Bundesliga 05/06: Expertenmeinungen

Zwei Wochen vor Bundesligabeginn schlagen die Sonderhefte auf und mit Expertise wird nicht gegeizt. Also Staub weggeblasen und mal einen Blick auf die Sonderhefte des letzten Jahres geworfen.

Im KICKER-Sonderheft der letzten Saison haben Thomas Helmer, Christoph Daum und der KICKER himself die Teams vor der Saison durchbenotet und tabellarisch eingeordnet. Alle drei lagen ziemlich richtig mit der Top 3: Bayern, Schalke Werder fand überall Erwähnung aber nur Daum hatte sie in der richtigen Reihenfolge.

Diffiziler wurde es offensichtlich bei den Absteigern. man haute richtig daneben. Nur ein einziger hatte auch einen einzigen Absteiger richtig. Stattdessen wurden immer wieder die gleichen genannt: Hertha (4ter), Hannover (10ter), Bielefeld (13ter), Nürnberg (14ter) und Mainz (11ter). Gerade Hertha war die am meisten unterschätzteste Mannschaft. Trotz recht hohem Budgets wurde sie von den Experten zwischen Platz 11 und 14 getippt.

Bei Bochum vertippte man sich wüst und platzierte sie zwischen Platz 4 und 6, Freiburg und Rostock rangierten zwischen 10 und 12, nur der KICKER tippte den SC Freiburg auf korrekt auf einen Abstiegplatz.

Mit diesem Wissen ab zur Prognose für 2005/2006. Es bleibt bei allen Dreien bei dem Trio Bayern, Schalke und Werder. Daum weicht wieder von der “Norm” ab und tippt Bayern vor Werder vor Schalke.

Am Tabellenende herrscht wieder ziemliche Einigkeit: Lautern, Bielefeld und Frankfurt. Nur Thomas Helmer nennt mit Nürnberg und Duisburg (statt Lautern und Bielefeld) zwei weitere Teams die sich bei den anderen aber dicht an den Abstiegsplätzen befinden.

Die SportBILD macht es einem nicht ganz so einfach, denn sie hat keine tabellarische Übersicht ihrer Tipps. Hertha wurde immerhin ein Platz zwischen 4 und 6 prognostiziert, was dann auch eintraf. Ansonsten auch reihenweise falsche Prognose, wobei man vergaß überhaupt einen dritten Absteiger zu prognostizieren.

Die SportBILD kommt zusätzlich mit einer Kolumne von Lothar Matthäus. Und wenn man seinen Ekel überwunden hat, muss man Matthäus eine gewisse Weitsicht attestieren, der lang und ausführlich den Trend der Championsleague 04/05 vorweggenommen hat: das Spiel mit nur einem Stürmer und das Kommen des 4-2-3-1-Systems.

Stärker in die Offensive geht Matthäus mit seiner neuen Kolumne im 05/06er-Sonderheft der SportBILD. Sein Tipp: Bayern holt den Titel am 31ten Spieltag und wieder einmal mehr leiden Bayerns Konkurrenten an ihren zu leise vorgetragenen Ambitionen. Dabei traut er Werder mehr als Schalke und Stuttgart auch unter Trap recht wenig zu. Hannover wird für ihn die Überraschungsmannschaft die um UEFApokal-Plätze mitkämpfen wird.

Die Absteiger generieren sich Matthäus Meinung nach aus dem Mainz, Lautern, Nürnberg und den drei Aufsteigern Köln, Frankfurt und Duisburg.

Die SportBILD über Arminia Bielefeld im Sonderheft 04/05: “Größter Vorteil: Bielefeld kennt sich bestens im Kampf gegen den Abstieg aus”. Die SportBILD über Arminia Bielefeld im Sonderheft 05/06: ” Vorteil: Bielefeld ist geschult im Abstiegskampf”.

Wie im letzten Jahr würde die SportBILD am liebsten nur zwei Mannschaften absteigen lassen, diesmal Bielefeld und Lautern.

Rund – Das Fußballmagazin

Ich verkneife mir den Kalauer “Jetzt geht’s rund“. Tatsächlich geht es um das neue Fußball-Magazin “RUND“, das bereits im letzten November erstmals angekündigt wurde.

Um es vorwegzunehmen: dies ist erstmal ein Nicht-Eintrag. Ich habe das Magazin noch nicht gekauft – mal sehen ob ich heute beim Gang zum Kundenmeeting mir greifen kann. Wenn es schon jemand in der geneigten aas-Leserschaft durchgearbeitet hat: die Kommentare sind offen [Nachtrag: das Heft ist inzwischen gekauft, mehr am Ende des Eintrages].

Projekt “RUND”. Wenn man so will: “Not meets Elend”. Die RUND-Redaktion besteht aus Leuten des ehemaligen “Viertel nach Fünf”-Projekts, das nach dem Abstieg des FC St.Pauli und/oder bundesweiter Expansion des Heftes den Bach runtergegangen ist. Und das Elend heißt “Olympia-Verlag”, der Herausgeber des KICKERs, dessen erzkonservativer Chefredakteur Rainer Holzschuh so etwas wie “11 Freunde” für ein kurzzeitiges Modephänomen hält. Der Olympia-Verlag ist inzwischen zur anderen Ansicht gekommen und versucht mit RUND ein Gegenprojekt zu 11 Freunde zu platzieren. Nach Ansicht des stellv. Chefredakteurs von “11 Freunde” in der FAZ, hat der Markt kaum Platz für zwei solcher Fußball-Magazine. BTW: was ist eigentlich aus “11 Freunde TV” geworden? Im TV-Guide von PREMIERE habe ich zur neuen Bundesliga-Saison noch nix gefunden.

RUND ist nun dieser Tage in die Kioske der Republik aufgeschlagen. Berliner Zeitung und FAZ haben sich ein erstes Urteil über das Magazin gebildet.

Das Heft

RUND schneidet bei den beiden obigen Artikeln nicht wirklich gut ab und man hat es zugegebenermaßen auch nicht einfach, denn man beackert das Feld von “everybodies darling” “11 Freunde” und hat dazu mit dem Olympia-Verlag und dem KICKER einen “Großkonzern” hinter sich, der nun nicht wirklich sympatisch ist, nicht zuletzt dank der Omnipräsenz vom Holzschuh-Rainer. RUND und KICKER: jumping on the 11Freunde-Bandwaggon.

Und dann das Titelbild. Nochmals “jumping on the bandwaggon” mit dem derzeit noch allzeit populären Jürgen Klopp. Die Headline “Ich wollte sterben” ist übrigens richtig mies, da völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Es geht weniger um Suizidgefährdung als um eine Kopfnuss von Klopp im Training, für die er sich geschämt hat.

Was soll ich aber sagen: das Heft hat gut gefallen. Sogar besser gefallen, als mein letztes “11 Freunde” vor einem dreiviertel Jahr.

Es geht gut los mit einem Artikel über Spielerberater (“Die Branche ist voller Hühnerdiebe”). Der Artikel erfreut weil er von Anfang an Roß und Reiter nennt, Roß und Reiter nennt, Roß und Reiter nennt… bis einem auffällt, das Jörg Marwedel vorallem Namedropping betreibt, Anektoden verknüpft, aber keinen großen Bogen schlägt. Au contraire. Wie von Melkus erwähnt, wird es z.B. im “Fall” Frank Pagelsdorf sehr unappetitlich. Zwei riesengroße Photos von Frank Pagelsdorf, einmal wie er sich mit Frau hinter einer Speisekarte verschanzt (“Wird ungern beobachtet…“) und einmal wie er in einer Paten-liken Geste eine Wurst ißt (“hat in der Branche einen zwielichtigen Ruf“). Im 10seitigen Artikel erschöpfen sich aber die Vorwürfe gegen Pagelsdorf auf zwei Sätze: “Immerhin fast 60 Spieler wurden zwischen 1997 und 2001 unter dem Trainer Frank Pagelsdorf beim Hamburger SV gekauft und verscherbelt. Bis heute hält sich das – unbewiesene – Gerücht, der Coach habe bei manchem Transfer gut verdient.” Mit Verlaub: das ist dreckiger Journalismus den ich in der BILD erwarte.

Überhaupt die Geschmackssicherheit. Auf der Suche nach dem Wortwitz bekommt ein Artikel über einen arabischen Fußballer in Israel die Headline “Ein Schuß der nicht tötet” und in einer amüsanten Auflistung von “die elf größten Pflegefälle des deutschen Fußballs” taucht neben Faustschlag-Stein, Negersaft-Legat en passant auch der kürzlich verstorbene Andreas Sassen (RUND: “Wodka-Sassen”) auf.

Sieht man einmal davon ab: die Lage der Liga wird Team für Team anhand von 5 Fragen erörtern. Teilweise amüsant aber genau richtig zum Lesen im Zug oder Klo (oder beides zusammen) (gibt es das Einstiegsphoto zum Artikel auch als Poster???).

Ein sehr inhaltsreiches Interview über Taktik mit Ralf Rangnick. Rangnick sieht den aktuellen Trend zur Ein-Stürmer-Spitze, wie sie zuletzt bei den Top-Mannschaften in der Championsleague gepflegt wird. Damit greift er just die Diskussion auf, die sich SurfGuard und Melkus in den Kommentaren über die Rolle von Asamoah geliefert haben. Der zweite und dritte Stürmer (u.a. dann Asamoah) zieht sich zurück um letztendlich mehr Spielfeld abdecken zu können und dem Gegner früher auf die Schuhe steigen zu können, um den Ball abluchsen zu können. Rangnicks Credo: nicht die Quantität, sondern die Qualität des Ballbesitzes ist entscheidend. Irgendwo anders stand dass 90% aller Tore innerhalb von 10 Sekunden nach der Balleroberung geschossen werden.

Hans Meyer greift in seinem typischen Schnoddertonfall taktische Fragen auf und Probleme mit der Ausländerpolitik am Beispiel eines 19jährigen Albaners in Deutschland gezeigt. Ein eher oberflächliches Interview mit Klopp, Anketoden von Restaurantbesitzer in denen Bundesligaspieler verkehren, ein feines Portrait des Bruders von Franz Beckenbauer, längere Interviews mit den BVB-Fan Dietmar Bär und St.Pauli-Fan DJ DSL und schließlich eine längere Kolumne von Pablo Thiam der einen normalen Arbeitstag schildert, angefangen vom Aufstehen in seiner Wohnung in Berlin (ja, Berlin!) bis hin zur Rückfahrt im ICE von Wolfsburg.

Die Photos generell eher gut, wenn auch durch manchen “grafischen Spaß” versaut, z.B. die Rangnick-Photos mit den bunten Sprechblasen. Das Layout ist ansonsten lesbar und souverän.

Die Schreiberlinge sind zum Großteil auch als Journalisten für Tageszeitungen bekannt und ich frage mich, warum sich solche Artikel eigentlich nicht auch mal im Tageszeitung-Sportteil wiederfinden. RUND ist mit dem Kicker nicht wirklich vergleichbar. man halte das gerade erschienene und unübertroffen bräsige Bundesliga-Sonderheft dagegen. Die beigelegte DVD ändert nichts daran, dass sich der KICKER immer noch wie 60er Jahre anfühlt. Dann doch lieber das derzeit gehypte kopflastige Schreiben über den Kick.

RUND hat einen guten Start hingelegt, aber auch mit einer beachtlichen Zahl von Schönheitsfehlern: Der wüste Spielervermittler-Artikel, Geschmacksverirrungen in Sachen Sassen und Headlines und schließlich das Wiederkäuen von bekannten Trends wie z.B. Jürgen Klopp. Das Überraschungspotential hält sich daher in Grenzen. Die zwei Artikel die den Kauf lohnen, sind das Interview mit Rangnick und die ICE-Zugfahrten des Pablo Thiams.

Zeilensport: Vom Essen und dem kleinen Dicken

In der Tour kennt man nur die strahlenden Helden, seltener aber die die “Wasserträger” die irgendwann eine halbe Stunde nach dem Sieger über die Ziellinie fahren. Die Süddeutsche hat für die Samstagsausgabe(?) ein Interview mit Michael Rich vom Gerolsteiner-Team gemacht, dass mal die Alltagstor”tour” in den drei Wochen aufzeigt. Fragesteller war Andreas Burkert.

Sitzen ist noch nicht einmal das Problem, ein Problem ist die Muskulatur in den Beinen. Der Hintern, der ist soweit okay. Am schönsten ist zurzeit Liegen, ja, Liegen ist echt klasse. Alles andere ist nicht so schön […]

Zum Frühstück gehtÂ’s ja noch, aber wenn du die ersten Schritte zur Einschreibung machst, denkst du: ,Könnt ihr vergessen heute, es geht gar nix.‘ Dann starten wir mit der neutralen Phase, und da sagst du dir: ,Oh Mann, nee!‘ Aber wenn dann mal Zug drauf ist, geht es irgendwie doch. Und jetzt sollten die letzten Tage für mich machbar sein. Wissen Sie, was in Paris erlaubt ist? Eine Runde Rückstand? Eine Runde wäre super, die könnte ich dann einfach weniger fahren. Dann haltÂ’ ich einfach im Tunnel an und warte, bis die wieder kommen! […]

Nächste Woche machen wir mal nix, damit das auch mal gemacht ist. Obwohl, es gehen ja jetzt die Schulferien los. Da habe ich dann zwei Kinder zuhause, und die sagen mir schon, wohin sie gerne möchten. Vielleicht fahren wir sogar Rad, es muss ja nicht so schnell wie hier sein. Und ich habe jetzt so einen Trailer, da kann der kleine Dicke mittreten. Der soll dann halt ein bisschen treten, und ich lenke vorne nur.

Vom kleinen Dicken zum langen Dicken der schwimmenderweise in Montreal Medaillen holen soll. Mark Warnecke hat dem Hamburger Abendblatt ein langes Interview gegeben, in der er vorallem über sein kleines Wundermittelchen spricht, einem Aminosäureprodukt, was sich so langsam zum Bizness für Warnecke entwickelt.

Ottawa Renegades – Edmonton Eskimos 21:29

Nennen wir das Spiel “bizarr”. Die Ergebnistafel und Statistik sagt was anderes als der Spielverlauf.

Die Edmonton Eskimos (3-1) kamen als eine der beiden dominanten CFL-Mannschaften in die Hauptstadt Ottawa, die gemeinhin nach dem ersten Saisonviertel mit ihrer Bilanz von 2-2 als Überraschung gezählt wurden. Für die Renegades waren die Eskimos daher ein Happen für die Standortbestimmung.

Hoffnung konnten die Renegades aus einem sehr guten Spiel in der Vorwoche schöpfen, als man eine wirklich runde Partie gegen Calgary ablieferte. Aber lag es wirklich an den Qualitäten Ottawas oder an der Schwäche Calgarys?

Die Antwort nach dem Donnerstagsspiel: es war wohl wirklich mehr die Schwäche der Stampeders. Unter sehr schwülen Bedingungen konnte Ottawa zwar das Spiel statistisch eng halten, aber schon punktemäßig musste man früh einen 20-Punkte-Rückstand hinterherlaufen und auf dem Feld war die Dominanz der Eskomis noch weitaus deutlicher.

Die Renegades konnten aus dem ersten Drive der Eskimos Hoffnung schöpfen, als sie den QB Ricky Ray permanent unter Druck setzen konnte. Aber das war es dann auch schon. In der Folgezeit konnten die Eskimos immer wieder lange Drives hinlegen und immer wieder mit guter Feldposition arbeiten. Meistens gelang bereits ein gutes erstes Down und das zweite Down 2nd and 3 und so, war nur noch Formsache und ließ sich mit mannigfaltigen Optionen bewältigen.

Anders die Renegades. Schnell fingen sie an ungeduldig das Big Play zu suchen. Häufig misslang bereits das First Down und das zweite Down wurde so immer zum Passing Down, leichte Arbeit für die Defense.

Das es überhaupt noch so eng wurde, ist einem Comeback in den letzten 2-3 Minuten zu verdanken.

Es gab zwei Schlüsselpositionen die das Spiel entschieden, weil sie für die Feldpositionen sorgten: der Punter der Renegades machte zwar hohe, aber keine weiten Punts. Zweiter Faktor: gut aufgelegtes Return-Team der Eskimos. Auf Seiten der Renegades diametral entgegengesetzt: das Specialteam ließ zu weite Returns zu und der eigene Return-Mann wurde meistens nach 10yds gefällt. Da die Returns in der CFL eine weitaus höhere Bedeutung als in der NFL haben, war die daraus resultierende Feldposition schon eine Vorentscheidung. Und da die Eskimos, im Gegensatz zur Vorwoche, kaum Ballverluste hatten, war es so, als ob die Renegades immer bergauf und die Eskimos bergab spielen mussten.

Aus Renegades Sicht enttäuschend: nur wenig Läufe für Ranek, der sich zudem auch noch verletzte und das was letzte Woche so gut geklappt hatte, Big Plays auf Yo Murphy, war heuer nicht zu sehen.

Ottawa nun 2-3, Edmonton 4-1.

Screensport am Wochenende

Alles wird gut, zwar mit Verspätung, aber hier rauschen nun meine ausgewählten Sportsendung des Wochenendes rein und gemäß des “Fuck you, DSF” gibbes auch keinen Hinweis auf die beiden UICup-Spiele des HSVs und Wolfsburgs, die am Samstag dort übertragen werden. Der HSv und die Wolfsburger haben durch Auswärtssiege in Portugal (1:0) und Schweden (2:0) schon mal das Fundament für eine Qualifikation gelegt. Warum ausgerechnt die spannendste Partie, Dortmund in Olmütz, von keinem deutschen Sender gezeigt wird… unergründlich.

Der Golden-Ananas-Cup

Ansonsten wird wirklich wieder gekickt. Am Wochenende spielen die Österreicher zum dritten Mal und in Deutschland setzt der Ligapokal ein. Der Ligapokal ist inzwischen zu einem der wichtigsten Indikatoren für die Saisonleistung der Teams geworden: wer im Ligapokal gut abschneidet, hat i.d.R. (Achtung Kommentatoren: “in der Regel”, also nicht immer!) in der Saison null Chancen auf den Meistertitel. Sommer 2003: Dortmund und HSV im Finale, am Saisonende beide außerhalb der UEFAcup-Plätze. Sommer 2002: Schalke und Hertha im Finale. Herha wird 5ter, Schalke 7ter. Sommer 2001: fast genauso.

Gerade als Hamburger konnte ich mich entsinnen, wie die Lokalpresse nach dem Finalsieg gegen Dortmund völlig ausgerastet ist, ehe es verschärft gen Abstieg ging und Jara nach dem 9ten Spieltag entlassen wurde.

Aber das nur als Randnotiz, denn zu den Begegnungen am Samstag kann man sich hinreichend viel aus den Fingern saugen und sich die Spiele im Vorfeld interessant reden.

Ansonsten präsentiert sich der Ligapokal in etwas verändertem Gewand: er läuft exklusiv auf PREMIERE und nennt sich adäquat “Premiere Ligapokal”. Zusammenfassungen halbstündiger Natur inkl. Handywerbung im Sportsender ihres Vertrauens: DSF (Randnotiz: als ich letzte Woche das Mainzer UEFAcup-Spiel im DSF gesehen habe, habe ich so gekotzt: von den 30 Minuten “Vorberichterstattung” waren 20 Minuten Werbung. Wasn Glück das ich einen Festplattenrekorder hatte).

Zwei Partien stehen am Samstag an, zur Qualifikation des Halbfinales gegen die Bayern bzw. Schalke. Um 15h30 Werder gegen Leverkusen. Wenn Werder in dieser Saison etwas gebacken bekommen will, dann ist es in erster Linie eine Frage der Defensive: Wiese für Reinke im Tor. Eine neue Abwehrkette ohne Ismael, möglicherweise mit van Damme (keine Witze!), Aandreasen, Pasanan und Owomoyela. Und ein neues Mittelfeld mit Frings als Staubsauger und Ernst-Ersatz.

In Leverkusen will Klaus Augenthaler die Dreier-Abwehrkette als “Default”-Formation etablieren, nicht zuletzt weil ihm kein richtiger linker Verteidiger für eine 4er-Kette zur Verfügung steht (zur Erinnerung: Placente wurde justamente verkauft). Zentraler Mann soll Carsten Ramelow sein, dessen Stellungsspiel und Qualitäten im Spielaufbau ich jetzt nicht für so mördermaßig einschätze.

Die zweite Partie des Tages folgt um 18h15 mit Hertha – VfB Stuttgart. Alle Augen auf die Rückkehr des Traps der hinsichtlich zweier Fragen unter Beobachtung steht: wie offensiv läßt er spielen und wie jung läßt er auflaufen. Man darf auf die neue linke Seite mit Magnin und Hitzsperger gespannt sein. Tomasson wird wohl, wenn überhaupt, nur eingewechselterweise den Ligapokalrasen betreten dürfen.

Apropos Fußball: heute abend gibt es im WDR den zweiten Teil einer Doku über Fußball.

Sonstiges

Im sonstigen Sportprogramm fehlt es vielleicht an absoluten Highlights, aber die Auswahl ist breit und interessant. Bei der Schwimm-WM in Montreal ist spätestens Sonntag Schluß mit dem tuntigen Springen und Synchronschwimmen. Dann wird Tempo gebolzt (So. ab 24h).

Die Tour de France geht zu Ende. Die Plätze 3 und 4 werden am Samstag im Zeitfahren verteilt. Sporthistorisch sollte man am Sonntag einen letzten Blick auf Lance Armstrong werfen.

Am Freitag abend gibt es einen Leichtathletik-Grand-Prix aus London. Dabei treffen z.B. bei den 100m der frische Weltrekorder Asafa Powell auf den Olympiasieger Gatlin. Powell machte bislang in dieser Saison einen absolut dominierenden Eindruck, hat sich aber eine leichte Leistenzerrung zugezogen. Der große alte Mann Maurice Greene musste mit einer Oberschenkel-Verletzung zurückziehen. Vorallem die Briten werden Gas geben, da die letzten Tickets für die WM in Helsinki (6.-14.Aug.) verteilt werden.

Wer am Wochenende “BrummBrumm” will, schaut entweder die MotoGP am Sonntag, zu etwas ungewöhnlichen Nachmittags-Zeiten oder die Formel 1 am Hockenheimring. Einerseits kann ich mich mit dem neuen Hockenheimring nicht anfreunden, der unheimlich aseptisch geworden ist. Auf der anderen Seite muss man zugeben, dass die Spitzkehre durchaus für eine Belebung des Parcours sorgte.

Aus Baseball-Sicht ist das ein eher ödes Wochenende, da so richtig keine Serie in Gänze gezeigt wird, obwohl gerade das Duell der Socken aus Chicago und Boston sich angeboten hätte. Gibt nur Spiel 1 und das auch nur als Aufzeichnung heute abend auf NASN. Ansonsten Detroit – Minnesota, Phillies – San Diego, Angels – Yankees und Cards – Cubs.

Freitag

14h45 Tour 18te Etappe 154km Flachetappe, ARD + EUROSPORT live

19h00 Leichtathletik: Grand Prix von London, EUROSPORT live

20h15 – 21h00 Feature: “Hauptsache Fußball: Schönheit und Eleganz”, Teil 2, WDR
Programminfo WDR. Eine mir nicht bekannte Doku mit recht geschwätzigem Infotext. Anscheinend versucht man in der Doku Ursachenforschung für “fehlende Schönheit und Eleganz” zu treiben und befragt dazu u.a. Uwe Rapolder und Bernhard Dietz

20h30 MLB ChiSox – Red Sox, Spiel 1/4, NASN Re-Live
(Whl: Sa 14h30, S0 8h30)

1h00 MLB Detroit – Minnesota, NASN live
(Whl: Sa 21h00)

Samstag

9h00 F1 in Hockenheim, 3tes Freies Training

10h15 F1 in Hockenheim, 4tes Freies Training

13h00 F1 in Hockenheim, Qualifying

14h45 Tour 19te Etappe, Zeitfahren, ARD + EUROSPORT live

15h30 Ligapokal Werder – Leverkusen, PREMIERE live
Kommentator: Kai Dittmann

18h00 CFL Winnipeg – Montreal, Week 5, NASN Re-live
(Whl: So 11h30)

18h00 U19 Deutschland – Nordirland, EUROSPORT live

18h15 Ligapokal Hertha – VfB Stuttgart, PREMIERE live
Kommentator: Tom Bayer

19h00 Fußball Österreich, 3ter Spieltag, PREMIERE live
Konferenz und Top-Spiel Mattersburg – Austria Wien

20h00 U19 England – Norwegen, EUROSPORT live

21h20 MLB Phillies – San Diego, PREMIERE live + unverschlüsselt

1h00 CFL Hamilton – BC, Week 5, NASN live
(Whl: So 19h)

Sonntag

10h00 Fußballturnier aus Südkorea, das Finale: Lyon – Tottenham, EUROSPORT live

10h00 GP2 vom Hockenheimring, PREMIERE live
(EUROSPORT als Aufzeichnung ab 12h)

11h20 Porsche Supercup vom Hockenheimring, PREMIERE live

13h15 MotoGP aus Donington Park, EUROSPORT live
125er ab 13h15, 250er ab 14h30, MotoGP ab 16h

13h30 Tour 18te Etappe, ZDF
(EUROSPORT nur als halbstündige Aufzeichnung ab 17h30)

14h00 F1 vom Hockenheimring
(PREMIERE-Vorberichte ab 12h25)

19h10 Fußball Österreich SV Ried – Red Bull Salzburg, Spieltag 3, PREMIERE live

22h00 MLB LA Angels – NY Yankees, NASN live

24h00 – 2h00 Schwimm-WM aus Montreal, ZDF + EUROSPORT live

2h00 MLB ESPN Sunday Night St.Louis Cardinals – Chicago Cubs, PREMIERE live

Screensport am Donnerstag: Championsleague-Strömungen

Heute ist wieder nicht viel los. ZDF-Tag bei der Tour de France. Wer sich schon immer mal Baseball ansehen wollte (und das Kabel Deutschland Digital Home-Paket abonniert hat), bekommt heute um 18Uhr eine Live-Übertragung (NY Mets – San Diego, och joo….). Und schließlich gibt es bereits heute nacht die erste Partie des 5ten Spieltages in der CFL.

Die UEFA will ab 2006 Championsleague-Spiele verstärkt auch im Internet streamen um ein größeres Publikum zu erreichen.

BSkyB und ITV werden in Kürze ihren TV-Vertrag mit der UEFA verlängern. Bestandteil dieses Vertrages wird die von UEFA durchgedrückte Verpflichtung sein, die Spiele auch im Internet auszustrahlen. Dieser Passus soll in alle neuen CL-Fernseh-Verträge aufgenommen werden, meldet der Guardian.

Dieser Deal hat einige Konsequenzen. Zum einen dürfte er die Fernsehanstalten beruhigen, da es gleichzeitig ausschließt, das andere, konkurrierende Dienstleister sich einklinken und Fernsehzuschauer mit Internetstreams wegnehmen. Gleichzeitig müssen die Fernsehanstalten die adäquate Infrastruktur für die Ausstrahlung aufbauen. Das Streamen im Internet wird aller Voraussicht nach, gratis sein, aber jeweils auf die Heimatländer beschränkt sein. BSkyB und ITV-Streams würden also nur von britischen IP-Adressen aus erreichbar sein. Das Modell hat die BBC bereits bei Ausstrahlung von Audio-Streams für Olympia angewendet und die Tour de France verwendet derzeit dieses System, siehe z.B. tourstream.de.

Auf der anderen Seite dürfte der Deal die großen Vereine vergrätzen, die mit Online-Angeboten wie Live-Übertragungen evtl. auf zusätzliche Einnahmen gehofft haben. Die UEFA hat ihnen, nach Lage der Dinge, explizit die Live-Übertragung verboten und erlaubt nur nach Spielende das Anbieten von Zusammenfassungen.

Donnerstag

12h00 Fußball-Turnier aus Südkorea: Tottenham – Real Sociedad, EUROSPORT live

14h45 Tour, Etappe 18 189km Flachetappe, ZDF + EUROSPORT live

18h00 MLB NY Mets – San Diego, NASN live

1h30 CFL Ottawa – Edmonton, Week 5, NASN live
Ottawa hält sich überraschend gut mit 2-2 und bekommen nun mit den Eskimos einen richtigen Happen zuhause vorgesetzt. Letzte Woche hat Winnipeg gezeigt, wie man gegen Edmonton spielen kann: disziplinierte Defense, alleine: die Blue Bombers hatten nicht die Offense um mehr als 14 Punkte zu erzielen.

Wenn Ottawa etwas hat, dann nicht die Defense, sondern eine immer besser in Schwung kommende Offense. QB Kerry Joseph findet immer besser seine Anspielstationen, namentlich Yo Murphy und RB Ranek hatte letzte Woche seinen Durchbruch gegen ein allerdings eher schwächeres Team. Nach der Partie dürfte man in Ottawa endgültig wissen wo man steht.

5x Yankees

So, nun habe ich auch meinen Schwung an Yankees-Übertragungen komplettiert.

Von Donnerstag an gab es einer 4er-Serie gegen die Boston Red Sox und seit Montag eine 3er-Serie gegen die Texas Rangers, die heute nun zu Ende geht.

Es ist schon witzig wie sich quer durch die Spiele, trotz unterschiedlicher Pitcher, Aufstellungen u.ä. einige Grundthemen herauskristallisiert.

Red Sox – Yankees war eine Serie geprägt von einem Mindestmaß an Offensive und einem Pitcher einer Mannschaft, der irgendwann kollabierte.

In Spiel 1 war es ausgerechnet die viel diskutierte Einwechselung von Curt Schilling als Close der den Yankees die zwei Punkte zum 8:6-Sieg servierte.

In Spiel 2 zeigten sich die Pitcher der Yankees in allerschlechtester Form: Redding und May liessen schon bis zum 4ten Inning 10 Runs der Red Sox zu. Der Rest bis zur 1:17-Niederlage war Formsache. Diese verheerende Niederlage veranlasste das Management der Yankees zum schnellen Einkauf des bei den Marlins entlassenen Al Leiter. Leiter, eigentlich ein erfahrener und guter Pitcher, hatte in Florida einen absurd schwachen ERA.

In Spiel 3 startete Randy Johnson auf dem Mound. Das war keine ganz brilliante Vorstellung, aber solide und vorallem 10 Strike Outs. Dafür war es nun der Starting Pitcher der Red Sox der einen mittleren Nervenzusammenbruch hatte. Sehr früh wurde er in elendig lange At-Bats hineingezogen und im dritten Inning gab er dann 6 Runs ab. Er hat bis zu diesem Zeitpunkt (2tes Out, 3tes Inning) sage und schreibe 83 Pitches gehabt. Die Yankees schaukelten die 6:0-Führung zum 7:4-Sieg nach Hause. Während des Spiels wurde bestätigt, dass der Deal mit Al Leiter durchgeführt wurde. Und Leiter keine 24h später starten würde.

In Spiel 4 kam dann Al Leiter zum Zug. Und er legte eine Leistung hin, die schlichtweg verblüffend war. Ich möchte nicht wissen wieviele Marlins ihren Augen nicht getraut haben. Leiter spielte 6 Inning mit 102 Würfen, 8 Strike Outs und ließ nur einen Run zu.

Die Red Sox ließen Tim Wakefield komplett durchspielen. Während Leiter in 6 Innings 3 Hits zuließ, ließ Wakefield in 9 Innings nur 5 Hits zu. Hört sich nicht viel schlechter an, nur das was er durchließ waren drei Home Runs (und ein Double).

Bei den Yankees haben Giambi und Sheffield derzeit einen grandiosen Lauf, während in der Defense die Centerfielder-Position Ärger macht. Cabrera war anscheinend keine befriedigende Lösung und nun ist Bernie Williams wieder zurückgekehrt, der aber prompt in Spiel 1 gegen Texas mit einem Fehler quasi drei Punkte herschenkte. Auch 2nd Base-Mann Cano pflegt regelmäßig seine Aussetzer zu haben.

Zumindest in Spiel 1 gegen Texas war es nicht schlimm. Die Yankees gewannen 11:10 in einem wilden Spiel mit insgesamt 25 Hits. Der zurückgekehrte Kevin Brown hielt sich als Starting Pitcher so lalala. Vielleicht war das Spiel einfach zu wild.

Anders sah das Verhältnis Hits – Runs in Spiel zwei aus. 14 Hits aber nur drei Punkte. Wieder das Thema Pitcher. Wieder sind den Yankees die Pitcher ausgegangen, nachdem man in den Vortagen bereits tief in die Kiste für Reliefer und Closer greifen musste. Nach einer okayen Leistung von Mussina (4 Hits, 7 Strike-Outs) musste man auf unerfahrene Reliefer zurückgreifen und Franklin ließ im 8ten Inning zwei Punkte zum 2:1-Sieg der Rangers zu.

Wie dem auch sei. nach diesem Schwung an Spielen sind die Yankees den Red Sox endgültig auf die Pelle gerückt. Am Montag hatten sie sogar die Führung übernommen, da die Red Sox auch in Tampa Bay verloren. Gestern wurde der Spieß umgedreht und seitdem liegen die Red Sox wieder 1 Sieg vor den Yankees und 2 Siege vor den Orioles.

Daran wird sich heute nacht nicht viel ändern, da die Red Sox einen 9:4-Sieg bei den Devil Rays vorgelegt haben. Am Tag zuvor hat Curt Schilling übrigens seinen ersten Save gemacht. Ein Inning gepitcht, ein Strike Out, keine Hits, 9 Pitches.

Ich habe nun keine Spiele z.B. von den White Sox gesehen, aber die Red Sox und Yankees machen derzeit einen zu wackeligen Eindruck

Sport Shots: Pistons und Brown machen Klar Tisch

Bundesliga – Placente wechselt von Leverkusen nach Celta Vigo.

NBA – Das nun Monate währende Hin- und Her um Larry Brown und die Detroit Pistons hat ein Ende gefunden. Seit Monaten wird kolportiert, das Coach Larry Brown ein Auge auf andere Clubs wie die Cleveland Cavs oder NY Knicks geworfen hat. Von Brown auch immer nicht wirklich mit Verve dementiert.

Bei Sportsfrog gibt es interessante Spekulationen über die Hintergründe. GM Joe Dumars hatte sich mit den diversen Flirts von Larry Brown abgefunden und ihm war es mehr oder weniger Wurscht. Anders aber Besitzer Bill Davidson, ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann zu dessem Grundprinzip es eigentlich gehört, sich nicht in das Management der Teams einzumischen. Im Falle von Larry Brown ist ihm der Kragen geplatzt und er hat ein Meeting mit Dumars angesetzt.

Ergebnis: Larry Brown wurde am Montag abend gefeuert. Brown wird für die drei ausstehenden Vertragsjahre ausbezahlt.

Als möglicher Nachfolger wird immer wieder Flip Saunders genannt, der letzte Saison bei den T-Wolves entlassen wurde. Von Larry Brown wird nun erwartet, dass er in irgendeiner Funktion zu den Knicks gehen wird. Entweder als Trainer, oder wenn er sich zu ausgebrannt fühlt, als Berater.

Unterdessen haben die Sonics den McMillan-Assistenten Bob Weiss zum McMillan-Nachfolger ernannt.

Miami Heat Team President Pat Riley hat sich mit Coach Stan Van Gundy getroffen und ihm versichert, dass Van Gundy auch nächste Saison Coach ist und Riley keinerlei Ambitionen auf seinen Posten besitzt.

Im Laufe dieser Woche soll Michael Finley aus dem Roster der Mavericks gecuttet werden.

Radsport – Vinokourov hat angekündigt nach der Saison Team T-Mobile zu verlassen. Basso, an dem Discovery dran war, hat bei CSC verlängert.

F1 – Punktsieg Mosley. Nach Ferrari haben nun auch Jordan und Red Bull die Verlängerung des Concorde Agreement bis 2012 unterzeichnet. Unterdessen deutet Michelin an, dass man sich möglicherweise durch die schiere Zahl der Teams die man derzeit unter Vertrag hat (7) überfordert fühlt und evtl. Teams rausschmeissen wird.

CFL Week 4

Endlich habe ich den Schwung an CFL-Spielen vom Wochenende zu Ende gesehen.

Die Lage

Es war keine wirklich pralle Woche und die Liga bot auch kein reinrassiges Spitzenspiel. Das Wochenende schien eher durch nur langsam in Schwung kommende Spiele und knackigen Returns geprägt zu sein.

Im Osten war Montreal spielfrei. Hamilton kam aus seiner Bye-Week und versuchte vergeblich seinen ersten Sieg einzufahren. Die Tiger-Cats damit überraschend bei 0-3. Ottawa und Toronto pendelten sich mit einem Sieg bzw. Niederlage bei 2-2 ein, sind damit weder Fisch noch Fleisch.

Im Westen ist die Tabelle durch Siege und Niederlagen am Wochenende zweigeteilt worden. Mit positiver Bilanz BC (3-0), Edmonton (3-1) und Saskatchewan (3-1). Negativ sind Calgary (1-2) und Winnipeg (0-4).

Edmonton – Winnipeg 14:12

Die sieglosen Winnipeg Blue Bombers kriegen keine Offensiv-TDs gebacken und zeigen wieder frappierende Schwächen in ihren Special-Teams die zu lange Returns zulassen.

Dass die Blue Bombers überhaupt so lange mit den Edmonton Eskimos mithalten konnten, lag an ihrer Defense, die mit einem 4-Mann-Pass-Rush einen der wurfsichersten QB der Liga QB Ray aus dem Verkehr zogen. Ray wurde nicht übermäßig angegriffen, fand aber vorallem keine Anspielstationen.

BC – Toronto 30:22

Glücklicher Sieg des einzig weiterhin ungeschlagenen Teams.

Ottawa – Calgary 33:18

Klare Dominanz vom Liga-Sorgenkind. Je dominanter die Renegades aufspielten, je klarer sie die Uhr mit Laufspiel kontrollierten, desto mehr Fehler produzierte Calgary. RB Ranek hatte seinen Durchbruch. Vorallem das Zusammenspiel von QB Kerry Joseph mit WR Yo Murphy wusste zu gefallen.

Saskatchewan – Hamilton 32:13

Entgegengesetzter hätten beide Mannschaften nicht spielen können. Auf der einen Seite QB Nealon Greene, ein agiler QB dem die OL und seine Beweglichkeit zu viel Zeit und Raum verhilt. Dazu ein Laufspiel mit dem man auch mal binnen 2 Versuche 10yds überwinden kann.

Auf der anderen Seite der alternde QB Danny McManus, der ohne OL ziemlich nackt dasteht, der mangels Laufspiel (9yds!) nur noch auf lange BigPlays gehen kann und daher noch länger in der Pocket stehen muss und der zudem auch oft von seinen WRs im Stich gelassen wird, die nicht immer alls fangbare auch wirklich fangen. Die Hamilton Tiger-Cats haben eine Hop-oder-Top-Offense gespielt, alles oder nichts. Meistens nichts.

Die Hamilton Tiger-Cats waren letztes Jahr die Cinderella-Story. Nach einer 1-17-Saison spielte man 2004 mit neuem Besitzer und neuem Coach plötzlich 9-8-1. 2005 riecht es eher nach Elend. Das ganz große Problem ist das Laufspiel. RB Troy Davis räumte noch letztes Jahr alles ab. Diesmal ist er schlicht und ergreifend nicht existent.

Next

Auch die nächste Woche bleibt ohne ganz großen Knaller. Toronto hat spielfrei.

Ottawa – Edmonton (Do., 1h30 NASN live)
Winnipeg – Montreal (Fr., Sa 18h Aufzeichnung NASN)
Hamilton – BC (Sa., 1h NASN live)
Calgary – Saskatchewan (Sa.)

Fußball Shorts: Schmerzfrei auf Schalke

Bundesliga – Die Meldung des (letzten) Tages aus der Bundesliga ist der anstehende Abgang von Ailton bei Schalke, der aber spätestens seit Kuranyis Wechsel vom VfB an der Wand geschrieben stand. Ailton zieht es zu Besiktas und alles soll soweit eingetütet sein, nur noch einige Formalitäten fehlen.

Schade um den Verlust von Ailton in der Bundesliga. Der Wechsel vom Meister Bremen nach Schalke dürfte einer der überflüssigsten in der Geschichte der Liga gewesen sein.

Schalke ist nun etwas dünn in Sachen Stürmern besetzt (Kuranyi, Sand, Asamoah) nachdem Hanke nach Wolfsburg wechselte. Kommen soll nun Sören Larsen, eine in Stockholm spielender Däne.

Bundesliga – Schmerzfreier Assauer. In Sachen Mittagsspiele habe ich noch nicht derart schmerzfreite Aussagen gehört, wie die von Rudi Assauer im KICKER-Interview:

Assauer: […] Sportlich wäre es kein Problem, um 11 Uhr zu spielen. Letztlich muss man die Mehreinnahmen dem gegenüberstellen, was man an Zuschauer-Einnahmen verliert.

kicker: Bekäme Schalke samstags um 11 Uhr die Arena nicht voll?

Assauer: Doch. Zu 100 Prozent. Für Schalke wäre das kein Problem. Auch sonntags um 11. Das wäre für unsere Fans sogar besser als die Spiele um 17.30 Uhr, weil die Heimreise einfacher ist, wenn sie am Montag arbeiten müssen.

kicker: Sie glauben also, der deutsche Fan würde das mitmachen?

Assauer: Der deutsche Fan kann sich nicht beschweren, weil wir von allen Top-Ligen die günstigsten Eintrittspreise haben […]

Bis zu Assauers Aussagen hätte ich Stein und Bein geschworen, dass von allen Optionen für den nächsten Fernsehvertrag, die Option “Mittagsspiele” die unwahrscheinlichste ist. Nach den Aussagen von Assauer bin ich mir da nicht mehr so sicher. Interessant ist übrigens der konkrete “11h”-Termin der genannt worden ist (er wurde vom KICKER-Fragesteller in den Raum gestellt, Assauer griff nur diese Zeit auf). Bislang hatte ich unter “Mittagsspiele” irgendwas um 13h verstanden, aber 11h, sei es am Sonntag oder Samstag, ist noch eine Spur härter. Aber möglicherweise marketingtechnisch die einzige Möglichkeit um einen Fuß auf den asiatischen Markt zu bekommen, denn die Premier-League dürfte den Samstag-13h30-Termin (13h15, 13h45) in fester Hand haben.

Assauer liefert übrigens auch noch ein weiteren Zitatehappen. Al-Qaeda ist nämlich Schuld, dass die Knappen noch nicht zur europäischen Fußball-Großmacht aufgestiegen sind: “2001 sind wir [aus der Championsleague] ausgeschieden, weil wir am Tag der Attentate von New York ein Heimspiel austragen mussten.“. Und die Griechen von Panathinaikos Athen die damals am ersten(!) CL-Spieltag zu Gast waren (2:0-Sieg Athen), haben im Hotel Gyros geschnitzt als die Meldungen im Fernsehen liefen, oder was…

Bundesliga – Erster Auftritt von Tomasson beim VfB Stuttgart, garniert mit einer, laut WELT, interessanten Ansprache von Dieter Hundt, Aufsichtsratsvorsitzender beim VfB und so etwas wie Gegenpol von VfB-Präsident Staudt.

Hundt soll demnach gesagt haben, dass der VfB die Marke “Junge Wilde” beibehalten müsse und Trapattoni auch daran gemessen wird, wie es ihm gelingen wird, junge Spieler an die Mannschaft heranzuführen.

Es fallen mir derzeit nicht sehr viele interessante Stories für die nächste Bundesliga-Saison ein, aber neben dem HSV und Thomas Doll, kann am meisten über die Trap-Ära beim VfB spekuliert werden. Trapattoni hat nicht wirklich den Ruf ein Talenteförderer zu sein. Auf Anregung eines Kommentars von “wr” habe ich mir mal den Bayern-Kader aus den beiden Trapattoni-Amtsperioden angesehen (94/95, 96-98). Also wirklich den Begriff “Entdecker” würde ich ihm nur bei Hamann, Kuffour anheften wollen, wobei Kuffour nach seinen ersten neun Spielen unter Trap ein Jahr lang nach Nürnberg ging. Es war im übrigen auch Trap der Babbel seinerzeit vom HSV zurückholen liessen. Wenn ich mich richtig erinnere, war Babbel seinerzeit nur ausgeliehen, aber der HSV hatte damals alle Hebel in Bewegung gesetzt um Babbel zu kaufen. Also: drei Spielzeiten bei den Bayern aus denen zwei (oder zweieinhalb) Spieler hervorgegangen sind. Trap und die Jugendarbeit, das überzeugt mich noch nicht.

Randnotiz: Daniel Bierofka fällt nach Foul monatelang aus.

Champions League – Liverpool gewann das Rückspiel der CL-Quali ebenfalls 3:0 gegen Llansantffraif/WAL. Neben Liverpool haben sich gestern auch Kaunas und Tiflis durchsetzen können.

Premier League – Nach Shaun Wright-Phillips ist Chelsea doch wieder an Michael Essien von Olympique Lyon dran. Gerüchten zufolge soll Lyon intern Essien schon aufgegeben haben und es wäre nur noch eine Frage des Geldes.

Ashley Cole hat dieser Tage seinen Vertrag bei Arsenal verlängert. Etwas überraschend nach all dem Boohay in der letzten Saison, das eigentlich nicht wirklich von einem vertrauensvollen Verhältnis zwischen Arsenal, Wenger und Cole zeugte.

Nicolas Anelka ist so etwas wie ein Jojo auf zwei Beinen. Kaum ein Verein bei dem er länger als 12-18 Monate bleibt. Nach sechs Monaten bei Fenerbahce scheint es Anelka nun nach Newcastle zu ziehen. Anelka ist dabei nur ein Spieler auf der längeren Einkaufsliste von Newcastle die auch Viduka und Boa Morte enthalten soll.

FIFA – Surprise hollandaise. Laut Reuters soll PSV-Coach Gus Hiddink kurz vor dem Abgang stehen. Der australische Verbandschef sagte gegenüber Reuters dass ein Vertrag mit Hiddink als Nationaltrainer quasi fertig ist und in den nächsten Tagen unterzeichnet wird. Praktischerweise ist Hiddink mit seinem PSV gerade in Asien wo er im Peace-Cup in Südkorea spielt.