Screensport am Mittwoch

Spocht vom Tage

Es fühlt sich irgendwie wie “Fake” ab, das für heute angesetzte Freundschaftsspiel Deutschland – Schweden und der Einstand von Joachim Löw (ARD, 20h30). Daher will ich gar nicht groß darauf eingehen.

Worauf ich heute ausnahmsweise eingehe, ist die United Speed Alliance Racing Pro Cup-Series, kurz: USAR Pro Cup, bzw. inkl. Sponsor: “Hooters Cup”. Wenn man einem US-Amerikaner den deutschen Fußball zeigen will, dann kann man ihn zum BVB, Bayern oder HSV schleppen oder alternativ ihm das erdige Erlebnis Regional- oder Oberliga zeigen. Genauso verhält es sich mit dem Hooters Cup. Man kann sich den NASCAR NextelCup ansehen oder einfach mal gucken was ein paar Rednecks an den Wochenenden auf kleinsten Pisten treiben.

Das Rennen in South Boston/North Carolina (ein 0,4-Meilen-Oval(!)), das NASN heute als zehn Tage alte Aufzeichnung zeigt, ist das (vermutlich, ich weiß es nicht genau) zweite Rennen nach dem Tod des Sponsors, Namensgebers und Miterfinder der Serie, Robert H Brooks Mitte Juli. Jener Herr Brooks hat Mitte der Achtziger Jahre die Hooters of America-Restaurantkette gegründet. Hooters heißt soviel wie Hupen und gemeint sind sowohl die Autohupen, als auch die “Hupen” weiblicher Natur. Die Restaurantkette läßt das Essen von Frauen mit uppigen Brustumfang und in enger, vorgeschriebener Kleidung servieren. Mal sehen ob und wie die Rennserie (noch) auf den Tod ihres Patrons reagiert (NASN, 19h).

Ein Blick auch auf die MLB. Bereits am Vormittag eine Aufzeichnung aus der Nacht, die zudem um 23h und 4h30 wiederholt wird: Philadelphia – NY Mets, Spiel 2 einer Vierer-Serie.

Die Serie hat unversehens durch Spiel 1 am Montag Pep bekommen, weil Mets-Pitcher Pedro Martinez einen kollosalen Kollaps erlitt und nach nur einem Inning aus dem Verkehr gezogen werden musste. Zu spät. In den 35 Pitches(!) ließ er 6 Runs zu. Die Mets verloren die Partie unglaubliche 0:13. Es war Martinez’ kürzester Start seit 11 Jahren. Pedro Martinez verspürte beim Aufwärmen ein kurzes Ziepen in der rechten Wade, glaube aber dass sich dieses beim Spiel abbauen würde. Au contraire. Der Schmerz beeinflusste seinen Bewegungsablauf. Nach seinem Ein-Inning-Einsatz wurde er nach New York gefahren. Es gibt kein endgültiges Resultat der ärztlichen Untersuchung. Momentan ist der 34jährige Werfer day-to-day. Die Verletzung wirft auch Fragen auf, ob einer der dominantesten Pitcher ever, noch den Körper für anstregende Playoffs an. Die Wadenverletzung ist nun nur vier Wochen nach einer knapp einmonatigen Verletzungspause mit Hüftproblemen entstanden.

Spiel zwei sieht das Pitcher-Duell von “El Duque” gegen Randy Wolf. El Duques vorletztes Spiel war eine 3:5-Niederlage gegen just jenes Philadelphia, in der er vier Innings lang ganz, ganz schlecht aussah. Und so wie die Refs gestern einen Balk gegen Martinez gaben, hat sich El Duque vor 12 Tagen gleich zwei Balks eingefangen und daraufhin fast den Home Plate Umpire massakriert.

Spocht von demnächst

Ein bißchen mehr über die anstehenden NFL-Übertragungen, nachdem am Montag nun auch ESPN mit seiner Monday Night-Crew startete.

Zuerst zu FOX. Es wurde offiziell bekanntgegeben was seit einigen Wochen heiß gehandelt wurde: die Nachfolgefrage von James Brown, dem Studiohost der FOX-NFL-Sendungen und zur Konkurrenz von CBS gewandert ist. Die Pregame-Show wird nun aus dem Stadion des Topspiels übertragen und Host wird die bei FOX omnipräsente Matschbirne Joe Buck sein (man beachte die anatomisch eigentlich nicht mögliche Kopfform). Buck wird sich neben dem gewohnten Personal Terry Bradshaw, Howie Long und Jimmie Johnson einfinden und nach der Sendung in die Stadionränge rennen um mit Aikman das Spiel zu kommentieren. Die Halbzeit- und Aftergame-Show wird von Curt Menefee moderiert. Menefee wird auch der Ersatzmann sein, wenn Buck während der MLB-Playoffs bzgl. der Pregame-Shows verhindert ist.

Die FOX-Kommentatoren-Paare sind in dieser Saison laute benmaller.com wie folgt: Joe Buck/Troy Aikman/Pam Oliver, Dick Stockton/Daryl Johnston/Tony Siragusa, Kenny Albert/Brian Baldinger, Sam Rosen/Tim Ryan, Ron Pitts/Terry Donahue, Matt Vasgersian/JC Pearson. Aus dem Kader ist Bill Maas geflogen, der in den letzten Jahren noch gemeinsam mit Sam Rosen kommentierte. Rosen bekommt nun Tim Ryan und dessen Partner Ron Pitts hat es mit dem Neueinsteiger Terry Donahue zu tun, dem ehemaligen GM der 49ers zur Jahrtausenwende. Maas ist nur noch der Feuerwehrmann, der als Analyst einspringt, wenn jemand krank ist oder FOX am Wochenende ein siebtes Kommentatorenteam braucht.

Am Sonntag abend trat zum ersten Mal das Studioteam von NBC in Cincinnati in voller Personalstärke auf: Bob Costas, Chris Collinsworth, Jerome Bettis und Sterling Sharpe. Es kam wie ich es erwartet hatte: der Ex-Bengals-Star Collinsworth zog vor Heimpublikum den Ex-Steelers Jerome Bettis auf, der wiederum vor den geifernden Bengals-Fans in aller Ruhe und provokativ den Superbowl-Ring auf den Finger zog. Dazu ein Bob Costas der nur so vor Ironie triefte und eine flott durchgezogene Halftime-Show die zudem für Schlagzeilen sorgte: Bettis plauderte etwas arg sorglos von einem privaten Gespräch mit Cowher plus 1-2 weitere Beobachtungen und schlußfolgerte daraus, dass Cowher nach der Saison aufhören wird (Vertrag läuft aus). Das Cowher nach dem SuperBowl-Sieg zumindest privat nun ein anderes Verhältnis zur Familie bekommen hat und Footballmüdigkeit durchblicken lässt, war in dieser Deutlichkeit bislang noch nicht in den Medien zu hören. Zusammenfassend: die NBC-Halftime-Show könnte das Beste werden, was diese Saison aus den Studios in Sachen NFL kommt.

Am Montag begann die Arbeit des neuen Monday Night-Teams. Monday Night Football nun unter den Fittichen von ESPN. Randnotiz: letzte Woche wurde bekanntgegeben, dass die Sportredaktion von ABC offiziell aufgelöst wird. Ab 2.9., Beginn der College Football-Saison, wird aller Sport auf ABC unter dem Label “ESPN on ABC” ausgestrahlt.

Zurück zum Monday Night Game: Play-by-Play von Mike Tirico, Analyst Joe Theismann und Plaudertasche Tony Kornheiser. Mike Tirico ist in den letzten Wochen in den US-Sportblogs in den Schlagzeilen geraten, weil durch die Entlassung eines ESPN-Kollegen wg. sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, auch alte Geschichten von Tirico aufgestöbert wurden. Anfang der neunziger Jahre gab es auch bei Mike Tirico zwei Vorfälle wg. sexueller Belästigung. Er wurde für drei Monate von ESPN suspendiert, hat danach anscheinend ärztliche Hilfe gesucht, sich in einem Buch öffentlich erklärt und danach soll nichts mehr vorgefallen sein.

Joe Theismann galt in dem letzten Sunday Night-Trio als arrogantes Arschloch. Das neue Team hat ihm da den Zahn gezogen. Es ist vor allem Tony Kornheiser, Journalist und Kolumnist, zusammen mit Michael Wilbon höchst populärer Host von “Pardon the interruption” (bei ESPN und im iTunes Musicstore als Podcast erhältlich), der Theismann den Zahn zieht. man blicke den beiden in den Augen wenn sie miteinander diskutieren: hier sind zwei Menschen die sich verabscheuen.

Die mit Spannung erwartete Übertragung mit den drei ist in der US-Blogosphäre und den US-Medien überwiegend positiv aufgenommen worden. Auf NASN scheint, wie es leider bei ESPN-NFL-Übertragungen bei NASN üblich ist, die Halftime-Show nicht übertragen werden zu können.

Optisch geht ESPN neue Wege: Spielstand und -uhr sind unten mittig eingeblendet. Ggf. fährt auf einer Seite des Spielstandes auch eine Fläche aus auf der die Downs angezeigt werden.

ESPN hat im übrigen auch sein zweites Kommentatorenteam benannt (das z.B. gleich am ersten Spieltag zum Einsatz kommt, wenn es gleich zwei Monday Night Games gibt!): Brad Nessler (College-Football-Routinier), Ron Jaworski, Dick Vermeil und Bonnie Bernstein

Mittwoch, 16.8.2006

10h30 MLB: Philadelphia – NY Mets, NASN delayed
(Whl: 23h, 4h30)

17h00 – 20h45 WTA-Tour in Montreal, EUROSPORT 2 live

19h00 – 20h30 USAR Hooters Pro Cup aus South Boston, North Carolina, NASN delayed
(Whl: 3h)

20h30 Fußball: Deutschland – Schweden, ARD live
Kommentator: Steffen Simon

1h00 MLB: Boston Red Sox – Detroit Tigers, PREMIERE live
(Whl: Do 13h30, 17h, 4h, Fr 11h30)

1h30 – 3h00 WTA-Tour in Montreal, EUROSPORT 2 live

Screensport am Dienstag

Aus dem aktuellen Economist:

Whereas buy-out groups consider America a maturing market, they regard the old world, especially continental Europe, as a land of promise […]

“Activity levels are frenetic,” says David Law, who runs the European private-equity department of Morgan Stanley, an investment bank. According to Mr Law, no European company with a market value of between €1 billion and €10 billion is safe from the industry’s advances.

Thriving credit markets have helped buy-out firms raise plenty of debt to pay for acquisitions. In addition, several have recently raised large new funds from investors […]

However, the debt markets are beginning to discriminate. VNU, a Dutch business-information company bought by a private-equity consortium earlier this year, was forced to pay more on a bond deal finalised this month than bankers had expected. Some predict that rising interest rates will make fixed-rate paper increasingly unattractive for investors […]

Companies in Europe are also considered to be more loosely managed than those in the Anglo-Saxon world, so opportunities to improve businesses—and to resell them at greater profit—are better. Germany especially seems to hold promise, even though politicians have, at times, raised a stink about private-equity firms […]

Was uns das sagen will? Was das mit der Website hier zu tun hat?

Das Geld war in den letzten Jahren dank niedriger (Kredit-)Zinsen günstig zu bekommen und die Private-Equity-Firmen schwimmen derzeit in Geld wie noch nie. Ein großer Teil der Bewegungen auf dem deutschen Fernsehmarkt, namentlich die Aktionen von Kabel Deutschland (Providence Equity) und Unity Media/ARENA (BC Partners, Apollo Management), sind auf veränderte Besitzverhältnisse zurückzuführen, auf aggressivere Strategien seit die Private-Equity-Firmen eingestiegen sind. Auch NASN ist dank des Einstiegs von Benchmark Capital im letzten Sommer zu 50% in Händen eines Private-Equity-Unternehmens.

Der Artikel deutet aber auch den Wendepunkt an: auf der gesamten Weltkugel geht der Trend derzeit wieder in Richtung Erhöhung von Zinsen und damit wird langfristig weniger Geld auf dem Markt sein. Für Unternehmen wie PREMIERE schließt sich das Zeitfenster um neue Partner zu suchen. Private Equity-Unternehmen werden mittelfristig wesentlich eher darauf aus sein, ihre Beteiligungen zu verkaufen.

Und irgendwelche Schechter-Anleihen wie für Hertha oder Dortmund, sollte es auch nicht mehr so günstig geben. Riskante Transferpolitik dürfte in den nächsten Jahren wesentlich eher an der Wand enden, als man es bislang gewohnt ist.

Das Ende eines Booms ist abzusehen.

Spocht vom Tage

Die Übersicht ist heute dadurch gehandicappt, dass der NASN-Server down ist und man den anderen TV-Guides nicht entnehmen kann, ob eine Sendung zum ersten Mal delayed ausgestrahlt wird. Heute ist nicht viel los. Am ehesten möchte ich das Baseball-Spiel heute nach ans Herz legen.

Dienstag, 15.8.2006

17h00 – 22h30 WTA-Tour in Montreal, EUROSPORT + EUROSPORT 2 live
ab 17h auf EURO2, ab 19h auf EURO, ab 20h45 auf EURO2

1h30 WTA-Tour in Montreal: Hingis – Santangelo, EUROSPORT 2 live

1h00 MLB: Boston Red Sox – Detroit Tigers, NASN live
Schilling vs. Bondermann
Beide Mannschaften haben bis dato einen eher unangenehmeren August verbracht.
Die Red Sox fingen sich in den beiden Auswärtsserien in Tampa Bay und Kansas City(!) fünf Niederlagen ein. Für den Oktober ist die Bilanz derzeit 5-7. Nur dem Umstand dass auch die Yankees in den letzten Tagen auch etwas wackeln (5-5), ist es zu verdanken dass die BoSox in der AL East nur zwei Siege hinten dran sind.
Die Detroit Tigers im August mit 6-6 nur bei .500, u.a. die komplette Serie gegen den Divisionskonkurrenten aus Chicago abgegeben. Detroits Vorsprung auf die White Sox damit nur noch 5,5 Siege.
(Die Bilanz ist ohne das Spiel von heute nacht, von dem ich nicht weiß ob es NASN heute zeigt!)

Worldwide Wesley

Und es gibt Dinge zwischen NBA-Himmel und NBA-Erde, die ahnen wir im fernen Deutschland noch nicht einmal.

Zum Beispiel William “Worldwide” Wesley. Ein Mensch für den Henry Abbott vom famosen Baseketball-Blog “True Hoop” sogar eine eigene Kategorie “Who is William Wesley?” eingerichtet hat.

The Detroit News spent six weeks investigating Wes, and all they could find was a speeding ticket and some ties to a mortgage company. There is a lot we don’t know about the NBA.

William Wesley ist überall in der NBA zu finden, ein Buddy von Michael Jordan, Allen Iverson und LeBron James und doch nirgendwo zu finden.

…he was the first to hug Pistons general manager Joe Dumars after Detroit won the NBA title last June.

“Wes knows everyone,” Scottie Pippen said.

Wesley sat with Jay-Z at the NBA All-Star Game. He is close with 76ers guard Allen Iverson. And Magic Johnson sought him out and said hello during the Finals.[…]

Damon Stoudamire and T.J. Ford told me over the summer that, “Wes is running the NBA.” And Wes mentioned that he’ll be back in Portland on Nov. 19 with a friend when Floyd Mayweather […], faces Sharmba Mitchell in a 12-round welterweight bout.

Who’s the friend?

Try Michael Jordan.

Aktuell sorgt “Worldwide Wes” für (keine) Schlagzeilen im Vorfeld der Basketball-WM. ESPNs Chris Sheridan berichtet, dass William Wesley nun zur aller Überraschung aus einigen Team USA-Events ausgeschlossen wurde. Henry Abbott hat durch eigene Quellen den Bericht bestätigt bekommen. Eigentlich war es von vornherein klar, dass Schattenmänner wie Wesley keinen Zutritt zu Team USA haben sollten, aber Team USA-Sponsor Nike hat Wesley einen seiner Pässe gegeben, mit dem Wesley dann in Las Vegas ins Innerste des Team USA reinkommen konnte. Als einige Spieleragenten davon Wind bekommen haben, liefen diese Sturm.

Was Wesley genau macht, ist nicht bekannt. Seine Tätigkeit kann am besten als omnipräsente “Vertrauensperson” bezeichnet werden. Womit er Geld verdient? Unklar. Klar ist nur, dass er im Dunstkreis von Nike agiert. Er schafft es sich zum Freund von Stars und Spielern zu machen und schleppt diese bevorzugt zu Nike. Paradebeispiel LeBron James. Die Spieleragenten sehen es nun überhaupt nicht gerne, wenn sich dieser anscheinend charismatische Typ im inneren Zirkel von Team USA und seinen teilweise sehr jungen Spielern aufhält. Nachdem Wesley allerorten für die treibende Kraft des plötzlichen Feuerns des Agenten von LeBron James gehalten wird, ist den Spieleragenten unwohl beim Gedanken, dass hier ein Outsider die jungen Talente früher abgreift als es den Agenten möglich ist.

Henry Abbott hat sich jedenfalls vorgenommen, das Phänomen “William Wesley” auszuleuchten. Sein Vorsatz für das Jahr 2006:

In 2006, we’re going to find out who he is. In 2006, you’ll learn, right here on TrueHoop, what he looks like, how he got to be so important, how he wields his power, why he’s so secretive, and most importantly, how he supports himself […]

And we’re going to conduct the investigation in a new way. Welcome to open-source investigative journalism […]. It works like this: I’ll keep blogging away as always, putting all of the William Wesley news I can get my hands on in the new “Who is William Wesley?” category you’ll see on the right.

Wer also mehr über William Wesley wissen will, sollte die Kategorie bei True Hoop im Auge behalten.

(Basketball-WM aus Japan ab nächsten Samstag im Fernsehen bei BÄH. Alle fünf deutschen Vorrundenspiele sowie drei weitere Spiele der USA und der Türkei)

Aston Villa Browns

Es ist noch nicht fix, aber zumindest wurde heute morgen ein Prozedere in Gang gesetzt, an dessen Ende in drei Wochen der Premiership-Club Aston Villa dem US-amerikanischen Milliadär Randy Lerner gehören könnte. Randy Lerner wäre nach der Glazer-Familie (Tampa Bay Buccs & ManUtd) der zweite US-Großverdiener der sich neben einem NFL-Klub auch einen Premier League-Klub gönnt.

Lerner hat bei der Börsenaufsichtsbehörde ein Übernahmeangebot über 93 Mio EUR für den börsennotierten Fußballklub abgegeben und in den folgenden drei Wochen haben andere Konsortien die Gelegenheit Gegenangebote abzugeben.

Damit scheint festzustehen, dass die fast 30jährige Amtszeit (68-75 und seit 1982) vom Vorsitzenden Doug Ellis zu Ende geht. In den 30 Jahren war der nun 82jährige Ellis nie eine populäre Figur, galt als starrsinnig und in Sachen Investitionen knauserig. Ein möglicher Besitzerwechsel in diesen Wochen stünde aber Villa gut an, denn mit Martin O’Neill (Ex-Celtic) hat man sich einen ambitionierten Trainer geholt. Anders als bei ManU sehen die Fans der Übernahme eher optimistisch entgegen und hoffen dass der neue Besitzer O’Neill mit reichlich Geld für Spielereinkäufe segnet. Zuletzt war “Deadly” Doug Ellis schlichtweg verhasst und gegen Ende der letzten Saison wurde Trainer O’Leary annähernd ähnlich unbeliebt.

Nun ist die Lerner-Familiendynastie in Sachen Sport nicht unbedingt wahnsinnig erfolgreich gewesen. Vater Al Lerner kaufte 1998 die Cleveland Browns-Franchise nach ihrem vorübergehenden Ableben Mitte der Neunziger. Nach seinem Tod 2002 übernahm der Sohnemann Randy den NFL-Klub. Die Browns zeichneten in den Lerner-Jahren bislang vorallem große Probleme im Management aus und immer wieder fehlgeschlagene Versuche von Coaches mit einem Neuanfang dem Team neues Leben einzuhauchen. Und wenn es dann erste Lebenszeichen gibt, so dauert es nicht lange bis Verletzungspech aus dem Team wieder NFL-Lachnummer macht. Das könnte sich mit Headcoach Romeo Crennel ändern, der in der letzten Saison Zug in das Team reinbrachte.

Für Villa stellt sich die Frage ob Lerner den Klub von der Börse nimmt und angeischts des Troubles bei den Browns was für ein Personal Lerner für den Klub anheuert.

Screensport am Montag

Zur Erinnerung: die regionalen Sportmagazine des HR und des WDR werden heute abend ausgestrahlt (jeweils 22h15)

Das spektakulärste was das Sportprogramm heute anzubieten hat, dürfte zum einen eine Aufzeichnung des Rennens der NASCAR Busch-Series vom Samstag sein, bei dem es sich die Herren zum Rennende hin aber richtig geben (18h10 PREM).

Aus der MLB gibt es das Duell in der AL Central zwischen dem Titelverteidiger Chicago White Sox und der neuen Macht in der Division, Detroit Tigers (19h, NASN).

Weiter unten habe ich die Highlights der Woche zusammengetragen Es ragen heraus: die Golden League in Zürich, die Basketball-WM und sechs(!) Boston Red Sox-Spiele in den nächsten sieben Tagen: zweimal gegen Detroit und viermal gegen die Yankees.

Montag, 14.8.2006

18h10 NASCAR Busch-Series aus Watkins Glen, PREMIERE 55min
(Whl Mi 17h, 21h05)

19h00 MLB: Chicago White Sox – Detroit Tigers, NASN delayed
(Whl: 5h30, Di 14h)

20h15 Zweite Liga: Augsburg – Köln, 1ter Spieltag, ARENA + BÄH

21h30 CFL: Calgary – Montreal, NASN delayed
(Whl: Di 10h30)

1h00 MLB: Philadelphia – NY Mets, NASN live

Vorschau auf die Woche

ab Mo: WTA-Tour in Montreal, EURO + EURO2

Di+Mi MLB: Boston Red Sox – Detroit Tigers, NASN + PREM – Die BoSox gegen die Cinderella-Mannschaft der Saison

Mi 20h15 Freundschaftsspiel Deutschland – Schweden – Die Premiere von Löw

ab Do: U-20-Frauen-WM in Russland, EURO2

Fr 20h Golden League in Zürich, PREM – DAS Leichtathletik-Sportfest.

Fr, Sa, So MLB: Boston Red Sox – NY Yankees, NASN + PREM – Wichtige Serie für den Divisionssieg. Am Freitag gibt es einen Doubleheader. Die Partie wird dann wg. verregneter Serie, gleich zweimal ausgetragen.

Sa 6h: Basketball-WM GER–JPN, BÄH

Sa/So DTM am Nürburgring

Sa/So Beginn der Premier League (Sa: 3 Spiele auf PREM, So: 2 Spiele)

So MotoGP in Brünn, EURO

So NASCAR in Brooklyn, PREM

So Ligue 1: Bordeaux – Lyon, PREM

Hannover 96 – Werder Bremen 2:4

Zwei Meisterschaftsfavoriten hatte ich und beide Mannschaftsfavoriten haben am ersten Spieltag erste Statements abgegeben. Es scheint wirklich in die Richtung zu gehen, dass Bayern und Werder diese Saison in einer eigenen Liga spielen werden.

Bei den Bayern dominierte die Kontrolle. Kontrolle übers Tempo und dem Gegner und einem Spielverständnis innerhalb der Mannschaft, dass ich so nach den Vorbereitungsspielen nicht erwartet hatte.

Bei Werder erinnert es an den letzten Saisonbeginn. Vorne viel Druck, aber hinten macht die Abwehr Larifari-Fehler.

Beide Außenverteidiger, Womé und Fritz (ja, Owomoyela saß auf der Bank) mit dollen Aktionen für die Offensive, aber in der Defensive offen wie ein Hosenstall. Hannover versuchte es mit Cherundolo und Tarnat/Huszti auszunutzen. Das gelang rechts etwas besser, weil Womé viele Freistösse abgab.

Insbesondere Womé erinnert mich mit seinem Defensivverhalten an Naldo zu Beginn der letzten Saison: es fehlt noch sehr viel Timing im Spielverständnis mit seinen Abwehrkollegen. Ein Gegentreffer entstand dadurch, dass ein Hannoveraner Stürmer in die Nahtstelle zwischen Naldo und Womé rutschen konnte. Womé nicht eng beim Mann, Naldo kam nicht raus um den Pass abzufangen.

Nach vorne hin, bot Werder lange Zeit eher schaumgebremstes Tempo, war aber dank der beiden starken Flügeln und einem gut aufgelegten Diego recht variantenreich. Das Zusammenspiel zwischen Klose und Klasnic ist derzeit noch von Mißverständnissen geprägt.

Werder gewann dank Schlußoffensive in der Schlußviertelstunde. Offiziell durch die Hereinnahme von Hunt (71te) und Almeida (76te) (gg. Baumann und Klasnic) eröffnet. Das gesamte Spiel verlagerte sich nun in die Hannoveraner Hälfte. Der Ausgleich zum 2:2 (79te) fiel durch ein Gurkentreffer. Eine abgefälschte Flanke von Fritz fiel völlig unorthodox am langen Pfosten runter. Enke, der genügend Zeit hatte den Ball im Laufe seines langen Fluges adäquat zu taxieren, klebte am kurzen Pfosten und Fahrenhorst ließ sich im Wettgrätschen am langen Pfosten durch Almeida düpieren, der mit seinen Körper Fahrenhorst wie ein Bubi wegdrängte.

Nun wurde Diego immer mehr Dreh- und Angelpunkt für Werder-Angriffe. Dribbling von Diego zentral vor dem H96-Strafraum, zieht vier Abwehrspieler auf sich und gibt dann raus zu Klose, der aus dem Stand heraus den Ball aus 18-20m unhaltbar ins Netz drischt. Das sind Tore die einem Angst machen. Erster Spieltag nach einer WM und Klose macht bereits solche Dinger.

Nach dieser Führung (84te) ging bei Hannover nix mehr und das 2:4 (92te, Jensen) war nur noch Budenzauber.

Das was Werder Bremen derzeit mit seinen Ersatzspielern nachsetzen kann, ist sehr, sehr mächtig.

Wenn der Sport mit den TV-Herstellern…

Ich hege seit einigen Tagen den Verdacht, dass derzeit ein Komplott der Sportverbände, Fernsehanstalten und TV-Gerätehersteller im Gange ist. Pünktlich zu Ligabeginn produzieren die Fernsehanstalten einen neuen On-Air-Auftritt, der mit so minimalen Schriftgrößen arbeitet, dass jeder Sportinteressierte nach vier Wochen weichgekocht wird und schreihend zum Fernsehhändler läuft, um sich eine neue 16:9-Kiste mit minimum 90cm Bildschirmdiagonale andrehen zu lassen.

Vor einem Jahr versuchten sich ARD und ZDF an Testübertragungen von UEFAcup-Spielen in 16:9 und wurden in der Gesamtheit von den Zuschauern wegen der breiten Balken oben und unten niedergebrüllt. Ich glaube das ZDF hat 16:9 beibehalten, die ARD knickte aber ein.

Ein Jahr später wird nun ein Broadcastingdesign eingesetzt, dass ausschließlich auf die Belange von 16:9-Guckern Rücksicht nimmt. 4:3-Zuschauer haben entweder mit angeschnittenen Anzeigen (keine Ergebnisse) oder mit absurd kleiner Schrift zu kämpfen. Ich habe eben mal bei meinem 4:3-Fernseher nachgezählt: im zurechtgeschrumpfte Bild wird der Spielstand derzeit in 7 Bildschirmpunkten Höhe angezeigt. Wie jeder Webdesigner weiß, geht alles unter 8 Pixel nur noch aliased.

Nicht nur ein deutsches Problem. Auch die US-Broadcaster NBC und FOX haben für die neue NFL-Saison die Schrift verkleinert. Unten der neue Auftritt von FOX. Das die Nummern und Positionen grenzwertig zu lesen sind, liegt nicht nur am Photo.

Vorbei sind bei FOX die Zeiten der schrägen Einklinker und vorallem: vorbei die Zeiten der Soundeffekte. Im Vorbereitungsspiel Rams – Colts gab es nicht einen einzigen “Whooshhh” oder ähnliches, während bei den FOX-MLB-Übertragungen Pitches über 95mph noch mit einem kleinen Feuerball inkl. Geräusch begleitet werden.

Nachtrag in Sachen ARENA:
Irgendwann seit Donnerstag hat ARENA seine Website um eine Programmübersicht aufgerüstet (auch wenn noch nicht alle Daten stimmen). Wenn jetzt noch so kurzfristig derart essentielle Features an eine Website angeflanscht wird, ahnt man, wieviele Baustellen es derzeit hinter den Kulissen gibt.

Abbitte an “Büdi” Blunck: er macht als Einzelspiel-Kommentator seine Sache okay. Nicht überragend und über Qualität kann man diskutieren, aber ich habe viel viel schlimmeres befürchtet.

Auch Christian Sprenger hört sich okay an.

Bundesliga-Samstag 01

[18h36] “Bundesliga – Die Show” gleicht PREMIEREs “Alle Spiele, alle Tore”. Dort wo es sich nicht gleicht, Publikum und Kamera-Firlefanz, ist es überflüssiger BS, der weder inhaltlich noch in der Aufmachung einer Bundesliga-Zusammenfassung einen Mehrwert gibt.

Erster Bundesliga-Spieltag von ARENA ist damit zu Ende. Unter Strich ein durchwachsener Eindruck. Das Beste: langsam dürften das ARENA-Thema abgefrühstückt sein und ich mich wieder auf den gespielten Ball konzentrieren können.

[17h56] Ich verstehe nicht, warum ein Pay-TV-Sender bei seiner Bundesliga-Zusammenfassung genauso agieren muss, wie werbefinanziertes Fernsehen und die interessantesten/wichtigsten Spiele ans Ende packt?!

[17h30] In den Einzeloptionen gab es zwar mehr Schrifteinblendungen, aber reduziert auf das Minimum: Tore, Ergebnis, Auswechslungen, Gelbe Karten.

Der längere Vorlauf im Stadion selber, macht Sinn, bringt aber nichts, wenn man wenig speziell zum Spiel zu sagen hat (“Letzte Neuigkeiten”, Analyse der anstehende Partie). Die 15 Minuten wirkten arg lang. Ähnliches kann auch zu der knapp 15minütigen Nachberichterstattung gesagt werden.

Die Kommentatoren und Moderatoren sind nicht sooo das Problem. Es wird immer Kommentatoren geben, die man persönlich am liebsten vom Bildschirm verbannt sähe. Insgesamt hält sich die Crew besser als ich es erwartet hatte.

Frank Buschmann gerät manchmal in seinen wunderschönen lapidaren Basketball-Singsang und klingt wie jemand, der seinen Nachbarn auf die Schenkel klopft und dem die Meinung zum Spiel erzählt.

Edgar Mielke könnte noch ein paar Portionen Tempo und Emotionen in der Stimme gebrauchen, hielt sich aber besser als ich es befürchtet hatte (Fußball mit seinen punktuellen Ereignissen ist dann doch eine andere Geschichte als Motorsport, der sich eher in die Länge zieht).

Opdenhövel gefällt als Moderator mit seinen Fragen. Hat eine Ader zur Besserwisserei. Wenn der auf einen Fußballer trifft, der ihm Kontra gibt (Rehhagel, Uli Hoeneß), wird das spannend.

Frau Müller-Reinhardt gefiel ebenfalls.

Günther Koch ist ein Grenzfall. Er ist sehr, sehr… äh… “markant”. Ein Mann wie Hansch. Von einigen geliebt, von anderen gehasst. Für meinen Geschmack eher un-anhörbar. Es ist wirklich wie bei Hansch: zuviel Radio, zuwenig Bild. Es ist mir ein Rätsel, wie das über 90 Minuten bei einem kompletten Spiel funktionieren soll.

[17h28] Ich hatte bislang immer behauptet ARENA könne die Konferenz nicht versieben, weil das Know-How dadurch u.a. bei Plazamedia auf dem freien Markt erhältlich ist. Tja, Denkste Puppe. Schlechteres Timing, völlige Abwesenheit von Schrifteinblendung, kaum Wiederholungen von vergangenen Szenen. Da muss ARENA nachlegen.

[17h03] Der ARENA-Liveticker ist fantastisch. Bei allen Toren braucht er nie länger als 5-10 Sekunden um das Tor anzuzeigen!

Hat der Günter Koch eben gesagt, dass das Spiel noch nicht vorbei sei, weil Stuttgart noch viele Chancen habe, das 0:3 aufzuholen? Bei noch 13 zu spielenden Minuten?

[17h01] Die Inserts aus den Einzeloptionen sind in der Konferenz nicht zu sehen. Hmmm.

[16h57] Was ist eigentlich mit den Schriftinserts los? Beim HSV-Spiel kommt gar nix, in Gladbach werden Auswechslungen angezeigt, in Mainz Torschütze, Spielminute und neues Ergebnis

[16h54] Der ARENA-Liveticker ist durchaus brauchbar. Die Tore werden per Sound so schnell gemeldet, dass man auf die entsprechende Option schalten kann und noch minimum eine letzte Zeitlupe des Treffers mitbekommt. Wenn der Liveticker dass über 90 Minuten durchhält, wäre er der schnellste Fußballticker den ich kenne.

[16h27] Ich werfe ARENA nicht die zahlreichen kleineren Pannen in den Schalten vor. Aber an zwei Punkten hat man m.E. konzeptionell ins Klo gegriffen: Man hat das verändert, was nicht verändert werden musste, aber jenes so belassen, was eigentlich eine Blutauffrischung benötigt hätte.

Konkret: an der Konferenz hat man mit diesem Splitscreen rumgefummelt, obwohl die Bundesliga-Konferenz bei PREMIERE bis dato schon sehr okay war.

Aber dafür der Vorlauf und die Halbzeit… pomadig, Larifari, belanglos. Wer sich z.B. die entsprechenden Sendungen im US-Fernsehen ansieht, weiß wieviel Drive so eine Geschichte bekommen kann. Da wird jede Sendeminute so behandelt, als wäre sie ein wertvolles Kleinod. Man kann sich zwar über das Niveau im US-Fernsehen unterhalten, aber zumindest wird dort immer aufs Gaspedal gedrückt. Bei ARENA aber: 45 Minuten Vorlauf und darin zwei Schalten, ein Interview und zwei Filmbeiträge. Wow.

In der Halbzeit: ein, zwei Törchen und eine Schalte zu Stepanovic, der sich vor Wochenfrist mit der Entlassung beim TuS Koblenz bis aufs Hemd blamiert hat.

Positiv: (Isabel?) Müller-Reinhardt als Moderatorin in Stuttgart. Sachlich, nicht humorresistent, mit Autorität. Frau Müller-Reinhardt könnte sehr schnell zu meiner Lieblings-Fußball-Frau werden, ein Feld was derzeit von Monica Lierhaus und Jessica Kastrop eher mau ausgefüllt wird.

[16h19] Günter Koch in der Konferenz dürfte wohl schnell die umstrittenste Nase aus der Kommentatoren-Crew werden. Grundsätzlich halte ich es schon für ein Problem, wenn der Clubberer-Fan Koch “seine” Clubberer kommentieren darf.

Noch bedenklicher ist aber, das Koch bei seinen Einblendungen enorme Probleme hat, Spielernamen oder Torschützen zu bennen. Beim zweiten Treffer der Nürnberger nannte er keinen der beiden am Tor beteiligten Nürnberger, verstand es aber völlig hysterisch “Tor Tor Tor” zu rufen.

Nach einer Halbzeit darf Günter Koch in die “Werner-Hansch-Schublade” gepackt werden: gestelzte Sprache die sich an eigene Sprachbildern ergötzt, statt das zu schildern, was auf dem Rasen passiert.

[16h06] Wo sind die Schrifteinblendungen? Gimmick-Splitscreen, aber wenn es um Torschützen oder Gelbe Karten gibt, gibbes nix. Zumindest in der Konferenz.

Splitscreen = Eigentor. Die Prämisse des neuen Splitscreens war: so schnell zum Ort des Tores rüberzuschalten, das man “noch den Ball im Tornetz zappeln sieht“. Im Vergleich zur PREMIERE-Konferenz wird derzeit vielleicht gefühlte 2-3 Sekunden früher rüber geschaltet, dafür ist das Bild nicht in voller Größe zu sehen. Hmm, ein sensationell großer Gewinn ist das für Fans nun nicht. Vor allem wenn es so klemmt, wie es derzeit tut:

Wenn schnell hintereinander in zwei unterschiedlichen Stadien ein Tor fällt, dann gibt es eben kein Splitscreen, sondern wird in aller Ruhe die Wiederholung des ersten Tors abgewartet, ehe ins zweite Stadion geschaltet wird. Ist korrekt, aber wiederspricht natürlich der vollmundigen Prämisse “Ball im Netz zappeln”.

Noch schlimmer: die Bilder die die Konferenz von den einzelnen Stadien bekommen, ist das Stadionsignal, dass völlig ignoriert, was auf der Konferenz abgeht. Konkrete Folge: beim Bielefelder Treffer (das “zweite” Stadion) kam man so spät in das Stadionsignal rein, dass die Wiederholung aus der normalen Kamera nur im 2/3-Screen zu sehen war und im “Full Screen” nur noch eine Wiederholung aus der Hinter-Tor-kamera zu sehen war. Erich Laaser sprach davon, dass der eigentliche Fehler bereits bei Demel im Hamburger Mittelfeld geschah. Zu sehen war per Zeitlupe jedoch nix. Alte Krankheit: Zeitlupen setzen zu spät ein.

Problematisch auch das Timing des Rüberschaltens. Bei PREMIERE hatte man inzwischen dank jahrelanger Erfahrung ein gutes Gespür für die richtigen Momente. Bei ARENA passiert es noch, dass mitten in Torchancen rübergschaltet wird und auf dem kleinen 1/3-Screen eine Torchance abläuft, während auf dem 2/3-Screen Ballgeschiebe ist. Mit schnell zurückschalten ist nichts.

[15h32] Die ARENA-Tonprobleme konzentrieren sich offensichtlich ausschließlich auf das Stuttgart-Spiel (Einzeloption und Konferenz).

[15h18] Um kurz nach Viertel nach Drei schaltet ARENA in die verschiedenen Optionen für Vorberichte und Interviews. Auf Option zwei gibt es Tonproblem. Es gibt aber noch ganz andere Probleme. Da es, anders als bei PREMIERE, keine Enblendungen gibt, weiß man nicht, welches Spiel man gerade auf der aktuellen Option sieht.

Noch ein ganz anderes Problem, dank meiner Kombination aus 16:9-Bild, 4:3-Fernseher und dBox 1: sobald die dBox irgendwas einblendet (z.B. das Menü für den Optionswechsel), schaltet die dBox den Fernseher auf volles 4:3-Bild (statt verkleinertem 16:9-Bild). Folge: ich bekomme nur einen kleinen Ausschnitt des Bildes zu sehen, die ARENA-Einblendungen sind abgeschnitten.

Übrigens auch die Amis scheinen verstärkt auf die neue Fernsehgeneration zu setzen. Das neue Broadcasting-Design der NFL-Übertragungen von FOX wartet auch mit sehr geringen Schriftgrößen auf.

[15h10] In Hamburg könnte es heute zu Fanprotesten kommen, die sich gegen verschiedene Preiserhöhungen richten. Zudem hat der HSV den VIP-Bereich ausgeweitet. Einige “normale” Sitzplätze wurden verschoben und bestimmte Stadionbereiche (Restaurant) zum VIP-Bereich deklariert.

[15h06] Fünfzehn Uhr Nullsechs. Nach langem, aber unergiebigen Metzelder-Interview und einem Rückblick auf das gestrige Spiel, gibt es nach 36 Minuten die erste Schalte in einem Stadion nach draußen zu Leverkusen – Aachen.

[14h54] Zweiter Live-Sendetag in Sachen Bundesliga von ARENA. Nach einem in Details verharzten Beginn gestern (Stichwort: zweite Liga, Stichwort: karge Nachberichterstattung, aber nichts gegen die Bildqualität in der ARD), werden heute mit den 6 Bundesligaspielen alle Ressourcen von ARENA abgefragt.

Erster Auftritt des mobilen Tragluft-Studio (ein Studio dessen Dachkonstrukt vorrangig durch den Überdruck im Studio hält, ähnlich wie der RCA-Dome in Indianapolis).

Das Gejazze zu Beginn der Vorberichterstattung (ausnahmsweise bereits ab 14h30) erinnert an RAN: Einmarsch Welke unter tosendem & johlendem Publikum, eine Light-Show bei dem selbst videospielgestählte Naturen epilepsieanfall-gefährdet sind und Kameras die mit Zooms, Schwenks und Kamerafahrten Amok laufen.

Bayern München – Borussia Dortmund live

[22h35] 2:0 Endstand Okay, man kann darüber diskutieren, ob angesichts der 4-5 100%igen Torchance vom BVB das 2:0 der Bayern “glücklich” war und welche Rolle das frühe Ausscheiden von Kehl hatte.

Trotzdem: die Leistung der Bayern war in all ihrer Abgezocktheit viel beeindruckender. So hatte ich sie nach ihren letzten Auftritten nicht erwartet. Das lief auch innerhalb der Mannschaftsteile gut zusammen. Einzige Ausnahme die Abwehr, die gegen hohe Bälle nicht immer top war. Auf der WM-Skala war das heute insgesamt mehr Italien als Argentinien.

Zitat van Marwijk zum Ausscheiden von Kehl “Ja, das war unglücklich und wiederum nicht unglücklich und das war auch viel Pech

[22h21] Dortmund macht derzeit einiges gut in der Statistik. Anteil am Ballbesitz jetzt irgendwo bei 80% und doch sieht es ratlos aus. Anders die bayern, die offensichtlich sich im vollen Bewusstsein sich so zurückziehen und den BVB sich einen Wolf spielen lassen. Dann wenn die Bayern im Ballbesitz sind, geht alles plötzlich zügig, dann stimmen die Laufwege und es werden eingeübte Variationen (Hargreaves links, Schweinsteiger über halbrechts, Makaay zentral weit zurückhängend) abgespult.

Dortmund spielt mit dem Ball und die Bayern mit dem Gegner.

[21h57] 2:0 Schweinsteiger, 18m, 54te Halber Distanzschuß von Schweinsteiger, flach, nicht besonders scharf abgezogen, aber irgendwie so getimet, das keiner damit rechnete. Kein Dortmunder bei Schweinsteiger.

Bayern hat sich seit Wiederanpfiff der Partie tief in die eigene Hälfte zurückgezogen, zeigte kaum Initiative.

[21h32] Halbzeit 1:0 Es fühlt sich wie eine Champions League-Partie in der Vorrunde an. Unterkühlt vorgetragener Fußball, der versucht mit Effizienz im Strafraum erfolgreich zu sein. Da sind die Bayern dann einige Jährchen früher dran als der BVB und entsprechend führt man auch.

[21h08] 1:0 Makaay, 24te Kann ich meine Bundesliga-Preview mal schnell zurückziehen (remember: “verunsicherter Makaay”)?

1:0 durch einen recht freistehenden Makkay.

Der BVB hatte auf seinen Konto zwar auch schon einen Lattentreffer, aber Bayern einen Tick dominanter. Beim BVB musste Kehl nach einem Foul von Salihamidzic (gestrecktes Bein) gegen Sahin ausgewechselt werden.

Der BVB startete mit einem 4-3-3-System. Hinten Dede, Metzelder, Brzenska und Degen. Im Mittelfeld Kringe, Kehl und Kruska und vorne Valdez, Pienaar und Frei. Smolarek und Odonkor auf der Bank.

[20h56] Wenn ich mir im RSS-Feed die Schlagzeilen des Tages ansehe, scheint es in Deutschland null Aufmerksamkeit dafür gegeben zu haben, dass in England ein möglicher Wechsel von Hargreaves zu ManUtd hoch gehandelt wird.

[20h52] Boah, ist das ARD-Bild schlecht! Das ist ja um Welten schlechter (unschärfer, düsterer) als bei ARENA.

[20h49] Bayern mit etwas überraschender Aufstellung. Damit meine ich, im Gegensatz zu Hansi Küpper, weniger das Auf-die-Bank-setzen von Podolski, sondern mehr den Umstand, dass Santa Cruz nicht mehr als potentieller zentraler Mittelfeldantreiber eingesetzt wird, sondern zweite Spitze neben Makaay spielt.

Zentral Im Mittelfeld spielen Ottl und Hargreaves. Rechts spielt, dass die defensive Variante, Salihamidzic vor Sagnol.

Bayern anfangs mit sehr, sehr guten Torchancen.

[20h45] Anpfiff. Die Spielstandsanzeige hängt nun auf gleicher Höhe wie das ARENA-Logo, stört nicht mehr so. Wobei ich mich frage, warum man die Namen Ausschreiben muss.

Das DFL-Logo hängt aber rechts unten völlig im Leeren, ohne optische Bindung an irgendeinem anderen Element.

[20h42] Nein, immer noch kein Fußball, sondern Ehrung wg. 500tes Bundesligaspiel für Oliver Kahn.

[20h41] Die deutsche Nationalhymne, instrumental, in Vermeidung des legendären “Brüh im Lichte”-Incident.

[20h38] Nun wird Robbie Williams “Let me entertain you” eingespielt, während 12 riesige Wunderkerzen abgefackelt werden. Und sonst passiert nichts. Die Regie versucht verzweifelt durch Kameraschwenks und -Schnitte Dynamik in einem völlig statischen Stadion zu vermitteln. Schmerz, Schmerz, Schmerz.

[20h34] Schmerz laß nach. Die DFL versucht wirklich einen auf Eröffnungsfeier zu machen. So wie man es von Olympia kennt, wenn 3.700 Mennschen per Choreographie die Weltgeschichte in 30 Minuten abbilden. Nur dass es bei der DFL schätzungsweise zwölf Personen sind, die sich da in der Münchner Arena verirrt haben und dass da keine Weltgeschichte in Bildern aufgeführt, sondern… Keine Ahnung. Immerhin auch keine 30, sondern 3 Minuten.

[20h30] Grandios lahme Nummer von Reamonn als Einstieg in die Bundesligaeröffnungsfeier. Scheint auch den Fans gepflegt am Popo vorbeizugehen.

[20h29] Momentan kein Kopierschutz bei der ARENA-Übertragung.

[20h06] Die erste Bundesliga beginnt. ARENA fing schon vorher mit der Zweiten Liga an zu üben. So muss man das angesichts großer Schwierigkeiten in den ersten Minuten (Tonprobleme, Kamera zeigte Flutlichtmasten statt Moderator) und kleinerer Schwierigkeiten während der Spiele (teilweise keine Spielzeiteinblendung, Konferenz zu spät aufgeschaltet) bezeichnen. Gut, es ist der erste Spieltag, Schwamm drüber. Von mir bekommen ARENA drei Spieltage Zeit.

In Sachen Übertragung gibt es bislang keine sensationellen Weltneuheiten zu vermelden. Die Konferenz fühlte sich trotz des angeblich schnelleren Umschaltens per Splitscreen nicht anders als sonst an. Der Infokanal wartet dank 16:9-Format (und dadurch kleinerem Screen auf 4:3-Fernseher) mit teilweise kaum lesbar kleiner Schrift auf. Die Spielstandsanzeige hängt irgendwo im Screen (wieso tiefer als die ARENA-Kennung?)

ARENA hat einige Werbeblöcke vor Anpfiff und in der Halbzeit und trotz der langen Vorbereitungszeit nur einen Kunden: Krombacher plus Eigenwerbung.

Tminus0: Bundesliga ist da

Eigentlich wollte ich eine längere, mehrteilige Preview zum Bundeslistart schreiben, aber nach und nach ist mir die Zeit einfach weggebröselt. Daher recht unsortiert das was ich schon immer zum diesjährigen Bundesligastart schreiben wollte…

1/ Werder Bremen

2/ Bayern München

Werder Bremen ist mein Meisterschaftstipp. Richtig gelesen. Neben Werder zähle ich nur Bayern zu den ernsthaften Meisterschaftsanwärtern. Bei den Bayern scheint aber nach Abgängen von Ballack, Ze Roberto und Lizarazu die Mannschaft in eine Leere gefallen zu sein. Im Spiel nach vorne gibt es Strukturschwächen. Ich sehe keinen der Ballacks zentrale Rolle einnehmen könnte. Stattdessen versuchen viele Spieler ein bißchen vom Job zu übernehmen und bis sich das findet, wird das eine Zeit dauern. Am sichtbarsten wird das Problem bei Karimi und Dos Santos, bei denen man das Gefühl hat, das Magath nicht so recht weiß, ob er sie einsetzen soll, und wenn ja, dann wo.

Wer führt die Mannschaft? Wer ist der Frontmann? Möglicherweise versucht ein van Buyten das Machtvakuum zu füllen. Doch auch hier: das wird Zeit in Anspruch nehmen.

Makaay scheint an seine schwache, verunsicherte Form vom Vorjahr anzuknüpfen und könnte, wenn Podolski sich schnell zurecht findet, schnell zum Bankdrücker und Fall für den Psychotherapeuten werden.

Die Verpflichtung von van Buyten hat mich erstaunt. Ich kann mir das weniger mit einem etwaigen Leistungsunterschied zu Ismael erklären, sondern mehr mit dem Versuch eine Art Effenberg II aufzubauen, der die eigenen Leute anscheißt und den Gegner auch mal der Außenwirkung wegen geflegt zusammentreten kann. Allerdings warne ich die Bayern davor, bei van Buyten auf eine langfristige Perspektive zu setzen. Van Buyten ist mir zu sehr der unsteter Wandersmann. Zwei Jahre war er in Hamburg und kein Sommer verging, ohne dass er offen mit anderen Angeboten liebäugelte, obwohl er in Hamburg nun wirklich DER Führungsspieler war. Und angeblich hat van Buytens permanentes Kokettieren mit anderen Klubs sowie seine laute Kritik an anderen Mannschaftsteilen seine Autorität innerhalb der Mannschaft unterminiert.

Immerhin gibt diese Neuausrichtung des FC Bayern nun Felix Magath die Möglichkeit recht frei von Zwängen eine neue Mannschaft mit entsprechender taktischer Ausrichtung zu formen. Nachdem er die letzten zwei Jahre immer passiver beim FCB geworden ist, muss er dieses Jahr seinen Ruf als Macher aus Stuttgarter Zeiten bestätigen. Uli Hoeneß hat im Vorfeld Magath soviel Rückendeckung gegeben wie selten zuvor ein Bayern-Trainer bekommen hat und die Bundesligameisterschaft nicht als Pflicht bezeichnet.

Viele Baustellen beim FC Bayern. Wie anders der SV Werder Bremen. Die einzig akute Baustelle ist das offensive Mittelfeld, bei dem aber Leute wie Frings und Borowski gezeigt haben, dass sie etwaige Eingewöhnungsprobleme von Diego überbrücken können. Ansonsten dienten die Transfers eigentlich nur den Kader tiefer zu machen oder einen eh guten Kader noch zu verbessern.

Das kann man exemplarisch auf dem rechten Flügel sehen, wo Fast-WM-Spieler Owomoyela den quicken Clemens Fritz vor die Nase gesetzt bekommt. Wer da langfristig den rechten Außenverteidiger gibt, ist alles andere als ausgemacht. Dito links, wo Fast-WM-Spoieler Christian Schulz einen Spieler von Inter Milan vorgesetzt bekommen hat-

Nach den ersten Spieleindrücken halte ich Pierre Womé für einen überschätzten Einkauf. Im Vorwärtsspiel überhastet und im Defensivverhalten ungelenkt und permanent kartengefährdet.

Ich erwarte dass die Werderaner schnell an die Tabellenspitze klettern werden und wenn es diese Saison eng wird, dann erst im letzten Saisonviertel, wenn die eingespielten Bayern zur Attacke blasen.

3/ HSV

4/ Schalke 04

5/ Bor. Dortmund

Ich hatte meine Bedenken gehabt, Hierachie und so, aber die ersten Spiele waren für diese frühe Phase der Saison verdammt gut, daher glaube ich, dass der HSV auf Platz drei bleiben kann.

Siehe oben was meine Einschätzung zu van Buyten angeht. Daher ist der Austausch durch Vincent Kompany eher ein Gewinn für den HSV. Der strahlt mit 21 Jahren eine Präsenz aus, das es atemberaubend ist. Der gefällt mir extrem gut. Defensiv ist van Buyten vermutlich noch der Stärkere. Kompany sieht derzeit, nach wenigen Wochen beim HSV, im Stellungsspiel noch etwas unsicher aus. Ich erwarte daher, dass die Abwehr in den ersten Wochen noch anfällig ist, aber so intelligent wie Kompany ist, würde es mich nicht überraschen, wenn er bereits im Oktober den souveränen Abwehrchef gibt und im November mit dem Medizin-Nobelpreis für die Erfindung eines Heilmittels gegen Krebs geehrt wird.

Nun könnte man diskutieren ob der HSV immer noch ein Sturmproblem hat. Guerrero hat sich überraschend schnell zurecht gefunden. Ist sehr agil und wird inzwischen entsprechend häufig angespielt. Artverwandtes kann von Sanogo gesagt werden, wenn man berücksichtigt, dass der Mann nur knappe 2 Wochen beim HSV ist. Das ist kein Killerpärchen, aber das hat Potential.

Der Dritte im Bundes ist Benjamin Lauth, bei dem so recht kein Lauf starten will und von dem ich nicht glaube, dass er ein guter Bankspieler ist, den man schnell ins Spiel schmeißen kann. Das sollte mittelfristig in einen Verkauf münden. Und das macht das größere Problem des HSVs deutlich. Nicht Guerrero und Sanogo, sondern das hinter Lauth qualitativ der Sturm aufhört zu existieren. Kucokovic scheint erstmal alle Einsatzchancen verspielt zu haben, während Berisha wohl noch ein paar Mal als Joker seine Chance bekommen wird.

Das größte Problem des HSVs ist aber die Jugend der Truppe. Da ist kein richtiger Anführer bei. Van der Vaart und Jarolim sind mir zu sehr Künstler und zuwenig autoritär, Wicky zuwenig Stammspieler und Kompany braucht noch 1-2 Jährchen. Ein Malus der sich bei engen, heißen Spielen (siehe Rückspiel in Pamplona) negativ auswirken kann.

Warum ich den HSV trotzdem vor Schalke sehe? Thomas Doll vs. Mirko Slomka. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie wirken diese Cheftrainerschuhe für Slomka zwei Nummern zu groß. Jeder Versuch Autorität zu kommunizieren, wirkt wie bei einem dieser jungen Lehrer-Referenten in der Schule, die bemüht korrekt sind und nach Schema F ihren Lehrplan durchziehen, während auf den hinteren Bänken Halli-Galli ist.

Bei Schalke kommt zudem diese ungute Konstellation mit Rudi Assauer hinzu, der für meinen Geschmack eine zu ausführliche und zu laute Abschiedstournee gibt. Schalke erinnert an die Gong-Show, bei der die Vereinsführung verzweifelt versucht, den Assauer von der Bühne zu kriegen, das Licht ausschaltet, die Mikros ausmacht und den Vorhang fallen lässt, aber Aussauer singt unverdrossen weiter.

(Und eine Mannschaft die von einem Lincoln abhängig ist, geht sowieso gar nicht. Siehe Hertha/Marcelinho).

In Dortmund stellt sich die Systemfrage. Passt der Trainer zum System? 4-3-3 um jeden Preis? Und passt der Trainer zu den WM-Spielern? Wieviel Druck wird die Öffentlichkeit ausüben, wenn Odonkor nur den ewigen Joker gibt? Und wer glaubt wirklich daran, dass Metzelder und Wörns nach einer Aussprache sich wirklich wieder lieb haben?

Potential ist da, aber ich glaube es gibt zuviele kleinere Krisenherde um schon gen Champions League zu gehen.

Neuzugang Valdez? Wie Guerrero im alten Verein der ewige Joker. Aber anders als Guerrero, hat Valdez häufig auch 90-Minuten-Einsätze bekommen und dort mich nicht überzeugt. Anders als bei Guerrero, glaube ich nicht dass hier die Beförderung zum Full-Time-Stürmer klappt.

Oberes Mittelfeld

Abseits von den Top-5 sehe ich schon einen größeren Qualitätsabfall. Leverkusen, Hertha und Stuttgart haben einen größeren Generationswechsel hinter sich.

Leverkusen profitiert einerseits davon, dass sie nur punktuell wichtige Spieler wie z.B. den immens wichtigen 21-Tore-Stürmer Berbatov ersetzen müssen. Stefan Kießling hat das Zeug dazu. Ob die eher aseptische Bayarena das richtige ist? Barbarez kann als Sturmpartner nur eine Übergangslösung sein. Und die 21 Tore und 11 Torvorlagen die da verkauft worden sind, sind schon sehr fett.

Was mich überhaupt nicht überzeugt, ist das Führungsduo Völler/Skibbe, die eher die freundlichen Verwalter sind, als Leute die Visionen umsetzen.

Hertha macht einen starken Einschnitt und setzt auf die Jugend – Hoeneß dementiert, dass es was mit den finanziellen Problemen zu tun hat. Für den frühen Saisonzeitpunkt und der Jugend der Mannschaft, zeigte die Mannschaft schon gute Ansätze wie z.B. beim sehr reifen UICup-Spiel in Moskau. Allerdings überzeugt mich der Sturm nicht.

Beim VfB Stuttgart haben sie es geschafft, das Erbe von Felix Magath binnen zwei Jahre auszuradieren. Armin Veh geht nach der elendigen Vertragsverlängerungsgeschichte der Vorsaison, als lahme Ente in die Saison. Er hat nur eine Chance: die von ihm durchgesetzte Änderung der taktischen Ausrichtung – Kurzpaß und Wiedereinführung eines Spielmachers – müssen greifen. Dazu hat sich der VfB viel buntes Spielermaterial aus aller Herren Länder eingekauft. Ich sehe noch nicht wie diese Vielvölkermannschaft schnell zusammenwachsen könnte und der VfB könnte schnell in einen Machtkampf zwischen Manager Horst Heldt, der seine Ärmelschoner zwecks Erkämpfung von Spielraum, inzwischen dreilagig trägt, und dem Präsidenten Staudt und Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Hundt.

Der Rest

Jupp Heynckes versucht eine neue, junge Truppe in Gladbach aufzuziehen. Spannend.

Würde mich überraschen, wenn Hans Meyer die Cinderella-Story Nürnberg vom letzten Jahr wiederholen könnte.

Klaus Augenthaler wirkt in einem Klub mit Ambitionen fassungslos deplatziert. Das ist auch in Wolfsburg nicht anders.

Ich warte schon seit 2-3 Jahren auf das Ende des Klopp-Effekts in Mainz und während der WM deuteten sich auch ohne die Michael Thurk-Geschichte die ersten Übersättigungserscheinungen an.

Bochum und Aachen, zwei interessante Gegenpole als Aufsteiger. Bochum mit einem kopflastigen Konzept, bei dem ich aber nicht weiß wie der eher tumbe Stefan Kuntz da als Manager reinpassen soll. Aachen setzt auf brennende Tribünen am Tivoli. Aufsteiger die so rumlaufen als hätten sie alle die Landis-Testosteron-Pflaster unter den Hoden kleben, sind eh immer unterhaltsam. Braucht die Liga.

Hannover wirkt immer noch so, als hätte Martin Kind seine Aufräumarbeiten noch nicht beendet, Stichwort Neururer und Kaenzig. Gute Truppe aber bei den internen Unruhen gibt es Ausreden genug für einen erbarmungslos langweiligen Mittelfeldplatz.

Bielefeld: lobpreiset Thomas von Heesen, unbesungener Trainerheld von der Alm. Aber solange man Konfliktherd Saftig als manager mitschleppt, kann man auch gleich mit Betoneinlagen in den Schuhen zum Spielen antreten. Je länger Saftig bleibt, desto mehr Abstieg.

Frankfurt: Takahara hat seine zwei Tore für dieses Jahr bereits geschossen.

Absteiger: Cottbus, Bielefeld und Aachen (weil die Pflaster keine 34 Spieltage lang wirken)