EL 2009/10, Viertelfinale/Hin: Hamburger SV – Standard Lüttich
[22h57] Endstand HSV – Standard 2:1 Ein interpretationsfähiges Spiel. Das Spiel wird genügend hergeben, um Labbadia und Co. von “wieder auf den richtigen Weg” reden lassen. Der Einsatz dürfte gelobt werden, mannschaft zusammengeschweißt etc… Und mann kann durchaus argumentieren, dass der Sieg in Ordnung geht, nicht zuletzt weil man in der Schlußviertelstunde noch mal viel ins Spiel investierte.
Blendet man aber alles aus, was sich zwischen den beiden Sechszehnern abspielte und betrachtet nur das was sich im Strafraum abspielte und gefährlich aufs Tor kam – dann wäre auch ein Unentschieden nicht unverdient gewesen.
Ähnlich wie in der ersten Halbzeit, hat der HSV letztendlich zuwenig daraus gemacht, das Standard doch recht viel zuließ und die Räume nicht so zustellte. Labbadia werfe ich vor, dass er es versäumte in der Halbzeit auf die Probleme der Lütticher zu reagieren und einige der ineffektiven HSV-Spieler – Petric, Zé Roberto, Torun, frühzeitig auszuwechseln. Gerade für jemanden wie Trochowski wäre das Spiel auf den Leib geschneidert gewesen. Feuchter Boden, viel Raum für Distanzschüße.
Das Spiel zeigt auch, dass sich Labbadia dringend eine Alternative zu Zé Roberto einfallen lassen muss, will er die Position nicht abschenken. Zé Roberto war nach seinen Sprüchen unter der Woche gefordert und brachte einmal mehr nur eine leblose Vorstellung zustande.
Das Spiel mag beim HSV die Stimmung gehoben haben, aber substantielle Verbesserung habe ich nicht gesehen und bereits am Wochenende könnte gegen Hannover die nächste Enttäuschung folgen.
[22h52] Schlußoffensive des HSVs. Man ist bemüht. Und harmlos. Aber bemüht.
[22h46] Nach der heutigen Leistung bin ich überzeugt: Marcus Lindemann will SKYs Béla Réthy werden. Fakten zur Unzeit rausblasen. Acht Minuten vor Spielende eines Europa League-Viertelfinals Referate über die Wallonie abhalten. Mann, Mann, Mann.
[22h33] Labbadia, der Wechsel-Magier, bringt Berg(!!!) und Trochowski für Torun und Petric.
Torun hat mit einer verunglückten Kopfballrückgabe fast einen Elfmeter verursacht, als ein Belgier in diese Rückgabe reinspritzen konnte und Mathijsen jenseits der Legalität den belgischen Stürmer vom Ball trennen konnte.
[22h31] Viel Gedaddel vor den Strafräumen, viel Platz für beide Mannschaften, aber die Torgefährlichkeit einer Flasche Weichspülers ausstrahlend.
[22h27] Zé Roberto lässt sich 30m vor dem eigenen Tor den Ball abnehmen. Standard lupft den Ball in den Strafraum. Mbokani köpft gegen die Latte, der Nachschuß wird aus spitzen Winkel aus 3m neben das Tor gesetzt, während Rost mit der Hüfte beim Abwehrversuch gegen den Pfosten knallt. Beste Torchance der Belgier in der 2ten Halbzeit.
[22h22] Standard greift in der zweiten Halbzeit strukturierter als in der ersten Halbzeit an, versucht mehr und ruhiger in den Spielaufbau zu investieren, aber mehr als der Hauch von Andeutung einer Torgefährlichkeit ist dabei noch nicht herausgesprungen.
[21h52] Halbzeit HSV – Standard 2:1 So richtig kann man sich den Spielstand nicht erklären. Bei diversen statistischen Werten dürfte der HSV zwar vorne liegen, aber so richtig Zwingendes war wenig dabei. Da wirkten die Belgier in ihren zweimal dreiminütigen Angriffswellen gefährlicher.
Für das was Standard an Räumen anbietet muss vom HSV mehr kommen, aber etliche Spieler nutzen den Raum nicht. Der linke Flügel mit Aogo und Pitroipa ist relativ okay. Aogo ist sehr bemüht, geht lange Wege und schaltet sich sehr häufig in den Angriffen ein, auch wenn seine Flanken quantitativ mehr hermachen als qualitativ. An Pitroipa gefällt, dass er sich gut mit Aogo ablöst und ihn ggf. hinten absichert (wobei er bzgl. seiner defensiven Qualitäten noch nicht von Standard ausgetestet wurde). Allerdings gilt auch für Pitroipa: für die Räume die er hat, muss er mehr machen – auch wenn er diesen einen laschen Elfer rausgeholt hat. Ansonsten hat Pitroipa noch nicht einen einzigen gefährlichen Schuß aufs Tor oder eine gefährliche Reingabe in den Strafraum gespielt. Zu wenig, zu ineffektiv.
Aber das ist immer noch mehr als das was von recht kommt, wo ein zu Beginn verunsicherter Torun nur noch auf Sicherheit spielte und erst nach dem 2:1 aufzudrehen schien.
Die zentrale Achse mit Jarolim und Zé Roberto – nun ja. Jarolim ackert. Bleibt zwar harmlos, verdient sich aber ein Fleißkärtchen, während Zé Roberto einen blassen Ballverteiler gibt.
[21h49] HSV – Standard 2:1, 45te Ruud van Heiland Flanke von Aogo, van Nistelrooy hält am Elfmeterpunkt den Fuß hin und der Ball würgt sich ins Tor rein. Aber irgendwie ein Ding den nur ein Killer reinmacht.
[21h47] HSV – Standard 1:1, 41te Petric, 11m Ein Elfmeter, der mich peinlich berührt. Pitroipa geht, schlaksig wie er ist, in den Strafraum rein, sucht sich ein Bein und fällt. Ich habe es weiter unten geschrieben: so wie Atkinson bis dato gepfiffen hat, muss schon Blut spritzen um einen Elfer zu geben, und dann kommt dies lasche Ding. Atikinson besitzt keine Linie bei seinen Pfiffen.
[21h46] Oh mein Gott, was für ein lascher Elfmeter.
[21h41] Van Nistelrooy aus 20m mit Drehschuß an den Pfosten und Zé Roberto verstümpert den Nchschuß vor dem leeren Tor.
Labbadia hat sich verzockt. Es kommen ein Jarolim und Pitroipa permanent zu Fernschußchancen – nur das keiner der beiden eine Klebe hat. Es wirklich frappierend wie frei der HSV 25 Meter vor dem Tor agieren kann. Zé Roberto legt einmal mehr, ein sehr schattiges Spiel auf den Platz hin. Torun spielt nach seinen ersten Fehlpässen nur noch die Sicherheitsbälle. Trochowski draußen zu lassen, ist für mich eine krasse Fehlentscheidung.
[21h34] HSV – Standard 0:1, 30te Mbokani Der HSV über 30 Minuten mit mehr Ballbesitz, aber die Belgier haben eine ungeheure Zeckigkeit vor dem Hamburger Strafraum entwickeln. Nach einer ersten Angriffswelle vor sechs Minuten, starteten sie eine zweite Angriffswelle. Wieder klappt der HSV zusammen, lässt sich reindrücken, wieder bekommen sie die Bälle kaum geklärt, wieder zeigen sich die Belgier am Ball sehr, sehr hartnäckig. Es springt eine Ecke heraus. Eckball, Mbokani kann sich von van Nistelrooy lösen und rennt mit 5 Meter Anlauf ziemlich frei auf die Hereingabe zu und kann ungedeckt einköpfen.
[21h28] Beste Phase der Belgier, die plötzlich den HSV 2-3 Minuten hinten reindrücken, zu zweiten Schüssen kommen. Dem HSV gelingt es nicht sich aus der eigenen Hälfte zu befreien.
[21h26] Soso Bruno, Torun und Pitroipa für das Flügelspiel… Pitroipa zieht 40 Meter vor dem Strafraum nach innen rein und versucht sich auch an Distanzschüsse. Pitroipa und Distanzschüsse! Und Torun fiel durch das Versemmeln von Flanken und Ecken auf.
[21h22] Das soll nicht überheblich klingen, aber Standard gibt einen guten Aufbaugegner für den HSV ab. Sie machen die Räume erst kurz vor dem Strafraum zu, sie stehen häufig weit weg von den Hamburgern. Wenn es mehr Antizipation auf Seiten der Hamburger geben würde, das ein flüssigeres Kombinationspiel in Gang setzen würde, könnte der HSV sich heute in einen Rausch spielen. Stattdessen gibt es viele unpräzise Pässe und Flanken und damit wenig Torgefahr.
Übrigens: so viel Raum die Belgier vor dem Strafraum lassen, würde ich mir einen Trochowski für Distanzschüsse wünschen…
[21h15] Standard lässt viele Räume offen, spielt aber physischer als es der HSV zuletzt gewohnt ist. Das könnte dem HSV entgegen kommen. Auffällig die wenig konsequente Linie von Schiedsrichter Atkinson: je weiter weg von den Toren, desto kleinlicher seine Foul-Auslegung. Eine Elfmeter dürfte es heute nur geben, wenn Körperextremitäten liegen bleiben.
[21h08] Eine halbstündige Vorberichterstattung ist eh nicht nötig, denn Marcus Lindemann ist offensichtlich mit dem festen Vorsatz ins Spiel gegangen, das ganze eh noch mal verbal aufzubereiten, während das Spiel läuft.
[21h01] Die Aufstellung von Bruno Labbadia. Nach eigener Aussage mit dem Schwerpunkt Flügelspiel aufgestellt:
#1 Rost
#20 Demel – #17 Boateng – #5 Mathijsen – #6 Aogo
#14 Jarolim – #8 Zé Roberto
#21 Pitroipa – #35 Torun
#22 van Nistelrooy – #10 Petric
Boateng kehrt in die Innenverteidigung zurück, soll besser mit Mathijsen harmonieren. Zé Roberto war unter der Woche indirekt sehr in der Hamburger Presse präsent, galt als einer der Lautsprecher in der Aussprache zwischen Mannschaft, Labbadia und Vorstand. Nun wird es an der Zeit dass er selber mal wieder für eine gute Performance sorgt. Petric bleibt weiterhin in der Startelf.
[20h59] Moinsen