WM-Quali für DSF

Quotenmeter.de meldet, dass das DSF sich ein “umfangreiches” Fußball-WM-Qualifikations-Paket gesichert hat.

Dies “umfangreiche” Paket besteht aus satten acht Spielen und Knaller-Begegnungen aus der WM-Quali mit Russland, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien und anderen Ländern in denen ein Mann nur ein Mann ist, wenn er über nicht mehr als zwei Vokale im Nachnamen verfügt. Vom 4.September 2004 bis Anfang Oktober 2005 bringt das DSF live:

Kroatien – Ungarn
Kroatien – Bulgarien
Belgien – Bosnien-Herzegowina
Russland – Lettland
Lettland – Russland
Bosnien-Herzegowina – Belgien
Ungarn – Schweden
Bulgarien – Ungarn

allesaussersport und die Pings und Trackbacks

Ich bin immer noch dabei hier auf allesaussersport die Sache mit den Pings und Trackbacks auseinanderzuklamüsern. Neuester Erkenntnisstand, nicht zuletzt dank Gesprächen mit blogg.de-Jungs wie “mbo” und Nico Lumma:

Die Probleme die ich hatte, resultierten daraus, dass blogg.de nur dann Kategorien-Trackbacks (z.B. für “Olympia 2004“) annimmt, wenn bereits ein Ping des Blogs vorliegt. Die Eingabe der Trackback-URL ins dafür vorgesehene Feld ist daher ein “Glücksspiel”, das nur aufgeht, wenn der Ping schnell genug blogg.de erreicht. Daher bin ich nun zum händischen “Kategorie-Trackbacken” mit dem “Bloggmarklet” übergegangen.

Genau am pingen hapert es mitunter, denn einige der Ping-Services scheinen so ihre Probleme zu haben. Ich “veröffentliche” einen Eintrag, WordPress arbeitet sich einen Wolf und stellt nach einem längeren Zeitraum (60 Sekunden?) seine Arbeit ein, statt zu einer leeren Eingabemaske zu springen. Der Eintrag ist dann zwar publiziert, aber irgendein Ping hat nicht geklappt. Und wo kein Ping, da auch kein Kategorie-Trackback möglich.

Ich nehme an, dass das Sorgenkind derzeit eher pingomatic.com als der Ping-Dienst von Blogg.de ist, zumindest funktionierte das pingen nach Herausnahme von http://rpc.pingomatic.com/ besser.

TV am Olympia-Montag

Alles was an Vorläufen ansteht, wird zum Zwecke der Arbeit und des Geldverdienens ignoriert, noch nicht mal der Live-Audio-Stream von EUROSPORT eingeschaltet.

Daher geht es erst um 15h30 mit den Viertelfinals im Sprint/Bahnrad los (EUROSPORT + ATHEN 2).

17h00 ATHEN 4: Fußball/F Deutschland – USA (Halbfinale), Wiederauflage des dramatischen WM-Halbfinals der WM in den USA. Sollte das letzte große Turnier der Mia Hamm sein.

17h10 ATHEN 3: Ringen/F Finals in div. Freistil-Klassen

17h15 ATHEN 1: Hockey/M: Deutschland – Südkorea. Da es anscheinend nur Halbfinals gibt und sich damit nur zwei aus der Gruppe qualifizieren (falls ich die Zeitpläne korrekt interpretiere…), hängt das deutsche Weiterkommen von dieser Partie ab: der Tabellenführer braucht mindestens ein Unentschieden gegen den Tabellendritten Südkorea. Der Gegner in einem Halbfinale würde Holland oder Australien werden.

17h35 EUROSPORT: Leichtathletik
Heute finden elendig viele Vorkämpfe statt, das hat vielleicht den Vorteil das man mehr von den technischen Disziplinen sieht als es gestern der Fall war, wo Hochsprung, Dreisprung und Hammerwerfen völlig untergingen. Das kriegt jede Golden League-Veranstaltung besser gebacken.

Mein persönliches Highlight werden die 800m/Frauen sein, Mutula gegen Holmes gegen Ceplak (19h55) und die 5000m/F. Favoritin im letzteren ist die Türkin(!) Elvan Abeylegesse, die Äthiopierin die 1999 Türkin wurde, nachdem der Verband nicht genügend Unterstützung gab. Aber ihre Jahresbestzeit, immerhin ein Weltrekord von Juni diesen Jahres, liegt nur 10-20Sekunden unterhalb der der Konkurrenz aus Äthiopien und Kenia (21h00).

21h50 ATHEN 2 und EUROSPORT: Gewichtheben/M bis 94kg

Ein Marathon zum Kotzen

[22h21] – Ein unerwarteter 100m-Sieg für Gatlin, der als Zweiter der US-Trials sich eher unauffällig durch die Vorläufe lavierte. Beim Finale hatte er aber den besten Start, setzte alle seine Energie gleich in Vorantrieb um, während sein Trainingskollege Crawford breitbeinig wie ein viehzüchtender Cowboy aus den Blöcken kam. Asafa Powell kam gar nicht in die Socken und Maurice Greene regelte seine Bronze-Medaille nach mäßigem Start allein über Willen und Power.

Was man bei diesen Doping-Olympiaden noch anführen sollte: Gatlin und Crawford werden von Trevor Graham trainiert, jenem Mann der in engen Verbindungen zu BALCO stand und dessen 2000er-Athleten seit einigen Monaten wie die Fliegen von US-Dopinghäschern ertappt werden. To be continued?

[21h52] – Die Sonntagszeitung “The Observer” wärmt in einem Artikel ihren Bericht von vor einem halben Jahr wieder auf, der von Verbindung zwischem Griechen-Sprinter-Trainer Tzekos und dem berüchtigten US-Dopinglabor BALCO erzählt: “See you in court“. Damals ist der Reporter splitterfasernackt durch die griechischen Medien und Emigrantenszene geschleift worden.

Tzeskos stand seit langem in Verdacht. The Observer berichtet von einer europäischen Trainertagung im letzten November, zu der man auch Tzekos eingeladen hatte, der über seine Erfolgssportler und deren Training referieren sollte. Doch Tzekos wich aus und lieferte nur Allgemeinplätzchen. Und stachelte das Mißtrauen in der Szene an.

Bereits im Jahr 2000 ist Tzekos vom griechischen Fußballclub AEK Athen als Mannschaftsarzt entlassen worden, weil er den Spielern Stereoide verschrieben haben soll.

Aus anderen Quellen heißt es inzwischen, das Tzekos vor sieben Jahren der griechischen Regierung ein staatliches Dopingprogramm zur gezielden Förderung von 2004-Goldgewinnern vorgeschlagen hat.

[21h46] – Kleiner Vorschlag angesichts der Dopingflut bei Olympia 2004, wo anscheinend die ganzen Ankündigungen auf rigidere Kontrollen nicht abschreckend gewirkt haben:

Wie wäre es, wenn jeder Sportler verpflichtet wird gegenüber dem NOK eine eidesstattliche Erklärung abzugeben. Vorteil: Doping würde damit ein Fall für die Behörden und hätte wg. der Verurteilung auch Konsequenzen für das Leben außerhalb des Sportes, Stichwort “Vorstrafenregister”.

[21h22] – Ein schnuckeliger Artikel im Tagesspiegel zum gestrigen Doppel-Finale mit Kiefer/Schüttler, der die merkwürdige Stimmung gut wiederspiegelt.

Um 3.21 Uhr Ortszeit sitzt der Tennisprofi Nicolas Kiefer vor einem Dutzend deutscher Journalisten in einem fensterlosen Raum und weint. Keiner traut sich, eine Frage zu stellen, denn was soll man einen Menschen fragen, der gerade die Chance seines Lebens verpasst hat. Die Minuten verstreichen, und die Trauer breitet sich in dem fensterlosen Raum aus. Sie hält alle gefangen. Nicolas Kiefer schlägt seine Hände vors Gesicht und schluchzt.
[…]
In der Pressekonferenz nach dem Match versuchen die Journalisten Kiefer aufzumuntern, sie versuchen den Wert einer Silbermedaille zu betonen. Nichts kann ihn trösten. „Wir waren so knapp vor Gold, das ist unglaublich.“ Der 27-Jährige galt einmal als unsympathischer Spieler, er wirkte arrogant, korrigierte die Menschen, die seinen Vornamen nicht korrekt auf Französisch aussprachen. Nun erklärt er, warum er trotz seiner Tränen zur Pressekonferenz gekommen ist. „Ich habe mir vorgenommen, bescheiden im Sieg und bescheiden in der Niederlage zu sein.“ Nicolas Kiefer steht auf und verlässt weinend den Raum.

Und vielleicht war es das Match das mich wieder zum Tennis gebracht hat.

[20h32] – Wenn ich eine griechische 400m/Hürden-Läuferin mit Hautunreinheiten sehe, die die fünftschnellste Zeit ever, griechischen und neuen Olympiarekord läuft… tut mir leid, aber so richtig freuen kann man sich nicht.

Peinlichster Name des Abends: der ungarische Hammerwerfer Annus, der zudem über recht große Hoden in unvorteilhaften Hosen verfügt. Wir hoffen das Thiele/Heinrich aus dieser Steilvorlage mehr machen, als nur “Annus über 80m”.

[20h22] – Gut: die Damen und Herren der technischen Disziplinen werden vor dem Beginn der Wettbewerbe im Stadion einzelnd vorgestellt.

Schlecht: ich kenne es normalerweise, dass die Sprintfinals um 20, 21h Ortszeit stattfinden. In Athen erst um 23h Ortszeit. Ob das so leistungsfördernd ist?

Hockey/F: die Holländer gewinnen 1:0, Spiel zu Ende, Deutschland weiter, Australien überraschend draussen.

[20h07] – Das zweite Halbfinale der 100m mit dem erwarteten Einlauf. Alle vier, Powell, Collins, Greene und Obikwelu (9,95 – 10,02s) liefen halbwegs konzentriert und mätzchenlos durch.

Australien liegt 0:1 gegen Holland im Hockey/F zurück, Deutschland wäre weiter.

[20h00] – 100m-Semifinale I, Crawford und Gatlin leisten sich ihre Spielchen und laufen sich gegenseitig ins Gesicht schauend, in das Finale bei 10,07s.

Im Hockey steht es zwischen Australien und Holland 0:0, 25Minuten noch zu spielen. Deutschland wäre damit im Viertelfinale.

[19h29] – Während die Jjapanerin und Keniatin am Boden und gegen die Stadionmauer kauern und sich die Seele aus dem Leib kotzen, steht die US-Amerikanerin Kastor, eben noch heulend durchs Ziel gelaufen, bereits vor den Mikrofonen von NBC und stellt sich den fragen. Noguchi kotzt ihr fast auf die Schuhe.

[19h25] – Noguchi ist durch, Ndereba 11s dahinter. 2h26,20 die Endzeit.

[19h23] – Alemu kann nicht mit Kastor mithalten, verliert Bronze. Die Chinesin läuft ins Stadion.

[19h21] – Ndereba kommt nun näher ran. Es scheint doch zu einem packenden Finale zu kommen, leider nicht ins Olympia-Stadion rein, sondern ins alte Stadion von Panathineikos.

Auch Bronze an Alemu ist nicht sicher, eine Amerikanerin Kastor wird sich gleich überholen.

[19h19] – Die Japanerin Noguchi sieht irgendwie sehr verunsichert aus, schaut permanent auf die Uhr, dreht sich um, aber sie hält den Vorsprung auf Ndereba stabil auf 15Sekunden und es sind nur noch 5-7Minuten zu laufen.

[19h10] – Neue Nachricht von der Doping-Front: die Olympiasiegerin im Kugelstoßen Korzhaenko/Russland, soll positiv auf Stereoide getestet worden sein und dürfte die Goldmedaille verlieren. Korzhaenko ist übrigens bereits 1999 der Hallen-WM-Titel wg. Dopings entzogen worden.

Nadine Kleinert würde auf Silber hochgestuft werden.

[19h07] – Sensationen: Bei 100m Hürden scheitert Gail Devers an der ersten Hürde, möglicherweise noch angeschlagen von einer verletzung bei den 100m-Vorläufen. Und im Marathon bricht Radcliffe weinend, psysisch völlig fertig, zusammen und gibt auf.

[19h01] – Hehehe, wer will, kann sich einen kleinen Kulturschock geben, in dem er zwischen der Marathonberichterstattung von ARD/ZDF (ATHEN 4) mit Winfried Hark und Werner Damm, den beiden ARD-Sachbearbeitern für Leichtathletik und sonstige Körperübungen geben, oder EUROSPORT mit dem flotten verbalen Eintänzer Dirk Thiele und der (Ex-?)Marathon-Frau Katrin Dörre-Heinig. Beschwerden an die ARD-Redaktion sind bitte auf Formblatt B4 mit Durchschlag und in doppelter Ausführung am Schalter G-IV im dritten Stock einzureichen.

[19h00] – Ndereba kann, wenn die Perspektive nicht täuscht, sich langsam an Noguchi heranarbeiten, Radcliffe ist längst abgehängt. Die Strecke ist nun flach bzw. leicht bergab gen Stadion führend.

[18h51] – Nach einer Verpflegungsstelle kurz hinter km25 griff die Japanerin Noguchi an und es zerlegte die Kopfgruppe. Noguchi alleine vorneweg, Alemu/Äthiopien konnte folgen, Radcliffe/GB mit massiven Problemen, beide jeweils 30Sekunden dahinter. Ndereba/Kenia konnte bereits früh nicht folgen, blieb immer 30s hinter der Kopfgruppe, konnte die Tempoverschärfung mitmachen und zog an allen Zurückfallenden vorbei.

Inzwischen schwächelt Alemu, Ndereba und Radcliffe können vorbeiziehen und bleiben in Sichtweite derFührenden Noguchi, die möglicherweise demnächst einbricht.

Die Strecke ist weiterhin eine Vorstadtautobahn mit recht fiesen Gefällen und Steigungen durch Brücken und Unterführungen.

Inzwischen, man ist bei Kilometer 33, ist man im Stadtgebiet, links und rechts Geschäfte und moderne Bauten. Die Strecke ist recht gut besucht.

Unterwegs ist es zur einer Panne gekommen, als der Lastwagen mit den Photographen so langsam vor der Japanerin fuhr, dass diese auf den LKW auflief und ausweichen musste.

[18h02] – Randnotiz vom Bahnrad: so ein bißchen enttäuschen mich die Wettbewerbe. Alle(?) Duelle wurden bislang von vorneheraus gewonnen. Anscheinend sind die Sportler inzwischen auf derart gleichem Level, das Taktik nichts mehr ausrichten kann, sondern nur noch das vorne weg angasen. Allenfalls bei den Hoffnungsläufen mit drei Fahrern war etwas mehr Physis gefragt.

[18h00] – Von der “Original-Marathon-Strecke” habe ich mir irgendwie mehr versprochen, als Gerenne auf einer vierspurigen Stadtautobahn, auf denen links permanent ein offener Laster mit Hundert Photographen nebenher fährt.

[17h57] – Ich finde die Strecke sieht sehr “amerikanisch” aus, mit breiten, schnurgeraden Straßen und grünen Vorstadt-Gegenden vermischt mit “SevenEleven”-liken kleinen Läden. Ähnliches fiel ja bereits bei den Straßenradrennen auf.

[17h54] – Der Frauen-Marathon ist eine recht finstere Geschichte mit über 40Grad in der Sonne, kaum Schatten auf der Strecke, einem heißen Fön-Wind. Selbst Afrikanerinnen müssen nach einer Dreiviertelstunde stoppen und sich am Streckenrand übergeben.

Vorne eine Kopfgruppe aus zehn Läuferinnen und knapp eine Minute dahinter nochmal zehn.

TV am Olympia-Sonntag

Ein subjektiver Überblick über das angekündigte Olympia-Programm von heute (unter Ignorierung des Hauptprogrammes im ZDF):

13h30 ATHEN 3: Handball Deutschland – Frankreich
Die vielleicht besten beiden Mannschaften des aktuellen Welthandballs treffen in der Vorrunde aufeinander und am letzten Spieltag um den Gruppensieg. Wobei es relativ gleichgültig ist, da in der anderen Gruppe die Platzierungen noch offen sind und kein Viertelfinalgegner prognostiziert werden kann.

15h30 ATHEN 1 und EUROSPORT: Bahnrad Sprintwettbewerbe (-16h40 und ab 17h00), Einzelverfolgung (16h40-17h00)

17h00 ATHEN 4 und EUROSPORT: Leichtathletik Marathon/F

17h30 ATHEN 3: Fechten Degen Mannschaftsfinale und Kampf um Platz 3

19h00 EUROSPORT: Leichtathletik
100m/M Halbfinals (20h) und Finals (22h), Hochsprung/M (18h30), Dreisprung/M (19h10), Hammerweerfen/M (20h15)

19h45 ATHEN 4: Hockey 2te Halbzeit AUS – NED.
Die deutschen Damen fliegen bei einen Sieg Australiens gegen die bereits qualifizierten Holländer raus.

Warner und die nächste QB-Kontroverse

Eigentlich wechselte QB Kurt Warner von den Rams zu den NY Giants um den Kampf um den QB-Startplatz mit Marc Bulger hinter sich zu bringen. In New York noch 1-2 Jahre den Lederball werfen, den frisch angeheuerten Rookie Eli Manning anlernen und gut ist.

Dumm nur, das Eli Manning anscheinend nicht wirklich vor hat, noch ein paar Jährchen auf die Starting Position zu warten. In den bisherigen Scrambles und Testspielen hat Manning einen geringfügig besseren Eindruck hinterlassen als Warner und die Zeitungen und Blogs sind voll mit der Spekulation, dass man Manning eigentlich gleich ins kalte Wasser schmeißen könnte.

Manning startete im ersten Preseason-Spiel gegen die Panthers, 9/15, 117yds. Warner spielte nur in der zweiten Halbzeit, 9/11, 71yds, 1INT, 4 Sacks (also gegen Panthers zweite Garnitur).

Zur Erinnerung: Giants neuer Coach Tom Coughlin hat einst in Jacksonville keine Skrupel gehabt eine neue Franchise mit einem neuen QB Mark Brunell zu starten.

Wie lange wird es dauern, bis Frau Warner wieder durch die Radiotalkshows zieht und Dampf ablässt?

Das letzte vom Samstag

Nachklapp zum gestrigen Wettkampf-Tag.

Leichtathletik

In der Leichtathletik verblüfften die männlichen Sprint-Favoriten indem sie reihenweise unter 10s blieben. Und das im “Viertelfinale”. Das Pokern geht weiter. Shawn Crawford/USA machte einen lässigeren Eindruck (9,89s), trotzdem habe ich das Gefühl, dass er wesentlich eher ans Limit gehen muss. Francis Obikwelu/POR hat sich gestern endgültig als Mit-Favorit etabliert (9,93s), als er enorm lässig unter 10s blieb.

Justin Gatlin/USA (9,96s) macht inmitten dieses Bombenfeldes einen farbloses Eindruck.

Maurice Greene/USA (9,93s) hat in seinem Lauf ziemlich viel Dampf gemacht, ist fast konsequent durchgelaufen und hat das direkte Duell mit Asafa Powell/JAM vermeidlich für sich entschieden. Vermeidlich, weil Powell nach 50m sich das erste Mal umguckte und danach 40m lang in aller Ruhe Greene beobachtete. Dabei sprang immer noch 9,99s raus.

Wir haben es möglicherweise mit dem besten und ausgeglichensten 100m-Starterfeld aller Zeiten zu tun. Die Semifinals heute ab 19h55. Dabei treffen im zweiten Halbfinal (20h03) gleich vier Kracher aufeinander: Greene, Powell, Obikwelu und Kim Collins. Es qualifizieren sich jeweils die ersten vier plus ein Zeitbester. Das Finale dann um 22h10.

Nerven taten wieder einmal die Griechen. Kein Problem damit, die eigenen Athleten abzufeiern. Wenn aber seinen Arsch nur dann in die Stadien und Hallen bewegt, wenn “Hellas” geschriehen werden kann, wenn sich das olympische Stadion nur dann füllt, wenn drei eigene Kugelstoßerinnen im Stadionrund sind, an so einem Ort sind olympische Spiele schlichtweg deplaziert.

Tennis

Ich habe früher, zu Zeiten der Ivan Lendls, noch gerne Tennis geguckt. Mein Liebling war Miroslav Mecir. Aber dann kam Boris Becker und der nachfolgende Hype hat all mein Interesse niedergewalzt. Angeekelt habe ich mich vom Tennis abgewendet.

Gestern zur späten Abendstunden (es muss so gegen halb zwölf Athener Ortszeit gewesen sein) begann das Finale im Männer Doppel mit Kiefer/Schüttler gegen Chiles Gonzales/Massu und dauerte 3h40 Minuten. Es war ein qualitativ hochstehendes Match, das mit viel Verve vorgetragene Spiel, wie man so schön sagt, “wogte” hin und her. Letztendlich verloren Kiefer/Schüttler in fünf Sätzen, Massu holte binnen zehn Stunden seine zweite Tennis-Goldmedaille.

Basketball

Die USA/M haben gegen Litauen verloren. Ich habe nur kurz reingezappt, aber offensichtlich liessen die Amis zuviele Dreier zu. Litauen konnte in den letzten drei Minuten einen Rückstand auf- und überholen.

Der ARD/ZDF-EPG floppte mal wieder, kündigte das Spiel als “live” an, das dritte Viertel wurde gezeigt, als auf EUROSPORT das Ergebnis übern Bildschirm flimmerte. Ärgerlich, das.

Mutanten-Gewichtheben smells fishy

Soeben ging das Gewichtheben der Schwergewichtsfrauen zu Ende. Jene Frauen die “schwerer als 75kg” sind, aber in der Regel zwischen 120 und 140kg Fleischeinwaage besitzen. Nebenstehend Agatha Wrobel aus Polen, Bronze-Gewinnerin, 23Jahre alt, zierliche 93kg wiegend, 1m73 groß, mit fieser Proll-Flechtfrisur und Ausschnitt bis zum Bauchnabel (für Gewichtheberinnen-Verhältnisse). Diese Mixtur macht es, dass sie wie ein Camembert auf zwei Beinen aussieht.

Der Wettkampf war geradezu grotesk. Die Südkoreanerin Jang Mi-Ran konnte sich als Siegerin fühlen. Sie stand nur noch alleine im Duell mit der Chinesin Tang Gonghong. Diese stieß im 2ten Versuch mit Müh und Not 172,5kg, neuer olympischer Rekord. Die Südkoreanerin konterte und stieß in ihrem letzten Versuch ebenfalls 172,5kg. Aufgrund des besseren Ergebnisses im Reißen musste die Chinesin zehn Kilo mehr stoßen!

Im dritten Versuch legte die Chinesin zehn Kilo mehr auf! Und schaffte das Gewicht mit Hängen und Würgen. Eigentlich schaffte sie es nicht, denn die Hantel war eindeutig nicht parallel zu den Füßen, der Versuch wurde trotzdem zum Entsetzen der Beobachter gut gegeben. Damit hat die Chinesin sich nicht nur binnen eines Versuches um zehn Kilo gesteigert, sondern den olympischen Rekord binnen 4 Jahre um 17,5kg verbessert, den eigenen Weltrekord binnen vier Monate um 7,5kg verbessert.

Hallo? Ob es da wohl mit rechten Dingen zuging? Zumal Frau Tang Gonghong massiv über die Katrin-Krabbe-Gedächnis-Doping-Akne verfügte.

Was soll man sagen: mit der Russin Albina Khomich die just in diesen Minuten ebenfalls als gedopt bekanntgegeben wurde (sie hat in letzter Sekunde vom Schwergewichtswettbewerb “aus unbekannten Gründen” zurückgezogen) erlebt die Gewichtheben-Disziplin inzwischen ihren neunten(!) Doping-Fall.