Sport Shots: Positionswechsel in der NBA

Es ist zwar noch nicht offiziell, aber alle Medien pfeifen es von den Dächern: Kwame Brown wird von den Wizards zu den LA Lakers getradet.

Nicht uninteressant der Wechsel, weil Browns letzte Chance zu zeigen, dass er kein überhyptes Talent gewesen ist.

Brown ist seinerzeit 2001 von Michael Jordan himself gedraftet worden. Und so lastete auf ihm von Anfang an viel Last auf den Schultern: auserkoren von Jordan und auserwählt als Mann der den Neuaufbau der Wizards-Franchise einleiten sollte. Etwas viel für einen Jungen der damals frisch von der High School in die Draft reinkam.

Zuviel. Das ging nicht gut und er wurde schnell als überbezahlter Fehleinkauf abgestempelt und konnte sich bis zum heutigen Tage nicht von diesem Ruf befreien. Viele sahen ihn seinerzeit mental überfordert.

Nun ist Phil Jackson nicht wirklich als Coach bekannt der junge Talente formt. Aber wenn Kwame Browns Probleme wirklich mehr mentaler Natur waren, dann wird Brown mit jackson eine interessante neue Philosophie kennenlernen. Vielleicht wird unter Jackson alles gut.

Hitze in der Gerüchteküche

Eine der interessantesten Stories in der Offseason ist das sich wacker haltende Gerücht dass Pat Riley, Präsident der Miami Heat, Trainerlegende und Vorbild für Christoph Daum, wieder Lust auf das Coachen bekommen hat und Stan Van Gundy als Heat-Coach ablösen möchte.

Auslöser waren Bemerkungen von Riley vor einem Monat bzgl. der nächsten Saison: “take a little bit more of an active participation“. Zwar hat Riley immer widersprochen dass er Van Gundy zurückversetzen will, aber diverse Medien kolportieren immer wieder dass Quellen im Club Indizien hätten, dass Riley in der nächsten Saison auf der Trainerbank der Heat Platz nehmen würde (Yahoo, ESPN).

Fußball Shots – Der Großeinkauf des VfBs

Bundesliga/VfB – Die Transferbemühungen des VfB Stuttgart schienen mehr von schlagzeilen Verkäufen als von Verstärkungen geprägt gewesen zu sein, trotz Hitzlsperger, Magnin und Bierofka (siehe auch die Abrechnung von Christof Kneer/SZ). Aber nun haben sie einen großen Coup gelandet und den Dänen Jon Dahl Tomasson vom AC Milan verpflichtet (FAZ, Kicker, Netzeitung). Tomasson schoß letzte Saison in 36 Spielen, meistens eingewechselt, 7 Tore.

Höhe der Ablösesumme ist unbekannt, aber es wird über 7,5 Mio EUR spekuliert.

Bundesliga, Transfers – Der Mann der vor Phillip Lahm Phillip Lahm war, wechselt vom FC Bayern München nach Bielefeld. Kein Wort über die Ablösesumme für Tobias Rau (Kicker).

Einen Gehaltsempfänger weniger beim BVB: Niclas Jensen wechselt zu Fulham (Kicker).

Leverkusens Robson Ponte wechselt nach Japan zu Buchwalds Urawa Diamonds (Yahoo).

Serie A – Auch in zweiter Instanz hat der AC Turin, frisch in die Liga aufgestiegen, die Lizenz verweigert bekommen. Grund sollen Steuerschulden in Höhe von 34 Mio EUR sein (ähnlich wie bei Messina, die wg. 14 Mio die Lizenz nicht bekommen). (Kicker)

Tour 2005: J-14 Die Tour hat begonnen

[16h42] Vermutlich hat Rolf Aldag recht, wenn er sagt, dass die Teams heute alles versucht haben, aber letztendlich “vom Gelben” in ihre Schranken verwiesen worden sind.

Ullrich hat das Problem “Kampfgeist” nicht zeigen zu können. Zum einen liegt ihm ein solcher Auftritt nicht, weder verbal vor den Mikrophonen, noch als eine Art “patron” des Feldes. Zum anderen: was kann er als Mann des langen Antrittes in den Bergen schon großartig “aggressives” zeigen? Steigerungsläufe werden als nicht so aggressiv wahrgenommen wie das ewige Piesacken von Armstrong mit seinen kurzen Antritten.

All das sind aber keine neuen Probleme und daraus ergibt sich die Frage ob Ullrich und sein Team die richtige Konsequenzen ziehen. Kann einem derartig langem Lulatsch wie Ullrich eine höhere Trittfrequenz überhaupt noch beigebracht werden? Okay, mit 32 vielleicht weniger, aber vor fünf Jahren?

Nun gut, in einem hat Ullrich recht: die Tour läuft noch und T-Mobile und Ullrich haben noch mehr Gelegenheit Zähne zu zeigen.

[16h38] Totschnig geht mit einer Minute Vorsprung ins Ziel. Armstrong und Basso schütteln Ullrich auf dem flacheren Schlußstück ab, Ullrich fährt knapp 20s hinter Armstrong ins Ziel.

Zu Armstrong: diese Etappe war für mich das eigentliche Highlight seiner anstehenden Titelverteidigung. derart nackt gegen eine “feindliche” Übermacht in einen HC-Berg und danach einen 1-er Anstieg reinzufahren, ist schon fett.

Aus dem warmen Fernsehsessel würde ich sagen: da hätten die Teams durch mehr Tempowechsel mehr “Schaden” bei Armstrong anrichten können, aber offensichtlich ist bei den Fahrern wirklich nicht mehr drin.

Ullrich hinterläßt mich ratlos. War das jetzt eher positiv dass “endlich” eine Attacke gekommen ist, oder hat er überhaupt nicht attackiert, sondern nur ein Hinterrad nach dem anderen genommen? Alleine auf sich gestellt, gegen Basso und Armstrong ist er nicht wirklich initiativ geworden. Wenn, dann war es wieder Armstrong der den finalen Hieb gesetzt hat.

Hmmm, spontan hinterläßt diese Fahrweise von Ullrich einen faden Beigeschmack bei mir, aber ich bin mir noch nicht schlüssig.

Totschnig erntet den Sieg nachdem er sich (mit anderen) 210km vor dem Ziel vom Peloton gelöst hat.

[16h31] Basso und Armstrong scheinen auf dem Anstieg doch keine Attacke mehr machen zu wollen und die Etappe am Ziel entscheiden zu wollen.

[16h28] Basso und Ullrich werden sich heute wohl in die Top 4 der Gesamtwertung reinsetzen können. Die Frage ist wieviele Sekunden Rasmussen aufgedrückt bekommt. Der Däne ist derzeit auf dem Anstieg nur 40s hinter Armstrong, Basso und Ullrich.

[16h24] Prognose: es sieht mir so aus als würden Armstrong und Basso in Lauerstellung sein und darauf warten mit ihren Attacken Ullrich rausfallen zu lassen.

[16h20] Armstrong ist zumindest stark genug sich bewusst mit Basso und Ullrich vorne aufzuhalten.

[16h19] Mit Zubeldia läßt der letzte Euskatel-Fahrer abreißen. Wenn die Basken noch was reißen wollen, dann nur noch Dienstag oder eher morgen.

[16h13] Die zwei großen Opfer der Etappe bislang: Moreau und Botero die nicht vorne dabei sind und in der Gesamtwertung abfallen werden.

Der führende Totschnig könnte heute mit einem Sieg und 1-2min Vorsprung in die Top 15 vorstoßen.

Klöden und Vinokurov bereiten alles für Ullrich vor: immer höheren Tempo anschlagen und die anderen hinten abfallen lassen. Die Gruppe 4’45 hinter Totschnig.

[16h04] Via Netzeitung: ein Interview des Figaro (franz. Tageszeitung) mit einem Mannschaftsarzt von Française des Jeux über Doping bei der Tour. Das Feld ist gespalten zwischen den Teams die “normales” Doping betreiben und den Teams mit “Hi-Tech-Doping”. Eine neue Methode des Dopings bestehe in der Verabreichung von EPO in geringen Mengen die nur noch 24h statt wie bisher 8 Tage lang nachweisbar seien.

Der Mannschaftsarzt sagt aber im Interview leider nix zu welcher Gruppe von Dopern die Mannschaft von FdJ gehört…

(Leider liegt mir das originalinterview nicht vor, so daß ich nicht weiß ob diese Quasi-Selbstbeschuldigung wirklich so gemeint gewesen ist)

[15h19] Vinokurov, so sieht es aus, hat sich wirklich geopfert um mit der Temposteigerung Armstrong zu isolieren. Er fällt nun aus der Gruppe um Armstrong zurück.

In dieser Gruppe sind viele Top-Favoriten bei: Ullrich, Basso, Armstrong, Kaschechkin, Leipheimer, Mancebo, Klöden, Landis, Rasmussen. Doch mit jeder Tempoverschärfung fallen die letzten 5 Fahrer wieder zurück.

[15h13] Die Tour hat begonnen und die 14te Etappe gestaltet sich zur Überraschung der meisten, mich eingeschlossen, so dass vielleicht die Tour noch einmal spannend werden kann.

Kurz vor dem Anstieg auf den ersten Gipfel des Tages, knapp 40km vor dem Ziel, (Port de Pailhères, Kat. HC, 15km, 8%) reitet Team T-Mobile eine Attacke und bei der Geschwindigkeitssteigerung zerlegt es das ganze Feld und mit einem Mal steht Armstrong alleine gegen einige T-Mobile-Fahrer, plus CSC, Crédit Agricole etc…

Es ist vorallem Vinokurov der attackiert, aber so früh und so häufig wie seine Angriffe sind, versucht er nicht für den Etappensieg zu fahren, sondern bereitet eine andere Geschichte vor, z.B. das feld für Jan Ullrich.

Die Tour wird am Ende des Tages vielleicht nicht mehr spannend, aber wenn heute Armstrong diesen gemeinschaftlichen Angriff von T-Mobile, CSC und Konsorten aushält, dann hat er eine wirklich kröhnende leistung vollbracht.

Tour 2005: J-13 Heiß

[15h32] Valverde, noch vor einigen Tagen Sieger, hat aufgegeben.

Die 5 Ausreißer haben 4’06 Vorsprung.

Ein Blick auf die Aufgaben in der Tour. Von den Top-Teams hat es keines wirklich zerrissen. Unter drei Ausfällen müssen die Teams Fassa Bortolo, Saunier Duval, Quick Step und Lampre leiden. Bei Quick Step, AG2R und Domina Vacanza sind jeweils die Teamkapitäne bereits vom Sattel gegangen: Boonen, Honchar und Nazon.

[14h48] Jeffrey Veen (mein persönlicher Webdesign-Gott) schreibt über einen ahnungslosen Journalisten der für eine Zeitung die TdF bloggt. Der Journalist findet die Tour langweilig und würde am liebsten alle Teams abschaffen um “Mann gegen Mann” fahren zu lassen: “This would make it difficult to impossible for ‘teams’ of riders to work together to help their best rider, but who cares? Teams are antithetical to all forms of racing except relays.

Ich schließe mich Veens Ansicht an, die Zusammenarbeit als Team gibt den Ganzen noch mal eine zusätzliche, spannende Dimension.

Was ich aber abschaffen würde, ist der Teamfunk, bzw. die Ohrstöpsel mit denen jeder/die meisten Fahrer auf dem Laufenden gehalten werden was im Feld passiert, auch wenn sie Kilometer vom Geschehen entfernt sind.

Dadurch verlagert sich die “Entscheidungskompetenz” häufig von den Fahrern weg, auf die Begleitfahrzeuge und macht erst einige unterkühlte Strategien möglich. Bin ich kein Freund von.

[14h46] Situation des Rennens: 5 Ausreißer. Bester Mann in der Gruppe: Christopher Horner/SDV, in der Gesamtwertung 15’22 zurück. Die Gruppe hat dezeit 7’25 Vorsprung.

[14h08] Heute stehen 173,5km “Flachland” an, in einem Bogen der Mittelmeerküste entlang. Nur zwei Sprintwertungen.

Es ist eine sehr heiße Etappe. France Info hat für die Gegend um Paris, dem Elsass und dem Süden Frankreichs eine Hitze- und Ozonwarnung ausgegeben (38 Grad in Bordeaux). In Paris ist Ozonalarm ausgegeben worden, mit Tempolimit 20kmh und freier Benutzung des ÖPNVs.

Den heutigen Landstrich kenne ich so ein bißchen. Montpellier ist ist neben Marseille so etwas wie kulturelles Zentrum an der franz. Mittelmeerküste. Marseille hat viele Nordafrikaner, Montpellier ist nach der Unabhängigkeit Algeriens 1962 die Fluchstätte vieler “Schwarzfüße” (pieds noir, französische Einwanderer in Algerien) gewesen. Als Kind war ich zwei Wochen lang nahe Montpellier in Palavas am Meer und fuhr das erste Mal Autoscooter.

Los ging es heute in Miramas, am Etang de Berre. Diese Etangs sind salzige Binnenseen an der Küste, mit einer kleinen Verbindung zum Meer.

1986 bin ich im Mai oder April mit 14 Leuten zusammen in der Oberstufe im Rahmen einer Projektreise dorthin gefahren. Mit dem Zug von Hamburg nach Karlsruhe, umsteigen in den Zug nach Strasbourg und dort via Lyon bis nach Avignon. In Avignon in einen Schienenbus mit Dieselmotor und Kupplung eingestiegen. Mit zwei Kleinbussen dann von Miramas entlang des Etangs 15km nach St. Chamas gefahren, wo wir ein leeres Eisenbahner-Wohnheim in Beschlag genommen haben. Richtig mit den alten französischen Quasi-Plumpsklos (Stichwort: im Stehen, gähnendes Loch zwischen den Füßen).

Es war eine wunderschöne, alte Kleinstadt. Das Wohnheim war etwas außerhalb der Stadt, wir fuhren mit Leihrädern am Ufer entlang in die Stadt rein, dann die Rechtskurve zum großen Platz unter einem wahnwitzig hohen römischen Aquaedukt durch, vor der Kirche links die alte Hauptstraße rauf, schätzungsweise Bergprüfung 4te Kategorie. Oben angekommen, schwenkte die alte Hauptstraße auf die neue Umgehungsstraße, wir fuhren aus der Stadt raus, bis wir nach 10-15 Minuten eine kleine deutsche(!) Künstlerkolonie erreichten und dort Radierungen bzw. Kaltnadelstiche machten.

Der “Feierabend” war immer ganz groß und das vergeße ich bis heute nicht. Mit der Sonne im Rücken fuhr man die neue Hauptstraße lang bis dann die Abzweigung kam und die Umgehungsstraße in großem Bogen um die Stadt fuhr. Man fuhr mit Schwung auf die alte Hauptstraße und ließ dann die Beine hoch. Das Rad nahm auf der Abfahrt locker 50km Geschwindigkeit auf und ohne zu treten nahm man Minuten später die Rechtskurve, fuhr unterm Aquaedukt durch, über den Platz, ließ die Boule/Petanque-Spieler im kleinen Park rechts liegen, musste, weil Einbahnstraße, einen kleinen Umweg durch den Hafen nehmen und rollte erst irgendwann am Ufer des Etangs aus, hatte nur noch 5 Minuten bis zum Eisenbahnerwohnheim zu fahren.

Bislang mein unerreichtes Fahrraderlebnis.

Tour 2005: J-12 – Abrechnung

Ich hatte gestern erstmals in dieser Tour die Gelegenheit die Etappe über weite Strecken im Fernsehen zu sehen und die frohe Botschaft: Peter Leissl und Rolf Aldag lassen sich wirklich gut anhören. Meine Kritik bzgl. der mangelnden Emotionalität bei Leissl nehme ich zurück.

Peter Leissl versteht es gut Balance zu halten zwischen dem aktuellen Renngeschehen und Geschichten aus dem Drumherum und garniert das ganze mit einem angenehm ironischen Ton ohne sich selbst zu wichtig zu nehmen. Insbesondere bei längeren Etappen haben Watterott/Bosdorf und Migels/Hepnner die Angewohnheit nur noch belanglos vor sich hin zu plaudern und dabei das Rennen zu verpennen. Weswegen z.B. der Audio-Stream von EUROSPORT wenig hilfreich ist.

Rolf Aldag kommt genauso gut rüber wie im Film “Höllentour”. Bodenständiger Sarkasmus gepaart mit Kompetenz. Wie gut er inzwischen in seine Rolle als Ko-Kommentator gefunden hat, kann man daran erkennen, dass er sich inzwischen selbständig einschaltet und ein neues Thema aufgreift wie z.B. gestern als er anfing über die Wichtigkeit von Rennhandschuhen zu reden, “weil man gerne am Abend noch etwas essen will ohne das Besteck mit rohem Fleisch anfassen zu müssen, da man sich bei einem Sturz alles Haut abgerissen hat.”

Aldag und Leissl sind die Entdeckung der Tour und das ZDF punktet wieder, nach Klopp/JBK und der Ernennung von Ploog zum Chefkommentator Boxen. Leise und heimlich bringt der neue ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz wirklich Schwung in die Sache.

Zur Etappe von gestern. Es hat mich gewundert wie passiv im Feld gefahren wurde, fast so als hätte man sich mit dem Toursieg von Armstrong abgefunden und wartet für den Kampf um die Plätze zwei und drei des Podium auf die Pyrenäen. Von den vollmundigen Kampfansagen aus dem Hause CSC und T-Mobile zu Beginn der Tour, Armstrong immer und überall anzugreifen, fast so wie einst Cato den Inspektor Clouseau, ist nichts, aber auch gar nichts übrig geblieben.

Das die gestrige Etappe doch unterhaltsam war, lag daran, dass der Rennverlauf mit der großen Ausreißergruppe, die später in drei Teile zerfiel, viel Diskussionsstoff für taktische Überlegungen bot. Und das Digne-les-Bains ein großartiges Fleckchen Erde ist. Wunderschöne Gegend.

“Verlieren richtig gemacht” könnte ein Buch von Jens Voigt lauten, dem nach seinen knappen Ausscheiden aus der 11ten Etappe allenthalben auf die Schulter geklopft wird. Zurecht: er hat versucht zu attackieren, er hat gekämpft und gebissen und zeigt dann auch in der Niederlage Größe, als er einen Protest von CSC ablehnt (“wenn ich tatsächlich im Rennen geblieben wäre, hätte ich sowieso nicht mehr attackieren dürfen. Denn durch einen Einspruch im Rennen bleiben und dann auf Etappensiege gehen? Nee, das geht nicht. Das würde ich auch nicht wollen“, SZ). Vom “Verlieren” mag man daher nicht reden wollen. Der SZ hat er ein richt demütiges Interview gegeben.

Jens Voigt sagt der FAZ: “Viele sagen zu mir: Jens, ist doch egal. Du hat das Gelbe Trikot gehabt, du warst mal einen Tag im Rampenlicht und nicht drei Wochen lang Feldfüller.

In dieser Tour ist der Spung vom “Feldfüller” zu Jan Ullrich kein großer. Auch wenn manch einer wie Ingo Kruck im FOCUS-TdF-Blog mit pathetischen Worten sich zum Apologeten von Ullrich aufschwingt: diese Mischung aus Ullricher Bräsigkeit, dem Gefühl von schlampiger Vorbereitung und schließlich zahnloser Teamteaktik könnten vielleicht beim Sponsor T-Mobile den Wunsch nach Tabula Rasa aufkommen lassen. Andreas Burkert über den Goldenen Käfig von Jan Ullrich:

Jan Ullrich nähert sich dem Ende seiner Karriere, zumindest das ist sicher, denn im nächsten Jahr endet der Vertrag mit seinem Rennstall. Und an eine Verlängerung des Kontraktes verschwenden beide Seiten wohl keine Gedanken. Glücklich hat beide Parteien die 2004 wiederbelebte Partnerschaft bislang nicht gemacht. Was wohl in erster Linie an Jan Ullrich liegt, der Magenta ehedem den Rücken kehrte, weil er aus einem „goldenen Käfig“ floh – und diesem Gebäude mit seiner Rückkehr ein silbernes Obergeschoss aufsetzte.

Darin hat er es sich gemütlich gemacht mit Freunden und alten Weggefährten, aber in diesem Klima hat sich der in seinen Gewohnheiten festgefahrene Stoiker ebenso wenig weiter entwickeln können wie zuvor unter der angeblich erdrückenden Aufsicht einer Werksportgruppe.

Der Unterschied zwischen Voigt und Ullrich, der Unterschied zwischen Gewinnen trotz Ausscheiden und Verlieren trotz Podiumsplatz liegt darin, was beide aus ihrem Potential machen und wieweit sie ihr Herz in die Hand nehmen und einfach mal selbst Herr über ihr Schicksal spielen. Die Story von Jens Voigt läßt einen trotz ihres schlechten Endes träumen. Held sein für einen Tag. Über seine Grenzen gehen.

Das bräsige Verhalten von Jan Ullrich hingegen ist grauer Alltag. Den habe ich auch im Büro, da brauch ich keine Tour und keinen Jan Ullrich für.

Sport Shots

Pralle Auswahl aus der bunten Welt des Sports:

Premiere League – Nun ist Arsenal doch weichgekockt worden: Viera wechselt von Arsenal nach Juve. Was macht man nun in London auf der Position des zentralen, defensiven Mittelfeldmann?. Die BBC nennt Nachfolger und spekuliert über ein zerüttetes Verhältnis zwischen Wenger und Viera, weswegen man den Mann aus dem Senegal ziehen läßt.

Viera soll angeblich für 4 Jahre nur 3,5Mio p.a. bekommen, was ich für ein Mann vom Schlage Vieras nicht wirklich viel finde. Die Transfersumme beträgtzwischen 14 und 27 Mio EUR (ja, präziser ging es nicht)

Wetten dass… – Wenn es ums Geld geht, scheint die Fußballwelt durch die Bank weg das Hirn oder zumindest Skrupel abzuschalten. Sechs Monate. Sechs Monate ist es her, als ein Wettskandal durch die Bundesliga zog. Und sechs Monate nach diesem Skandal? betandwin wird offizieller Sponsor des DFL-Ligapokal. Und betandwin wird offizieller Sponsor des 1.FC Kölns (bekommen die dann auch die gelb-schwarzen betandwin-Trikotsätze zugeschickt?). Wetten und Bundesliga, war da was?

Formel 1 – Der politische Zirkus der derzeitig in der F1 veranstaltet wird, ist nicht mehr ernst zu nehmen. Vor 2-3 Wochen urteilte der FIA Council und wollte das Strafmaß im September aussprechen… um es dann heute bekanntzugeben: die Michelin-Teams werden wg. indy nicht bestraft, da den Teams keine Schuld trifft und Michelin kein vertragspartner der FIA bzw. F1 ist, sondern der Teams.

Angeblich sollen die Teams heute Papiere vorgelegt haben, wonach sie vertraglich verpflichtet gewesen sind, ein Fahrverbot von Michelin zu befolgen.

Leichtathletik – Nun werden doch Details über die Nachfolgeserie der Golden League ab 2006 bekannt: 20 Meetings quer über die Welt verteilt, u.a. die jetzigen 6 Golden League-Meetings. Die Meetings sollen in drei Kategorien eingeteilt werden. Damit wird die jetzige Struktur vereinfacht, die 34 Meetings in vier Kategorien einteilt. Zwischen den Kategorien soll es Auf- und Abstiege für die Meetings geben.

Angedachte Orte sind bislang: Australien, Japan, USA, Südamerika, Dakar, Paris, Rom, Oslo, Zürich, Brüssel und Berlin.

Screensport am Wochenende: 4x Antipathie

Im Schnelldurchgang: Tour de France fährt durch die Pyrenäen, Motorsport mit DTM, DTM-Rahmenrennen, Champ-Cars und evtl NASCAR Busch-Series. Einiges an Fußball, die World Games, Boxen und CFL.

Die zwei Highlights des Wochenendes haben oder werden bereits heute beginnen/begonnen.

4x Antipathie

Die Entsprechung von Dortmund – Schalke, Celtic – Rangers, Arsenal – Manu etc. ist im Baseballl Red Sox – Yankees. Eine alte Rivalität, der Transfer von Babe Ruth, die ein Dreiviertel Jahrhundert anhaltende Pechsträne der Red Sox. In der Nacht Do/Fr beginnt eine Vierer-Serie der beiden Mannschaften in Boston und als Besonderheit gibt es alle vier Spiele im Fernsehen: Spiel 1-3 auf NASN, Spiel 4 bei PREMIERE. PREMIERE verzichtet auf das Sunday Night Game und bringt daher am Sonntag bereits um Mitternacht MLB.

Die Situation in der AL East ist nach Pleiten der Red Sox und Siegen der Yankees und Orioles enger geworden. Man ist nur noch 2 bzw. 2,5 Siege auseinander, d.h. die Yankees könnten in Boston zum Überholen ansetzen. Die Red Sox wissen um die Bedeutung der Serie und haben nun Pitcher Curt Schilling aktiviert, der zweieinhalb Monate verletzt war. Die Sportnachrichten in den USA waren letzte Woche voll damit, denn Schilling wollte auf eigenen Wunsch als Closer in den Kader zurückkehren, nachdem der beste Closer der Sox, Keith Foulke, sich verletzte. Das wiederum brachte etliche Spieler auf die Palme und der mit limitierten intellektuellen Kapazitäten ausgestattete Johnny Damon ging damit sogar an die Öffentlichkeit. Durchaus sinnige Argumentation: Schilling wäre als ein Pitcher bekannt, der einige Innings benötige um warm zu werden, während ein Closer oder selbst ein Reliefer auf dem Punkt da sein muss, wenn er reingebracht wird. Viele würden daher seine Aktivierung für den Bullpen als Schwachsinn erachten. Schilling wird nichtsdestotrotz vermutlich sogar als Closer eingesetzt.

Der Krach mit Schilling ist nur einer von vielen Kleinkriegen die derzeit bei den Red Sox, vielleicht aufgrund der eher zahlreicheren Niederlagen in den letzten zwei Wochen.

Nicht der einzige Krisenschauplatz in der Partie: bei den Yankees ist es ein offenes Geheimnis das Schillings einstiger Partner Randy Johnson sich aber dermassen nicht mit Catcher Jorge Posada versteht, dass in den letzten Spielen bei Starts von The Big Unit Flaherty als Catcher eingesetzt wurde. Angeblich soll Johnson über Kommentare von Posada nach einem Spiel gegen die Mets Mitte Mai entgeistert gewesen sein. Inzwischen gibt es aber auch sportliche Gründe: seit Flaherty die Bälle fängt, spielt Randy Johnson wieder auf altem, guten Niveau.

Die Pitcher:
Do: Arroyo – Mussina
Fr: Wells – Johnson
Sa: M. Clement – Sturtze
So: Wang – Miller

Apropos PREMIERE und Baseball: bereits zum ungewöhnlichen Freitagstermin gibt es MLB-Live auf PREMIERE. Die eher bedeutungslose Partie Cubs – Pirates wird sowohl von PREMIERE als auch NASN live übertragen.

Eins von vier

Die British Open zählen zu einem der wenigen Golftunriere die man sich wirklich angucken sollte. Und PREMIERE hilft mit ausführlichster Berichterstattung, grob von 14h bis 20h30 von Donnerstag bis Sonntag. Ein weiterer Grund weswegen das Turnier ein Pflichttermin ist: es ist der Abgang von Jack Nicklaus, der damit eine 43 Jahre währende Karriere beendet.

Gleich am ersten Tag haben sich einige große Namen vorne im Leaderboard positioniert. Tiger Woods steht an der Spitze mit -6. Mit -4 sind Goosen, Olazabal, Riley und Garcia noch gut dabei (um nur die großen Namen zu erwähnen). Jetzt gerade noch unterwegs und gut dabei sind: Singh (-2/16), Jiminez (-2/12), Woosnam (Par/14). Nicklaus steht bei +3 nach der ersten Runde.

Und sonst so

Es haben unterdessen im Ruhrpott auch die “World Games” begonnen, das “Olympia der nichtolympischen Spiele” wie es einer der Organisatoren genannt hat. Die Berichterstattung von Sportarten wie 7er-Rugby oder Trampolinspringen ist eher spärlich. Die ARD will im Rahmen ihrer Tour-Berichterstattung vor den Live-Bildern immer Features bringen, EUROSPORT überträgt einige wenige Disziplinen und der WDR bringt nur täglich ein halbstündiges Magazin (22h30).

Zum Motorsport. Ich finde den Norisring, so simpel er auch ist, immer eine der ansehnlicheren Strecken, zumal die Kurven zur physischen Fahrweise einladen. An diesem Wochenende DTM und Rahmenrennen, allerdings mit verändertem Zeitplan. Das Qualifying scheint (tourbedingt?) um 18h stattzufinden, das Formel 3-Rennen erst am Sonntag um 16h

Weil EUROSPORT Live-Berichterstattung übers Wasserspringen vorzieht, gibt es von den Champ-Cars in Edmonton nur eine Aufzeichnung am Sonntag um 24h (ein Termin an dem sich am Wochenende auch CFL und MLB Liveübertragungen ballen).

MOTORS TV zeigt in seinem EPG eine Liveübertragung der NASCAR-Busch-Series auf dem kleinen 1-Meilen-Oval in New Hampshire an (Sa, 20h), aber mitunter wird für das Kabel in Deutschland ein anderes Programm ausgestrahlt.

Fußball wird auch wieder gekickt. Dortmund, Wolfsburg und der HSV spielen im UICup. Mein DSF-Boykott gilt immer noch, daher nur soviel: zahlreiche Testspiele am Wochenende im DSF und wohl auch am Samstag eine Liveübertragung des BVBs gegen Olmütz.

EUROSPORT zeigt zwei Spiele des PSV und von Tottenham aus einem Turnier in Südkorea.

Es gibt wieder Boxen und es ist wieder die unsägliche ARD dran. Arthur Abraham gegen Howard Eastman. Doh?! Wie kommt man denn für so einen Kampf (WBA Intercontinental) an Eastman ran? Doch schau an, in den Rankings steht Abraham, ein mir bislang völlig unbekannter Boxer, nicht schlecht da: WBC: 6 (Eastman 7), WBA 7 (10), IBF (7), WBA 12 (15). Unabhängige Ranglisten führen beide ex aequo.

Etwas überraschend, den Abrahams Kampfrekord finde ich jetzt nun für einen Mann der angeblich an den Top 10 anklopfen soll, etwas… also die ganz Großen hat er noch nicht geboxt. Macht sich aber gut: 16 Kämpfe, 15 KOs. Eastman ist dem geneigten Zuschauer noch durch einem grottenschlechten Kampf gegen Bernard Hopkins in schlechter Erinnerung, bei der er im hanebüchener Passivität in Vorschein trat. Bleibt zu hoffen, das er 2-3 Schläge mehr einsetzt, sonst wird das ein trüber Kampf.

Als Undercard auch nicht uninteressant: Vitali Tsypko – Brian Magee. IBF Title Eliminator. Beide sind in verschiedenen Verbänden so um die Plätze 10-15 geführt. Verspricht von den Körpermaßen und den Records ein ausgeglichener Kampf zu werden.

Vierter Spieltag in der CFL. Der dritte Spieltag plätscherte eher dahin, trotz einiger enger Spiele. Nach drei Wochen sind die BC Lions das einzig ungeschlagene Team. Calgary, Montreal, die Lions und Toronto gewannen. Die CFL macht einen ausgeglichenen Eindruck, bis auf die Blue Bombers die qualitativ abfallen, da quasi ohne Offense spielend. Drei Spiele gibt es am Wochenende auf NASN.

Sa: Edmonton – Winnipeg. Unglückliche Niederlage von Edmonton letzte Woche in Montreal durch ein FG 0,2s vor dem Ende, in einer Partie die phasenweise massiv von den Eskimos dominiert wurde. Winnipeg hat eine sehr schwache und sehr fehleranfällige Offense, gerade 13 Punkte pro Spiel.

Sa/So: Ottawa – Calgary. Beide Mannschaften sind nicht die Ausgeburt an Offense, neigen dort zu vielen Fehlern. Daher ist eher ein defense-betontes und punktearmes match zu erwarten.

So/Mo: Saskatchewan – Hamiton Beide Mannschaften sind kleine Überraschungen der Saison. Saskatchewan eher positive Natur. QB Nealon Greene hat nach seiner einjährigen Verletzungspause wieder zur Bestform gefunden. Seine Stärke sind die kurzen Pässe, während er an die langen Dinger eher vorsichtig herangeht. Problem für die Roughriders ist ihre Effizienz, die ihnen auch letzte Woche in Toronto das Genick brach. Turnovers, viele leichte FGs verschossen, lange Drives die punktelos verreckten.

Für keine Mannschaft kann die Bye-Week günstiger kommen, als für Hamilton in der letzten Woche, nach dem man überraschend mit zwei Niederlagen startete und man sich ein mittelschweres QB-Problem angelacht hat. QB Danny McMagnus ist zu ineffizient und wirft zuviele INTs. Backup-QB Brady konnte auch nicht überzeugen.

Die Übersicht:
(more…)

Die “echte” Baseball-WM: World Baseball Classic

Hybris wie es sie nur bei den Angelsachsen gibt. Da wird die Finalserie der nationalen Meisterschaft im Bälle-werfen und Bälle-schlagen einfach zur “World Series”, also zusagen zur Weltmeisterschaft deklariert. Und dann wird am Reißbrett des Baseball-Commissioners Bud Selig eine Baseball-WM entworfen, die erstmals März 2006 stattfinden und bereits da den schmückenden Beinamen “Classic” bekommt.

Was der NFL ihre NFL Europe (noch) ist und der NBA eine immer stärkere spielerische Auseinandersetzung mit europäischen Vereinsbasketball ist, ist bei der MLB… … gähende Leere.

Abgesehen von einigen Austausch- und Entwicklunsgprogrammen und billigen TV-Rechten, kann die MLB nicht viel für die Expansion auf einen globalen Markt anbieten.

Vorhang auf für die “World Baseball Classic“, eine Veranstaltung die letztes Wochenende präsentiert worden ist und eher dem entspricht, was der gemeine Europäer, Asiat und Latino unter einer “Weltmeisterschaft” versteht: Aufeinandertreffen von Nationalmannschaften.

Da nun die normalen Nationalmannschaften bis auf wenige Ausnahmen (Kuba) eher unterentwickelt sind und es keinen Sinn macht, diese mit aller Regelmäßigkeit 0:75 von MLB-Profis abschlachten zu lassen, sollen MLB-Spieler der jeweiligen Nationalität für die Nationalmannschaften abgestellt werden (was bei Olympia nie ging, da die MLB während Olympia durchspielt).

So weit die graue Theorie. In der Praxis ist aber das Turnier noch nicht in trockenen Tüchern. Es gibt Probleme mit den Fernsehrechten, der japanischen Spielergewerkschaft die zu geringe Einnahmen beklagen, kubanischen Verbandsoffiziellen die um eine Massenflucht bangen und schließlich den MLB-Spielern und Teams die keine Lust haben ihre Spieler inkl. Verletzungsrisiken für lau abzugeben.

Die Veranstaltung beginnt Anfang März 2006 und dauert 18 Tage. Zirka 5 Tage vorher wird ein Trainingscamp abgehalten. Der Kader umfasst 27 Spieler mit minimum 12 Pitcher. In den Gruppen spielt jeder gegen jeden. Die jeweils besten zwei einer Gruppe kommen dann in zwei Vierpools (Gruppen A/B und C/D) wo sie jeweils 3 Spiele absolvieren. Die jeweiligen Sieger kommen dann weiter in die Halbfinals. Alle Spiele sind jeweils One-Game-Spiele, keine Serien.

Das Turnier soll ab 2009 dann alle vier Jahre stattfinden.

Gruppe A in Japan/Taiwan
Japan – Südkorea – Taiwan – China

Gruppe B in den USA, vermutlich Arizona
USA – Canada – Südafrika – Mexiko

Gruppe C in Puerto Rico
Kuba – Puerto Rico – Panama – Holland

Gruppe D in Florida
Dominik. Republik – Venezuela – Österreich – Italien

NHL lebt wieder

Die NHL ist noch nicht wieder völlig auf den Beinen, gibt aber nach der komplett ausgefallenen 2004/05er-Saison zumindest erste Lebenszeichen. Nachdem seit Wochen angekündigt wurde, das eine Einigung zwischen NHL und Spielergewerkschaft quasi “in den nächsten Tagen” bevorsteht, hat man gestern in einer 10tägigen Marathonsitzung endlich Einigung erzielt. Jetzt muss das Papier nur noch von NHL und der Spielergewerkschaft ratifiziert werden.

Drafts sollen bereits Ende Juli angesetzt werden.

Teil der Einigung ist eine variable Gehaltsobergrenze (salary cap) irgendwo zwischen 25 und 40 Mio US$ und insgesamt 54% der NHL-Einnahmen.

Das ganze wird gemeinhin als Desaster für die Spielergewerkschaft gewertet. Das Image wurde massiv ramponiert, die NHL ist die erste US-Profiliga mit einer komplett ausgefallenen Saison. Der nun erreichte Deal ist schlechter als das Angebot der NHL im Februar, vor Absage der kompletten Saison und die verhasste salary cap konnte nicht vermieden werden.

Interessant wird es sein den Relaunch der NHL zu beobachten, denn die Vertragsverhältnisse sind unklar. Derzeit wird davon ausgegangen, dass aufgrund der ausgefallenen Saison die meisten Spieler sich in einem vertragslosen Zustand befinden, ergo recht frei von einem Club angeworben werden können. Die Teams könnten also im Herbst 2005 völlig anders aussehen als im Sommer 2004.

Unterdessen hat am Wochenende USA Today gemeldet, dass die NHL auch mit einem stark überarbeiteten Regelwerk an den Restart gehen könnte. Ziel der Regeländerungen: mehr Tore und härtere Strafen.

Tour 2005: J-11 – Fortsetzung

[17h19] Gesamtklassement:
1/ Armstrong
2/ Rasmussen/RAB ’38
3/ Moreau/CA 2’34
4/ Basso/CSC 2’40
5/ Valverde/IBA 3’16
6/ Botero/PHO 3’47
7/ Leipheimer/GST 3’58
8/ Mancebo/IBA 4’00
9/ Ullrich/TMO 4’02
10/Klöden/TMO 4’16
11/Landis/PHO 4’16
12/Vinokurov/TMO 4’47

[17h13] Es hat sich nicht mehr viel ereignet.

Vinokurov gewannt den Sprint gegen Botero, beide 1’15 vor dem Peloton, dessen Sprint Moreau gewann. Moreau zieht wegen der Zeitgutschriften an basso vorbei und wird Dritter im Gesamtklassement.

Die Etappe hielt nicht das, was die ersten frühen Attacken versprochen haben. Völlige Inaktivität von CSC und T-Mobile, wobei letztere entschuldigt sind. Phonak hat was versucht und wurde mit einem zweiten Platz belohnt. Discovery Channel wurde heute nicht geprüft und hat einen – den Umständen entsprechend – lauen Tag gehabt. Es sieht immer noch so aus, als wäre die Tour gelaufen.

Das war es dann schon mit den Hochalpen. Morgen eine Übergangsetappe mit vielen kleinen Bergen. Freitag wird es flach ehe am Samstag der ganz große Hammer kommt.

[16h55] Jetzt kotzen die französischen Reporter richtig, da Illes Balears offensichtlich Discovery bei der Arbeit hilft um Valverde in der Gesamtwertung zu unterstützen. Die französischen Reporter regen sich gar nicht mehr ab.

[16h49] Iban Mayo hat derzeit wohl 17 Minuten Abstand auf die Spitze.

Mayo hat doch auch letztes Jahr so abgelost, oder? Wenn wir schon, wie heute morgen, über Doping spekulieren: Spanien ist in Europa anerkanntermassen das Radsportland mit der laschesten Doping-Politik. Kann das kollektive Versagen der Basken von Euskatel damit zusammenhängen, dass man vorsichtshalber vor und während der Tour keine Mittelchen einnehmen will?

Unterdessen schimpfen die Reporter wieder über den mangelnden “panache” des Pelotons. Sie fürchten dass die Tour gelaufen ist und jetzt von Armstrong die Preise “verteilt” werden, d.h. von Armstrongs Gnaden aus Fahrer aus dem Feld die Streitereien um Punkte und Etappensiegen unter sich ausmachen können.

Gerade hat die Jury den Preis für den kämpferischsten Fahrer des Tages vergeben: Vinokurov.

[16h42] Rasmussen hat sich einholen lassen und die Reporter schimpfen über die große Zahl der Hinterradlutscher im Peloton, die die vermeidliche Schwäche von Armstrong an diesem Tag nicht genutzt haben.

[16h40] Botero nun bei Vinokurov. Er fuhr teilweise mehr als 100kmh und das Motorrad musste stoppen und ihn vorbeilassen, weil es nicht mehr mitkam.

[16h36] Vinokurov fährt sehr vorsichtig runter, während Botero wie ein Henker runterrauscht und gleich wieder bei Vinokurov ist. Rasmussen am Gipfel 2’25 hinter Vino, 20s vor dem Peloton.

[16h33] Auf der Abfahrt scheint es aktuell nicht zu regnen, aber teilweise feuchte Straßen vorhanden zu sein.

Zur Erinnerung: Vinokurov kein sonderlich guter Abfahrer, Botero (34s dahinter) exzellenter Abfahrer und Rasmussen vermutlich auch (2’23 hinter Vino)

[16h32] Rasmussen attackiert. Klares Ziel: die Bergpunkte holen. Und wenn er clever ist, heizt er als Mountainbiker (danke liebe Kommentatoren) auch die Abfahrt adäquat runter.

[16h24] Vinokurov mit 2’51 vor dem Peloton. Jenem Peloton das anfängt sich auszusortieren. Klöden, Casar, Rogers, Totschnigg und Kashechkin sind weg. Da sind es nur noch 19 Fahrer:
Armstrong, Azvedo, Gincapie, Popovych von DSC. Ullrich als letzter T-Mobile-Fahrer, Basso, Julich, Sastre von CSC. Mancebo und Valverde von IBA, Evans/DVL, Rasmussen/RAB, Piepoli/SDV, Jaksche/LSW, Moreau/CA, Leipheimer/GST, Mazzoleni/LAM, Landis/PHO

[16h23] France Inter hat nicht wirklich viel Glück mit seinen Wettervorhersagen. Schon gestern lagen sie mit angeblich drohenden Schauern über Courchevel daneben und auch jetzt scheint es auf der Abfahrt des Galibiers doch keinen Regen zu geben.

[16h17] Bislang völlige Harmlosigkeit im Peloton. Nichts und niemand der Discovery angreift. T-Mobile fühlt sich vielleicht wg. Vinokurov hinten gebunden. Aber auch der Umstand dass das Pelonton noch 30 Köpfe umfasst (5km vor dem Gipfel), macht deutlich, dass hier nicht wirklich aggressiv gefahren wird.

[16h14] Ich glaube ein Mann wird imPeloton nicht angreifen: Moreau. Der wird alle Körner die er noch hat, für den morgigen Tag, den französischen Nationalfeiertag behalten wollen.

Die morgige Etappe ist schwer einzuschätzen. Kein schwerer Berg, aber ein ewiges Auf und Ab und immerhin 5 Bergwertungen.

[16h12] Vinokurov hält sich wacker. Der Abstand zum Peloton hält sich immer noch bei über 3min. Die franz. Kommentatoren glauben dass ein Botero eine Minute auf Vinokurov auf der Abfahrt aufholen kann (derzeitiger Abstand: 38s).

[16h09] France-Inter erklärt gerade, warum man dieses Jahr in den Alpen sowenig Berg-Zielankünfte eingebaut hat: um die Zeitabstände in der Tour nicht zu früh zu schnell anwachsen zu lassen, werden bei Tours im Uhrzeigersinn (Alpen vor Pyrenäen) in den Alpen weniger und Pyrenäen mehr Zielankünfte auf Gipfeln gelegt. Bei Fahrten entgegen dem Uhrzeigersinn (Pyrenäen vor Alpen) ist es vice-versa.

[16h01] Vinokurov ist ein eifriger aas-Leser und beantwortet die Frage mit Ja. Er zieht an und legt 15s Abstand zwischen sich und Botero, der im Laufe der letzten Stunden schon mehrmals fast abgerissen lassen hätte.

Das Peloton nun bei 3’15.

[15h55] Auch eine Frage: muss Vinokurov nun Botero langsam loswerden, da Botero der deutlich bessere Abfahrer sein soll.

[15h53] Mayo kehrt wieder ins Peloton zurück, aber Pereiro muss in der Spitzengruppe abreissen lassen.
Vinkurov, Botero an der Spitze
Pereiro 20s dahinter
30köpfiges Peloton 3’11 hinter der Spitze.

Mayo muss wieder fast abreißen lassen.

[15h48] Die Euskatels wieder mit einer desaströsen Leistung. Martinez, vorhin noch an der Spitze mit Botero und Vinakurov, ist inzwischen nicht nur vom Peloton eingeholt worden, sondern wurde durchgereicht und musste abfallen lassen. Iban Mayo/EUS fällt nun auch hinten raus.

Im Peloton soll Armstrong vor einigen Minuten seine vier Discovery-Kollegen angewiesen haben, das Tempo zu reduzieren.

[15h44] Vinokurov/TMO, Botero/PHO und Pereiro/PHO gehen mit 3’23 in den Anstieg des Galibiers. Der franz. Reporter auf dem Motorad meint er habe in 30 Jahren in denen er nun kommentiert, noch nie eine derartige Menschenmenge gesehen wie auf den Hängen des Galibiers.

[15h38] Die Franzosen melden Regen auf den ersten Kilometern der Abfahrt des Galibiers (nicht der jetzigen Abfahrt des Col du Télégraphe)

[15h25] Die französischen Reporter fühlen sich bestätigt in ihrem Verdacht dass Armstrong heute vielleicht einen schwachen Tag hat. Wie die Aasgeier sollen im Peloton u.a. Rasmussen und Moreau kurz nach vorne gefahren sein um ins Gesicht von Armstrong zu schauen ob ihm irgendwas anzumerken ist.

[14h47] Die Analysten im französischen Studio meinen das Lance Armstrong heute nicht gut drauf ist. Er sah gestern bei der Rückkehr von Courchevel sehr, sehr erschöpft aus. Die gestrige Leistung könnte ein Bluff gewesen sein, um die Konkurrenz zu beeindrucken.

[14h45] Valverde soll eben beim Tourarzt gewesen sein, beklagt sich über Magenprobleme

[14h39] Das zweite große Thema bei France-Inter war die Leistung von T-Mobile, an denen die Experten und Kommentatoren kein gutes Haar liessen. Man attestierte der Teamleitung völliges Versagen. Man habe drei potentielle Leader im Team, habe sogar Zabel aus dem Kader geschmissen um alles aufs Gelbe Trikot zu setzen und was passiert am ersten Berg? Völlige Passivität.

Es war unisono völliges Entsetzen im Studio wie die umfangreichen Sponsorengelder sinnlos in das Team gesteckt wurden für nichts und wieder nichts.

Auch an Ullrich wurde viel gemäkelt. Ein Mann mit viel Potential aber zuvielen Geschichten um ihn herum und zuwenig Fleiß.

Klöden wurde vorgeworfen den Rausschmiß von Zabel betrieben zu haben. Nach französischen Standards ein unerhörter Vorgang, dass ein “Youngster” die Ablösung eines derart verdienten Altmeisters wie Zabel fordert.

[14h34] Inzwischen hat France-Inter seine tägliche Tour-Sendung begonnen.

Einleitend begann man mit dem Doping-Skandal rund um Frigo und man fand für Franzosen ungewohnt harsche Töne. Generell muss man sagen, nachdem ich auch Interviews mit Jean-Marie LeBlanc und anderen Offiziellen gehört habe, dass binnen 3-4 Jahre sich die Haltung gegenüber Dopings von “Na und?” um 180 Grad in “Betrüger! Charakterschwein!“.

Dabei schießt man vorallem gegen die Italiener. Es sei kein Zufall, dass beide Dopingfälle der diesjährigen Tour bei italienischen Teams sei. Es sei kein Zufall, dass die Affäre Frigo ähnlich ablief, wie vor 2-3 Jahren der Fall Rumsas, als auch bei seiner Frau beim Grenzübertritt von Italien Dopingmitteln entdeckt wurde.