Screensport am Montag

Winterpause

Die Winterpause beginnt bereits diese Woche erste Wirkung bei den Fernsehsendern zu zeigen. Gibt es morgen noch auf EUROSPORT 2 ULEB-Basketball (u.a. mit ALBA) und auf EUROSPORT Ski Alpin, steigt man ansonsten in den Keller runter und holt fröhlich Konserven raus.

PREMIERE hält sich unter der Woche mit ein bißchen Serie A und DEL über Wasser.

ARENA, die eh schon winterpausenlosen Fußball aus der Serie A und der Primera Division zeigen, ist beim fröhlichen Rechtekauf. Unter der Woche will man angeblich auch ein Juve-Spiel aus der Serie B zeigen, wobei ich nach der Spielabsage vom Freitag nicht weiß, wie aktuell der Ausstrahlungstermin am Dienstag noch ist… Ferner hat man sich auch die TV-Rechte an einem Turnier mit Bayern München Anfang Januar gesichert und gerüchteweise soll es Mitte dieser Woche auch Carling Cup geben, was aber bislang noch nirgends auf der ARENA-Website zu finden ist. Am Dienstag wäre es u.a. immerhin Liverpool – Arsenal und am Mittwoch Newcastle – Chelsea.

Screensport heute

NASN hat das Programm umgestellt und dabei ist leider eine College-Basketball-Partie übern Jordan gegangen: Purdue – Butler entfällt heute. Stattdessen wird das ursprünglich für morgen vorgesehene Wake Forest – V-Tech vorgezogen.

Die NFL-Spiele vom Sonntag werden bereits ab 15h30 gezeigt. Als Monday Night Game ein interessantes Matchup zwischen den Colts und den Bengals. Für Österreicher und Satelliten-Empfänger: ORF SPORT+ (bzw: TW1) war am Freitag eine zweistündige Zusammenfassung ab 20h15 angesagt, die aber im Laufe des Sonntags von der Website verschwunden ist.

Konserven

Apropos Konserven: wenn Konserven, dann wie der Hessische Rundfunk, der um 0h40 anscheinend das Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft von 1959 in voller Länge zeigt: Eintrach Frankfurt – Kickers Offenbach. Aus der Webseite:

Erstmals seit dem Endspiel 1920 zwischen dem 1.FC Nürnberg und der Spielvereinigung Fürth kam es zu einem echten Final-Derby […]

Das 59er Finale war aber nicht nur ein Derby, es war auch das Spiel des Paul Oßwald: Der Eintracht-Trainer war erst zu Saisonbeginn vom OFC an den Riederwald gewechselt. Da er zuvor zwölf Jahre lang erfolgreich am Bieberer Berg gearbeitet hatte, stand seiner aktuellen Mannschaft ein Team gegenüber, das er kontinuierlich aufgebaut hatte und in dem er jeden Spieler in- und auswendig kannte.

Aufwärts und Abwärts

Die Einschaltquoten für die NHL in Kanada sind… na ja, interpretationsfähig. Alle sind sich inzwischen einig, dass in der letzte Saison – die erste nach dem Lockout – die ausgehungerten Kanadier in Scharen zum Fernseher strömten und den Broadcastern Rekordzahlen bescherten.

Verglichen damit, sehen die diesjährigen Ratings schwer getrübt aus: TSN meldet minus 29%, Hockey Night in Canada auf CBC zwischen -16 und -30%. Möglicherweise rechnen sich die Anstalten angesichts anstehender TV-Kontaktverhandlungen auch grad a bissl krank.

NHL und Broadcaster weisen darauf hin, dass die Zahlen immer noch fast alle über dem Niveau vor dem Lockout sind. TSN noch 33% über dem Rating von 2003/04. Und die heiße Phase in der NHL beginnt gewohntheitsgemäß erst nach Weihnachten (Ottawa Sun).

In den USA sieht es in den lokalen Märkten düsterer aus. Nur Pittsburgh (+40%) und Chicago haben bessere Ratings als im Vorjahr. Die anderen Märkte verzeichnen teilweise brutale Einbrüche wie FSN Florida mit minus 77%.

NFL-Screens

Für das Saturday Night Game des NFL Network kam als Analyst an der Seite von Play-by-Play-Mann Bryant Gumble Dick Vermeil zum Zug. Chris Collinsworth war aufgrund seiner Tätigkeiten für das Sunday Night Game verhindert. Vermeil kam mit Stimmproblemen in die Sprecherkabine und musste zur Halbzeit gegen Deion Sanders und Marshall Faulk ausgetauscht werden. Meines Wissens die erste rein schwarze Drei-Mann-Besetzung in der NFL (ESPN hatte früher bereits mit Mike Tirico und einem der Sharpes ein rein schwarzes NFL-Duo)

Collinsworth wiederum, wird während der Playoffs gemeinsam mit Tom Hammond am Wildcard-Weekend das zweite NBC-Team für den Samstags-Doubleheader bilden.

CBS verzeichnet einen wichtigen Imagesieg. Es konnte diese Saison mit seiner Pregame-Show (Rating: 3,1) mehr Zuschauer als FOX ziehen (2,9). Normalerweise gilt es als fix, dass der NFC-Broadcaster (also seit Jahren: FOX) mehr Zuschauer zieht, aber diesmal scheint einerseits der Wechsel von FOXens James Brown zu CBS und andererseits die FOX-Outdoor-Sendung mit dem doppelbelasteten Joe Buck Wirkung gezeigt zu haben.

Montag, 18.12.2006

10h00 Ski Alpin, Slalom/Herren aus Alta Badia, 2ter Durchgang, EUROSPORT live

10h30 College Basketball: Virginia Tech Hokies – Wake Forest Deacon Demons, NASN Tape
Lt. NASN-Website Programmumstellung. Statt dem angekündigten Butler–Purdue.
Für das bislang enttäuschende Wake Forest beginnt mit dieser Partie vom Sonntag die ACC-Kampagne.

12h30 NHL: NY Rangers – NJ Devils, NASN Tape

13h00 Ski Alpin, Slalom/Herren aus Alta Badia, 2ter Durchgang, EUROSPORT + ZDF live

15h30 NFL: New Orleans – Washington, NASN Tape
(Whl: Di 5h)

18h00 NFL: Arizona – Denver, NASN Tape

20h15 Zweite Liga: 1860 München – Aue, ARENA + BÄH live
(Whl: 0h55) Vorberichte jeweils ab 19h45. Kommentatoren: Andreas Koch (ARENA), Uwe Morawe (BÄH)

23h00 – 2h10 Hessische Fußballklassiker, HR
u.a. ab 0h30 das Endspiel 1959 um die deutsche Meisterschaft Eintrach Frankfurt – Kickers Offenbach.

23h30 – 1h00 NFL Gameday, NASN Tape
Die Zusammenfassung der Sonntagsspiele.

2h30 NFL, Monday Night Game: Indianapolis – Cincinnati, NASN live
(Whl: Di 21h) Broadcaster: ESPN, Mike Tirico, Joe Theisman, Tony Kornheiser
Evtl. zweistündige Zusammenfassung am Freitag 20h15 auf TW1/ORF SPORT+

NFL Week 15: Sa., So. 19h und 22h-Spiel

[Live-Eintrag für die NFL-Spiele von gestern (ATL–DAL), sowie für die 19h- und 22h-Übertragungen auf NASN. Bitte nichts bzgl. der Aufzeichnungen am Montag kommentieren: NO–WAS und ARZ–DEN und auch nichts zum Sunday Night Game schreiben.]

NY Giants – Philadelphia Eagles 22:36

22h: Broadcaster FOX, Buck + Aikman

[1h14] Die Giants schienen noch einmal heranzukommen, aber ein Doppelschlag ausgangs des vierten Viertel bringt den Eagles den Sieg. Die Giants gingen kurzzeitig mit 22:21 in Führung, nachdem die einen Pass von Garcia in der Giants-Hälfte abfangen konnten, 53yds retournierten und sechs Plays später mit einem TD verwerteten.

Im darauffolgenden Drive antworteten die Eagles mit einem TD und gleich der nächste Pass von Eli Manning wurde zum INT-TD retourniert.

Das spiegelt das Spiel gut wieder, dessen Momentum immer wieder durch Fehler, Turnovers und Strafen auf die andere Mannschaft überging.

Damit habe ich binnen zwei Tagen die Top-3 der NFC East gesehen. Viel reißen wird keine der Manschaften. Sie schaffen es nicht, einem Spiel ihren Stempel aufzudrücken, neigen dazu durch eigene Fehler den Gegner immer wieder ins Spiel zurück zu lassen.

[23h29] Den Eagles gelingt es eher als den Giants lange Drives hinzulegen. Folgerichtig mehr Spielzeit, mehr First Downs, mehr Yards, während die Giants mit kleinen Fehlern sich selbst das Genick brechen. Ein Drive ging nach einer INT zu Ende, ein zweiter Drive nach einem Fumble und bei einem dritten Drive misslingt die 3rd Down-Conversion. Die Partie ähnelt aber dem Spiel in Philadelphia, als das sich Dominanz der Eagles nicht in Punkten niederschlägt und die Giants noch voll im Rennen sind.

Zur Halbzeit: 10:14

[22h49] Ein Blick auf Week 2 wo das “Hinspiel” stattfand: PHI spielte die Giants in Grund und Boden. Die Giants mit einer löchrigen OL und in der Defense mit der Coverage in der Mitte überfordert. Doch die Eagles vergassen den Sack zuzumachen und die Giants holten in den letzten 5Spielminuten einen 17-Punkte-Rückstand auf. Die Eagles-Defense im 4ten Viertel viel zu soft.

[22h36] Wer vorallem Siege gebrauchen kann, ist Giants-Headcoach Coughlin. Dem kleine Disziplinfaschist droht die Mannschaft auseinanderzuspringen. Ausgerechnet die von Coughlin trainierte Mannschaft erlaubt sich viele Disziplinlosigkeiten, Fould und Fehler. Mit Shockey, Barber und Burress sind im Laufe der letzten 10 Monate bereits drei Schlüsselspieler mit kritischen Äußerungen über Coughlins Gameplan an die Öffentlichkeit gegangen und die Niederlagenserie von 4 Spielen am Stück die bis letzte Woche anhielt, hat spürbar die New Yorker medien nervös gemacht und auch Eli Manning unter Beschuss gebracht.

[22h32] 7:7 nach drei Drives. Nach einem Three’n’Out der Eagles zur Spieleröffnung, sorgte ein langer Return der Giants für eine gute Feldposition. Von Phillys 21 ging der Ball dann einige Plays später per 11yd-Run von Barber zur Führung rein. Philly reagierte mit einem 6min langen Drive von der eigenen 20. Wohltemperierte Pässe und Läufe zum Ausgleich.

Minnesota Vikings – NY Jets 13:26

19h: Broadcaster CBS, Greg Gumbel + Dan Dierdorf

[22h03] Das Spiel ist nun endgültig vorrüber. Jackson wirft von der Jets-20 eine INT in die Endzone. Two-Minute-Warning gerade vorrüber, die Jets können das Spiel leger runterreißen, wenn sie mit zwei Händen am Ball bleiben.

[21h54] Es ist nicht so, das Jackson ein Feuerwerk abgebrannt hätte, aber die Vikings haben mit einem TD und 2Pt-Conversion 13:26 verkürzen können, brauchen also “nur” noch zwei Scores. Just mit 5 Spielminuten to go, wirft Pennington eine INT und die Vikings kommen tief in der eigenen Hälfte in Ballbesitz. Im gleichen Spielzug hat sich Jets-WR Coles, mit 12 Passfängen, heute wichtigste Anspielstation für Pennington, verletzt. Fraglich ob er zurückkehren kann.

[21h25] Im Spiel herrscht gähnende Langeweile. Für Emotionen sorgt allenfalls das Publikum, das QB Brad Johnson, aus mir unerfindlichen Gründen, die Schuld in die Schuhe schiebt und von Mal zu Mal lauter buht. Headcoach Childress zieht ausgangs des dritten Viertels die Konsequenz und bringt den jungen Backup #7 Tarvanis Jackson. Anscheinend war Brad Johnson seit der Niederlage gegen Chicago in der er 4 INTs warf und zum dritten Viertel ausgewechselt wurde, nicht mehr unantastbar.

[20h38] Mit einem weiteren FG geht es in die Halbzeit. 23:7 in einer recht unansehnlichen Partie, weil die Vikings keinen langen Drive hinbekommen und das Spiel im allgemeinen keinerlei Zug entwickelt.

[20h15] Die Jets führen recht relaxt 20:7 in Minnesota und sind wieder an Minnesotas 40. Nach einem Fumble von QB Pennington waren es zuerst die Vikings die mit einem 30yd-Pass auf Taylor in Führung gingen. Es folgten 20 unanswered points, zuletzt mit einem 52yd-FG.

Den Vikings geht jedwedes Big Play in Offense oder Defense ab. Die Jets brauchen nicht mehr als ihren Stiefel herunterzuspielen.

[19h57] Dafür dass allen Beteiligten klar war, dass diese Saison nach der Entlassung von Tyce und der Verpflichtung von Childress eine Übergangssaison für die Vikings wird, haben sich die Vikings gut gehalten. Aber die Fans sind ungeduldig, buhen das Team nach einem zu kurzen Pass bei einem 3rd Down aus.

Die Vikings-Offense sieht mit derzeit einem einzigen herausgespielten Down (10min im 2ten Viertel zu spielen) etwas lahm aus.

[19h36] Die Jets reagieren auf die starke Lauf-Defense der Vikings mit einer sehr passlastigen Offense. Letzte Woche gegen Buffalo spielte man noch lauflastig (34 Rushes, 15 Pässe) und gegen Green Bay ausgewogen. Jetzt spielen sie häufig mit 4 Receivern.

Es fällt auf, dass die Vikings von Anfang an stark bei den Defensive Backs rotieren ließen.

Atlanta Falcons – Dallas Cowboys 28:38

Das Spiel zweier wankelmütigen Mannschaften, bei dem keiner wie ein rattenscharfer Playoffkandidat aussieht.

Von Atlantas-QB Michael Vick gibt es nicht viel neues zu berichten. In dieser Saison scheinen die Falcons wirklich von der West Coast-Offense wieder abgekehrt zu sein und Vick öfters als Laufspieler zu benützen, aber weder Vick noch das Playcalling fand ich überzeugend. Ich fand es kurios das Atlanta kurz vor oder nach der Halbzeit völlig unmotiviert einen Trickspielzug eingestreut hat. Abgesehen von Vick wurde auch nicht wirklich viel gelaufen. Erstaunlich wenn man Vick, Dunn und Griffith im Kader hat.

Vick selber, wirft weiterhin unpräzise und seine läuferischen Qualitäten scheinen nicht wirklich in eine Offense-Strategie, in einen Gameplan eingebunden zu sein. Dallas hatte auf einer Corner-Position massive Probleme mit der Deckung des hünenhaften TE Crumpler, was aber zu selten ausgenutzt wurde.

Bei Dallas konnte ich nun zum ersten Mal den “Wunder-QB” Tony Romo in Augenschein nehmen. Er ist ein solider Vertreter, der das Zeug hat, zum Leader zu werden und eine Mannschaft nach ganz weit oben zu führen. Aber spielerisch gibt es noch Spielraum nach oben. Seine Pässe kamen etwas besser als die von Vick, aber auch viele leichte Fehlwürfe bei. Er hatte mitunter auch Probleme mit der Playclock, ohne das Falcons-Fans sich einen Wolf geschriehen hätte.

Mann des Spiels war für mich Cowboys-RB Marion Barber der letztendlich das Spiel gegen eine immer müder wirkende Rushing Defense umriß und die zweite Hälfte des letzten Drive der Cowboys über 3 Minuten und 35yds im Alleingang in die Endzone trieb.

Alemannia Aachen – Hamburger SV 3:3 – Ein Spiel wie Eishockey

Herr Ober? Einen Teller Superlative bitte, für den Herrn an Tisch 11. Danke.

Wer etwas für seinen Adrenalinspiegel tun will, sollte sich diese Partie in der Aufzeichnung ansehen und, sofern er Sympathien für eine der beiden beteiligten Mannschaften hegt, auch Defibrillator bereit legen.

Der HSV trat mit einer Art 4-3-3 an, Sanogo in der Sturmmitte, Berisha links und Mahdevikia Ballverteiler rechterseits und mit allem Offensivdrang ausgestattet, der sich im Iran zusammenkratzen ließ. Hinten durfte Volker Schmidt wieder zum zweiten Mal den rechten Verteidiger geben. Ansonsten alles wie gehabt.

Beide Mannschaften fackelten nicht lang und spielten mit offenem Visier. Qualitativ durchaus diskussionswürdig bzgl. des Defensivverhaltens im Mittelfeld und der Effizienz der beiden Sturmreihen, aber verdammt unterhaltsam.

Das Spiel erinnerte an Eishockey, bei dem die Mannschaften schnell vom einen Drittel ins andere Drittel flitzen, ASAP die Schußmöglichkeit suchen und es dann auch schon wieder in die andere Richtung ging. Und so kamen nach 90 Minuten 21 Torschüße für Aachen und 25 Torschüße für den HSV raus (der Ticker von Bundesliga.de sprich von 16:27 Torschüßen) zusammen. Das ist knapp doppelt soviel wie Bundesliga-Durchschnitt.

Der HSV in der ersten Halbzeit mit mehr Torschüßen, aber Aachen mit einigen 100%igen auf dem Schlappen. Die Hamburger Führung fiel nach einem Freistoß, als die Aachener den Ball nicht klären konnte und Berisha den “zweiten Ball” von links reinschoß (32te).

Dann war Halbzeit und dann kam eine zweite Hälfte, die dramaturgisch nicht mehr von dieser Welt war. Immer noch offener Schlagabtausch, aber Aachen begann immer britischer zu spielen und gelang damit in immer längeren Power Plays den HSV hinten festzunageln. Dem Ausgleich durch Reghecampf nach einem etwas geschmäcklerischen Elfmeter von Colin Benjamin an Klitzpera (62te), folgte die Revanche von Colin Benjamin, der bei einer Flanke von Mahdavikia völlig alleingelassen am zweiten Pfosten im Tiefflug einköpfte (67te).

Es ging weiter mit immer stärker werdenden Aachener Power Play, eine Urgewalt die sich da in der Hamburger Hälfte abspielte, aufgepeitscht durch die 20.800 Zuschauer. Wie Eishockey, es wurde alles versucht: Distanzschüsse, wilde Flanken in den Torraum rein und der HSV verlegte sich immer mehr auf Konter. Der HSV wackelte und wankte, die Aachener Flügel konnten immer ungestörter flanken. Irgendwann konzentrierten sich knapp 16 Feldspieler in den Strafraum und der Ball ging nur rein, raus, hoch, tief, links oder rechts.

Was aber nicht hieß, dass der HSV nur in der Nase bohrte. Immer wieder schnelle Vorstöße, mit Schüßen abgeschlossen. Bei einem dieser HSV-Konter rennt dann das Streifenhörnchen einem Gegenspieler weg und kann rechtzeitig abziehen, Straub ist noch mit irgendeinem Körperteil dran, aber der Ball geht ins Aachener Tor, 1:3-Führung für den HSV (76te). Völlig enthusiasmiert rennen alle HSV-Spieler zu Thomas Doll.

Aachen machte weiter wo es aufhörte und drosch den Ball aus allen Lagen in den Strafraum und aufs Tor. Der HSV kann sich nicht befreien, Torwart Wächter, der schon zuvor mit einigen Glanzparaden Wiedergutmachung betrieb, konnte einen Kopfball klären, doch Fiel kann mit einer artistischen Flugeinlage den abprallenden Ball nochmal aufs Tor bringen, 2:3, nur eine Minute nach dem Hamburger Treffer.

Der HSV war nun angeschlagen. War es die Kraft? Jedenfalls war der HSV nicht mehr in der Lage nach vorne noch was zu bringen. Das HSV-Spiel sah nun typischerweise so aus: weiter Abschlag Wächter, Ljuboja nahm den Ball mit dem Fuß an und bekam ihn schon von einen Aachener abgeluchst. Knapp zwei Zehntelsekunden später war der Ball schon wieder auf dem Flug gen HSV-Tor.

Der HSV wechselt in den letzten 7 Minuten zweimal defensiv ein (u.a. the return of Klingbeil), Aachen noch einmal offensiv ein. Wächter muss den Ball noch einige Male von der Linie kratzen. Der HSV kriegt keine Ruhe ins Spiel.

Und dann die 90te Spielminute, die ein Quasi-Resümee der HSV-Hinrunde ist. Es sind noch drei Minuten Nachspielzeit zu absolvieren, als Schlaudraff wieder eine Flanke von links schlägt, Reinhardt köpft… … aus 11m ins eigene Tor. Thomas Doll schlägt sich sekundenlang die Hände vors Gesicht. Der HSV raubt sich zwei Punkte. Ausgerechnet Reinhardt, der von Thomas Doll in dieser Saison zu nie erwarteter Leistung getrieben worden ist.

3:1-Führung und binnen einer Viertelstunde köpft man sich selbst zum Unentschieden. So richtig zur Entscheidungsfindung in Sachen Doll dürfte dieses Spiel den Herren Beiersdorfer und Hoffmann nicht dienen. Was bleibt, ist Kaffeesatzleserei und da hat Bernd Hoffmann im Interview mit ARENA in seinen Aussagen und wässrigem Gesichtsausdruck genügen Spielraum für Interpretationen aller Art gelassen. Noch mehr Wasser hatte eigentlich nur Volker Schmidt in den Augen, der völlig fassungslos nach dem Spiel vor dem ARENA-Mikrofon stand, und wahrscheinlich noch mehr HSV-Fanboy ist als 95% der Nordkurve.

Aachen hat immensen, beeindruckenden, kraftvollen Fußball abgeliefert, ganz im Geiste britischen Kick’n’Rushs (wenn auch nicht stupide “Ball-hoch-rein”). Wenn man noch einen veritablen Knipser hätte…

Wer auf erdigen Blut, Boden & Schweiß-Fußball steht, hat in der Runde kein besseres Bundesligaspiel gesehen.

Rest of Bundesliga

Ein eher lendenlahmer Samstagsspieltag, sieht man von der Partie in Aachen ab und von der Vorstellung des FC Bayerns, der die Chance zu einem Galaauftritt genutzt hat. teilweise wirklich famose Offensivaktionen der Bayern.

Schalke würgt sich zu einem lincolnlosen 1:0-Sieg in Bielefeld durch (Lincoln = Kniereizung). Thomas von Heesen pisst im Interview Reinhard Saftig hinreichend dezent an den Karren (er fordert ein Zwei-Jahresplan für die Entwicklung der Arminen ein, was eine unausgesprochene Kriegserklärung an den dafür zuständigen Manager Saftig ist).

Back into College Hoops

[Edit: NASN hat am Wochenende den Sendeplan geändert. Das Wake Forest-Spiel findet nun Mo. 10h30 statt Di 12h30 statt. Das Butler–Purdue-Spiel scheint komplett zu entfallen]

Bei keinen Sportarten dürfte es schwieriger sein, nach längerer “Info-Abstinenz” wieder zurückzukehren, als bei den College-Sportarten, wo Tabellen und Rankings nur einen begrenzten Aussagewert haben.

Dies gilt umso mehr für College Basketball. Bislang hat man dort bis Mitte Dezember in der Regel Spielpläne mit leichten Gegnern aus anderen Conferences gestrickt. Erst ab Mitte Dezember kamen die heißeren Conference-Spiele hinzu und der Schwierigkeitsgrad des Spielplans nahm zu den Saisonhöhepunkten hin, den Conference Championships und March Madness zu. Doch dieses Jahr ist es etwas anders. Viele Colleges haben die Auswahl der 64 bzw. 66 Mannschaften für die March Madness durch das NCAA-Komitte als Ansage verstanden, dass Teams die bereits früh einen schweren Schedule nehmen, belohnt werden. Und so hat es in dieser Saison bereits ungewohnt früh einige Highlights gegeben, wie zuletzt das Aufeinandertreffen zwischen UCLA und Texas A&M.

Im TV

Louisville Cardinals – Kentucky Wildcats

NASN: Sa 19h30 (live), Broadcaster CBS

Heißes Derby des Bundesstaates Kentucky, einfach nur “The Big Game”. Gilt als ausgewogene Partie mit Vorteilen für die Kentucky Wildcats (6-3), die derzeit einen besseren Lauf haben, während Louisville (5-3) mit mehr Potential, unter ihrem “Starcoach” Rick Pitino in dieser Saison bislang stark enttäuschten. Pitino führte 1996 ausgerechnet Kentucky zur National Championship.

Ohio State Buckeyes (#4) – Cincinnati Bearcats

NASN: Sa 21h45 (live aus Indianapolis), Broadcaster CBS

Ohio State (8-1) kommt mit einer sehr jungen Mannschaft, sehr vielen Freshmen. Ihr wichtigster Spieler Greg Oden kehrte vor zwei Wochen von einer Handverletzung zurück, just als der Schedule nur zwei Spiele vorsah. Oden sollte daher in seiner nun dritten Partie hinreichend frisch sein, zumal man in seiner Heimatstadt Indy spielt.

Purdue Boilermakers – Butler Bulldogs (#18)

NASN: Mo 10h30 (Aufzeichnung von Sa 19h), Broadcaster FSN
Nach Lage der Dinge doch keine Übertragung

Butler (10-1) hat seine einzige Niederlage erst letztes Wochenende gegen Indiana State eingefahren. Purdue (8-1) gilt als Favorit, da sie mit ihrem besten Spieler Carl Landy (#2 Scoring Big Ten, #1 Rebounding Big Ten) Größenvorteile gegenüber Butler besitzt. Das wird Butlers Tendenz mit Distanzwürfen zu agieren, eher verstärken.

Virginia Tech Hokies – Wake Forest Deacon Demons

NASN: Di 12h30 Mo 10h30 (Aufzeichnung von So 23h30) Broadcaster FSN

Wake Forest (5-3, CONF: 0-0) enttäuschte bislang und muss deswegen erst recht versuchen im conferenceinternen Duell gegen Virginia Tech (6-3) einen Lauf zu starten.

Oregon State Beavers – LSU Tigers (#15)

NASN: Di 14h30 (Aufzeichnung von So/Mo 2h) Broadcaster: FSN

Die LSU Tigers (5-2) dürften zu den Teams mit dem meisten Charme zählen (und meinen Lieblingen). Letzte Saison schieden sie in den Final Four aus, aber das Team blieb mit zwei Ausnahmen komplett zusammen. Die meiste Aufmerksamkeit genießt immer noch Glen “Big Baby” Davis, eine Art Junior-Ausgabe von Shaquille O’Neal und nicht minder sympatisch. Er blieb trotz zahlreicher NBA-Angebote bei LSU, ist inzwischen “Junior”.

Was hat sich bei LSU geändert? Glen Davis soll abgenommen haben und weniger als 300 Pfund wiegen, um gegen Ende der Spiele noch zulegen zu können. F Tasmin Mitchell soll in die Rolle des in die NBA abgewanderten Irrwisch Tyrus Thomas übernehmen. Außerdem wird am Sonntag G Terry Martin spielberechtigt sein, der vor der Saison von Texas Tech kam und von dem eine effiziente Dreier-Option erwartet wird. Die fehlende Dreier-Option hat LSU letztes Wochenende gegen Texas das Genick gebrochen.

Was gestern war: Wasserschäden, Daum-Dämmerung, Klepper statt Fohlen

Seattle Seahawks – San Francisco 49ers 14:24

Wenn man nach wochenlanger Abstinenz so etwas als erstes NFL-Spiel zu sehen bekommt, fällt man vom Glauben ab, wirkt das eigene “Koordinatensystem” – was gut oder was schlecht ist – völlig dejustiert.

Das Thursday Night Game wäre um ein Haar abgesagt worden. Die Drainage im Qwest Field kam mit den vom Himmel fallenden Sintfluten nicht klar und es entstanden eine halbe Stunde vor Kickoff, quadratmetergroße Wasserblasen, die den Kunstrasenbelag vom Boden abhoben. Letztendlich wurde das Spiel nur um einige Minuten verschoben, die Blasen beseitigt und im Laufe der Partie ließen Regen und Wind nach.

Wäre alles nach Fahrplan gegangen, hätten die Seattle Seahawks (8-5) mit einem Sieg gegen die 49ers (5-8) den Titel in der NFC West holen können. Die 49ers hatten drei Niederlagen in Folge, während sich Seattle nach Siegen gegen Green Bay und Denver einen Ausrutscher in Arizona erlaubte. Glaubt man den Analysen der NFL Networks-Kommentatoren Gumble und Collinsworth, kriegt die Seahawks-Offense diese Saison kein Bein auf den Boden. Zahlreiche Umstellungen in der Offenseline lassen das Laufspiel rund um RB Shaun Alexander erlahmen und ziehen damit auch das auf Play Action-basierende Passspiel in Mitleidenschaft. Wo nicht gelaufen wird, ist klar, welche Option beim Play Action-Spielzug gezogen wird.

Und so sollte es auch in dieser Partie kommen. Die 49ers spielten eine richtig elende Offense. QB Alex Smith genau so schlecht, wie ich es im Vorjahr in Erinnerung hatte. Ein Hemd ohne Selbstbewusstsein, dass selbst einfachste Screenpässe meterweit vorbeiwirft. Die Spirals bei langen Pässen waren gruselig. Das erste First Down kam erst spät im 2ten Viertel. Das einzige Eindringen tief in die Hälfte der Seahawks war einem Fake Punt von OffCoord. Norv Turner zu verdanken.

Die 49ers waren so schlecht, jede normale Mannschaft hätte die Niners an die Wand genagelt. Nicht so die Seahawks, die die Niners am Leben ließen. Nur 7:3-Führung zur Halbzeit.

Im dritten Viertel neutralisierten sich beide Mannschaften, als die Niners einen letzten Drive begannen und QB Smith plötzlich einen 54yd-Pass auf Battle hinlegte. Bis dato ging von Alex Smith keine Gefahr aus und die Seahawks konnten in aller Ruhe alle Augen auf RB Fran Gore richten. Aber dieser 54yd-Pass öffnete plötzlich das Spiel bei den Niners. Smith scrambelt für 8yds, wirft einen 13yd-Pass und schließlich noch einmal einen 8yd-Pass in die Endzone. Die Niners waren plötzlich in Führung. Es spottet jeder Beschreibung wie sehr das eigentlich am Spielverlauf vorbeiging.

Und mit der Führung im Rücken, war es plötzlich die 49ers-Offense, die die Seahawks-Defense am Nasenring durch das Qwest Field zog. Die Laune von Norv Turner kann man an der Zahl seiner eingestreuten Trickspielzüge ablesen. Die Niners legten richtig schön lange, ausgewogene Drives hin und machten im 4ten Viertel 21 Punkte. QB Smith wuchs merklich, machte einen famosen TD-Pass zum 17:3 als er einen zu hohen Snap noch runterfangen konnte, einen herannahenden Pass Rusher abschüttelte, in blanker Not nach links rausrollte und den Ball wunderschön in den Lauf von RB Gore reinlobte, der nur noch in die Endzone zu fallen brauchte.

Umgekehrt wurde den Seahawks ein Comeback weggenommen, als eine Pass Interference bei einem 50yd-Pass an SFs 14 nicht gegeben wurde. Die Niners spielten das Ding runter, die Seahawks wurden im eigenen Stadion ausgepfiffen. Wie lange läuft eigentlich Holmgrens Vertrag noch?

Diese Seahawks-Offense erschreckt keinen. Nach dieser Partie Entwarnung für alle NFC-Playoff-Kandidaten. Die Seahawks sind schlagbar. Die Niners hingegen, haben aus ihren extrem limitierten Mitteln viel gemacht. Aber das QB Alex Smith ein QB mit Zukunft ist, war 44 Spielminuten lang nicht zu sehen.

1. FC Köln – 1. FC Kaiserslautern 2:2

Der 1.FC Köln wechselt seinen Trainer Hans-Peter Latour gegen den Traumkandidaten Christoph Daum aus und seit dem werden Woche für Woche neue Niederungen beschritten. Am Freitag gegen den 1. FC Kaiserslautern: 2:0 in Führung liegen, nach zwei Platzverweisen bei den Lauterer mit zwei Spieler mehr auf dem Platz und sich trotzdem noch 2 Gegentore und selber zwei Platzverweise einfangen. Das ist nicht mehr zu begreifen. Das 2:2 aus einem Standard heraus, bei der der Gegner in Unterzahl ist? Wie geht so etwas?

Dabei haben die Kölner in der ersten Halbzeit noch nicht einmal schlecht gespielt, standen sehr diszipliniert. Aber dann wiegten sie sich in der zweiten Halbzeit selber in den Schlaf und als Hajnal in der 60ten Minute einen Freistoß direkt verwandelte, fielen die Kölner wie ein Soufflé in sich zusammen. Das Selbstbewusstsein der Kölner verflüchtigte sich binnen Sekunden. Wieder einmal fängt die Abwehr an, beim Spielaufbau grottigste Pässe sich zusammenzuspielen, am besten gleich auf den Schlappen der diesmal farbblindentauglich angetretenen Lauterer (neongelb-grün mit weinroten Brusteinsatz, wo ist Bazon Brock wenn man ihn mal braucht?). Die völlig idiotischen Fouls für die beiden Platzverweise, sind weiterer Beleg für die unglaubliche Verunsicherung.

Dass ausgerechnet eine von Daum trainierte Mannschaft auch drei Wochen nach Inthronisierung noch Probleme mit dem eigenen Ego hat, verblüfft. Wenn man sich das Gekicke ansieht, sich in Daum und Michael Meier reindenkt, dann ahnt man, wieviel Geld die Kölner in Wintertransfers stecken werden.

VfL Bochum – Bor. Mönchengladbach 2:0

Eine der schwersten Nüsse der anstehende Winterpause hat Gladbach zu knacken. Heynckes entlassen, oder nicht. “Don” Jupp Heynckes hat kein allzugroßes Standing und die Auftritte der Gladbacher sind öfters noch unterirdischer als Bodensatz. Seit 10 Spielen ohne Sieg. Das Auftreten in Bochum in der zweiten Halbzeit eine Art Offenbarungseid.

Es stellt sich die “Hamburger Frage”: sind die Ursachen erklärbar und besitzt man in Heynckes noch weiter Vertrauen das Ding umzureißen? Als Außenstehender sehen die Gladbacher Probleme für mich nicht derart erklärbar aus, wie die beim HSV. Immer wieder hat man auch das Gefühl, dass die scharfe Autoritätsschiene die Heynckes fährt, die Spieler eher hemmt oder verbrennt. Die Schlüsselszene war die 85te Minute. Traurig, dass Heynckes mit Kahé erst in der 84ten Minute einen weiteren offensiven Spieler reinbringt, obwohl die gesamte zweite Halbzeit davor, offensive Ratlosigkeit pur war. Bezeichnend dass nur eine Minute später, Kahé völlig unmotiviert bei einem Bochumer Freistoss den Ball ins eigene Tor köpft. Unbedrängt. Kahé ließ es mit regungsloser Miene über sich ergehen und auch seinen Mitspielern war das egal und man schlürfte zum Anstosskreis.

Es ist das eine, wenn man, wie der HSV, sich bemüht und aufgrund seiner limitierten Mittel scheitert. Bei Gladbach scheint aber das Verwesungsstadium weiter fortgeschritten zu sein.

Der VfL Bochum hingegen, wirkt von Spiel zu Spiel immer abgewichster (im positiven Sinn). Die wissen ganz genau was sie können und was für Mittel sie haben und spielen das enorm geschickt und diszipliniert. Es ist der Sieg von Taktik und Disziplin über Einkaufspolitik. Ich habe sie seit dem Hertha-Spiel (3:3) auf dem Radar. In den letzten sechs Spielen haben sie 10 Punkte geholt. Es hätten sechs Punkte mehr sein können. Wenn Bochum diesen Lauf über die Winterpause retten kann, spielen die noch um UEFAcup-Plätze mit. Das ist klasse anzusehender Systemfußball.

Europapokalauslosungen

[13h26]
Leverkusen – Blackburn
Werder Bremen – Ajax Amsterdam
Waregem/BEL – Newcastle
Braga/POR – Parma
Lens – Panathinaikos
Tel-Aviv – Rangers
Livorno – Espanyol
Feyenoord – Tottenham
Fenerbahce – AZ Alkmaar
Spartak Moskau – Celta Vigo
ZSKA Moskau – Haifa
AEK Athen – PSG
Benfica – Dinamo Bukarest
Steaua – Sevilla
Shakhtar Donezk – Nancy
Bordeaux – Osasuna

Ich bin am überlegen, inwieweit Leverkusen “britische” Mannschaften liegen. Wahrscheinlich ist es eh wurscht, weil die Leverkusener so wechselhaft spielen…

Werder gegen Ajax, da ist eigentlich eine dicke Chance für Werder drin, denn von Ajax der alten Tage ist nur noch der Name übrig. Aktuell liegt Ajax 8 Punkte hinter PSVund 1 Punkt hinter Alkmaar auf Platz 3 in den Niederlande.

Es wurden auch die Achtelfinals ausgelost. Leverkusen/Blackburn würden auf Lens/Panathinaikos treffen. Werder/Ajax auf Spartak/Celta Vigo.

[12h28] Völlig verpennt zwischen Arbeit und Erregung rechts neben meinem Stuhl eine verpackte “Nintendo Wii” zu haben: es wurden Europapokalspiele ausgelost (Danke Chelsea). Jetzt aktuell die Champions League-Achtelfinals und ab 13h der UEFAcup mit Werder Bremen und Leverkusen.

Achtelfinals Champions League

Porto – Chelsea
Celtic – AC Milan
PSV Eindhoven – Arsenal
OSC Lille – Man Utd.
Roma v Lyon
Barcelona – Liverpool
Real Madrid – Bayern München
Inter Milan – Valencia

Spiele Ende Februar/Anfang März.

Äh, Porto – Chelsea, gab es das nicht bereits vor geraumer Zeit? Von wegen Mourinho und Portugal und so?

Lille – ManUtd: ich behaupte aus dem Kopf, dass beide letztes Jahr in der Gruppenphase gegeneinander gespielt haben und ManUtd gewaltige Probleme mit den sehr vorsichtigen Nordfranzosen hatte.

Real – Bayern: das zehnte Pflichtspielaufeinandertreffen beider Mannschaften binnen sieben Jahren, nachdem man sich zuvor 12 Jahre komplett aus dem Weg ging! Abnutzungsefffekte anyone?

Screensport fürs Wochenende

Die Screensport-Ausgabe zum Wochenende wurde mit Hilfe von 37 freundlichen und kompetenten TV-Fachverkäufern erstellt.Die Auswahl ist unvollständig und subjektiv.

Man merkt es vielleicht an dieser Screensport-Ausgabe: meine Bemühungen gestern Schüssel und Receiver zu kaufen waren von Erfolg gekrönt. Damit kehrt ein Stückchen Normalität zurück. Damit heißt es aber auch Abschied nehmen, von der Bodega, Estrella, von Frankie und von Schröder, wo ich mich in den letzten Wochen ein bis zweimal pro Wochenende aufhielt. Das Gucken in Sportkneipen ist nicht so konzentriert und mehr als ein Spiel bekommt man nicht mit (im Gegensatz zu meiner sonstigen Marotte mir aus 2-3 Spielen selber eine Konferenz zu schnitzen). Aber auf der anderen Seite ist es ein völlig anderes Erlebnis. “Stimmungsvoll” greift zu kurz. Es gehört unbedingt auch noch “authentisch” dazu, denn mir wurde sehr bewusst, wie eindimensional die Darstellungen in den Medien gegenüber den Gefühlen der Fans sind, selbst wenn es “nur” Kneipenfans waren.

Ganz zurück zum Normalbetrieb geht es derzeit noch nicht. PREMIERE lasse ich noch für ein paar Tage ausgeblendet, bis meine neue SmartCard kommt. MOTORS fällt mangels Empfangbarkeit völlig flach. Ich muss die nächsten Tage mal häufiger zappen, um zu entscheiden ob ich noch andere Sender aufnehme. TW1 wäre ein Kandidat.

Es ist schon überwältigend plötzlich wieder von Null (na ja: 30) auf Hundert (na ja: knapp 200) Kanäle zu kommen. Ich brauche aber vorallem auch wieder Zeit um mich in die Sportarten und den jeweiligen dort vorherrschenden Situationen einzugrooven. Deswegen noch kein Wort zum US-Sport.

Fußball

ARENA hat erst spät im Internet reagiert. Die Kommentatoren für die Samstags- und Sonntagspiele wurden erst im Laufe des Donnerstags eingetragen. Auch am Donnerstag wurde das Serie A-Spiel des Sonntags zugunsten von Espanyol – Real Madrid rausgeschmissen.

Am Freitag alle Augen auf die dritte Partie des Christoph Daums (18h Köln gg. Lautern). In der Bundesliga riskiert Gladbach mit einem richtig schön fetten Rucksack in die Winterpause zu gehen, denn die Bochumer wirkten zuletzt (u.a. gg. HSV und Schalke) zu stark (20h30 Bochum – Gladbach).

Am Samstag gibt es die vielleicht letzte Partie des Thomas von Heesen in Bielefeld (Bielefeld – Schalke Stuttgart). Am Donnerstag nachmittag stürzten sich die Journalisten auf Interviews mit Beiersdorfer und Hoffmann um Kaffeesatzleserei in Sachen Thomas Doll zu betreiben, der nach Auffassung der Auguren unabhängig vom Ergebnis Aachen – HSV wird bleiben können. Hmmm. Ich habe mir nur das Interview mit Beiersdorfer durchgelesen und der hat sich dort eigentlich rhetorisch genügend Hintertürchen eingebaut, dass er im Falle einer Trainerentlassung nicht so nackt dasteht, wie einst bei Jara. Aber zweifelsohne ging es in der Grundtendenz eher pro-Doll.

Die Herbstmeisterschaft wird erst am Sonntag vergeben, wenn Werder gegen Wolfsburg spielt. Nicht einfach. Die Wolfsburger sind zu kleinen Maurermeister mutiert. Dazu immer unangenehme Nord-Derbys… Schalke kann noch hoffen. Parallel tritt Bert van Marvijk vielleicht zum letzten Mal im Westfalen-Stadion auf (Fuck Signal-Iduna) (Bor. Dortmund – Bayer Leverkusen).

Am Sonntag gibt es die große Partie des Karlsruher SC gg. Greuther Fürth. Karlsruhe hat Freiburg letzten Montag unfassbar gut ausgekontert, während Greuther Fürth wie Köln sich bei Aufstiegsambitionen zuletzt eine blutige Nase holten. Burghausen muss nach der Trainerentlassung nach Paderborn reisen.

ARENA bringt nach Lage der Dinge gleich vier Partien aus der Primera Division. Wie so häufig: wenn sie gerade verloren haben, sind Partien von Real Madrid immer reizvoll (Espanyol – Real, So 19h30). Kleines madrilenisches Derby zwischen zwei Überraschungsmannschaften: Bernd Schusters Getafe muss zu Atletico (So 21h25).

Zuguterletzt: der BR zeigt am Samstag während der Bundesliga einen Dokumentarfilm aus den 70ern mit Paul Breitner und Uli Hoeneß. Am Sonntag tritt beim Doppelpass der meist redselig aufgelegte Uli Hoeneß auf, sowie der Sportchef der BILD Matthias Brügelmann, der bei der Atouba-Kampagne mit einem Kommentar in der BILD selber Briketts nachgelegt hat.

Boxen

Eigentlich kann ich mich mehr für den Sebastian Sylvester-Kampf begeistern, der eine Vorbereitung für seinen Revanchekampf gegen den den Finnen Amin Asikainen darstellt. Im letzten Sommer bekam der freundliche Herr Sylvester von Asikainen seine taktischen Limits aufgezeigt. Sylvester wird in einem Monat gegen Asikainen den zweiten Hauptkampf bei der Valuev-McCline-Veranstaltung in Basel bestreiten. Peter Mitrevski Jr. hat vor so einem wichtigen Kampf eher die Rolle eines Aufbaugegners. Ein Australier der zum ersten Mal außerhalb Australiens bzw. Japans boxt. Hat viele junge Gegner in deren Frühphase geboxt und fast immer gewonnen.

Marco Huck ist ein junger, plumper Boxer, der bislang nur ganz selten in Ansätzen gezeigt hat, dass er technisch genügend drauf hat, um mal nach oben zu kommen. Sein Gegner Pietro Aurino besitzt den Nickname “The Killer”. Der Record 37-2 sieht erstmal gut aus – seit fünf Jahren unbesiegt, auch wenn ihn die wenigen KOs (16 Stück) als nicht schlaggewaltig auszeichnen. Schaut man sich aber seine Gegner an, dann ist es auch schon zwei Jahre und sechs Kämpfe her, dass er zuletzt einen Gegner mit deutlich positiven Record geboxt hat. 2003/2004 herum hat es einen merkwürdigen Knick in der Qualität seiner Gegner geben, ohne dass er großartig Kämpfe verloren hat. Seine letzte Niederlage stammt übrigens aus 2001, gegen Juan Carlos Gomez, der am Freitag seinerseits seinen siebenundzwanzigsten Comebackversuch startet.

Motosport

Zweimal Freizeitbeschäftigung von Motorensport-Champions. In Paris findet am Samstag (19h EURO) das “Race of Champions” statt, bei denen Länderteams aus verschiedenen Motorsportdisziplinen gegeneinander antreten. Hört sich witzig an, fand ich aber letztes Jahr eher ermüdend.

EUROSPORT bringt am Sonntag in zwei bis drei Episödchen Kart-Rennen aus Brasilien, bei denen Rennsportgrößen aus der Formel 1 (Felipe Massa), WTCC und IRL antreten sollen.

Freitag, 15.12.2006

9h00 Curling-EM: Playoffs, EUROSPORT live

10h30 NHL: Dallas Stars – NY Rangers, NASN Tape
(Whl: 17h30, 5h)

12h00 Ski Alpin: Super-G/Herren aus Gröden, EURO 2 + ZDF live

12h00 Fußball: Auslosung Championsleague und UEFAcup, EUROSPORT live

14h10 Biathlon: 7,5km Damen, EURO + ZDF live

15h00 NHL: Nashville Predators – Ottawa Senators, NASN Tape
(Whl: Sa 10h30, 5h00)

15h40 Ski Alpin: Super-Kombination/Damen (Slalom), EURO + ZDF live

16h30 Curling-EM: Playoffs, EUROSPORT live

18h00 Zweite Liga, 17ter Spieltag
Vorberichte ab 17h30 mit Tom Scheunemann
Opt1: 1. FC Köln – K’lautern (Mod: Forster, Komm: Laaser, Konf: Born) (Whl: 4h30, Sa 12h55)
Opt2: Unterhaching – Rostock (Köhler/Blunck/Pfandt) (Whl: Sa 6h40, 10h50)
Opt3: CZ Jena – Augsburg (C. Fuß/Bauer/Seemann) (Whl: Sa 8h45, Mo 7h05)

20h30 Bundesliga: VfL Bochum – Gladbach, 17ter Spieltag
(Whl: 2h) Moderator: Gätjen, Kommentator: Küpper. Vorberichte ab 20h00

22h30 Skeleton aus Lake Placid, ARENA
Kommentatoren: Marc Huster & Rene Spiess
1ter Durchgang/Herren als Aufzeichnung
2ter Durchgang/Herren ab 23h live
1ter Durchgang/Damen ab 24h live
2ter Durchgang Damen ab 1h live

1h30 NHL: Pittsburgh – NY Islanders, NASN live
(Whl: Sa 13h30)

Samstag, 16.12.2006

9h30 Wintersport
9h30 Langlauf:15km Damen, EURO + ZDF
10h30 Super-G: Damen, ZDF
11h00 Langlauf: 30km Herren, EURO
12h20 Abfahrt aus Gröden: Herren, EURO + ZDF
13h45 Skispringen aus Engelberg, EURO
14h00 Biathlon: 10km Herren, ZDF (EURO: 18h–19h)
16h50 Nord. Kombi (Springen), ZDF

14h30 Handball-EM/Damen: Deutschland – Russland, Halbfinale, BÄH live

15h30 Bundesliga, 17ter Spieltag
Vorberichte ab 15h00 mit Matthias Opdenhövel.
Opt1: Mainz 05 – Bayern München (Mod:Quast/Komm:Laaser/Konf:Forster) (Whl: Di 0h05)
Opt2: Hertha BSC – Frankfurt (Greve/Pfandt/Groß) (Whl: So 10h20, Di 6h50)
Opt3: Bielefeld – Schalke 04 (Köhler/Seemann/Buschmann) (Whl: Mo 13h20)
Opt4: Cottbus – VfB Stuttgart (Müller-Reinhardt/Mielke/C.Fuß) (Whl: Di 11h)
Opt5: Alemannia Aachen – HSV (Wiefel/Küpper/Hansch) (Whl: Di 8h55)
Opt6: Nürnberg – Hannover 96 (Ockert/G.Koch/Born) (Whl: So 8h15)

15h30 NHL: Colorado – Edmonton, NASN Tape
(Whl: So 7h30)

15h30 Curling-EM: Finalle Herren, EURO live

16h05 – 17h35 Feature: “Ein Jahr mit Paul Breitner und Uli Hoeneß”, BR

19h00 Race of Champions, EURO live

19h30 College Basketball: Louisville Cardinals – Kentucky Wildcats, NASN live

20h00 Primera Division: Depor – Bilbao, 15ter Spieltag, ARENA live
Kommentator: Christian Sprenger
(Whl: So 6h25)

21h30 College Basketball, John Wooden Tradition: Ohio State Buckeys – Cincinnati Bearcats, NASN live

22h00 Primera Division: Real Saragossa – FC Valencia, 15ter Spieltag, ARENA live
(Whl: 3h50) Kommentator: Volkhard Bauer

22h55 – 1h00 Boxen, ARD live
EBU-Cruiserweight: Marco ‘Brustbein’ Huck – Pietro Aurino
WBA-Interconti Middleweight: Sebastian Sylvester – Peter Mitrevski Jr.

23h50 Zweier-Bob aus Lake Placid, ARENA Tape
(Whl: So 12h30) Kommentatoren: Uli Jantsch, Rene Spies
2ter Lauf ab 0h35

2h00 NFL: Atlanta Falcons – Dallas Cowboys, NASN live
(Whl: So 15h30)

Sonntag, 1.10.2006

10h00 NHL: Hockey Night in Canada, NASN Tape
(Whl: )
10h00 Toronto – NY Rangers
ca. 12h30 Vancouver – Minnesota

10h15 Wintersport
9h45 Ski Alpin, Riesenslalom/Herren, 1ter Lauf, EURO
10h15 Biathlon: 4x6km/Damen, ZDF, EURO
12h15 Langlauf: 4x10km/Herren, ZDF, EURO
13h10 Ski Alpin, Riesenslalom/Herren, 2ter Lauf, ZDF, EURO
13h45 Skispringen vom Engelberg, EURO
14h00 Biathlon: 4×7,5km Herren, ZDF (EURO: 18h30–19h30)

11h00 Doppelpass, BÄH live
Mit dabei: Uli Hoeneß und Matthias Brügelmann, Sportchef bei der BILD und einer der Verantwortlichen für die Atouba-Kampagne.

13h30 Kart Challenge aus Brasilien, EUROSPORT 2 live
u.a. mit Stars der F1, IRL, WTCC etc…

14h00 Zweite Liga, 17ter Spieltag
Vorberichte ab 13h30 mit Tom Scheunemann
Opt1: Karlsruhe – Greuther Fürth (Mod:Schmettau, Komm: C.Fuß, Konf:Born)
Opt2: RW Essen – MSV Duisburg (Seemann/Günther/Groß) (Whl: Mo 3h25)
Opt2: Koblenz – Freiburg (Ockert/Bauer/A. Koch) (Whl: Mo 11h15)
Opt2: Braunschweig – Offenbach (Wiefel/Veltmann/Sprenger) (Whl: 3h)
Opt2: Paderborn – Burghausen (Schulz/Blunck/Seveneick) (Whl: Mo 9h10)

16h00 Handball-EM Damen: Finale, BÄH live

17h00 Bundesliga, 17ter Spieltag
Vorberichte ab 16h45 mit Norbert Dobeleit
Opt1: Werder Bremen – Wolfsburg (Mod:Köhler, Komm: Mielke, Konf: Küpper) (Whl: Di 13h05)
Opt2: Bor. Dortmund – Leverkusen (Müller-Reinhardt/Forster/Pfandt)

18h00 Kart Challenge aus Brasilien, EUROSPORT 2 live
u.a. mit Stars der F1, IRL, WTCC etc…

19h00 NFL: Minnesota – New York Jets, NASN live
(Whl: 5h30)

19h30 Primera Division: Espanyol – Real Madrid, 15ter Spieltag, ARENA Tape
Kommentator: Uwe Morawe

21h25 Primera Division: Atletico Madrid – FC Getafe, 15ter Spieltag, ARENA Tape
Kommentator: Jonas Driedrich. Zwei Überraschungsmannschaften unter sich. Kleines madrilenisches Derby.

22h00 NFL: NY Giants – Philadelphia, NASN live

23h20 Vierer-Bob aus Lake Placid, ARENA Tape
Kommentatoren: Uli Jantsch, Rene Spies
2ter Lauf ab 0h20

2h00 NFL, Sunday Night Game: San Diego Chargers – Kansas City, NASN live
(Whl: Mo 20h30)

Vorschau auf Montag

10h30 College Basketball: Wooden Tradition: Purdue – Butler, NASN Tape

12h30 NHL: NY Rangers – NJ Devils, NASN Tape

15h30 NFL: New Orleans – Washington, NASN Tape

18h00 NFL: Arizona – Denver, NASN Tape

20h15 Zweite Liga: 1860 München – Aue, ARENA + BÄH live
(Whl: 0h55) Vorberichte jeweils ab 19h45. Kommentatoren: Uwe Morawe (BÄH)

2h30 NFL, Monday Night Game: Indianapolis – Cincinnati, NASN live

Screensport light: Appetithappen fürn Donnerstag

EUROSPORT – Curling-EM: Schweden – Deutschland/Herren (8h30)

EUROSPORT/ZDF – Biathlon aus Hochfilzen: 20km Herren (14h15). Alle jagen Björndahlen, Teil IV (fehlt entschuldigt)

BÄH – Handball-EM/Damen: Deutschland – Mazedonien (17h00) – Deutschland haushoher Favorit

ZDF – UEFAcup Leverkusen – Besiktas (20h30, Kommentator: Thomas Wark) Ähnliche Ausgangslage wie gestern: Leverkusen braucht einen Sieg zum Weiterkommen.

ARD & NFL offiziell

Worüber hier schon seit einigen Tagen spekuliert wurde, ist nun per Pressemitteilung offiziell: Super Bowl und Conference Championship-Games der NFL gibbes live in der ARD. Das erste Conference-Championship-Game als Zusammenfassung mit evtl. den letzten Spielminuten live und das zweite ab 0h30 live.

Darüberhinaus wurde gleich für zwei Jahre ein Vertrag mit der NFL Europa abgeschlossen. Im Sommer 2007 und 2008 wird es den World Bowl zeitversetzt in der ARD zu sehen geben. Auch BÄH mischt mit: Super Bowl zeitversetzt am darauffolgenden Montagabend, World Bowl als zweistündige Zusammenfassung sowie während der NFL Europa-Spielzeit zweimal die Woche ein halbstündiges Magazin: freitags die Preview und Sonntagmorgens um 9h eine Zusammenfassung des Samstag-Spieltages.

Nebenwirkung des ESPN-NASN-Deals

Wie Freddy7 in den Kommentaren zu berichten weiß, zeitigt der ESPN-NASN-Deal, der eigentlich erst Anfang nächsten Jahres über die Bühne gehen wird, bereits erste Nebenwirkungen. Mit “The Score Tonight” und “MSG” sind zwei Nachrichtensendungen von Lokalsendern aus Toronto und New York aus dem Programm geflogen und NASN damit derzeit “sportnachrichtenlos”. Der Ersatz ist noch nicht ganz klar. Eine ominöse Poker-Sendung füllt derzeit nur kurzfristig die Lücken (ihre Ausstrahlung ist auch auf anderen Sendeplätzen geplant). Der eilig ausgetauschte PDF-Sendeplan weist für den Rest des Monats zahlreiche halbstündige und einstündige leere Slots mit “TBD” aus.

Screensport light: Appetithappen fürn Mittwoch

EUROSPORT – Curling-EM: Damen Russland – Deutschland (seit 9h00) und Herren Schweiz – Deutschland (ab 17h25). Ich zahle auch fünf Euro in die Chauvi-Kasse, aber ich möchte dezent auf den deutsche Second Anna Hartelt hinweisen.

EUROSPORT/ZDF – Biathlon aus Hochfilzen: 15km Damen (14h10)

BÄH – Handball-EM/Damen: Deutschland – Österreich (17h)

BÄH – UEFAcup: Fenerbahce – Eintracht Frankfurt (20h45, Kommentator: Frank Buschmann). Die Eintracht ist zwar in Gruppe H Tabellenletzter, aber (nur) durch einen Sieg kann man sich am Tabellendritten Fenerbahce und Tabellenzweiten Celta Vigo und/oder Tabellenvierten Palermo vorbeihieven und sich damit dann doch noch für die Playoffs qualifizieren.

Ich mag den Spielmodus der UEFAcup-Zwischenrunde überhaupt nicht. Mangels Hin- und Rückspiele bleiben einem die Gegner fremd. Zudem gibt es immer einen unregelmäßigten Spielrythmus, weil eine Mannschaft aus der 5er-Gruppe immer spielfrei bleibt. Das ganze bleibt für mich eine artifizielle Geschichte.

The Daily HSV: Dünndollbohrer und Waschweiber

Die Aufregung um die verhunzte Jahreshauptversammlung des HSVs ist groß. Als ich gestern um kurz nach sieben aufwachte, redete auf NDR Info der Reporter Rolf-Rainer Gecks ins Mikro. 90-sekündiger Redefluß der einem Dieter-Thomas Heck zu Ehre gereichen würde. Gecks wusste eigentlich von nicht mehr zu berichten, als den Rausschmiß der Medien, dem verspäteten Beginn und schließlich den Abbruch. Daraus kann man eine Nachricht stricken. Oder aber so vor dem Mikro hyperventilieren wie es Rolf-Rainer Gecks gemacht hat.

“Hyperventilation” beschreibt das mediale Echo. Es hat offensichtlich die Journalisten schwer in der Berufsehre getroffen, dass sie aufgrund eines satzungsgemäß verankerten Vereinsrecht von Kartoffelsalat und Würstchen ausgeschlossen wurden.

Nachdem gestern die Zahl der Artikel groß, aber die Inhalte eher dünn waren, wissen heute einige mit etwas mehr Substanz von den Geschehnissen zu berichten. Ich verweise auf Martin Sonnleitner in der FR.

Grundsätzlich ist es natürlich unschön, wenn gerade auf so einer wichtigen Hauptversammlung die Medien ausgeschlossen werden und die Vorkommnisse intransparent werden. Auf der anderen Seite kann es nach der BILD-Berichterstattung der letzten Wochen nicht erstaunen, dass ein kleiner Funke zur Eskalation ausreichte, nicht unähnlich der Lage auf Schalke und seinem Presseboykott. Vielleicht stünde es “den” Journalisten auch mal gut zu Gesichte, interne Selbstreinigungsprozesse in Gang zu setzen und sich bewusst von einigen Berufsvertretern abzugrenzen.

Putzig ist es zu sehen, wer sich gerade alles empört. Wo es aufregend um den HSV wird, wird er immer wieder gerne genommen: Uwe Seeler. Sein Kommentar zur Hauptversammlung: “Mit Pöbeln und Schreien hat man noch nie etwas bewirkt.“. Uwe Seeler war übrigens, Presseberichten zufolge, gar nicht auf der Hauptversammlung zugegend, und ist daher als “Kronzeuge der Anklage” nur begrenzt tauglich.

Uwe Bandow, Aufsichtsratsvorsitzender und Leiter der verhunzten Hauptversammlung: “Alle, denen Fortschritt und Tradition am Herzen liegen, sind gefordert, damit sich so etwas wie bei der letzten Versammlung nicht wiederholt.“. Bandow ließ übrigens die Abstimmung zum Ausschluß der Medienvertreter zweimal wiederholen, nachdem zweimal in offener Abstimmung für den Verbleib der Vertreter gestimmt wurde. Es darf durchaus behaputet werden, dass ihm der Ablauf des Abends etwas entglitten ist.

Wolfgang Klein, Ex-Präsident des HSVs: “Und da kann es nicht sein, dass dieser Sportverein von Fußballfans regiert wird. Das ist absolut unerträglich.“. Jo, Scheiße, wenn Abstimmungen nicht so klappen wie gewünscht. Im 12köpfigen Aufsichtsrat wird übrigens nur ein Mitglied direkt der Fan-Organisation “Supporters” zugerechnet.

Erich Laaser, auch nicht zugegend gewesen, echauffierte sich auf N24 standesgemäß. Er ist ist Präsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS). Wer mehr über Erich Laaser, seiner Verbandsführung und dem mitunter geschmäcklerischen Akkreditierungsverfahren für Sportveranstaltungen durch den VDS erfahren will, kann sich beim Sportnetzwerk, eine Art Gegenverband, mal einlesen.

Jörg Hanau kommentierte für die Rundschau aus dem fernen Frankfurt: “Dollbohrer“. Er war zwar nicht vor Ort, nicht in Hamburg, hat aber einen Webbrowser und kann dank HSV-Homepage ein bißchen Faktenhuberei betreiben (“45 435 eingetragenen Mitglieder des Hamburger SV”, “gut 35 000 Mitglieder zählenden Fan-Abteilung des HSV”, “wie auf der Homepage des HSV Supporter Clubs nachzulesen ist”).

Oho! 35.000 Fans! Das hört sich nach einer großen Zahl an. Ergo: “Sie bilden, wie sich nun zeigte, einen Klub im Klub mit erschreckendem Machtpotenzial.“, wird aus Frankfurt geurteilt. Und um die Kurve zur berufsmäßigen Empörung zu bekommen, wird weiter geschlußfolgert: “In fast schon krankhaften Nibelungentreue stellen sich Fans nicht nur in Hamburg vor ihre kriselnden Kicker, schmähen die Reporter und verwechseln dabei schlicht Ursache und Wirkung. Ein Phänomen, das Schule macht. Wenn Journalisten – wie dieser Tage in Hamburg – ihre Finger in offene Wunden legen, werden sie als Nestbeschmutzer verunglimpft – Berufsrisiko. Schuld an der Misere beim HSV sind sie nicht.

Wer als Journalist keine Differenzierung betreibt und selber nur von “den Journalisten” schreibt und damit Schulterschluß zu dem üblen Kampagnenjournalismus z.B. der BILD Hamburg betreibt, wer meint, er kann die Scheiße eines Kai-Uwe Hesse oder Babak Milani mit “ihre Finger in offene Wunden legen” rechtfertigen, muss sich nicht wundern, wenn aufgeregte und nervöse Vereinsmitglieder alle in einen Sack packt und mit dem Abstimmungsknüppel draufhauen. Hauptsache, Hanau hat sein Zeilengeld für die Ferndiagnose bekommen.

Die schiefgegangene Hauptversammlung hat viele Schuldige und viele Ursachen. Die HSV-Offiziellen müssen sich fragen lassen, wieso die Vorbereitungen (nicht genügend Wahlunterlagen, Essen etc…) und der Ablauf so unzureichend gewesen sind. Wer “professionelles Verhalten” von Fans einfordert, sollte erst einmal selber zusehen, dass er die Latte nicht reißt.

Die HSV-Offiziellen und die Medien müssen sich fragen lassen, ob sie in den letzten Tagen und Wochen am zahlenden Publikum vorbei agiert haben und warum es erst einer Hauptversammlung bedurfte, damit die Mitglieder Dampf ablassen konnten. Auch das Auspfeifen und Beschimpfen eines Atoubas führe ich direkt auf den Frust der Fans zurück (ohne die rassistischen Beschimpfungen und Bierbecher-Werferei zu verteidigen). Und hätte es nicht Atouba erwischt, wären Sanogo oder das Streifenhörnchen drangewesen. Jeder der auch nur mit einem Ohr in einer Hamburger Kneipe (oder im Stadion) gewesen ist, spürte wie in der Fan-Wahrnehmung die Sympathien mit Doll immer stärker von den Sympathien mit der Mannschaft und HSV-Vereinsführung auseinanderdrifteten.

Nur weil Thomas Doll in Hamburg auf Händen durch die Stadt getragen wird, kann es nicht sein, dass er (fast) alle Last trägt, um zwischen Club, Mannschaft und Fans zu kommunizieren. Noch viel eher als den nächsten Anlauf zur Jahreshauptversammlung Mitte Januar, sollte der HSV versuchen, offene Kommunikation mit den Fans wiederherzustellen und die Spieler nach den Weihnachtsferien durch die Stadt treiben, damit diese mit den Fans reden (auch wenn es größtenteils auf Englisch sein muss). Autogrammstunden, Benefizveranstaltungen, Fanabende. Die verletzten Spieler sollten nicht im Stadioninneren rumgurken, sondern in die Fankurven abkommandiert werden. Offensichtlich gibt es vieles nachzuholen. Atouba war ein Warnschuss. Der Montag war ein Warnschuss. Wenn die Abkopplung zwischen Verein und Fans weiter fortschreitet, dürfte es nicht mehr häufig passieren, dass Spiele zwischen dem Tabellen-15ten und dem Tabellen-14ten 56.000 Leute in die AOL-Arena ziehen.

Das was am Montag passiert ist, ist nicht der Amoklauf von Fans gewesen, sondern letztendlich auch eine Meinungsäußerung der Leute gewesen. HSV-Offizielle und Medien, theoretisch Profis in ihrem Business, reagieren mit der Empfindlichkeit von Waschweibern auf ihren Bockwurst-Entzug.