Tour 2005: J-11 – Am Tag danach

[14h27] Um nicht so wie gestern irgendwelche Limits zu sprengen, mache ich einen neuen Eintrag auf.

[14h04] Discovery Channel hat sich die Passivität nicht mehr anschauen wollen und hat im Peloton Tempo gemacht, worauf es das Feld zerrissen hat.

Vorne: Vinokurov/TMO, Botero/PHO, Pereiro/PHO
Dazwischen: Martinez/EUS
30 Köpfe umfassendes Feld: alle Favoriten, 43s hinter der Spitze, das ganze nur noch wenige Kilometer vor dem Gipfel.

Die Attacke von Vinokurov und Phonak, teilweise zehn Leute umfassend, scheint fehlzuschlagen, Discovery hat die Attacke abwehren können.

[13h22] Dies ist vielleicht schon der Schlüsselmoment der Etappe: der Vorsprung der zehn Verfolger ist binnen 10Minuten von 30 auf 60 Sekunden angewachsen und die Verfolger haben mit Botero, Pereiro und Mancebo potente und fürs Gesamtklassement relevante Leute.

Wenn sich der Vorsprung vergrößert: was macht das Peloton? Kann Team Discovery reagieren? Will es jetzt bereits reagieren? Sind CSC und T-Mobile opportunistisch und versuchen Discovery mit einem Steigerungslauf abzuschütteln?

Auf jeden Fall ist am ersten Berg bereits jetzt mehr Action als gestern vor dem Schlußanstieg.

[13h11] Alle befinden sich nun im Anstieg auf den Col de Madeleine, Kategorie HC. Zwei weitere Fahrer sind vom Peloton weggesprungen, darunter Oscar Pereiro Sio/PHO, eigentlich ein Kletterer und gestern im Spitzentrio den letzten Berg hochgestiegen.

Das wäre natürlich schon fett, zu versuchen 120km im Alleingang raufzustiefeln. Aber da gäbe es noch die Phonak-Kollegen Botero und Landis, die gestern um die Plätze zehn herum, 2min hinter Armstrong reingekommen sind. Der Alleingang von Pereiro riecht nach einer Vorbereitung einer Attacke für Botero oder Landis.

Und während ich das so schreibe, gibt es aus dem Peloton eine Attacke die die Gruppe um Pereiro vergrößert:
Vinokurov/TMO, Mancebo/ILL, Botero/PHO, Horner/SDV, Heras/LSW, Caucchioli/CA, Martinez/EUS.

Also hat Phonak heute was vor. Es erstaunt mich, dass von Illes Balears nur Mancebo, der Kapitän nachgestiegen ist.

[12h48] Dario Frigo ist inzwischen in Untersuchungshaft genommen worden.

Zum Tourgeschehen: seit knapp 20 Minuten ist man unterwegs. Vorne haben sich zwei Ausreißer 2’32 abgesetzt, allerdings ohne größere Bedeutung. Hushovd dürfte als Sprinter eher versuchen sein eigenes Tempo zu fahren als ernsthaft auf Etappensieg aus sein. Eine Sprintwertung gibt es heute übrigens sinnigerweise erst bei km 97,5, zwischen dem Col de Madeleine und Col du Télégraphe.

[10h21] Möglicherweise zweiter Dopingfall bei der Tour de France. Dario Frigo/FAS wurde heute heute morgen verhört, nach dem der Zoll gestern seine Frau festgenommen hat, die in einem Auto Doping-Präparate, u.a. EPO, bei sich führte.

Frigo war bereits 2001 wg. Dopings gesperrt.

[8h11] Wer sich wundert warum der Eintrag von gestern abgeschnitten ist: mein langer Eintrag hat im Laufe des gestrigen Tages vermutlich schlichtweg die Kapazität des Texteingabefeldes gesprengt. Oder des Datenbankfeldes… muss ich mir jedenfalls mal ansehen.

Ich greife mal den Kommentar von Nordlicht auf, weil er just jene Punkte nimmt, über die eigentlich gestern gerichtet wurde.

Ich bleibe dabei: die Tour ist normalerweise gelaufen. Es muss Armstrong schon etwas passieren, damit das noch ein offenes Rennen wird.

Das wäre zum einen die Stärke von Armstrong. Das war ja bis gestern das Fragezeichen: wie ist der “Schwächeanfall” von Team Discovery in den Vogesen zu werten: Fake oder reel. Das Team ist mit Sicherheit nicht mehr so stark wie in den Vorjahren, die Zahl seiner Helferlein hat sich schneller reduziert als gewohnt. Aber, und das ist das ganz große Aber, zu keinem Zeitpunkt hatte Armstrong weniger Helfer bei sich als seine großen Konkurrenten! Wenn es ein Team gab, dass das Tempo des Feldes vor und im Schlußanstieg bestimmt hat, dann waren es die blauen Jungs aus den Staaten. Ja, Team Discovery Channel ist schwächer, aber für die Tour reicht es.

Der nächste Faktor ist Armstrong himself. Auch hier eine eindeutige Ansage: da ist nicht ein Jota von Schwäche zu erkennen gewesen. Nix. Er hat vielleicht nicht mehr die Quantität an zermürbenden Zwischenspurts eingelegt. Aber wozu wenn der Rest eh bereits drei Serpentinen weiter unten kurbelte. In all den Jahren in denen Armstrong nun dominiert, hat er nur einmal einen (ich wiederhole: einen) schwachen Tag gehabt. Der Mann ist ein derartiger Perfektionist, dass man sich gar nicht auszumalen vermag, was für ein Ereignis den Armstrong eigentlich vom Sattel holen muss, damit ihm das Gelbe Trikots noch entrissen werden kann.

Wo von Stärke die Rede ist, muss auch auf die Schwäche eingegangen werden. Schwächen die bei den anderen Teams zu finden waren.

Das was gestern zu sehen war, war hinreichend ernüchternd.

Basso wird aufs Podium fahren, nicht mehr und nicht weniger. CSC hat anscheinend nicht die Fahrer um in den Bergen noch etwas großartig auszurichten. Zu früh war Basso völlig auf sich alleine gestellt. Eine enttäuschende Leistung insbesondere von Sastre. Wenn also von Teams die Rede ist, die mehr riskieren müssen, aggressiver fahren müssen, kann von CSC nicht die Rede sein.

Ja, und T-Mobile… Ein déja vu. Ein déja vu das ein eingekaufter, guter Fahrer plötzlich bei T-Mobile nicht mehr an seine alte Leistung anknüpfen kann (Oscar Sevilla). Ein déja vu dass vollmundig Attacken versprochen werden, dass Team aber ab den den ersten Steigungsprozenten lethargisch nach der Pfeife von US Posta… – oops – Team Discovery Channel tanzt. Da scheinen die Jungs einfach nicht aus ihrer Haut raus zu können.

Natürlich hat Ullrich körperliche Nachteile gegenüber Armstrong, kann keine so harschen Tempowechsel fahren wie der US-Amerikaner. Aber umso dringlicher wäre es, dass das gesamte Team versucht, dem Gegner seine, Ullrichs, Fahrweise aufzuoyktroieren.

Was steht in den nächsten Tagen an? Der Zusammenschluß der Gegner? Nein. Denn das große, einenden Ziel Armstrong zu schlagen, ist erst mal für alle weg. Jetzt schielt jeder auf den zweiten Platz im Podium und das stellt die Interessen von Basso diametral gegen die von Ullrich. Um so mehr, da Basso ohne Team in den Bergen da steht. Das macht “egoistisches” Denken noch notwendiger. Einen Vorgeschmack gab es letztes Jahr, als Basso opportunistisch mal mit Ullrich gegem Armstrong und später mit Armstrong gegen Ullrich fuhr. Da gibt es wohlgemerkt nix verwerfliches bei.

Die heutige Tour-Etappe hat den Nachteil dass es eine Ankunft nach einer 40km langen Abfahrt ist. Das heißt dass die Attacken am Berg früh zu erfolgen haben, denn jemand wie Armstrong ist ein eher exzellenter Abfahrer.

Schon der Moral wegen, muss TMO heute alles dransetzen um mit einem Gegenschlag zumindest Restbestände von Hoffnung am Leben zu erhalten.

Und dann gibt es die großen Unbekannten.

Rasmussen, der Däne mit dem Bergtrikot hat offensichtlich gestern viele begeistert. Mit nur 38s Abstand kann ihn Armstrong nicht auf die ganz leichte Schulter nehmen. Rasmussens Problem ist spätestens das Zeitfahren. Beim Prolog verlor er über drei Minuten auf Armstrong, d.h. wenn Rasmussen ernsthaft auf Platz 1 will, muss er aus den Pyrenäen mit 3-5 Minuten Vorsprung rausfahren. Aber vermutlich wäre er schon mit Platz 2 happy und wird daher versuchen sich so gut wie es geht, von Armstrong hochziehen zu lassen und Zeit auf Basso und Ullrich zu machen.

Illes-Balears. Das einstige Banesto-Team ist gestern bis zuletzt mit Valverde und Mancebo vorne dabei gewesen, während die Basken von Euskatel richtig böse aufs Maul bekommen haben (bester Fahrer gestern: Zubeldia 4’04, danach Camano und Martinez mit 14’04).

Insbesondere Valverde sah, relativ, locker aus, hat allerdings bereits angekündigt weiterhin für Teamkapitän Mancebo zu fahren. Valverde hat in der Gesamtwertung 3’16 und Mancebo 4’00 Abstand auf Armstrong. Das sind Abstände, wenn die Jungs an einem guten Tag in die Pyrenäen reinfahren, da kann man schon etwas mit anstellen. Valverde hat im Prolog 2’24 und Mancebo 2’31 aufgedrückt bekommen.

Gestern machten jedenfalls die beiden wesentlich eher den Eindruck von Joker und Geheimtipps als die Jungs in Magenta oder aus Dänemark.

Zeilensport: der Norden-Klinsmann

Im Hamburger Abendblatt erläutert HSV-Jungtrainer Thomas Doll ausführlich seine Philosophie und Grundwerte. Und schau an: es gibt durchaus geistige Nähe zum nationalen Jungdynamiker Jürgen Klinsmann (ich meine mich sogar zu entsinnen, dass das Abendblatt vor einigen Tagen/Wochen geschrieben hat, das Doll inzwischen zwecks Gedankenaustausch auch Kontakt mit Klinsmann aufgenommen hat).

Die Eckpfeiler der Doll’schen Arbeit sind:
Eigenverantwortung der Spieler: “Ich verlange von den Jungs, daß sie Persönlichkeiten auf dem Platz sind, da kann ich nicht kontrollieren, was sie essen […] Jeder muß selbst wissen, ob er viermal pro Woche zu McDonald’s geht und dadurch Probleme bekommt, 90 Minuten Tempofußball zu gehen.

Teamwork der Betreuer: “Wir arbeiten eng zusammen, aus mehreren Meinungen kann man die richtigen Schlüsse ziehen […] Am Anfang mußte ich erst meinen Stil finden, meine Ruhe in der täglichen Arbeit, die Sicherheit. Jetzt werde ich das Know-how der Spieler mehr nutzen. Wir werden uns im Spielerrat regelmäßig austauschen, viel häufiger als vergangene Saison.

Respekt und Distanz: “So etwas wie Freundschaften, das würde nach hinten losgehen. Man muß sich eine Distanz bewahren, obwohl ich noch mit Sergej Barbarez gespielt habe, obwohl Stefan Beinlich mein Nachbar ist. In der Zeit, seit ich Cheftrainer bin, habe ich Paule nicht ein einziges Mal getroffen.

Weitblick: “‘Wir Fußballer leben in einer Traum-, einer Scheinwelt’, sagt Doll. Deshalb sei es wichtig, auch über den Tellerrand zu schauen. Doll glaubt, die Spieler seien offen für neue Sachen: ‘Die hängen nicht nur im Internet rum, sie lesen tolle Bücher, wissen auch, daß es eine Zeit nach dem Fußball gibt.’

Lernfreude: “‘Stillstand wäre für mich Rückschritt. Ich lerne noch jeden Tag, bin offen für viele neue Ideen.’ Eine stetige Entwicklung erwartet Doll auch von seinem Team, menschlich wie sportlich. In der neuen Saison wird das 4-4-2-System zwar die Variante Nummer eins bleiben, aber je nach Spielsituation wird Doll auch mal in der Defensive auf Dreierkette umschalten und einen Mann nach vorn ziehen.

Ich finde spannend, dass wir da möglicherweise den Start einer neuen Trainergeneration in Deutschland erleben, die deutlich Grundmotive aus dem Wirtschaftsleben übernimmt. Unter der Leitung einer Mannschaft eben nicht nur Taktik und Fitness versteht, sondern auch Projektmanagement und Menschenführung und stark auf das Element der collaboration* setzt.

Gerade von einem Thomas Doll bin ich überraschend, denn als Spieler ist er eigentlich nie wirklich als jemand aufgefallen, der viel analysiert oder über sich nachdenkt, sondern eher der “Kumpeltyp” war, anders als zum Beispiel die “Schachbirne” Magath der wahrscheinlich abends bis zum letzten Gurgeln des Mundwassers über alles und jedes nachdenkt.

Man wird diese Saison vielleicht sehen, wie die Generation Doll, Klopp, Rapolder, Magath die alte “Zwischengeneration” Rangnick, Finke, Lienen, deren modernisierende Impulse auf das Taktische beschränkt zu sein scheinen, ablöst.

(* Ich nehme den englischen Begriff “collaboration”, da dieser deutlich positiver besetzt ist, als das deutsche “Kollaboration” das laut Duden sich explizit auf die Zusammenarbeit mit dem Feind bezieht)

1:3 gegen Kurt Jara: die Mimose kehrt zurück.

Gestern fand das Eduscho-Auftaktspiel zur T-Mobile-Bundesliga in ORF-Österreich statt, ein Match zwischen Vizemeister Liebherr Grazer AK und Fast-Absteiger Red Bull Salzburg.

Es sah zwar statistisch alles nach einem ausgeglichenen Spiel aus, tatsächlich wirkte aber der GAK wesentlich dominanter und ging nach 1:1 in der win2day-Halbzeit mit 2:1 in Führung. Das Maxdata-Spiel bekam in der Schlußphase – präsentiert von Tipp 3 – kuriose Züge als in der 89ten Minute plötzlich für die hoffnungslos unterlegenen Red Bull-Salzburger ein Elfmeter gepfiffen wurde. Markus Schopp verwandelte den Müller-Milch-Elfmeter, lief jubelnd in die M-Real-Kurve als der Pirker-Schiedsrichter alle nochmal zurück zum OÖ-Nachrichten-Strafraum schob um den Müller-Milch-Elfer nochmal ausführen zu lassen: ein Red-Bull-Salzburger war zu früh in den OÖ-Nachrichten-Strafraum gelaufen. Schopp trat wieder an und… verschoß. In der Die-Presse-Nachspielzeit gelang dafür den Liebherr-Grazern mit einem Konter das finale 3:1, präsentiert von A1 Xcite.

Es war ja ein “revolutionärer” Sommer für den SV Salzburg. Die Quasi-Übernahme durch Red Bull ließ kaum einen Stein auf den anderen, der gesamte Kader wurde umgewälzt. Wie bereits vorgestern ausgeführt, hegt Red Bull mit der Übernahme natürlich den Wunsch nach europaweiter Publicity und hat als Mindestziel UEFAcup-Teilnahme ausgegeben, ehe man in den nächsten Jahren national und international richtig angreifen will.

Und wenn man einen Trainer für solch ein Unterfangen sucht, kommt man dann wirklich auf jemanden wie Kurt Jara? Also zumindest ich nicht. Dazu fand ich ihn in Lautern und Hamburg sportlich zu erschreckend, wiewohl ich es nachvollziehen kann, dass die Spieler ihn allerorten als menschlich höchst integer empfanden.

Es hat in der T-Mobile-Bundesliga dann auch prompt nur 95 Minuten gedauert, wie die Mimose aus Kurt Jara herausbrach und wieder eine allgemeine Weltverschwörung gegen ihn und seinen Verein ausbrechen sah, diesmal in Form des Schiedsrichter. Wie immer reicht es das ein Reporter eine kitzelige Szene zeigt und dann bricht es aus Jara heraus. “Ja, wenns da das Reinrennen abpfeift, ko er gleich 5 Oalfmeter pfeiffn. Und i musch scho soagn, wenns der Referee aus seinm Blickwinkl gsehen hoat, na dann, Groatulation! Da, da, schauns, schauns, da ist doch der Groazer auch zu früh roangerannt…“.

Abgesehen davon dass Jara faktisch nicht richtig lag (PREMIERE zeigte beide Elfmeter aus unterschiedlichen Perspektiven, daher war das Reinrennen beim ersten Elfmeter nicht deutlich zu erkennen) liefert Jara, wie schon in Hamburg und Lautern, den Spielern nach nur einem Spieltag bereits Alibi frei Haus (“der Referee”), trotz einer eher enttäuschenden Leistung einer “All-Star-Truppe”.

PS: Die Übernahme von Red Bull hat einen ästhetischen Vorteil. Die Salzburger haben es nicht mehr nötig jeden Fetzen Stoff am Trikotz, den Hosen und den Stutzen mit Werbung vollzupappen. Vorne Red Bull, hinten Red Bull und gut ist.

Zweifelhaftes Sportecho

Nicht nur ich habe so meine Zweifel was die arg optimistischen Planungen eines Dirk Makritzki für das Aufleben des “Sportechos” als tägliche deutsche Sportzeitung angeht.

In der Mittwochsausgabe der FR findet auch Erik Eggers viele Merkwürdigkeiten.

Auch die Redaktion ist laut Makritzki bereits rekrutiert: “Wir starten mit 30 bis 50 festen Redakteuren, einem großen Stamm an freien Mitarbeitern und einem Netz an internationalen Korrespondenten.” Das zu bewerkstelligen, sei das geringste Problem gewesen, da “alle Sportjournalisten das Produkt toll finden”. Außerdem gebe es derzeit “ein absolutes Überangebot an hochqualifizierten Sportjournalisten auf dem deutschen Markt, und die, die in einer Anstellung sind, werden relativ mies bezahlt”. Woher Makritzki die Verhältnisse so genau kennt? “Ich tummle mich seit 20 Jahren in dem Bereich und habe ein ganz gutes Netzwerk an Kollegen.”

Das Seltsame daran: Das Netzwerk kennt ihn nicht. Soweit in Erfahrung zu bringen, hat bislang keiner der bekannteren freien Sportjournalisten Deutschlands, die für ein solches Projekt in Frage kämen, den Namen Makritzki je gehört. Das ist indes nicht verwunderlich vor dem Hintergrund von dessen bisher dürftiger journalistischer Karriere: Zuletzt konzentrierte sich der Berliner, der 1995 in Bayreuth als Diplom-Sportökonom abschloss, auf das Internet – gezwungenermaßen, denn vor einigen Jahren verlor der 36-jährige Rundfunkjournalist sein berufliches Standbein, als der SFB/RBB die meisten seiner freien Mitarbeiter entließ.

Seitdem ist Makritzki nur noch dann in den Berliner Printmedien präsent, wenn er mal einen Eishockey-Artikel für den Berliner Kurier schreiben darf. Derzeit ist Makritzki Geschäftsführer und Inhaber des Internet-Portals eurostream.de, das ein paar Sportverbände betreut und bisher nicht zu den Größen im World-Wide-Web zählte.

Bei solcher Makritzki’scher Rhetorik klingelt bei mir wieder der Bullshit-Alarm. Die Schlußfolgerung von Eggers das hier das Projekt möglicherweise mit billigen Onlinejournalisten im Print aufgezogen wird, klingt plausibel, auch wenn Eggers Verweis auf die “Edelfedern” des Printjournalismus angesichts der Güte einer durchschnittlichen Tageszeitung überzogen scheint.

Noch verheerender: die Infrastruktur ist quasi non-existent. Es gibt keinen Verlag und keinen Vetrieb. Wenn Eggers hier nichts falsch verstanden hat, will Makritzki gar nicht selber einen Verlag für das Sportecho aufbauen, sondern einen suchen.

Das erklärt auch die merkwürdige Art und Weise wie die Meldung gestern publik gemacht worden ist. Nicht als Pressemitteilung, sondern ausschließlich als nicht namentlich gekennzeichneter Artikel in der Netzeitung, die wie Makritzki auch aus Berlin kommt. Ein Artikel der nichts anderes als ein verklausulierter, peinlicher Pitch ist.

Screensport am Mittwoch: RAZEirt

Oha, das sieht ja am Mittwoch sehr trüb aus. Abgesehen von einer Touretappe in voller Länge, gibbes nur Bundesliga-Fußball aus Österreich. Der erste Spieltag wird von PREMIERE auf zwei Optionen ausgestrahlt: Konferenz und Top-Spiel.

Kein RAZE mehr

Seit gestern können die Kunden von Kabel Deutschland Digital Home den Pferdewett-Kanal RAZE TV nicht mehr empfangen und bekommen stattdessen eine Schrifttafel serviert:

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, der Wett- und Spielekanal Raze.TV, den Sie an dieser Stelle sehen konnten, hat sich aus dem Programmangebot von Kabel Digital verabschiedet.

In Kürze erwartet Sie hier ein neues, spannendes Programm.

Mehr ist derzeit nicht bekannt, aber Raze hat aus allen Poren nach finanzieller Not gerochen. Vom 2qm großen Studio über Übertragungen bei denen man dem Gärtner einfach Tante Gertrudes Videokamera in die Hand drückte bis hin zum VC-20 den man anscheinend noch als Schriftgenerator einsetzte. Immer wieder geriet Raze in die Schlagzeilen durch verzögerte Zahlungen an Pferderennsport-Vereine und -Bahnen.

Hinzu kommt das derzeit der Boom an Wettkanälen ausgebrochen ist. PREMIERE wird möglicherweise bereits zum 1ten August mit PREMIERE WIN auf dem Markt kommen, zufällig(?!) just heute hat mybet.com einem eigenen Sender angekündigt und von RTL ist auch bekannt so etwas in Petto zu haben.

Gut möglich, und das ist neben einer Insolvenz von Raze.TV eine zweite Theorie, das Kabel Deutschland zur Erkenntnis gekommen ist, dass sich der Raze-Kanal lukrativer nutzen läßt.

Kabel Deutschland hat ein Paket an angelsächsischen Sendern angekündigt. Die genaue Zusammenstellung ist nicht bekannt, aber es wird spekuliert ob Kabel Deutschland einfach die gleiche Zusammenstellung wie iesy vornehmen wird. Zumindest aus Sicht eines Sport-Guckers wären allenfalls die “neuen” Nachrichtensender Sky News und FOX News relevant.

Nichts neues in Sachen NASN und NFL. Es wird wohl noch verhandelt (wie auch PREMIERE die NFL-Rechte wohl noch nicht fix hat), aber es scheint darauf hinauszulaufen, das PREMIERE sich das “alte” Kontigent sichert: 2x Sonntag abend 19h und 22h und Monday Night. Für NASN soll es wohl auf das Sunday Night Game hinauszulaufen.

Mittwoch

12h15 Tour Etappe 11: 173km Bergetappe, ARD + EUROSPORT live

19h00 Fußball Österreich, 1ter Spieltag, PREMIERE live
Top-Spiel: Rapid Wien – Sturm Graz
Konferenz

Tour 2005: J-10 – Armstrong unter der Lupe

Nachtrag: Anscheinend muss ich mir für längere Einträge was einfallen lassen, wenn die Textfelder sind für so viel Stuff nicht gemacht, weswegen unten der Text abgeschnitten erscheint…

[17h47] Morgen Etappe 11. 173km mit zwei HC- und einen 1er-Berg ehe es 40km bergab gen Briançon rollt.

[17h43] Gesamtwertung:
1/ Armstrong
2/ Rasmussen 0’38
3/ Basso 2’40
4/ Moreau 2’42
5/ Valverde 3’16
6/ Leipheimer 3’58
7/ Mancebo 4’00
8/ Ullrich 4’02
9/ Klöden 4’16
10/ Landis 4’16
11/ Botero 5’20
12/ Jaksche 5’33

16/ Vinokurov 6’32

[17h26] Das war es dann wohl. Das war die Tour 2005. 10te Etappe, erste Bergankunft und alle, alle, alle Favoriten liegen dermassen platt auf dem Boden. Das war angesichts der großen Töne die im Vorfelde von CSC und T-Mobile gespuckt wurden eine v-e-r-n-i-c-h-t-e-n-d-e Niederlage. Auch Euskatel hat heute eine ganz bittere Nummer abgezogen.

Auffällig ist auch wieder die Teamleistung. Zwar war das Team Discovery heute nicht so numerisch überlegen wie in den letzten Jahren, aber es gab nur ein Team das im Anstieg initiativ war. Von CSC und T-Mobile nicht viel zu sehen.

Es braucht schon irgendeinen mittelschweren Unfall, damit Armstrong das Trikot noch verliert. Zu stark sieht er aus, hat nicht eine Schwachstelle erkennen lassen, obwohl er im Gesicht wesentlich angestrengter wirkte als Basso.

Ich sehe schlichtweg keine Chance wie an Armstrong noch heranzukommen ist, obwohl noch knapp 5-6 Bergetappen anstehen. Das war es eigentlich mit der Tour 2005.

[17h22] Armstrong 2ter, 5ter Basso 1min dahinter, Leipheimer 6ter 1’14. jaksche, Klöden, Ullrich, Landis mit zirka 2’13 Abstand auf den Plätzen ab zirka 7, 8. Phonaks Botero mit 2’50, Christophe Moreau kommt nach 3Minuten rein. Voigts wird mit derzeit 17 Minuten Abstand geführt. Vinokurov kommt mit 5 Minuten rein, auf zirka 20ter Position.

[17h21] Valverde gewinnt vor Armstrong. Basso wird gleich als Fünftplatzierter reinkommen.

[17h08] Grandios: Peter Leissl sucht verzweifelt ein Jota Schwäche bei Armstrong alleine aufgrund der Tatsache dass 5km vor dem Ziel Armstrong “immer noch nicht” die anderen drei Fahrern abschütteln konnte. Hat ja eben auch nur Basso, Klöden, Ullrich und Vinokurov aus dem Sattel gefahren. Bei der ersten Bergankunft der Tour.

[17h04] Basso muss abreißen lassen, Klöden und Ullrich fast eine Minute hinter Armstrong. Armstrong macht seine Spielchen mit den immer wieder eingelegten Beschleunigungsstücken. Aus sechs sind nur noch vier Fahrer in der Spitzengrubbe geworden. Armstrong, Rasmussen, Mancebo und Valverde

[16h58] Habe ich eben “Emig” auf dem Boden gemalt gesehen?

Von all den Spitzenfahrern sieht mir Basso noch am frischesten aus, noch frischer als Armstrong.

[16h56] Mancebo, Rasmussen bei Armstrong. jaksche müsste bald eingeholt werden.

[16h55] Von den Favoriten nur noch Basso bei Armstrong. Kein Ullrich, kein Klöden.

[16h53] Das ganze sortiert sich neu: Discovery und Armstrong nur noch mit Popovich als Helfer, trotz des Unfalls. Vinokurov muss hinten abreißen lassen, also auch T-Mobile nur noch mit Ullrich und Klöden. CSC nur noch mit Basso.

Discoverys Popovich zieht an um die Gruppe auseinanderzureissen, fällt dann weg. Armstrong vorne, Klöden vorne, Ullrich muss abreissen lassen. Das ist wieder das Problem des schnellen Antrittes. Kommt Ullrich wieder?

[16h47] Azevedo geht weg, Armstrong damit nur noch mit zwei Teamkollegen, aber sind die anderen Mannschaften besser besetzt? T-Mobile auch nur noch mit zwei Fahrern und Klöden hält sich eher hinten auf.

[16h43] CSC führt im Armstrong-Teld einen ersten Test durch, wie aktiv Team Discovery Angriffe zufährt.

Hinten müssen etliche Fahrer unter anderem Moreau abreißen lassen. Auch Zubeldia fliegt hinten raus.

[16h37] Jetzt weiß ich was mir am Peter Leissl abgeht: das kumpelhafte, die Emotionen, das Bodenständige. Ich möchte nicht nur Rationales oder Analystisches hören, sondern auch mal Begeisterung, aus dem Häuschen gehen.

jaksche geht vorne weg, kann sich absetzen.

[16h33] Das Peloton hat nun den letzten Anstieg vor sich. Discovery Channel ist gut zusammen, sechs Mann an der Spitze des Pelotons. Das ganze 2’20 hinter der Spitze mit jaksche, Brochard und Pereiro Sio. Dazwischen Krivtsov, Bartolomi und Posthuma.

[15h54] So, ich mach mal eine halbe Stunde Pause um nach Hause zu fahren.

[15h41] Discoverys Popovich hat wohl auf der Abfahrt einen Reifenplatten gehabt und ist gegen ein CSC-Betreuerfahrzeug gefahren. Soweit soll aber nix passiert sein.

Unterdessen nimmt der Wind am Ziel zu und es werden heftige Schauer befürchtet. Kein Ullrich-Wetter.

[15h25] Die Spitze passiert den Gipfel, immer noch knapp 20min hinter Zeitplan. Das würde bedeuten dass der nächste Anstieg gegen 16h15 beginnt und die Etappe gegen 17h25 zu Ende ist.

Der Vorsprung der Spitze: 3’40

[15h22] 4’12 Vorsprung der Spitze auf das Peloton. Voigts hat einige Meter abreißen lassen müssen und nun ist auch Popovich von Discovery Channel in Schwierigkeiten.

Die Spitze bereitet sich unterdessen auf den Gipfel vor. Auf der Abfahrt muss evtl. mit nassen Straßen und Regen gerechnet werden.

[15h15] 4’40 der Vorsprung des Quintetts auf das Hauptfeld. Das Hauptfeld hat sich sichtbar beruhigt.

[15h10] Die Lage: vorne 5 Fahrer: Posthuma, Facci, Sanchez, Brochard. 30 Sekunden dahinter Bortolami und Isasi.

5’05 hinter der Spitze das Peloton dass sich nun wieder zusammenfindet. Jens Voigt kämpft um den Anschluß.

Im Grupetto sind derzeit 23 Fahrer.

[15h06] Nun fällt auch Jens Voigt langsam aus dem Peloton raus. Mayo scheint an Krämpfen zu leiden, zwei Euskatel-Fahrer warten auf ihn. Ein Desaster.

[15h04] Das Peloton nur noch 5’12 hinter der Spitze. Lance Armstrong hat vier seine Teamkollegen nach vorne beordert, angeblich um das Tempo hochzuhalten und Ausreißversuche zu vermeiden.

[15h01] Iban Mayo/EUS, Spitzenmann der Basken von Euskatel muss, etwas überraschend, vom Peloton abreißen lassen, während vorne im Peloton es nun alles zerreißt. Inzwischen ist alles allerorten in kleinen und Kleinstgruppen verteilt ohne dass nun irgendeine der großen Teams eine “richtige” Attacke gefahren ist.

Aber das Mayo abreißen lassen muss, ist bitter für Euskatel. War Mayo nicht auch schon letztes Jahr so eine Enttäuschung?

[14h58] Das Spitzenquartett erreicht in Bälde das letzte Zwischenplateau, den Col de Méraillet, immer noch zirka 20min hinter dem ursprünglichen Zeitplan.

Nun gibt es auch im Peloton erste Attacken mit Mancebo, Garzelli, Pereiro Sio und jaksche. Das Peloton macht wieder Zeit auf die Spitze gut: 5’50

[14h55] Vorne zerreißt es gerade die Spitzengruppe. Vier fahren raus: Posthuma, Sanchez, Brochard und Krivtsov.

Der Abstand zum Peloton bleibt derzeit wieder stabil bei 6’20. Seit sich Crédit Agricole von der Arbeit zurückgezogen hat, passiert da nicht mehr viel.

[14h54] Es gibt anscheinend auch im Ziel einige Demonstrationen wie in Grenoble, gegen das Jagdverbot von Wölfen. Zumindest ist im Radio im Hintergrund Wolfsgeheule zu hören.

[14h52] Phonak und T-Mobile machen im Peloton Tempo, Crédit Agricole zieht sich zurück. Hinten hat der wackere Thomas Voeckler, der im letzten Jahr so herzzerreißend am gelben Trikots festhielt, sich zurückfallen lassen müssen.

[14h50] Vorne hat Mauro Facci/FAS wohl Schwierigkeiten noch mit der Spitzengruppe mitzuhalten.

[14h48] Die französischen Kommentatoren erwarten heute nicht den großen Angriff und ich fürchte angesichts der Fahrweise der “großen” Teams, die nur zögerlich der Verfolgung auf die sieben Ausreißer aufnahm, haben sie recht. Abstand 6’19

[14h46] 6’34, der Abstand schmilzt minütlich um 15 Sekunden.

[14h44] Das Septett Posthuma, Facci, Sanchez, Brochard, Isasi, Bortolami und Krivtsov hat noch 7’10 Vorsprung, der Abstand schmilzt jetzt immer schneller.

[14h41] Phonak zeigt sich vorne. Im Grupetto formieren sich nun auch Nicolas Jalabert/PHO, Tombak/COF, Zannini/QST, Förster/GER, Boonen/QST, Backstedt/LIQ, Furlan, Joly, Hushovd, Zanini, Extebarria, Rodriguez

[14h40] Im Peloton macht Crédit Agricole Tempo und hinten fallen die eigenen Mannen raus. Nach Hinault nun auch Bodrogi.

[14h36] Zweite Rennstunde hatte einen Schnitt von 38,4kmh. Der rennschnitt geht auf 42,3kmh runter. Man hat immer noch zirka 20 Minuten hinter der Marschtabelle. Vorsprung bei 8’05.

Hinten müssen nun einige vom Peloton abreißen lassen: Sebastien Hinault/CA, Knaven/QST, Herrero/EUS, Nazon/A2R

[14h34] 5 Mann von Crédit Agricole machen Tempo, dahinter CSC. Der ZDF-Stream ist heute mal wieder der Loser-Stream.

[14h32] Der Vorsprung schrumpft allmäglich wieder. Minute um Minute gehen derzeit 5 Sekunden flöten. Derzeit 8’14.

[14h31] Im Interview mit France-Inter kündigt Johan Bruyneel/Chef Team Discovery eine eher opportunistische Fahrweise von Lance Armstrong an. Die Steigung zum Courchevel wäre nicht schwer, nicht selektiv genug, weswegen Lance nur mitfahren will. Nur wenn einer der Konkurrenten eine Schwäche zeigt, will er zuschlagen wollen.

[14h28] Der Vorsprung der sieben Ausreißer bleibt bei konstant roundabout 8’30 – 8’40. Die Ausreißer müssten gleich ein kleines Zwischenplateau bei Beaufort erreicht haben.

[14h23] Hat nix mit Radsport zu tun, aber der HSV konnte die Verpflichtung von Tottenhams Atouba klarmachen.

[14h21] Oh cool, die Langwelle von France-Inter mit seinem Tour-Sonderprogramm ist anläßlich der Bergankunft bereits seit 14h (statt wie gewohnt 16h) on air. Für den Stream bitte hierlang.

[14h16] Meine Hauptquelle, neben dem offiziellen französischen Ticker, ist der französische öffentlich-rechtliche Nachrichtensender France-Info. Im Gegensatz zu dem was man an Infosendern aus Deutschland kennt (B5 Aktuell, Inforadio, NDR Info, MDR Info, HR Info), ist der Sender wesentlich “schneller”. Selten ein Beitrag länger als 60 Sekunden, alle sieben Minuten Nachrichten, ungeheuer weites Themenspektrum bis hin zu SOftware- und Comic-Tipps.

Nachteil: die Beiträge wiederholen sich in nicht minder hoher Frequenz. Nach knapp zweinhalb Stunden beginnen sic

Fußball Shots

Hertha verschechtert sich

Das Abendblatt meldet dass die Hertha kurz vor Aufnahme einer 25-35 Mio EUR großen Schechter-Anleihe sind. Das ist insofern kurios, als dass der Vollzug vom Tagesspiegel bereits im März bekanntgegeben worden ist, nachdem über die nicht-fidele finanzielle Gesundheit von Hertha spekuliert wurde.

Die Hosenboden-Kicker starten

Ich komme ja immer noch nicht über die missratene Trikotwerbung österreichischer Bundesliga-Kicker hinweg. Die einzig noch nicht vermarktete Fläche ist die Stirn. So ein “Golden Palace.com”-Tatoo sollte sich doch auch noch machen lassen.

Anyway: zum Beginn der T-Mobile-Liga hat die NZZ einen Saisonüberblick veröffentlicht. Nachdem PREMIERE mit der letzten Saison via neuem Fernsehvertrag die Berichterstattung intesiviert hat, ist nun auch in Österreich das große Geld angekommen. Nicht zuletzt dank einem “Alpen-Abramovich“. Dietrich “Red Bull” Mateschitz hat den Club in Salzburg aufgekauft. Jene treten folgerichtig als “Red Bull Salzburg” an, was in einer Liga mit Mannschaften wie “Superfund Pasching” dann auch nicht mehr weiter verwundert. Mateschitz hat der FAZ Auskunft über seine Ambitionen mit dem Verein gegeben.

[… Wenn] man je Fußball machen will, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, der nicht wiederkommt. Wir haben nächstes Jahr die Weltmeisterschaft in Deutschland und in drei Jahren die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz. Da werden drei Spiele auch in Salzburg stattfinden. Das sind alles günstige Voraussetzungen, um morgen den ersten Tag einer neuen Epoche zu beginnen. Aber eines ist klar: Wir machen unser Fußball-Engagement nicht aufgrund des österreichischen Marktes oder der österreichischen Bundesliga. Das wäre nicht notwendig. Durch die Champions League, die den Werbenutzen des Fußballs dramatisch geändert hat, gibt es für uns internationalere Möglichkeiten. Wir müssen schauen, daß wir uns dafür oder für den Uefa Cup qualifizieren – und das ist mit einem Klub in Österreich eben einfacher als in England, Spanien oder Deutschland […]

Zwischen unseren Beweggründen und denen eines Herrn Abramowitsch liegen Lichtjahre. Wir haben völlig andere Voraussetzungen und Motivationen. Für uns ist das eine Marketingentscheidung. Wir sind wahrscheinlich der einzige Fußballklub der Welt, der keinen Präsidenten hat. Wir führen den Klub wie eine GmbH: rational, professionell. Das hat nichts mit Passion, Spieltrieb oder einer Profilierungsneurose zu tun. Bei allem, was wir tun, muß man unterscheiden zwischen den Aktivitäten der Marke und mir als Person.

Wie das aussieht kann man sich heute abend auf PREMIERE angucken, wenn der Vizemeister Grazer AK den (die?) Red Bull Salzburg zum Saison-Eröffnungsmatch empfängt.

Salzburg hat mächtig eingekauft und will seine Ambitionen mit einem neuen Trainer umsetzen: die Heulsuse “Kurtl” Kurt Jara der in Hamburg und Kaiserslautern zwar kurzzeitig erfolgreich agierte, um dann aber immer schnell all Unheil der Welt heraufzubeschwören. Diesen Mann nun als jemanden zu nehmen, der frischen Wind in einen ambitionierten Club reinbringt, erscheint mir sehr kühn. Der Salzburger Kader wurde um einige Bundesligisten ergänzt: Knavs, Lokvenc, Linke und Zickler

UI-Cup

Zwar wurde am Wochenende erst die zweite Runde des UI-Cups beendet, aber am montag wurde die vierte Runde ausgelost (nach dem die dritte bereits vor Wochen ausgelost wurde).

Zuerst zur dritten Runde:
Leira/POR – HSV (Sa 19h), Borussia Dortmund – S. Olmütz/TCH (Sa, 16h30), IFK Göteborg – Wolfsburg (So 13h). Die einzig andere wirklich namhafte Begegnung ist die zwischen den Young Boys Bern und Olympique Marseille (Sa, 19h30)

In der vierten Runde käme es zu einem Aufeinandertreffen zwischen dem BVB und dem HSV, während Wolfsburg auf den Sieger von Varteks – Lens treffen würde.

In den Finals würde ein Sieger HSV/BVB möglicherweise auf den FC Valencia oder Roda Kerkrade treffen, während Wolfsburg vielleicht dem AS St.Etienne Einhalt gebieten muss.

Screensport am Dienstag: Tempo hochhalten

Jetzt geht es los, jetzt geht es los! Bergankunft, zwei Berge der ersten Kategorie, die Tour geht heute in die Alpen und alle, alle schauen auf Indizien ob CSC und T-Mobile sich zusammentun werden um mit vereinten Kräften Armstrong and Company aus den Schuhen zu fahren und ob Discovery Channel wirklich schwächer als in den Vorjahren ist. Gute Nachricht: es ist wieder ZDF-Tag. Schlechte Nachricht: Live-Bilder gibt es erst überraschend spät. Es wird zur üblichen Zeit 14h45 zu den Fahrern geschaltet, obwohl diese bereits ab zirka 13h45/14h mit dem Anstieg auf den ersten “Einser” beginnen.

Jetzt geht es los, jetzt geht es los! Heute nacht ist das Baseball All-Star-Game auf PREMIERE übertragen. NASN folgt mit einer dreieinhalbstündigen Aufzeichnung am Mittwoch und Donnerstag. Im Gegensatz zur NBA und NFL hat das All-Star-Game eine gewisse Wertigkeit, da der Sieger, sprich die American League oder National League das Heimrecht in den World Series zugewiesen bekommt. Eine sehr umstrittene Regelung, auf der anderen Seite kann ich persönlich nix mit All-Star-Games anfangen, wenn ein zusammengewürfelter Haufen sich abmüht einen auf Show zu machen.

Jetzt geht es los, jetzt geht es los! Es wird wieder gegen den Ball getreten und zwar um Punkte und den Anfang machen ausgerechnet die Österreicher. PREMIERE baut wohl für Deutschland seine Berichterstattung der T-Mobile-Liga aus. Neben der Konferenz gibt es auch jede Woche ein “Top-Spiel” zu sehen, mit den häßlichstens Kickern Europas (Stichwort: “Trikotwerbung”). Inwieweit diese Häufigkeit auch Bestand haben wird, wenn alle europäischen Topligen im vollen Gange sind, wird man in einigen Monaten sehen… (PS: PREMIERE, euer “schwarzes” EPG bei info.premiere.de funktioniert immer noch nicht: keine Spur vom Österreich-Fußball, die Sendezeit ist im Sport Portal nicht mit einer Fußball-Option belegt)

Dienstag

14h45 Tour Etappe 10 192km Bergankunft, ZDF + EUROSPORT live
(Vorberichte: ZDF ab 14, EUROSPORT ab 14h30)

19h00 Fußball Österreich Grazer AK – Red Bull Salzburg, PREMIERE live

2h00 MLB All-Star Game, PREMIERE live
(Whl, NASN 210min: Mi 19h, 1h, Do 14h30)

Sport Shots

Basketball BBL – Die Frankfurt Skyliners haben nach Opel einen neuen Sponsor bekommen und nennen sich fortan “Deutsche Bank Skyliners” (Tagesspiegel)

Bei der Gelegenheit: mich würde mal interessieren wie die Einschaltquoten von PREMIERE bei den BBL-Finals waren. Gemeinhin wurde ja ein Absturz der Zuschauerzahlen im Vergleich zur Free-TV-Berichterstattung befürchtet. Aber allem Anschein eher nein.

Letztes Jahr wurden die Finals im DSF von 140.000 Zuschauer gesehen. Zumindest zur Beginn der Saison pendelten sich bei PREMIERE die Zuschauerzahlen bei zirka 70-80.000 Zuschauer ein, mit einem Spitzenwert von 100.000 Zuschauer am ersten Spieltag. Angesichts der spannenden Playoffs würde es mich nicht wundern, wenn PREMIERE trotz “Pay-TV” in Sachen Zuschauerzahlen auf gleicher Augenhöhe wie das DSF liegen würde.

Olympia – Baseball und Softball müssen raus, Karate, Squash, Inline-Skating, Golf und Rugby dürfen nicht rein.

Das IOC hat Baseball und Softball aus dem Programm abgewählt, während andere Sportarten auf der Warteliste nicht die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit zur Aufnahme bekommen haben. Interessant ist die Begründung für die Rauswahl von Baseball according jacques Rogge: “Baseball habe nicht die besten Sportler aus der US-Profiliga bringen können, diese lebten zudem ‘in keinem dopingfreien Umfeld’.“, sagt die FR.