In die Reuse: Pflaume, du! – Selber!

Hiermit erkläre ich die Serie Phoenix – Dallas zum Spektakel der Handelsklasse 1A, die mit den extragroßen Kartoffeln.

Im Nachklapp der Niederlage in Spiel 1 fingen Nowitzki und Center Erick Dampier an, sich gegenseitig anzupflaumen. Nowitzki vor laufenden Fernsehkameras: Dampier war zu langsam, Dampier zieht zu schnell Fouls, Dampier wurde von Stoudamire 0:40Pkt abgeschlachtet und mit der Center-Position ist schon in den ganzen Playoffs nix los. Dampier am Tag danach: Mit niemandem war viel los und dass die Bemerkung ausgerechnet von Nowitzki kommt, ist idiotisch. Wenn wir darüber diskutieren wollen, dann hinter geschlossenen Türen und nicht vor den Kameras. Wir werden unsere Probleme korrigieren und sowas wie gestern werde ich nicht noch einmal geschehen lassen.

Na bitte, da haben wir doch neben der Busenfreundschaft von Nash und Nowitzki noch eine weitere Storyline für die Serie.

Eine, seit wenigen Minuten, offene Serie. Phoenix – Dallas 106:108, Serie 1-1.

Dallas hatte einen guten Start und kam mit 12 Punkten Vorsprung aus dem 1ten Viertel. Eine fünfeinhalb Minuten währende Zeit der Punktelosigkeit kur vor und nach der Halbzeit brachte Phoenix wieder heran und fortan sollten sich die Suns und die Mavs mit wechselnden Führungen um die Spitzenposition balgen.

Gegen Ende des Spiels waren es immer wieder die Mavs die mit 2-4 Punkten in Führung gingen, die Suns konnten aber nachziehenund Steve Nash glich 27 Sekunden vor Schluß zum 106:106 aus. Nach einer Auszeit von Dallas nahm Nowitzki sechs Sekunden vor Schluß einen Fadeaway Jumper aus knapp 5m zum Sieg. Phoenix setzte bei auslaufender Spielzeit noch zu einem Dreier an, der aber vom Ring zurücksprang.

Nowitzki oder Dampier? Die Frage ist ein sowohl als auch. Einerseits blieb Nowitzki heute etwas unter Schnitt (23 Punkte, 12 Rebs, 2 Blocks), andererseits bot Dampier augenscheinlich heute eine effektivere Leistung: 15Punkte, 12 Rebs.

Stoudamire scheint, ähnlich wie T-Mac in Houston, nicht aufzuhalten zu sein: 30Pkt, 16Rebs(!). Möglicherweise konzentriert man sich darauf die Akteure neben Stoudamire aus dem Verkehr zu ziehen, was aber heute nicht so richtig gelungen ist: Shawn Marion: 23Pkt, 15 Rebs, 6Blocks, Steve Nash: 23Pkt, 13 Assists.

Wenn Dallas gegen diesen Punkteregen mithalten konnte, dann wegen dem “alten Mann” Michael Finley der für 31 Punkte einschenkte, 5 von 6 Dreier.

Bei einem Zwei-Punkte-Sieg lohnt es sich gar nicht den Kopf zu zerbrechen was geklappt hat und was nicht geklappt hat, denn bei so einem engen Spiel reicht das kleinste Detail um das SPiel zu kippen. Zum Beispiel Nashs schlechte Dreier-Bilanz (0 von 5) oder die schlechte Freiwurfbilanz von Dallas und Nowitzki. Der Diggler ist normalerweise ein sicherer Schütze (86%), heute mal wieder nur 6 von 9. Dampier 1 von 4, Howard 0 von 2.

Auf den anderen Planken in den USA konnten auch die Indiana Pacers die Serie ausgleichen. Sie gewannen in Detroit 92:83. Nachdem die Pacers im ersten Viertel überrollt wurden, brauchten sie zwei Viertel um die Pistons einzuholen und legten im vierten Viertel (24:14) den Grundstein zur Führung und zum Sieg.

Moin! Heranrobben

Aus der Serie “Kann mir jemand mal Duisburg erklären” heute:
Interview der FR mit Norbert Meier
Portrait der Feierlichkeiten des MSVs in der FAZ.

Gestern gab es eine wohl recht ernüchternde Niederlage von ManU gegen ein launiges Chelsea: 1:3 auf eigenem Grund. Der Guardian wittert vor allem bei ManU Götterdämmerung.

In die Reuse

In den Serien Miami – Washington und San Antonio – Seattle fand heute nacht Spiel 2 stand und es gab zwei recht ungefährdete Favoritensiege (108:102 bzw. 108:91). Beide Serien stehen bei 2-0.

Washington konnte anders als am Sonntag nicht nur eine Halbzeit lang mithalten. man wurde von den Heats die meiste Zeit auf zirka 10 Punkte Abstand gehalten, aber eben nicht mehr. Einen Einbruch zur zweiten Halbzeit gab es diesmal nicht. Damit hat die Serie immer noch das Potential enger zu werden als gemeinhin geglaubt, aber ich werde das Gefühl nicht los, das die Heats noch gar nicht so richtig losgelegt haben. Spiel 3 wird zeigen ob die Serie ein schnelles Ende finden wird.

Auf der einen Seite Jamison und Arenas mit 32 bzw. 28 Punkten, auf der anderen Seite Wade und Jones mit 31 und 21 Punkten. O’Neal mit 16 Punkten.

Dass das Spiel so eng war, überrascht anhand der Zahlen, denn viel Gegenwehr haben die Wizards nicht geleistet: 57,6% Shooting Pct. für Miami. Dass die Führung nicht deutlicher wurde, lag an der miserablen Freiwurf-Ausbeute (22 von 40, 55%). Ein “normales” Team hätte alleine darüber noch mal 10 Punkte draufgelegt. Nein, es liegt nicht nur an Shaq (4 von 8). Vorallem Dwayne Wade, Mann des Tages, hat viel versiebt (11 von 19).

Auch Seattle spielte etwas besser in Spiel 2, produzierte immerhin 10 Punkte mehr als am Sonntag (91 statt 81), kam aber nicht wirklich in Schlagweite. Die Leistung der Spurs liest sich auch etwas lasch, ruhte vorallem auf den Schultern von Ginobili (28Pkt), Duncan (25Pkt) und Parker (22Pkt). Wenn’s reicht…

Kurz und Schmerzlos

Dem Pferderennsport in England droht ähnliches wie in Deutschland, wenn auch mit einigen Jahren Verzögerung: das Verschwinden aus dem Free-TV und damit auch aus dem öffentlichen Bewusstsein. Der bisherige Broadcaster Channel 4 will für seine Übertragungen 8 Millionen Pfund. Der Pferderennsportverband und die Buchmacher sind empört, wittern einen Präzedenzfall und wollen das “Angebot” von C4 ausschlagen. Mehr beim Guardian.

Screensport am Mittwoch: Popo-Werbung

Ähnlich wie gestern, gibt es eine wohlklingende Übertragung – Arsenal gegen Everton – bei der es aber nicht mehr um sehr viel geht. Everton braucht einen Punkt aus zwei Partien um Liverpool auch die mathematisch letzte Möglichkeit auf Platz vier zu rauben (BTW: Chelsea hat gestern in Old Trafford 3:1 gewonnen und das Spiel weitgehend dominiert).

Bereits davor gibt Bundesliga-Spiele aus Österreich. Der österreichsiche Fußball dient PREMIERE als Lückenfüller wenn hierzulande der Ball ruht. Nur dann rutschen die Ausstrahlungszeiten in Deutschland von Sonntag acht Uhr morgens auf irgendwann in die Prime-Time. Daher ist jetzt wieder eine der eher seltenen Gelegenheiten zu beobachten, was passiert wenn eine Liga die Werbeflächen auf Spieler-Körper völlig für Sponsoren freigibt.

Rein von der Tabellensituation ist 4-5 Spiele vor Saisonende noch einiges offen. Rapid rennt vorneweg, Grazer AK und Austria folgen mit 5 bzw. 7 Punkten Rückstand und Pasching hat noch UEFA-Cup-Ambitionen. Damit geht es also für drei der vier Mannschaften am Mittwoch abend noch um was.

Mittwoch

10h30 MLB Arizona – Washington, NASN

14h00 MLB Cincinnati – San Diego, NASN

15h00 Giro d’Italia, Etappe 4, EUROSPORT live

19h00 MLB ESPN Weekday Game: NY Yankees – Seattle, NASN live

19h15 Österreich: Bundesliga-Nachholspiele, Konferenz, PREMIERE live
Austria – Pasching, Mödling – Rapid

20h00 U17-EM Halbfinale 2: Italien – Holland, EUROSPORT live

21h00 Premier League Arsenal – Everton, PREMIERE live
(Kommentator: Roland Evers)

21h30 MLB LA Angels – Cleveland, NASN

22h00 Feature The Season: “Bluegrass Basketball”, Teil 2, ESPN Classic
Ich habe letzte Woche Teil 1 gesehen. Nun ja, es war einerseits eine nicht sehr tiefgehende Aneinandereihung von Bildern aus dem Inneren von Highschool-Mannschaften in Kentucky. Auf der anderen Seite ist es für mich immer noch Einblick in eine fremde Welt. Kentucky einerseits, das Coaching von Highschool-Mannschaften andererseits, das in den USA so wenig mit dem hochfahrenden deutschen Konzepten der Geschmacksrichtung Berti Vogts, sondern mehr mit Drill und Bibel zu tun hat.

23h00 Feature The Life mit Allen Iverson und Marcus Camby, ESPN Classic

1h00 MLB Florida – Houston, NASN live

Rapoldergeist in Köln

Heute trat Uwe Rapolder, trainierender Angestellter von Arminia Bielefeld vor der Presse und verkündete seinen Wechsel zum 1.FC Köln als Nachfolger von Huub Stevens. Man ist vorsichtig in Köln und hat nur einen 1-Jahres-Vertrag mit zusätzlicher einjähriger Option gemacht. Dann hatte ja Rapolders öffentliches Bewerbungsinterview in der FR Erfolg.

Hmmm. Dem Rapolder hänge ich immer noch seine menschlich desaströse Zeit aus Mannheim nach. Nun gut, Menschen sind lernfähig. Ich bin gespannt wie er sich im medialen Fegefeuer in Köln macht, wo man nicht unbedingt die Geduld für Konzeptfußball hat.

Moin! Sympathieheischend.

Glückwunsch nach Duisburg. Gestern wurde der Aufstieg mit einem 0:1 in Frankfurt geschafft. Na ja, mein Unverständnis wie es Duisburg soweit bringen konnte, habe ich ja bereits vor sechs Wochen geschildert. Ich erwarte von Duisburg eine ziemlich öde, defensive Bundesliga-Saison. Sollte dieses nicht eintreten, werde ich vorbehaltlos meinen Hut vor Norbert Meier ziehen.

Verstehe ich Duisburgs Erfolg fußballerisch nicht, so verzage ich am Phänomen “1.FC Köln“, der für mich aussieht, wie jeder mittelmäßiger Verein und nicht mehr Charisma versprüht als Eintracht Frankfurt. Die Behauptungen dass der 1.FC Köln etwas besonderes sei, klingen für mich genauso egozentrisch wie der Berliner und seiner Prahlerei von der “Berliner Schnauze”, einer vermeidlichen Schlagfertigkeit die sich niemandem erschließt.

Nein, keine Vorwürfe an Köln, viele intelligente und rationale Menschen fühlen sich vom 1. FC Köln angezogen oder geben in aller Schnelle Bücher heraus. Ich sage nur: ich verstehe es nicht, es erschließt sich mir nicht.

Lesematerial zum Thema Köln bietet ein Interview der FAZ mit Wolfgang Overath, bei dem man als Außenstehender den Eindruck hat, dass er mit Handauflegen als mit Kompetenz agiert. Surfguard hat in seinem Blog entsprechende Anmerkungen gemacht.

Noch’n Borusse

Die WELT bringt ein Interview mit Horst Köppel, dem vielleicht-nicht-so-Interims-Trainer von Gladbach. Gladbachs Spiel ist derzeit nicht weltbewegend, aber Köppel ist erstmal nicht für Visionen da, sondern um den Absturz zu bremsen. Mission accomplished, jetzt kann dann auch etwas weiter blickend gearbeitet werden.

Köppel hat in dem Interview den Druck auf das Präsidium verstärkt in dem er klar sagt, dass er nicht mehr zurück zu den Gladbacher Amateuren geht.

Das wäre ein Teufelskreis. Wenn es mit einem neuen Trainer wieder nicht läuft, dann schreit doch gleich alles nach mir. So kann ja keiner hier in Ruhe arbeiten […]

[Eigentlich] hat das Präsidium ja gar keine andere Wahl, als mich zu nehmen, wenn es sich bei der Mannschaft und bei den Fans umhört. Ich sage das in aller Bescheidenheit. Natürlich hat das Präsidium auch die Wahl, einen anderen zu nehmen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es sich gegen mich entscheidet.

Das vielleicht größte Problem für Köppel ist Peter Pander. Nicht weil Pander etwas gegen ihn hätte, aber weil Pander erst frisch als Manager installiert ist und sich kein Präsidium erlauben kann, seine Autorität anzukratzen und Pander als Mann von außerhalb unempfindlich für klubinterne Sentimentalitäten ist.

Trotzdem könnte Köppel und Pander gut gehen. Es ist bekannt das Pander mit Erik Gerets gut kann und ein Köppel scheint mir menschlich nicht weit von Gerets zu liegen. Es läuft also alles auf eine Liason heraus.

Kann mal jemand für mich …

Das Online-Meinungsportal “Sozioland” hat eine Umfrage über die beliebtesten und verhaßtesten Bundesligavereine gemacht. Wer will, kann ja an meiner Statt das 280 Seiten (sic!) starke PDF auswerten.

Sympathiesieger sind Mainz, Freiburg und Stuttgart. Darf ich behaupten dass das Auftauchen von Stuttgart noch vor Gladbach oder Werder mich überrascht? Keine Ahnung wann die Umfrage getätigt worden ist (“Saison 2004/2005”) und ob der VfB noch von den Magath-Youngstern profitierte.

Am anderen Ende der Skala sind Dortmund, Lautern und Wolfsburg, die von den wenisgten Leuten für sympatisch gehalten werden.

Wird ausdrücklich nach Antipathien gefragt, sind hier die “Budget-Top-3” ganz weit oben: Bayern, Dortmund und Schalke, während Freiburg, Mainz und Hannover kaum negative Gefühle in Wallung bringen.

Interessant ist die Aufschlüsselung der Werte nach Fans. So offenbaren sich Fanfreundschaften zwischen Bayern, Stuttgart, Bochum und Mainz oder dem HSV, Bielefeld und Dortmund, während die Bielefelder nicht so mit den Westfalen-Rivalen können. Leben is’ halt komplex.

Den Link zum PDF gibt es gaaaaaanz unten auf einen entsprechenden Artikel bei Torfabrik.de.

Die Resultate dieser Umfrage gehen übrigens nicht ganz konform mit den Ergebnissen einer Studie vom Vermarkter Sportfive (jenem Vermarkter dessen Homepage als Titel “Untitled” trägt und der seit November letzten Jahres sein Pressearchiv nicht aktualisiert hat). Demnach sind 6-13jährige Kinder vorallem Anhänger von Bayern, Dortmund, Schalke, Bremen, Stuttgart und dem HSV.

Kaufen

Wie war das? Der HSV braucht vorallem zwei Außenverteidiger und einen defensiven Mittelfeldmann, gell? Folgerichtig (hüstel) befindet sich der HSV derzeit in engem Kontakt mit dem Holländer Van der Vaart, der ablösefrei kommen könnte, aber irgendwie eine Nummer zu groß für den HSV erscheint (Abendblatt, Welt). Und wenn dass nicht klappen sollte, will der HSV angeblich mit einem anderen “Außenverteidiger der Extraklasse” verhandeln: D’Alessandro in Wolfsburg.

Titeln

Am Wochenende holte sich Olympique Lyon drei Spieltage vor Saisonschluß den französischen Titel. Nach einem 2:1 gegen die Korsen von Ajaccio hat man 11 Punkte Vorsprung auf Lille. Der vierte Titel in Folge (siehe Artikel in der NZZ).

Nach dem anfänglich viel Geld von Nöten war, um sich an die Meistertitel ranzurobben, dürfte Lyon spätestens seit diesem Jahr, mit dem weiten Fortkommen in der Championsleague und dem neuen TV-Vertrag in Frankreich einen sich selbst erhaltenden Geldkreislauf geschaffen haben, der Lyon auf Jahre hinaus zum Top-Anwärter in Frankreich macht.

Das größte Problem von Lyon dürfte der Abgang von Trainer Paul LeGuen sein. Die Beweggründe scheinen ähnlich zu sein, wie der Abgang von Co Adriaanse in Alkmaar: drei Jahre sind genug, dann sollte man gehen ehe man sich beim Klub verbraucht.

LeGuen hat nach eigener Auskunft seine Entscheidung vor zwei Wochen, nach dem Spiel gegen Auxerre gefällt. Er weiß noch nicht was er nach Lyon machen will, aber er will weiterhin Trainer bleiben und ist vorallem an Jobs im Ausland interessiert, während er zu Angeboten vom darniederliegenden PSG bereits kategorisch “Nein” gesagt hat.

There goes the season

Schlimmer als die Niederlage in Düsseldorf bei Rhein Fire, dürften Verletzungen die WorldBowl-Ambitionen der Hamburg Sea Devils dämpfen. Nach Bryant hat sich nun mit Scott McCready der zweite Spitzenreceiver eine Verletzung zugezogen, die das Saisonaus bedeutet. Plus Center Vandermade. Wer gesehen hat, wie harmlos die Sea Devils gegen Köln und in Düsseldorf gespielt haben, ahnt dass dieses das Ende der Saison bedeutet. Immerhin verlor Amsterdam, so dass Hamburg mit 3-3 immer noch nur ein Spiel hinter der Spitze (Amsterdam, Berlin, Köln) liegt.

Zuschauerwatch: Köln mit 9.485 Zuschauer eher unter den Erwartungen, Amsterdam mit 13.227 eher drüber, Düsseldorf mit 18.632 eher lau.

In die Reuse: Spiel 1

In die Reuse

Heute nacht gewann Detroit klar sein Heimspiel gegen Indiana 96:81 (ein ansonsten unaufgeregtes Spiel) und Phoenix seins gegen die Mavericks 127:102. Nachzutragen ist der nicht minder deutliche Heimsieg der Spurs gegen Seattle 103:81

Viermal Spiel 1, viermal deutliche Siege von minimum 15 Punkten.

Die Phoenix – Dallas-Serie scheint zum versprochenen Highscoring-Spektakel zu werden, 229 Punkte im ersten Spiel. Allerdings muss Mavs-Coach Avery Johnson wieder seine Lernfähigkeit wie gegen Houston unter Beweis stellen, denn Phoenix schlug eine Schneise der Verwüstung durch die Mavericks. Stoudamire wurde nicht gedoppelt, spielte Dampier in Grund und Boden und versenkte 40 Punkte, 16 Rebounds. Die Suns mit drei Spielern über 20 Punkten: Marion 23Pkt, Johnson 25Pkt und einer exzellenten Dreierquote: 12 von 22 (54%).

Auf Dallas Seite Nowitzki mit 28Punkten, 13 Rebs, aber das war es dann auch schon mit herausragenden Spielern. Auffällig wieder die laue Freiwurf-Quote: man ging nur 12 mal an die Linie. Entweder haben die Mavs wieder nicht den Korb gesucht oder Phoenix bemüht sich noch nicht einmal so etwas wie Defense vorzutäuschen, weil sie vorne eh notfalls 150 Punkte machen…

Wenn Dallas nicht wieder zur Intensität der Houston-Serie zurückfindet, ist die Serie verdammt schnell abgefrühstückt.

Screensport: lauer Dienstag

Bis vor kurzem wäre es ein absoluter Leckerschmecker gewesen, seit dem Wochenende darf man sich fragen wieviel Herzblut ManU und Chelsea in das heutige Aufeinandtreffen legen werden. Mit zwei Spielen noch zu spielen, tut sich bei beiden Mannschaften nix mehr aus genetisch bedingte Aversionen füreinander.

Chelsea ist als Meister so etwas von durch und seit dem Unentschieden von ManU gegen den Tabellenletzten West Brom am Wochenende (1:1) geht nach oben hin gegen Arsenal auch nix mehr, sofern man jetzt nicht zweimal mit 7 Toren Unterschied gewinnt und Arsenal zweimal verliert. ManU wird in die CL-Quali müssen.

Am Mittwoch gibt es übrigens Arsenal – Everton. Und wer sich mit Konservenware anfreunden kann: ESPN Classic bringt heute um 20h das FA-Cup Finale von 1998 Arsenal – Newcastle, anschließend um 22h das F92er Freundschaftsspiel (sic!) England – Frankreich in voller Länge. Ja, so tief muss ich graben um heute was interessantes zu finden.

Wo wir schon beim Jammern sind: heute nacht bringt PREMIERE Spiel 2 von Miami – Washington. Wenn PREMIERE wirklich nur x Spiele pro Woche zeigen darf, muss es dann heute wirklich zum zweiten Mal Miami – Washington sein?

Dienstag

10h00 MLB SF Giants – Washington, NASN

15h00 Giro d’Italia, Etappe 3, EUROSPORT live

20h00 MLB Arizona – Washington, NASN

20h00 FA-Cup 1998 Arsenal – Newcastle, ESPN Classic

21h00 Premier League ManU – Chelsea, PREMIERE live

22h00 92er-Freundschaftsländerspiel England – Frankreich, ESPN Classic

1h00 NBA Miami Heat – Washington Wizards, PREMIERE live

1h00 MLB Cincinnati – San Diego, NASN

Nabend!

Und was ham’wa für Sport in den letzten Tagen gesehen?

Ein dröge beginnendes Formel 1-Rennen in Barcelona, dessen Highlights ich dann nur noch im Ticker mitbekommen habe, weil ich längst zu Milan – Juve geschaltet habe. Highlights in Form von qualmenden Motoren und platten Reifen. Viel wurde über das Rennen von Barcelona im Vorfelde spekuliert, den neuen Asphaltbelag, der da offensichtlich seinen Tribut forderte, hatte keiner auf der Rechnung. Der Lap-Chart auf formula1.com entnehme ich sage und schreibe zwei Überholmanöver abseits der Startphase.

Schon kurios: die neuen Regeln haben bewirkt, dass die Startformationen und WM-Stände bunter durcheinandergemischt sind, die Zeiten enger beieinanderliegen. Nur die Rennen sind genauso öd wie vorher, der neue Nescafe XPress-Werbesport mit Räikkönen liegt ungefähr auf dem gleichen Niveau wie derzeit die F1. Im Gegenteil, tendenziell noch öder, weil sich im ersten Renndrittel zur Reifenschonung nix tut und der Freitag ist eh schon klinisch tot.

Apropos klinisch tot… Milan – Juve. Tja, das war ein europäisches Spitzenduell im Stile der Neunziger Jahre. Gepflegten Stiefel runterspielen, dann und wann das Tempo anziehen und die eine Chance die man hat (dank gegnerischem Fehler), bringt man eiskalt im Tor unter. So hat Juve gespielt und zumindest eine Halbzeit lang auch Milan.

In der zweiten Halbzeit mühte sich Milan redlich, wirkte aber in seinen Bemühungen naiv. Naiv wie – Überleitung der Güteklasse 1A – der HSV. Ähnlich wie in Wolfsburg kann man dem HSV gegen Gladbach nicht unterstellen das er nix versucht hätte. Aber jeeeeez, war das flau. Takahara und Mpenza ist dabei nur begrenzt ein Vorwurf zu machen, denn was Jarolim, Beinlich und Barbarez an Vorlagen gab, war erbärmlich. Was macht eigentlich der Jarolim da vorne? Beschäftigungstherapie? Daddeln bis der Arzt kommt?

Die lähmende Langeweile macht sich unterdessen auch in der zweiten Liga breit. Vorbehaltlich irgendwelcher Entscheidungen am grünen Tisch, sind oben Duisburg und Köln durch und unten Erfurt und Oberhausen weg. Muss nur noch der dritte Platz unter Frankfurt, 1860 und Fürth (Na ja, vielleicht auch Aachen) ausgewürfelt werden und die letzten beiden Abstiegsplätze unter RWE, Ahlen und dem KSC.

Schließlich noch die NBA, Spiel 1 Miami Heat vs. Washington Wizards, 105:86. Die Partie war überraschend eng. Zur Halbzeit war es noch 49:47 und erst um dritten Viertel brachen die Wizards langsam aber deutlich weg. Hmmm. War das Überlegenheit der Heats oder Müdigkeit der Wizards, die Freitag abends noch gegen Chicago ein enges Spiel 7 hatten und nun runter nach Miami zu einem Sonntag nachmittags-Spiel fliegen mussten? Die Serie könnte enger werden als ich dachte.

In die Reuse: dort wo der Hammer hing

Spiel 7: Dallas Mavericks – Houston Rockets 116:76. So eng wie die Serie war, lag es nahe dass die Serie in ein Spiel 7 gipfeln würde. Aber ein derartiges Ende? 40 Punkte Vorsprung für die Mavs?

Das Spiel war mit Spiel 6 zu vergleichen, wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen: die Niederlage war nicht Folge eines plötzlichen Kollapses der Rocktes, sondern Folge eines durchgängig schwachen Spiels. Aber im Gegensatz zu Spiel 6, wirkte sich die schwach Leistung konstant auch im Score aus. Alle Viertel wurden von den Mavs gewonnen: das erste mit 12 Punkten Vorsprung, das zweite mit 3 Punkten, das dritte mit 13 und das vierte mit 12 Punkten. Am Ende des Tages kamen 40 Punkte Vorsprung raus, der wohl höchste Sieg in einem Spiel 7 seit Menschengedenken.

Die Mavs schraubten konsequent an den Schwächen aus Spiel 6. Sie zogen bewusst unterm Korb rein und provozierten so Freiwürfe, während die Rockets dieses eben nicht taten. Früh und schnell gab es verheerenden Flurschaden vorallem bei den “langen” Jungs der Rockets. Yao Ming, Padgett und Bowen kamen schnell unter Foulbelastung. Dazu enorm hohe Trefferquote in der ersten Hälfte, viele Dreier die saßen, gutes Passing, absolute Dominanz bei den Rebounds vorne und hinten.

Während die Mavs punkteten, kamen die Rockets nie in Tritt. Tracy McGrady war vorne ein Alleinunterhalter.

Das Spiel war früh im dritten Viertel entschieden. Die Mavs drohten zur Halbzeit mit weit über 20 Punkten zu führen und ließen es in den letzten vier Minuten soft angehen und auch zu Beginn des dritten Viertels schien die Luft, die Intensität bei den Mavs draussen zu sein. Die Rockets konnten zweimal zu Läufen ansetzen, an einem Punkt hatten die Rockets die Chance auf 12 Punkte zu verkürzen, doch der Dreier saß nicht und nach einem Fastbreak lagen die Rockets wieder 17 Punkte hinten und dass schien der Genickbruch zu sein. Später gab es zum Ende des 3ten Viertels hin, eine Hinausstellung von James nach zwei Technicals, als er sich beim Schiri über einen geblockten Dunk beschwerte. Danach ging es nur noch bergab.

Abseits von John Terry, kann man bei den Mavs keinen Spieler hervorheben, denn es war eine exzellente, geschlossene Mannschaftsvorstellung. Coach Johnson machte mit Armstrong einen guten Griff in die Reserve, sowohl vorne als auch hinten, sowie alle Bankspieler der Mavs überhaupt (29Punkte von der Bank).

Wenn jemand negativ abfiel, dann war es Dirk Nowitzki, der diesmal anfangs nur 1 von 8 hatte, sich auf 5 von 14 “verbesserte”. Immerhin räumte er hinten ab: 14 Rebs, 3 Blocks, 2 Steals.

Was die Rockets in Spiel 7 anboten war enttäuschend, wie auch am Gesicht von Van Gundy abzulesen war.

Für die Mavs geht es nun gegen Phoenix Suns und die wichtigste Story des Serie wird natürlich das Aufeinandertreffen von Nowitzki mit seinem Buddy und frisch gekürten MVP Steve Nash.

Bin gespannt ob die Mavs unter einem defensiv eingestellteren Trainer noch in einem Highscoring-Game mit den Suns mithalten können.

Indiana setzte sich in Spiel 7 in Boston mit 27 Punkten Vorsprung durch (97:70) und trifft damit auf Detroit. Ja, wieder Detroit – Indiana, angesichts der schlagkräftigen Auseinandersetzungen vor Monaten die zu diversen Sperren geführt haben, die wohl martialisch möglichste Serie.

Screensport

21h00 Zusammenfassung Dallas – Houston, Spiel 7, PREMIERE
21h30 Miami – Washington, Spiel 1, PREMIERE live

Veit – Calzaghe: 6x so lange

Ich war mir unsicher wo Mario Veit vor dem Kampf gegen Joe Calzaghe stand. Nach dem Veit sind wir schlauer: Veit ist nicht so schwach gewesen, dass sich von vornherein ein Kampf gegen Calzaghe verbat, aber von einem Weltmeister, und wenn es nur der Interims-Weltmeister der WBO ist, erwarte ich eine andere Einstellung, vorallem wenn man zuhause boxt.

Fritz Sdunek schien die nicht unclevere Taktik ausgegeben zu haben, den stürmischen Calzaghe sich erstmal müde kämpfen zu lassen und ab der 5ten, 6ten Runde die Punkte einzusacken.

Es sah für mich auch so aus, als würde Calzaghe nachlassen, mehr zu Alibi-Aktionen greifen, die Aktivität vortäuschen, aber keine wirkliche Schlagwirkung zeigen. Da kam nicht mehr viel aus der Schulter, sondern waren Innenhände oder von oben herabgeführt.

Während ich über die Schwäche der Schläge von Calzaghe sinnierte, lag Veit Ende 5te Runde plötzlich auf dem Boden. Kombination von Calzaghe, Veit in die Ecke gedrängt als eine Linke einschlug. Der Gong rettete Veit vor Schlimmeres.

Die Sechste begann erwartungsgemäß mit einem Sturmlauf von Calzaghe, bei dem Veit nicht wirklich zu wissen schien, was er tun sollte. Veit musste in die Knie gehen, wurde wieder angezählt. Im Hintergrund winkte Sdunek mit dem weißen Handtuch, drohte mit Aufgabe, Veit stand nochmal auf, der Ringrichter gab den Fight nochmal frei, doch nach 3 Sekunden weiteren Schlaghagel brach der Ringrichter den Kampf ab.

Das Ende hat mich überrascht, den ich fand es recht offensichtlich wie Calzaghe in die 6te Runde gehen würde, doch Veit wirkte völlig überfordert, als hätte man nicht damit gerechnet. Und sowohl Sduneks Androhung der Aufgabe, als auch der Abbruch durch den Ringrichter kam für mich zu früh. Ich bin gerne und häufig für frühe Abbrüche, aber in diesem Fall? Veit stand für mich nach dem zweiten Anzählen nicht dermaßen offen, dass ein Abbruch so schnell notwendig gewesen wäre…

Aber ohne Zweifel, Veit hat nicht eine Minute erahnen lassen, dass Sduneks Taktik aufgehen könnte, nicht einmal die Routine und Erfahrung von über 40 Profikämpfen ausgespielt. Das war gestern dürftig.