Ich überlege wie ich die anstehende NFL-Saison einordnen soll, wie ich für Outsider mit 1-2 knackigen Formulierung die Saison beschreiben könnte. Es fällt mir fällt nichts ein.
Es ist vielleicht, aber nur ganz vielleicht, eine Saison in der es in der AFC zwei Königsmorde gibt und das Rennen um jede Divisionsmeisterschaften 17 Spieltage vor Playoff-Beginn so offen ist, wie selten zuvor. In der NFC traut man sich ja schon seit längerem nicht mehr, sich mit irgendwelchen Prognosen die Finger zu verbrennen.
Königsmorde
In der einen Conference, der NFC, gibt es nach Ende der Dallas Cowboys-Ära eh keine Mannschaft die über einen längeren Zeitraum dominiert. Bestenfalls reicht es für eine Handvoll “übliche Verdächtige”, die jedesmal um Playoff-Plätze spielen.
Anders in der AFC, wo die Indianapolis Colts und New England Patriots seit 2003 bzw 2001 den Rest der Conference in Grund und Boden spielen. Nur in zwei der letzten sieben Super Bowls stand keine der beiden Mannschaften auf dem Spielfeld. Bei beiden wurde der Erfolg nicht nur, aber auch durch die Kombination von Quarterback und Headcoach geprägt. In New England spielte QB Tom Brady 2001 unter Bill Belichick erstmals weite Teile einer Saison durch. In Indianapolis kam Tony Dungy 2002 auf den Headcoach-Posten mit Peyton Manning als Quarterback auf dem Schachbrett.
In genau diesen Konstellationen zeichneten sich nun in den letzten Wochen und Monaten Risse ab. Als Außenstehender ist es schwer zu beurteilen wieviel von den Verletzungsproblemen von Tom Brady echt und wieviel Nebelkerzen waren. Schaut man sich aber die Geschichte von anderen dominierenden NFL-Teams der Vergangenheit an, so hat selbst die längeren Regentschaften eine Halbwertzeit von fünf, sechs Jahren. Die Dallas Cowboys von 1991 bis 1996. Die NY Giants, mit etwas Wohlwollen, von 1984 bis 1990. Die Pittsburgh Steelers von 1972 bis 1979.
In Indianapolis liegen die Zeichen deutlicher auf der Hand. Headcoach Tony Dungy hat über das Karriereende nachgedacht – er ist immerhin seit 28 Jahren Coach. Im Januar ließ er erklären, dass er für “mindestens” eine Saison zurückkehren wird. Gleichzeitig ist Jim Caldwell, Associated Headcoach, als Nachfolger in Stellung gebracht worden.
QB Peyton Manning musste sich im Sommer einer OP wegen einer Schleimbeutelentzündung im linken Knie unterziehen. Manning konnte bei keinem Vorbereitungsspiel mitmachen und ist erst seit 10 Tagen wieder im vollen Training. Dazu fällt die Schlüsselposition in der Offense Line aus: Center Jeff Saturday fällt mit einer Knieverletzung mindestens einige Wochen aus. Sein Ersatz wird vermutlich Rookie Jamey Richard sein. Mit anderen Worten: QB Manning und sein neuer Center haben noch nie zusammengespielt und höchstens einige Trainingseinheiten zusammengearbeitet. Das kann bei den elaborierten Snap Counts von Manning noch ein Spaß werden.
Gleichzeitig ist die divisionseigene Konkurrenz aus der AFC South den Colts in den letzten Jahren näher gerückt. Letzte Saison hatten auch die Jaguars und Titans zehn oder mehr Siege, nachdem 2006 die Colts noch das einzige Team mit einer winning season waren. Immer wieder hört man bei der Draft das die AFC South bewusst ihre Mannschaften mit Pass Rusher laden.
Die New England Patriots sind das vielleicht am schwersten zu lesendste Team. Es ist keine Wundertüte dank etwaiger Unberechenbarkeit, sondern weil Bill Belichick hier in den vergangenen 8 Jahren eine Franchise geschnitzt hat, die so tickt wie keine andere. Belichick ist ein Meister in Mindgames, ein Meister der Manipulation, des Täuschen und Tarnens. Bei den Patriots findet im Gegensatz zu anderen Teams keine Blutauffrischung durch Verjüngung des Teams statt, sondern durch einen brutalen Verdrängungkampf in den Trainingscamps. Die Mannschaft entzieht sich dadurch normaler Alterszyklen.
Macht das die Mannschaft unverwundbar? Nein. Wie einst Siegfried oder Achilles, gibt es einen wunden Punkt. Der heißt QB Tom Brady. Er ist Belichicks verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Seit seiner ersten Saison als Starter, am dritten Spieltag 2001, stand er bei jedem Patriots-Spiel in der regular season von Beginn an auf dem Spielfeld. 110 Spiele am Stück. Die wissen gar nicht wie das ohne Brady geht und so wie Tom Brady auf dem Spielfeld auftritt, wäre das auch eine Lücke von der man nicht wüsste, wie sie zu ersetzen wäre. Anders als Manning, der satte 160 regular season-Spiele am Stück bestreiten wird, scheint die Patriots-Offense stärker von Brady abzuhängen.
Mit diesen Planspielen mussten sich die Patriots erstmals diesen Sommer beschäftigen, denn Brady laborierte an einer langwierigen Fußverletzung. Wie gut diese ausgeheilt ist, weiß niemand so genau. Ist die Verletzung ein Bluff gewesen, oder ist die angebliche Heilung – Brady ist diese Woche ins Training zurückgekehrt – ein Bluff?
Mir haben diesmal auch die Offseason-Moves der Pats nicht gefallen. Mit TE Brady, LB Colvin, WR Stallworth, CB Samuel, CB Gay und CB Wilson verlor man viel namhaftes, viel Erfahrung. Mit S Tank Williams oder TE Marcus Pollard holte man nur mäßig ehrfurchtsvolles. Die Wiederverpflichtung von LB Tedy Bruschi in seinem 13ten Jahr ist schon fast suspekt zu nennen. Nicht umsonst gibt es immer wieder Gerüchte dass Bruschi davon profitiert das bei Heimspielen die Erfasser der statistischen Werte ihm öfters mal ein paar Tackles mehr zuschreiben.
Unterm Strich ist die Situation in New England schwer zu lesen. Mit Sicherheit profitieren sie davon, dass es in der AFC East nicht zu der gleichen Konkurrenzsituation wie in der AFC South kommen sollte. Theoretisch.
Wundern täte mich aber ein Sturz beider Dynastien nicht.
Regeländerungen
Es gibt wie jede Saison wieder ein kleines Paket an Regeländerungen die irgendwo auf den hinteren Seiten des Regelordners stehen. Dort wo sich Kleingedrucktes und Stichwortregister “Gute Nacht” sagen.
In dieser Saison müssen aber tatsächlich auch einige Blätter vorne im Ordner ausgetauscht werden. Drei Regeländerungen fallen auf:
Abschaffung des Force Outs – Sprang ein Receiver zum Fangen eines Balles hoch und wurde er dabei von einem Verteidiger so ins Aus geschubst, dass er mit den Füßen außerhalb des Spielfeldes aufkam, gab es die Regel des Force Outs: die Schiedsrichter konnten zugunsten des Receivers entscheiden, wenn sie der Ansicht war, dass er ohne die gegnerische Einwirkung noch mit beiden Füßen innerhalb des Spielfeldes aufgekommen wäre. Dies wird abgeschafft. Ein Receiver ist beim Passfang nur dann innerhalb des Spielfeldes, wenn er mit beiden Füßen nach dem Fang das Spielfeld berührt. Bei der Aufarbeitung der letztjährigen Spielszenen hat die NFL erkennen müssen, das fast in der Hälfte aller strittigen Situationen falsch entschieden worden ist.
Der Quarterback war bislang der einzige Spieler auf dem Feld, der über Funk Anweisungen vom Coaching Staff empfangen konnte. Die Funkverbindung wird von der NFL immer bei 15 Sekunden vor Ablauf der Play Clock abgestellt. Neu: ab diesem Jahr darf auch ein Spieler der Defense per Funk Anweisungen seines Coaching Staffs bekommen. Ich nehme an, dass auch hier die 15 Sekunden-Regel gilt.
Die Regel des “unabsichtlichen Griffes” in das Gesichtsgitters wird anders interpretiert. Entscheidend ist nicht mehr ob absichtlich oder unabsichtlich, sondern ob der Kopf dabei verdreht wird oder nicht. Hat der Griff kein Druck, wird der Kopf nicht verdreht, gibt es gar keine Strafe. Wird der Kopf hingegen verdreht, führt das zu 15 Yards Raumstrafe. Die 5yd-Strafe für das unabsichtliche Greifen ist nicht mehr im Regelwerk enthalten.
Der amtierende Meister NY Giants präsentierte sich zuhause zumindest ein Viertel lang als würdiger Champion. Aufgeheizt durch eine Ansprache von Michael Strahan im Rahmen der kleinen Super Bowl-Präsentation vor dem Spiel, spielten die Giants das perfekte Viertel.
Das meisterliche erste Viertel
QB Eli Manning spielte auf wie ein alter Routinier den nichts mehr schrecken kann. Voller Selbstvertrauen bewegte er sich souverän in der Pocket umher, wurde die Bälle immer wieder zum perfekten Zeitpunkt los und lupfte die Bälle großartig in die Hände der Receiver rein. So eine Ausstrahlung habe ich vom kleinen Manning bislang nur 1-2 mal in der NFL gesehen.
Eine starke Offense Line gab ihm allen Schutz und blockte den Weg für RB Jacobs frei. Dazu kam, dass die Redskins-Defense durch einige tiefe Pässe auf WR Burress verschreckt wurde, als deutlich wurde, dass das Backfield, teilweise durch Verletzungen bedingt, nicht die Qualität hatte, um die Receiver in Manndeckung auszuschalten. Folgerichtig kam der Pass Rush schnell nur noch durch die OL und mit den vier Mann hatte die Giants-OL keine Probleme mehr.
Wenn Washington im Ballbesitz waren, sah das für die Redskins auch nicht besser aus. Von einem geschwächten Giants-Pass Rush nichts zu sehen. Nach dem Karriereende von Michael Strahan und der Verletzung von Osi Umenyiora sah die neuformierte DL so aus: #97 Kiwanuka –Â #98 Robbins – #96 Cofield – #91 Tuck
Tuck spielte bereits in den letzten Jahren immer Defensive End wenn Umenyiora in die Linebacker einrückte. Nach der Verletzung von Umenyiora war sehr schnell der Masterplan, den LB Kiwanuka nach vorne in die DL zu ziehen. Kiwanuka soll von Hause aus diverse Eigenschaften eines Defensive Ends mitgebracht haben.
Der Pass Rush der Giants war Gift für die Redskins, die spektakulär überfordert wirkten. Die Pocket um QB Jason Campbell herum, kollabierte binnen Sekundenbruchteilen. QB Campbell, eh noch wie ein Rookie wirkend, rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn in der Pocket um her und warf die Bälle sonst wo hin. Die Redskins-Offense war in der ersten Hälfte nicht mehr als einige Läufe über RB Portis. Das Ergebnis zur Halbzeit: 16:7-Führung für die Giants, 241yds zu 51yds für die Giants. QB Campbell 2 von 6 für 25yds.
Der eigentlich Knick im Spiel passierte nach dem ersten Viertel. Die Giants dominierten das erste Viertel so massiv, dass sie danach die Zügel schleifen ließen und ihr Spiel an Intensität nachließ. Sie versäumten es den Sack zuzumachen. Die Patriots aus der letzten Saison hätten noch ein Viertel durchgespielt und zirka 40 weitere Punkte auf das Scoreboard gemacht.
Redskins kommen mit blauen Auge davon …
Das zweite Viertel war aus Sicht der Redskins eine Konsolidierung. Die Giants ließen locker und ein 50yds-Kick Off-Return kurz vor der Two Minute-Warning bis an New Yorks 45yd-Line gab den Redskins die beste Startposition des Tages. Drei Läufe von Portis und zwei Pässe von Campbell später gab es den Touchdown (12yds-Pass auf WR Moss) zum 7:16.
Der Faden war aber bei den Giants endgültig gerissen. Sie fanden auch in der zweiten Halbzeit nicht wieder zum Spiel des ersten Viertels zurück und je bewusster sie sich dessen wurden, desto negativer spielten sie. QB Manning wurde nervöser, die Pässe sahen schwächer aus, sein Verhalten in der Pocket wurde unsouveräner. Die Giants konzentrierten sich immer mehr darauf mit Läufen Zeit auf der Uhr zu verbrennen. In den letzten zehn Spielminuten warf Manning nur noch zwei Pässe.
… aber nicht zurück
Es war vorallem einer harmlosen Redskins-Offense zu verdanken, dass das Spiel nicht völlig kippte. In der zweiten Hälfte kamen die Redskins nur in zwei Drives überhaupt in die Giants-Hälfte. Beste Feldposition war die Giants 32yd-Line bei auslaufender Spielzeit.
Die NY Giants gewannen 16:7 gegen die Redskins.
Die Redskins sind mit einem umgekrempelten Trainerstab in die Saison gegangen: Jim Zorn als neuer Headcoach, Sherman Smith als Offense Coordinator-Novize und Greg Blanche als beförderter Defensive Coordinator. Jim Zorn will mit Sherman Smith die West Coast-Offense bei den Redskins einführen.
Das erste Spiel dürfte die Befürchtungen bestätigt haben, dass QB Campbell kein Spieler für die West Coast-Offense ist. Man muss die Defense lesen, man muss relativ zügig die Bälle werfen, man muss den Receivern vertrauen, dass sie zu den Positionen laufen, wo sie erwartet werden. Und man darf sich nicht durch den Pass Rush irritieren lassen. Egal wie die Pocket um einen herum kollabiert, da der Fokus auf dem schnellen Pass-Spiel liegt, muss man sich sehr flüssig, aber mit kleinen Bewegungen in der Pocket umherbewegen, statt wie ein Huhn vom rechten Tackle zum linken Tackle und wieder zurück zu sprinten.
Wenn Campbell in dem ersten Viertel etwas gezeigt hat, dann eine schnell einsetzende Kopflosigkeit. Erst im Two-Minute-Drill zur Halbzeit zeigte er mit einem konsistenten Spielplan einen gewissen Rythmus. Aber das Handling der Play Clock, die Langsamkeit mit der er das Team in die Startformation stellt, das alles deutet an, dass Campbell die nächste Qualitätsstufe als QB in Washington nicht erreichen wird. Campbell stagniert und das auf nicht besonders hohen Niveau.
Im Hinterkopf müssen sich die Redskins jetzt schon mit der Frage beschäftigen, wer das Team in 1-2 Jahren führen soll. QB Colt Brennan ist als Run’n’Shooter in Hawaii auch eher ein komplementäres Offensesystem gewöhnt gewesen.
Die Giants zeigten sich in einer Form mit der sie das Potential zum Divisionssieg haben. Sofern es Headcoach Tom Coughlin das gestern gezeigte Maß an Selbstzufriedenheit aus dem Team eliminiert. Dem vorgestrigen Spiel nach zu urteilen, haben die Redskins nichts mehr mit den Playoffs zu tun.
[Update Sa 11h13: Über Satellit gibt es ein zusätzliches WM-Quali-Spiel zu sehen: Spanien – Bosnien-Herzegowina, Sa 22h auf dem spnaischen Öffentlich-Rechtlichen TVEi (Hat-Tip: Dan11)]
Moinsen.
An diesem Wochenende beginnt für die viele Nationen die WM-Qualifikation und die Auswahl im Free-TV ist selbst mit Schüssel… sehr bescheiden. Deutschland in Liechtenstein oder Italien auf Zypern. Die ausländischen Nachbarn haben da bessere Spiele: die Schweiz mal wieder gegen Israel und Frankreich gegen Österreich.
Missing in action: PREMIERE setzt mal wieder mit der Südamerika-Qualifikation trotz vollmundig eingekaufter Rechte komplett aus. Damit schimmeln beide Fußballkanäle nun zwei Wochen vor sich hin.
Die Formel 1 ist auf einem der letzten klassischen Kurse, in Spa/Belgien. Dazu das übliche Rahmenrennen-Gedöns und am Sonntagabend die IRL aus Chicago.
EUROSPORT 2 bringt zwei Top14-Spiele. Am Freitag Bayonne – Clermont. beides tabellennachbarn (Clermont hat zwar nur einen Sieg, aber zwei Bonuspunkte mehr) und am Samstag das Spitzenspiel Perpignan gegen den Tabellenführer Stade Français. Zur Erinnerung: Bayonne, das war die Mannschaft nahe der spanischen Grenze dem wir bei der letzten Rugby-WM “Griechischer Wein” zu verdanken haben. Okay, es war nicht “Griechischer Wein”… die volle Geschichte gab es vor knapp einem Jahr hier zu lesen.
Zwei Wochen nach Olympia beginnen die Paralympics, die nicht so sehr mein Ding sind, weswegen ich sie hier nur in einem Aufwasch erwähne:
Die Eröffnungsfeier am Samstag. ARD & ZDF berichten unter der Woche vormittags alternierend auf ihren beiden Digitalkanälen EinsFestival und ZDFinfo. Die BBC ist auf BBCi von 11 bis 17h dabei, BBC Two mit einer einstündigen täglichen Zusammenfassung um 20h
Der Rest ist dann nur noch US-Sport und damit eine volle Runde Vertröstungen: Saisonauftakt der NFL, nach dem Kick-Off-Game am Donnerstag, geht es am Sonntag mit dem regulären ersten Spieltag los. NASN sendet in fast unveränderten Umfang: Sonntag um 19h, 22h und 2h live, am Montag in der Regel am Nachmittag mit Aufzeichnungen von je einem weiteren 19h und 22h-Spiel (diesmal gibt es wegen dem Donnerstagsspiel nur eine Partie) und schließlich das Monday Night Game live. Auch hier diesmal die gewohnte Ausnahme zum Saisonbeginn: ESPN bringt gleich einen Doubleheader, also zwei Spiele.
Die einzige klitzekleine Änderung im Sendeablauf gibt es am Montagabend. NASN bringt als Spieltagszusammenfassung nicht mehr NFL Gameday vom NFL Network, sondern das hauseigene und diese Saison neu wiederaufgelegte “NFL PrimeTime” mit dem obernervigen Chris Berman.
Ansonsten wie gewohnt: der ESPN NFL Countdown am Sonntag ab 17h live und montags knapp anderthalb Stunden vor dem Monday Night Game.
Eine Preview zur NFL versuche ich bis Sonntag zu schreiben.
An diesem Wochenende gibt es fünf College Football-Spiele. Auch hier versuche ich eine Preview noch zu schreiben. Es täte mich wundern wenn ich vor Samstag dazu komme…
Dit’n’Dat
Der französische Free-TV-Sender Direct8 (auch via Satellit) strahlt die Superleague Formula aus. Samstags das Qualifying in einer Zusammenfassung, sonntags beide Rennen.
Freitag, 5.9.2008
10h00 Formel 1 aus Spa, 1tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live PREM: 12h15, 17h40, 2h40 BÄH: Zsf 18h–19h45
10h30 College Football: SEC, NASN Tape Vanderbilt Commodores – #25 South Carolina Gamecocks
Broadcaster ESPN: Chris Fowler, Jesse Palmer, Craig James, Erin Andrews
Whl: 5h
14h00 Formel 1 aus Spa, 2tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live PREM: 19h20, 1h, 4h20 BÄH: Zsf 18h–19h45
15h30 European Tour aus Crans Montana, #2, PREMIERE live
Whl: 6h
20h00 – 24h00 Tennis: US Open, Halbfinals Damen, EUROSPORT live
20h00 Rugby, Magners League: Dragons – Glasgow, #1, BBC 2W live
20h15 U21, EM-Quali: Deutschland – Nordirland, BÄH live
20h15 U21, EM-Quali: Österreich – Island, ORFsport+ live
20h30 Rugby, Top14: Bayonne – Clermont, #3, EUROSPORT 2 live
21h30 PGA-Tour aus St. Louis, #2, PREMIERE live
Whl: Sa 8h
1h00 College Football, NASN live Ball State – Navy Midshipmen
Broadcaster ESPN: Sean McDonugh, Chris Spielman, Rob Stone
Samstag, 6.9.2008
10h30 NASCAR Nationwide aus Richmond, VA, NASN Tape
Whl: 5h30
11h00 Formel 1 aus Spa, 3tes Freies Training, PREMIERE live
Keine Whl
13h10 Football Focus, BBC One
14h00 Formel 1 aus Spa, Qualifying, PREMIERE + RTL + ITV1 live PREM: Vorberichte ab 13h45. Whl: 21h30, 3h, 4h30 RTL: Vorberichte ab 13h30 BÄH: 90minütige Zsf ab 17h und 20h. ITV1: Vorberichte ab 13h10
14h00 European Tour aus Crans Montana, #3, PREMIERE live
16h00 GP2 aus Spa, Rennen 1, PREMIERE + ITV4 live PREM: Whl: 23h, Mo 17h15, Mi 2h30 ITV4: Vorberichte ab ab 15h35
18h00 College Football, NASN live #3 Ohio State Buckeyes – Ohio Bobcats
Vorberichte ab 16h00 in College Gameday
Broadcaster ESPN: Pam Ward, Ray Bentley
18h30 PGA-Tour aus St. Louis, #3, PREMIERE live
19h30 Rugby, Magners League: Cardiff Blues – Leinster, #1, S4C live
20h45 WM-Quali: Liechtenstein – Deutschland, ARD live
Vorberichte ab 20h15 mit Gerhard Delling und Günter Netzer. Kommentar: Steffen Simon
20h45 WM-Quali: Zypern – Italien, Rai Uno live
Wie immer: mal sehen ob die RAI unverschlüsselt sendet…
21h30 College Football, NASN live #4 Oklahoma Sooners – Cincinnati Bearcats
Broadcast ABC: Ron Franklin, Ed Cunningham, Todd Harris
Whl: So 8h30
22h00 WM-Quali: Spanien – Bosnien-H, TVEi live
Vorberichte ab 21h30
23h20 Campeonatos: Fluminense – Gremio, #24, SportsXchange live
2h00 US Open: Finale Damen, EUROSPORT live
2h00 College Football, NASN live #5 Florida Gators – Miami Hurricanes
Broadcast ESPN: Brent Musburger, Kirk Herbstreiter, Lisa Stalters, Erin Andrews
Sonntag, 7.9.2008
9h10 Formel BMW aus Spa, Rennen 2, PREMIERE live
Whl: Mo 16h
10h25 GP2 aus Spa, Rennen 2, PREMIERE + ITV4 live
Whl: 12h25, Mo 18h30
11h40 Porsche Supercup aus Spa, PREMIERE + EUROSPORT 2 live
Whl: 20h30, Mo 16h30, Di 12h, 2h
12h00 MLB: LA Dodgers – Arizona Diamondbacks, NASN Tape
13h00 Superbike-WM aus Donington, Rennen 1, EUROSPORT live
14h00 Formel 1 aus Spa, Rennen, PREMIERE + RTL + ITV1 live PREM: Vorberichte ab 13h. Whl: 16h30, 18h30, Mo 20h45, Di 14h, 17h45 RTL: Vorberichte ab 13h BÄH: 90min Zsf ab 18h & 21h30 ITV1: Vorberichte ab 13h
14h00 European Tour aus Crans Montana, #4, PREMIERE live
Whl: Mo 7h
14h30 MLB: Chicago White Sox – LA Angels, NASN Tape
15h00 – 17h00 Fußball: Tag der Legenden, NDR live
Fußball-Festen mit vergangenen Fußballgrößen und Rhetorik-Giganten wie Andreas Brehme, Horst Hrubesch und Jürgen Kohler. Vom Millerntor, für einen guten Zweck.
17h30 – 19h15 Leichtathletik: Grand Prix aus Rieti, EUROSPORT live
19h00 NFL: Miami Dolphins – New York Jets, #1, NASN live
Broadcaster CBS: Jim Nantz & Phil Simms
Whl: 5h30
20h15 WM-Quali: Österreich – Frankreich, ORFsport+
Aufzeichnung vom Samstag. Whl: 2h
20h45 Australian Football: Geelong Cats – St. Kilda Saints, Qualifying Final, EUROSPORT 2 Tape
21h00 PGA-Tour aus St. Louis, #4, PREMIERE live
21h30 IRL vom Chicagoland Speedway, PREMIERE live
Whl: 2h30, Mo 22h45, 4h15
22h00 NFL: Cleveland Browns – Dallas Cowboys, #1, NASN live
Broadcaster FOX: Joe Buck & Troy Aikman
Whl: Mo 8h
22h30 US Open: Finale Herren, EUROSPORT live
2h00 NFL: Indianapolis Colts – Chicago Bears, #1, NASN live
Whl: Mo 19h00
Vorschau auf Montag
10h30 MLB: Chicago White Sox – LA Angels, NASN Tape
14h00 MLB: NY Mets – Philadelphia, NASN Tape
16h30 NFL: New Orleans Saints – Tampa Bay Bucs, NASN Tape
22h45 Sport Inside, WDR
1h00 NFL: Monday Night Doubleheader, NASN live
1h: Green Bay Packers – Minnesota Vikings
4h: Oakland Raiders – Denver Broncos
Declan Hill ist weiter auf Europatournee. Der Autor von “Sichere Siege” der am Montag eine größere Geschichte im SPIEGEL bekam und bei Beckmann auftrat, war gestern in Paris, wo er in der Vorabendsendung “Le Grand Journal” bei Canal+ auftrat (den betreffenden Ausschnitt gibt es hier, in der Leiste mitte rechts auf “Partie 2” klicken). Interessante Konstellation: der Moderator ist Michel Denisot, lange Jahre Präsident von Paris St.Germain und beim Fernsehen auf etlichen führenden Positionen im Bereich Sport gewesen.
Das Buch erscheint in Deutschland mit einem roten Titel und wird von Hill auch prompt wie eine rote Karte in die Kamera gehalten. In Frankreich hält man sich enger an den Originaltitel “Comment truquer un match de foot?” (“wie kann man ein Fußballspiel manipulieren?”) und der Einband ist in schwarz gehalten, erinnert mich an “Der Pate”.
Michel Denisot und zwei weitere Redakteure am Tisch versuchten Hill auf konkrete Namen festzunageln. Während Hill anfangs davon sprach das Spiele manipuliert wurden, zog er sich bei den Nachfragen auf eine unverfänglichere Position zurück. Bei den WM-Spielen wollte er nicht sagen, was vorgefallen war und sprach lieber darüber was hypothetisch bei Spielen möglich wäre. Ähnliches scheint sich ja auch bei Beckmann zugetragen zu haben. Hill berichtet davon, dass nachdem diverse asiatische Ligen durch Spielmanipulationen verbrannt sind, “die Asiaten” nun verstärkt nach Europa kommen und selbst in kleine Ligen Einzug gehalten haben. Da kann man schottische Nachwuchsmannschaften vor einem Dutzend Zuschauer spielen sehen und zwei von den Zuschauer sind Asiaten die permanent am Telefon hängen.
Ich habe ein Problem mit Hill. Seine ganzen Auftritte wirken zu sehr durchkalkuliert, zu sehr auf Effekt bedacht. Er wirkte bei Canal+ wie ein Peter-Klöppel-Double, der den investigativen Journalisten mimt.
Es untergräbt für Außenstehende die Glaubwürdigkeit Hills, wenn PR-trächtig verschobene Spiele in die Runde eingeworfen werden und dann bei Nachfragen und Nachstochern von Hill aus Gründen der mangelhaften Beweisbarkeit oder aus Angst vor Repressionen nichts mehr kommt.
Hill: […] In meinem Buch sage ich nicht, dass das Spiel manipuliert war, sondern beschreibe nur was ich gehört habe.”
Frage: Haben Sie Beweise, dass die Treffen auch stattgefunden haben?
Hill: Ich habe alle Gespräche mit ihm aufgezeichnet. Ich habe geheime Treffen gefilmt. Aber wissen Sie: Das ist gefährliche Arbeit. Deshalb verrate ich seinen wahren Namen nicht, und auch nicht die seiner Gang. Außer sie kommen, um mich zu holen. Wenn irgendjemand irgendwann mich oder meine Familie bedroht, werde ich alle Namen und Abschriften veröffentlichen. Aber bis es soweit ist, ist es für mich tabu, zu den Identitäten Stellung zu nehmen.
Das ist aus Hills subjektiver Sicht verständlich, hilft aber uns Außenstehenden nicht, die Hill nicht kennen und die nun verzweifelt versuchen seine Glaubwürdigkeit zu beurteilen.
Diese Diskrepanz zwischen lauten Aussagen Hills im Vorfeld und das Zurückziehen auf Nebulösem wenn es konkret wird, das kenne ich aus “meiner” Branche (Web & Internet) und lässt bei mir normalerweise die Bullshit-Detektoren ausschlagen.
Jens Weinreich spricht von der “Vermarktungsmaschine” die Hill angeworfen habe. Nach TV- bzw. Medienpräsenz gerechnet war Hill erfolgreich. Die Verkaufscharts bei Amazon sehen gut aus (#38 bei Büchern, #1 Bei Büchern: Politik/Geschichte, #33 in Frankreich). Ich kann mich aber des Eindruckes nicht erwehren, dass damit auch ein Thema für eine Zeit lang verbrannt wird ohne das etwas Nachhaltiges passiert.
Dit’n’Dat
In England ist ein pissing contest über die Übertragung der nächsten beiden WM-Qualifikationsspiele Englands ausgebrochen. Die Rechte für die Auswärtsspiele liegen neuerdings beim Pay-TV Setanta statt SKY. Bisher war es usus dass BBC oder ITV für Kleingeld die Rechte für eine Highlights-Zusammenfassung am späten Abend einkauften.
Nachdem aber diesmal nur die BBC wohl ein Angebot bei Setanta abgegeben hat und dieses Angebot zudem nach Geschmack von Setanta zu niedrig war, sieht es nach Lage der Dinge so aus, dass die beiden WM-Quali-Spiele nicht im Free-TV zu sehen sein werden. Das mag bei Andorra – England am Samstag noch nicht relevant sein, aber für das Spiel am Mittwoch Kroatien – England wird das noch richtig aufs Maul geben. Soviele englische Zuschauer dürfte das ZDF nie wieder bekommen, dass die zweite Halbzeit der Partie in voller Länge zeigen will.
ESPN und die Western Athletic Conference (WAC) haben einen Multiplattform-Deal bis Sommer 2017 abgeschlossen. Damit bleibt eine Präsenz der “Freak-Conference” mit Boise State und Hawaii gewährleistet, wiewohl die Conference außerhalb des Footballs nur wenig relevant ist.
Weil die Frage gestern in den Kommentaren kam, warum NASN einen potentiellen Starttermin nach dem anderen sausen läßt: eine mögliche Erklärung wäre, das man letztendlich noch nicht weiß, in welche Richtung es geht. Auch wenn es sich angesichts eines nun knapp anderthalb Jahre lang in der Schublade liegenden Planes bizarr anhören mag. Aber mit der NFL und NHL laufen zwei Schlüssel-TV-Rechte nach der Saison aus. Sollte man keine Einigung mit den Ligen erzielen, muss sich NASN möglicherweise anders aufstellen als geplant. Das Thema ist insofern aktuell, da die US-Medien vermelden, dass die Verhandlungen zwischen der Mutter ESPN und der NFL über eine Integration des NFL Networks auf dem Kanal der US-Version von ESPN Classic derzeit in einer Sackgasse stecken.
Spocht von heute
Die DEL startet in die neue Saison und wieder hat man es erfolgreich geschafft den Austragungsmodus zu verkomplizieren. Ich zitiere von der PREMIERE-Website:
(… Moment, ich muss mal kurz die Werbung wegklicken …)
Ähnlich wie in der NHL wurden die 16 Klubs auf Basis der Vorrundenplatzierung der Saison 2006/07 in vier Gruppen A bis D eingeteilt. Die Teams der Gruppe A (Berlin, Frankfurt, Mannheim, Aufsteiger Kassel) spielen gegen alle anderen viermal, außer gegen die Vereine der Gruppe D (Ingolstadt, Köln, Straubing, Augsburg), gegen die sie nur zweimal antreten. Die Teams der Gruppe B (Düsseldorf, Hamburg, Krefeld, Wolfsburg) spielen gegen alle anderen viermal, abgesehen von den Klubs der Gruppe C (Nürnberg, Hannover, Iserlohn, Duisburg), gegen die sie nur zweimal antreten.
Du liebe Güte… liebe DEL, dann seids so konsequent und macht 2, 3 oder 4 Divisionen.
Saisonstart der NFL
Kick Off-Game der NFL, heute nacht ab 1h deutscher Zeit. Titelverteidiger NY Giants empfängt die Washington Redskins.
Ich werde nicht vor dem Wochenende dazu kommen, eine NFL-Preview zu schreiben. Was ich aber schon sagen kann: ich halte die diesjährige Saison für so offen wie nie zuvor, nicht zuletzt weil ich erwarte das die New England Patriots und Indianapolis Colts nicht die dominante Stellung der Vorjahre haben werden.
Zur NFC East: der Division geht ein dominantes Team ab. Ich weiß gar nicht was man letztes Jahr dafür bekommen hätte, wenn man ausgerechnet auf die Giants als SuperBowl-Sieger getippt hätten, die einen herrischen Headcoach haben, Probleme mit einem nörgelnden Michael Strahan hatten (inzwischen Pensionär und bei FOX) und bei denen man auf den Durchbruch von QB Eli Manning wartete.
Es ist erstaunlich das eine Mannschaft mit so einem Rucksack den Titel holte, aber deswegen will ich auch nicht so recht an einer länger dauernden Dominanz der NY Giants glauben. Vorherrschendes Preseason-Thema bei den Giants war die Verletzung von DE Osi Umenyiora, was negative Auswirkungen auf den Pass Rush haben sollte. Das Problem will man anscheinend intern lösen, indem man LB Kiwanuka umlernt. Kiwanuka soll von seinem ganzen Typus her, eher der “natural” Defensive End sein. Ansonsten halte ich die Giants für eine Wundertüte, die natürlich auch weiterhin das Zeug haben, sich durch die Saison durchzugraben und am Ende wieder in der SuperBowl zu stehen.
“Wundertüte” ist ein Synonym für “ich weiß es nicht“. Wenn es eine Steigerung für “Wundertüte” gibt, dann lautet sie “Washington”. Viele Unbekannte bei Washington, die nach dem Abgang von Joe Gibbs den kompletten Trainerstab ausgetauscht haben. Nachfolger von Joe Gibbs wurde dabei nicht, wie zuvor jahrelang spekuliert, einer seiner beiden Coordinators Saunders oder Williams. Die wurden gefeuert. Jim Zorn wurde zuerst als Nachfolger von Al Saunders als OffCoordinator verpflichtet, fiel aber einige Wochen später die Treppe rauf und wurde Headcoach. OffCoordinator ist nun Sherman Smith, ein relativ unbeschriebenes Blatt, kam von den Titans und DefCoord wurde Greg Blache, vorher DL-Coach bei den Redskins.
Knackpunkt wird die Offense sein. Jim Zorn und Sherman Smith sollen für die Mannschaft eine Umstellung zu einer West Coast-artigen Offense bedeuten. Es gibt einige die glauben, dass der junge QB Jason Campbell nicht die Spielintelligenz dafür besitzt. Ein Vorteil hat er bzgl. der West Coast-Offense: letzte Saison entpuppte sich TE Chris Cooley immer mehr als sein Go-to-Guy für die kurze Distanzen. Da ist also Chemie schon mal da. Entlastet wird er von RB Clinton Portis, der letzte Saison durchspielen konnte und 1.300yds auf dem Kilometerzähler hatte. Das Umfeld stimmt also und es reduziert sich auf die Frage, ob QB Campbell wirklich der Franchise-QB ist, auf den alle seit nun 3 Jahren setzen.
An der etwas ungesunden Konstellation bei den Dallas Cowboys hat sich nicht viel geändert. Headcoach Wade Phillips ist nur der Coach der darauf wartet abgeschossen zu werden um von Jason Garrett ersetzt zu werden. Im Hintergrund zieht Teambesitzer Jerry Jones mehr Strippen als notwendig – der Pick von RB Felix Jones statt Mendenhall soll von ihm initiiert worden sein. Dazu den alternden LB Zach Thomas aus Miami geholt und das Risiko mit “Pacman” Jones eingegangen. Mir ist das alles nicht smooth genug. Mir ist das zuviel was da außerhalb des Spielfeldes diskutiert wird.
Zum mittlerweilse 37ten Male versprühen die Philadelphia Eagles vor der Saison einen Optimismus, der sogar aus einem Cheese Steak eine genießbare Angelegenheit werden läßt. QB Donovan McNabb soll nach einer elendig langen Verletzungsserie jetzt richtig frisch aufspielen. Das größte Problem das man derzeit im Roster verortet, sind etwas schwach ausgestattete Anspielstationen für McNabb. Mit den WRs soll es nicht weit her sein. Soll es der fangsichere RB Westbrook wieder rausreißen?
Das Problem mit den Eagles ist die permanente Nähe zum Selbstzerstörungsknopf. Aus irgendeinem Grund schreit das Karma der Eagles danach, dass McNabb sich im ersten Spiel wieder irgendeine langwierige Leistenverletzung zuzieht, DefCoord Jim Johnson ein paar Spiele durch schlechtes Playcalling im 4ten Viertel wegwirft und Headcoach Andy Reid zuhause ein paar Probleme aufgeladen bekommt. Die Halbwertszeit zwischen Kick-Off und den ersten Buh-Rufen des eigenen Publikums liegt bei knapp drei Spielzügen.
Unterm Strich: offenes Rennen in der NFC East. Freddy7 hat gestern in den Kommentaren seine eigene Einschätzung zur NFC East gegeben. Nein, “Wundertüte” habe ich schon geschrieben bevor ich Freddys Einschätzung las.
Donnerstag, 4.9.2008
15h30 European Tour aus Crans Montana, #1, PREMIERE live
Whl: Fr 6h15
18h15 – 20h15 Tennis: US Open, Viertelfinals, EUROSPORT live
19h00 MLB: Detroit Tigers – LA Dodgers, NASN live
Whl: Fr 16h
22h00 PGA-Tour aus St. Louis, #1, PREMIERE live
Whl: Fr 8h
1h00 NFL, Season Opener: NY Giants – Washington Redskins, #1, NASN + ORF1 live
Broadcaster: NBC, Kommentar: Al Michaels und John Madden NASN: Whl: Fr 21h ORF: Whl Sa 20h15/ORFsport+
1h30 – 5h00 Tennis: US Open, Viertelfinals, EUROSPORT live
Vorschau auf Freitag
10h00 Formel 1 aus Spa, 1tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live
10h30 College Football: SEC, NASN Tape
Vanderbilt Commodores – South Carolina Gamecocks
14h00 Formel 1 aus Spa, 2tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live
15h30 European Tour aus Crans Montana, #2, PREMIERE live
20h00 – 24h00 Tennis: US Open, Halbfinals Damen, EUROSPORT live
20h00 Rugby, Magners League: Dragons –Â Glasgow, BBC 2W live
20h15 U21, EM-Quali: Deutschland – Nordirland, BÄH live
20h15 U21, EM-Quali: Österreich – Island, ORFsport+ live
20h30 Rugby, Top14: Bayonne – Clermont, EUROSPORT 2 live
22h00 PGA-Tour aus St. Louis, #2, PREMIERE live
1h00 College Football: Ball State – Navy Midshipmen, NASN live
NASN hat den Oktober-Sendeplan als PDF veröffentlicht. Weiterhin keine Spur von einem Relaunch und nicht die geringste Spur von der NBA. Weder für die regular season (ab 28.10.) und zur meiner Überraschung auch nichts von der NBA Europe Live-Tour Mitte Oktober. Bei PREMIERE ist der TV-Guide noch nicht soweit das man den kompletten Oktober einsehen kann, aber Mitte Oktober ist hier in Sachen NBA-Spiel in Berlin auch Fehlanzeige.
Besser sieht das NHL-Programm aus. NASN wird die Season Opener in Prag und Stockholm übertragen. Preseason-Spiele werden anscheinend nicht übertragen.
Ansonsten das gewohnt volle Programm mit MLB, NHL und NFL (hier wie gewohnt: sechs Spiele pro Spieltag), dazu College Football, zirka vier Spiele pro Wochenende.
Nachklapp zu “Sport Inside” bzw. Fakt vom Montag: die Produktionsfirma interpool.tv bzw. sportspool.tv hat die Transkripte von zwei Beiträgen des letzten Montags online gestellt:
“Acht Jahr bangen” – über die eingefrorenen Dopingproben von Olympia.
“Zu leichtes Spiel” – Über mögliche Manipulationen von Fußballspiele, aufgedeckt von Declain Hill.
In den gestrigen Kommentaren ist die Aufregung um das Oliver Kahn-Spiel groß. Ich für meinen Teil hatte gestern abend großen Spaß, indem ich das Spiel völlig ignorierte und stattdessen BBC 5live hörte. Der hatte spontan von 20h bis 22h eine Sondersendung aus einer Kneipe in Newcastle und einem Ü-Wagen in Manchester eingeschoben, um über die Kevin Keegan-Sache (aktueller Stand: Keegan nicht entlassen, Keegan sagt nichts, weitere Treffen mit Vereinsführung heute) und das neue Manchester City zu diskutieren. Diese Resonanz zwischen den Newcastle-Fans und Kevin Keegan … ich kenne ja nun einiges aus dem Fußball, aber das schlägt glaube ich so ziemlich alles was ich bis dato mitbekommen habe.
Mittwoch,3.9.2008
17h30 – 5h00 Tennis: US Open, Viertelfinals, EUROSPORT live
18h00 MLB: Cleveland Indians – Chicago White Sox, NASN live
Whl: 5h
21h30 MLB: Arizona Diamondbacks – St. Louis Cardinals, NASN live
Whl: Do 15h30
Vorschau auf Donnerstag
15h30 European Tour aus Crans Montana, #1, PREMIERE live
18h15 – 20h15 Tennis: US Open, Viertelfinals, EUROSPORT live
19h00 MLB: Detroit Tigers – LA Dodgers, NASN live
19h30 DEL: Kölner Haie – Eisbären Berlin, #1, PREMIERE live
22h00 PGA-Tour aus St. Louis, #1, PREMIERE live
1h00 NFL, Season Opener: NY Giants – Washington Redskins, #1, NASN + ORF1 live
1h30 – 5h00 Tennis: US Open, Viertelfinals, EUROSPORT live
Heute abend findet das Abschiedsspiel mit Oliver Kahn statt. Abschiedsspiele von Torhütern sind so eine Sache. Einerseits soll sowas eine launige Angelegenheit sein, bei der man schönen Spaß-Fußball und viele Tore sieht, andererseits ist es auch nur begrenzt freundlich den Torwart in seinem letzten Spiel mit siebzehn Buden zu verabschieden. Die SZ mit einem Abschiedsinterview.
Aktuell macht Declan Hill mit seinem Buch und den geäußersten Manipulationsverdächtigung von WM- und Bundesliga-Spielen in Deutschland die Runde – das entsprechende Buch ist dieser Tage erschienen. Jens Weinreich mit seiner Einschätzung und den Hintergründen zur Aufdeckung von Spielmanipulationen aufgrund von statistischen Auffälligkeiten.
Derzeit wird in einigen deutschen Städten mit massiven Plakat-Einsatz “Das Jamie Oliver Dinner” bevorben, eine Art Restaurant mit Koch-Show oder vice versa. Nicht überall wo Jamie Oliver drauf steht, steckt auch Jamie Oliver drin: er hat nur das Menü entworfen, wird aber nicht selber anwesend sein. Wenn man sich die Plakate und die Website sowie die Preise der Eintrittkarte ansieht (teilweise 120 EUR), dann ist dies vom Veranstalter ein extrem grenzwertiges Vorgehen. Längere Einleitung um auf Top Gear überzuleiten, die am Wochenende eine Welttournee angefangen haben. Dieses Jahr geht die Show mitsamt ihrer drei Moderatoren in zehn Städten mit je 10 Terminen quer durch die Welt auf Tournee. Nächstes Jahr soll dann u.a. Stuttgart dabei sein.
Gestern startete parallel zur IFA die “Medienwoche“, ein heiterer Branchentreff rund um Medien mit Podiumsdiskussionen und Vorträge. Die Qualität der letztjährigen Veranstaltung war stark von den Rednern abhängig. Immerhin gab es die Reden und Diskussionen damals u.a. bei YouTube. Derzeit ist noch kein neues Material aufgespielt worden. Auf der eigenen Website ist nur die Auftaktveranstaltung abgelegt.
Das ist deswegen von Interesse, weil sich gestern eine illustre Runde zusammenfand, um über die Bundesliga-Rechte zu diskutieren. Siehe: Tagesspiegel, FTD, kress.de und dpa via SZ.
Fünf Kernaussagen:
– Laut PREMIERE-Sport-Vorstand Carsten Schmidt laufen PREMIERE die Abonnenten weg. Natürlich wegen “der Ungewissheit” bei der Vergabe der Bundesligarechte. Bei PREMIERE sind die Ursachen für die Malaise anscheinend von den Mondphasen abhängig oder das “Schwarzseher”-Argument ist inzwischen verbaucht, nachdem man es nun die letzten zwei Quartalsberichte immer verwendet hat. Wetten, dass “Ungewissheit” und Synonyme im nächsten Quartalsbericht gehäuft auftreten werden?
– SIRIUS-Mann Dejan Jocic (ehemals ARENA, die Welt ist klein) sieht angesichts der vom Kartellamt gesetzten Rahmenbedingungen keine Möglichkeit mehr als 500 Mio EUR p.a. zu erlösen.
– Jocic schätzt den eigenlichen Wert der Bundesliga auf 800 Mio EUR, wie auch immer dieser Wert zustande kommt (mit/ohne Sponsoring, Werbebanden etc…). Jocics ARENA hat sich ja seinerzeit schon an 240 Mio EUR verschluckt.
– EM.Sport Media (u.a. DSF)-Vorstand Rainer Hüther hält das Bundesliga-Paket für noch nicht mal 400 Mio EUR wert.
– Die Ausschreibung der TV-Rechte soll in den “nächsten Monaten” ergehen. Ach.
Womit wir dann wieder beim Zeitplan wie anno 2005 wären. Ein Zeitplan der insbesondere für den Aufbau neuer Infrastrukturen (neue Sender) so knapp bemessen ist, dass man sich irgendwelche rechtliche Unsicherheiten nicht leisten kann. Die Drohung gegen ein etwaiges Einschreiten des Kartellamts gegen die erfolgte Vergabe der TV-Rechte juristisch vorzugehen, bleibt weiterhin der Bluff eines nackten Mannes. Das hat sich die DFL selbst eingebrockt, weil sie dank der SIRIUS-Geschichte, inkl. Konzeption, Einholen der Bankbürgschaften und ähnliches Tütelüt knapp 11 Monate verbrannt hat, ohne essentiell weiter zu sein.
Dienstag, 2.9.2008
17h30 – 5h00 Tennis: US Open, Achtelfinals, EUROSPORT live
18h00 – 19h00 Motorsport: Superleague aus Donington, EUROSPORT 2 Tape
20h00 HBL: Göppingen – Gummersbach, #1, BÄH live
20h00 Leichtathletik: Super Grand Prix aus Lausanne, EUROSPORT 2 live
Whl: Mi 14h30
20h00 Oliver-Kahn-Abschiedsspiel: Bayern München – Deutschland, ZDF live
Vorberichte ab 19h25 mit JB Kerner, Kommentar: Béla Réthy
20h15 Fußball, 1978: Austria – Dynamo Kiew, ORFsport+
Whl: 2h
21h00 MLB: LA Dodgers – San Diego Padres, NASN Tape
Whl: Mi 2h30
1h00 MLB: Toronto Blue Jays – Minnesota Twins, NASN live
Vorschau auf Mittwoch
17h30 – 7h00 Tennis: US Open, Viertelfinals, EUROSPORT live
18h00 MLB: Cleveland Indians – Chicago White Sox, NASN live
18h50 U20: Deutschland – Österreich, BÄH live
20h15 Fußball, 1995: Rapid – Sporting, ORFsport+
21h30 MLB: Arizona Diamondbacks – St. Louis Cardinals, NASN live
New Orleans wird heute von einem Hurrikan heimgesucht. Es ist nicht das wichtigste was die Bewohner dort in den nächsten Stunden umtreibt und nur ein kleines Detail: die New Orleans Saints haben am nächsten Sonntag im Superdome ein Heimspiel. Man könnte wieder gezwungen sein, die Pläne umzuwerfen.
Gravierender könnte der Kollateralschaden sein. Nur zwei Drittel der Einwohner New Orleans’ sind nach dem Hurrikan Katrina zurückgekehrt. Viele der ärmeren Distrikte sind immer noch nicht wieder aufgebaut. Die Bevölkerungsstruktur hat sich komplett verändert, mit einigen Stadtvierteln wo früher 5% Latinos waren und nun 20% Latinos wohnen. Wenn nun drei Jahre nach Katrina der nächste Hurrikan verheerende Schäden anrichtet, wird die Stadt New Orleans mit dann vielleicht nur noch 200.000 Einwohnern kein lohnender Standort für Profisport sein. Es gibt Gerüchte wonach Los Angeles bereits an die New Orleans Saints herangetreten sein sollen.
Wenn die NFL am nächsten Wochenende startet, wird man sehen was für Veränderungen die TV-Sender in die diesjährige Saison mitbringen. ESPN wird für sein Monday Night Gamemit reduzierter Screengrafik aufwarten. Alles soll sich nur noch unterhalb einer imaginären Linie im sogenannten “Monday Night Football Dashboard” abspielen. Die Fokussierung auf das Wesentliche, soll sich auch in der Übertragung wiederspiegeln, wo man diese Saison so gut wie keine Gäste in die Kommentatorenkabine einladen will. Angedeutet wurde nur ein Besuch von George W. Bush im November am Vorabend der US-Wahlen.
Wer Argumente gegen die Einführung von Video-Schiedsrichtern haben wollte, brauchte sich am Freitag und Samstag nur die ersten drei College Football-Übertragungen auf NASN anzusehen. In zwei Fällen wurde das Spiel ewig unterbrochen, dem Spiel jeglicher Rythmus genommen. Die ESPN-Kommentatoren, jeweils eine 3-Mann-Besetzung, hatten beide Male Haus, Hof und Schwiegermutter und der Schweigermutter ihre gut aussehende Tochter verwettet, dass die Bilder nicht genügend hergeben um die Schiedsrichterentscheidung wieder umzukippen und was passierte: beide Male wurden die Schiedsrichterentscheidung zurückgenommen. Das hat mal wieder gezeigt, dass es eine Illusion ist, dass a.) eine Video-Entscheidung sich so schnell fällen lässt, dass der Spielfluß dadurch nicht gestört werden würde und b.) am Ende eine eindeutige, nicht angreifbare Entscheidung herauskommen würde.
Spocht in der Woche
Schaumgebremste Sportwoche weil die Fußball-Nationalmannschaften sich auf die WM-Qualifikationsspiele am Wochenende und in zehn Tagen vorbereiten. Neben einigen Juniorenländerspielen gibt es am Dienstag das Oliver Kahn-Abschiedsspiel. Wer also Pathos braucht, kann hier seine Jahresration binnen nur knapp drei Stunden auf einen Schlag nachfüllen. Drinking Games mit “Titan” dürfte vermutlich mit einer mittelschweren Alkoholvergiftung enden. Die Béla Réthy-Thow away facts dürften einem den Rest geben.
In der Nacht Do/Fr beginnt die diesjährige NFL-Saison mit dem Kickoff-Game zwischen den NY Giants und Washington Redskins. Die Partie wird nicht nur auf NASN übertragen, sondern auch auf ORF1 und in einer Aufzeichnung am Samstag auf ORFsport+.
Heute gibt es noch ein letztes College Football-Spiel, dann ist bis Freitag wieder Ruhe im Karton. Das Sportprogramm von NASN unter der Woche wird hauptsächlich mit MLB bestritten.
Spocht vom Tage
Im WDR kehrt das Sportmagazin “Sport inside” aus der Sommerpause zurück, mit den Themen Dopingproben von Olympia, Fußballmafia in Serbien und Windhundrennen in Irland.
Die letzten zwei College-Football-Spiele des Wochenendes sind Fresno State gegen Rudgers (22h NASN) und UCLA – Tennessee (2h NASN).
Die Frühpartie ist ein Kräftemessen von zwei Universitäten die nicht als Football-Größen bekannt sind. Die Fresno State Bulldogs kommen aus der WAC – Western Athletic Confence. In der WAC sammeln sich Teams aus Bundesstaaten westlich der Rocky Mountains plus Hawaii plus Louisiana Tech. Die WAC ist eine kleine, sehr geekige Conference, mit etwas schrägen Mannschaften. Man ist vor zwei Jahren explosionsartig landesweit bekannt geworden, als die Boise State Bronscos – bis dato nur für ihren blauen Kunstrasen bekannt – im Fiesta Bowl überraschend gegen den Favoriten Oklahoma gewannen, in einem Spiel das für viele das beste College Football-Spiel gewesen ist, was sie jemals gesehen haben. Letztes Jahr lieferte man die Überraschung Hawaii Warriors, deren Passing Game alles in Grund und Boden spielte, bis dann im Sugar Bowl gegen Georgia das rüde Erwachen kam. Nach Boise State und Hawaii wird dieses Jahr Fresno State für die potentiell beste Mannschaft der WAC gehalten.
Der Kontrast zu den Rutgers Scarlet Knights könnte nicht massiver sein. Rutgers ist eines der ältesten Colleges und gilt als Geburtsort des College Football (1869 erste Partie gegen Princeton). Rutgers waren seit den 70er Jahren das vermutlich schlechteste Team in der Big East-Conference. Greg Schiano heuerte 2001 an, aber erst 2006 gelang ihm die erste winning season (11-2). Seitdem wird mit Volldampf daran gearbeitet Rutgers, 50km südwestlich von New York, als DIE College Football-Großmacht im Raum New Yorks zu etablieren. Greg Schiano treibt dabei vorallem die Vergrößerung des Stadions von 47.000 auf 60.000 Plätze voran. Nicht jeder hält dies für sinnvoll und es gibt immer wieder Proteste weil zugunsten der Erweiterung das Budget von sechs anderen Sportarten gekürzt worden ist. Schiano selber gilt als unsicherer Kantonist was sein Verbleib angeht, trotz eines hochdotierten Vertrags bis 2019. Sein Name wird immer in Verbindung als Nachfolger von Joe Paterno bei Penn State gebracht.
Nach einer enttäuschenden 2007er-Saison (8-5) versucht Schiano auf ein neues in die bekannteren Bowls zu kommen. QB Mike Teel war 2007 einige Spiele lang verletzt. Beim Laufspiel gibt es mit RB Young und RB Robinson keinen klaren Starter.
UCLA gegen Tennessee um 2h ist hingegen wie geschnitzt für Prime-Time. Nach dem beeindruckenden Sieg von Alabama am Samstag gegen das ACC-Team Crimson, sieht die SEC noch ausgeglichener aus, als sonst. So gesehen, erfordert es viel Eier gleich am ersten Spieltag an die Westküste zu fahren und auswärts sich so ein Kaliber wie UCLA vorzunehmen. Die Tennessee Volunteers besitzen eine exzellente OL und mit RB Adrian Foster einen der besten RBs der SEC. Auf der Kommandobrücke steht nach dem Abgang von QB Ainge in die NFL QB Jonathan Crompton. Außerdem hat man mit Dave Clawson Mitte Januar einen neuen Offense Coordinator verpflichtet.
Letzte Saison machte die komplette Defense einen mauen Eindruck. Man ließ zuviele Punkte zu und der Offense wurde ein Highscoring Game aufgezwungen. Nach dem Abgang von LB Mayo sind die Fragezeichen vorallem auf der Linebacker-Position groß.
Headcoach Phillip Fulmer sitzt so mittelsicher auf seinem Stuhl. Er ist seit 17 Jahren in Tennessee, aber es mehren sich die Stimmen, das Fulmers Potential ausgeschöpft sei. Fulmer würde keine wichtigen Spiele mehr gewinnen, keine Spiele gegen die Top-Teams. Seine Bilanz gegen Teams in der eigenen SEC ist in den letzten Jahren nur ausgeglichen. Das ist für ein derart ambitioniertes und enthusiasmiertes Football-Programm eigentlich auf Dauer zu wenig.
Die UCLA Bruins setzen dieses Jahr auf einen neuen Trainerstab und die Motivationskünste von “Slick” Rick Neuheisel erstreckt sich auch auf die Marketingabteilung der Bruins, die in einer Zeitung per Anzeige vollmündig verkündeten, dass man in Los Angeles nun den USC Trojans die Vorherrschaft nehmen wird. Bei UCLA wird kaum ein Stein auf den anderen bleiben. Neuheisel ist das völlige Gegenteil seines Vorgängers Karl Dorrell, der unerfahren und blass war. Neuheisel hat sich mit Norm Chow einen der größten Namen als Offense Coordinator geholt, einen Quarterback-Macher, zu allem Überfluss auch noch einst bei USC tätig. QB Ben Olson wird mal wieder wegen Verletzung fehlen, ebenso sein Backup Patrick Cowan. Junior QB Kevin Craft wird die Bälle werfen. Soll vom Typus ein “Gunslinger” sein: erst werfen, dann fragen.
Ein Sieg von UCLA gleich im ersten Spiel von Neuheisel gegen einen derart hochkarätigen Gegner und dann noch als PrimeTime-Spiel landesweit im Kabel übertragen, das wäre ein dickes, fettes Ausrufezeichen.
Montag, 1.9.2008
13h00 MLB: Boston Red Sox – Chicago White Sox, NASN Tape
Whl: Di 10h30
18h00 – 5h00 Tennis: US Open, Achtelfinale, EUROSPORT live
19h00 MLB: Florida Marlins – Atlanta Braves, NASN live
20h15 Zweite Liga: SC Freiburg – Hansa Rostock, #3, BÄH + PREMIERE live PREM: Vorberichte ab 20h mit Michael Leopold. Kommentar: Marc Hindelang.
Whl: 22h30, Di 8h50
20h45 – 24h00 PGA-Tour: Deutsche Bank Championships, #4, PREMIERE live
Whl: 8h30
21h00 Australian Football: Essendon Bombers – St. Kilda Saints, letzter Spieltag, EUROSPORT 2 Tape
22h00 College Football: Rutgers Scarlet Knights – Fresno State Bulldogs, NASN live
Whl: Di 5h
22h15 Fußball, Portugal: Sporting Braga – Sporting, #2, RTP Int live
2h00 College Football: UCLA Bruins – Tennessee Vols, NASN live
Vorschau auf Dienstag
17h30 – 5h00 Tennis: US Open, EUROSPORT live
18h00 – 19h00 Motorsport: Superleague aus Donington, EUROSPORT 2 Tape
20h00 HBL: Göppingen – Gummersbach, #1, BÄH live
20h00 Leichtathletik: Super Grand Prix aus Lausanne, EUROSPORT 2 live
20h15 Oliver-Kahn-Abschiedsspiel: Bayern München – Deutschland, ZDF live
20h15 Fußball, 1978: Austria – Dynamo Kiew, ORFsport+
21h00 MLB: LA Dodgers – San Diego Padres, NASN Tape
1h00 MLB: Toronto Blue Jays – Minnesota Twins, NASN live
[18h07] Marcell Jansen sieht im Interview nach dem Spiel wie ein kleines Kind zu Weihnachten aus.
[17h33] Muss man sich sorgen um die deutschen Europapokal-Vertreter machen? Bremen, HSV und Wolfsburg nicht souverän, Leverkusen fängt sich noch 2 Tore ein, Schalke verbraucht zuviele Chancen und Dortmund hat eine blutjunge Mannschaft.
[17h07] Fritz von TuT erinnert mich an Auftritte einer 80jährigen Marikka Rökk, die sich noch verzweifelt als “ungarisches Feuer” mit Puszta und Paprika verkauft.
[17h05] Fritz von TuT hört sich als Kommentator bei Schalke – Bochum ungefähr genauso richtig eingesetzt, wie ein Eskimo in einem Pommes Stand in der Wüste Gobi.
[17h04] Vor 30 Minuten war der HSV am Rande einer Niederlage. Jetzt ist der HSV nur noch ein Tor von der Tabellenführung entfernt.
[17h00] Gladbachs Baumjohann mit dem Tor des Monats gehen vier Werder-Spieler die er schätzungsweise zehn bis zwölfmal umdribbelt. E-r-s-c-h-ü-t-t-e-r-n-d. Dieses Defensivverhalten ist unbeschreiblich.
[16h57] Sah es so aus, als würde sich Arminia Bielefeld seinem Schicksal ergeben, zeigen sie jetzt Reaktion, setzen nach, erzeugen mehr Druck, durch ihr Publikum nach vorne gepeitscht. Der HSV-Sieg ist noch nicht in trockenen Tüchern.
[16h44] Werder legt nochmal eine Schippe Offensive drauf und wechselt Baumann & Rosenberg aus und Özil und Almeida ein. Weiterhin zeigt sich die Werder-Abwehr bei jedem Gladbacher Angriff als fragiles Konstrukt. Die Verunsicherung ist so groß, dass die Abwehrspieler recht unbedrängt den Ball lieber ins Toraus dreschen als ihn gepflegt abzuspielen. Kommunikationsprobleme?
Immerhin kommt Werder jetzt vorne besser zurecht, kann 2 exzellente Torchancen herausspielen.
[16h33] Martin Jol hat Pitroipa gegen Petric ausgewechselt. Gegen so ein physisches Team wie Bielefeld hat Pitroipa – wie gegen Karlsruhe – mal wieder kein Land gesehen. Pitroipa gedeiht offensichtlich nur gegen Gegner die ihm auch den Platz geben, also vorzugsweise Gegner die offensiv spielen und hinten offen stehen. Sowas wie Werder…
[16h26] PREMIERE wirft sein Halbzeitprogramm um und beschäftigt sich mit dem drohenden Wettskandal von 2005. Jan Henkel zeigt sich zwar informiert, aber mit Dr. Rauball hat man einen sehr unergiebigen Gesprächspartner, der – man kennt die Taktik aus dem Boohay rund um die Zentralvermakrtung – der vorallem abwiegelt.
Interessante Information von Jan Henkel: Wolfgang Wolf sei wegen der Manipulationsvorwürfe bereits vor drei Monaten kontaktiert worden.
[16h22] Die Lehren zur Halbzeit? Was Werder anbietet, ist unglaublich. Mit diesem Defensivverhalten werden sie in der Champions League abgeschossen. Und das ist kein einmaliger Ausreißer, sondern ein Thema das auch an den letzten beiden Spieltagen zu sehen war.
Apropos Angebot: dass des HSVs ist zu gering. Wie befürchtet tun sie sich gegen eine Mannschaft schwer, die ihnen die Anspieloptionen nimmt. Niemand zeigt derzeit die individuelle Klasse um sich gegen die Bielefelder durchsetzen zu können und die Abwehr ist nicht auf Vorjahresniveau.
[16h08] Bielefeld – HSV inzwischen 2:1. Bielefeld stellt den HSV vor Problemen: man macht alle Passwege schön zu, zwingt den HSV umständlich und lange, riskante Pässe zu versuchen. Das Problem wird durch die schlechten Laufwege des HSVs verschärft. Da scheint jeder sein Schema abzuarbeiten, aber nicht auf die anderen Spieler einzugehen.
Die Abwehr schwimmt. Mathijsen ist definitiv überhaupt noch nicht in die Saison gekommen. Mit Mathijsen, Reinhardt und Demel hat man zudem drei Abwehrspieler, die überfordert sind einen Pass länger als 5m zu schlagen.
[15h56] Cottbus – Dortmund ist ein Spiel wie zwei Terrier die sich ineinander verbissen haben. Da wird kein Quadratmeter Rasen freiwillig geräumt, kaum Luft zur Ballannahme. Probates Mittel scheint die gepflegte Kurzpass-Kombination zu sein, an der sich beide Mannschaften derzeit vermehrt versuchen.
[15h49] Das ist ja sagenhaft wie Gladbach Werder gerade aufmischt. Kein Gladbacher Spieler wird bei der Ballannahme gestört, es vergehen 2-3 Sekunden bis ein Werderaner hinzustoßen kann. Ganz übles Defensivverhalten. Noch 17 Tage bis zu Champions League…
[15h43] Gladbach belohnt sich für ein ausgeglichenes, offenes Spiel gegen Werder Bremen und schießt das 1:0. Wenn es sowas wie eine Blaupause gibt um Treffer gegen Werder zu schießen, dann ist es jene Situation: einfach einen langen Pass gegen die hoch aufgerückte Werder-Abwehr spielen. Irgendwann wird halt kein Abseits gepfiffen. Das Kuriose: just 30 Sekunden zuvor gab es genau diese Situation schon einmal und es wurde zu Unrecht Abseits gepfiffen.
Werder-Abwehr: same procedure as every year.
[15h17] Seufz. Anstatt Tagesaktuelles zu den Spielen anzubieten, wird auf den Freitag zurückgeblickt, auf die Bayern-Transfers der letzten Woche, auf das Schalke-Spiel vom Mittwoch und jetzt auf das Olympia/Nationalmannschafts-Abstellungsproblem, natürlich mit der sehr eigenen Sicht des Sprechers der europäischen Club-Vereinigung namens KH Rummenigge.
BTW: in Bielefeld beim HSV soll Jansen von Anfang an spielen, Petric auf der Bank.
[15h13] Jan Henkel kritisiert im Interview mit Andreas Müller, das Fred Rütten nach dem Champions League-Spiel nicht sehr tief in seiner Analyse gewesen ist. Da mag Jan Henkel nicht unrecht haben, allerdings bot der vorige Filmbericht über Schalke 04 auch eher eine Aneinanderreihung von gedroschenen Phrasen, statt einer stringenten Analyse des Champions League-Brodcasters PREMIERE.
[15h03] Karl-Heinz Rummenigge findet es erstmal positiv, dass solche Dinge wie der Wettskandal ans Tageslicht kommt, lobt die Vorkehrungen wie Betradar.
Das System muss ja auch fantastisch funktioniert haben, wenn die betreffenden Spiele erst 3 Jahre später an die Öffentlichkeit kommen.
[15h00] Moinsen. Hat die DFL allen ernstes Geld ausgegeben, um zu Saisonbeginn die ersten 1-2 Takte der DFL-Fanfare zu ändern? Was bringts?
Die Aufreißer des Samstag nachmittags: der Kreislaufkollpas von Ümit Özat und der potentielle “Wettskandal” den der SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe meldet, über Manipulationsvorwürfe von Spielen im Jahr 2005.
Ein Blick auf verschiedene Conferences. Aus Zeitmangel nur auf die sechs großen Conferences, unter Ignoranz interessanter Mid-Majors wie Conference USA oder die putzige WAC (Boise State, Hawaii)
ACC
Die ACC ist eine Conference der man sowohl im Basketball als auch im Football nachsagt, dass sie in den letzten Jahren an Strahlkraft verloren hat. Die Teams sind nahe der Atlantikküste beheimatet, vom Norden mit Boston bis runter nach Florida.
Die Clemson Tigers (bei AP an #9 gerankt) mit Tommy Bowden gelten als Favorit für den Conference-Titel, schleppen aber auch eben den “Bowden-Effekt” mit sich herum: Bowdens Mannschaften wird nachgesagt immer schön dann zu kollabieren, wenn wichtige landesweite Siege oder Titel anstehen. QB Cullen Harper, nach Knöchelverletzung wieder genesen, ist ein möglicher Anwärter auf die Heisman Trophy, also eine Art “MVP” des College Footballs. Die OffenseLine ist aber unerfahren.
Als großer Gegenspieler werden dieses Jahr in der ACC die Wake Forest Demon Deacons (#23) erwartet. Headcoach Jim Grobe, im 8ten Jahr bei Wake Forest, leistet in einem der kleinsten Colleges konstant gute Arbeit und wird immer häufiger in Verbindung mit einem der großen Colleges genannt.
Auch die Virginia Tech Hokies (#17) werden immer wieder genannt. Sie sind schwer einzuschätzen, da ein Generationswechsel stattfand und fast alle Starter von der Schule abgegangen sind. Ein erstes Indiz dafür das Headcoach Frank Beamer dieser Generation noch nicht so über den Weg traut, ist das Überstreifen des Redshirts für QB Tyrod Taylor. Redshirt = College-Sportler dürfen nur vier Jahre lang Sport machen. Streifen sie ein sog. Redshirt über, dürfen sie am College normal weiter studieren und sogar mit der Mannschaft trainieren, aber nicht an Spielen teilnehmen. Sie sind “auf Eis gelegt”. Das Jahr wird aber nicht auf die vier Jahre angerechnet, so dass sie auch in ihrem fünften Uni-Jahr noch spielen können.
Starting-QB Sean Glennon gilt als limitiert, während QB Tyrod Taylor dem Angriff neue Optionen gegeben hätte. Darauf freiwillig zu verzichten, wird von einigen als ein Abschenken der Saison interpretiert.
Andere Mannschaften: Florida State Seminoles. Hier trainiert noch der Papa von Tommy Bowden: Bobby Bowden. 79 Jahre alt und in seiner 33ten Saison bei FSU (42 Jahre insgesamt). Das alljährliche Aufeinandertreffen von FSU und Clemson hat inzwischen den Beinamen “Bowden Bowl” bekommen (dieses Jahr: 8.11.). Zwar hat Bobby Bowden seinen OffCoord Jimbo Fisher zu seinem Nachfolger ernannt, es aber offen gelassen, wann er zurücktreten wird. Der aktuelle Vertrag läuft zum Saisonende aus.
Georgia Tech Yellow Jackets haben letzten November Headcoach Chan Gailey gefeuert und von Navy Paul Johnson verpflichtet, der eine der außergewöhnlichsten Offenses bei Navy spielen ließ. Das große Fragezeichen ist inwieweit Johnson bereits das notwendige Spielermaterial vorfindet. Mit Freshman-QB Jaybo Shaw hat er einen QB der die “Flexbone Offense” bereits aus der High School kennt, aber der mutmaßlich nicht der Starter sein wird. Das Team ist generell an den sog. skill positions sehr, sehr jung & unerfahren.
Big East
Die Big East Conference ist im Norden um die großen Seen bis zur Atlantikküste angesiedelt, mit der großen Ausnahme der University of South Florida (USF) in Tampa, die 2005 in die Big East wechselte und geographisch völlig aus dem Rahmen schlägt.
Die West Virginia Mountaineers werden trotz ihres turbulenten Saisonabschlusses dieses Jahr als beste Big East-Mannschaft gehandelt, derzeit an #8 gerankt. Ende letzten Jahres gab es ein unglaubliches Theater als der beliebte Headcoach Rich Rodriguez plötzlich die Uni verließ und nach Michigan ging, mit elf(!) seiner Assistenten im Schlepptau. Es folgten Gerichtsprozesse um Ausstiegsklauseln und Abfindungen. Unterm Strich mussten Rodriguez und Michiganknapp 4 Mio US$ an WVU zahlen. WVU musste sich aber nachsagen lassen, dass sie schlechte Verlierer seien.
Headcoach ist Bill Stewart, über den man nur gutes hört. Aber Rodriguez hatte eine sehr eigene Offense entwickelt und viele Starter des Vorjahres, darunter die komplette exzellente OL, sind zurückgekehrt. Das kann zum Problem werden, wenn Bill Stewart und sein neuer OffCoord Jeff Mullen sich eher an ein bereits vorhandenes System anpassen müssen, als umgekehrt. Die Erfahrung kann aber auch den Trainerwechsel erleichtern.
Die Offense ist extremstens lauflastig und durchschlagskräftig, gleichzeitig aber auch eindimensional. QB #5 Pat White gilt als läuferisch starker QB mit einer gehörigen Portion Spielintelligenz.
Die South Florida Bulls sind überraschend hoch an #19 gerankt und ein ebenso unbekanntes wie junges (12 Jahre) Football-Programm. Diese Einschätzung verdanken sie einem guten 2007, als sie phasenweise bis auf #2 kletterten ehe sie mit 3 Niederlagen in den Polls runterpurzelten. 10 Starter der Offense kehren zurück.
Andere Mannschaften: Rutgers Scarlet Knights. Auf die sollte man ein Auge halten, weil ich glaube, dass sie sich mit Headcoach Greg Schiano ein Problem aufgehalst haben. Schiano macht einen, gelinde gesagt, sehr geschäftstüchtigen Eindruck. Treibt den Stadionausbau bei Rutgers voran, hat ein undurchsichtig komplexes Vertragwerk, Nebenverträge mit einer Marketing-Agentur und eine Ausstiegsklausel falls der Stadionausbau bis 2009 nicht durch ist. Immerhin hat er das Football-Programm an eines der ältesten US-Colleges (1766) wieder nach oben gebracht.
Die Pittsburgh Panthers besitzen mit Porno-Schnäuzer Dave “Long Dong” Wannstedt einen der bekannteren Headcoaches: gescheitert bei den NFL-Teams in Chicago und Miami und jetzt einen gemächlichen Aufbau in Pittsburgh.
Syracuse Oranges Headcoach Greg Robinson hat nach schlechten drei Saison das Verfallsdatum quasi auf seine Stirn geklebt bekommen.
Big Ten
Zwar umfassen die Big Ten inzwischen elf Mannschaften, diese sind aber durch die Bank immer noch in den Bundesstaaten rund um die Großen Seen angesiedelt, weswegen in der Conference viel Erdiges, viel Blue Collar mitschwingt, klassischer Arbeiter-oder Landwirt-Ethos. Schraubschlüssel oder Melkmaschine: Ohio, Illinois, Indiana, Wisconsin, Michigan, Iowa.
Als erstes müssen derzeit die Ohio State Buckeyes genannt werden, die sowohl im Basketball als auch im Football zu einer kleinen Großmacht geworden sind. Im Football werden sie aktuell an #2 gerankt.
Headcoach Jim Tressel – im Herzen genauso abgrundtief konservativ wie sein roter Pollunder ohne den er an Spieltagen kaum zu sehen ist – hat das Team mit bemerkenswerter Konstanz oben halten können, aber von den drei National Championship Games die letzten zwei verloren, darunter im Januar als topgeranktes Team gegen die #2 LSU.
Wie weit die Kastanien (Buck Eyes) diesmal kommen, hängt zum einen von QB Todd Boeckmann ab, der ein sehr effizienter Werfer ist, der auch gerne tief wirft, zum anderen von der Defense, bei der sich die Auguren nicht ganz einig sind, wie gut sie wirklich arbeitet.
In der Hinterhand hat man noch QB Terrelle Pryor als Freshman, der einer der am stärksten umworbensten High School-Spieler war.
Die Wisconsin Badgers sind an #13 gerankt, obwohl sie an den skill positions mit einigen neuen Startern aufwarten und wegen Verletzungen in den ersten Spielen mit einem blutjungen defensive backfield aufspielen müssen. Wie bei USF nährt sich auch hier der Optimismus vorallem vom guten Abschneiden in der letzten Saison.
Die Illinois Fighting Illini gehen an #20 in die Saison. Die letzte Saison war der Durchbruch von Headcoach Ron Zook bei seinem neuen Arbeitgeber (seit 2005 bei den Illini) und wird seinem “guten Recruiting” zugeschrieben. Deswegen in Anführungszeichen, weil man immer wieder hie und da Zweifel an den menschlichen Qualitäten von Zook hört.
Letzte Saison kam man als #13 nicht unumstritten in eine der fünf großen Bowls rein und wurde von USC abgeschlachtet (17:49). Zentrale Frage wird sein, wie die Offense mit dem Abgang vom Arbeitstier RB Mendenhall klar kommt. QB Juice Williams gilt als unsicherer Kantonist, guter Arm, aber unpräzise in den Würfen. Ohne einen guten RB zur Arbeitsentlastung, kann es mit der Offense-Herrlichkeit der Fighting Illini schnell vorbei sein.
Penn State Nittany Lions wurden mutigerweise an #22 gerankt. Penn State ist eines der Teams mit den größten Off-Field-Problemen was das Strafregister der College-Spieler angeht. Einige Studenten entschuldigen dies mit einer sehr rigiden örtlichen Polizei, die die Studenten sogar für das Trinken in der Öffentlichkeit für eine Nacht in den Bau schicken.
Zudem kündigt der Trainerstab einen Philosophiewechsel an: weg vom power running das per Physis wieder und wieder durch die Mitte geht, mehr hin zum Speed und Beweglichkeit. Im Roster hat man jedenfalls diverse junge Running Backs: Sophomores und Freshmen.
“Trainerstab” heißt auch 2008 noch Joe Paterno. Und wem schon vorhin die Zahlen zu Bobby Bowden gigantisch erschienen, gegen “Joe Pa” und seiner Brille von 25,6 Dioptrin (“Glasbausteine“) sieht Bobby wie ein Jungspund aus. Paterno ist 82 Jahre alt und nun 43 Jahre lang Headcoach bei Penn State, exakt 500 Partien. Das hört sich gigantisch an, ist aber nicht ohne Probleme. Natürlich machen sich die Leute Gedanken bzgl. der Vergreisung und wie man “Joe Pa” von den Schaltstellen des Teams wegbekommt, ohne seine Legende anzukratzen. BTW: Wiedersehen mit dem ehemaligen Rhein Fire-Coach Galen Hall, der den OffCoord. gibt.
Andere Teams: an erster Stelle die Michigan Wolverines, die zu einer der klassischen College Football-Teams gehören und letzte Saison das große Drama schrieben, als Headcoach Lloyd Carr nicht unumstritten in die Saison ging, um gleich in der ersten Woche eine spektakuläre Niederlage gegen das unterklassige Appalachian State eingeschenkt zu bekommen. Carr war von diesem Zeitpunkt an dead man walking. Von Spiel zu Spiel nahmen die Gerüchte zu, das Carr gefeuert wird. Mitte November war es dann soweit, dass Carr nach der Partie gg Ohio State seinen Spielern den Rücktritt ankündigte.
Und dann kam oben erwähnter (siehe Big East/West Virginia) Rich Rodriguez und brachte gleich 11 Assistenten von WVU im Schlepptau mit sich und versuchte gleich noch Spieler von anderen Unis abzuwerben, weswegen er von Purdues Joe Tiller als “Quacksalber” bezeichnet wurde. Rodriguez’ Probleme sind artverwandt mit denen seines Nachfolgers Bill Stewart bei WVU, wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen: niemand weiß wie gut das Spielermaterial für Rodriguez’ eigenartiger Offense und seiner 3-3-5-Defense ist. Zudem gingen Schlüsselspieler wie QB Chad Henne, OL Jake Long oder WR Manningham verloren.
Big 12
Die Big 12 Conference ist im Herzen der USA angesiedelt und verkörpert wie keine andere Conference die Rednecks. Texas, Oklahoma, Kansas, Missouri, dazu die Einöden Nebraska, Iowa und Colorado. Sowohl im Football als auch Basketball existiert eine sehr hohe Leistungsdichte.
Die Oklahoma Sooners sind an #4 gerankt, so wie sie die letzte Saison abschlossen. Der Schedule gilt als günstig, da man viele starke Gegner zuhause empfängt. Dazu kommen sehr erfahrene Mannschaftsteile, wie die OL von denen alle 5 Starter diese Saison zurückkehren und QB Sam Bradford eine sehr gute Pass Protection geben. Bradford ist einer der effizientesten QBs des Landes und wird auch als Heisman Trophy-Anwärter gehandelt.
Headcoach Bob Stoops, 10 Jahre in Oklahoma, gehört ebenfalls zu jener Sorte von Trainer, die sich inzwischen den Ruf eines Underachievers zugezogen haben. Er hat die letzten vier BCS-Bowls verloren, letzte Saison 28:48 gegen WVU
Ähnliche Vorzeichen bei den Missouri Tigers (#6): viele Starter die zurückgekehrt sind und ein QB Chase Daniels der als Heisman Trophy-Material gilt.
An #11 stehen die Texas Longhorns von Headcoach Mack Brown. Der Quarterback der nun im dritten Jahr das Zepter übernimmt, Colt McCoy gilt als QB der dazu neigt den Kopf zu verlieren, wenn er im Eiltempo dicke gegnerische Spieler heranstürmen sieht. Er neigt dazu häufig gesackt zu werden, weil ihm das Vertrauen in die OL fehlt.
Einen Platz weiter unten, auf #12, stehen die Texas Tech Red Riders vorallem dank ihrer Pass-Offense. WR Michael Crabtree soll ein NFL-Spieler in spe sein. Crabtree ist übrigens das richtige Stichwort um über Crabman auf “My name is Earl” zu kommen, dessen dritte Staffel derzeit bei Channcel 4 läuft und von mir abgöttisch geliebt wird. Nur so am Rande erwähnt.
Die Kansas Jayhawks sind an #14 postiert. Das Team um den extrem dicken Headcoach Mark Magino leidet seit geraumer Zeit am Fehlen eines Top-RBs und am Fehlen einiger Semester Pädagogik-Studiums.
Andere Mannschaften: Die Nebraska Cornhuskers gehören ebenfalls zu den ganz, ganz namhaften College Football-Teams, nicht zuletzt weil sie vielleicht das College Football-Team mit dem größten Einzugsgebiet sind. Dazu zirka 3,7 Tonnen Tradition. Diese Tradition war es auch, die die letzten Jahre versaute. Ex-NFL-Coach Bill Callahan musste sich permanent an seinem legendären Vorgänger Tom Osborne messen lassen. Als wäre dies noch nicht genug, versuchte Callahan eine Offense einzuführen, die den Systemen der NFL ähnelt. Ein tollkühner Gedanke wenn man weiß, das Nebraska zuvor einige Jahrtausende lang immer dieselbe lauflastige Offense mit Optionsspielzügen spielte.
Nachdem dann letzte Saison, trotz frisch verlängerten 3-Millionen-Vertrag, zu Beginn die Ergebnisse ausbleiben, war es eine Demontage von Headcoach Callahan auf Raten. Nach der schlimmsten Heimniederlage seit 1958 (14:45 gg Oklahoma State, Anfang Oktober) wurde einer von Callahans Vorgänger und Intimfeind (Zitat Callahan: “alter Sack“) Tom Osborne als Athletic Director und damit Vorgesetzten installiert. Osborne ist eine unantastbare Coaching-Legende in Nebraska (Headcoach 1973-1997). Nachdem Callahan weitere Negativrekorde brach (Saisonbilanz 4-6, eine 39:76-Heimniederlage/most points allowed) war Callahan nicht mehr zu halten.
Callahans Nachfolger wurde der DefCoord von LSU Bo Pelini, der damit an alter Wirkungsstätte zurückkehrt. Nachdem OffCoord. Shawn Watson geblieben ist, ist es klar wo der Fokus von Pelinis Arbeit ist: die nicht-existente Defense. In der Offense gibt es am Pass-Spiel nicht viel zu werkeln. QB Joe Ganz ist ein guter Werfer mit gutem Gefühl wie er sich in einer Pass Pocket umherzubewegen hat. Er hat allenfalls noch eine zu große Scheu die Pocket zu verlassen um zu scrambeln. Angeblich wurde im Sommer daran gearbeitet, den QB wieder öfters selber laufen zu lassen.
Die Colorado Buffaloes sind ein Footballprogramm im Aufschwung, nachdem sie 2005 aufgrund diverser Verfehlungen ein einziger Trümmerhaufen waren. Verantwortlich für den Aufschwung ist Dan Hawkins, ein ansteckend energiereicher Coach der auch über den eigenen Tellerrand blicken kann. In seinem ersten Jahr erreichte er den Boden mit 2-10. Letzte Saison steigerte man sich auf 6-6. Zwar scheint sich weiterhin nicht viel am Mangel an guten WRs zu tun, aber im eh schon guten Laufspiel konnte noch nachgeladen werden. Mit RB Darrell Scott wurde einer der begehrtesten High School-Spieler verpflichtet. Starter wird aber erst einmal Demetrius Sumler sein. Quarterback wird übrigens Hawkins Sohn Cody sein.
Die Texas A&M Aggies haben mit Headcoach Mike Sherman einen neuen Trainer verpflichtet, nachdem Dennis Franchione mit 8 Siegen nicht genügend einfuhr und unter der Saison auch einen kleinen Skandal mit dem Handel von Insiderinformationen hatte. Mike Sherman kennt man aus der NFL, wo er lange Jahre Headcoach bei den Green Bay Packers war und zuletzt OffCoord bei den Texans. Mit QB Stephen McGee hat man den agilsten QB der Big 12. Und es sage keiner dass Sherman nicht mit profilierten QBs umgehen könne…
SEC
SEC wie Southeastern Conference, 12 Teams die genau dort beheimatet sind, wie es der Name sagt: im Südosten der USA, südlich des Bible Belts mit South Carolina, Tennessee, Louisiana, Kentucky, Arkansas, Alabama und Florida. Auch die SEC zählt zu den Conferences mit hoher Leistungsdichte und einigen populären und landesweit bekannten Teams wie Florida, LSU oder Tennessee.
Die Nummer 1 der Preseason sind aber die Georgia Bulldogs. Wenn man aber Experten hört, so können die eine Reihe von Gründen aufführen, warum die Bulldogs es nicht werden. Abgesehen von einer schweren Conference, hat man auch einen schweren Spielplan dank eines heftigen Auswärtsspiel-Programm.
Headcoach Mark Richt, der in Optik und Lässigkeit an den frühen Paul Newman erinnert, baut vorallem auf QB Matthew Stafford, der das Potential zum NFL-Top Pick hat. Hat einen sehr guten Arm, neigt aber manchmal zu Hopp oder Top-Würfen und hat eine relativ maue Completion Rate.
Die Florida Gators werden als #5 gehandelt und besitzen zwei der am meisten diskutierten Personen der College Football-Szene. Da wäre Headcoach Urban Meyer. Mit den Wörtern “Offensiv-Genie” ist umrissen worüber man bei Meyer diskutiert. Die zweite Person ist ein “Produkt” seines Genius: QB Tim Tebow (Jr.). Es war ja bekannt das Tebow ein laufstarker QB ist, aber kaum einer dürfte 2006 geahnt haben, was für ein Hype er in seinem zweiten Jah2007 lostreten würde, seinem ersten vollen Jahr als Starter.
Es ist eine Offense mit Zillionen von Angriffsoptionen, von denen alleine Tebow ein zweieinhalb Dutzend darstellt. Für einen derart beweglichen Quarterback ist Tebow zudem ein überraschend guter, präziser Werfer, dessen tiefen Pässe dank einer flachen Wurfkurve auch nicht lange in der Luft hängen bleiben. Im Vergleich zu anderen läuferisch starken QBs wie Michael Vick oder Vince Young ist er für sein Alter ein verblüffend guter Passer. Und Laufspieler. Er ist der erste College-Spieler der in einer Saison 20 Pass-TDs und 20 Lauf-TDs erzielt hat. Folgerichtig wurde er als erster Sophomore (Student im 2ten Jahr) mit der Heisman Trophy ausgezeichnet und die halbe weibliche Studentenschaft will sich von ihm schwängern lassen. Darauf wird der tiefreligiöse Tebow nicht erpicht sein. In den Sommerferien hilft er immer in der väterlichen Mission auf den Phillipinen aus.
Die LSU Tigers, auf #7, sind nach dem Abgang von Headcoach Nick Saban 2004 nicht in das befürchtete Loch gefallen. Au contraire, wie man in Lousiana sagt. Nachfolger Les Miles hat das Niveau sogar noch höher schrauben können. Seine Bilanzen: 11-2, 11-2 und 12-2 und letzte Saison die National Championship gegen Ohio State gewonnen.
Die Offense ist geradezu feist gut besetzt, wenn es da nicht Ärger auf der QB-Position gegeben hätte. Im Mai hat man Ryan Perrilloux rausgeschmissen. Ein hochbegabter Junge, der aber seine Disziplinprobleme nicht in Griff bekam. So geht Miles nun mit Freshman Jarrett Lee und Junior Andrew Hatch in die Saison, deren Qualitäten noch nicht ausgelotet sind.
An #10 stehen die Auburn Tigers. Im letzten Jahr lebten sie von ihrer Defense und hatten eine der schwächsten Offenses. Diesen Angriff soll der neue OffCoord Tony Franklin nun Schwung geben.
Die Tennessee Vols (#18) sind mit ihren grellen, orangen Trikots und sehr, sehr intensiven Fans eines der markantesten Teams. Die Marching Band ist so spektakulär, dass sogar die chinesische Volksarmee daran eine ganze Zeit lang zu nuckeln hätten.
Etwas atypisch für die Tradition der Vols der letzten 5-10 Jahre ist die schwache Defense, die sich zuviele Punkte einfängt und bei denen nur LB McCoy höheren Ansprüchen genügt. Mit RB Adrian Foster hat man den vielleicht besten RB in der SEC in seinem letzten Jahr.
Nachdem Nick Saban mit Pauken und Trompeten bei den Miami Dolphins durchfiel, landete er bei den Alabama Crimson Tide (#24) und spielt somit öfters gegen sein ehemaliges Team LSU. Dies könnte das do or die-Jahr für Saban werden. Nicht das sein Job direkt in Gefahr wäre, aber wenn ein Headcoach in einem College neu anfängt, dann tritt die Wirkung seiner Arbeit erst mit 2-3 Jahren Verzögerung ein, weil er noch die alten Spieler des vorigen Coaches mitschleppt und dem “recruiting system” mit dem High School-Spieler angeworben werden erst noch seinen Stempel aufdrücken muss.
Dies ist das zweite Jahr von Saban in Alabama und Saban schmeißt einen ganzen Schwung an frischen Spielern rein. In der Starting Defense werden wohl nur zwei Seniors in der Anfangsformation stehen. Im Frühjahr haben Experten die recruitments von Saban in höchsten Tönen gelobt. Geht die Geschichte dieses Jahr schief, geht Saban einiges von seiner Aura flöten und er hat eine ganze Reihe von Spielern verbrannt.
Andere Teams: Die SEC scheint die Conference der ehemaligen NFL-Coaches zu sein. Ex-Redskins Steve Spurrier tritt bei den South Carolina Gamecocks auf der Stelle und Bobby Petrino ist in seinem ersten Jahr bei den Arkansas Razorbacks. Aus seiner Zeit bei den Atlanta Falcons nimmt Petrino den Ruf eines Oberarschlochs mit, der unangenehmen Konversationen aus dem Weg geht und der viel hinterrücks agiert. Würde sich Petrino heute nochmal in den Umkleideräumen der Falcons blicken lassen, er würde nicht ohne Knochenbrüche rauskommen. Ich habe noch nie soviele Spieler derart über einen Trainer herziehen hören. Viel wird Petrino in dieser Saison bei den Razorbacks nicht machen können. Die Razorbacks lebten letzte Saison von ihrem 1-2-Punch im Laufspiel: RB McFadden und RB Jones. Beide sind weg. Pass-Spiel war kaum vorhanden und dürfte jetzt auch nicht plötzlich aus dem Nichts wieder aufgetaucht sein.
Nicht nur in den Rivalitäten zwischen LSU und Alabama (dank Nick Saban) steckt Feuer. Auch wenn Arkansas auf Ole Miss trifft. Der bei Arkansas rausgemobbte langjährige Trainer Houston Nutt, hat bei den Mississippi Rebels angeheuert.
Interessantes Jahr für die Mississppi State Bulldogs. Der erste schwarze SEC-Coach Sly Croom hatte letzte Saison sein breakout year mit einer 7-5-Bilanz rund um den besten Freshman-QB der SEC, QB Wesley Carroll und einer exzellenten Defense. Bleibt die Tendenz, wird Croom zum Wundermann. Gibt es einen Rückschritt, ist es nur ein Strohfeuer gewesen.
PAC 10
Die PAC-10 vereint die großen Unis an der Westküste plus den Wüstenstaat Arizona. Die Pacific-10 nimmt eine Sonderstellung unter den Conferences ein, weil sie wie keine andere auf Eigenständigkeit bedacht ist und sich immer nur schwer mit den anderen Conferences unterm Hut zu bringen ist, was sich z.B. bei Verhandlungen rund um die BCS zeigt.
Die aktuelle Großmacht der PAC-10 sind die USC Trojans (#3). Southern California ist seit Amtsantritt von Pete Carroll 2001 (nach einer mauen 6-6-Saison) das Maß der Dinge in der PAC-10. Carrolls Bilanz seit 2002: 11-2, 12-1, 13-0, 12-1, 11-2, 11-2. Carroll, der bei den Jets und Patriots keine gute NFL-Zeit verbrachte, war der erste Headcoach der im College Football bewusst Offensiv-Taktiken aus der NFL einbrachte. Diese könnte man am ehesten als West Coast-Offense bezeichnen. Dazu kommt ein sagenhaftes Recruitment, dass seit 5-6 Jahren für einen nicht versiegenden Strom an Talenten sorgt.
Die interessanteste Position bei den Trojans war in diesen Wochen die QB-Position. Nachdem QB Mike Sanchez sich das Knie ausgekugelt hat, startete ein Rennen der potentiellen Nachfolger: QB Mitch Mustain der ein Transfer aus Arkansas ist, wo er eine sehr simpel gestrickte Offense hatte und sich bei USC plötzlich einem Playbook in Telefonbuchdicke gegenüber sah. Freshman Aaron Corp, der als großes Talent gilt, aber derzeit noch mit der Suche nach freien Receivern überfordert ist, wie es überhaupt bei USC usus ist, das kein QB im ersten Jahr mit dem komplexen und zalreichen Spielzügen klarkommt.
Doch die Probleme haben sich auf wundersame Weise gelöst: in dieser Woche meldete sich Mark Sanchez als Starter für das Wochenende zurück.
Pete Carroll ist für die Saison optimistisch, spricht von einer der stärksten Defenses die er jemals gehabt hat. USC ist für seine notorische Schwäche gegen laufstarke QBs bekannt, QB Vince Young ist dort ein absolutes Anathema.
Die Arizona State Sun Devils (ASU) sind auf #15 gerankt. Headcoach Dennis Erickson ist noch als schlohweißer Headcoach bei den Seattle Seahawks bekannt. Wechselte erst Ende 2006 kurzfristig von Idaho zu ASU. Die schwache OL war letzte Saison eine besondere Herausforderung für die QBs: 55 Sacks in 13 Spielen und QB Rudy Carpenter nahm die meisten davon. Tougher QB der nicht scheut Hits zu nehmen, aber auf der anderen Seite auch a bissl zu lange zum Werfen braucht.
Apropos Quarterbacks: die #7 trägt niemand anderes als Jack Elway, Sohn von John Elway (und benannt nach seinem Großvater, dem unvergessenen Galaxy-Trainer). Treppenwitz: Dennis Erickson war unter Großvater Jack Elway der OffCoord Ende der 70er Jahre bei San Jose State. Jetzt trainiert er den gleichnamigen Enkel. Die Welt ist klein… So wie es übrigens aussieht, ist Jack Elway Jr. nicht in der Depth Chart drin, also möglicherweise ein Redshirt, gilt noch als reichlich unfertiger QB.
Die Oregon Ducks werden an #21 geführt. Sie hatten eine sehr gute Saison 2007, waren auf dem besten Wege in eines der BCS-Bowls zu kommen, als Ende November ihr herausragender QB Dennis Dixon einen Kreuzbandriß erlitt. Die Partie gegen Arizona ging verloren. Nach zwei weiteren Niederlagen fiel man von #2 sogar aus dem Top 25 raus.
Wer die Nachfolge von Dixon (von Pittsburgh gedraftet) bestreitet ist unklar. Es spricht einiges dafür das Headcoach Mike Bellotti drei Quarterbacks durchrotieren lassen wird: QB Costa (wird verletzt an diesem Wochenende fehlen), QB Roper und QB Harper.
Einige Trainerstühle in der PAC-10 wackeln gefährlich. Die Arizona Wildcats waren seit 10 Jahren in keiner Bowl und haben seit vier Jahren keine winning season. Headcoach Mike Stoops dürfte nur noch diese eine Chance haben.
Washington HuskiesTyrone Williams ist dead man walking. Der Mann ist vor drei Jahren voller Optimismus zu den Huskies gekommen, nachdem er als erster schwarze Notre Dame-Coach unter umstrittenen Umständen gefeuert wurde. Vom Optimismus ist nach nur 11 Siegen in drei Jahren nichts mehr zu spüren. Das recruiting lag vor Williams am Boden und ist inzwischen noch schlimmer: keiner will sich für Washington commiten, weil keiner weiß wer nächste Saison der Headcoach sein wird. Die Fans begehren auf, wollen Williams gefeuert sehen.
Dann gibt es die Teams die generalüberholt wurden. Bei den Stanford Cardinal arbeitet Jim Harbaugh als Headcoach, jener Mann dem ich als Quarterback mit dem Spitznamen “Captain Comeback” 1996 die zwei irrsten Playoff-Spiele am Stück zu verdanken habe. Harbaugh hatte zwar letzte Saison in seinem ersten Jahr bei den Cardinal “nur” eine Bilanz von 4-11, aber zwei große Siege gegen USC und California. Seine Arbeit wird durch das lose Mundwerk kontrastiert. Er macht gerne den Gegner madig und verbrennt sich dabei auch das Maul.
Die UCLA Bruins drehen am richtig großen Rad. Mit Rick Neuheisel haben sie einen markanten Headcoach verpflichtet. Vom Typus vielleicht vergleichbar mit Christoph Daum plus hohem Schmierigkeitsfaktor. Spitzname “Slick Rick“, berüchtigt für schmierige Psychotricks und Gimmicks. Über seinen Ethos kann man streiten: bei Washington flog er nach verbotenen Basketball-Wetten raus und log seinen Arbeitgeber bzgl. Kontakten zu NFL-Klubs an. Die NCAA schätzte aber die Situation falsch ein und musste gemeinsam mit der Uni an Neuheisel 4,5 Mio US$ zahlen. Der Imageschaden war aber da, Neuheisel blieb zwei Jahre ohne Arbeit und war zuletzt OffCoord bei den Baltimore Ravens, was dann ja auch suuuuper geklappt hat. OffCoord bei den Ravens, das ist ungefähr genauso wie einen Puff in Vatikan Stadt aufmachen.
Mit Neuheisel ist als OffCoord Norm Chow geholt worden. Brisant, brisant. Gerade frisch von den Titans in der NFL gefeuert, war er zuvor jahrelang der OffCoord des Erzfeindes USC. Chow steht im Ruf ein QB-Macher zu sein. Da wird es dann spannend, weil QB Ben Olson den Startplatz eigentlich schon in die Wiege bekommen hat, aber der Mormone hat inzwischen eine reichlich dicke Krankenakte (aktuell: Knochen im Fuß gebrochen) und an seiner statt wird QB Kevin Craft spielen.
Am Donnerstag abend hat es mit den ersten zarten Ausläufern begonnen, ehe am Samstag die neue College Football-Saison mit ganzer Wucht einsetzt. 37 Spiele am Samstag habe ich gezählt.
College Football. Trotz aller Medialisierung und allen Hypes, ist es gegenüber dem NFL-Football die relativ bodenständigere Variante, die Spielart die nur so vor Lokapatriotismus strotzt. Nix mit Universitäts-Sport. Millionenschwere College-Sport-Programme, ausverkaufte Stadien mit einem Fassungsvermögen von teilweise über 100.000 Zuschauern.
Football-Teams aus 119 Universitäten bzw. Colleges, aufgeteilt in elf Conferences: man ahnt es: das ist über das ganze Land eine ganz andere Verteilung als es der NFL mit 32 Teams und der Konzentration auf große Märkte möglich ist.
Dazu kommt die sehr viel engere Verbundenheit der US-Amerikaner mit ihren Colleges, ihrer Alma Mater der sie sich verbunden fühlen, und die Konzentration auf 11, 12, 13, oder 14 Spiele pro Saison, völlig ungewohnt für US-Verhältnisse.
Wie geht das?
Moment? 119 Mannschaften mit elf bis vierzehn Saisonspiele? Wie sucht man da einen Meister?
Die Teams haben sich sog. Conferences angeschlossen. Diese haben zwar aus Gründen der besseren Vermarktung und der Reduzierung der Kosten einen gewissen geographischen Schwerpunkt, aber es gibt für ein Westküsten Team keine Pflicht in der Pacific Athletic Conference (PAC-10) zu spielen. Einige Colleges, darunter das glorreiche Football-Team von Notre Dame, sind independent, haben sich keiner Conference angeschlossen und schließen ihre eigenen Verträge und ihre eigenen Spielpläne ab.
Diese Conferences sind Organisationen zur Vermarktung und Durchführung des Spielbetriebes. Am Ende der regular season, so gegen Ende November herum, haben die Conferences eine Schlußtabelle und einen Meister.
Ab Anfang/Mitte Dezember beginnt die Bowl-Saison. Bowl wie “Schüssel” oder Pokal. Bis Anfang/Mitte Januar finden knapp 30 dieser Endspiele statt. Diese werden nach einem komplexen Vertragswerk mit den Teams belegt. Zum Beispiel: im XYZ Bowl treffen der Dritte aus der PAC-10 gegen eine Mannschaft aus der Big East oder Notre Dame aufeinander.
Ab Ende August wird das Geschehen Woche für Woche von entsprechenden Polls begleitet: Umfragen von verschiedenen Medien und Organisationen, die die Top Teams benennen sollen. Die bekannteste Poll sind die Top 25 von AP die unter Sportjournalisten abgehalten werden. Die aktuellen Preseason Top 5 von AP sind:
#1 Georgia, #2 Ohio State, #3 USC, #4 Oklahoma, #5 Florida
So: wir haben Conferences mit Schlußtabellen und Meister, wir haben verschiedene Polls… fehlt noch die dritte Komponente: die Bowl Championship Series (BCS).
Die BCS ist ein Zusammenschluß von den sechs großen Conferences und vier Bowl-Veranstaltern. Da man sich auf kein Playoff-System einigen konnte, haben sich die wichtigsten Player im College Football zur BCS zusammengeschlossen um sich am Saisonende die Top Teams selber so zuzuschustern, dass es ein echtes Endspiel gibt zwischen den beiden besten Teams im BCS-Ranking gibt.
Dazu werden zahlreiche Polls durch einen Computer gejagt, nach einer bestimmten Formel gewichtet und am Ende kommt jenes (umstrittene) BCS Ranking heraus. Alternierend veranstaltet eine der vier Bowl-Veranstalter die BCS National Championship, das Endspiel, i.d.R. am 8ten Januar. In den anderen vier Bowls der BCS schustern sich die Veranstalter und Conferences die Teams so zu, dass fast die komplette Top Ten abgefrühstückt wird.
So läuft es ab
Traditionell startet die College Football-Saison am Wochenende vor Labor Day. Die Colleges haben aufgrund ihrer Conference-Zugehörigkeit ein gewisses Maß an vorgeschriebenen Spielen zu absolvieren und können ihren restlichen Spielplan nach Gusto auffüllen, indem sie mit anderen Colleges verhandeln. Entscheidend ist dabei: wann wird gespielt? Hilft die Partie meinem Team im Saisonverlauf weiter? Bringt es das Team in den Polls weiter (durch einenSieg gegen einen starken Gegner) oder schädigt es die Position (durch eine Niederlage)? Wieviel Fernsehgelder und Zuschauereinnahmen lassen sich erzielen.
Dabei entsteht ein Spielplan der gerade in den ersten 2-3 Wochen noch Aufbaugegner vorsieht, ehe dann die größeren Brocken kommen. Die Sensationen die daher in den ersten Wochenenden passieren, sind daher wirklich die Riesenüberraschungen, vergleichbar mit dem Ausscheiden eines Bundesligisten gegen einen Amateurverein.
Im November geht die Saison in die heiße Phase. Die Fans zerbrechen sich die Köpfe wo ihr Team in der Abschlußtabelle und in den Polls landen wird und in welchen Bowl man möglicherweise einzieht. Nach Ende November kehrt dann für 2-3 Wochen die Zeit der Ruhe ein, in der so gut wie kein College Football-Spiel passiert bis die Bowl-Saison losgeht. Es ist gleichzeitig die Zeit in der die ersten Headcoaches fliegen und durch Interimstrainer ersetzt werden.
Saison 2008/09
Die College Sport-Organisation NCAA hat mal wieder einige kleinere Regeländerungen durchgeführt. Die wichtigste und am stärksten diskutierte Veränderung: die 40-Sekunden-Play Clock (also für jeden Spielzug) fängt i.d.R. bereits mit dem Ende des vorigen Spielzugs wieder an zu laufen, also nicht erst wenn der Schiedsrichter den Ball zwischen den Hash Marks hingelegt hat. Im Endeffekt sollte dies die Spiele beschleunigen.
Es gibt dieses Jahr keine haushohen Favoriten, was daran liegt, das #1 Georgia einen schweren Spielplan hat und Georgia, Florida (#5) und USC (#3) in schweren, ausgeglichenen Conferences spielen. Das könnte #2 Ohio State und #4 Oklahoma in die Hände spielen.
Mal sehen wie die Saison 2008 beginnt. Die letztjährige Bowl-Saison war größtenteils fad, aber 2-3 fette Überraschungen im letzten August (Michigans Niederlage gegen Appalachian State), sorgten für eine sehr spannende regular season.