Screensport am Mittwoch: es ist Sommerloch

Ich suche ja verzweifelt nach Interessantem in Sachen Sport im Fernsehen, aber heute muss sogar ich kapitulieren. Daher heute nur die Auflistung.

Mittwoch

12h00 Fußball-Turnier Südkroea Olympique Lyon – PSV, EUROSPORT live

14h45 Tour, Etappe 17 239km, ARD + EUROSPORT live

18h00 Fußball U19 Deutschland – Griechenland, EUROSPORT live

19h05 MLB Minnesota – Baltimore, PREMIERE live

19h30 Fußball Österreich, Bundesliga, Spieltag 2, PREMIERE live
Top-Spiel Austria Wien – Grazer AK plus Konferenzschaltung

1h00 MLB ESPN Wednesdays Night Baseball Texas – NY Yankees, Spiel 3, NASN live

Screensport am Dienstag: weniger Arsch

Nicht viel los heute. Die Tour fährt aus den Pyrenäen raus, die Österreicher kicken wieder und NASN zeigt wieder ein New Yorker Baseball-Team, diesmal aber die Mets. Wer die DTM am Sonntag verpasst hat, bekommt (vielleicht) heute abend auf MOTORS TV die zweite Chance.

Weniger Arsch sein, ist das Ziel von uns allen. Weniger Arsch zeigen, ist das Wochenendprogramm von RTL. Dort hat man sich das Quotenelend namens Beachvolleyball so in dieser Form nicht mehr antun wollen (Quoten um die 6-8%). Übrig bleibt z.B. am nächsten F1-Wochenende nur noch eine einzige Übertragung: im Anschluß an die Analyse gibt 45 Minuten.

Dienstag

Mittags World Games, ZDF
Mittags Tour, 16te Etappe 177km Bergetappe, ZDF + EUROSPORT live
Tut mir leid, aber ich weiß nicht wann die Übertragungen beginnen. Das ZDF beginnt zwar bereits um 11h35, das kann aber noch nicht Beginn der Live-Übertragung sein, weswegen man um 12h15 zu den World Games rüberschaltet. Laut ZDF-EPG immerhin für satte 2h45, was ich kaum glauben kann. EUROSPORT beginnt um 13h15 mit Live-Bilder.

19h30 Fußball Österreich: Wacker Tirol – Rapid Wien, Spieltag 2, PREMIERE live

20h00 DTM vom Norisring, MOTORS TV
Ich weiß nicht ob diese Sendung auch in das KDG-Kabelnetz eingespeist wird (die Liveübertragungen werden es nicht). Wenn ja, ist dieses eine der wenigen Möglichkeiten dieses spektakuläre Rennen nochmal zu sehen.

1h00 MLB NY Mets – San Diego, NASN live

Tour 2005: J-15 – Die Grenzen

Die Parallelen zur 14ten Etappe waren da: Lance Armstrong hat im Alleingang seine direkten Kontrahenten in Schach gehalten.

Es war in Sachen Anstrengung die Königsetappe. Die Gesichter der Fahrer schon zu Begin des letzten Anstiegs vor Anstrengung aufgequollen, der Reißverschluß bis zum Anschlag nach unten gezogen.

Aber es gibt nur einen Meister und der heißt Armstrong. Die 2-3 Minuten Vorsprung die er im Gesamtklassement hat, drücken nicht seine wahre Dominanz aus. Und natürlich stellt sich bei Armstrong immer die Frage, wie denn das nun ist mit dem Doping. Aber die FR hat schon recht, wenn sie nun sagt: “Wo allerdings kein Beweis, da auch kein Kläger.“. Und selbst wenn der Mann bis zum Rand mit unlauteren Sachen abgefüllt gewesen ist, die Willenskraft von Armstrong bliebe auch so beeindruckend.

Es macht so sauer oder verzweifelt zu sehen wie sich – seit Jahren – alle Fahrer gnadenlos die Zähne ausbeißen und wie gegen eine Wand fahren.

Leuten wie Basso gehört die Zukunft. Mit dieser Tour hört aber nicht nur die Karriere von Lance Armstrong auf, sondern auch die Karriere von Jan Ullrich. Ullrich wird zwar weiterfahren, aber sieben Mal gegen Armstrong nicht gewonnen zu haben, wird ein nie wieder zu entfernender Makel bleiben.

Ullrich hat seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Zum wiederholten Male. Selbst unter guten Rahmenbedingungen, Tempo hochgehalten und Teamkollegen größtenteils bei sich gehabt, gab es wieder 84 Sekunden auf die Nase. Dies wäre kein Problem, wenn Ullrich neben der Tour der France noch einen “Plan B” hätte. Zum Beispiel auch mal Frühjahrsklassiker voll fahren oder nicht so zu tun als wäre die Tour de Suisse ein Wurmfortsatz der Tourvorbereitung.

Durch die Fixierung von Ullrich auf die Tour de France muss sich Ullrich auch daran messen lassen. Und die Tour sagt: 6 Minuten hinter Armstrong. 3 Minuten hinter Basso. 2 Minuten hinter Rasmussen. Der erste war der Maßstab, den zwoten wähnte man auf gleicher Augenhöhe und den dritten hatte man nicht auf der Rechnung.

Stock-Cars am Norisring

Ehre wem Ehre gebührt, aber das Spektakel was die DTM gestern am Norisring in Nürnberg abgezogen hat, gehörte zum unterhaltsamsten Motorsport des Jahres.

Motorsport-Anhänger gibt es verschiedene Geschmacksrichtungen. Die einen wollen einfach “das Beste” sehen und meinen damit das Schnellste was die Technik hergibt. Der Pilot wird zum Hilfsmittel der den Wagen steuert. Dieser Fan hat einen heiligen Gral: die perfekte Runde.

Dieser Typus von Fan zeichnet sich dadurch aus, das er nicht so viel Wert auf Spannung, Überholmanöver oder ausgeglichenen Teilnehmerfeld wert legt. Wenn McLaren-Mercedes fünf Sekunden schneller als ein Minardi fährt, so sei es dann eben so.

Der andere Typus von Fans legt mehr Wert auf den Piloten und will Kampf, Auseinandersetzungen zwischen den Fahrern sehen. Die Autos sind dazu nur Hilfsmittel, ebenso gut könnte man auch Motorräder, Turnschuhe oder Nordic Walking-Sticks nehmen.

Ich gehöre zur letzteren Gruppe, weswegen ich liebend gerne 19 F1-Rennen gegen 40 NASCAR-Rennen eintauschen würde.

Ersatzweise tut es auch ein DTM-Rennen am Norisring. Das Faszinosum beginnt schon mit der Strecke. So simpel, so einfach und doch im Sinne des obigen Fans die ideale Strecke: Einfach die Autos zwischen zwei Haarnadelkurven pendeln lassen, eine breite Straße, dazu eine Schikane und Steinmauer.

Die zwei Haarnadelkurven verleiten selbst gestandene Profis irgendwann im Laufe der über 70 Runden den Bremspunkt dann doch noch einmal 1 Meter weiter vorne zu legen. Hier wird nicht nur überholt, sondern gedrängelt und geschubst. Auf keiner anderen Strecke können Piloten so mit Psyche und Physis spielen. Selbst beim besonnenen Bernd Schneider brannten irgendwann die Sicherungen durch und gab Margaritis (oder Spengler?) zum Abschuß frei.

Auch die Story des Rennens war dramatisch: durch schnelle Reaktion auf eine erste Safety-Car-Phase schob sich Opels Marcel Fässler nach vorne und alles lief auf einen ersten Opel-Sieg hinaus… bis Fässler zu Beginn der zweiten Safety-Car-Phase auf Öl wegrutschte und sich die Frontpartie zu schwer beschädigte. Selten dass man einen Fahrer mit soviel Wut und Trauer in der Box umhertoben sah.

Ich kann mir vorstellen, dass die Herren aus den oberen Etagen bei Mercedes und Audi nicht ganz so entzückt waren, dass z.B. die jüngeren Fahrer wie Jamie Green reihenweise durch Fehler die alten Hasen wie Häkkinen abgeschossen haben. Auf der anderen Seite haben selbst die gestandenen Profis wie Schneider oder Aiello einiges an Karosserieverformung praktiziert.

Die Bilder waren allemal spektakulär: Fahrzeuge die funkensprühend an der Wand entlangschlittern, komplett abgerissene Hecks und weggeflogene Motorhauben. Noch spektakulärer waren aber die Kampfszene Runde für Runde. Nichts mit “statisches Rennen”. Hier hat jeder Fahrer Vorwärtsdrang gehabt, hier wurde noch bis in die letzte Runde versucht, sich vorbeizuschieben.

Es ist vielleicht nicht das Marketing-Idealbild einer DTM in den Augen von Mercedes und Audi. Aber es hat verdammt viel Spaß gemacht.

Ein Wort zu den ARD-Kommentatoren: auch wenn er ab und zu die Übersicht verlor, Klaus Ludwig wusste als Analyst verdammt gut zu gefallen. Andreas Spellig hingegen schien mit soviel Geschehen komplett überfordert zu sein und verhaspelte sich diverse Male. Eigentlich hätte man den Ludwig die Sache alleine machen lassen können, denn zumindest bei diesem Rennen stand der gute Mann derart unter Strom, das er auf seinem Stuhl einen Brandfleck hinterlassen haben muss.

Screensport am Montag: Schleichwerbung war gestern

Die Tour de France ruht heute. Die Schwimm-WM ist derzeit in der uninteressanten Phase mit den ganzen Hupfdohlen von den Brettern und Türmen.

EUROSPORT bringt zwei Spiele der U19-EM, u.a. mit deutscher Beteiligung um 20h.

NASN bringt heute nacht Spiel 1 der Texas – Yankees-Serie und am Mittwoch Spiel 3. Das wären sechs Yankees-Spiele in sieben Tagen im deutschen Fernsehen. Was ich eher begrüße, da man erst im Alltagstrott eine Mannschaft kennenlernen kann.

Ich weiß noch nicht wie Spiel 4 der Serie gegen die Red Sox ausgegangen ist, aber ein Grundthema der Yankees in dieser Serie war das Pitching. Durch Verletzungen und Formkrisen hat es den Yankees ihre Starting Pitcher nahezu komplett zerbröselt. Mit Mussina und Johnson verfügten sie nur noch über zwei einigermaßen souveräne Starter. Der Rest musste mit Masse teilweise aus den Triple-A-Ligen geholt werden. Am Samstag wurde dann ein Noteinkauf getätigt und der frisch bei den Braves Marlins wegen Formschwäche entlassene Al Leiter gekauft, der keine 24h nach Bekanntgabe des Deals eben gestern abend bereits das als Starter gegen die Red Sox antreten sollte.

Schleichwerbung war gestern

Während hierzulande die Wellen der Empörung hoch schlagen, weil Drehbuchschreiber dafür bezahlt wurden die Vorzüge von Teppichböden anzupreisen und die Herren Emig und Mohren mit Vorwürfen konfrontiert werden, die schon fast an organisiertes Verbrechen grenzen, geht es in den Staaten längst eine Drehung schmerzfreier, wie TheRegister berichtet.

Für FOX kommentierten Joe Buck und Analyst Tim McCarver am Mittwoch das MLB All Star-Game.

“Welcome back to Detroit,” Buck said. “A lot of banners and signs around the ballpark. No surprise there. Somebody just unfurled a big banner behind left field.”

You’ll love the next bit, as Buck devolves into a second grader. “[H-H-R-Y-A.com]. Tim, you’ll have to tell me what that means. I am not sure, but someone went to a lot of trouble, obviously, to put it up out in left center field.”

You’d think that would be the end of the stunt, but no. Fox returned to the action to see baseball’s best pitcher Roy Oswalt face off against Johnny Damon. After one pitch, McCarver brought all the weight of his formidable intellect to bear on the puzzle: “I don’t know what that sign means, but ‘hooray’ is the first thing that comes to my mind.”

Hinter der dermassen lang und ausführlich gewürdigten Website HHRYA.com verbirgt sich nichts anderes als eine Website von Chevrolet.

Buck und McCarver taten unschuldig als wüssten sie nicht was das Plakat bedeuten würde. Auch Nachfrage von TheRegister gab der Sprecher von FoxSports aber zu, dass beide eingeweiht gewesen sind und die Einblendung des Plakats in voller Absicht geschah.

Während Joe Buck und Tim McCarver ihre journalistische Glaubwürdigkeit opferten, ging die Werbeaktion für Chevy dumm aus: die Website war überlastet und der Server für 30 Minuten nicht erreichbar.

Interessanterweise hat der Vorfall in den US-Medien bislang keinen Staub aufgewirbelt und geistert vorallem in der Blogosphäre rum.

Links:
The Register
AdRants
Sam Greenspan (mit Photo)
Medienrauschen

Montag

18h00 U19-EM Frankreich – England, EUROSPORT live

20h00 U19-EM Serbien-Montenegro – Deutschland, EUROSPORT live

2h00 MLB Texas – NY Yankees, NASN live

DPF – Deutsches PREMIEREN-Fernsehen

Der FOCUS meldet in seiner aktuellen Ausgabe, dass es Verhandlungen zwischen DSF-Besitzer EM.TV und PREMIERE über den Verkauf des Sportsenders DSF an gibt.

Der Bericht wurde inzwischen von EM.TV und PREMIERE lau dementiert. Wer genau liest, wird bemerken das nicht Verhandlungen an und für sich dementiert wurde, sondern aktuell anstehende Verhandlungen: “DSF ist ein wichtiger integraler Bestandteil von EM.TV. Es gibt derzeit keinen Grund anzunehmen, dass sich daran etwas ändert“. Das Schlüsselwort: derzeit.

Laut FOCUS sollen EM.TV und PREMIERE vorallem beim Preis weit auseinanderliegen: 300 Mio EUR fordert EM.TV, knapp das Vierfache vom ursprünglichen Kaufpreis. Eine Information die darauf schließen läßt, dass nicht EM.TV diese Gerüchte hat streuen lassen…

Der Deal würde für PREMIERE Sinn machen. Mit dem DSF hätte man eine Free-TV-Abspielstätte für z.B. Bundesliga-Rechte, die man sich komplett sichern könnte und sich dann nicht mit einer frühen ARD-Sportschau abkaspern müsste. Zudem hat PREMIERE kürzlich eine Agentur für Sportrechte gegründet, besitzt mit NFL und MBL Senderechte die zwingend einige Ausstrahlungen im Free-TV erfordern (und daher unverschlüsselt übertragen werden) und hat mit PREMIERE WIN einen interaktiven Wettkanal an den Start, der sich prima außerhalb der Primetime zur Füllung des DSF-Programmes eignen würde.

Laut FOCUS soll der Deal binnen der nächsten drei Wochen bis zum Bundesligastart über die Bühne gegangen sein. Die aktuellen Dementis lassen das aber unwahrscheinlich erscheinen.

Sport Shots: Ausge-executioniert

UICup – Von den deutschen UIcup-Ergebnissen fiel Dortmund negativ ab: 1:1 Unentschieden gegen Olmütz nach einem “Eigentor” von Jan Koller (abgefälschter Freistoß). Wie gewohnt droht ein frühes Ende europäischer Pokalambitionen.

Der HSV holte beim letztjährigen Tabellen-15ten(!!!) der portigiesischen Liga Leira ein 1:0-Sieg durch Trochowski in der 57ten. Atouba, der nur Stunden vorher Spielfreigabe bekommen hatte, blieb blaß, Van der Vaart zeigte sich verbessert.

Wolfsburg siegte in Göteborg 2:0, obwohl die Schweden dank laufender Saison voll im Saft stehen müssten.

Premiere League: Also doch – 20 Millionen Pfund lagen auf dem Tisch. Doch Shaun Wright-Phillips, Jungnationalspieler bei Manchester City, wollte nicht gehen und der Verein für dieses Angebot von Chelsea nicht ziehen lassen.

Also griff Abramovich noch einmal in die Portokasse, legte eine Million Pfund mehr drauf und war Wright-Phillips überzeugt, dass es seiner Karriere dienlich wäre öfters mal europäisch zu spielen und Manchester City zufrieden ob des Angebots.

Ausgerichtet

Bernard Hopkins war nicht immer der geschmacksicherste Boxer was Spitznamen (“Executioner”, der Hinrichter) und Gesten (Maske) angeht. Aber in seiner meist schnörkelosen Dominanz, unglaublicher Fitness und Perfektion war er einer der beeindruckensten Figuren die es im Boxen gab. Vergangenheitsform, denn die Zukunft von Hopkins ist offen, nachdem er gestern seinen ersten Fight seit 12 Jahren verloren hat, als er noch junge 28 Jahre war.

Gestern verlor er gegen Jermaine Taylor in einem knappen Kampf mit adäquat knappen Punkte Urteil (Split Decision, 1x 4 Runden vorne, 2x 2 Runden hinten). Diesmal rächte sich Hopkins alte Schwäche des langsamen Startes. Tylor punktete zu Beginn und Hopkins begann nicht früh genug sich die Runden zurückzuholen.

Die Karriere von Hopkins ist damit noch nicht zuende, denn klevererweise scheint er sich einen Rückkampf gesichert zu haben. Mehr bei Secondsout.com.

WTF????

Schlümpfe?

Oh mein Gott. Jetzt verstehe ich es… “Vadder Abraham” für Artur Abraham…

Abraham – Eastman

Für diejenigen die es nicht gesehen haben: Arthur Abraham hatte eine – nun ja – etwas unorthodoxe Auftrittsmusik: Vadder Abraham und das Lied der Schlümpfe, inkl. Einmarsch mit weißen Zipfelmützen. Trainer Ulli Wegener sah so aus als müsste er zur eigenen Beerdigung.

Das Lied war dann aber mehr als nur ein Gag. Uli Wegener ist eh ein Trainer der eher simplen Ansprache in den Ringpausen, aber wie er mit Abraham umgesprungen ist, ließ nichts Gutes ob des Intellekt des Armeniers ahnen. Kostprobe aus den mittleren Runden: “Mensch, willste mich enttäuschen? Was soll den dit?” – Arthur mit großen Augen: “Nein, das will ich doch nicht?!“.

Eastman wurde von der ARD ja mächtig stark geredet. Im Vorbericht wurde von der “knappen” Niederlage gegen Hopkins geschwallt. Noch einmal ein Blick auf die Wertung dieser damaligen “knappen” Niederlage: 110:119, 111:117, 112:116.

Aber in der Tat war Eastman heuer wesentlich besser aufgelegt, aktiver als gegen Hopkins.

Der Kampf war nicht wirklich eine Schönheit, sondern sehr unrythmisch, häufig von vielen unsauberen Aktionen auf beiden Seiten unterbrochen. Beide Boxer mussten durch konditionelle Tiefs gehen. Eastman war taktisch und technisch cleverer, Abraham legte insbesondere in den letzten Runden mehr Willen in die Waagschale.

Der Kampf ging zugunsten von Abraham aus: 116:112, 115:113, 119:110. Ich persönlich habe einen engen Kampf gesehen, den man sowohl für Abraham als auch für Eastman geben konnte. Eastman war nach dem Kampf ziemlich angepisst über das Urteil. Wie gesagt: für meinen Geschmack kann man den Kampf knapp für Abraham geben, aber Eastman hat insofern Recht als das 4 oder gar 9 Runden zugunsten Abrahams indiskutabel sind, wobei ich nicht weiß wie das “119:110” zustande gekommen sein soll (habe ich das falsch aufgeschrieben, falsch gehört?)

Der Kampf roch bereits sehr früh nach Schiebung, dass muss man angesichts des in dieser Deutlichkeit unverschämten Urteils sagen. Der finnische Ringrichter hat bevorzugt die Aktionen Eastmans abgemahnt, während die Tiefschläge und eingeklemmten Arme durch Abraham kaum Notiz fanden.

Insgesamt macht Abraham derzeit einen sehr limitierten Eindruck, der von der Weltspitze noch gewaltig weit weg ist.

“JayJay” Rieck, ARD-Reporterschlumpf, machte zwar viele richtige Beobachtungen, versaute sich aber seinen Gesamteindruck durch hemmungsloses Hypen des Deutsch-Armeniers (Objektivität ist nur was für Gargamel) und dem Abrattern seiner Karteikarten mit denen er seine Nebensätze mit sinnlosen Informationen (“Arsenal-Fan”) versah.

Spiel, Satz, Sieg Doping

Das BALCO-Verfahren hat eine überraschend fade Wendung bekommen, als heute die Beschuldigten, u.a. der ehemalige Gründer der BALCO-Labore Victor Conte, auf Schuldig in den Anklagepunkten Geldwäsche und Vertrieb von Steroide bekannten.

Dies ist ein Teil eines Deals zwischen den Beschuldigten und der Staatsanwaltschaft die dazuführen wird, dass der BALCO-Prozeß nie zur Verhandlung kommen wird und damit zahlreiche Athleten wie Marion Jones und Tim Montgomery nicht vor Gericht geladen werden.

Victor Conte wird 4 Monate ins Gefängnis gehen und weitere 4 Monate unter Hausarrest verbringen, muss aber darüberhinaus nicht weiter mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten. Vor den Fernsehkameras sagte Comte mit rührseliger Stimme, dass er sich anschließend völlig dem Antidoping-Kampf widmen will (“After I dealt with the consequences, I would like to dedicate my life to helping young athletes to have a fair playing field in the future.“, Mercury News). Angesichts des Umstandes das BALCO seinerzeit “Doppelagenten” in US-Dopingtestlabore hatte, scheint man das auch als Drohung werten zu können.

Richtig angepisst ist alles was in den USA Anti-Doping ist. Nach deren Dafürhalten kommen die Protagonisten des bislang größten Dopingskandals in den USA, in dessem Verlauf auch nationale Sporthelden wie Jason Giambi und Barry Bonds demontiert wurden, viel zu billig weg. Es hätte noch mehr aufzudecken gegeben.

Athletensprecher sprechen von einem mittelschweren Witz wenn Sportler beim ersten Dopingverstoß für zwei Jahre gesperrt werden und ein Mann wie Conte mit acht Monaten davonkommt.

Contes Anwältin McNamara deutet an, dass die Staatsanwaltschaft nicht viel in der Hand hatte: “McNamara said the legal case seemed bigger than it was because of the names of the athletes at the center of the scandal. The deal reflected the fact that a small of amount of banned substances and money were involved, she said. The money laundering charge involved part of a $2,100 check, McNamara said.” (NY Times)

Links
NY Times
Mercury News (Reg. erfordl.)
Netzeitung
BALCO auf aas

Chris Collinsworth zu NBC

Es ist noch etwas mehr als ein Jahr hin, bis sie das erste Mal auf Sendung gehen, aber trotzdem zurren die Verantwortlichen von NBC schon alles fest was man für eine Sendung wie dem Sunday Night Game braucht.

Nach der Verpflichtung von John Madden, bis Ende der Saison noch Analyst neben Al Michaels bei ABCs Monday Night Game, hat man sich nun den von mir hoch und höchst geschätzten Chris Collinsworth gegriffen, derzeit bei FOX im Trio neben Troy Aikman und Joe Buck aktiv.

Der leptosome Collinsworth soll neben Bob Costas im NBC-Studio arbeiten. Den Costas kennt er wiederum aus seiner Nebentätigkeit bei HBOs “Inside the NFL”.

Das große gähnende Loch ist der Kommentatorenposten. Dass NBC da noch nix verkündet hat, läßt darauf schließen, dass hinter den Kulissen ein Bieterwettkampf um Al Michaels ausgebrochen ist. Gerüchteweise soll Al Michaels per Vertragsverlängerung das ESPN Monday Night ab 2006 übernehmen, also Mike Patrick ablösen. In diesem Falle soll, Gerüchten zufolge, Tom Hammond den Platz an Maddens Seite einnehmen. Hammond ist eine alte NBC-Allzweckwaffe für NFL, NBA und Olympia.

Schade, schade, schade dass ein Collinsworth dann nur noch vor dem Spiel und in der Halbzeit zu sehen wäre, wenn denn die Pregame-Show überhaupt übertragen werden würde.

Aber die großen Namen die NBC derzeit einkauft machen deutlich, dass sie mit dem Sunday Night Game wirklich ein großes Spektakel machen wollen.