Die Lehren des 15ten Bundesliga-Spieltag

Aufgrund eines Infektes und Fieber habe ich den gestrigen Samstag eher leprös im Bett verlebt, noch nicht einmal Kraft genug um die Optionstaste der dBox-Fernbedienung zu tätigen. Daher gab es nicht mehr als die Konferenz bei mir.

Hmm. Lautern – Frankfurt ist ausgefallen, weil das Dach der Osttribüne Risse zeigte. Das fand durchaus auch außerhalb von Deutschland Beachtung und wurde z.B. auch von der BBC während des gesamten Samstages gemeldet.

Nach den Geschichten in Hannover, Frankfurt und Nürnberg wird ja langsam eine Serie daraus, ohne dass man es aber pauschal auf eine Ursache hinführen kann. In Hannover und Frankfurt mag es Überambitioniertheit gewesen sein, während in Nürnberg und Lautern möglicherweise Zeit- und/oder Kostendruck ein Problem waren.

Aber nicht unwitzig ist auch wie diese Geschichte hochkommt. Das WM-Stadion ist das Aufgabengebiet was Jäggi gerne noch bis zum Sommer weiterbehalten will, während zahlreiche Kreise in Kaiserslautern den Jäggi am liebsten noch gestern loswerden wollen würden… Kann ein Klub in einer solchen Seuchensaison eigentlich noch dem Abstieg entrinnen?

HSV – Köln 3:1 – Die erste Kostprobe des Spiels bekam ich gegen 11h30, als im Nachbarhaus Kölner Fans, mit einem Grundstock an Promille ausgestattet, eine halbe Stunde lang aus vollem Hals irgendein Kölner Fanlied anstimmten. 6km vom Stadion entfernt, in einer ÖPNV-technisch ungünstigen Stelle um zur AOL-Arena zu fahren.

Das Spiel ist letztendlich ein halb gefülltes Glas gewesen. Die Brillianz vom Saisonbeginn ist verschwunden und eine gewisse Monotonie in der Offensive macht sich bemerkbar. Aber richtig erschreckend: der HSV gewinnt die Spiele trotzdem. Und das macht ihn z.B. derzeit wesentlich potenter als Werder Bremen.

Der HSV lotet derzeit die Limits aus, wie tief der Kader ist. So wie die Mannschaft gestern zur Halbzeit stand, hat der HSV noch 1-2 Mann die in der Defensive bzw. Mittelfeld reinrotieren können (Ziegler, Klingbeil) ohne dass der HSV völlig abschmiert. Wenn der HSV zur Winterpause den Abstand auf die Bayern auf 4 Punkte halten kann (Spiele gg. Hertha und in Bremen), reden wir nochmal über Meisterschaft.

VfB Stuttgart – Bayern München 0:0 – Ich finde die rhetorischen Eiertänze der VfB-Verantwortlichen rund um die Deutung von Ultimaten ziemlich putzig.

Anscheinend schöpft man in Stuttgart schon aus manch kargem Spiel Hoffnung aus besseren Zeiten. Was das Spiel z.b. in der Tagesschau-Zusammenfassung gelobhudelt wurde, war schon fast ein Fall für die ARD-Schleichwerbungskommission. Das Spiel war unerträglich und die Stupidität mit der die Stuttgarter die Bälle von den Flügeln aus in den Strafraum reingehoben haben, war verblüffend. Carevic wurde von Küppers allen Ernstes als “Spielmacher” vorgestellt und brach sich in den letzten 10 Minuten fast noch die Beine, weil er und Gronkjaer unentwegt nahe der linken Fahne standen und einen Ball nach dem anderen rein in den Strafraum schaufelten.

Die Bayern erinnern mich an letztes Jahr, als ich u.a. Zweifel hatte, ob sie nach pomadigen Leistungen in der Bundesliga im Frühjahr den Schalter für die Champions League umlegen können. Sie konnten zwar damals gegen Chelsea 2-3 Schippen zulegen, aber das Quentchen Autorität das Chelsea damals mehr zeigte, ist vielleicht das, was die Bayern in der Bundesliga zuwenig zeigen. Auch wenn man nur 10 Mann ist, aber die gesamte 2te Halbzeit sich im eigenen Strafraum zu verschanzen, ist schwach.

Es war auch der erste Spieltag in der Nach-Elber-Ära. Es gibt gewisse Dinge die absolutes No-No sind. U.a. das persönliche Attackieren eines erfolgreichen Trainers in einem Club mit funktionierendem Managament. Da hat es bei Elber schlichtweg ausgehakt, obwohl die nachfolgende Aufbereitung von beiden Seiten wohl recht rational und okay abgelaufen sind. Köppel ist eh eine kleine Überrraschung für mich und Panders Qualitäten wurden wohl nur einzig von der Wolfsburger Führung nicht geschätzt.

Für Elber umso idiotischer, weil sein Leistungsstand nach der Verletzung ein Rätsel ist und sein zweiter Rausschmiss (Lyon) ihn zu einem unsicheren Kantonisten macht. Wenn er noch einen Verein findet, dann nur mit gewaltigen finanziellen und sportlichen Abstrichen. Ein spanischer Erstligist um den 10ten Platz herum oder so.

Screensport am Wochenende

[Update Fr 19h34: Lautern – Frankfurt fällt wg. Stadionprobleme aus]
[Update So 14h55: HNiC: NHL-Spiel 1 ist CAL–PIT, nicht TOR–SJ]

Dem Wochenende geht das alles überschattende Sportereignis ab. Also klopfen wir das der Reihe nach ab.

Wintersport en masse. An diesem Wochenende bringt die ARD Samstag und Sonntag geballt 7 bis 8 Stunden Wintersport. Bis auf Eisschnelllaufen gibt es alles auch auf EUROSPORT zu sehen. Wo die ARD von Ski Alpin nur Aufzeichnungen serviert, ist EUROSPORT bei den Rennen in Nordamerika live dabei (Fr 19h, Sa 22h15, So 19h).

Beim Fußball stechen, je nach Gusto, 3-4 Spiele heraus. In der Bundesliga ist es das “Spitzenspiel” VfB – Bayern (Sa 15h30). Das Ding wird vermutlich nicht spielerisch vom obersten Regal sein, aber das ganze Trumherum mit unzufriedenen VfB-Spielern (aktuell ist es Babbel der im Winter evtl. wechseln möchte), das mehr-oder-weniger-Ultimatum an Trapattoni, bei dem man den Eindruck hat, dass der Verein sich mühsam bis zur Winterpause schleppen möchte um Trap dann zu verabschieden und schließlich die Bayern mit dem ganzen Ballack-Bruhaha und dem potentiellen Sagnol-Wechsel.

In der Kategorie “interessantes Spiel” ist auch das Abstiegsduell Kaiserslautern – Frankfurt (Sa 15h30) zu nennen. Wolfs erstes Spiel vor unzufriedener Heimatkulisse und die Rückkehr vom in Unfrieden geschiedenen Amanatidis.
Das Spiel ist wegen Risse im Dach der Osttribüne auf den 14.12. verschoben worden.

International interessiert mich vorallem die Gänsehaut-Atmo in Old Trafford. das erste Liga-Heimspiel von Man Utd. nach dem Tod von George Best. Man Utd – Portsmouth (Sa 18h15, PREM). Portsmouth ist derzeit noch trainerlos und guckt ziemlich schamlos auf Alex McLeish, der aber bei den Rangers, trotz neuerlicher Niederlage, noch nicht entlassen ist und auf Harry Redknapp, dem Manager von Southampton. Die Saints und Pompey sind sich so spinnefeind, wie weiland HSV und St.Pauli und der Wechsel von Redknapp von Southampton zum damaligen Abstiegskonkurrenten Portsmouth sorgte vor ziemlich genau einem Jahr für viel böses Blut.

Davor gibt es um 13h45 Liverpool gegen Aufsteiger Wigan, der aktuell dank schwerem Programm nach unten gereicht wird (aktuell Platz 4).

In der Serie A trifft Platz 3 auf Platz 1: Florenz – Juve (So 15h, PREM), aber die Dominanz von Juve ist groß. Man liegt bereits 7 Punkte vor dem AC Florenz.

Aus Spanien überträgt PREMIERE wieder das Duo Real und Barca. Real spielt gegen Bernd Schusters Getafe (Sa 20h), die ihren Sturzflug vom Spitzenplatz haben aufhalten können und sich nun auf Platz 8 befinden, einen Punkt hinter Real. Barca hat es mit einem schweren Auswärtsspiel beim Tabellendritten Villareal zu tun (So 19h).

Eine besondere Motorsport-Veranstaltung gibt es am Samstag (19h, EURO): Race of Champions. Dabei treten je zwei Fahrer für eine Nation im Stade de France an, wobei einer der Fahrer aus dem Straßenrennsport kommt und der andere aus dem Rallye-Sport. Für Deutschland treten Armin Schwarz und Bernd Schneider an. Andere Namen sind Coulthard, Alesi und Kovalainen.

Aus der Abteilung US-Sport:
Football-gucken ist dieses Wochenende recht einfach: NASN wiederholt am Montag die beiden PREMIERE-Sonntagsspiele. Schwerpunkt der Spiele an diesem Wochenende sind Divisionsduelle: NYG – DAL, SD – OAK, KC – DEN, PIT – CIN.

Nach der in dem Ausmaß verheerenden Niederlage der Steelers gegen Indy, sind die Steelers in der eigenen Division unter Zugzwang geraten und liegen einen Sieg hinter den Bengals.

Die Giants und die Cowboys liegen in der NFC East gleichauf, wobei die Cowboys mit einem Sieg diverse Tier gegen die Giants für sich entscheiden können (“Hinspiel”: 16:13).

Wenn die Chargers und die Chiefs Ambitionen haben, die Broncos einzuholen, dann müssen sie ihre Spiele gewinnen, zumal auch hier die Broncos einige Tier momentan für sich beanspruchen können.

Hockey Night in Canada” ist diese Woche zufällig ein “Glücksgriff”, denn nach dem spektakulären Trade zwischen Boston und San Jose, gibt es beide Mannschaften in einem Doubleheader zu sehen. San Jose in Toronto und Marco Sturms Boston in Edmonton.

Das College-Basketball-Programm auf NASN ist an diesem Wochenende durchaus gutklassig. Am Samstag (21h00) übernimmt NASN live von FSN Oregon – Georgetown. Die Georgetown Hoyas gelten als potentielle Überraschung in der Big East, waren schon letztes Jahr kurz davor für die March Madness eingeladen zu werden, brachen aber im Februar ein.

Am Montag gibt es zwei weitere Aufzeichnungen vom Sonntag, wobei es dann erstmals den aktuellen Spitzenreiter der Rankings zu sehen gibt: Duke gegen Virginia Tech.

Freitag, 2.12.2005

19h00 Zweite Liga, 15ter Spieltag
Topspiel: Siegen – Aachen
Konferenz: Braunschweig – Karlsruhe, Greuther Fürth – Ahlen

19h00 Wintersport: Ski Abfahrt Herren aus Beavers Creek, EUROSPORT live

20h30 Wintersport: Ski Abfahrt Damen aus Lake Louise, EUROSPORT live

2h30 NHL: Dallas – Carolina, NASN live
(Whl: Sa 23h, 5h)

3h00 NBA: Phoenix – Denver, PREMIERE live
(Whl 90min: Sa, 11h30, 14h50, 20h30)

Samstag, 3.12.2005

9h55 – 18h00 Wintersport, ARD live
10h15 Nordische Kombination/Springen, Weltcup (auch EURO)
Ski Abfahrt Damen, Lake Louise (vom Vorabend, siehe EURO 20h30)
Eisschnellalufen 5000m Damen
13h45 Nordische Kombination/15km, Weltcup (auch EURO)
16h00 Skispringen, Weltcup (auch EURO)
Ski Abfahrt Herren, Beaver Creek (vom Vorabend, siehe EURO 19h)

13h45 Premier League: Liverpool – Wigan, 15ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 0h30)

15h30 Bundesliga, 15ter Spieltag
Opt3: VfB Stuttgart – Bayern München (Reif/Küpper)
Opt4: Mönchengladbach – Nürnberg (START, C.Fuß/Leopold)
Opt5: HSV – Köln (von TuT/Born)
Opt6: Werder Bremen – MSV Duisburg (W. Fuss/Stach)
Opt7: Bielefeld – Schalke 04 (Groß/Laaser)
Opt8: Dortmund – Hannover 96 (Dittmann/Evers)
Opt9: Kaiserslautern – Frankfurt (Bayer/Forster)

18h15 Premier League: Man Utd – Portsmouth, 16ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: Mo 2h30)

18h30 Fußball Österreich: Rapid – Pasching, 21ter Spieltag, PREMIERE live
(keine Whl)

18h30 BBL: Bonn – ALBA, 11ter Spieltag, PREMIERE live

19h00 Motorsport: Race of Champions, EUROSPORT live

19h05 NHL: NJ Devils – Minnesota Wild, PREMIERE live
(Whl 90min: So 9h50, 12h50)

20h00 Primera Division: Real – Getafe, 14ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 2h20, Mo 4h15)

21h00 NCAA Basketball: Oregon Ducks – Georgetown Hoyas, NASN live
(Whl: So 11h30)

22h15 Wintersport: Ski Riesenslalom Herren aus Beaver Creek, 2ter Durchgang, EUROSPORT live

Sonntag, 4.12.2005

9h03 – 17h00 Wintersport, ARD live
9h30 Nordische Kombination/Mannschaftsspringen, Weltcup (auch EURO)
Ski Risenslalom Herren (auch EURO, s. Sa 22h15)
Ski Abfahrt Damen (EURO deleayd ab 10h30)
12h00 Nordische Kombination/3x5km, Weltcup (auch EURO)
13h45 Skispringen, Weltcup (auch EURO)
Eisschnelllaufen 1500m

14h30 NHL Hockey Night in Canada, NASN delayed
14h30 Toronto – San Jose (Whl: Mo 5h30)
14h30 Calgary – Pittsburgh (Whl: Mo 5h30)
ca. 17h00 Edmonton – Boston (Whl: Mo 7h30)

14h30 DEL:Frankfurt – Augsburg, 26ter Spieltag, PREMIERE live
(So: 1h30, Mo 6h, 19h30, 2h30, Di 13h)
Kommentator: Marc Hindelang

15h00 Zweite Liga, 15ter Spieltag
Topspiel: 1860 – Unterhaching
Konferenz: Paderborn – Burghausen, Bochum – Aue, Freiburg – Rostock, Offenbach – Saarbrücken

15h00 Serie A: Florenz – Juventus, 14ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: So 20h30)

17h00 Handball Champions League: Paris – THW Kiel, Achtelfinale Hinspiel, EUROSPORT live

17h30 Bundesliga, 15ter Spieltag
Opt3: Leverkusen – Hertha (Bartels/Laaser)
Opt4: Mainz – Wolgsburg (Lindemann/Küpper)

19h00 Primera Division: Villareal – Barcelona, 14ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 0h15)

19h00 NBA: NY Knicks – Boston Celtics, PREMIERE live
(Whl 90min: Mo 11h, 23h30, Di 16h55)

19h00 NFL Week 13
Pittsburgh Steelers – Cincinnati Bengals, NASN (Whl: )
NY Giants – Dallas Cowboys, PREMIERE (Whl Mo 16h, Di 18h25, Mi 12h und NASN: Mo 18h30, Mi 10h)

19h00 Wintersport: Ski Super-G Damen, EUROSPORT live

20h30 Wintersport: Ski Slalom Herren, 2ter Durchgang, EUROSPORT live

22h00 NFL Week 13
Kansas City Chiefs – Denver Broncos, NASN (Whl)
St. Louis Rams – Washington Redskins, PREMIERE (Whl Mo 14h, 21h30, Mi 14h und NASN: Mo 21h)

2h30 NFL: Sunday Night Game San Diego Chargers – Oakland Raiders, NASN live
(Whl: Di 18h, Mi 12h30)

Screensport am Donnerstag

Korrektur von gestern und halbe Entschuldigung ans DSF: anscheinend wurden beide UEFAcup-Spiele per Konferenz in “voller” Länge gezeigt. Die eine Anstoßzeit die bei fussballdaten.de vermerkt war, stimmte nicht. Zumindest schreibt der KICKER etwas anderes…

Heute ist wieder UEFAcup auf dem Bäh-Sender. Um 18h30 immerhin das Spitzenspiel aus Gruppe F Levski Sofia – Marseille. Anschließend eine eherbelanglose Konferenz mit Spielen aus Gruppe E und H.

Donnerstag, 1.12.05

10h00 Hockey: Champions Trophy AUS – ARG, EUROSPORT live
11h25 Hockey: Champions Trophy D – KOR, EUROSPORT delayed

18h55 Wintersport: Super-G Herren Beaver Creek, EUROSPORT live

19h20 DEL: Köln – Hamburg, 25ter Spieltag, PREMIERE live

23h00 Basketball EuroLeague: Bamberg – Kaunas, BR 30min

1h35 NHL: Montreal – Buffalo, PREMIERE live

Screensport am Mittwoch: Lückenfüller UEFAcup

So ganz nebenbei: ist nicht enttäuschend wie wenig orginären Sport PREMIERE an Wochen wie diesen versendet, wenn keine Bundesliga und keine Championsleague ist? Am Montag abend gab es 2te Liga, am Donnerstag Golf, DEL und NHL. Am Dienstag und Mittwoch bestand/besteht das Programm ausschließlich aus Wiederholungen, wobei sogar auf Uralt-Rennen der GP A1 zurückgegriffen wird.

Kann man von einem knapp 20 EUR pro Monat teuren Premiumprogramm nicht verlangen, dass es in solchen Wochen bitte schön auch mal 1-2 NBA und NHL-Spiele mehr einsetzt? Ja, ja, die TV-Rechte-Verträge geben es nicht her… Doch, täten sie. Wenn man sie entsprechend abgeschlossen hätte. Oder neue Rechte wie Basketball-Europawettbewerbe…

Der Live-Sport kommt heute aus anderen Ecken. Da die Championsleague pausiert, darf sich der UEFAcup heute auch mal am Mittwoch breit machen. Das ZDF bringt die einzige deutsche Partie von diesem Spieltag: Hertha BSC spielt bei Sampdoria Genua. Die Gruppe C ist sehr offen. Auf den Plätzen 1 bis 4 stehen Mannschaften mit 4 Punkten und nur der Tabellendritte Lens hat bereits 3 Spiele absolviert.

Eine Kuriosität bringt wieder einmal der “Bäh-Sender” fertig, der am Abend in einer Konferenzschalte von den beiden Spielen aus der HSV-Gruppe berichtet. Zumindest ein bißchen. Denn weil der Bäh-Sender sich den Luxus gönnt, davor eine Dreiviertelstunde “Vorberichterstattung” mit Helmer & Vogts zu bringen (besser gesagt: beide liefern Textbröckchen zwischen den drei Werbeblöcken), gibt es von der längst angepfiffenen ersten Halbzeit ZSKA Sofia – Stavanger nix zu sehen. Besser kann ein Sender sein Desinteresse am Sujet nicht darstellen.

Über das UEFAcup-Geschehen hinaus gibt es auf NASN zwei “delayed” NHL-Partien von heute nacht ab 19h. Bis auf die Flyers alles Mannschaften aus dem Mittelfeld oder tiefer. Die Flyers immerhin auf Tuchfühlung zur Spitze in der Atlantic Division.

Mittwoch, 30.11.05

19h00 NHL: NY Islanders – Philadelphia, NASN delayed

20h45 UEFAcup: Genua – Hertha BSC, ZDF live
(Kommentator: WD Poschmann)

21h00 NHL: NJ Devils – Boston, NASN delayed

Zeilensport: Über Poldi und Kloppi

Heute sind zwei amüsante Artikel zum Thema Fußball erschienen.

Michael Eder war für die FAZ dabei, als Mainzens Jürgen Klopp Gast an der lokalen Sport-Universität war und unter Beisein vom Professor Michael Macsenaere zum Thema “Mentales Coaching im Profifußball” referierte: “Der magische Klopp

Am vergangenen Samstag haben die Mainzer in München ein prima Spiel geliefert. 1:2 verloren, aber den großen Meister mit mutiger Offensive in arge Bedrängnis gebracht. Den Mainzer Studenten gab Klopp einen Einblick in die Vorbereitung auf dieses Spiel. Gewöhnlich stelle er ein Video zusammen, das die Schwächen des Gegners zeige. “Es ist gar nicht so einfach, ein Band zusammenzuschneiden, auf dem der Gegner gar nichts mehr kann. Wir können das, wir sind wahre Meister darin.” Nur: Bei den Bayern hat das nicht geklappt, deshalb gab es keine Bilder. Statt dessen ein anderer psychologischer Ansatz: “Man muß sich Dinge vorstellen, damit sie eintreten können.” Deshalb saßen sie in der Kabine und malten sich den Sieg aus. “Wir phantasierten uns auf Augenhöhe”, sagt Klopp. “Wir haben uns vorgestellt, denen richtig einen vor den Latz zu knallen.”

Mehr zum mentalen Training im Sport gibt es in einem Artikel der Sonntags-FAZ vom 20.11.2004. Nicole Geffert und Karsten Mentasti in “Briefe an dich selbst” (via Goethe-Institut, das im Übrigen ein nett zu lesendes Archiv von Fußball-Artikel hat)

In der Frankfurter Rundschau bringt Moritz Küpper ein originelles Portrait über Lukas Podolski, “Gottes linker Fuß”. Originell, weil Moritz Klüpper den Umweg geht und drei Wegbegleiter von Podolski skizziert: Ralf Krutwig, Jugendtrainer beim 1.FC Köln, Marcel Koller, Ex-Trainer beim FC, der Köln zum ersten Mal in die Bundesliga schmiß und Podolskis Manager Kon Schramm: “Gottes linker Fuß

[Marcel Koller] bekam eine Videokassette: Länderspiel der U 19, Deutschland gegen Luxemburg, Endstand 6:0. Podolski hatte vier Tore erzielt. Koller wurde neugierig und schaute abends beim Training der Amateure vorbei: “Seine außergewöhnliche Technik und der starke linke Fuß haben mich überzeugt”, sagt er. “Ich dachte mir, den Jungen könnte man mal mitnehmen.” Also bat er Podolski in sein Büro und lud ihn ein, mit ins Trainingslager nach Hennef zu fahren. Schönen Dank und auf Wiedersehen, sagte Podolski. “Der Junge hat sich richtig gefreut”, erinnert sich Koller, “aber wir mussten noch klären, ob er in der Schule frei bekam.” In den vier Tagen Trainingslager spielte sich Podolski ins Team – und wurde unverzichtbar. “Ich konnte ihn nicht mehr hergeben”, sagt Koller.

Zehn Tage später debütierte Podolski gegen den HSV und spielte “genauso wie in der A-Jugend”, sagt Koller. Nach dem Derby-Sieg zum Rückrundenauftakt gegen Mönchengladbach kannte der Hype keine Grenzen mehr. “Da wurde es schwerer für ihn”, sagt Koller, “er war nicht mehr der Lukas, den keiner kennt.” Aus Lukas, den keiner kennt, wurde Gottes linker Fuß. Koller nahm ihn damals zur Seite und verlangte, er müsse mehr tun für den Erfolg.Koller rührt in seiner Tasse Kaffee: “Was mich überraschte: Er konnte es, er konnte zulegen.” Noch heute schreiben sich Koller und Podolski Kurzmitteilungen, telefonieren. Obwohl sich ihre Wege 2004 nach Kollers Entlassung trennten, wird sein Name immer mit Podolskis Karriere verbunden sein. Koller zuckt mit den Schultern. Er weiß es.

Kabel Deutschland mit Quartalszahlen II/2005

Wer nach dem Bezug zum Sport sucht: Kabel Deutschland ist nicht nur Mitbieter für eines der Rechtepakete der DFL. Es sind auch die ersten Quartalszahlen nachdem NASN PREMIERE die NFL-Rechte abgeluchst hat. Dieser Effekt reichte aber “nur” drei Wochen in das Quartal rein.

Ich finde die Abonnentenzahlen der digitalen Angebote (PDF) nicht wirklich beeindruckend. Stand der Zahlen: Ende September 2005.

Aktuell haben 9.576.000 Haushalte einen Kabelanschluß bei der KDG (+ 120.000 Haushalte seit Sept. 04).

Davon haben 317.000 Haushalte digitale TV-Pakete bei der KDG abonniert.
Dies ist ein Zuwachs binnen 12 Monaten von 205.000 Haushalten (Ende Spet. 2004: 112.000 Abos).

Interessant ist wie sich dieser Zuwachs zeitlich verteilt:
Halbjahr Okt. 04 bis März 05: 112.000 mehr Abos (also pro Quartal ca. 55.000)
Quartal April 05 bis Juni 05: 43.000 mehr Abos
Quartal Juli 05 bis Sept. 05: 50.000 mehr Abos

Mit anderen Worten: das Wachstum stagniert, bleibt bei zirka 50.000 neue Abos pro Quartal. Und dass finde ich überraschend mau.

Screensport am Dienstag

Wer Gelegenheit hat, sollte sich wirklich den CFL Grey Cup auf NASN geben. So etwas wird im Brockhaus unter “T” wie “Thriller” abgelegt. Das Finale wird ein letztes Mal heute um 1h30 wiederholt.

Das TV-Programm ist ansonsten heute sehr dünn.

Nachklapp

Nachklapp zur gestrigen NASN/ESPN-Story. Auf meine Mails an zwei unterschiedlichen Adressen bei ESPN bekam ich immerhin eine Antwort: Für 2006 ist außerhalb von ESPNClassic keine Expansion irgendwelcher ESPN-Sender in Europa geplant. Wieviel dieses Dementi wert ist, kann jeder halten wie Dachdecker…

Zweite Bemerkung: ganz College-Football-los geht es auf NASN nicht zu. In der nächsten und übernächsten Woche werden die Semifinals und das Final in der Division I-AA übertragen. Um eine eigentlich notwendige lange Erklärung abzukürzen: es handelt sich dabei um eine Art “Zweite Liga” im College Football. Ja, ich weiß, der Vergleich hinkt, aber anders ist es nicht in einen Satz zu packen.

Dritte Bemerkung: die Presseabteilung hat bislang noch nicht auf meine Anfrage bezüglich einer digitalen Kabel-Einspeisung von EUROSPORT über den 31.12. hinaus, geantwortet.

Dienstag

10h00 – 14h00 Wintersport: Biathlon, Weltcup
10h15 4x 7,5km Herren ZDF + EURO live
12h30 4x 6km Damen ZDF + EURO live
(Whl: EURO ab 18h45)

21h30 Fußball: Barcelona – Israelische/Palästinensische Auswahl, EURO live

Detroit Lions feuern Coach Mariucci

Hoch fliegen seit der verheerenden Heimniederlage vor landesweitem TV-Publikum (7:27 gg. Atlanta) die Gerüchte. Die “Detroit Free Pass” wusste gar zu melden, das GM Matt Millen noch Donnerstag nacht das Okay von Owner William Clay Ford bekommen hat, Headcoach Steve Mariucci zu feuern.

Seit dem Wochenende wurde gemunkelt und gemutmaßt. Die Entlassung kam aber erst heute. Am Nachmittag (22h deutscher Zeit) berief der unbeliebte General Manager Millen eine Pressekonferenz und verkündete die sofortige Trennung. Es ist noch nicht ganz klar wer das team für die restlichen fünf Spiele übernehmen wird. Angeblich soll es der Def.Coord. Dick Jauron werden, der beim “Erzrivalen” Chicago selber eine hinlänglich unglückliche Headocachzeit hatte.

Mariuccis Bilanz mit den Lions ist 15-28, 4-7 in dieser Saison mit 4 Niederlagen in den letzten 5Spielen.

Mariucci gelang es seit 2003 nicht ein neues Team zu formen. Es gab keinerlei Fortschritte zu beobachten, was sich auch an der Stagnation von QB Joey Harrington festmachen ließ.

Überraschend ist alleine dass die Entlassung erst heute und nicht am Freitag erfolgte. Insider vermuten, dass der geplante Interims-Coach Dick Jauron die Muskeln spielen ließ und nicht sofort zusagte. Es spricht im übrigen auch nicht wirklich für einen guten Coachstab, wenn der Headcoach quasi schon entlassen ist, während tagelang intern einer seiner Assitenten zur Stabübernahme überredet werden muss.

Die Gemengelage ist etwas schwieriger, weil der weitaus unpopulärere Mann der ehemalige TV-Analyst und jetzte General Manager Matt Millen ist, dem noch stärker angekreidet wird, keine guten Schlüsselspieler gedraftet oder getradet zu haben. Trotz seiner “Erfolgsbilanz” u.a. mit der Trainer-Lachnummer Marty Mornhinweg, bekam er zu Beginn der Saison einen neuen üppigen 5-Jahres-Vertrag. Detroit ist sein Amtsantritt von Millen 2001 das schlechteste NFL-Team (20-55).

Screensport am Montag: What’s cooking up?

Nur kurz der Hinweis auf DIE zwei Events des Tages, beide im Zusammenhang mit dem eiförmigen Ball und NASN: um 19h30 eine Aufzeichnung des Grey Cups vom Vorabend, das Endspiel der CFL.

Und schließlich das Monday Night Game ab 3h, das besser in der Ansetzung eigentlich nicht mehr sein kann: Indianapolis gegen Pittsburg. Die vermutlich zwei besten Teams der AFC (lassen wir Denver kurz außen vor) stehen sich gegenüber. Und eine derart knackige Defense haben die Colts in dieser Saison noch nicht gesehen.

Was hat ESPN in der Röhre, was NASN nicht hat?

Damn’it, die Geschehnisse vom Wochenende haben mir das Timing versaut.

Ich hatte es letzte Woche in “Screensport” kurz am Rande bemerkt, aber inzwischen zeichnet sich da möglicherweise ein größeres Ding ab.

NASN erlebt dieser Tage seinen ersten ganz massiven Rückschlag. Verhandlungen zwischen NASN (UK und Europe) und ESPN sind ergebnislos beendet worden. Ein TV-Deal wird zum 5.12. auslaufen und nicht verlängert werden. Dies wird inzwischen von NASN UK und NASN Europe per eMail bestätigt. Die Festlandeuropäer sind davon insofern betroffen, weil es mit Sicherheit in dieser Saison keinerlei College-Football mehr geben wird. Die Briten erwischt es noch schwerer. Dabei geht es nicht nur, wie von mir ursprünglich gedacht, nur um die College-Football-Übertragungen. Es zersägt NASN UK auch zahlreiche ESPN-Magazine und die Vorberichterstattung der NFL, die nun nicht mehr gezeigt werden können. Die Gesichter in den einschlägigen Foren sind ziehmlich lang, das Entsetzen groß.

NASN scheint überrascht zu sein. Das PDF mit dem Dezember-Programm ist bislang weder in UK noch in Europa veröffentlicht worden und im UK-TV-Guide sind ab dem 5.12. diverse einstündige Slots noch mit “TBD” vermerkt.

Es ist noch zu früh zu sagen, was für Konsequenzen das für andere Bestandteile des NASN-Programm in 2006 hat, z.B. den ESPN-Baseballübertragungen die es auch auf NASN Europe zu sehen gab. Ich nehme schwer an, dass die NFL davon nicht betroffen ist, da die Pressemeldung beim NFL-Deal explizit auch die NFL-Draft erwähnt, dessen Broadcaster ja ESPN ist.

NASN hat sich seit Frühjahr dieses Jahres die Zähne daran ausgebissen, die ESPN-Magazine auf für NASN Europe zu bekommen. Es ist nicht unbedingt einzusehen, dass einerseits europaweite 4-Jahres-Deals mit der NFL und NHL abgeschlossen werden können, aber andererseits Verhandlungen mit ESPN an Geld scheitern sollen.

Warum sind die Verhandlungen also gescheitert, oder sollte man fragen: warum hat ESPN die Verhandlungen scheitern lassen?

Seit zwei Jahren streut ESPN dass es Interesse hat, sein International-Network auch auf Europa auszubreiten und neben ESPN Classic auch einen 24stündigen Live-Sportkanal anzubieten (siehe The Times Sept. 2004, Media Guardian Sommer 2005)

Ist das Zusperren des Hahn gegenüber NASN nun ein Zeichen dafür das 2006 ESPN auf dem europäischen Markt aktiv wird? Die Gerüchte blubbern seit 3-4 Tagen und ich habe eMails an ESPN und ESPN International geschickt, die aber, wenn überhaupt, mit Sicherheit nicht vor heute abend beantwortet werden.

Die Aktivitäten von ESPN auf dem europäischen Markt sind mitunter rätselhaft. So braucht ESPN irrsinnig lange Zeit um ESPN Classic in GB an den Start zu bringen. Siehe die beiden oben verlinkten Artikel: im Sommer 2004 hieß es: “man stehe in Kontakt mit Partnern” und im Sommer 2005 “baldiger Start steht bevor”. Nun klopft der Dezember 2005 an der Tür und es gibt immer noch keinen Starttermin für ESPN Classic UK. Bekannt ist nur die Verbreitungsplattform: SKY.

TBC – To be continued.

Montag, 28.11.2005

15h00 – 17h30 Bowls Achtelfinale, EUROSPORT live
(Wie schon mal erklärt: Bowls ist eine Sportart vergleichbar mit Petanque/Boules/Bocce)

17h00 NFL New England – Kansas City, Week 12, NASN delayed
(von So. 19h, Whl: Mi 11h)

18h30 Feature: The Life mit Edgerrin James, ESPNClassic
Quasi zum Warmlaufen für das Monday Night mit Colts – Steelers

19h30 CFL 93ter Grey Cup Edmonton Eskimos – Montreal Alouettes, NASN delayed
(Vorbericht zum Grey Cup auf aas)
(Whl: Di 6h30, 1h30)

20h15 Zweite Liga Cottbus – Greuther Fürth, 14ter Spieltag

22h30 NFL Oakland Raiders – Miami Dolphins, Week 12, NASN delayed
(von So 22h)

3h00 NFL Monday Night Indianapolis Colts – Pittsburgh Steelers, Week 12, NASN live
(Whl: Di 21h)

Schiller – Ode an die Schulden

Ich kann mir nicht helfen, irgendwas riecht in Sachen Schulden und Hertha BSC Berlin fischig.

Dieser Tage sind die Finanzen der Hertha wieder in aller Munde und en passant ist dabei zu erfahren, dass Hertha doch keine Schechter-Anleihe bekommen hat, obwohl der Vorgang im März des Jahres für quasi fix erklärt worden ist. Jedenfalls erweckt der entsprechend verlinkten Artikel des Tagesspiegel seinerzeit den Eindruck, garniert mit diversen O-Tönen von Ingo Schiller, u.a.:

Um die Finanzen seines Klubs macht sich Schiller keine Sorgen. Die Bauphase des Olympiastadions sei für den Verein sehr belastend gewesen. „Aber die Einnahmemöglichkeiten sind durch das fertige Stadion deutlich gestiegen.“

Ingo Schiller. Seit 1998 Geschäftsführer bei der Hertha und seit dieser Zeit zuständig für die Finanzen. Gerade erst wurde sein Vertrag vorzeitig bis 2010 verlängert.

Täuscht es, oder macht die finanzielle Lage von Hertha BSC seit 1998 nicht gerade einen konsolidierten Eindruck? Da darf man dann auch mal die seit anno dazumals arbeitenden Verantwortlichen wie Schiller, Hoeneß oder auch Teile des Aufsichtsrats hinterfragen.

Angeregt durch den obigen Tagesspiegel-Artikel über die anscheinend fehlgeschlagene Aufnahme einer Anleihe, habe ich mal nach weiteren Statements von Ingo Schiller gegooglet. Mir hat es nicht gefallen, worüber ich gestolpert bin. Es erinnert an Tricksereien und Rhetorik aus BVB-Zeiten. Probleme werden erst zugegeben, wenn sie von dritter Seite Schwarz auf Weiß nachgewiesen werden können.

Nehmen wir nur obigen Spruch vom März dieses Jahres: “die Einnahmemöglichkeiten sind durch das fertige Stadion deutlich gestiegen“. Fünf Monate später wissen wir, dass das Stadion der Hertha wie ein Mühlstein um den Hals gehangen hat und der Sportsenator in Berlin wg. Insolvenzgefahr um Mieterlaß um mehr als 25% gebeten hat.

Vor 18 Monaten kündigte Hertha, gerade dem Abstieg entronnen, auf einer Hauptversammlung den höchsten Etat der Vereinsgeschichte an. Schiller beschwichtigt: “Der Verein steht auf einer gesunden Basis“. Obwohl der Verein seit 2001/02 faktisch rote Zahlen in Millionenhöhe (5,0 Mio, 5,9 Mio, 5,6 Mio) geschrieben hat. In der Ägide Schiller wuchs der Saisonetat von 13 Mio (97/98, 1tes Bundesligajahr) bis auf 53 Mio an. Mit einer Verschuldung die je nach berechnungsgrundlage zwischen mit knapp 19 Mio EUR bis 30-35 Mio EUR beziffert wird.

Beunruhigend muss auch sein, das man nicht das Gefühl hat, das Hertha noch sehr viel Spielraum hat. Nehmen wir nur die Schechter-Anleihe, bei der im März schon quasi Vollzug gemeldet worden ist. Sie ist bis heute nicht gezogen worden, Interessenten sind abgesprungen, weil Hertha keine Sicherheiten bieten konnte. Wie schlimm das Problem ist, kann man ahnen, wenn man merkt dass Stephen Schechter sich seit Sommer 2004 um eine Vermittlung einer solchen Anleihe bemühte.

Stattdessen zieht Ingo Schiller Taschenspielertricks mit denen für dieses Jahr ein Gewinn suggeriert wird, der nur dadurch entsteht, weil Verwertungsrechte in eine Tochtergesellschaft geschoben werden und so Umsatzerlös erzeugt wird, ohne das auch nur ansatzweise Geld geflossen ist.

Für Hertha macht die Sache heikel, dass sich seit Jahren keine Besserung der Einnahmesituation bemerkbar macht. Daher werden seit 2001 konstant 5 Mio Verlust pro Jahr geschrieben.

Gleichzeitig wird, wo geht, auf Jahre hinaus auf Einnahmen vorgegriffen um an Frischgeld zu kommen. So wurde letztes Jahr vorzeitig der Vertrag mit SportFive bis 2014 verlängert, SportFive gab dafür 7,5 Mio EUR Handgeld.

2002/03 wurden die Business-Logen bis 2010 für 15 Mio (in 2 Tranchen) verkauft und werden seitdem von der Hertha geleast. Nike und Arcor haben ihre Gelder ebenfalls längst in Form von Handgeldern gezahlt. Der Vertrag mit Arcor läuft zwar aus, aber von Nike ist z.B. bis zum Vertragsende 2009 kein weiteres Geld zu erwarten.

Im März ermittelte die Kreditrating-Agentur “Creditreform” bei der Hertha den schlechtesten Wert aller Bundesligisten in Sachen Kreditwürdigkeit und bezeichnete die Lage bei der Hertha als “kritisch.”. Ingo Schiller findet übrigens “Creditreform” richtig Klasse. Hat er zumindest im Jahr davor gesagt, als Hertha noch im oberen Drittel landete. Das hörte sich dann so an:
Ein erfreulicher Wert. Zumal „Creditreform“ eine neutrale Vereinigung ist. Die Benotung bestätigt, dass wir in den letzten Jahren verantwortungsbewusst gewirtschaftet habe

Erinnert mich irgendwie an Michael “Ich habe kein schlechtes Gewissen” Meier.