Die Stunden bis zum 93ten Grey Cup

Heute um Mitternacht (18h02 Ortszeit) wird in Vancouver der 93te Grey Cup angepfiffen, das Finale der Canadian Football League. Ähnlich wie beim Superbowl handelt es sich hierbei um das Aufeinandertreffen des Meisters aus dem Osten gegen den Meister aus dem Westen.

Der Weg zum Grey Cup

In den East- und Westfinals hat es jeweils etwas überraschende Siege der Auswärtsmannschaften gegeben. Die Story beider Finals erinnerte an die Semifinals, da einer der spielentscheidenden Faktoren der (Nicht-)Wechsel der Spieler an den Skillpositionen wurde.

Im Osten gewannen die Montreal Alouettes beim Erzfeind, den Toronto Argonautes 33:17. Es war auch ein Duell der Trainer. Torontos “Pinball” Clemons war in den 90er Jahren eine der populärsten Spieler der Argonautes und Alouettes-Coach Don Matthews trainierte in diesem Zeitraum vier Jahre die Argonautes. In gewisser Hinsicht ist Clemons also Matthews eigener Zögling.

Die Argonautes zogen zuerst mit 14:0 davon. Allerdings zeigten die Alouettes etwas, was ihnen in dieser Saison nicht immer gelang: sie konnten sich dem Spiel anpassen und Veränderungen durchführen. Ausgehend von einer Defense die immer perfekter wurde, wurde die Argonautes immer fehlerträchtiger. Der 42jährige QB Damon Allen bekam kaum noch etwas Produktives zusammen, warf fragwürdige Pässe und geriet immer stärker unter Druck. In den folgenden drei Viertel bekamen die Argonautes nur noch 3 Punkte aber 6 Turnovers zu Stande, während die Alouettes bis Mitte des 3ten Viertels ausgleichen konnten.

An der QB-Position dauerte es eine ganze Weile bis QB Calvillo überzeugen konnte. Im Lauf des Spiels fingen die Alouettes ein Wechselspiel ein und brachten den ehemaligen Frankfurt Galaxy-QB Ted White für kurze Downs ins Spiel. Der bullige White diente als Option für ein QB-Sneak, der 2-3yds durch die Mitte selber läuft.

Bezeichnend für die Qualitäten der Alouettes an jenem Abend war auch, dass sie die Rippenverletzung von ihrem Franchise-RB Robert Edwards (ja, der ehemals knieverletzte Patriots-RB) nicht weiter schockte. Second-Stringer RB Eric Lapointe ersetzte ihn in der 2ten Halbzeit ausgezeichnet (112yds).

Die Alouettes konnten mit dem Sieg Rache für letztes Jahr nehmen, als der Underdog Toronto in Montreal das East Final gewann.

Im Westen unterlag der große Favorit, die British Columbia Lions gegen die Edmonton Eskinos 23:28. Die Eskimos brachten aus dem nur knapp überstandenen East Semifinal eine QB Controversy mit. Der etatmäßige QB Ricky Ray hatte bereits in den vorigen Spielen nicht überzeugend ausgesehen, kaum TDs geworfen. Den Sieg im East Semifinal hatten die Eskimos alleine QB Jason Maas zu verdanken, der in der 2ten Halbzeit im Alleingang die Mannschaft wieder zurückbrachte. Mit ihm hinterm Center erzielten die Eskimos 21 der 33 Punkte.

Doch Coach Maciocia setzte im West Final weiterhin aus Ray als Starter. Und Ray sorgte für einen guten Start mit einer 21:7 Halbzeitführung. Es waren die BC Lions die mit ihrem alten QB Dave Dickenson nochmal zurückkamen, u.a. per 90yd-TD. Die BC Lions kamen ins Laufen und der Vorsprung der Eskimos ging im 3ten Viertel perdu. Nun reagierte Maciocia und brachte doch noch QB Maas für den nicht enttäuschenden Ray. Maas machte noch einen TD, während den Lions im letzten Viertel nur ein Safety gelang und auch die Einwechslung von QB Printers nichts brachte.

Die Niederlage ist ein Schock für die BC Lions die ihre ersten elf Spiele in der Saison gewannen, während sie dann aber ein schwaches Saisonfinale absolvierten: sieben der letzten acht Spiele gingen verloren. Die Eskimos hingegen gingen dank einer Heimniederlage im letzten Saisonspiel, nur als drittplazierte des Westens in die Playoffs. Zu allem Überfluss wird der Grey Cup auch “zuhause”, in Vancouver abgehalten.

Die Tage vor dem Grey Cup

Edmontons QB Jason Maas sagte zwar nach dem West Final, dass er nicht enttäuscht sei nur Bankdrücker gewesen zu sein und dass er kein Problem hat, das Coach Maciocia auch bereits angekündigt hat, dass auch beim Grey Cup QB Ricky Ray wieder starten wird… aber vorgestern liessen anonyme Quellen durchsickern, dass QB Maas nach dem Grey Cup seinen Wechsel zu den Hamilton Tiger-Cats bekanntgeben wird, im Tausch gegen die alternde QB-Legende Danny McManus und einem OL-Spieler. McManus ist in den Playoffs Studioanalyst beim Broadcaster CBC.

Montreals Coach Don Matthews gab seinerseits den Start von RB Eric Lapointe bekannt. Robert Edwards brach sich bei den East Finals zwei Rippen, scheint aber gewillt gewesen zu sein, zu spielen. Nun wird er noch nicht einmal an der Seitenlinie stehen.

Das Stadion in Vancouver wird mit 59.000 Zuschauern ausverkauft sein.

Der Grey Cup

Der 93te Grey Cup ist ein Rematch des Grey Cups 2003, als die Eskimos 34:22 gegen Montreal gewinnen konnten.

Bei den Buchmachern und Experten gelten die Alouettes, vermutlich aufgrund der größeren Erfahrung von Coach Matthews, dessen 6ter Grey Cup-Auftritt es bereits ist, als leichte Favoriten. Für Edmontons Coach Maciocia ist es nicht nur der erste Grey Cup, sondern auch sein erstes Jahr als Headcoach überhaupt. Und zu allem Überfluß ist er ausgerechnet in Montreal geboren worden.

Die Charakterisierung der beiden Mannschaften ist leicht: Montreal ist eine Mannschaft mit vielen unterschiedlichen Offense-Waffen, während Edmonton insbesondere mit QB Ricky Ray eine eher biedere Offense spielt und von seiner Defense lebt. An dem Punkt an dem Maas das QB-Zepter bei den Eskimos schwingt, wird die Offense passlastiger und ungleich tiefer.

Das ist dann der Punkt wo Montreals Schwäche ausgelotet wird. Die Montreal Defense hatte in den letzten Jahren aufgrund ihres aggressiven Passrushs einen guten Ruf, war aber in diesem Jahr sehr inkonstant. Nach anfänglichen Problemen im Passrush, während dessen Montreal regelmäßig verbrannt wurde, versuchten sich die Alouettes an einer eher Coverage-orientierte Defense. Auch das nur mit mäßigen Erfolg, weswegen man wieder zurück zum Passrush pendelte etc… So ging es das ganze Jahr, die Defense der Alouettes war launenhaft, was sie auch hinreichend schwer berechenbar machte.

Auch für die Defense der Edmonton Eskimos wird es kein leichter Job sein, denn man muss gegen eine Mannschaft spielen, die sowohl via Pass als auch über Laufspiel tief und weit gehen kann, daran ändert auch nicht die Nominierung von RB Lapointe als Starting RB. Ligaweit gefürchtet ist die Kombination QB Calvillo mit WR Ben Cahoun. Beide spielen sich zwar nicht mit der Regelmäßigkeit eines Manning/Harrison an, aber dafür tödlicher was die Tiefe angeht, also eher etwas wie McNabb/TO (zu besseren Zeiten). Das ganze wird von der vermutlich besten Offenseline der Liga iniitiiert.

Um die Defense der Eskimos ist es nicht zum Besten bestellt. Zum einen gilt der Passdefense als Schwachpunkt, zum anderen ist die Defenseline durch Verletzungen schwer angeschlagen. Bereits gegen die BC Lions spielte man mit dem letzten Aufgebot, das zwar physisch mithalten konnte, aber nichtsdestotrotz viele Yards abgab. Und nun müssen gegen diese Pracht-Offenseline die letzten Kraftreserven freigemacht werden.

Grey Cup im Fernsehen

NASN Europe bringt am Montag ab 19h30 eine dreistündige Aufzeichnung (Whl: Di 6h30, 1h30).

Die Nationalhymne wird von Jully Black gesungen, die Halftimeshow mit drei Songs der Black Eyed Peas gestaltet.

Broadcaster ist CBC, die 26 statt der üblichen 10 Kameras für die Übertragung einsetzen werden. Erstmals bei einem CFL-Spiel wird auch eine “Cable Cam” bzw. “Sky Cam” eingesetzt, die ca. 3,5m über den Köpfen der Spieler schwebt.

Mark Lee wird Kommentator und Chris Walby Analyst sein.

George Best ist gestorben

Ich habe überlegt ob ich den Eintrag schreiben soll, denn George Best sagt mir nichts. Zumindest nichts was über Basiswissen, bärtiger Mann, eine der besten Spieler in der englischen Liga ever, aktiv zwischen Mitte der 60er und Mitte der 70er und danach immer wieder für seine Alkoholprobleme in den Schlagzeilen.

Best spielte vor “meiner” Zeit. Als Nordire stand Best außerdem nie in einer der großen Nationalmannschaften bei EM oder WM. Pelé bezeichnete ihn als besten technischen Spieler den er je gesehen hat. Der gutaussehende Best galt als in den 60ies als erster “Popstar” unter den Fußballspielern.

Seit Oktober ging es mit seiner Gesundheit rapide bergab und er wurde in die Intensivstation geschafft. Gestern gab es dann vom Krankenhaus die offizielle Mitteilung dass es kaum noch Hoffnung gäbe, das Best die nächsten 24 Stunden überleben wird.

Seit heute mittag 13h MESZ sind die Vorbereitungen im Krankenhaus für die offizielle Todesnachricht im Gange.

Kurz nach 14h ist die Todesmeldung über die Ticker gegangen.

BBC Five Live bringt zahlreiche Rückblicke.

Links

Sportschau: Bildergalerie
CNN: Artikel, Bildergalerie
BBC: Artikel, “Decline of the golden boy
Guardian: Bildergalerie, “El Beatle, the artist who was greater than the team“, Obituary, Artikel, Archiv-Artikel von 1967, 1968, 1974, “The long Goodbye“, “Belfast boy in a Life less ordinary
Man Utd-Website
Daily Telegraph: Bildergalerie

PS: auch eine halbe Stunde nach der offiziellen Todesnachricht, ist nichts davon auf kicker.de oder sport1.de zu sehen. Nachtrag: gegen 15h haben dann auch diese Sites nachgezogen.

Screensport vom Wochenende: Es ist Schnee

[Update Sa 12h: ausgefallene Bundesliga- und Zweitliga-Spiele nachgetragen]

Es läßt sich auch in Hamburg nicht mehr verhehlen, dass der Winter eingekehrt ist. Spätestens beim Blick in die Programmzeitschrift. EUROSPORT und das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen – an diesem Wochenende das ZDF – haben die Vormittage mit Wintersport belegt. Und so gibt es heute, Samstag und Sonntag acht und mehr Stunden nonstop Übertragungen aus Deutschland, Schweden, Finnland und Kanada.

Ich muss mich aus beruflichen Gründen heute mal wieder etwas kürzer fassen. Wer was zu sagen hat oder ergänzen, kann es wie immer gerne in den Kommentaren machen.

Zum Fußball: Leckerbissen qua Ansetzung kommen diesmal nur aus der Bundesliga: Schalke – Werder (Sa 15h30) und mit Wohlwollen auch Leverkusen – HSV (Sa 15h30). Leverkusen mit leichtem Aufwärtstrend. HSVs Thomas Doll hat dagegen die 0:2-Klatsche in Monaco gezeigt, dass der Kader noch nicht tief genug ist um mit einer B-Elf und halber Kraft so ein Spiel über die Runden zu schaukeln. Abwehrfehler können passieren, aber nach vorne ging zu wenig.

Apropos Leckerbissen: heute nacht NBA: Dallas gegen das Shaq-lose Miami (2h00, PREM)

Apropos Basketball: NASN steigt am Wochenende in die Berichterstattung von College Hoops ein. Am Sonntag Vormittag gibt es zwei Spiele von Tape, am Dienstag ein drittes.

Ansonsten ist der Sendeplan von NASN etwas halbgar: das College-Football-Spiel vom Samstag steht noch nicht fest (es stehen zwei Spiele zur Debatte) und die beiden NFL-Spiele vom Sonntag sind noch nicht auf der Homepage bekanntgegeben, kursieren aber schon in anderen EPGs.

Sollte es bei den NASN-Übertragungen bleiben, so kann in Sachen NFL PREMIERE am Sonntag geflissentlich ignoriert werden. Die knackigen Spiele laufen allesamt auf NASN: TB – CHI, SEA – NYG und delayed am Montag NE – KC. Vom Monday Night-Gigantentreffen IND – PIT wollen wir ganz schweigen…

Freitag, 25.11.05

9h00 – 14h00 Wintersport + Turnen, ZDF
(Parallel-Übertragungen zu EUROSPORT sind vermerkt)
9h00: Nordische Kombination – Skispringen, Weltcup (EURO)
11h00: Rodeln, Weltcup
12h20: Nordische Kombination – 15km Langlauf, Weltcup (EURO)
13h30: Turn-WM Mehrkampf-Finale Damen

17h15 – 19h00 Wintersport: Skispringen, Weltcup, ZDF und EUROSPORT live

19h00 Zweite Liga, 14ter Spieltag
Topspiel: Burghausen – Bochum
Konferenz: Saarbrücken – Dresden, Aue – Braunschweig

2h00 NBA: Miami Heat – Dallas Mavericks, PREMIERE live
(Whl 90min: Sa 11h, 14h, 20h30)

2h30 NHL Dallas – Phoenix, NASN live
(Whl: Sa 21h30, 4h)
Endlich gibt es den Wayne Gretzky auf der Trainerbank zu sehen. Phoenix befand sich völlig im Umbruch, scheint sich aber nun gefangen zu haben. Beide Mannschaften die sich derzeit im Mittelfeld der Western Conference befinden, haben derzeit eine stärkere Phase. Phoenix gibt es am Sonntag in HCiN gg. Vancouver noch einmal zu sehen.

Samstag, 26.11.05

9h25 – 18h00 Wintersport, ZDF live
(Parallel-Übertragungen zu EUROSPORT sind vermerkt)
9h30: Langlauf 10km Klassisch Damen, Weltcup (EURO)
10h40: Biathlon 10km Sprint Herren, Weltcup (EURO)
12h20: Langlauf 15km Klassisch Herren, Weltcup (EURO)
13h10: Biathlon: 7,5km Sprint Damen, Weltcup (EURO)
14h50: Rodeln, Einsitzer Herren, Weltcup
15h45: Turn-WM, Mehrkampf Herren (EURO berichtet ab 18h anderthalb Stunden lang)
16h10: Skispringen, Weltcup (EURO bringt die Quali ab 14h30)

15h30 Bundesliga, 14ter Spieltag
Opt3: Schalke 04 – Werder Bremen (Fritz von Tut/Dittmann)
Opt4: Hannover 96 – Kaiserslautern (START Born/Stach)
Opt5: Bayern München – Mainz (Bayer/Küpper)
Opt6: Bayer Leverkusen – Hamburger SV (Lindemann/Groß)
Opt7: MSV Duisburg – Köln (W. Fuss/Pfandt)
Opt7: Nürnberg – Dortmund (Forster/Leopold)
Opt8: Wolfsburg – Bielefeld (Laaser/Evers)

18h00 College Football Kansas – Iowa State, NASN live
(Whl: Mo 13h30, Di 9h30)

18h00 – 19h30 Turn-WM, EUROSPORT delayed

18h00 Fußball Österreich: Pasching – Ried, 20ter Spieltag, PREMIERE live
(keine Whl)

18h10 Premier League Portsmouth – Chelsea, 14ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: Sa 2h20)
Der Tabellen-17te Portsmouth hat gestern seinen Traier entlassen. Diese Spielauswahl mag sich angesichts einiger attraktiver 16h-Spiele nicht jedem erschliessen…

18h20 BBL: Köln – Gießen, 10ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl 90min: Sa 22h, 2h, So 10h, 13h, 4h30)

20h05 NHL: Philadelphia Flyers – NY Islanders, PREMIERE live
(Whl 90min: So 11h30, 14h30, 17h30)

20h30 Serie A: AC Milan – Lecce, 13ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: Sa 4h10, Mo 4h15)
Der Zweite von oben gegen den Zweiten von unten.

20h30 Wintersport: Abfahrt Herren aus Lake Louise/CAN, EUROSPORT live

23h00 Boxen: Jürgen Brähmer – Henry Porras, ZDF live

Sonntag, 27.11.05

9h00 – 10h00 Wintersport: Nordische Kombination Springen, EUROSPORT live

10h15 – 17h00 Wintersport, ZDF live
(Parallel-Übertragungen zu EUROSPORT sind vermerkt)
10h15 Biathlon, Verfolgung Herren, Weltcup
11h15 Langlauf 10km Freistil Damen und 15km Freistil Herren, Weltcup (EURO berichtet live ab 10h)
13h10 Nordische Kombination, Weltcup (EURO berichtet ab 9h live vom Springen)
14h00 Biathlon, Verfolgung Damen, Weltcup (EURO)
14h50 Ski Abfahrt Herren aus Lake Louise, Weltcup (Aufzeichnung vom Vorabend, EURO berichtet live Sa 20h30)
15h45 Rodeln Doppelsitzer Damen, Weltcup
16h35 Turn-WM Mehrkampf Herren (EURO berichtet ab 16h15 2h lang vom Wettkampf)

10h30 NCAA-Basketball Purdue – Xavier, NASN delayed
(Whl: Di 12h)

11h55 Fußball, Frauen, UEFAcup: Stockholm – Turbine Potsdam, Halbfinale, Rückspiel, RBB live
Titelverteidiger Turbine zog sich im Hinspiel eine überraschende 2:3-Niederlage zu (die erste von Turbine im UEFApokal ever)

12h30 NCAA-Basketball Notre Dame – NC State, NASN delayed
(Whl: Mo 6h30, Di 14h)

14h30 Hockey Night in Canada, NASN delayed
14h30 Toronto – Montreal (Whl: Mo 8h30)
ca. 17h00 Phoenix – Vancouver (Whl: Mo 11h)

15h00 Zweite Liga, 14ter Spieltag
Topspiel: KSC – 1860
Konferenz: Alemannia Aachen – Paderborn, Siegen – Freiburg, Ahlen – Rostock, Unterhaching – Offenbach

16h15 – 18h15 Turn-WM, EUROSPORT delayed

17h00 Premier League: West Ham – Man Utd, 14ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: nur Mitte der Woche)

17h30 Bundesliga, 14ter Spieltag
Opt3: Frankfurt – VfB Stuttgart (Bartels/Dittmann)
Opt4: Hertha BSC – Gladbach (Bayer/Küpper)

19h00 NFL, Week 12
19h: Tampa Bay – Chicago, NASN (inoffiziell!)
19h: Washington – San Diego, PREM (Whl 120min: Mo 9h45, Di 17h, Mi 24h)

19h00 Primera Division: Real Sociedad – Real, 13ter Spieltag
(keine Whl)

20h30 Wintersport: Super-G Herren aus Lake Louise/CAN, EUROSPORT live

21h00 Primera Division: Barcelona – Santander, 13ter Spieltag
(Whl: So 0h15, Mo 2h30, Di 0h35)

21h30 NBA LA Clippers – Indiana Pacers, PREMIERE live
(Whl 90min: Mo 13h45, 19h30)
Die Clippers sind die Überraschungsmannschaft im Westen, während die Pacers Dritter in der beinhart umkämpften Central Division sind.

22h00 NFL, Week 12
22h: Seattle – NY Giants, NASN (inoffiziell!)
22h: Arizona – Jacksonville, PREM (Whl 120min: Mo 11h45, 21h, Di 19h)

2h30 NFL: Sunday Night NY Jets – New Orleans, NASN live
(Whl: Di 18h)

1:1 für die Philadelphia Eagles

Die Entscheidung das ihre beiden größten Stars nicht mehr in dieser Saison spielen werden, ist für die Philadelphia Eagles eine gute und eine schlechte Nachricht.

QB Donovan McNabb wird dich in den nächsten Tagen nun doch einer Operation bezüglich seiner Leistenverletzung (“Sports Hernia”) unterziehen. Diese Operation beendet de-facto alle Chancen auf eine Rückkehr in dieser Saison, folgerichtig wurde McNabb auf die IR gepackt.

Die gute Nachricht aus Sicht der Eagles, ist dass sie das Vermittlungsverfahren gegen WR Terrell Owens gewonnen haben. Ein unabhängiger Richter hat die Entscheidung der Eagles bestätigt, Owens zuerst für 4 Spiele ohne Bezahlung zu sperren (maximale Spielezahl lt. Spielergewerkschaftsvertrag) und anschließend für den Rest der Saison, mit Bezahlung, nicht einzusetzen. Owens wird nach dieser Saison Free Agent und kann von anderen Teams verpflichtet werden. Das Urteil von Richter Richard Bloch hat bindende Wirkung und die “oberste Instanz”.

Bloch erwähnt in seinem Urteil ausdrücklich dass es Owens ein leichtes gewesen wäre, die Geschichte zu verhindern, wenn er sich rechtzeitig vor der Mannschaft und bei McNabb entschuldigt hätte.

Die Entscheidung verblüfft, allenthalben wurde die Position der Spielergewerkschaft für stärker gehalten und selbst das Eagle Frontoffice hat nicht mit einem derartigen Sieg gerechnet. Und so fiel dann der Gewerkschaftsvertreter Jeffrey Kessler aus allen Wolken und drohte NFL-Teams nächstes Jahr mit ganz schwere Verhandlungen für den Ende 2007 auslaufenden Rahmenvertrag (“Collective Bargaining Agreement“).

T.O. bekam unterdessen Unterstützung von Reverend Jesse Jackson: “We’re not talking about someone involved with drugs, we’re talking about someone who disagreed with management

Nope, wir reden über jemand der konstant, seit fast einem Jahr permanent über die Stränge schlägt. Jacksons Hilfe kommt einige Monate zu spät.

Damit endet die Beziehung zwischen Owens und den Eagles, die permanent von einer Geldgier von Owens getrieben worden war. Zuerst die absurde Wechselgeschichte zwischen den 49ers, Ravens und Eagles und dann die plötzliche Gehaltsnachforderung von Owens nach nur einem Jahr Vertragslaufzeit. Das von seinem berüchtigten Agenten Drew Rosenhaus entfachte Pokerspiel um mehr Geld ist vollends zurückgeschlagen. Ein Owens wird nächste Saison keinen so hoch dotierten Vertrag mehr bekommen und zudem diverse Klauseln aufgedrückt bekommen, mit denen sich Vereine Goodwill versichern lassen wollen. Beim nächsten Ausraster wird Owens wieder finanziell bluten müssen.

(Link: NY Times, ESPN)

Pre-Post-Ballack

Ich bin überrascht wieviel Wirbel der mögliche Ballack-Transfer macht. Gab es in dieser Woche zuwenig Trainerentlassungen dass die Medien derart groß einsteigen?

Obwohl, ich gebe zu, diese Woche hat die Geschichte schon einen witzigen Dreh bekommen.

Zuerst: es gab vor Wochen dieses Interview zwischen, ich glaube, Nickles und Uli Hoeneß in der Hoeneß sagte, er glaube zu wissen wie sich Ballack entschieden habe. Kaffeesatzleserei Galore: Hemmungslose Begeisterung sieht bei Hoeneß anders aus, weswegen ich seitdem eher an einem Abgang von Michael Ballack glaube.

Massiv verstärkt wurde bei mir dieser Eindruck durch den Auftritt von Ottmar Hitzfeld und den Reif’schen Spekulationen. Nachdem die spanische Sportzeitung Marca die Verpflichtung Ballacks von Real Madrid gemeldet hat, sieht Reif einen Generationswechsel auf Real zukommen und glaubt dass auch Ballacks Lieblingstrainer Ottmar Hitzfeld von Real verpflichtet wird.

Ottmar Hitzfeld wurde von PREMIERE in den letzten zwei Tagen viermal darauf angesprochen und Hitzfeld, der sonst keinen Hehl aus Vereinanfragen macht, eierte derart rum, dass sich bei mir der Eindruck verfestigt hat, dass er zu Real wechselt. Und wenn Hitzfeld wechselt, liegt es nahe, dass auch Ballack verpflichtet wird.

Insofern haben die letzten zwei Tage bei mir nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Hitzfeld bei Real wäre eine spannende Geschichte, da Hitzfeld kein “starker” Trainer ist, der mit Visionen einen ganzen Verein umkrempeln kann. Hitzfeld braucht ein entsprechend “starkes” Management, das um ihn herum eine Mannschaft kauft. Reals Leistungen der letzten Jahre legen es nahe, das einige Stars zugunsten mannschaftlicher Geschlossenheit verkauft werden. Aber diesen Spruch hört man von Real seit Jahren und immer wieder werden solche Brecher wie Gravesen verpflichtet, um sie dann mehr oder weniger auf der Bank versauern zu lassen.

Umgekehrt fällt es mir schwer zu glauben, dass Real sich einen Trainer aus Deutschland holt und keine irgendwie geartete südeuropäische Connection spielen läßt. Ein Paul LeGuen zu Real würde vom Profil her, mehr Sinn machen.

Die BILD hat heute übrigens die Schlagzeile “Jetzt steigt auch Chelsea ein – um ManU und Real zu ärgern!“. Viel Hybris der Reporter, denn die Kollegen von der FAZ haben gestern ein Interview mit Chelseas Peter Kenyon geführt:

FAZ: Hat auch Chelsea bei diesem Wechselpoker die Finger im Spiel?

Kenyon: Das einzige, was ich sagen kann, ist, daß Michael Ballack nicht zu uns kommen wird.

Interpretationsspielraum: gleich null.

Spannend die Frage wer Nachfolger Ballacks bei den Bayern werden könnte. Diese Vermengung aus physischer, defensiver Stärke und Offensivdrang macht Ballack europaweit recht einmalig. Oder 2-3malig. Als artverwandte Spieler fallen mir nur Lampard und Gravesen ein. Ersterer wird von Chelsea nicht loszueisen sein, zweiterer dürfte für die Bayern zu alt sein. Vielleicht einen Van Bommel von Barcelona.

Tim Borowski und Van der Vaart könnten solche Typen werden. Vielleicht ist Borowski den Bayern noch nicht reif genug, aber er wäre für mich Kandidat Nummer 1.

Oder aber die Bayern suchen was anderes. Mit einem enorm stark gewordenen Demichelis ist die defensive Komponente eines Ballacks nicht mehr so wichtig geworden und es reicht ein Spielgestalter mit Tordrang aus. Vielleicht sogar die interne Lösung Deisler. Einen Marcelinho mit seinen Sperenzien werden sich die Bayern nie im Leben zumuten wollen.

Screensport am Donnerstag

Der größte Tagesordnungspunkt wird keine größere explizite Erwähnung in der Liste finden, denn der UEFAcup mit deutscher Beteiligung läuft heute ab 17h ausschließlich beim Bäh-Sender (Saloniki – VfB, Hertha – Lens, Monaco – HSV).

Mit Lens und Monaco stehen heute zwei französische Mannschaften auf dem Zettel, deren Ruf besser als ihre aktuelle Platzierung ist. Zumindest Monaco krabbelt seit dem Trainerwechsel Anfang Oktober (Deschamps ging, Ex-Palermo-Trainer Guidolin kam) inzwischen Stück für Stück aus dem Mittelfeld gen Tabellenspitze hoch, hat am Wochenende den Tabellendritten St. Etienne 1:0 geschlagen. In Monaco gibt es ein Wiedersehen mit dem Ex-BVB-Torwart Warmuz. Europäisch steht der Makel der überraschenden Heimniederlage gegen Stavanger.

Zweiter großer Programmpunkt ist Thanksgiving in den USA, vulgo: die beiden Thanksgiving-Spiele aus der NFL. Vorteil NASN: man überträgt beide Spiele. Zu unseligen PREMIERE-Zeiten hätte auf das “Frühspiel” Detroit – Atlanta (18h30) verzichtet werden müssen.

Die Thanksgiving-Spiele von Detroit und Dallas haben seit Äonen Tradition. Ich finde es hingegen immer noch ungewohnt keinen John Madden mehr zu haben, der im FOX-Spiel immer einen “sechsbeinigen” Truthahn an den Spieler des Tages gibt, inkl. der Zwischeneinblendungen wie der Truthahn in Maddens Reisebus platziert u.ä..

Detroit und Dallas sind zwei “Stinkermannschaften”. Jederzeit für einen Sieg gut, aber nie so soverän dass ein Superbowl-Kandidat zu sehen wäre. Wobei Dallas zweifellos stärker einzuschätzen ist, 7-3 mit 3 Siegen in Folge. Daher dürfte die 22h00-Begegnung zwischen Dallas und Denver mit mehr Spannung erwartet werden. Denver spielt sich Woche um Woche mehr Respekt heraus. Eine recht makelose Bilanz (8-2) gegen keine ganz simplen Gegner, ausgewogene Offense und ein QB Jake Plummer der diese Saison endgültig bei den ganz Arrivierten angekommen ist.

Dallas braucht jeden Sieg um vor den Giants (7-3) zu bleiben. Bei Denver pressiert es nicht ganz so. Man hat ein Sieg Vorsprung auf die beiden potentiellen Divisionssieger in der AFC North und damit auf eine etwaige freie erste Playoff-Woche.

Ja, schade, ATL – TB scheint ja dann doch der angekündigte Reißer gewesen zu sein, denn man gerne auf irgendeinem Kanal gesehen hätte. Atlanta (6-4) verliert gegen Tampa Bay und verstärkt damit mal wieder meinen Eindruck dass die Mannschaft nicht ausgewogen genug ist. Wie kann man 200yds mehr Offensive (443yds) produzieren, aber das Spiel verlieren? Zwei Probleme scheint es den Statistiken vom Spiel nach zu urteilen, gegeben zu haben. Mangelnde Effizienz in der Red Zone: bei einem Goalline-Stand hat man nicht punkten können, was angesichts des Laufspiels von Atlanta verwundert. Und die Defense. Die Falcons haben 5,2yds pro Lauf zugelassen. Das geht gar nicht.

Nun bekommen sie es mit Detroit zu tun, die eine schwache Offense und eine mittelmäßige Defense haben. Wenn sie diese nicht auseinandernehmen können, noch dazu auf bevorzugtem Boden (Kunstrasen)…

Donnerstag, 24.11.2005

18h30 NFL Thanksgiving Detroit – Atlanta, Week 12, NASN live
(Whl: Fr. 13h30)
FOX-Kommentatoren: Buck/Aikman

19h20 DEL Ingolstadt – Nürnberg, 23te Spieltag, PREMIERE live
(Kommentator: Michael Leopold)

20h45 UEFAcup Marseille – Heerenveen, EUROSPORT live

22h00 NFL Thanksgiving Dallas – Denver, Week 12, NASN live
(Whl: Sa 13h30)
CBS-Kommentatoren: Nantz/Simms

23h00 – 23h30 Basketball Euroleague Bologna – Bamberg, BR

2h00 NHL Nashville – LA Kings, PREMIERE live
(Kommentator: Volker Schmidtlein)

Screensport am Mittwoch

Ich habs vor Wochen kurz angeschnitten: die Zukunft der digitalen Ausstrahlung von EUROSPORT ist unsicher. Zum Jahreswechsel fliegen EUROSPORT und EURONEWS aus dem Digitalbouqet des ZDFs raus, weil das ZDF per Rundfunkstaatsvertrag keine Frequenzen an kommerzielle Sender mehr abgeben darf. Das ZDF wird übrigens die beiden freien Plätze nicht neu belegen, sondern die Bandbreite seiner Sender erhöhen.

Davon betroffen sind alle die EUROSPORT über eine wie auch immer geartete Set-Top-Box per Kabel oder Satellit empfangen. Zumindest für Satellit gibt es nun eine Lösung. EUROSPORT hat eine digitale Ausstrahlung über Astra 1H angekündigt. Transponder 91, Freq. 12.226GHz h, Symb 27.500, FEC 3/4.

Wie die Kabelnetzbetreiber reagieren, ist mir nicht bekannt.

Zum tagesaktuellen Sport, der neben zweier NHL-Übertragungen durch die Champions League geprägt wird.

In Gruppe E haben alle von PSV, über Schalke und Milan bis hin zu Fenerbahce noch Chancen. Man liegt nur 3 Punkte auseinander und selbst der PSV wäre nur durch, wenn er gewinnt und Fenerbahce gegen den AC verliert.

In Gruppe F geht es nur noch um die Reihenfolge. Lyon und Real, die heute aufeinandertreffen, sind bereits qualifiziert und Rosenborg Trondheim und Piräus machen den UEFAcup-Platz unter sich aus.

In Gruppe G kann Liverpool (10Pkt) heute die Qualifikation klarmachen, wenn es seinen Verfolger Betis (6 Pkt.) abschüttelt. Chelsea (7Pkt) kann bei einer Niederlage von Betis durch einen Sieg gegen das punktelose Anderlecht ebenfalls durch die Ziellinie laufen.

In Gruppe H können sich heute durch Siege Inter und die Rangers qualifizieren (9 bzw. 5 Pkt.) oder durch Niederlagen die Gruppe bis auf 3 Punkte zusammendrücken.

Mittwoch, 23.11.05

19h00 NHL Philadelphia – Tampa Bay, NASN

20h30 NHL Phoenix – Anaheim, NASN

20h45 Champions League, Vorrunde, 5ter Spieltag, PREMIERE + SAT.1
(Vorberichte: PREMIERE ab 20h mit Nickles & Hitzfeld, SAT.1 ab 20h15 mit Welke & Bierhoff)
Schalke 04 – PSV Eindhoven (PREM: Fritz von TuT, SAT.1: Laaser)
Fenerbahce – AC Mailand
Real Madrid – Olympique Lyon
Rosenborg Trondheim – Olympiakos Piräus
RSC Anderlecht – Chelsea
Liverpool – Betis Sevilla
Inter – Artmedia Bratislava
FC Porto – Glasgow

Eine Runde Auslandskick

Am Wochenende stand einiges Hochrangiges auf den europäischen Fußballplätzen an.

Primera Division

Das was sämtliche Medien in Verzückung gerieten ließ, war das 3:0 von Barca bei Real. Der Sieg war in dieser Deutlichkeit hochverdient. Barca profitierte von der Passivität Reals, die keinen Plan hatten und in Folge das Mittelfeld aufgaben. Real war vom Mannschaftssport Fußball so weit entfernt, wie die Erde von der Sonne.

Dies wurde den Fans der Königlichen umso schmerzhafter bewusst, je glanzvoller Barcelona aufspielte. Und sie spielten verdammt glanzvoll. Wie um Salz in die Wunden zu reiben, schoß Eto’o den Führungstreffer und der als zu häßlich abgelehnte Ronaldinho markierte die anderen zwei Treffer (15te, 60te, 77te).

Markenzeichen bedier Akteure ist die wahnwitzige Geschwindigkeit. Bei Eto’o braucht es schon Zeitlupen um den Bewegungsablauf zwischen Ballannahme und Schuß zu erfassen. Die Geschwindigkeit mit der ein Eto’o in der kleinsten Lücke agieren kann, ist krass.

Held des Tages und sogar Empfänger von Standing Ovations in Santiago Bernabeu war aber Ronaldinho. Seine beiden Tore waren ein Traum. Hochgeschwindigkeitsdribblings mit Haken und Finten und dabei wahrscheinlich die 30m in weniger als 3 Sekunden zurücklegend.

Beängstigend die teilweise guten Nebenakteure wie Xavi, Messi oder Puyol. Oder die “Namenlosen” im Mittelfeld, die effizient und kühl jedwede spielerische Ambition der Knöniglich-Weißen unterbanden.

Die Vorstellung von Barca war hinsichtlich des Werder-Spiels beängstigend. Stehst du zu dicht am Mann, machen sie dich mit Dribblings naß, biste zu weit weg, überlaufen sie dich schlichtweg und ziehen aus 18m ab. Da hilft vermutlich nur kompakt stehen, Räume eng machen. Ob das Werder will und kann?

Hinten ist aber nicht alles im Lot bei Barca. Torwart Valdés
wirkt unsicher sobald er die Linie verlassen muss. Ein offensiver Puyol ist potentielles Einfallstor für Gegenangriffe.

Wenn die beiden Mannschaften ansatzweise ihre Leistung vom Wochenende wiederholen, gewinnt Barca heute 11:10. Ohne Elfmeterschiessen.

In einem weiteren vermeidlichen Spitzenspiel trennten sich Bernd Schusters Getafe CF und Spitzenreiter Osasuna 0:0. Barce überholt damit in der Tabelle Osasuna und Getafe kann seit 4 Spielen nicht mehr gewinnen.

Reals Raul hat sich eine Knieverletzung zugezogen die evtl. sogar seinen Einsatz beider WM gefährdet.

Premier League

Völlig von “El Clasico” überschattet wurde Wigan – Arsenal, wiewohl eine nicht minder anregende Partie. Arsenal ging zügig 2:0 beim Tabellenzweiten in Führung (Van Persie 11te, Henry, 21te) und spielte cool und lässig seine Erfahrung aus. Aus heiterem Himmel konnte Camara den Anschlußtreffer machen (28te) und die Partie verwandelte sich in eine Art Armdrücken. Mal war jene Mannschaft überlegen, mal die andere. Der Aufsteiger konnte das 1:3 von Henry (41te) schnell wieder kontern und schoß noch vor Halbzeit erneut den Anschluß (2:3 Bullard, 45te).

Fünf Tore in eine Halbzeit versprachen dann mehr als in der zweiten Halbzeit folgen sollte. Es blieb aber ein intensives Spiel. Wigan hat ein heftiges Programm vor sich. Tottenham, Liverpool, Chelsea, Charlton, Manchester City, West Ham, alles Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Wenn Wigan diese Zeit bis Weihnachten einigermassen schadlos übersteht, können sie sich Gedanken um die Championsleague machen. Das Spiel gegen Arsenal zeigte Terriermentalität. Die können sich wirklich oben festbeissen.

Arsenal zeigte Schwächen in der Abwehr. Die Abwehr läßt sich zu leicht auseinanderreißen, verliert zu schnell ihre Grundordnung und wirkte bei hohen Bällen nicht sicher.

Der 13te Spieltag spülte die arrivierten Mannschaften nach vorne. ManU und Arsenal kletterten auf die Platz 3 und 4 (ManU: Sieg in Charlton 1:3). Liverpool kletterte durch ein 3:0 gg. Portsmouth auf Platz 9 und damit in Reichweite von europäischen Bewerben.

Tottenham spielte ein enttäuschendes 1:1 gegen West Ham. Evertons Versuche von den Abstiegsplätzen zu entkommen, erlitten nach drei Spielen ohne Niederlage, durch ein 0:4 beim Tabellennachbar West Brom einen schweren Rückschlag.

Birmingham – Bolton wurde gestern wg. Nebels abgesagt.

In der Tabelle ist Chelsea mit 9 Punkten Vorsprung enteilt. Es folgt dann ein festtes Mittelfeld das zwischen Platz 2 und 13 nur 7 Punkte auseinander ist. Das untere Tabellendrittel hat abreißen lassen. Zwischen Platz 13 Newcastle und Platz 14 Fulham liegen sechs Punkte Abstand (18 bzw 12 Punkte). Fulham, Aston Villa, West Brom, Portsmouth, Everton, Birmingham und Sunderland werden sich also noch etliche Wochen mit Abstiegsgedanken plagen müssen.

Serie A

Richtig böse aufs Maul gab es für AS Roma, die zuhause gegen Juventus 1:4 verloren. Das Ergebnis spiegelt nicht die Spielanteile wieder. Roma war bis tief in der zweiten Halbzeit gleichstark wie Juventus. Juve hat nur mit einer fröstelnden Effizienz die Bälle reingemacht.

Der AC Milan verlor im Spietzenspiel in Florenz 1:3. Florenz damit punktgleich mit Milan auf dem 3ten Platz. Juve ist 5 Punkte vor Milan und Florenz. Diese Dreiergruppe ist wiederum derzeit auf 5 Punkte dem viertplatzierten Inter enteilt.

Scottisch Premier League

Die Rangers mussten feststellen das es für Fleiß keine Tore und keine Punkte gibt. Das 3:0 von Celtic im Old Firm Derby spiegelt nicht wirklich die Spielanteile wieder, aber die Machtlosigkeit der Rangers. Und das war richtig beängstigend. Die Rangers wirkten nie, als könnten sie ins Spiel zurückfinden. Ein Zeichen wie psychisch angeschlagen die Mannschaft wirklich ist.

Alex McLeish hat die Niederlage in Amt und Würden überstanden, dennoch wird bereits über Nachfolger spekuliert. Namentlich Paul Le Guen, der Ex-Trainer von Lyon, soll für einen Trainerwechsel im Dezember kontaktiert worden sein. Le Guen soll der BBC zufolge aber abgelehnt haben, weil er auf einen Anruf von Real wartet.

In der Tabelle führt Celtic nun mit 2 Punkten (38Pkt). Die Verfolger Heart (36Pkt) und die Hibs (31Pkt) konnten nicht gewinnen (1:1 in Aberdeen bzw. 2:3 gg. Falkirk). Die Rangers haben 8Punkte Abstand auf die Hibs.

Ligue 1

Nun hat auch Frankreich seine Gerüchte rund um einen Wettskandal. In seiner Samstagsausgabe berichtete die L’Équipe von auffällig hohen Wetten beim Buchmacher “Mr. Bookmaker” auf die Partie Metz – Lyon (0:4, Ende Oktober). Der Wettumsatz soll bei dieser Partie doppelt so hoch wie normal gewesen sein.

Die L’Équipe will ferner Aussagen eines Spielers von Metz haben, der am Morgen der Partie kontaktiert worden sein soll, es am Abend etwas lässiger angehen zu lassen. Ein Spieleragent der mehrere Spieler beim ostfranzösischen Verein hat, soll ebenfalls von einem Mann mit “belgischem Akzent” angerufen und 200.000 Euro angeboten worden sein. Da der Wettanbieter “Mr. Bookmaker” zu einer belgischen Gruppe gehört, zieht die L’Équipe einen Zusammenhang zu den kürzlich zu Tage geförderten Manipulationsverdächtigungen in der belgischen Liga.

Der Verein Metz hat wegen der Verdächtigung Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Spieler bestreiten kontaktiert worden zu sein, geschweige denn gegen Lyon lau gespielt zu haben.

Auch der Buchmacher “Mr. Bookmaker” dementiert irgendwelche außergewöhnlichen Einsätze auf die Partie. Merkwürdig ist zudem, dass die “Wettmafia” ausgerechnet auf einen Sieg des Tabellenführers beim Tabellenletzten wetten soll.

Am Wochenende gab es die Spitzenbegegnung Zwei gegen Drei. Der PSG konnte 2:0 in Bordeaux gewinnen und auf Platz 2 ziehen, 12 Punkte hinter dem souveränen Spitzenreiter Lyon. Championsleague-Vertreter Lille verlor in Auxerre 2:3.

Das Team aus der Bourgogne von Santini zieht damit in Greifweite auf Championsleague-Plätze (Platz 4, 26Pkt).

Insgesamt zeigen sich alle große Mannschaften von ihren teilweise schwachen Ergebnissen zu Beginn der Saison erholt. Monaco und Marseille sind nach oben gewandert. Monaco gewinnt gegen St. Etienne 1:0 und steigt auf Platz 6. Marseille gewinnt gegen Nantes 2:1 und hat auf Platz 12 nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. 9 Punkte vor einem Abstiegsplatz, aber 3 Punkte bis zu einem UEFAcup-Platz.

Screensport am Dienstag: here we go again, Champions League

Sehr viel mehr als Champions League ist heute auf Deutschlands Sportkanälen nicht los.

Vorletzter Spieltag in der Champions League. Wieder ist die Hoffnung bei Werder, auf dass es denen mal gelingt in Europa was zu reissen und Barca und Werder angesichts ihrer Leistungen am Wochenende sich einen offenen Schlagabtausch leisten.

In Gruppe A empfängt Bayern Rapid. Sollte Bayern (9Pkt) im Quervergleich besser spielen als Brügge (6Pkt) bei Juve, wird heute das Weiterkommen gefeiert.

In Gruppe B kann Ajax heute den Sack zu machen und gemeinsam mit Arsenal Fahrkarten buchen, sollte man gegen die sieglosen Prager gewinnen.

In Gruppe C ist die Lage für Werder nicht aussichtlos. Hinter Barcelona tummeln sich alle drei Mannschaften mit 4 Punkten. Panathinaikos hat zuhause noch kein Spiel verloren. Am Ende des Tages könnte es Vorteil Athen heißen, aber die müssen am letzten Spieltag nach Bremen und vermutlich wird erst dort der zweite Platz ausgespielt. Barcelona will heute Messi und Xavi pausieren lassen.

In Gruppe D geht es nicht minder eng zu. Die letzte Niederlage von ManU in Lille/Paris hat die Gruppe sperrangelweit geöffnet. Zwischen Platz 1 Villareal und Platz 4 Benfica liegen nur zwei Punkte. In der Gruppe gab es bei den bisherigen 8 Spielen nur vier Siege von denen wiederum drei zuhause waren. An den verbleibenden zwei Spieltag hat jede Mannschaft noch exakt ein Heimspiel. Will sagen: der jenige der Punkte zu Hause liegen läßt, bekommt Probleme. So gesehen sind heute Lille und ManU unter Druck.

Lille spielt heute wieder in Paris und glaubt aufgrund der großen portugiesischen Gemeinde in Paris, es mit einem Auswärtsspiel zu bekommen. Jedenfall soll heute nach dem ManU-Spiel heute wieder der Zuschauerrekord für ein Vereinsspiel in Frankreich gebrochen werden (gg. ManU: 66.470).

Dienstag, 22.11.05

14h00 NHL Edmonton – San Jose, NASN

20h45 Championsleague
(PREMIERE: Vorberichte ab 20h, Experten Andreas Herzog und “Austria-Oppositioneller” Toni Polster. Moderator in München: Patrick Wasserziehr, in Barcelona: Basti Hellmann)
Bayern München – Rapid Wien (Marcel Reif)
Barcelona – Werder Bremen (Tom Bartels ARGHHHHHH!!!!)
Juventus – Brügge
Panathinaikos – Udinese Calcio
Ajax Amsterdam – Sparta Prag
FC Thun – Arsenal
OSC Lille – Benfica
Manchester United – Villarreal

20h45 Boxen David Tua – Cisse Salif, EUROSPORT
Kampf von Ende Oktober

Umbruch mit Ansage in Österreich: Stronach geht raus

Die österreichischen Medien kennen aktuell nur ein Thema: der heute plötzlich bekanntgegebene Rückzug von Frank “Franky” Stronach aus der Austria Wien.

Stronach ist nicht irgendjemand. Der Austrokanadier ist so etwas wie der große Pate im österreischischen Fußball. Der 72jährige Selfmademann der u.a. mit Wettbüros u.a. in Kanada sein Geld verdient, pumpte seit 2000 unendlich viel Geld in Austria Wien rein (Schätzungen: 100 Mio EUR). Entsprechend wurde die Austria zu seinem kleinen Königreich, wo er Trainer und Manager nach Gusto entließ. Alleine: der Erfolg kehrte nie ein. Eine kümmerliche Meisterschaft, 2003. Weil Stronach auch die beliebstens Vereinsfiguren wie Prohaska unter teilweise entwürdigenden Umständen feuerte (Entlassung via PREMIERE), war Stronachs Standing bei den Fans schlecht.

Nun hat sich binnen relativ kurzer Zeit eine medienwirksame Opposition bei der Austria gebildetet, denen das autoritäre Gehabe Stronachs, seine Marionetten im Austria-Vorstand und die enge Verknüpfung der Austria mit Tocherfirmen auf Strochnachs Magna-Imperium (ist u.a. auch Partner von PREMIERE Win) ein Dorn im Auge war.

Diese Opposition rund um Helmut Denk und Toni Polster (der von Stronach erst im Sommer als Manager entlassen worden ist) stellte letzte Woche für die anstehende Mitgliederversammtlung einen Misstrauensantrag gegen die Vereinsführung und damit indirekt auch gegen Stronach. Zudem ließ man durchsickern, dass man eine Alternative zum derzeitigen Mäzenatentum Stronachs anbieten wolle.

Schon der Antrag sorgte für Aufregung. Jetzt, vier Tage später, läßt Stronach die Bombe platzen. In einer Erklärung kündigt Stronach an sich und seine Firmen ASAP aus der Austria zurückzuziehen. ASAP heißt: unter Einhaltung sämtlicher Kündigungsfristen bis Sommer 2007, aber auf Wunsch gerne auch früher.

Stronach wird weiterhin nicht ohne Einfluß in Österreich sein. Er wird wohl Ligapräsident bleiben (und fädelte den Wechsel der Liga vom ORF zum privaten ATV und PREMIERE ein) und hat mit seinen Magna-Firmen seine Finger in anderen Vereinen wie z.B. dem akut insolvengefährdeten Sturm Graz drin, wo er Transferrechte an sechs Spieler seiner Wahl besitzt.

Überhaupt: Sturm Graz. Dort geht es drunter und drüber mit einem nicht minder autorität agierenden Präsidenten Hannes Kartnig. Der rustikale Dampfplauderer wollte eigentlich am 8ten November auf der Mitgliederversammlung nicht zur Wiederwahl antreten. Am Morgen danach war aber nicht nur der Schuldenstand von Sturm Graz plötzlich von 1,9 auf 5,7 Mio angewachsen, sondern Kartnig neuer alter Präsident.

Kartnig, und hier schließt sich der Kreis mit Franky Stronach, war der Trauzeuge von Stronach. Und es gibt nicht wenige die glauben, dass sich Stronach nach seinem Abgang zu Sturm Graz wendet. Stronach hat nicht nur Geld, sondern besitzt auch Österreichs beste Fußballakademie für Nachwuchskicker.

Links

Der Standard [1], [2], [3], [4]
FM4-Journal von Martin Blumenau