Nacht!

Allzeit bereit für eine Nachtausgabe, wenn es die Nachrichtenlage erfordert.

Heute tut sie es, denn in der NBA bahnt sich der überraschende Rücktritt von Rudy “T.” Tomjanovich, dem Trainer der LA Lakers an, wie es ESPNs Ric Bucher erfahren haben will.

Der einst vom Blasen-Krebs wieder genesene Tomjanovich scheint wieder aus gesundheitlichen Gründen aufhören zu wollen, am Wochenende fehlte er wegen eines Magenvirus. Gemunkelt wird auch über eine Unzufriedenheit Tomjanovichs mit dem Team, das nur auf Platz 7 im Westen (23-19), also klassisches Tabellenmittelfeld steht.

Tomjanovich kehrte erst diese Saison nach längerer Krankheitspause zurück und sollte für fünf Jahre die Lakers in der Post-Jackson und -Shaq-Phase leiten. Nun bekommt er möglicherweise noch nicht einmal eine Saison voll. Laut Bucher sollte oder wollte Tomjanovich bereits heute abend zurücktreten, nahm aber Abstand davon.

Die Lakers haben auf Anfragen anderer Medien inzwischen bestätigt, dass Tomjanovich ans Aufhören denkt.

Phonak doch Pro

Das schweizer Radteam Phonak hat vor dem Internationalen Sportgerichtshof mit seinem Einspruch gegen die Lizenzverweigerung überraschend Recht bekommen und bekommt nachträglich von der UCI die Lizenz zur ProTour für zwei Jahre ausgestellt. Eine Begründung liegt noch nicht vor (NZZ).

Arsenal – ManU 2:4

[23h40]
Auf dem Fußmarsch zur Freundin noch überlegt, anknüpfend an meiner Vorschau von heute nachmittag: der Unterschied zwischen beide Mannschaften liess sich heute an Ronaldo und Rooney festmachen. Zwei hochkarätige Spieler die Ferguson letztes und dieses Jahr ins Team dazugeholt, bzw. eingebunden hat und damit dem älter werdenden Kader eine Blutauffrischung gegeben hat.

Selbiges fehlt Arsenal und Wenger. Reyes macht keine Fortschritte, bei Van Persie muss man abwarten. Stattdessen verhandelt man lieber mit Bergkamp über eine Vertragsverlängerung…

[23h05] ManU gewinnt in London 4:2.
Junge, Junge, Junge, das verspricht eine recht anämische Saison für Arsenal zu werden. Wenn dann noch die Bayern…

[22h59]
Endresultate aus der Premier League:
Bolton gewinnt gegen Tabellennachbar Tottenham 3:1. Wanderers-Doppelschlag in der 86ten und 87ten. Die Wanderes haben sich nun endgültig von ihrem Loch erholt und die Hotspurs sich gerade in ein solches gegraben.
Charlton – Liverpool 1:2. Die Reds haben die das Ding gerade noch umgedreht. Morientes mit dem Ausgleich, Riise mit dem Siegtreffer.
Portsmouth – Middlesbrough 2:1 Langsam gehts runter von den europäischen Plätzen für Middlesbrough.
West Brom – Crystal Palace 2:2 Mühsam nährt sich das Eichhörnchen in West Bromwich… Kuriose Partie:bis zur 90ten Minute stand es noch 1:1

[22h54] 2:4 O’Shea 16m-Lupfer, 89te
Da ist der Sargdeckel jetzt drauf und zugenagelt. Arsenal hat auf Dreierkette umgestellt, steht völlig neben sich und wird spielend ausgehebelt als Scholes steil auf O’Shea passt. Kein Abseits, die drei Abwehrspieler stehen zirka 5m im “Abseitskorridor” auseinander. O’Shea muss nur über den herausstürzenden Almunia lupfen. Und lupft.

[22h47]
Das Spiel hat an Intensität verloren. ManU läßt das Spiel gelassen auslaufen, während Arsenal für so eine Situation nicht gewappnet ist. Es fehlt an einem Brecher, kein ball kommt wirklich gefährlich in den Strafraum, meistens suchen die Arsenal-Spieler an der Strafraumgrenze bereits den Torabschluß oder reinzudribbeln. Erfolglos gegen die ManU-Spieler die entsprechend kompakt hinten stehen.

Übrigens auch ein Lob an die britische Kameraführung, die sich auf das Wesentliche konzentriert und Sperenzien wie permanente Schwenks ins Publikum (eine der beiden gefürchteten PREMIERE-Exklusiv-Kameras bei Bundesliga-Spielen) unterläßt. Sachlich, nüchtern, immer am Ball.

[22h43]
Möglicherweise böse Verletzung von Campbell, der im Zweikampf mit Saha mit dem Bein “hängenbleibt”.

Unterdessen setzt Regen ein.

[22h39]
Überraschende Zwischenstände: Charlton – Liverpool 1:1, Portsmouth – Middlesbrough 2:1. Einigermaßen im grünen Bereich hingegen: die Tabellennachbarn Bolton – Tottenham 1:1, West Brom – Crystal Palace 1:1

[22h35] Rote Karte Silvestre 69te
Silvestre leistet sich Schubsereien mit Bergkamp. Schiedsrichter pfeift die Partie wegen was anderem ab, Ljungberg geht zu Silvestre und Silvestre antwortet mit einer Kopfnuß, drei Meter von Paul entfernt. Provokation hin, Provokation her, Paul war so nah am Geschehen und Ljungbergs Nasenbluten kommt auch nicht von lau…

Ronaldo wird ausgewechselt und gegen Wes Brown ersetzt. arsenal ersetzt Flamini durch Reyes.

[22h25] 2:3, Ronaldo Abstauber-Kopfball, 58te Minute
Lehmanns innerer Reichsparteitag: Almunia läuft unmotiviert raus, Giggs flankt, Ronaldo köpft aus 50cm ein.

Arsenal im Vorwärtsgang, wird fair gestoppt und dann geht es ganz schnell, Giggs treibt den Ball über rechts nach vorne, Arsenal kommt nicht wirklich schnell zurück. Almunia kommt raus, obwohl Giggs sehr weit aussen ist und Almunia fängt Giggs einen Meter vor der Torauslinie in der Nähe der Strafraumgrenze ab. Giggs kann aber flanken. Drei Arsenal-Spieler im Strafraum sind nicht in der Lage sich zum mitlaufenden Ronaldo zu orientieren, der problemlos einschenkt.

[22h20] 2:2, Rondaldo, 10m Flachschuß aus Halblinks, 54te
Ganz, ganz abgebrühter Treffer von Ronaldo, der den Steilpaß von Rooney(?) serviert bekommt. Ronaldo fackelt nicht lange und versenkt den Ball an Almunia vorbei ins lange Eck.

Die Torchancen und Treffer beider Mannschaften ähneln sich. Die Angriffe werden selten über die Flügel vorgetragen. Stattdessen kommen lange, öffnende Pässe zentral, wo die Bälle vor dem Strafraum angenommen werden und dann auf die Flügel rausgespielt werden. Durch die Geschwindigkeit ist die Abwehr eh dezimiert und der letzte Pass ist gleichbedeutend mit dem Genickbruch, die Abwehr ist aufgreissen, steht offen da und der Gegner frei vor dem Torwart.

[22h11] Geht weiter.
Rooney ist drin geblieben. Bin gespannt ob Arsenal noch etwas stärker auf Rooneys Klöppel geht, um den Mann endgültig Rot sehen zu lassen.

[21h54] Halbzeit 2:1
Freunde der Nacht, das ist ein Klasse-Spiel. Kampf und Physis ohne das Spielkultur und Tordrang vernachlässigt werden.

[21h51]
Rooney spielt sich in einen Blutrausch rein. Gerade ver- und gewarnt, rauscht er in Viera rein, als gäbe es kein Morgen.

[21h48] 44te
Rooney am Rande des Platzverweises. Erst bekommt er Gelb weil er nach Abpfiff weitergespielt hat. Die gelbe Karte quittiert Rooney im Weggehen mit deutlich wütenden Worten, worauf Paul Rooney wieder zu sich kommen läßt und Kapitän Keane herbeizitiert, mit der wohl deutlichen Warnung dass Roney bei der nächsten Kleinigkeit fällig ist.

Bin gespannt ob Rooney zur Halbzeit ausgewechselt wird.

[21h40] 2:1 Bergkamp, 5m Flach, 36te
Schöne Kombination vorn Arsenal über halb rechts. Steilpass an die Strafraumkante, Flamini läßt für Henry durch, der nach einem Übersteiger schnell und steil auf den reinrennenden Bergkampf gibt, der Caroll mit einem 5m-Beinschuß besiegt.

Das Spiel drohte gerade etwas zu verflachen, weil beide Mannschaften mit ihrer Aggressivität den Spielfluß abzuwürgen drohten.

[21h35]
So richtig kann sich der Kassenpatient nicht beschweren. Das Spiel hat hohes Tempo, es ist technisch ansprechend, es gibt Strafraumszene. Nach einer halben Stunde zwei Beinahe-Elfmeter, zwei gelbe Karte, zwei Tore, was will man mehr.

Provokation aller Orten. Kleiner Schubser für Caroll, so dass er mit dem Ball in den Händen aus dem Strafraum stolpert, hop, Freistoß für Arsenal. Grätsche von Fletcher gegen Pires, Pires tritt nach, bekommt Gelb und muss sich im Anschluß massiven Trash-Talk von Rooney anhöre.

Tick, tack, tick, tack…

[21h23] 1:1, Giggs, 16m-Schuß, 19te Minute
Arsenals Pass wird von Scholes abgefangen, der schlägt einen weiten Diagonalpaß auf die hintere, rechte Straraumecke in die Rooney reinläuft. Rooney legt schnell ab und Giggs zieht aus 16m ab. 1:1.

[21h17]
Heinze wird ziemlich aufgemischt, insbesondere wenn Ljungberg über rechts kommt. Ljungberg sucht die Fouls, lässt sich schnell fallen. Folgerichtig bekommt Heinze die erste Karte des Spiels.

Eben ist noch einmal die Zeitlupe zum Tor zu sehen. Ich will es mal so sagen: Graham Paul weiß dass er hier eine gewisse Portion Physis zulassen muss, sonst muss er jeden Zweikampf hier abpfeifen, aber unter normalen Bedingungen hätte man die “Trikots-Fixierung” von Heinze durch Viera abgepfiffen.

Das Spiel ist besser als ich es erwartet hatte, aber sehr, sehr “intensiv”. Will sagen: alles scheint förmlich auf den letzten Tropfen zu warten, dass das Fass zum Überlaufen bringt. Und dann brechen hier alle Dämme…

[21h13] 1:0 Arsenal, 8te Minute, Viera
Ecke Henry, Kopfball Viera, im Fünfer, ohne das er großartig hochsteigt. Er ist mehr damit beschäftigt Gabriel Heinze sich vom Leib zu halten.

[21h10]
Gellendes Pfeiffkonzerst, sinistre Buhrufe jedesmal wenn einer von ManU am Ball ist. Selten so eine feindliche Stimmung gehört. Möglicherweise nicht zuletzt dank Ferguson, der vor einigen Tagen noch sagte, dass in Highbury keine Stimmung herrscht.

[21h07]
160 Sekunden bis zur ersten peinlichen Schwalbe von Ashley Cole gegen Keane. Das wird Keane den Cole noch spüren lassen…

[21h04]
Arsenal im “klassischen” Rot mit weißen Ärmeln. ManU dagen in komplett Schwarz mit weißen Rändern an Ärmeln und Beinen.

19 Sekunden nach Anpfifff die erste Rudelbildung. Unglaublich!

[21h01]
Die Aufstellungen ohne Überraschung. Arsenal mit Bergkamp und Henry. ManU mit Rooney als einzige Sturmspitze, plus Giggs, Ronaldo, Scholes aus dem Mittelfeld kommend.

[20h57]
Die Spieler pissen sich bereits in den Kabinengängen an: Viera und Roy Keane liefern sich Wortgefechte. Der Referee muss bereits einschreiten und verwarnen. In den Kabinengängen wohlgemerkt, keine zwei Meter breit.

The daily Hoyzer

Zeit den heutigen Hoyzer-Thread aufzumachen, immerhin ist in 1-3h Redaktionsschluß und dann werden Tagesspiegel, SZ, BILD und Konsorten neue Vorabberichte durch die Agenturticker jagen…

Richtig neues gab es bislang nicht. Im Mittelpunkt der heutigen Meldungen stand der nicht ganz unrenommierte Schiedsrichter Jürgen Jansen, dem angeblich vorgeworfen wird, die Partie Lautern – Freiburg verpfiffen zu haben. An die Partie kann ich mich noch gut erinnern, da Carsten Jancker durch “rustikalem Einsatz” vor den Toren auffiel, aber nicht so dass ich damals an Schiebung dachte.

Neben Paderborn haben nun auch Dresdner zugegeben von einem Unbekannten 15.000 EUR für sportiven Einsatz im ansonsten bedeutungslosen Regionalliga-Spiel gegen Preußen Münster bekommen zu haben. Die Statements der Dresdner lassen nicht wirklich auf Unrechtsbewusstsein schließen. Ich frage mich ob es in Regionalligakreisen für normal gehalten wird, dass man von wildfremden Leuten angequatscht wird, die einem eine fünfstellige Geldsumme in die Hand drücken…

Spektakulär ist die Meldung dass der DFBs nun, fast 14 Tage nach “Beginn” der Wettaffäre, eine “Sonderkommission Wett- und Spielmanipulation” eingerichtet hat, geführt, Achtung Riesenlacher!, von jenem DFB-Justiziar Götz Eilers der seit August das Oddset-FAX liegen liess und weder Zwanziger noch Meyer-Vorfelder informierte.

Vorschau Arsenal – ManU

(21h00, live auf PREMIERE, Kommentator: Wolff Fuss)

Es ist vermutlich nicht wirklich die wichtigste Partie der Saison. Arsenal und ManU hinken 10 bzw. 11 Punkte hinter den enteilten Emporkömmlingen aus Chelsea hinterher und 6 bzw. 7 Punkte vor den anderen Blauen aus London-Everton. Selbst der Sieger dürfte kaum noch kaum noch an ZSKA Chelsea herankommen.

Aber so ein Sieg würde einiges zum körperlichen und psychischen Wohlbefinden der beiden Trainer Arsène Wenger und Sir Alex Ferguson beitragen, die sich beide, und an dieser Stelle ist das Wort ausnahmsweise wirklich angebracht, hassen wie die Pest.

Wenn wir ehrlich sind, glauben wir kaum daran, dass es ein gutes, torreiches Spiel wird. Wir lechzen eher das irgendwas spektakuläres passiert, das Wenger vielleicht mit Mullbinden nach Ferguson wirft oder so.

Das Spiel

Arsenal und ManU passierten die Klippe “FA Cup” am Wochenende souverän und holen für die Partie des 25ten Spieltages einige angeschlagene Spieler von der Bank. Grosso modo wird man mit dem Besten antreten können, was man zur Zeit zur Verfügung hat.

ManU hat mich in letzter Zeit stärker überrascht. Man ist seit Ende Oktober in 13 Liga-Spielen ungeschlagen und hat dabei gerade zuletzt durchaus überzeugende Spiele geliefert, während Arsenal derzeit vom Flair der Wehleidigkeit und des Beleidigtsein umgeben ist, trotz mitunter guter Siege (z.B. gg. Newcastle). Man redet einfach mehr über Arsenals Schwächen als Stärken.

Obwohl ManU die zweitbeste Abwehr der Liga hat, hat mich zuletzt eher die Offensive beeindruckt, bei der die Spieler ins Rollen gekommen sind: Rooney, Ronaldo, Giggs, Smith, Scholes. Insbesondere Ronaldo erstaunt mich immer wieder, angesichts des Tempos mit dem er sich in den letzten 18 Monaten weiterentwickelt hat. Hätte ich nicht gedacht, dass er sein gutes Niveau von der EM wird halten können.

Arsenal hat die meisten Tore in dieser Saison geschossen und trotzdem steht immer wieder eher die Defensive zur Diskussion, auch abseits der Lehmann/Almunia-Debatte. Die Schwächen bei ruhenden Bällen und ein Patrick Viera bei dem sich manche fragen, ob er seinen Zenit schon überschritten hat.

Hinter dem Spiel

Derweil werden vor dem Spiel zahlreiche Nebenkriegsschauplätze eröffnet: ist die Wahl von Referee Graham Poll eine gute oder nicht, hat Chelsea verbotenerweise Arsenals Cole Avancen gemacht oder nicht (Mourinho: “Ich habe ein Alibi, ich war in Mailand und habe mit Adriano gesprochen”). Möglicherweise macht gerade die Cole-Affäre die Meisterschaft noch spannend. Sollte sich der Artikel des Bluevardblatts “News of the World” bewahrheiten, hätte sich Chelsea einem Spieler während einer “Sperrzeit” angenähert und die FA könnte einen Punkteabzug verhängen.

Die eigentliche Geschichte des Spiels ist nicht wer wie mit der Pille umgeht, sondern das Grätschen, die Tacklings, das Verhalten auf und außerhalb des Spielfeldes.

Seit Jahren schaukelte sich die Partie der Erzrivalen immer höher. Ohne rote Karten, frappierende Schwalben, Tätlichkeiten und wüste Beschimpfungen geht es nicht mehr ab. Und zuletzt auch außerhalb des Spielfeldes, als aus Arsenal-Kreisen nach Ferguson mit Lebensmitteln geschmissen wurde. Insbesondere Arsenal scheint sich vom Gift des Spiels leichter vom Konzept abbringen zu lassen, als die “Reds”.

Beide Trainer taten im Vorfeld alles um die Gemüter noch mehr zu erhitzen. So sehr, dass sich Verband und Polizei genötigt sahen einzuschreiten und den beiden mit einem Maulkorb drohten. Beide weigern sich beharrlich die Qualitäten des Gegners anzuerkennen.

Eine Sache des Stolzes

Die Schuld für die schlechte Laune von Ferguson und Wenger trägt ein Dritter: Mourinho, der junge Emporkömmling der mit Chelsea und viel Geld alles wegrasiert und aus einer Fußball-Liga einen berechenbaren Businessplan gemacht hat.

Indirekt unterminiert Mourinho mit der “mit Geld kann man Erfolg kaufen“-Maxime die Aufbauarbeit von Ferguson und Wenger, die immer wieder versuchen junge Talente aus Europa heranzuziehen und den nächste großen Spieler zu finden.

Mit einem Schlag und vielen Schecks scheint ein Mourinho mehr Erfolg zu haben, als Ferguson und Wenger mit ihren jahrzehntelangen Erfahrungen. Mourinhos Siege sind nicht nur einfach Siege, sondern meistens für den Gegner vernichtende Niederlagen. Diese Unnahbarkeit, Makelosigkeit Chelseas zeigt einen Qualitätsunterschied der Arsenal und ManU zu schaffen macht.

All die Sonne für Mourinho und Wenger und Ferguson müssen sich nun auf einmal wie die pickeligen Jungen beim Abschlußball fühlen, die von all den schönen Schnitten dieser Welt ignoriert wird. Binnen eines halben Jahres heißt der Maßstab der Liga Mourinho.

Im Falle von Wenger kommt erschwerend hinzu, dass wahrscheinlich ein großer Batzen Minderwertigkeitsgefühl mitschwingt. Wenger ist der aristokratische Einzelgänger, der unnahbare Intellektuelle, der Fußballprofessor aus Frankreich. Man vergleiche das mit dem jovialen, schottischen Alex Ferguson, ausgerüstet mit einer Säufernase die förmlich zum nächsten Kneipenbesuch einlädt, der, stellvertretend für uns alle, ab und zu neureichen Fußballspielern einen Schuh an den Kopf wirft.

Beide haben annähernd gleich viel Erfolg, haben einen Club auf annähernd gleich solidem Fundament gestellt. Aber dreimal darf man raten, wer in der englischen Fußball-Öffentlichkeit besser wegkommt. Der Schunkel-Schotte oder der kühle Egghead von der anderen Seite des Ärmelkanals…

Dem perfektionistischen Franzose war das wurscht, solange Arsenals Name in die Pokale eingraviert wird, aber nun fehlt ihm diese Ersatzbefriedigung und er muss fürchten langfristig nur in der dritten Reihe der Liga zu stehen. Auch wenn man dieses Jahr gut mithalten konnte, das was Chelsea (135 Mio Pfund) und ManU (105 Mio) dieses Jahr an Geld in das Team reinpumpten, war 2-3 mal so viel wie Arsenal (46,75 Mio).

Das macht sich am Kader bemerkbar, denn Pires, Viera und Henry sind auf ihrem Zenit oder schon darüber hinaus. Alles was dahinter kommt, ist aber nicht mehr die ganz große europäische Spitzenklasse. Wenger versucht europäische “No-Name”-Spieler wie Fabregas, Van Persie, Flamini, Clichy oder Reyes einzubauen, die noch Jahre weg vom europäischen Top-Format sind, während Mourinho sich in der Fertigkost-Abteilung bedient und einen Adriano einzukaufen trachtet.

Das eigentliche Spektakel wird deswegen heute eher am Seitenrand stattfinden, in den Mimen von Wenger und Ferguson.

Screensport: unter der Woche

Kaum drehste dich um, ist die Handball-WM, zumindest aus deutscher Sicht, schon “quasi” vorbei. Am Montag nachmittag unterlag man im ersten Spiel der Hauptrunde Spanien mit 28:32 und damit ist mehr als ein Spiel um Platz 5 nicht mehr drin.

Dafür gibt es zur Wochenmitte wieder Fußball. Fußball bei dem es um richtig was geht… Arsenal – ManU, zwei innigst miteinander verfeindete Manager und das ganze live zur Prime-Time mit Wolff Fuss. ‘Nuff said.

Dienstag

16h00 Handball-WM Deutschland – Kroatien, ARD
(Kommentator: Klaus Schwarze, Wiederholung: 18-19h auf EinsMuXx)

20h10 Handball-WM Norwegen – Schweden, DSF

21h00 Premier League Arsenal – ManU, PREMIERE
(Kommentator: Wolff Fuss)

Mittwoch

20h30 Serie A Juve – Genua, PREMIERE
(Kommentator: Roland Evers)

20h40 Schottischer Cup, Halbfinale Rangers – Dundee Utd., DSF

Schlitzohr Ecclestone

Unter der glitzernden Oberfläche der Formel 1 gibt es massiven Streit. Letztendlich ist es jenes alte Gezerre um mehr Geld, Einnahmen und Einfluß das im Folge des Machtvakuums nach der Pleite von Kirch entstanden ist.

Sah es lange so aus, als würden die in der GPWC (“Grand Pric World Championship“) vereinigten Hersteller gewinnen, gelang Ecclestone in den letzten Wochen mehrere Befreiungsschläge.

Ecclestone – Rest der Welt 0:1

Die Banken sind im Zuge der Kirch-Pleite eingestiegen und haben die Kirch-Anteile an der SLEC-Holding aufgekauft. Dummerweise ein Muster ohne Wert, wie sie später erkennen mussten, denn die SLEC hält Anteile an diversen Formel-1-Holdings, aber nur wenige dieser Anteile sind stimmberechtigt. Obwohl die Banken Mehrheitsanteile halten, ist das eigentliche Machtzentrum der F1 immer noch Ecclestone gewesen, der in diesen Holdings Chief Excutive ist, und mangels Stimmrecht von den Banken nicht abwählbar ist. Und das gilt für die ganze Beteiligungskette unterhalb der SLEC: der FOH, FOA und FOM.

Die Banken strengten nun ein Gerichtsprozeß an, in der sie bezweifelten, dass es bei Ecclestones Quasi-Machtübernahme in der FOH (“Formula One Holding“) mit rechten Dingen zuging. Das Kalkül war klar: kommen die Banken in der FOH an die Macht, bekommen sie gleichzeitig die Kontrolle über die “untergeordneten Hierachien” wie FOA (Formula One Administration) und FOM (“Formula One Management“, hält die Rechte zur kommerziellen Auswertung)

Ecclestone – Rest der Welt 1:1

Die Banken gewannen im Dezember diesen Prozeß und damit die Kontrolle über die FOH. Sie glaubten dass damit der Weg zur Übernahme der F1 frei wäre, doch sie machten die Rechnung ohne Ecclestone. Noch bevor die Banken die Kontrolle eine Stufe tiefer in der FOA einsetzen konnten, gab die FOA zusätzliche stimmberechtigte Anteile heraus, die Ecclestone für einen britischen Pfund aufkaufte. Ecclestone hält damit 50% der stimmberechtigten Anteile und damit in der FOA genauso viel wie die FOH. Die Banken unterdessen ballen die Faust und strengen den nächsten Prozeß an, zweifeln die Korrektheit der Stimmausgabe der FOA an.

Ecclestone – Rest der Welt 2:1

Zum anderen gelang es Ecclestone Ferrari aus der GPWC herauszuschlagen.
Ferrari unterzeichnete vor einigen Tagen eine Verlängerung des Concorde-Agreements mit der FOM, vulgo Ecclestone, und bleibt damit bis 2012 der Formel 1 erhalten. Viele Beobachter zweifeln nun an den Drohgebärden der GPWC ohne Ferrari eine Konkurrenzserie zur F1 auf die Beine stellen zu können.

Das gefährliche für den gesamten Sport ist aber die Patt-Situation die sich derzeit ergibt. Ferrari hat sich bereits während der letzten Saison häufig von den anderen Teams bei Meetings und Beschlüssen ferngehalten, weigerte sich an Regelkompromissen mitzuarbeiten.

Als “Retourkutsche” boykottiert nun die GPWC die Regelarbeit von der FIA. Am Freitag marschierte Ferrari alleine zu einem lange angesetzten FIA-Meeting auf dem anstehende Regeländerungen diskuttiert wurden.

Spiel, Satz, Sieg GPWC?

Und um die Sache rund zu machen: es gibt ein Szenario an dessen Ende Ecclestone doch noch als Verlierer dastehen könnte.

Wenn es den Banken gelingt, den Deal mit den stimmberechtigten FOA-Anteilen rückgängig zu machen, bekommen sie sämtliche F1-Hierachien unter Kontrolle. Nun wollen die Banken nicht als F1-Veranstalter auftreten, aber sie hätten dann endlich Anteile, die etwas wert wären und einen guten Verkaufspreis erzielen würden.

Potentielle Käufer? Der Kauf der Anteile der F1-Holdings wäre die Hintertür, mit der die Hersteller der GPWC (Daimler-Chrysler, BMW, Renault, indirekt auch Honda und Toyota, möglicherweise auch Fiat) doch noch ihre Ziele durchsetzen könnten. Einfach die Anteile kaufen und die Macht der F1 übernehmen.

Moin!

Sie leben nur noch von der Erinnerung

Fußball – Die Zahl der noch kickenden französischen Fußball-Weltmeister wird immer spärlicher. Zehn Tage nach dem Rücktritt vom quirligen Rotschopf Emmanuel Petit hat nun auch Stürmer Christophe Dugarry (32) seinen Rücktritt vom Fußball erklärt. Dugarry spielte zuletzt in Quatar, ehe er im Januar den Vetrag einseitig beendete. Dugarry sagte der L’Équipe dass er keine Lust hat nochmal in einer anderen Stadt, in einer anderen Meisterschaft anzufangen. Durchaus nachvollziehbar. Betrachtet man Dugarrys Karriere in Bordeaux, Mailand, Barcelona, Marseille, Birmingham und Quatar, fällt auf dass er im Ausland kaum länger als eine Saison geblieben ist, dafür aber ein erstes Mal 8 Jahre in Bordeaux, beim zweiten Mal 3 Jahre und in Marseille fast zwei Jahre.

Vor den beiden hängten bereits Charbonnier, Guivarc’h, Boghossian, Lama, Blanc und Deschamps die Schuhe an den Nagel.

Wer mit dem Teufel tanzt

Boxen – Nur so halbherzig werden derzeit zwei Boxtermine mit den Klitschkos bestätigt, die diese mit dem Teufel persönlich, Don King, abgeschlossen haben sollen.

Vitali Klitschko (der ältere und erfolgreichere) soll am 7ten Mai im Madison Square Garden gegen Hasim Rahman boxen. Das wäre in der tat ein Fight vom obersten Regal. Lange Zeit habe ich von Rahman nicht viel gehalten, der einzig und alleine aufgrund seines Lucky Punch gegen Lennox Lewis zu WM-Ehren kam, aber Rahman überzeugte mich bei seinen letzten Auftritten und für mich ist er die Nummer 2 oder 3 der Heavyweights, vor oder hinter Chris Byrd.

Jener Chris Byrd steht im Zentrum um Gerüchte über den nächsten Kampf von Wladimir Klitschko. Aus den USA heißt es Klitschko tritt am 30ten oder 23ten April in Düsseldorf oder München gegen den King-Schützling an. Dies wird derzeit von den Klitschkos dementiert.

Ein weiterer bestätigter Fight unter King-Fittichen ist Felix Trinidad vs. Winky Wright eine Woche später (14ter Mai) im MGM Grand.

Am 4ten Juni steht Kostya Tszyu vs. Ricky Hatton in Manchester an. Hatton ist “local guy” und vielleicht Englands größe Box-Hoffnung.

Bereits für den 5ten März ist in Leverkusen Felix Sturm vs. Bert Schenk angesetzt, auch hier ein hochwertiger Kampf, weil zwei ungefähr gleichstarke Kombattanten. Der Sieger soll im Sommer gegen Bernard Hopkins antreten dürfen.

Der mit den zu großen Schuhen

Formel 1 – Gestern wurde Nick Heidfeld als zweiter Piloteur für BMW-Williams präsentiert, nachdem “Quick Nick” in vier “Stechfahrten” Pizzonia ausgestochen hat.

Hmmm, bin ich der einzige auf dem Heidfeld irgendwie eine Nummer zu klein für BMW wirkt?

The daily Hoyzer: die Namen?

Die BILD meldet nun die Namen der Spieler und Schiedsrichter, die Hoyzer angeblich bei der Verhörung genannt haben soll. Dies ist natürlich noch nicht offiziell und daher entsprechen mit Vorsicht zu geniessen (via Netzeitung)

Schiedsrichter

Jürgen Jansen (der gestern vom DFB kurzfristig von Werder – Hansa zurückgezogen wurde, obwohl lt. DFB “kein Tatverdacht” besteht), Dominik Marks und Felix Zwayer (u.a. Linienrichter der von Hoyzer vor einem Spiel angerufen wurden mit der Bitte das Spiel zu verpfeifen).

Spieler

Es handelt sich dabei um mitunter namhafte Zweitliga-Spieler, die z.B. heute abend in der Partie Dresden – Cottbus auf dem Feld stehen.
Paderborn: Thijs Waterink, Alexander Löbe, Georgi Donkow
Energie Cottbus: Torwart Tomislav Piplica
Al. Aachen: Laurentiu Aurelian Reghecampf (war früher auch bei Cottbus)
Chemnitz: Steffen Karl, Markus Ahlf
Dresden: Ignac Kresic (Torwart) und Torsten Bittermann

Sollten sich die Namen und die Vorwürfe bestätigen, könnte das eine neue Dimension sein, aber es gilt Vorsicht zu walten, da z.B. noch gar nicht bekannt ist, was den Spielern überhaupt im Einzelnen vorgeworfen wird. Torwart Piplica reagiert inzwischen mit einer Eidesstaatlichen Erklärung in der er alle Beiteiligung an Wettgeschäften dementiert, sowie jegliche Einkünfte von Dritten “zwecks Einflußnahme auf meine Spielleistung”. Ähnliche Erklärungen liegen auch vom Schiedsrichter Jansen, dem Paderborner Löbe sowie die Spieler aus Chemnitz und Dresden vor.

Die “Berliner Morgenpost” soll laut Netzeitung erfahren haben, dass bereits gegen mehr als ein Dutzend Menschen und in Berlin, NRW, Sachsen und im Rhein-Main-Gebiet ermittelt wird.

Übel ist die Situation natürlich für den DFB, dem vormittags von der Berliner Staatsanwaltschaft die Akteneinsicht wg. laufender Ermittlungen abgelehnt bekommt und der nachmittags dann die durchgesickerten Namen im Boulevardblatt lesen kann.

Der DFB

Es läßt sich erahnen dass beim DFB sich ein massiver “Kollateralschaden” aus der Wettaffäre ergeben wird. Selbst zehn Tage nach Bekanntwerden der Affäre gelingt es dem DFB nicht schlüssig darzulegen wer was zu welchen Zeitpunkt gewusst hat. DFB-Präsident 1A Meyer-Vorfelder sagte gestern bei “Christiansen” dass Oddset nicht schriftlich gewarnt hätte, Präsident 1B Zwanziger will erst vor zehn Tagen was erfahren haben.

Oddset kann aber darlegen, dass einige Stellen per FAX informiert wurden und Oddset vier Wochen später nochmal nachgehakt hat (siehe Netzeitung). Im FAX weist Oddset explizit auf Unregelmäßigkeiten bei Paderborn – HSV und Braunschweig – St.Pauli hin und verdächtigt explizit Robert Hoyzer.

Beim DFB haben laut Oddset Generalsekretär Horst Schmidt, Justiziar Götz Eilers und Kontrollausschußvorsitzender Horst Hilpert eingeweiht. Anscheinend haben sich aber alle drei damit begnügt die Sache an die Polizei weiterzureichen statt selbst aktiv zu werden.

Zum Themenkomplex wie der DFB sich herauszureden versucht und im Internet spuren zu verwischen, siehe den SZ-Artikel in der Dienstagsausgabe: “Wie der DFB sich aus der Verantwortung zu stehlen versucht“.

allesaussersport-Update (Nachtrag)

Es hat gestern nach dem Update noch Probleme gegeben, die nun aber beseitigt sein sollten.

Auf dem Internet Explorer/Windows (5-6) sah das Layout etwas verschoben aus, weil zwei Schriften größer als in anderen Browser dargestellt wurden.

Ferner habe ich anscheinend gestern vergessen ein Plugin zu aktivieren, weswegen es bei der Anzeige einiger Archive zu einem PHP bzw. MySQL-Fehler kam.

Die Drohung des Struves

Günter Struve ist “ARD-Programmdirektor” und damit quasi oberster Entscheider was in der ARD gezeigt wird und was nicht. Jener Günter Struve hat nun der Frankfurter Rundschau mit Sönke Wortmann und Oliver Bierhoff ein ebenso launiges Interview gegeben.

So inhaltsleer das Interview war, so unverhohlen die Drohung an den gemeinen Fußball-Fan in Sachen “WM 2006”:

Bei uns wird dieses Event das ganze Jahr überschatten. Schon die EM in Portugal hat gezeigt, dass wir ein Fußballspiel auf fünf Stunden verlängern und trotzdem den dramaturgischen Spannungsbogen halten können.

Ein Fußballspiel auf fünf Stunden verlängert und trotzdem den Spannungsbogen geglaubt zu halten? Was fährt die ARD noch alles zur WM auf? Live aus dem Seniorenheim Kitzbühel Jürgen Fliege mit den WM-Helden von 74 (“Hoppla, da ist der Klaus Höltzenbein wieder hingefallen. Kann ihm jemand auf helfen?”)? Florian Silbereisen besucht Spielerfrauen und erfüllt ihnen Musikwünsche? Günter Netzer und Gerhard Delling werden an Schläuchen gehängt und bekommen nur noch Flüssignahrung um ihre Zehn-Stunden-Sendungen problemlos durchzuhalten.

Ich habe selten ein ARD-Programmdirektor bessere Werbung für PREMIERE machen hören. Just the games, please.