Screensport am Mittwoch: Halbe Kraft

Live-Sport der Marke “mal was anderes” gibt es heute vormittag auf EUROSPORT, wo man schon beim Tischtennis zugange ist.

Ansonsten konzentriert sich der Mainstream heute auf das zweite Championsleague-Halbfinale PSV gegen AC. Wen das Spiel hinreichend früh entschieden ist, kann man ja noch zu ESPN Classic zappen. ESPN Classic ist via digitaler Zusatzangebot der Kabelnetzbetreiber zu empfangen (Kabel Deutschland, Kabel BW, Ish, Primacom, United Television) und versendet alte Sportereignisse und Features. Das geht über Tennis, NHL, Fußball bis hin zu olympischen Spielen. Mitunter putzig anzusehen, z.B. die offiziellen Filme zu den Winterspielen von anno 1956 oder so.

PREMIERE lügt

Keine gute Woche für NBA-Fans in Deutschland. PREMIERE hat immer noch keinen Grund angegeben, warum sie kurzfristig den Stecker aus der Übertragung von Spiel 5 gezogen haben. Aber es gibt da draussen im weiten Internetz nicht eine Person die die Begründung “technische Problem” Ernst nimmt.

Die am häufigsten genannte und m.E. sinnigste Spekulation, ist die begrenzte Zahl von Übertragungen die PREMIERE verwenden darf. Hieß es früher noch, dass PREMIERE ein Kontigent von 30 oder so Playoffspielen habe, die sie nach Gusto einsetzen dürften, gibt es vielleicht im neuen Vertrag ein Limit von 3 Spielen pro Woche und man entschied sich lieber Übertragungen für Spiel 6 am Brückentag (Himmelfahrt) und zwei Übertragungen am Wochenende zu machen. Das erklärt aber nicht, warum PREMIERE die Absetzung von Spiel 5 nicht bekanntgegeben hat. Das Spiel stand bis in den Dienstag hinein noch in den beiden TV-Guides der PREMIERE Website und mit der Begründung “technische Probleme” fühlen sich die zahlenden Kunden schlichterdings verarscht.

Auch die Free-TV-NBA-Fans bekommen Kotzkrämpfe, denn das DSF hat aufgrund der Eishockey-Live-Übertragungen die NBA-Zusammenfassungen auf zielgruppengerechte 13 Uhr vorverlegt (statt 17h). Die Meute in den Foren von Sport.1 tobt.

Dem DSF (und auch PREMIERE) sei das Cluetrain-Manifesto ans Herz gelegt, um zu überlegen ob es langfristig Sinn macht, seine Kunden zum Bezahlvieh (oder Werbespot-Fressern) zu degradieren.

Mittwoch

15h00 MLB NY Mets – Philadelphia, Spiel 2, NASN
(Whl: Do 10h30)

19h00 MLB Atlanta – Florida, NASN live
(Whl: Do 14h)

20h45 Championsleague-Halbfinale 2 PSV Eindhoven – AC Milan, PREMIERE live
(mit Dieter Nickles, Klaus Allofs und Fritz von TuT)
Letzte Woche unterlag der PSV eher unglücklich gegen den AC 0:2. 2-3 Tore gegen die defensivstarken Mailänder zu schießen gehört zu den eher schwereren Aufgaben. In den letzten neun Spielen kassierte man vier Tore…

Die Schlüsselfrage wird lauten, wie locker wird es der AC Milan angehen lassen, denn am Sonntag kommt es am viertletzten Spieltag der Serie A zum Aufeinandertreffen der punktgleichen Spitzenreiter Milan und Juve.

22h00 – 23h00 Feature: The Season “Bluegrass Basketball”, Teil 1, ESPN Classic
(Whl Do 7h, 11h, 16h)
Hört sich interessant an: ESPNs Ashley Judd wirft einen Blick auf die Basketball-Programme der Colleges und High Schools Kentucky. Kentucky gilt als Basketball-fanatisch, hat aber selber kein Profiteam, geschweige denn eine Großstadt. Kentucky liegt an der Nahtstelle zwischen dem industriellen Norden (Ohio, Indiana) und dem Süden mit den Tabakkauern (Tennessee)

23h30 – 24h00 Feature: The Life “Ray Lewis”, ESPN Classic
(Whl Do 17h30)
Halbstündige Doku die den Alltag von Ray Lewis abseits des Football-Feldes zeigt. Ich habe vor ein paar Tagen reingezappt: man sieht Ray Lewis in trauter Familie etc… Bei mir entwickelt sich da immer Unbehagen, weil Ray Lewis einer der aggressivsten Football-Spieler ist und vor zwei Jahren auch im näheren Umfeld eines Mordes war (um den Ausdruck “Mitwisser” oder “Helfer” zu vermeiden).

1h00 MLB Wendesday Night Game Detroit – Boston Red Sox, NASN live
(Whl: Do 22h)

Qualitätsjournalismus

Mitunter bin ich immer noch verblüfft wie Nachrichten und Fakten beim Transport durch bezahlte, hauptberufliche Journalisten nach der Methode der Stillen Post sinnentstellend verzerrt werden.

In diesem Falle beträgt die Halbwertzeit einer Agenturmeldung exakt eine Übersetzung. Man vergleiche die deutsche Übersetzung eines AFP-Artikels bei Yahoo “Texas geht gegen freizügige Cheerleader-Auftritte vor” mit englischen AFP-Meldungen zum Thema: “Sexy Texas cheerleader ban clears first hurdle“.

Man vergleiche die Grundaussage der Artikel. Steht im englischen AFP-Artikel noch

Famed for its Dallas Cowboy cheerleaders, Texas has introduced a law which is designed to ban dance routines by school cheerleaders and drill teams at sports events […]

… macht AFP Deutschland (zu einem Photo das eher nach 49ers-Cheerleadern aussieht) daraus:

Den für ihre freizügigen Pausengestaltung bekannten Cheerleadern des texanischen American-Football-Teams Dallas Cowboys droht das Aus.

In Texas wird derzeit über ein Gesetz beraten, dass Cheerleading an High Schools verbieten soll und in Deutschland macht AFP daraus ein Verbot für die Cowboys-Cheerleader. Bin gespannt wie die Meldung in Deutschland ihre Kreise zieht und in den nächsten Tagen in den Zeitungen und Online-Angeboten aufgenommen wird. Die Südwest Presse hat es schon mal gerne in ihre heutige Ausgabe übernommen.

Soviel zum Thema Qualitätsjournalismus: also beim Gebrauch von Medien immer Hirn eingeschaltet lassen, mißtrauisch bleiben und hinterfragen. Auch hier auf dieser Site.

(via IT&W)

92 Minuten gegen die Wand: Liverpool – Chelsea 1:0

Ich glaub’ für so ein Spiel würd’ ich die gesamte diesjährige Bundesligasaison wegschenken. Was war das für eine Intensität die von den Zuschauern ausging und auf die roten Spieler weitergeleitet wurde… So habe ich Liverpool seit langem nicht gesehen: auf alles gegrätscht was Lebenszeichen von sich gab, um jeden Ball gekämpft, permanent sich gegenseitig angefeuert. Ich hoffe man hat in Liverpool genügend Sauerstoffzelte parat…

Ich habe Probleme aus der Startformationen irgendwelche Leute hervorzuheben aber was Carragher, Finnan und Rissee an Einsatz gezeigt haben, hat ja für drei Mannschaften gereicht.

Chelsea wirkte erstaunlich stupide. Dudek wurde in den 96 Minuten gerade mal zweimal geprüft. Keiner der sonstigen Schlüsselspieler verstand es gegen die kompakte und auf alles sich bewegende grätschende Liverpooler Abwehr Akzente zu setzen. Lampard? Cole? Terry? Drogba?

Sinnbild für das einfallslose Spiel der Blauen waren die nur selten eingesetzten Flügel. Gallas war als Rechtsfuß auf der linken Seite für die Offensive verschenkt, zog meistens zu früh in die Mitte. Geremi zeigte 1-2 gefährliche Reingaben, wurde aber zu häufig völlig ignoriert. Stattdessen stolperten Lampard und Co. in der Mitte herum und warteten darauf das Opfer eines langes Beines irgendeines heranfliegenden Mann von der Merseyside zu werden.

So gesehen, fand ich die Auswechslung von Joe Cole gegen Robben bizarr. Chelsea spielte knapp 80 Minuten mit einer Vierer-Abwehrkette gegen den 1-Mann-Sturm Barros bzw. Cissé.

Man kann über die Taktiken diskutieren. Ich fühlte mich aber mehr an den Ausspruch von Oliver Kahn nach dem Hinspiel bei Chelsea erinnert, der sich beeindruckt von der physischen Präsenz Chelseas zeigte, eine Körpersprache die anzeigte wer gewinnen wollte…

Chelsea kam mir vor wie die Bayern vor einigen Wochen. Düpiert von einem Gegner der entschlossener war. Chelsea hätte vermutlich noch 40 Minuten auf das Tor spielen können, sie hätten es nicht gebacken bekommen.

Die Art und Weise wie die Partie verlief und die grandiosen Fans waren auch ein ziemlich guter Antrag an die UEFA sich erweichen zu lassen und England mit fünf Mannschaften antreten zu lassen. Ich denke eine Ausnahmeregelung ist noch nicht vom Tisch. Und machen wir uns nichts vor: wie affig ist es, in der Championsleague auch den Tabellendritten von Hinterturkmenistan antreten zu lassen, aber nicht den Titelverteidiger?

Liverpool – Chelsea 1:0, 4te Minute Luis Garcia.

In die Reuse: still fuming

Der Morgen wird getrübt durch eine Nacht in der man vergeblich um zwei Uhr aufgestanden ist um ungläubig auf eine Schrifteinblendung von PREMIERE zu starren, dass die Übertragung von Spiel 5 DAL – HOU entfällt. Wenn es sowas wie Gerechtigkeit auf Erden gibt, wird der Verantwortliche mit lebenslanger Impotenz oder Unfruchtbarkeit geplagt.

Schade eigentlich, denn Dallas – Houston war ein spannendes Spiel. Das Spiel hat im Vorfeld Pfeffer bekommen, weil die NBA Rockets-Coach Jeff Van Gundy mit schlanken 100.000 US$ Strafe belegt hat, weil er gesagt hat, dass er von einem Schiedsrichter erfahren habe, das seit Cubans Protest, die Referees angewiesen worden wären, ein strengeres Auge auf Yao Ming zu werfen. Für die Überweisungsmodalitäten kann sich ja Van Gundy bei Cuban erkundigen. Ich glaube der hat schon einen Dauerauftrag an NBA-Commissioner David Stern eingerichtet.

Doch damit der Strafe nicht genug: die NBA behält es sich vor, über die Geldstrafe hinaus, nach Saisonende der Rockets, Van Gundy noch weiter zu bestrafen, z.B. in Form einer Sperre. Woher diese Strenge rührt, ob der Härte der Vorwürfe von Van Gundy (Gundy sagt nicht einfach, dass die Refs Mist gepfiffen hätte, sondern unterstellt Beeinflussung) oder seiner mangelnden Bereitschaft zu kooperieren, wurde nicht gesagt.

Ach ja, das Spiel: Dallas – Houston 103:100 (Serie 3-2).

Erster Heimsieg in der Serie. Mangels Übertragung mache ich wieder den Statistik-Interpretierer. Mann des Tages ist für mich Yao Ming gewesen. Als ich zur Halbzeit zu Bett gegangen bin, hatte Yao Ming wieder 3 Fouls gezogen und ging wieder straight in Richtung Foultrouble. Unter dieser Belastung noch 30 Punkte zu machen, ist fett. 35 Minuten Spielzeit, 8 Rebs, 3 Blocks, damit war er Scorer des Tages.

Dallas hatte über weite Teile das Spiel in der Hand gehabt, verlor in der ersten Halbzeit nur zweimal kurz die Führung und hielt bis kurz vor Ende die Rockets auf 6-8 Punkte Abstand. Erst in den letzten zwei Minuten wurde es wieder eng, als die Mavs Stackhouse und Terry zwei leichte Körbe ausliessen und die Rockets auf drei Punkte herankamen.

Aber wie in den letzten beiden Spielen, als es darauf ankam, scheiterten die Schlüsselspieler der Rockets. In den letzten 60 Sekunden scheiterte Tracy McGrady mit einem Korb 2 Metern Entfernung und verwarf zwei Freiwürfe. T-Mac mit 25 Punkten (9Rebs, 6 Ass, 3 Steals, 3 Blocks), davon zirka 8 im 4ten Viertel.

Die statistischen Werte beider Mannschaften liegen recht eng beieinander, aber im Dallas war sichtlich breiter aufgestellt mit 6 Spielern die mehr als 10 Punkten machten, während bei den Rockets das Wohl und Wehe von T-Mac, Yao Ming und Mike James abhing.

Nowitzki wieder mit einer mauen Vorstellung. Zwar 23 Punkte (13 Rebs), aber 9 von 22 (40%). Weitere 10+x Punkte-Werfer: Howard (17), Stackhouse (17), Terry (13), Finley (12) und Daniels (11).

Die Serie bleibt eng und es würde mich eigentlich erstaunen, sollte es kein Spiel 7 geben.

Washington – Chicago 106:99 (Serie 2-2)
Das hört sich spannender an als es war, denn Washington war phasenweise haushoch überlegen, führte bis ins vierte Viertel hinein mit 20 Punkten, ehe bei beiden Mannschaften die Defense kollabierte und ein wildes Shootout ausbrach (4te Viertel: 26:39). Wizards Dixon mit 35 Punkten.

Denver Nuggets – San Antonio Spurs 115:126 OT (Serie 1-3 )
Bitter für die Nuggets, ihre dritte Niederlage in Folge und zwei Stück davon zuhause. Eigentlich der Genickbruch für die Serie. Sie trafen auf exzellent aufgelegte Spurs. Parker (29Pkt) und Duncan (39Pkt, 13 Rebs) mit der besten Leistung in der Serie. Das Spiel war eng, selten dass eine Mannschaft mehr als 5 Punkte Vorsprung hatte. Die Entscheidung kam in der Overtime, als Duncan zwar sein 6tes Foul bekam, aber den “Staffelstab” nahtlos an Tony Parker übergab und der 11 von 19 Spurs-Punkten in der OT machte.

Heute können Detroit gegen Philly und Seattle gegen Sacramento die Serie zumachen, während Boston und Indiana erst um den dritten Sieg kämpfen (Serie 2-2).

Screensport: PREMIERE lügt

Von der Macht eines Monopolisten…

Ich wäre froh, wenn es keine exklusiven Übertragungsrechte geben würde, sondern mehrere Lizenznehmer um Zuschauergunst buhlen würde. Laßt den besseren “gewinnen”.

Heute nacht sollte um 2h auf PREMIERE Spiel 5 Mavs – Rockets übertragen werden. Das Spiel ist sogar um kurz nach zwei noch im PREMIERE TV-Guide im Internet eingetragen gewesen.

Tat es aber nicht. Um 2h01 wurde eine kurze Schrifteinblendung dargebracht, dass eine Übertragung aus “technischen Gründen” nicht möglich sei und auf eine Übertragung von Spiel 6 in vier Tagen verwiesen.

Die erste Meldung von der Nicht-Übertragung schlug in den Foren von Digitalfernsehen um 0h40 ein. Woher er diese Infos hatte, schreibt “DonnieD” nicht. Mir ist aufgefallen, dass eine Presseagentur die sonst am Vormittag die täglichen Live-Übertragungen an Sportübertragungen auf SAT.1, DSF, ARD und PREMIERE auflistet, heute das Spiel merkwürdigerweise nicht führte.

Das man aber anderthalb Stunden vor der Übertragung feststellt, dass es “technische Probleme” gibt, macht die Sache nicht wirklich glaubwürdig. Zumal jeder US-Sports-Fan weiß, das PREMIERE die Erklärung “technische Probleme” immer dann als Begründung heranzieht, wenn es lizenzrechtliche Probleme gibt. So war es mehrere Male bei NBA- und NFL-Übertragungen die PREMIERE ankündigte, ohne den entsprechenden Vertrag mit der NBA bzw. NFL bereits unterschrieben zu haben.

Ich hätte gut Bock PREMIERE genauso zu boykottieren, wie ich es mit dem DSF mache. Alleine, siehe oben: PREMIERE ist Quasi-Monopolist und sitzt am längeren Hebel.

Nur, PREMIERE, verscheißert eure Kunden nicht. Jeder Freiberufler weiß aus Erfahrung, dass eine Kundenbeziehung die auf Lug und Trug aufgebaut ist, nicht die gesündeste ist. Ihr werdet es auch merken. Aber erst wenn es zu spät ist.

PS: Keine gute Nacht für Nachteulen. Auch NASN Live-Premiere der MLB ging daneben. Die ESPN-Monday Night Game-Übertragung fiel einem Rain Delay zum Opfer. Nach knapp zwei Stunden blendete man sich in die laufende Übertragung Reds – Cardinals ein. Was zweifelsohne die bessere Reaktion ist, als Zuschauer mit Schrifttafel und Premier-League-Konserve abzuspeisen.

Und sonst?

Heute beginnt die U17-Europameisterschaft. Viele Burschen aus 8 Nationen (Weißrussland, Kroatien, England, Schweiz, Israel, Türkei, Holland und Italien) toben sich dabei 2/3x die Woche in der Toskana vor den Kameras von EUROSPORT aus. Heute mal als Aperitifhappen zu einem anderen fußballerischen Großereignis: Liverpool – Chelsea in der inzwischen fünften Auflage dieses Jahr. Aus Sicht von Chelsea kommen die Einschläge immer nächer. Nach drei Siegen reichte es letzte Woche nur zu einem Unentschieden gegen die Roten von Benitez.

Ich habe keine Ahnung wie man bezüglich Chelseas Position denken sollte. Haben die nach der Meisterschaftsfeier vom Wochenende noch Bock diesen gegner aus der Championsleague zu grätschen, oder kann Mourinho seine Leute noch einmal motivieren? Es spricht einiges für Letzteres, denn wie man so hört, soll Mourinho die Mannschaft in der Halbzeit beim Spiel in Bolton schwer verbal zusammengestaucht haben, um durch einen Sieg die Meisterschaft noch in Bolton dingfest zu machen.

Liverpool mag durch das 0:0 und Heimvorteil bevorteilt sein, allerdings mag man gar nicht so recht sehen, wer neben Steven Gerrard eigentlich ein Tor machen soll. Unterdessen soll UEFA-Präsident Johansson der FA ein Hintertürchen aufgeschlossen haben, evtl. nächste Saison doch mit 5 Vereinen in der Championsleague anzutreten.

NASN bringt heute einen MLB-Doubleheader live. Ab 1h für die Nachteulen unter uns.

Dienstag

12h30 MLB ChiSox – Detroit, NASN

17h00 Fußball U17-EM Kroatien – Niederlande, Vorrunde, EUROSPORT live

18h30 MLB Monday Night Game NY Mets – Philly, Spiel 1, NASN
(Wiederholung der Nacht, Whl Mi 12h)

19h00 Fußball U17-EM Italien – Türkei, Vorrunde, EUROSPORT live

20h45 Championsleague Liverpool – Chelsea, Halbfinale Rückspiel, PREMIERE + SAT.1 live
(SAT.1: Oliver Welke, Oliver Bierhoff, Jörg Wontorra)
(PREMIERE: Patrick Wasserziehr, Felix Magath, Marcel Reif)

21h30 MLB San Diego – Colorado, NASN
(Whl: Mi 8h30)

1h00 MLB NY Mets – Philly, Spiel 2, NASN live
(Whl: Mi 15h)

4h00 MLB Oakland – Texas, NASN live
(Whl: Mi 21h30)

In die Reuse: Grizzlies eingenetzt

Einige Tage Urlaub dürfen sich die beiden Spitzenmannschaften der Conferences gönnen, Miami Heat und die Phoenix Suns haben im jeweils zweiten Auswärtsspiel ihre Serie mit 4-0 eingetütet.

Die Nets unterlagen zuhause den Heats 97:110, einmal mehr strahlte der Stern von Wade auf (34Pkt., 9 Assists).

Phoenix rollte über Memphis hinweg, gewann eben dort 123:115 und fabrizierte in den vier Spielen nicht weniger als 455 Punkte, ein Schnitt von 114 Punkten pro Spiel. Das ist nochmal vier Punkte höher als der Saisonschnitt. Hört sich gut an, ist aber diskussionsfähig, denn sie hielten die Memphis Grizzlies, die in Sachen Offense weit im unteren Drittel rangieren, nur einmal unter 100 Punkte.

Sehe ich das richtig, dass derzeit alles auf ein Conference Halffinal Phoenix – Dallas/Houston hinauslaufen könnte?

Seattle gelang ein Sieg in Sacramento (115:102) und die Sonics führen 3-1 in der Serie.

Nicht minder wichtig der Sieg der Detroit Pistons in Philadelphia, 97:92 OT, Serie 3-1.

Die vorigen Spiele der Serie zeichneten sich dadurch aus, dass die Pistons dann gewannen, wenn sie via Defense die 76ers unten halten konnten. Das gelang ihnen nicht, Philadelphia konnte gut Punkte erzielen: 42% Shooting Pct, Iverson mit 36 Punkten, 8 Assists und einem spektakulären Buzzerbeater zur Halbzeit aus der eigenen Hälfte, linke Seitenlinie, C-Webb mit 23 Punkten.

Das Detroit auch dieses Spiel gewinnen konnte, ist der Genickbruch für die 76ers. Beeindruckend die Hybris von Larry Brown mit nur wenigen Sekunden regulärer Spielzeit bei einem Einwurf auf einen Dreier via Billups zu gehen und die 76ers unter Druck zu setzen, wo ein Zweier bereits gereicht hätte.

Screensport

Heute nacht Spiel 5 Mavs – Rockets, ab 2h auf PREMIERE. Weitere Übertragungen sind noch nicht angesetzt. Etwas kurios, denn Spiel 6 Rockets – Mavs hätte man ja auch schon buchen können.

Screensport: der Montag

Frisch ins Programm aufgenommen hat PREMIERE Spiel 5 der Dallas – Houston-Serie der NBA Conference-Quartfinals. In der Nach von Montag auf Dienstag um 2h00. Wie kann es eigentlich so eng in eine Serie zu gehen, ohne dass es bislang zu einer Overtime gekommen ist?

Der Montag markiert zudem auch einen kleinen Meilenstein für NASN, das US-Sportprogramm in den digitalen Kabelpaket von Kabel Deutschland, iesy und weiß-der-Geier-wen-noch: der Beginn der Live-Berichterstattung der MLB. Mit dem Monday Night-Game beginnend, will man bis zu 10 Live-Übertragungen pro Woche bringen, viel Holz.

Darüberhinaus scheint man nun soviel Sendematerial zu haben, dass man die Sendepause verkürzt und mit dem regulären Programm bereits ab zirka 8h beginnt, statt wie bisher gegen Mittag. Warum man aber ausgerechnet am Sonntag erst um 9 oder 10 beginnt, erschließt sich mir als Frühaufsteher nicht.

Upcoming PREMIERE Sport

Am Samstag den 4ten Juni, also in knapp einem Monat, geht das Sportportal von PREMIERE an den Start und löst SPORT 1 und SPORT 2 ab. Unnwillkürlich stellt man sich sowieso die Frage, hey, PREMIERE, warum bringt ihr nicht gleich alle eurer knapp 30 Kanäle in ein “Mega-Portal” unter. Dann läuft eben “Discovery” auf Option 35…

Wenn man sich etwas Positives aus dieser Änderung raussuchen will: die ersten zwei Sendewochen im Juli sind nun im Programmguide. Jener ist zwar inzwischen durch die Auflösung der Sportkanäle völlig unübersichtlich, aber wenn ich alles richtig verfolge, wird PREMIERE anscheinend durchgängig auf minimum 2 Optionen senden, auch nachts, auch unter der Woche. Zum Vergleich: bislang sendet SPORT 2 Mo-Fr nur von 16h – 24h.

Umgekehrt erwartet einem nun am Wochenende nicht automatisch ein Füllhorn an Sport. mehr als zwei Optionen werden von PREMIERE am Wochenende nur dann eingesetzt, wenn es “sein muß”.

Eine gute Nachricht gibt es für die Freunde des gepflegten Motorsports: auch dieses Jahr werden die Indy 500 auf PREMIERE übertragen. Die Sendezeit am 29ten Mai ist von PREMIERE auf 17h45 bis 21h30 angesetzt. Aus Schaden wird PREMIERE anscheinend immer noch nicht klug. Die Indy 500 in 210 Minuten ist arg optimistisch.

Montag

14h00 MLB ChiSox – Detroit, NASN

20h00 Zweite Liga Aue – Köln, DSF + PREMIERE live

1h00 MLB Monday Night Game NY Mets – Philadelphia, Spiel 1, NASN live
(Whl: Di 18h30)
Premiere der MLB-Live-Berichterstattung auf NASN Deutschland. Spiel 2 der Vierer-Serie gibt es Di/Mi um 1h zu sehen.

2h00 NBA Dallas Mavericks – Houston Rockets, Spiel 5, PREMIERE live
(Kommentator: Michael Körner)
(Whl: Di 18h15, 21h45)

N’Abend: Schlecht gesiegt ist nicht verloren

Spiel 4 der NBA-Playoff-Serie Houston Rockets – Dallas Mavericks 97:93. Die Mavs haben so schlecht gespielt, dass ich gar nicht weiß wie die Rockets haben das Spiel aus der Hand geben können.

Die Niederlage hat einen Namen: Jason Terry, das schwarze Steve-Nash-Surrogat in Dallas. Der Mann hat 6 von 8 Dreiern versenkt, 11 von 18 insgesamt und kam auf 32 Punkte.

Dallas spielte in der Offense sehr statisch und zog viel zu wenig in den Kreis rein und brachten die Rockets zu selten in Kalamitäten. Dirk Nowitzkis Leistung war dabei ein Spiegelbild der Mannschaft, nahm meistens eher saftlose Jump Shots aus der Halbdistanz. Nur in den letzten 4-5 Minuten drehte er auf, versuchte mit Physis unterm Korb reinzugehen. Aber eine verheerende Shooting Pct von 28% (4 von 14). Immerhin kam er noch auf 9 Freiwürfe (9 von 9).

Wie geschrieben: der einzige Grund weswegen die Serie nun 2-2 steht und Dallas den Heimvorteil wieder hat, ist Jason Terry. Die Rockets haben es über das ganze Spiel hinweg den Terry nicht auf den Radar bekommen. Ich weiß nicht wieviele seiner 8 Dreier Terry völlig freistehend nehmen konnte, ziemlich viele jedenfalls. Und schließlich der ultimative “Robert-Horry”-Gedenkdreier 26 Sekunden vor Schluß. Dallas nur mit einem Punkt vorne, Rockets versuchen mit einer extremen aggressiven Defense auf den Ball zu gehen und provozieren den Dallas-Turnover, der Ball springt von den Händen der Spieler mehrmals wild in der Luft, ehe ihn Nowitzki runterpflücken kann und zu Terry rausgibt und Terry mit 3 Sekunden auf der Shotclock den Dreier macht. Der Ball berührt nichts als Netz. Wenn ich es richtig gesehen habe, ist Terry sich erst bei der Schlußsirene bewusst geworden was er da geworfen hat und ist völlig von den Gefühlen übermannt, zu Boden gesunken.

Okay, es gibt noch einen zweiten Grund weswegen die Rockets die ganze Serie wieder aus der Hande gegeben haben: die Rockets selber.

Das kann man an verschiedenen Faktoren machen. Da ist Yao Ming der sich gestern von seinen guten aber auch schwachen Seiten zeigte. Irrsinnig wie schnell der man Fouls zieht. Er kam nur auf 25 Spielminuten, weil er die meiste Zeit wg. 2, 3 oder 5 Fouls geschont werden musste. Im dritten Viertel zieht er sich 4 Minuten vor Ende binnen 30 Sekunden die Fouls 4 und 5. Auf der anderen Seite hat er hinten massiv abgeräumt, 5 meist wichtige Blocks gemacht und kam in seiner kurzen Zeit auf 20 Punkte.

Wie in Spiel 3 bot Tracy McGrady eine fabulöse Leistung (36Pkt, 6 Rebs, 5 Assists), tauchte aber im vierten Viertel völlig unter. Einen Korb und einen Assist wenn ich es richtig sehe. Und wenn T-Mac weg ist und wenn Yao Ming wg. Fouls auf der Bank sitzt, haben die Rockets keinen Scorer mehr.

Die Serie steht nun 2-2 und von nun an wird von Spiel zu Spiel zwischen Dallas und Houston gependelt. Am Montag in Dallas, Donnerstag in Houston und Samstag in Dallas für Spiel 7. Spiel 5 wird Mo/Di um 2h00 auf PREMIERE übertragen.

Die Serie ist eng, aber an und für sich kann Dallas auf Dauer nicht so viel Dusel haben um mit einer derartig leprösen Defense-Leistung die Serie zu gewinnen.

In die Reuse

Gestern holte sich San Antonio den “Breakpunkt” zurück und gewann in Denver 86:78, Serie 2-1.

Indiana – Boston 79:110, Spiel 2-2. Dieses schmerzt: zuhause mit 31 Punkten in die Kabine geprügelt zu werden. Spaßeshalber die Shooting-Pct: Indiana – 26%, Boston – 56%.

Washington gewinnt sein Heimspiel gegen Chicago 117:99 und verkürzt die Serie auf 1-2.

Heute kann Phoenix den Sack zu machen. Spiel 3 gewann man in Memphis nicht minder überzeugend 110:90. Bei dem aufwändigen, schnellen Spiel der Suns ist es vielleicht praktisch, wenn man in der ersten Playoff-Serie einen lauen Gegner hat, gegen den man die Serie schnell abschließen kann.

Philadelphia – Detroit, Spiel 4 heute ab 19h auf PREMIERE. Serie 1-2, Philly gewann am Freitag Spiel 3, Iverson mit 37 Punkten. Mal aus dem Trockenen anhand der Statistiken herausgelesen: der Schlüssel ist die Defense der Pistons gegen die 76ers. Die Pistons spielen recht unberührt von den 76ers ihren Stiefel runter, mit einer Shooting Pct. von über 50. Der Unterschied von Spiel 3 zu den beiden Siegen der Pistons, war aber die Überlegenheit in Sachen Blocks und Rebounds die Detroit in Philly flöten ging und sie konnten die 76ers nicht mehr auf unter 40% Shooting Pct. halten. Was soll man sagen: Ben Wallace Spiel 1: 10 Rebs, 7 Blocks, Spiel 2: 10 Rebs, 2 Blocks, Spiel 3: 16 Rebs.

Schlecht gesiegt ist nicht verloren, Part II

Hamburg Sea Devils – Cologne Centurions, als ob ich es geahnt hätte, habe ich mir den Stadionbesuch geschenkt. Abgesehen von den Schlußminuten gab es nur drei Fieldgoals im zweiten Viertel. Es war ein unerklärlich langweiliges Spiel. Ich hätte schwören können, dass es kaum Offenseproduktion und viele Fehler und Fouls gab, alleine, die Statistik gibt es nicht her, alles im grünen Bereich.

Letztendlich reduziert sich das problem auf Ineffektivität in der Red Zone oder andersherum guter Red Zone-Defense. Letzteres ist ein bereits von dieser Saison bekanntes Merkmal der Hamburger, letzteres der Kölner.

Durch den Sieg sind die Hamburger mitten in der Verlosung drin. Drei Mannschaften bei 3-2, nur Berlin steht bei 4-1.

Bei den Zuschauerzahlen soll Hamburg den Erwartungen entsprochen haben, aber 15.228 Zuschauer fand ich nach der eher gelungenen Heimpremiere enttäuschend. Bei der Galaxy kamen standesgemäße 27.400 Zuschauer und in Berlin 16.100. Womit ich übrigens auch offiziell Bedenken wegen den Berliner Zuschauerzahlen zurücknehme. Ich hatte vor 14 Tagen die Zuschauerzahlen von Berlin und Amsterdam verwechselt. Bei den vorigen zwei Heimspielen kamen 16.200 und 14.300 Zuschauer. Das ist zwar angesichts des Einzugsgebiet noch etwas enttäuschend aber nicht so verheerend wie ich dachte.

Wie, das war es schon?

Es gab eine Mannschaft, die hat die europäischen Schlagzeilen in dieser Saison dominiert wie selten eine andere: der FC Chelsea. In 35 Spieltagen haben sie sich nur eine Niederlage eingefangen und fuhren dominant und souverän gestern, drei Spieltag vor Saisonende, mit 11 Punkten Vorsprung (je nachdem wie Arsenal noch spielt) die Meisterschaft ein. Mit Glanz, Trompeten und Paukenschlag. Beeindruckend.

Es gab gestern eine andere Mannschaft, die hat auch drei Spieltage vor Schluß die Meisterschaft geholt, auch mit 11 Punkten Vorsprung. Die Mannschaft nennt sich Bayern München und sie holte die Meisterschaft… na ja, sie holte halt die Meisterschaft.

Gestern taten sich die Spieler schwer der Meisterschaft einen besonderen Platz in der Reihe der Zillionen anderer Meisterschaften des FCBs zu geben. Es gab keinen Schlüsselmoment oder kein besonders herausgekämpfter Sieg der zur Legendenbildung taugt (“hier wurden wir Meister”). Es ist als ob die Meisterschaft den Bayern in den Schoß gefallen ist.

Das soll sich nicht wirklich gegen die Bayern richten. Sie waren schlichtweg nicht mehr von der Konkurrenz gefordert. Das ist das Problem. Schalke hat zweimal die Bayern geschlagen und trotzdem Mühe sich auf Platz 2 zu halten.

Vielleicht trügt die Erinnerung, aber im Nachhinein war es eine sehr “laute” Saison, mit den Turbulenzen rund um Magaths Start bei den Bayern, den Schwierigkeiten des BVBs, dem “neureichen” Auftreten von Schalke und Gladbach, dem Quasi-Kollaps von Werder. Aber wieviele denkwürdige Spiele gab es in dieser Saison, aus der Kategorie Bayern – Werder oder Stuttgart – Werder?

Das Leitmotiv in dieser Saison scheint zu sein: alle schwächeln, nur die Bayern nicht, die mangelnde Konstanz der 17 anderen Mannschaften. Nur die Bayern scheinen auch in schlechter Verfassung Spiele gewinnen zu können. Vielleicht ist daher das Schlüsselspiel der Bayern das 1:0 gg. Hannover durch das Last-minute-goal von Hargreaves gewesen.

Einfach mal eine These in den Raum geworfen: Rummenigge und Konsorten ziehen einen direkten Zusammenhang zwischen TV-Einnahmen, Transferausgaben und Abschneiden in der Championsleague.

Wie wäre es mal anders herum einen Schuh zu stricken? Was den Bayern auf internationaler Ebene abgeht, ist kühle Professionalität gepaart mit Killerinstinkt. Magath im Zusammenhang mit dem Chelsea-Spiel dazu in der SZ:

Nach den ersten drei oder vier vergebenen Chancen habe ich gedacht: Das wird schwer. Das kann man sich im Pokal gegen einen Zweitligisten erlauben, aber auf dem Niveau nicht. Deswegen waren wir ja alle so enttäuscht: Wir sind ausgeschieden, weil uns im Rückspiel die Konsequenz vor dem Tor gefehlt hat.
[…]
Sinn des Spieles ist es, Tore zu verhindern und zu erzielen. Dieser Sinn muss vehementer verfolgt werden. Die Spieler müssen begreifen, dass sie die heiklen Situationen vor dem eigenen Tor vermeiden – wie es die Italiener glänzend machen. Aber gleichzeitig die gleichen Situationen vor dem gegnerischen Tor nutzen. Das gelingt nur, wenn es begriffen wird – verstehen tunÂ’s ja alle.

Entsteht dieses Manko der Bayern vielleicht, weil sie national nicht gefordert werden? Machen wir uns nichts vor: die Gruppenspiele der Championsleague sind in der Regel Aufwärmspiele (dieses Jahr gegen Ajax und Tel Aviv). Knackig wird es erst ab Achtelfinale. Gelingt es den Bayern einfach nicht, in diesen Momenten den Schalter umzulegen? Sich mit Adrenalin voll zu pumpen?

Chelsea führte zwar die Liga souverän an, aber die Spiele gegen ManU, Liverpool oder Arsenal waren ungleich intensiver, als alles andere was den Bayern diese Saison widerfuhr.

Ist es Zufall dass die Bayern die Championsleague gewannen, als sie nach der deutschen Meisterschaft (Last-Minute-Goal in Hamburg) noch voll mit Adrenalin und Testeron waren?

Müsste die Konsequenz daraus nicht sein, dass die Bayern eher ein Interesse haben sollten, die einheimische Konkurrenz zu stärken als den eigenen Kader aufzurüsten, nur um die “wichtigen” letzten sieben Spiele zum Championsleague-Finale hin klar zu machen?

Die Strukturen in den anderen europäischen Ligen sind klar definiert, nur selten stößt ein “Highflyer” von außen dazu. Die Meisterschaftsfavoriten generieren sich seit Jahren aus denselben 3-4 Mannschaften. Aber wer bitte schön, hat in Deutschland in den letzten 5 Jahren die Konstanz gehabt um permanent als möglicher Meisterschaftsaspirant genannt zu werden? Ist es ein Dauerproblem oder erleben wir gerade aufgrund der wechselnden Finanzierungsbasis der Bundesligisten gerade einen Umbruch?

Da gibt es die Mannschaften die ich mal als “Risikokapitalisten” bezeichnen würde: Hertha, Schalke, HSV, Mannschaften die im Vorgriff auf zukünftige Einnahmen sich finanziell mehr oder weniger weit aus dem Fenster lehnen.

Der HSV macht gerade ein kleines Jammertal durch. Das mag man von außen nicht so sehen, aber die Lokalblätter beklagen dass es dem HSV nicht gelingt namhafte Verpflichtungen zu tätigen, weil Owomoyela und Co. lieber zu Schalke, Stuttgart oder Bremen wechseln.

Ich sehe die Zukunft des HSVs nicht so schlecht. Man hat einige klar definierte Problemzonen in der Mannschaft (Außenverteidiger und defensives Mittelfeld), diese anzugehen ist einfacher als letzte Saison, als die gesamte Mannschaft “entkernt” werden musste um ihr das gewachsene Phlegma auszutreiben. Mit Thomas Doll hat man einen Trainer der zwar unerfahren ist und von dem wir nicht wissen wie gut er “Krisen” bewältigen kann, aber dem ich zutraue innerhalb der Mannschaft eine Chemie zu erzeugen.

Der Kader ist dünn besetzt, wenn es aber keine Verletzungen gibt – ja, Mpenza, ich schaue auf dich – traue ich denen zu, nächste Saison sich in einen starken Lauf zu spielen.

Hertha BSC Berlin. Ich mag die Mannschaft nicht. Ganz subjektiv. Ich mag sie nicht. Sie hat so etwas artifizielles. Die launische Diva scheint zum FC Marcelinho geworden zu sein und man hat nicht das Gefühl dass es innerhalb der Mannschaft oder des Clubs ein Korrektiv gibt, sondern im Rahmen kollektiver Harmoniesucht Konflikte unterm Deckel gehalten werden. Es fehlt mir das Stück Emotionalität mit der man die Karre ggf. nochmals aus der Scheiße ziehen kann. Hertha hat ligaweit die meisten Unentschieden gespielt und mit die wenigsten Joker-Tore erzielt. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass es an der “Hopp oder Top”-Mentalität fehlt, am letzten Schuß Verzweiflung der einem das Spiel nochmal in der letzten Minute umbiegen läßt.

Schalke hat von allen “Risikokapitalisten” die beste Mannschaft, auch wenn man auf einigen Positionen (rechter Verteidiger, OKH geht nach der Saison) noch Lücken hat. Rangnick hat zwei Problemfelder: zum einen finde ich die Chemie innerhalb der Mannschaft nicht überzeugend. Mit Lincoln und Ailton hat man zwei Diven an zentralen Positionen. Hier wird Rangnick viel machen müssen um innerhalb der Mannschaft eine Harmonie zu schaffen, dass alle an einen Strang ziehen. Das zweite Problem ist die Abwehr. Bordon und Krstajic haben der Abwehr nicht die Sicherheit gebracht, die allenthalben erwartet worden ist. Fabian Ernst kann der fehlende Baustein sein, der als Staubsauger zwischen Abwehr und den Kreativen auftritt.

Schalke ist daher nach Lage der Dinge mein erster Bayern-Jäger für die nächste Saison. Schon deswegen weil man gar nicht weiß, wie diese Mannschaft nicht erfolgreich spielen können soll.

Neben den “Risikokapitalisten” sehe ich noch zwei Mannschaften die oben mitspielen können aber eher gedämpft risikoreich sich versuchen schrittweise an das Niveau ganz oben anzunähern: Werder und der VfB.

Werder ist für mich die Enttäuschung des Jahres. Sie waren zwar durch Abgänge geschwächt (Krstajic, Ailton), aber für meinen Geschmack hatten sie sich adäquat verstärkt: ein Klasnic ist im Windschatten von Ailton zu einem Großen geworden, Klose hat sich recht schnell und gut eingefunden und Fahrenhorst war immerhin Nationalspieler.

Denkste. Bei Werder muß man von einem Kollaps sprechen. Ausgehend von einer unsicheren Abwehr. So souverän Ismael aussah, inzwischen weiß man, dass es auch durch Krstajic kam und Ismael noch nicht die Qualitäten besitzt ein Führungsspieler zu sein, der die Spieler um sich herum besser macht. Fahrenhorst oder Pasanen sehen derzeit wie Verlegenheitslösungen aus, die starken Flügel waren diese Saison scheintot. Staltieri und Magnin enttäuschend, Davala verletzte. Die “Raute” hat mehr mit sich als dem Gegner zu kämpfen und vorne bekamen Klasnic, Klose und Valdez zu wenig Unterstützung.

Bedenklich dass sowohl die Raute als auch die Flügel fast unverändert gegenüber dem Vorjahr antraten aber trotzdem so einbrachen.

Die Perspektiven sind gemischt. Einerseits sollte man nächstes Jahr über einige Möglichkeiten mehr verfügen: Owomoyela kommt, ein gesunder Lisztes macht vielleicht Micoud mehr Dampf. Andererseits: das Problem dieser Saison scheint mir weniger mit den Spielerqualitäten als mit der internen Chemie zusammenzuhängen. Mich erinnert die Pomadigkeit mitunter an den früheren HSV, ausstrahlend von einem unmotivierten Barbarez oder hier: Micoud.

Der VfB Stuttgart ist so ein gemischtes Ding für mich. Einerseits hielt ich den Kader nicht für so doll, andererseits steht der VfB auf Drei und ich muss Matthias Sammer folglich attestieren, dass er effizient gearbeitet hat. Und trotzdem habe ich das Gefühl dass eben jener Sammer auch ein Bremsschuh ist. Insbesondere nach dem Aus gegen Parma wurde viel darüber geredet, ob die Mannschaft nicht darunter leidet, dass Sammer den VfB klein redet, nicht von der Leine läßt.

Der Verlust von Philip Lahm wird nicht annähernd durch den Transfer von Magnin aufgefangen, aber auf der anderen Seite war Lahm in der Rückrunde hinreichend lange verletzt und der VfB ist ohne ihn ausgekommen.

Unterm Strich traue ich Werder mehr zu, als dem VfB, aber aufgrund des Micoud-Faktors kann Werder auch ein finsterer Absturz drohen.

Eigentlich hat nur Schalke personell das Zeug sich als Bayern-Jäger 2005/06 zu profilieren. Alle anderen Mannschaften brauchen noch ein Quentchen Glück und Manie um an die Mannschaften voranzuziehen.

Diese Spekulationen über die nächste Saison sind derzeit interessanter, als es die aktuelle Saison ist, sofern man sich nicht am Siechtum am tabellenende ergötzt.

Kommentaranzeige, die zwote

Zweiter Anlauf veränderte Kommentaranzeige. Die Idee wurde bereits vor 2-3 Tagen implementiert, heute sogar die Funktion ;-)

Es sollte nun wirklich so sein, dass die zuletzt kommentierten Einträge angezeigt werden (im Gegensatz zu den letzen Einträgen mit Kommentaren, was ein kleiner semantischer Unterschied ist). Augenfällig ist der Unterschied bei alten Einträgen die frisch kommentiert wurden. Sie tauchen jetzt wieder in der Liste auf.

Ein zweites Problem gab es mit der Berechnung des Datums. Anhand der Timestamps wurde der Unterschied via Millisekunden in Tagen ausgerechnet. Das war natürlich falsch, denn heute mittag ist ein Kommentar von gestern abend eben schon “gestern” bzw. 1 Tag alt, obwohl noch keine 24h alt…

Am CSS wurde diesmal nicht rumgeschraubt, wer immer noch zu kleine Schrift sieht, sollte mal im Browser einen Reload forcieren (RELOAD-Button klicken und dabei SHIFT-Taste o.ä. gedrückt halten).