich habe mich in einem Pulk befunden, in dem alle wild um sich geschlagen haben. Ich habe selber zwei Schläge abbekommen. Da habe ich zu meinem Schutz die Hände nach vorne gestreckt, mehr war nicht.

Ich habe die Bilder gestern in der ARD gesehen. Wenn man die Bilder nun “auseinandernimmt”, habe ich folgendes gesehen: 1. eine Schlagbewegung & Treffer von Torsten Frings gegen Julio Cruz und Cruz’ Kinn, 2. da die Schlagbewegung nur in Zeitlupe zu sehen war, kann die Schlagstärke nicht direkt beurteilt werden, 3. die Hand war nicht zur Faust geschlossen, sondern halb geschlossen. Mit soetwas kann man nicht hart zuschlagen, ohne sich die Hand zu brechen. Womit sich die Frage stellt: war es wirklich ein Schlag oder, nach Frings’scher Lesart “Hände nach vorne gestreckt”.

Für meinen Geschmack war es mehr als nur ein “Hände nach vorne strecken” und die Qualität des Schlages (leicht & schwer) dürfte irrelevant sein. Das müsste eine Sperre für Frings nach sich ziehen. Interessant dürfte allenfalls noch die Aussage von Lubos Michel sein, inwieweit er diesen Schlag gesehen hat und seine Gründe gehabt hat, diesen Schlag nicht zu bestrafen.

[8h27] Gestern morgen überließ ich den vorprogrammierten Festplattenrekorder seinem Schicksal und war stattdessen den halben Tag irgendwo in der Walachei, zwischen Stachelbeeren, Kirschen, Gartenteich und Wäldchen. Anschließend ließ ich mich ins Bett fallen um vor mich hinzudösen. Das maximale war der Griff zur Fernbedienung um zum laufenden Formel 1-Rennen weiterzudösen. Danach konnte ich am Abend im Schnelldurchgang DTM, Formel 3, WTCC, NASCAR und die Nationalmannschaftsaudienz abarbeiten.

Feststellung nach all den Motorsport: wie hemmungslos Strecken ins Programm genommen werden, die nicht den Hauch unterhaltsam sind…

Aber gut. Ein neue Tag ist angebrochen. Fußball und die zweite Tour-Etappe so wie es die Nachrichtenlage heute ergibt und meine Kunden es mir ermöglichen.

Screensport am Montag

Eine Unsicherheit besteht bzgl. der Nationalmannschafts-Pressekonferenz: findet diese heute um 10h oder normal um 10h30 statt?

Montag, 3.7.2006

ca. 10h00 WM2006: Nationalmannschaftsaudienz, PREMIERE + N-TV + N24 + ZDF + PHOENIX live

14h00 Tennis: Wimbledon, Achtelfinale, PREMIERE live
u.a. mit Hantuchova (15) – Henin-Hardenne (3) (Spiel1 Centre Court), Hewitt (6) – Ferrer (23) (Spiel 1 Court 1), Sharapova (4) – Pennetta (16) (Spiel 1 Court 2)
Baghdatis (18) – Andy Murray (Spiel 2 Centre Court), Mauresmo (1) – Ivanovic (19) (Spiel 2 Court 1)
Federer (1) – Berdych (13) (Spiel1 Centre Court)

14h45 Tour2006: Obernai – Esch-s-Alzette, 2te Etappe, ZDF + EUROSPORT live
229km, 3 Sprint-Wertungen. Auf den ersten 50km zwei Anstiege der 3ten Kategorie. Auf den letzten 40km drei Anstiege der Kategorie 4.
(ZDF ab 14h05, EURO ab 14h30)

18h00 – 20h45 Leichtathletik: IAAF Super Grand Prix aus Athen, EUROSPORT live

20h00 MLB: Milwaukee – Cincinnati, NASN live
(Whl: 5h30)

21h50 NASCAR Busch-Series aus Daytona, MOTORS delayed

1h00 MLB: Atlanta – St. Louis (tbc), NASN live
(Whl: Di 10h30)

Brasilien – Frankreich 0:1

[23h21] Wolff Fuss-Alarm! Wolff Fuss ist jetzt gerade bei “Talk & Tore” im Studio!

[23h00] Damit ein rein europäisches Halbfinale (aus dem Hintergrund ruft Anthony Baffoe “das kommt nur weil Afrika nicht genügend Respekt bekommt”).

Argentinien und Brasilien fliegen zurück. So defensiv die Viertelfinal-Begegnungen gewesen sind, beide Mannschaften sind rausgeflogen, weil sie ihr Potential nicht genutzt haben um nach vorne zu spielen, sondern “safety first” gespielt haben. Ganz stark die Franzosen, die von allen vier Siegern noch am stärksten um das Spiel nach vorne bemüht waren.

Italien, nicht ganz so offensiv, aber abgezockt bis in den Zehennagel.

Deutschland mit Dusel, aber immerhin auch mit dem Willen einen Rückstand noch umzudrehen und letztendlich für die “positiven” Einwechslungen von Klinsmann belohnt.

Portugal wirkt wie der schwächste Halbfinalist. Sie zeigten zuwenig Initiative, selbst als man in Überzahl war, geriet häufig ins Schwimmen. Trotzdem insofern entschuldigt, wenn man bedenkt wer da heute bei Portugal fehlte.

[22h53] Endstand 0:1 Ich fasse es nicht. Ich fasse es nicht. ich fasse es nicht.

Für mich die allerallergrößte Sensation in den bisherigen Playoffs, wenn nicht sogar der WM. Nicht nur der Sieg an und für sich, sondern wie er herausgespielt wurde.

Respekt an Zidane, der auch noch nach 75 Minuten Pässe so leicht und locker geschlagen hat, die könnten sogar in Milch schwimmen.

Das letzte Wort in Sachen Unsympath Domenech mag nicht gesprochen sein, aber in der zweiten Halbzeit drei nominelle Stürmer zu bringen, zeigt ungeahnten Mut und wurde zum Glück belohnt.

Bravo Frankreich! (und wer mir zu Beginn der WM gesagt hätte, dass ich so etwas über Frankreich nach einem Sieg gegen Brasilien schreiben würde…)

[22h44] Der erschöpfte Henry geht und Saha kommt. Drei Einwechslungen, dreimal Stürmer. Wo hat der französische Verband den Domenech-Doppelgänger herbekommen? Der ist nicht wiederzuerkennen.

[22h39] Wow. Domenech wechselt Wiltord für Malouda ein. Das ist mutig. Nach Govou der zweite offensive Mann. Brasilien hat inzwischen Robinho, Cincinho und Adriano eingewechselt.

[22h31] Wo sind die brasilianischen Leader im Mittelfeld, die den Franzosen dort den Ball abknöpfen?

Ich muss mich wiederholen: die Franzosen wirken wie auf Mission. Zidane und Viera laufen jetzt (75te Minute) herum, als wäre das Wort “Konditionsprobleme” inzwischen aus dem französischen Sprachschatz gestrichen. Unglaublich. Wie die Franzosen sich ab dem Togo-Spiel gesteigert haben, macht mich fassungslos. Sie reduzieren die Brasilianer derzeit auf eine ideenlose Schönwettertruppe.

[22h25] Soviel kann man gar nicht zurückrudern, wie man eigentlich müsste, so wie die Franzosen und Zidane aufspielen.

Und die Partie ist richtig klasse. Das Tempo ist das höchste aller Viertelfinals und spielerisch braucht man über die Klasse nicht zu diskutieren.

Wenn diskutieren, dann am ehesten über die Brasilianer, die kopflos wirken, bei denen kein Konzept zu erkennen ist, außer DIE eine goldene persönliche Aktion zum Treffer zu finden.

[22h15] 56te 0:1 Henry Freistoß von links auf den langen Pfosten wo Henry von außen reinrennt und mit dem Innenrist den Ball reinschiebt. Völlig unbedrängt. Henry ungedeckt, wie schlecht muss die Abwehr sein?

[22h04] Hypothetisch: wenn Frankreich weiterkommt, dann sind drei der vier Teams in der WM “auf Mission”. Was sie gefährlich macht.

Die Deutschen, die zuhause die WM holen wollen. Die Italiener für Pessotto und schließlich die Franzosen die Abschied von einer Generation im Allgemeinen und im Speziellen von “Zizou” nehmen wollen.

Nur die Niederlage der Engländer passt da nicht ins Bild.

[21h50] 0:0 Halbzeit Da muss ich Abbitte leisten: diese Franzosen spielen heute verdammt gut und hätten den Halbfinaleinzug verdient. Bei all massiver Kritik an Domenech und die Spieler, auch von mir, sie haben sich zum richtigen Zeitpunkt gesteigert. Wenn dass der Masterplan war: Gratulation.

[21h45] Viera rennt auf und davon, 30m auf den Torwart zu, begleitet von zwei Brasilianern. Anstatt das Selbstvertrauen zu haben, den alten Mann & langen Lulatsch noch einzuholen, holt sich Juan per Grätsche die zweite Gelbe Karte ab.

Die Verunsicherung der brasilianischen Abwehr steigt. Die Halbzeit kommt für die Südamerikaner nicht zu früh. Die müssen sich sammeln.

[21h35] Diese Brasilianer sind ein gefundenes Fressen für das Skalpell von Urs Siegenthaler. Was diese Abwehrkette für Schwierigkeiten mit Steilpässen hat, wie verunsichert die hinten die Raumaufteilung betreiben, da müssen Lahm, Schweinsteiger, Schneider, Klose und Podolski feuchte Augen bekommen.

[21h28] Frankreich drückt, von Brasilien ist nichts zu sehen und meistens ist an der Mittellinie schon Schluß. Die Franzosen können sich dort physisch durchsetzen und haben den Brasilianer somit im Spielaufbau jegliches Tempo geraubt.

[21h16] Wenn man einen famos getretenen Standard ausnimmt, glaube ich nicht, dass in der ersten Halbzeit die Brasilianer ein Tor schießen werden. Die Franzosen stehen sehr kompakt, laufen zügig zurück. Die Brasilianer umgekehrt: rücken nicht schnell genug auf und schieben sich den Ball ratlos im Mittelfeld zu, weil sie keine anspielbaren Personen sehen.

[21h08] Devote französische Kommentatoren. Erwähnen gerade dass ihr Chef, Étienne Mougeotte, im Stadion ist.

[20h59] Die französischen Kommentatoren erwähnen gerade, dass Djorkaeff extra für diese Begegnung aus New York rübergeflogen ist. Spielt Djorkaeff noch für die Metro Stars/Red Bull New York?

[20h54] Interpretiere ich es korrekt, wenn ich die brasilianische Aufstellung als “defensiver” bezeichne? Adriano raus, Emerson raus, Juninho und Gilberto Silva drin. Nur eine nominelle Spitze mit Ronaldo, Ronaldinho in einer mehr barcelona-esken Position als hängende Spitze? Wenn Barcelona-esk: wer käme in diesem Pseudo-4-3-3 über Brasiliens rechte Seite? (laut Aufstellung: Kaka)

[20h33] Mit Verlaub: Hitzfeld ist mitunter so etwas von “neben der Spur”. Behauptet er doch gerade eben Zidane ist so gut, der könne seine Pässe auch noch mit 40 aus dem Stand spielen. Hat er in den letzten 6 Monaten keine Spiele mit Frankreich gesehen? Das ist nur noch klischeebeladenes Geschwätz.

Auch diese ewige Fixierung auf Zidane (Hitzfeld sinngemäß: diese Pässe kann nur Zidane schlagen. Henry kennt nur seine Pässe) ist nicht wirklich fachlich sauber. Zum einen ignoriert es wirklich den derzeit wichtigsten Mann: Viera. Gerade heute, mit so einem brasilianischen Mittelfeld müssen Viera und Makele die Kontrolle dort gewinnen. Was wiederum Viera hinten mehr binden könnte, als es der französischen Offensive gut tut.

England – Portugal 1:3 n. 11m (0:0)

[19h54] Zum Rooney-Platzverweis: PREMIERE spult die Wiederholungen hoch und runter. Ich bin mir inzwischen auch nicht sicher. Für eine absichtliche Tätlichkeit spricht die Fußhaltung und die Beinbewegung, die nach hinten geht. Aber das ist zugegebenermassen nur ein hauchdünnes Indiz. Rooney hat seiner Sache nicht geholfen, als er Sekunden später einen herbeigeilten Portugiesen leicht geschubst hat. Wenn er sofort Handshake o.ä. angeboten hätte, hätte es sich der lange überlegende Schiri es vielleicht anders überlegt.

[19h51] Ronaldo macht den entscheidenden Treffer. Liebe Fernsehanstalten: könnt ihr bitte den Trainingsauftakt bei ManU live übertragen?

[19h47] Nun wissen die Engländer wie sich Deutschland 2002 gefühlt hat: beste Partie im Turnier gemacht und prompt die erste Niederlage kassiert.

Schwache Elfmeter der Engländer. Vier Versuche und nur einen reingemacht: der Duselschuß von Hargreaves (der gerade auch zum Man of the Match gewählt worden ist).

[19h45] Endstand 1:3
Portugal fängt an. Simao der erste Mann, gegen Paul Robinson. Verzögerte Anlauf, Tor in die linke Ecke, Robinson fast dran.

Lampard für England. Ricardo steht im Tor. Lampard verschiesst! Durchschnittlicher Schuß ins rechte Eck.

Viana für Portugal. Robinson springt in die falsche Ecke, Viana trifft den linken Pfosten.

Hargreaves für England. Dusel-Schuß für Hargreaves. Linke Ecke, etwas unplatziert, Ricardo war mit der Hand dran. Alle Schüße bislang flach.

Petit für Portugal. Portugal verschießt. Hatte schon einen wackeligen Blick im Anlauf. Verschießt nach links.

Gerrard für England mit der Chance für die Führung. Gerrard verschießt, Ricardo hält den unplatzierten Elfmeter in die rechte Ecke.

Als vierter Schütze nun Postiga mit einem Treffer.

Vierter Schütze bei England: Carragher, der nur fürs Elfmeterschießen eingewechselt worden ist (119te Minute). Carragher führt den Schuß zu schnell aus. Er muß nochmal treten. Diesmal unplatziert, Ricardo hält in der linken Ecke. Carragher verschießt.

Ronaldo kann den Sack zu machen mit einem Treffer. Ronaldo verzögert den Anlauf und schießt England aus dem Wettbewerb.

[19h29] Elfmeterschießen Also auch hier Elfmeterschießen.

Randnotizen: Als Rooney geflogen ist, gab es vom ManU-Teamkollegen Ronaldo hämische Gesten. Hmm. Da rechnet aber einer wohl ganz fest mit seinem Abgang gen Spanien. Denn sowas mache ich nicht, wenn ich weiß, dass ich noch einmal gemeinsam mit Rooney trainieren muss.

Ein Wort zum Referee. Ich glaube immer noch, dass die rote Karte berechtigt war. Nichtsdestotrotz: im Zweifel immer zugunsten der Portugiesen. Ich hätte mir mehr gelbe Karten für die Einlagen der Portugiesen gewünscht und diese Nachspielzeit nach der Verlängerung war auch sehr arg.

[19h25] Übrigens hat die FIFA inzwischen begründet, wieso Ballack Man of the match geworden ist: es war wegen seiner kämpferischen Leistung, die 90 Minuten Spielzeit und die Verlängerung durchzustehen und dann noch zum Elfmeterschießen anzutreten. Ansonsten hätte man frings oder Lahm den Titel gegeben.

[19h18] Der englische Frings ist Hargreaves, der inzwischen überall ist. Es fehlt nicht mehr viel, dann schlägt er sich selbst eine Flanke die er per Kopf zum Tor verwandelt.

[19h07] Beide Mannschaften scheinen das Elfmeterschießen wie die Pest zu vermeiden. Die Partie ist vielleicht spielerisch nicht ganz top, aber es geht hin und her und die Abwehrspieler müssen sich richtig ins Zeug legen.

[19h03] Um auch ästhetische Gesichtspunkte ins Spiel zu bringen: Scolari bekommt gerade an etwas absurden Stelle Schweißflecke: unter der Brust. Nimmt man die kurzen Hosen von McLaren hinzu, steht es somit auch in diesem Bereich Unentschieden.

[18h50] Ende reguläre Spielzeit: 0:0 Eine kämpferische und dramatische Schlußphase geht zu Ende. Seitdem die Engländer in Unterzahl sind, spielen sie endlich mit der notwendigen Verzweifelung um Druck zu machen. Ansonsten ziehen sich die Engländer bei portugiesischen Angriffen weit zurück, mit der Folge dass die Portugiesen heiteres Tontaubenschießen machen… ohne Munition, denn ihre Schüße sind, sagen wir “afrikanisch”. Weit daneben oder so schwach, dass der Ball auf dem Weg zur Torline entkräftet drei Meter vor dem Tor liegen bleibt.

Aber dramatisch isses.

[18h20] Die Ereignisse überschlagen sich gerade. Ein völlig verheulter David Beckham wird verletzungsbedingt gegen den jungen Lennon ausgetauscht.

Etwas später tauscht Scolari den einzigen Stürmer Pauleta gegen den Flügelläufer Simao, Ronaldo rückt in die zentrale Spitze.

Kurz vor der Auswechslung, kommt es zu einem hitzigen Duell u.a. mit Wayne Rooney, der direkt vor den Augen des Referees den am Boden liegenden Carvalho in die Eier tritt. Der Schiedsrichter zieht zurecht blank Rot.

Eriksson reagiert und nimmt J. Cole vom Feld um mit Crouch wieder einen Stürmer im Spiel zu haben.

Und Geschichte wiederholt sich: Rooney tickt aus und schwächt seine Mannschaft. Sollte England weiterkommen, wird Rooney minimum im Halbfinale fehlen. Ein Eiertritt dürfte aber eine noch längere Sperre bedeuten. Gesperrt wird auch John Terry sein, der seine zweite Gelbe bekommen hat.

Nicht unerwähnt darf die Schmierenschauspielerei der Portugiesen bleiben. Da wird Maniche an der Schulter umgerissen und schmeißt sich, das Gesicht haltend, zu Boden. Eben wird Ronaldo abgegrätscht und er schreit auf und wälzt sich auf dem Boden, als hätte man ihm eben die Extremitäten weggebombt. Zehn Sekunden später steht er auf und hüpft, als wäre nix gewesen.

Man merkt es: hier sind 22 21 Obersympathen am Werk.

[17h45] Halbzeit 0:0 Eine durchaus ansehnliche Halbzeit mit beiden Mannschaften die immer abwechselnd jeweils fünf Minuten lang das Spiel dominierten.

Verglichen mit dem gestrigen Deutschland – Argentinien-Spiel ist es geradezu eine Orgie an Strafraumszenen, dennoch ist beiden Mannschaften noch die Vorsicht anzumerken.

Für England ist diese Leistung fast genauso ein Meilenstein wie der Aufschwung der Franzosen gegen Spanien. Wenn die Engländer in der zweiten Halbzeit entgegen der Erwartungen NICHT einbricht, haben wir eine weitere Mannschaft die sich ins Turnier zurückmeldet.

[16h45] BBC Five Live schildert gerade die letzten Augenblicke von Andre Agassi in Wimbledon. Er steht gerade im dritten Satz gegen Nadal kurz vor dem Aus und soll sich bereits Tränen aus den Augen gewischt haben.

Standing Ovation für Agassis letzten Auftritt. Agassi verabschiedet sich nach einer Minute, mit Tränen und Küsschen ins Publikum und richtet gleich, nach dem Nadal-Interview, seine letzten Worte ans Publikum.

[16h37] Die Aufstellungen ohne Überraschungen. Bei den Engländern kommt Gary Neville nach Verletzung wieder als rechter Verteidiger zurück, Hargreaves geht zurück auf seine angestammte defensive Mittelfeldposition zurück und schickt dort Carrick auf die Bank.

Bei den Portugiesen kann das Boulahrouz-Opfer Ronaldo doch spielen. Die beiden gesperrten Deco und Costinha werden durch die defensive Variante Petit und Tiago ersetzt.

[16h15] Vorberichterstattung bei BBC Five Live und das Thema zieht sich seit Tagen durch. Ich habe selten so hochgradig verunsicherte englische Jounalisten und Experten gehört. Sie sind sich nahezu einig, dass England mit den schlechtesten Fußball der WM gekickt hat und sie sind sich über die Schlechtigkeit von Sven-Göran Eriksson einig: er findet keine Taktik, keine Stammformation, ist kein guter Halbzeit-Motivator und macht schlechte Auswechslungen.

Dummerweise, und hier setzt die Verunsicherung ein, verbreitet Eriksson unerschütterlich Optimismus, scheint gegenüber Journalisten in sich zu ruhen wie noch nie in seiner Amtszeit und das Ergebnis: England ist unter den “Letzten Acht”. Eriksson hat sich im laufe des Turniers eine Teflonschicht zugelegt, wie noch nie.

Man ist sich einig: Eriksson hat eine sehr farblose Amtszeit als Nationaltrainer gehabt, die sich allenfalls durch zwei Dinge auszeichnet: Konstanz und Erfolg. Und wenn dieser Erfolg heute nicht in Form eines Einzugs ins Halbfinale kommt, werden mit Sicherheit negative Bilanzen geschrieben. Und wenn er bis zum Finale kommt, hat er alles richtig gemacht, trotz größtenteils “häßlicher” Siege.

Tour 2006: die Sonderhefte

In Wiederaufnahme der Tradition vom letzten Jahr habe ich in den letzten Tagen wieder mit dem Geld geprasst und Tour-Sonderhefte gekauft.

Und seit den Vorkommnissen von gestern sind die knapp 15-20 EUR auch fürn Gully, denn das Fahrerfeld hat es nach der Suspendierung von u.a. Basso und Ullrich ziemlich zerissen.

Wenn Zeitungen, insbesondere die Medienredaktionen über die Tour-Berichterstattung schreiben, dann hagelt es Kritik an den Reporter, die einen zu soften Umgang mit dem Thema Doping pflegen. Das mag mitunter berechtigt sein, wenn ich an so manchen Kommentar in den 90ern von Klaus Angermann und Tony Rominger denke. Wie sollen aber Kommentatoren während der laufenden Berichterstattung idealerweise mit dem Thema umgehen? Beim Anstieg auf Alpe d’Huez bei jedem Ausreißversuch drei Minuten lang relativierende Sätze sprechen und Zweifel sähen? Ist das realistisch?

Genau in diesem Dilemma des “Sternchen-Journalismus” stecken die Radsportmagazine und Tour-Sonderhefte: alles was man liest, wird geistig mit dem imaginären Sternchen versehen. Nette Leistung von Basso, aber war er sauber? Schicke DVD von CSC, aber sieht man wirklich alles? Olaf Pollack erzählt von seinem Giro. Erzählt er uns alles? Vielleicht müssen diesen Radsportmagazinen inzwischen “Packungsbeilagen” beigelegt werden, wie diese Hefte zu lesen sind und das Doping prinzipiell bäh wäre und man nicht wüsste ob dieser oder jener Fahrer…

Zu Zeiten wie solchen, nachdem der spanische Dopingsturm gestern über das Tour-Fahrerfeld hinwegfegte, kann man die Tour-Sonderhefte nicht mehr mit normalen Augen lesen.

Nicht zuletzt weil die Magazine schon per Cover Angriffsfläche bieten. Die Tour-Sonderhefte werden allesamt mit einem Jan Ullrich auf dem Cover geschmückt, die Headlines kündigen von neuen heroischen Taten. In den neun Jahren Jan Ullrich hat man es nicht geschafft, verkaufsfördernde Alternativen aufzubauen. Und wenn jetzt Jan Ullrich gegen die Wand fährt, ist das Zittern und Klappern laut vernehmbar. Das Spielchen wird dann übrigens auch von den Medienredaktionen mitgespielt, die am Tage nach dem GAU erst einmal fragen, ob eine derart ausführliche Berichterstattung über die Tour für ARD, ZDF und EUROSPORT noch Sinn mache und damit die gleiche engstirnige “personenabhängige”Sichtweise zeigen, die sie ansonsten sehr gerne kritisieren.

Die Hefte: das Tour-Sonderheft der “Tour”, sozusagen der “KICKER” unter den Sonderheften, habe ich mir diesmal geschenkt. Cover Jan Ullrich “Das ist mein Weg!”. Zu erwarten sind: guter Standard. Sowohl nach oben als auch nach unten überraschungsarm.

Auch nicht dabei, die Billigproduktion aus dem OZ-Verlag. Das musste ich mir nicht noch ein zweites Mal geben.

ProCycling Juli 2006

148 Seiten, 4,80 EUR

Das letztjährige Heft war für mich eine Überraschung. Die deutsche Version des englischen Radsport-Magazin bot gutes Papier, gutes Layout, relativ originelle Themen und sauberes Nachschlagewerk, kurz: der “Testsieger”.

Und viel hat sich daran nicht geändert. Das Tour-Sonderheft kommt als herausnehmbare Beilage (kleiner als DIN A4), 36 Seiten, aber auch das “Hauptheft” besitzt mit Portraits über Jan Ullrich, Valverde etc… tourkompatible Themen. Im Vergleich zu anderen Heften ist der Mantelteil wesentlich weniger techniklastig.

Anders als im letzten Jahr, kommt die Beilage diesmal ohne zusätzlichen Artikel, sondern beschränkt sich auf Etappen und Teams. Die Etappen werden jeweils auf einer halben Seite abgehandelt: original Tour-Streckenprofil, Marschtabelle und eine sehr kurze Einschätzung von Laurent Jalabert. Die Bergetappen haben eine ganze Seite spendiert bekommen, weil zusätzlich eine Landkarte eingeklinkt ist.

Die Teams werden ebenfalls auf je einer halben Seite dargestellt: Photo, Portrait des mutmaßlichen Topfahrers, eine Auswahl von 12 Fahrern aus denen sich die Mannschaft rekrutiert und eine kleine Statistik. Im Gegensatz zum letzten Jahr fehlt es an einer Einschätzung des Teams.

Das macht die Sonderbeilage karger. Das gesamte Heft ist auch mit schwächelnder Sonderbeilage mit langen Artikeln und schönen Photos lesenswert, sofern man die “Sternchen-Frage” ausklammert. So gibt es einen zweiseitigen Artikel über das abgelaufene Jahr von Lance Armstrong. Es wird zwar ein Prozeß von Armstrong gegen einen ehemaligen Betreuer erwähnt, aber der große, monatelange Prozeß mit der Versicherung um die Tour-Siegprämien wird ausgeblendet. Fünfseitiges Interview mit Ullrich und Pevenage ohne dass das Wort Doping einmal fällt.

KICKER-Sonderheft “Tour de France”

116 Seiten, 4,– EUR

Wenn man das Vorwort von der Radsportlegende Rainer Holzschuh liest, möchte man das Heft am liebsten gleich wieder weglegen: “das Jahr 2006 – ein Jahr der sportlichen Superlative, vor allem aus deutscher Sicht. Primär natürlich angeführt durch das Heimrecht der Fußball-WM. Aber auch die Tour de France bietet traditionell großen Sport und speziell den deutschen Sportfans reizvolle Perspektiven […] Mit diesem Sonderheft zur Tour de France wollen wir Ihnen wie in den drei Jahren zuvor einen verlässlichen und informativen Begleiter zur Hand geben.”

So klingt ein Altenpfleger wenn er Senioren einen Dackel schenkt: “einen verlässlichen und informativen Begleiter zur Hand geben“. Und so klingt ein hauptberuflicher Fußball-Chefredakteur, wenn er sogar im Tour-Sonderheft erst einmal die Fußball-WM erwähnt, bevor er zur Tour kommt “Aber auch die Tour bietet großen Sport“. Autsch!

Die Bundesliga-Sonderhefte des KICKERs zeichnet sich durch langweilige, aber solide Artikel aus, mit einem Layout was seit zirka 1973 unverändert durch die Druckpresse gejagt wird. Weil dies mein erstes Tour-Sonderheft des KICKERs gewesen ist, ist dieses Layout schon qua Existenz frisch.

Die Themen des Heftes sind wenig überraschend: Interviews mit den Tour-Favoriten a.D Ullrich und Basso, sowie Portraits der Verfolger dahinter. Portrait von Erik Zabel und eine Bestandsaufnahme der deutschen Radsportszene. Immerhin einen einführenden zweiseitigen Artikel über Doping.

Die Artikel sind um eine Größenordnung schwächer als in der ProCycling, aber dafür punktet der KICKER mit einem überraschend fetten Datenteil.

Jede Etappe wird auf einer Seite abgehandelt: Marschtabelle, nicht-originales Streckeprofil, längere Einschätzung von Tobias Steinhauser und Blick in die Historie.

Die Teams gibt es auf jeweils zwei Seiten: eine “Photo-Seite” mit den wichtigsten Fahrern des Teams, Team-Historie und das Rennrad. Auf der zweiten Seite eine Auswahl der Fahrer aus dem Teams, mit Platz um eigenhändig die Startnummer nachzutragen, Beschreibung der drei wichtigsten Fahrern, Teameinschätzung und Auflistung der Personen aus dem Management.

Ganz clever: hinter jedem Fahrer gibt es fünf Spalten in denen per Pfeil die Qualitäten des Fahrers für Berge, Sprint, Gesamtklassement, Etappensiege und Zeitfahren angezeigt werden. Abgerundet wird es mit einem Zahlenteil über die Klassements der letzten Tour.

Der Datenteil schlägt die Sonderbeilage der ProCycling um Längen und ist, wer es mag, alleine den Kauf wert.

RennRad

164 Seiten, 3,20 EUR

Der Mittelteil des Heftes, knapp 80 Seiten, ist der Tour gewidmet. Mißtrauen erweckt der Umstand dass nahezu die kompletten ersten 40 Seiten dieses Teils von nur einer Redakteurin, Christina Knapp geschrieben worden sind, inkl. der 8 Seiten Giro-Berichterstattung am Anfang des Heftes. Mißtrauen insofern, weil ein solcher Ausstoß entweder zu Lasten der Aktualität und/oder Qualität geht.

Optisch macht der Tour-Teil nicht viel her. Es ist eine Orgie an 08/15-Fahrerphotos. Da die anderen Artikel (z.B. übern Giro) durchaus bessere Photos zeigen, unterstreicht es den Eindruck, dass der Tour-Teil über einen längeren Zeitraum zusammengeschrieben wurde und nun gefriergetrocknet Anwendung findet.

Die Artikel: Kurzportraits der potentiellen Lance-Nachfolger, Portraits der deutschen Profis, Portrait von Erik Zabel, die Geschichte deutscher Rennfahrer bei der Tour, die großen historischen Tour-Duelle, Mythos Alpe d’Huez.

Das sind Artikel, die man auch an langweiligen Weihnachtsfeiertagen runterreißen und dann in die Gefriertruhe bis zum Sommer stecken kann oder die man vor Jahren bereits veröffentlicht hat und nun quick umschreibt. Anquetil vs. Poulidor? Come on…

Zwei der interessanteren Artikel waren ein recht technischer Artikel über das Zeitfahren und ein Interview mit Karsten Migels, über den man so wenig weiß, dass man eh jedes Interview mit ihm lesen möchte.

Auffallend sind drei weitere Artikel. Zum einen ein zehnseitiger Artikel über das Team Gerolsteiner (also: 1/8 des Tour-Teils!). Umfang und Aufmachung (die völlig aus dem Rahmen des Tour-Teils rausfällt) lassen den Artikel wie gekauft erscheinen. Ähnlich wirken auch drei Artikel über die touristischen Attraktionen der Bourgogne und zwei Radsport-Reiseveranstalter, die sich auf insgesamt zwölf Seiten ausbreiten dürfen.

Ach so, und gibt es Streckenprofile und so? Ja, so ein büschen. 2-3 Etappen werden pro Seite abgenudelt, die Streckenprofile sind billig nachgemachte Attrappen der Originale, mit kurzer Beschreibung versehen. Teamprofile gibt es keine.

Von allen vier Heften mit Abstand der schwächste Tour-Teil und der Mantel-Teil kann da auch nichts gut machen.

Le Tour de France – das offizielle Programm

130 Seiten, 4,60 EUR

Das “offizielle Programm” heißt auch, dass ARD und ZDF als offizielle Partner ihre Finger mit drin haben. Ich hätte aber mir gewünscht, dass die Identifikation zu diesem Produkt soweit gegangen wäre, dass man mehr von und über Reporter gelesen hätte, als nur ein Vorwort des ARD/ZDF-Teamchefs Roman Bonnaire, ein Kommentar von Marcel Wüst und die Einschätzungen von Rolf Aldag.

Das Heft kommt angenehm magazinig daher. Schönes Papier, guter Druck, gute Bindung, das Layout einen Tick zu spröde.

Inhaltlich war man sich der tickenden Zeitbombe zumindest ein wenig bewusst. Im Editorial wurde schnell per Einklinker um Entschuldigung gebeten, dass die beiden Vorwörter die aktuelle Entwicklung rund um Liberty-Seguros und Manolo Saiz nicht berücksichtig werden konnten und stattdessen über mehrere Sätze über die “magischen Momente” der Tour schwelgten.

Doch zum Glück geht ein eiligst hinzugefügter Artikel “Spanien im Blutrausch” von Andreas Ganz recht offen mit dieser Problematik um: “In diesem Heft werden Sie hoffnungsvolle Formulierungen finden wie ‘So offen wie in diesme Jahr war die Tour schon lange nicht mehr.’ Angesichts der Meldungen aus der spnaischen Radsportszene sind wir nun geneigt zu sagen: ‘Aber ganz so offen hatten wir uns das jetzt noch nicht vorgestellt’.” In diesem Ende Mai geschrieben Artikel schafft es Ganz den spanischen Skandal kruz zusammenzufassen und dabei auch Szenarien zu entwerfen, die die gestrigen Geschehenisse vorwegnahmen. Die Verstrickung von Basso und Ullrich wurde erwähnt und ein Ausschluß der großen Tourfavoriten für möglich gehalten.

Gemessen am Redaktionsschluß und im Vergleich der anderen Tour-Sonderhefte, ist dieser Artikel ein Glückgriff für den Journalisten und der Redaktion gewesen.

Die Artikel kommen größtenteils von einer internationalen Redaktion, die dann in unterschiedliche Sprachen übersetzt und produziert werden. Das kommt dem Heft zugute, weil es im Gegensatz zu anderen Sonderheften, nicht diesen engen Blick auf “das Deutsche” haben.

Die Themen sind “Standards” und haben keinen sonderlich originellen Ansatz: Interview Basso, ein Portrait von Ullrich aus französischer (und damit tendenziell Anti-Ullrich-Sicht), ein tabellarischer Vergleich der Stärken und Schwächen der zehn Tour-Favoriten, eine Zusammenfassung des Giros, Artikel über die US-Amerikaner, die Franzosen, die Vermarktung, die Taktik im Feld in der Post-Armstrong-Tour. Nichts besonderes, aber sehr umfassend und: solide.

Der Datenteil: für jede Etappe eine Seite mit dem offiziellen Streckeprofil und der ausführlichsten Marschtabelle aller Hefte. Die Bergetappen besitzen zudem eine große Landkarte und für einige Anstiege ein gesondertes Profil, dass abschnittsweise je nach Steigungsgrad eingefärbt ist. Abgerundet wird es mit Kommentaren von Rolf Aldag.

Die Teams werden auf je einer Seite vorgestellt: der komplette Kader 2006, eine kurze Einschätzung von Bernard Hinault und Abbildung des Teamfahrrades.

Hinten gibt es nochmal einen Schwung an Daten aus den vorigen Rundfahrten und Rekorde.

Das Gesamturteil

Den klaren Sieger wie im Vorjahr, gibt es nicht. Dazu ist die Sonderbeilage von ProCycling zu dünn geworden.

Das beste “Allround-Paket” bietet das offizielle Tour-Programm. Die gefälligsten Artikel bot die ProCycling, knapp gefolgt vom offiziellen Tour-Programm. Und für den Platz neben der Fernbedienung haben sich das KICKER-Sonderheft und das offizielle Tour-Programm qualifiziert. Eine Frage des persönlichen Geschmack welches von beiden man bevorzugt, aber das Tour-Programm wirkt authentischer als das KICKER-Sonderheft.

Italien – Ukraine 3:0

[22h49] Endstand 3:0 Damit kommt es am Dienstag in Dortmund zum Rückspiel des Florentinischen 1:4.

[22h37] Das wird natürlich auch ein großes Duell (zumindest auf einer Meta-Ebene): Lehrling Jürgen Klinsmann gegen den vielleicht abgezocktesten und souveränsten Trainer der WM Marcello Lippi. Ich mag, rein von der Optik, keinen anderen Trainer so gerne anschauen wie Lippi. Vom Scheitel bis zum Fuß strahlt er eine Erhabenheit und Hintergründigkeit aus.

[22h30] Damit haben wir ein Halbfinale Deutschland – Italien. Die restliche Zeit steht die Partie unter dem Zeichen “was geht für Deutschland?”.

Die Italiener sind recht ausgeglichen besetzt. Zum Glück sollte die Partie für Deutschland “offener” sein, weil die Italiener eher kompakt stehen, als derart aggressives Pressing zu betreiben… wobei, wenn Lippi sich das Tape reichen läßt, wird er auch gesehen haben, was den Deutschen heute nachmittag nicht geschmeckt hat.

Im Strafraum lassen die Italiener derzeit viele Kopfbälle zu.

[22h27] 3:0 69te, Luca Toni Zambrotta wird links lang angespielt, geht nach innen in den Strafraum wunderbar zwischen zwei Abwerspieler durch und macht einen feinen Querpass zu Toni, der seinen Bewacher übertölpelt und aus einen Meter einschiebt.

[22h19] Gusin bei Freistoß mit Kopfball gegen Latte. Das Spiel ist noch nicht abgehakt…

[22h16] 2:0 58te, Luca Toni Ecke, Flanke Totti, Luca Toni köpft ein…

… mitten in eine Drangphase der Ukrainer, inkl. zweimaligen Wegkratzen des Balles von der italienischen Torlinie. Im Gegenzug gibt es eine Ecke. Die Ecke wird kurz ausgeführt, Totti bekommt drei Minuten Zeit sich den Ball zum Flanken zurecht zu legen und Toni schneiden seinen laufweg innen rein und kommt vor seinem Gegenspieler zum Ball.

[22h15] We got game. Die Partie entwickelt sich etwas… unerwartet. Die Ukrainer machen Ernst und fab…

[21h47] Halbzeit 1:0 Die erste Halbzeit war kein Burner. Nach der frühen italienischen Führung betrieb Italien bessere Freizeitgestaltung, während die Ukraine anscheinend überhaupt keinen Planz hatte, wie sie auf Rückstand reagieren sollte.

[21h06] 1:0 Zambrotta, 7te Antritt von Zambrotta, der geht halbrechts 5 Meter mit dem Ball um aus 25m abzuziehen.

[21h00] Mein Gott, wie hat es der Beckenbauer so schnell nach Hamburg geschafft?

Deutschland – Argentinien 4:2 n.11m (1:1)

[20h55] Miroslav Klose hat heute seinen 5ten Treffer erzielt. Von den sechs Torschützen die dahinter mit drei Treffer folgen, sind nur noch Podolski und Ronaldo “im Rennen”.

[20h42] Michael Ballack ist von der FIFA zum Man of the Match gewählt worden.

[20h40] Die ARD hat eben die Tumulte aus der Hintertorkamera gezeigt. Ich habe zu spät gemerkt wo es passiert ist (Nähe Anstoßkreis), kann daher nicht sagen wer es wie gemacht hat, aber Mertesacker lag am Boden, als es zur Rudelbildung kam. Die Schiedsrichter waren relativ nahe dabei.

[20h39] Jose Pekermann ist lt. PREMIERE soeben vom Amt des Nationaltrainers zurückgetreten.

[20h35] Nun ist die rote Karte auch im “official match report” angekommen: 120te Minute, rote Karte für Cufre. Vermutlich für das Treten gegen Mertesacker, denn das Schlagen auf den Hinterkopf von Schweinsteiger war von Rodriguez.

[20h23] Klinsmann wiegelt was die Tumulte angeht, ab, spielt es herunter. Die Wiederholungen der Szenen bringen mir den Satz von Reif wieder in Erinnerung: “Das Adrenalin steht da unten kniehoch”. BTW: auf der offiziellen FIFA-Site ist noch keine rote Karte eingetragen, von der in den Kommentaren die Rede war.

Bierhoff selber schildert die Situation so: Mertesacker wurde getreten und lag am Boden (mit blutiger Schramme am Oberschenkel), Bierhoff wollte schlichten, aber da sollen bei den Argentiniern teilweise die Gäule durchgegangen sein.

Wenn man das Spiel mit kühleren Kopf analysiert, waren diesmal einige Spieler dabei, die nicht so gut wie in den letzten Spielen gespielt haben. Vielleicht dank der Abwehrleistung der Argentinier, aber selbst als diese in der zweiten Halbzeit nicht so schnell auf den ballführenden Spieler gingen, gab es für meinen Geschmack zuviele Abspielfehler, zuviele Ballverluste.

Ich fand es bemerkenswert, wie schlapp Klose das Feld verließ. Der muß abseits der Kameras weite Wege gegangen sein, ohne dass er effektiv gewesen wäre. Was noch einmal die defensive Leistung der Argentinier unterstreicht.

Zu Pekerman: die Auswechslungen waren diskussionswürdig. Sehr traurig, dass eine Mannschaft mit derartigen Offensivpotential die Initiative derart herschenkt. Stell dir vor, du setzt Messi und Saviola nicht ein und fliegst aus dem Turnier. Das gibt automatisch Ärger.

[20h04] Nachdem Lehmann den letzten Elfer gehalten hat, welcher deutsche Spieler war als erster an ihn dran? Na? na? Richtig, Odonkor in zirka 9,6s.

Hahahaha! Lehmann bricht ein Interview mit Boris Becker ab! Harhar!

[20h01] Laut Klose war er angeschlagen und musste deshalb runtergenommen werden.

[19h58] Stell dir vor, dein Name ist Jan Ullrich, du warst zehn Jahre lang der gefeierte Superstar in Deutschland und dann musst du deine Karriere beenden und keine Sau bekommt es mit…

[19h57] Wie “aaah” in den Kommentaren gerade meldet, hat die BILD-Zeitung auch den anderen Fall bereits parat gehabt. Im Quellcode der Homepage steht derzeit noch diese Headline: “RAUS! Diese Gauchos waren einfach zu clever

[19h54] Die deutsche Nationalmannschaft spielt weiterhin drehbuchgerecht. Das Bild von Kahn, der vor dem Elfmeterschießen sich zu Lehmann herunterbeugt und ihm viel Glück wünscht, wird morgen in größtmöglichster Aufmachung durch die Gazetten gehen.

[19h45] In Hamburg bricht gerade der Straßenverkehr und der Luftraum zusammen.

Zum Elfmeterschießen: Lehmann war bei jedem Elfmeter in der richtigen Ecke (bei einem bin ich mir in der Erinnerung nicht mehr sicher) und es brauchte wirklich perfekt geschossene Elfmeter um an Lehmann vorbeizukommen.

Cambiasso vergab den letzten Elfmeter, der zweite Fehlschuß in vier Versuchen (Ayala verschoß ebenfalls).

Für Deutschland verwandelten: Neuville, der angeschlagene Ballack, Podolski und Borowski.

Nach der Entscheidung kam es zu Tumulten. Es war nicht zu erkennen wer/was der Auslöser war. Mittendrin Oliver Bierhoff und Ayala. Es gab auch einen Schlag(versuch) an den Hinterkopf von Schweinsteiger.

Schlecht, ganz schlecht von PREMIERE: wieder fünf Minuten vor der ARD aus den Jubel- und Stadionbildern gegangen.

[19h30] 1:1 Schlupfiff nach Verlängerung Elfmeterschießen.

[19h28] Ich bin gespannt wieviele Elfmeter reingehen werden, denn beide Mannschaften hängen völlig in den Seilen. Auf deutscher Seite kommt kein Pass an, der nicht von Odonkor geschlagen worden ist und die Argentinier ziehen in Tornähe sofort ab, statt Dribblings o.ä. zu versuchen.

[19h25] Lubos Michel sind die gelben Karten ausgegangen. Heinze und Frings kommen mit den Schrecken davon. Nicht fehlerlos, aber sehr souveräne Leistung von Michel.

[19h12] 1:1 nach der ersten Halbzeit der Verlängerung Der angeschlagene Ballack verstärkt den Eindruck: die Argentinier wirken potenter. Die deutsche Abwehr sieht immer zerissener aus, während bei den Deutschen nach vorne kaum noch was ging. Nur noch die Hoffnung auf einen Standard und dass irgendjemand seinen Kopf hinhält.

[19h10] Was Frings heute für ein Pensum läuft… da sind doch schon die Sohlen durchgescheuert.

[19h07] Ballack ist am Ende. Kann quasi nicht mehr spielen, Wade hat zugemacht, aber Klinsmann hat sein Reservoir ausgeschöpft und kann nicht mehr auswechseln.

[19h04] Das Spiel lebt nur noch von der Dramatik. Die Argentinier sind immer noch auf Ballbesitz aus und bei den Deutschen gehen im Spielaufbau die Lampen aus. Ballack, vielleicht durch seine Wade gehandicappt, schlägt nur noch lange Bälle und Neuville versucht hinterherzulaufen.

Ballack eben mit Dusel, dass er für das theatralische Fallen im Strafraum keine Gelbe bekommen hat. Schlag ja, aber Schlag ins Gesicht nein. Da hat es Rodriguez vorhin mit einer Verwarnung härter getroffen.

[18h55] Die Verlängerung wird der Härtetest für die vielgelobte Fitness der deutschen Mannschaft sein, von der aber nicht viel zu erkennen war. Klose ist förmlich auf Brustwarzen rausgekrochen und viele, viele Fehlpässe im Spielaufbau (ohne besonderen Druck der Argentinier) lassen ahnen, dass bei den Deutschen der Akku bereits im roten Bereich angekommen ist.

So wie das Spiel derzeit läuft, Deutschland mit Druck, Argentinier eher auf Konter setzend, werden dei Deutschen mehr Körner verpulvern und den Argentiniern mit Fehlern möglicherweise in die Hände bzw. Füße spielen.

[18h52] 1:1 Ende nach regulärer Spielzeit, ab in die Verlängerung

[18h49] Schöner Satz von Marcel Reif: “Da unten steht das Adrenalin kniehoch.”

[18h48] Täusche ich mich oder geht Ballack nicht mehr rund?

[18h42] Neuville kommt und es geht… Klose? Nicht der gelbverwarnte Podolski? Klose wirkt aber ziemlich alle, torkelt fast zur Seitenlinie.

[18h41] Wie werden die Argentinier nun spielen, nachdem diese mit Crespo und Riquelme einiges an Offensive rausgenommen haben. Sich nur über die Zeit retten?

[18h39] 80te 1:1 Klose Ballack Flanke, Borowski kopfballverlängert auf Klose, der aus seinem Oberkörper heraus, im Laufen, den Ball einnickt.

[18h31] Uhr tickt runter. Bald bricht die Schlußviertelstunde an.

Folgerichtig wird Schweinsteiger gegen Borowski getauscht. Schweinsteiger hatte heute nicht die richtigen Ideen und die Standards selten gut ausgeführt.

[18h26] Es schnürt sich mir die Kehle zu, wenn ich hinten Mertesacker, Metzelder und Driedrich als “letzte Männer” den Spielaufbau starten sehe. Ich warte förmlich darauf, dass sie Crespo oder Tevez den Ball vor die Füße spielen.

Ballack ist nun mehr vorne involviert, Schweinsteiger wiederum etwas weiter hinten. Deutschland entwickelt etwas mehr Druck, aber aus dem laufenden Spiel kommt bislang nix. Bestenfalls gibt es Ecke oder Freistoß. Und die Freistöße sind heute einfach grottenschlecht (von Schweinsteiger & Podolski) geschossen.

Pekerman mischt Beton an: Riquelme raus, Cambiasso, der Mann mit dem schütteren Haupthaar, rein.

Ach so, vergessen: Argentinien musste seinen Torwart Abbondanzieri auswechseln, Minuten nachdem dieser von Klose “angesprungen” wurde und das Knie in der Nierengegend bekam.

[18h18] Odonkor wird gleich reinkommen. Ich bin etwas überrascht, da Odonkors Spielweise mir zu simpel für diese Argentinier erscheint. Auf der anderen Seite: auf dem Flügel ist Sorin bereits verwarnt und kann nicht mehr vehement in die Parade fahren.

Ach du Scheiße: Schneider, nicht Friedrich, raus.

[18h12] Der Spielaufbau der deutschen Mannschaft ist mir zu zögerlich. Eben bot sich nach einem argentinischen Angriff die Chance zum schnellen Gegenzug, aber stattdessen verzögerte Schweinsteiger (oder Podolski?) das Spiel, Klose schien sich kaum zu bewegen. Nicht das erste Mal. Knapp 2 Minuten vorher konnte Ballack das Spiel schnell machen und nach außen zu Lahm geben, stattdessen stoppte er ab, wartete und spielte quer.

[18h11] Die deutsche Nationalmannschaft versucht an Tempo zuzulegen und prompt versuchen die Argentinier den Spielfluss per Fouls zu stören.

[18h06] 0:1 Ayala, 49te Ecke Riquelme, Ayala läuft zum Ball, Klose kann nur hinterher, Ayala kann einköpfen.

Nun muss die deutsche Mannschaft ein ganz dickes Brett bohren. Der Countdown läuft, noch 41 Spielminuten.

[18h02] Jogi Löw fordert von der deutschen Nationalmannschaft einen Hauch mehr Risiko um besser nach vorne zu kommen, mit mehr Leuten nachzurücken.

[17h54] Unterschiedliche Wahrnehmung: ich sehe in den Kommentaren immer mehr Leute auflaufen, die schreiben, die Partie wäre in der ersten Halbzeit eher zugunsten der Argentinier gelaufen, es wäre nur noch eine Frage der Zeit, bis den Deutschen der tödliche Fehler passiert.

Marcel Reif schildert es auf PREMIERE etwas anders: die Argentinier zeigen mit ihrer vorsichtigen Spielweise enormen respekt vor der deutschen Mannschaft und das täte dem Ego der Nationalmannschaft gut.

Ich tendiere eher zur ersten Meinung. Wie Smerf schreibt: so wie der deutsche Angriff derzeit in der Luft hängt, fällt es mir schwer zu glauben, dass die Deutschen ein Tor mehr als die Argentinier machen können.

[17h46] Halbzeit 0:0

[17h41] Aus Sicht der deutschen Mannschaft ein beängstigendes Spiel. Argentinien zwar dominant, aber mit wenig Tordrang. Das Problem: die deutsche Mannschaft musste sich bislang im Turnier ihre Tore immer aufwändig erkämpfen. Es ist keine Mannschaft die aus drei Torchancen zwei Tore machen. Und die dafür notwendige Bälle bekommt sie heute nicht. Ich weiß gar nicht, wann ich die letzte Aktion von Klose heute gesehen habe…

Es wird ein Spiel um Kondition und Nervenstärke.

Ein richtiger Reißer würde das Spiel erst werden, wenn Deutschland die Führung erzielt und die Argentinier mehr Zug zum Tor entwickeln müssen.

Nach 40 Minuten hat bislang bei dieser WM noch keine Partie so stark nach Verlängerung gerochen.

[17h33] Kontrolliertes Spiel der Argentinier, die keine Skrupel haben, den Ball 20mal in Serie quer zu spielen, solange sie im Ballbesitz bleiben. Daher unterm Strich keine Torchance für Argentinien.

Deutschland kommt noch nicht richtig nach vorne, weil die Argentinier zu gut stören. Auf ihrer Seite steht nur ein Kopfball von Ballack (nach Flanke Schneider), der knapp ein Meter am Tor vorbei ging.

[17h25] Es ist der reinste Irrsinn, was die Argentinier leisten, wenn der Gegner in Ballbesitz ist. Egal wo auf dem Feld, nach spätestens anderthalb Sekunden steht der erste Argentinier auf dem Schlappen und nach einer weiteren Sekunde kommen zwei weitere Argentinier und versperren alle Passwege nach vorne.

So stehen selbst die deutschen Abwehrspieler beim Spielaufbau und massiven Druck.

[17h22] Beide Mannschaften neutralisieren sich derzeit sehr gut, meistens durch wohltemperierten Körpereinsatz. Bei Argentinien passiert viel pber die linke Seite, bei Deutschland über die Mitte oder rechts. Von Lahm nix zu sehen. Schweinsteiger orientierte sich häufig in die Mitte, aber seit einigen Minuten wieder zurück auf den linken Flügel.

Wie Armdrücken: beide powern sich aus und versuchen Fehler des Gegners zu provozieren.

[17h08] Arne Friedrich gibt gegen Tevez die Zecke, unterbindet jegliche Ansätze des Dribblings durch kleine Fouls: Zupfer, Grabschen, etc… Erste Ermahnung von Schiedsrichter Michel.

[17h06] Argentinien geht immer schnell auf den ballführenden Spieler.

[17h03] Hitziges Spiel, dass selten länger als 20 Sekunden im Fluss ist. Es wird richtig auf die Gräten gegangen. Bereits gelbe Karte für Podolski für Foul.

Sorin heute mit mehr Vorwärtsdrang als gegen Mexiko.

[17h01] Viel Gelaber in den ersten zwei Minuten zwischen den beiden Mannschaften.

Und bei PREMIERE geht die Anzeige der Spielzeit nicht.

[16h57] Podolski, der sonst bei der Nationalhymne so ernst wie bei einer Beerdigung aussieht, lächelt etwas entrückt und auch Klinsmann lächelt als würde er sich gerade in einem anderen Universum befinden.

[16h50] Der Argentinier David Nalbandian ist in Wimbledon eben gegen den Spanier Verdasco ausgeschieden (in drei Sätzen). Omen?

[16h28] Die Aufstellungen. Deutschland mit der Schweden-Aufstellung. Argentinien startet mit Tevez statt Saviola.

Deutschland

#1 Lehmann
#3 Friedrich – #17 Mertesacker – #21 Metzelder – #16 Lahm
#19 Schneider – #8 Frings – #13 Ballack – #7 Schweinsteiger
#20 Podolski – #11 Klose

Argentinien

Abbondanzieri
#4 Coloccini – #2 Ayala – #2 Heinze – #3 Sorin
#22 Gonzalez – #8 Mascherano – #18 Rodriguez
#10 Riquelme
#9 Crespo – #11 Tevez

[16h27] Die britischen “Big Brother”-Bewohner werden vom Sender verarscht. Ihnen wird in den nächsten Tagen gesagt, dass England Weltmeister geworden ist.

[16h08] In einem Interview mit PREMIERE läßt Jogi Löw durchblicken, dass er heute weniger deutsche Angriffe durch die Mitte erwartet, weil die Argentinier dort zu gut aufgestellt sei, sondern viel über die Flügel via Lahm und Schneider gehen soll.

Ottmar Hitzfeld erwartet einen stärkeren linken Flügel, da der rechte gegen Sorin und Maxo Rodriguez schwer beschäftigt werden würde.

Tour2006: Jan Ullrich suspendiert

Die Tagesschau und der MDR melden gerade per breaking news: Jan Ullrich ist vom Team T-Mobile suspendiert worden (neben Oscar Sevilla und Rudy Pevenage) (dank an TS Garp, der mich auf die Nachricht aufmerksam gemacht hat). Dies wurde heute morgen auf einer Pressekonferenz von T-Mobile bekanntgegeben.

Die spanischen Ermittlungsbehörden haben via dem Tour-Organisator ASO dem Team T-Mobile ein FAX zukommen lassen, in dem von schweren Verdachtsmomenten gegen Ullrich, Sevilla und Pevenage gesprochen wurde.

Die L’Équipe meldet in ihrer heutigen Ausgabe dass im April diesen Jahres ein Müllsack mit zirka hundert leeren Spitzen am Morgen des Klassikers Paris – Roubaix gefunden wurden. Der Mann der diesen Müllsack gefunden hat, hat sich an einer dieser Spritzen gestochen und deshalb bei der Polizei Anzeige erstattet. Bei den Ermittlungen kam es zu Zeugenaussagen, die gesehen haben wollen, dass der Müllsack von Männern weggeschmissen wurden, die aus einem Sponsorfahrzeug des dänischen Teams CSC stiegen.

Die Spitzen wurden untersucht. Es wurde festgestellt, dass die Spritzen vor dem Wegschmeißen gesäubert wurde. Trotz des Säuberns wurden Moleküle einer noch nicht identifizierten Substanz gefunden. Erste Vermutungen des Labors gehen in Richtung “Designer-Steroide”. Die französische Polizei hat sich inzwischen mit ihren spanischen Kollegen kurzgeschlossen.