Nabend

Servette: Mund abputzen und weiter geht es. Nicht.

Hop, wieviele Schweizer Fußballvereine sind bekannt?

Okay, FC Basel, einst Deponie für unerwünschte Bundesliga-Menschen (Kreuzer, Gaudino, Hartmann, Berger) seit geraumer Zeit ambitionierter Mitmacher in europäischen Wettbewerben.

Gut, “Young Boys Bern”, wegen diesem merkwürdigen Namen, dito XamaxNeuchatel. Und natürlich die Grashoppers, legendärer Züricher Verein mit einigermaßen glanzvoller Europacup-Historie.

Die Nummer Fünf die einem einfallen könnte, ist vielleicht Servette Genf. Und um Servette spielt sich seit längerem ein Drama sportlicher und finanzieller Natur ab, die nun dieser Tage in den kompletten Kollaps des Verein münden könnte. Die “Neue Zürcher Zeitung” ist schreibenderweise dabei.

Seit drei Monaten bekommt niemand Gehälter mehr bezahlt und Montag läuft ein letztes Ultimatum ab zu dem man einen neuen Geldgeber vorweisen muss. Derzeit kommen quasi im Minutenabstand neue Gläubiger aus den Löchern gekrochen. Der Verband befasst sich unterdessen mit der Austragung der Rückrunde ohne Servette Genf und damit ohne automatischen Absteiger.

Servette ist nur ein Beispiel für die Misere des Schweizer Club-Fußballs. Zugegeben ein sehr spezielles, weil hier z.B. der Rückzug des französischen Pay-TV-Senders Canal+ im letzten Jahr eine Rolle spielt. Aber Servette steht auch für die Probleme des gesamten Schweier Fußballs. Die Resourcen des Landes, sprich Zuschauer, Sponsoren und Medien reichen nicht für zehn Erstliga-Klubs aus. Nicht ein einziger Verein schrieb letzte Saison schwarze Zahlen (NZZ) Lausanne, Sion und Lugano sind den bitteren Weg bereits gegangen.

Eins plus Eins

Wie gestern angedeutet, muss bei den 49ers nicht nur Coach Erickson sondern auch General Manager Terry Donahue gehen, dies gab der Teambesitzer John York auf einer Pressekonferenz bekannt.

York gab zu verstehen, dass er die beiden Positionen nicht in einer Hand sehen möchte. Heißer Kandidat für die Nachfolge soll lt. New York Times Pete Carroll sein. Carroll ist den Langzeit-NFL-Guckern noch aus seiner New England Patriots Zeit erinnerlich. Wo er mir genauso sympathisch wie erfolglos erschien. Carroll war drei Jahre lang der “Lückenbüsser” zwischen Bill Parcells (der lärmend zu den Jets ging) und Bill Belichick. Davor war Carroll sieben Spiele bei den Jets und auf verschiedenen Posten bei den 49ers.

Carroll macht derzeit einen guten Job bei USC. Pointe am Rande: eine der begehrtesten Spieler bei der Draft, und damit Top-Pick der 49ers, könnte QB Leinart werden. Und wo tut er spielen? Richtig, bei USC. Praktisch, gell?

Auch ganz vorne an der Gerüchtefront, aber das inzwischen bei jedem Posten in der NFL: Jim Fassell, der Ex-Giants-Coach. Würde auch Sinn machen, denn die 49ers-Franchise ist völlig am Boden zerstört und muss einen neuen QB aufbauen. Und Fassell gilt als begnadeter QB-Former.

Is schon besetzt

Für Donahue kommt die Entlassung finanziell zu einem guten Zeitpunkt, weil just vier Monate nach einer Vertragsverlängerung um vier Jahre.

Unterm Gesichtspunkt der Auslastung ist ihn just gerade möglicherweise ein Job flöten gegangen: in Cleveland soll die nächsten Tage Phil Savage als GM bestätigt werden. Savage kommt von den Baltimore Ravens, was ungefähr gleichbedeutend ist, mit der Aussage “Michael Meier wechselt von Borussia Dortmund zu Schalke 04”. Nein, eigentlich schlimmer (die Geschichte mit dem Umzug der Ex-Browns nach Baltimore, Umbenennung, Gründung der neuen Browns in Cleveland).

Savage soll ein gutes Auge für College-Spieler haben, aber was er und sein “Vorgesetzter” Ozzie Newsome bei Baltimore mit Free Agents gemacht habe, hat mich nicht sonderlich beeindruckt.

Engelein kommet

In der Offseason werden den MLB-Starspielern wieder die Schecks hintergeschmissen, dass es schon nicht mehr schön ist. Zu den bizarreren Ereignissen der Offseason gehören aber mitunter die Franchises selber.

Zu sehen war das nicht nur am Hin- und Her rund um den Umzug des teams aus Montreal nach Washington, sondern nun auch am Fall der “Anaheim Angels“.

So hiessen sie bislang. Anaheim ist ein “Vorort” von Los Angeles. Als solcher aber nach Ansicht des Teambesitzers nur unzureichen vermarktbar, weswegen er sich jetzt auf die ganz lange Variante “Los Angeles Angels of Anaheim” versteift hat. Der Zusatz “of Anaheim” ist auch nur aus juristischen Gründen drinn, denn sonst könnte die Gemeinde Anaheim auf den Gedanken kommen, den Angels den Popo wegzuklagen, wg. Vertragsbrüchigkeit bzgl. des Stadiondeals.

Upps, das tut sie jetzt trotzdem.

Jaja, das mit Los Angeles und den Sportfranchises ist eine merkwürdige Geschichte. Die gesamte Westküste besitzt kaum eigene Franchises, viele Profiteams sind erst im Laufe der Jahre nach Westen umgezogen, z.B. die LA Lakers aus Minnesota.

Just in Anaheim waren fast fünfzig Jahre die “L.A. Rams” beheimatet, aus Cleveland kommend, bevor sie 1995 gen St.Louis zogen. Die Oakland Raiders (Oakland bei SF) spielten in den Achtzigern 12 Jahre lang in Los Angeles, ehe Al Davis aus finanziellen und halbwegs juristischen Gründen wieder zurück nach Oakland ging.

CBS SportsLine mit RSS Feeds

CBS SportsLine gehörte zu den unangenehmeren RSS-Feeds, weil überhaupt kein Feed. Stattdessen musste man auf die von NewsIsFree generierten Feeds zurückgreifen, mit Werbung inklusive. Das hat nun ein Ende. Der Broadcaster der AFC hat ein Einsehen und backt nun seine Feeds selber.

CBS Sportsline RSS-Feeds.

Bei der Gelegenheit sei auch noch einmal an die ESPN-RSS-Feeds erinnert, teilweise mit Feeds für einzelne Kolumnisten.

Erickson entlassen

Ich muss zuerst alle Fußballfreunde enttäuschen: gemeint ist nicht Sven-Göran, sondern Dennis. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit und weiterhin schönen Abend.

So, unter uns Männer:

ESPN meldet es gerade siedendheiß, dass die San Francisco 49ers Headcoach Erickson gefeuert haben.

Und trotz der zahlreichen Treueschwüre der 49ers-Organisation in den letzten Wochen hat es niemanden wirklich überrascht. Zuviele haben geplaudert und spekuliert: wenn Erickson nicht sichtbare Veränderungen an seinen Trainerstab vornehmen wird, dann wird er über die Klinge springen müssen, zu derbe waren Leistungen und Saisonbilanz, selbst für ein aus finanziellen Gründen (Salary Cap) gesundgeschrumpftes Team.

Und das Erickson in Vasallentreue zu seinen Assistenten stand, war auch bekannt. Insofern kam die finale Konfliktlösung heute nicht wirklich überraschend.

Angeblich soll auch GM Terry Donahue bedenklich wackeln.

Erickson gilt als grandioser College-Coach, hat aber nun schon seine zweite NFL-Chance auf eine Art und Weise versiebt, die das Wort “Underperformer” nur milde ausdrückt.

Spiel, Satz, Sieg EnBW

Und dann ist er doch eingeknickt, der Karlsruher SC. Vielleicht ließ die finanzielle Situation es nicht anders zu.

Wie die stolzgeschwellte Unternehmenskommunikationsbrust vom Sponsor EnBW in einer Pressemitteilung mitteilte, zu einem Thema zu dem man sich eigentlich nicht mehr äußern wollte.

Ja, richtig, die Trainerentlassung wird auf der Seite des Sponsors vermeldet, noch bevor KICKER und Netzeitung die Nachricht verbreiten. Die Pressemitteilung:

  • Die Berufung von Trainer Reinhold Fanz durch den KSC erfolgte auf der Grundlage unvollständiger Informationen. Herr Fanz wird ab sofort beurlaubt. Dies hat das Präsidium des KSC beschlossen und der Verwaltungsrat bestätigt.
  • Ebenfalls ab sofort beginnt der Verein mit der Suche nach einem neuen Trainer.
  • Auch auf dem Spielfeld wird es geeignete personelle Verstärkung geben.
  • Die anstehenden Entscheidungen werden auf die hohen Erwartungen des Vereins, seiner Mitglieder, Anhänger, Freunde und Sponsoren Rücksicht nehmen.

Immerhin hat das Präsidium die moralische Integrität und reagiert auf den Würgegriff durch den Sponsor (“Ergebnis eine gemeinsame, offensive Vorgehensweise“) durch Rücktritt.

Der EnBW-Vorstand für Marketing und Vertrieb Dr. Detlef Schmidt darf alleine im Sandkasten weiterspielen.

Zeilensport: Von Cassano und spanischen Stadien

Lobpreiset die “Neue Zürcher Zeitung” für zwei gute Fußball-Artikel.

In “Die Väter des Rebellen Cassano” wird ein Portrait des wahnsinnigen jungen Antonio Cassano vom AS Rom gebracht, der schon etliche Trainer zur Verzweifelung brachte.

«Le prince maudit»; Cassano gehört eher zur Linie von Rooney oder Tevez, dieser Peter-Pan-Generation von streitbereiten, rücksichtslosen Talenten, die alles haben möchten und alles möglichst schnell und sich nicht vorstellen können, was danach kommt.

Auch angesichts der Schulden des BVBs, fragen wir uns alle nicht, wie sich die spanischen Vereine, namentlich Real, bis unter die Pupe mit Stars vollhauen können, ohne den finanziellen Kollaps zu erleiden? Wie können spanische Vereine Schulden von mehr als 200 Millionen aufbauen, aber trotzdem einen Big Name nach den anderen kaufen?

Das magische Wort lautet “Grundstücke” und die Zauberei wird von der NZZ in “Primera División der Abzocker“.

Grob gesagt: die Vereingrundstücke sind noch häufig in den Stadtzentren und können für exzessive Summen beliehen werden (Real) oder gegen abartige Summen verkauft werden (Valencia).

[Spaniens Baulöwe Nummer Eins und Real Präsident] Pérez handelte [im Jahr 2000] für die Ciudad Deportiva, das bisherige Trainingszentrum des Klubs, mit der Stadt umgehend eine Neunutzung aus, die den Bau von vier über 200 Meter hohen Wolkenkratzern einschliesst. Erlös aus dem Grundstück: rund 700 Millionen Franken. Auch wenn die Hälfte davon für die Schuldentilgung wegfiel, versteht es sich, dass die Verpflichtung von Spielern wie Zidane, Ronaldo und Beckham für Pérez einstweilen kein finanzielles Problem mehr darstellte.

Nach NFL Spieltag 17

Es war ein eher merkwürdiger letzter Spieltag in der NFL, nicht zuletzt weil verblüffend viele Playoff-Plätze unverrückbar besetzt waren und daher viele Spiele bzw. Teams in eher wertlose Spiele gingen.

Von wegen zweite Garnitur

Nicht immer ging die Rechnung auf, dass bereits für die Playoffs qualifizierte Teams nur einen lauen Football spielen würden, wie Buffalo am eigenen Leib erfahren musste. Zur Überraschung vieler verloren die Buffalo Bills ihr Heimspiel gegen die Pittsburgh Steelers.

Der AFC-Spitzenreiter trat ohne die angeschlagenen QB Roethlisberger und RB Bettis an, sogar RB Staley, gerade von einer Verletzung wieder genesen, bekam überraschend wenig Spielzeit. Stattdessen wurde vorallem die Nummer 4 der Depth Chart, Rookie Parker eingesetzt. Mit Erfolg: 102yds.

QB-Stellvertreter Maddox bot eine enttäuschende Leistung (1TD, 2INTs, 2Sacks) und hat sich evtl. um eine Weiterverpflichtung gebracht.

As a matter of fact: es reichte trotzdem um die Buffalo Bills 29:24 zu schlagen. Viele hielten die Bills für das derzeit heißeste NFL-Team, aber am Sonntag gelang ihnen in der Offense nur wenig und viele schieben es QB Drew Bledsoe in die Schuhe, der bei einem seiner drei Sacks den Ball fumblete und damit den Steelers das vorentscheidende 26:17 schenkte.

Nach dem in den Vorwochen Playoff-Teams wie Atlanta und Philadelphia Wettbewerbverzerrung betrieben, in dem sie sich abschlachten liessen, boten die Steelers damit auch moralisch eine integre Leistung. Die Jets bedanken sich.

Die AFC

Die Niederlage der New York Jets bei den St.Louis Rams (32:29 Rams) hätte fast das Playoff-Aus bedeutet und unterstreicht das Thema dieser Saison: die Jets können keine wichtigen Spiele gewinnen. Dabei sahen sie durchaus gefestigt aus, wurden aber phasenweise vom Pass-Spiel der Rams auseinandergenommen und gaben so eine sicher geglaubte Partie aus den Händen.

Beide Mannschaften sehen nicht konstant und solide genug aus, um in den Playoffs weit zu kommen. Im Falle der Rams wird die schlechte Abwehr den Genickbruch bedeuten, die Jets, namentlich QB Pennington und das Backfield, machen zuviele Fehler. Vielleicht kann sich die Abwehr stabilieren, da DL Abraham nächstes Wochenende zumindest zeitweilig wieder eingesetzt werden kann.

Der letzte Playoff-Kandidat in der AFC wurden die Denver Broncos die sich klar gegen nur zögerlich wehrhafte Indianapolis Colts durchsetzten (33:14). Manning spielte nur im ersten Viertel (ich glaube sogar nur einen Drive) und auch RB James wurde geschont.

Da nutzen auch Baltimores klarer Sieg gegen Miami (23:30) und Jacksonsville Minimalsieg in Oakland nicht (13:6). Ravens OffCoord. Matt Cavanaugh muss den Preis für eine der schlechtesten NFL-Offenses zahl und wird entlassen.

Houston – Cleveland 14:22, ohne Belang. In Cleveland setzt unterdessen Kritik am Teambesitzer Lerner ein, der sich angeblich zuviel Zeit mit der Wahl eines neuen Managers und Coaches läßt. Zudem werden weiter Gruselstories über den entlassenen Butch Davis verbreitet, u.a. Geheimverträge mit Spielern, die Strafen für Nichterscheinen bei “freiwilligen” Camps vorsehen, nach NFL-Statuten verboten.

New England – San Francisco 21:7, ohne Belang. Belichick ließ immerhin seine besten Patriots-Spieler auf dem Feld, vielleicht um den teilweise wg. Verletzungsproblemen auf ungewohnte Positionen spielenden Spielern (WR Brown spielt weiterhin DB, LB Vrabel wird i.d. Offense eingesetzt) Chancen zum üben zu geben.

Die 49ers bekommen durch die Niederlage als schlechtestes Team den ersten Pick.

Tennessee – Detroit 24:19, ohne Belang. Die Hauptfrage für die Titans in der Offseason dreht sich um die Zukunft von QB McNair, der sich vor Wochenfrist operieren liess und erste Andeutungen über ein Karriereende in die Medien ließ.

In Detroit tritt OffCoord. Sherman Lewis zurück, möglicherweise auch aus persönlichen Gründen, denn ich meine mich zu entsinnen dass Lewis schwere persönliche Schicksalsschläge erlitt.

San Diego – Kansas City 24:17, ohne Belang. Auch Marty Schottenheimer ließ die Schlüsselspieler der Chargers auf der Bank.

Die mit der Papiertüte auf dem Kopf

Die mit Abstand peinlichste Vorstellung des Spieltages boten die Minnesota Vikings, die, mitten im vollen Playoff-Kampf stehend, einen Sieg in Washington benötigten und mit einer 18:21-Niederlage heimfuhren. Als Ober-Loser gilt Star-WR Randy Moss der vor lauter Frust das Spielfeld bereits vor dem letzten Spielzug (Onside Kick) verließ. Trotz einiger warmer Worte von Mitspielern, scheint der neuerliche Vorfall mit Moss keine Bestrafung nach sich zu ziehen.

Zwar hat der Teambesitzer der Vikings in der Vorwoche eine Option auf Vertragsverlängerung mit Coach Mike Tyce gezogen, aber wenn die Vikings wieder nicht in die Playoffs gekommen wären, nach dem neuerlichen Einbruch in der 2ten Saisonhälfte (3-7 in den letzten 10 Spielen), wäre Tyce nicht mehr zu halten gewesen.

Die Kolumnisten des Lokalblatts haben jedenfalls nur noch eimerweise Sarkasmus (user: aasaas, pass: aasaas) für das eigene Team übrig.

It took Johnnie Cochran longer than 30 minutes to convince a jury that O.J. Simpson was not guilty, and Tice had a tougher case to make after his team’s latest disgraceful performance […]

This did not prevent Tice from continuing to see rosy signs from his defenders. He was impressed with their hitting. And, he mentioned again the late-season improvement against the run.

That was demonstrated Sunday when Tice’s Terrors held Redskins tailback Ladell Betts to 118 yards, well shy of the 253 yards he had gained in the first 15 games of this season as the injured Clinton Portis’ caddie. […]

No doubt about it, Coach Tice. You have to be encouraged by a run defense that holds Crazy Legs Betts to under 5 yards per carry.

The fiery attitude Tice and his coaches were able to instill in this roster during this five-week stretch drive to the playoffs was demonstrated on several occasions Sunday.

“Don’t let the Redskins get off to a good start,” Tice implored his players in pregame remarks. “Don’t give them hope.”

“Right, Coach,” responded Tice’s fired-up lads, and then Washington’s Antonio Brown returned the opening kickoff 66 yards to the Vikings’ 32. Eight plays later, the Redskins were in the end zone.

Dass die Vikings trotz Niederlage noch in die Playoffs reinrauschten, war der Niederlage der Panthers zu verdanken. Die Chancen in den Playoffs für die Vikings dürften sich aufgrund des Ausfalls ihres zu ziemlich einzigen akzeptablen Defensive-Backfielders Chavous verschlechtert haben. Der Armbruch bedeutet das Aus für diese Saison.

Vom Panther zum Kätzchen

Da kommt eine der inkonstantesten Mannschaften, die New Orleans Saints, zu den defensestarken Carolina Panthers, die ihrerseits sieben Siege aus den letzten acht Spielen verbuchten und was passiert: die gewinnt. Neben den Bills der zweite Geheimtipp der Auguren.

Nicht minder schlimm: die Saints haben gewonnen (21:18). Aber weil die Rams gleichzeitg gewannen, hat den Saints auch dieser Sieg nix genutzt.

Die NFC

Green Bay – Chicago 31:14, ohne Belang. Die Packers spielten zumindest eine längere Zeit mit ihrem ersten Ensemble.

Philadelphia – Cincinnati 10:38, ohne Belang. Die Eagles spielten ähnlich wie letzte Woche mit Ersatzspielern.

Arizona – Tampa Bay 12:7, who cares
Giants – Cowboys 28:24. Finde ich überraschend dass die Cowboys selbst bei so einem Spiel weiterhin auf Testaverde setzen, statt was auszuprobieren.

Seattle – Atlanta 28:26. Falcons Coach Mora ließ die erste Garnitur zumindest zeitweise voll durchspielen. Aber am bemerkenswertesten am Spiel war der Krach nach dem Spiel. Seattles RB Alexander ist stinksauer auf Coach Holmgren gewesen, weil jener, in Führung liegend, 4 Minuten vor Schluß auf Atlantas 1yd-Linie lieber QB Hasselbeck in die Endzone laufen ließ, statt über ihren Ausnahme-RB Alexander zu gehen.

Konsequenz: Shaun Alexander verpasste den Titel des besten RBs der Saison um einen Yard gegenüber Jets Curtis Martin. Wie sehr Alexander darüber immer noch verärgert ist, zeigt der Umstand, dass er sich für entsprechend harsche Kommentare in den Medien bei den Fans, aber nicht bei den Kollegen und dem Coach entschuldigt hat.

Die Playoffs

Damit die Setzliste in den Playoffs:
1/ PIT
2/ NE
3/ IND
4/ SD
5/ NYJ
6/ DEN

1/ PHI
2/ATL
3/SEA
4/GB
5/ MIN
6/ STL

Die Wildcard-Playoffs sehen wie folgt aus:
Sa, 22h30 Seattle Seahawks – St.Louis Rams (live auf PREMIERE, Broadcaster ABC, verm. mit dem ESPN-Team)

Sa/So, 2h00 San Diego Chargers – New York Jets (live auf PREMIERE, Brroadcaster ABC, verm. Michaels/Madden)

So, 19h00 Indianapolis Colts – Denver Broncos (live auf PREMIERE, Broadcaster CBS, verm. Nantz/Simms)

So, 22h30 Green Bay Packers – Minnesota Vikings (live auf PREMIERE, Broadcaster FOX, verm. Buck/Aikman/Collinsworth)

Psychological Warfare und anderes englisches

Arsene Wenger und Alex Ferguson hatten dann doch keine Lust sich von Chelseas Mourinho am Nasenring durch die Manege ziehen zu lassen und permenent von ihm schwach geredet zu werden.

Vor dem 2ten Tag des 22ten Spieltags reden nun beide unisono davon, dass es ja so schwer ist, sich mit 5 Punkten Vorsprung vorne zu halten, dass viele Herbstmeister vom Himmel und der Tabellenspitze gefallen wären und Chelseas letzte Auftritte alles andere als locker aussahen und sogar die Mithilfe des Referees vonnöten war (nicht gegebener Handelfmeter in Liverpool). Siehe dazu BBC und den Guardian.

Von außen wirkt es wie Sandkastenspielchen, Mourinho scheint mir viel zu abgeklärt und cool zu sein, um durch so etwas auch nur Ansatzweise erhöhten Blutdruck zu bekommen.

Video sieht alles

Bedenklicher finde ich die Forderungen von Wenger und Ferguson angesichts des vermeidlich klaren Handelfmeters, endlich den Videobeweis während des Fußball-Spiels einzuführen.

Ich mache kein Hehl daraus, ich bin kein großer Freund davon. Der Vergleich mit American Football hinkt, da Football im Gegensatz zum Fußball keine “flüssige” Sportart ist, sondern in Spielzügen strukturiert ist, bei denen schon aufgrund der zahlreichen Unterbrechungen zusätzliche Unterbrechungen nicht auffallen.

Ein Oberschiedsrichter von der Stadiontribüne wäre genauso mit Fehlern behaftet, wie es ein Schiedsrichter am Boden wäre. Man könnte sich also gleich überlegen ob man einen zweiten Feldschiedsrichter einführt.

Ein “Challenge”-System nach Art der NFL (eine Mannschaft hat bis zu 3x pro Spiel das Recht einen Videobeweis einzufordern) wäre die Einführung von Auszeiten durch die kalte Küche. Man stelle sich vor: Bayern liegt gegen Arsenal 0:2 zurück, kann in der Schlußviertelstunde den Anschluß erzielen und stürmt wie die Teufel um den Ausgleich zu schießen.

Was macht Wenger? Er läßt in der 82ten, 87ten und 90ten Minute jeweils einen Spieler auswechseln und fordert in der 85ten, 88ten und 93ten Spielminute eine “Challenge”. Wer will solche völlig aus dem Rythmus gerissenen Spiele ansehen?

Das “Challenge”-System läßt sich auch schlecht auf den Fußball übertragen, weil in der NFL Teams mit einer ungerechtfertigten Challenge durch den Verlust von Auszeiten bestraft werden, was die “Challenge-Wut” der Teams deutlich zügelt. Was aber soll beim Fußball der Malus für verlorene Challenges sein?

So spielten sie gestern

Bislang war der 22te Spieltag vorallem für die Mannschaften am Tabellenende interessant. Blackburn und Crystal Palace nahmen einen “Dreier” mit, West Brom immerhin ein Unentschieden, Norwich ging leer aus.

Liverpool gewann in Norwich, Absteiger in spe, nach einer ärmlichen Vorstellung 2:1, deutlich durch die Verletzungen von Barros, Kewell, Alonso, Smicer und Cissé geschwächt. Liverpool rückt damit vor den heutigen Spielen auf Platz 5.

Blackburn – Charlton 1:0. Blackburn verdienter Sieger einer müden Partie von zwei defensiv-geprägten Teams. Charlton verliert damit den Anschluß an die europäischen Honigtöpfe, während Blackburn gegen den Abstieg drei wichtige Punkte mitnimmt.

Crystal Palace – Aston Villa 2:0

West Brom – Newcastle 0:0. Ein unterhaltsames Spiel wie ein Glas Wasser: entweder halbvoll oder halbleer. Tabellenletzter West Brom holte immerhin einen Punkt gegen Newcastle, die einen ungleich höheren Mannschaftsetat haben und es ist das dritte Spiel ohne Niederlage in Folge.

Geschwächt wird der Optimismus durch die gewonnen Spiele der Abstiegskonkurrenz.

Sollte Newcastle Optimismus aus dem Sieg gegen Birmingham gesogen haben, so ist der gestern verflogen, zumal Newcastle in der zweiten Halbzeit kein Spiel gezeigt hat, dass sie hätten zwingend als Sieger vom Platz gehen müssen.

So spielen sie heute

Heute abend, auch auf PREMIERE als Konferenz ab 20h45, gibt es das “Mittelstück” des 22ten Spieltages. Ein Feuerwerk darf angesichts des vierten Spiels innerhalb von 8 Tagen nicht erwartet werden.

Das Spiel des Tages ist ManU gegen Tottenham, die derzeit einen Lauf haben. Am Ende des Tages könnte Ferguson 12 Punkte Rückstand auf die Blues haben.

Arsenals Gegner Manchester City ist die launische Diva der Liga, jederzeit bereit sich selbst zu zerstören. Chelsea sollte gegen ein derzeit passiv aufspielendes Middlesbrough nur wenig Probleme haben.

Everton versucht seinen freien Fall gegen Portsmouth zu stoppen, kann aber Neueinkauf Stürmer Beattie erst ab den nächsten Spieltag einsetzen. Zudem soll Gravesen ein Angebot von Real und ManU bekommen zu haben. Soviel zum Thema “Rückkehr zum HSV”…

Krätze in Dortmund hält an

Wie sagt die Fansite “SchwatzGelb” zum Jahreswechsel doppeldeutig? “04 ist am Ende“.

Die Frage ist was eher am Ende ist: 05 oder BVB? Die Nachrichten zu Jahresanfang sind nicht gerade aufbauend. Der KICKER schreibt einen sinistren Artikel wie der BVB um die Bundesliga-Lizenz wird fighten müssen. Zweieinhalb Monate bis zur Abgabe der Lizenzunterlagen, doch der BVB kann weder die Modernisierung des Westfalen-Stadions zum WM-Stadion zahlen, noch wird man angesichts des maroden Transfermarkts die teuren Spieler los.(Interessanterweise ist der Artikel von Rainer Franzke und nicht vom sonst üblichen Borussia-Mann Hennecke geschrieben worden).

Die BILD meldet unterdessen dass Stefan Reuter als Team-Manager zurücktritt: “Die Strukturen und Kompetenzen sind für mich nicht gegeben, um erfolgsorientiert zu arbeiten.“.

Wer “erfolgsorientiert” in wörtlicher Rede benützt, der hat sich vorher tagelang beschäftigt, was er sagt, wenn er nichts sagen will…

Die Westfälischen Nachrichten deuten an, dass Reuter möglicherweise ein Sparopfer von Rauball geworden ist und Zorc und Meier folgen werden.

NFL Week #17: Denver Broncos – Indianapolis Colts

(22h15 PREMIERE, CBS-Kommentatoren: Jim Nantz, Phil Simms, Bonnie Bernstein)

Irgendwas über das Spiel zu schreiben, fällt schwer, denn zu ungleich sind die Ausgangspositionen. Denver wird wahrscheinlich voll durchspielen müssen, da wohl nur ein Sieg den Einzug in die Playoffs garantiert. Ihre direkte Konkurrenz Buffalo und Jets haben zwar um 22h bereits gespielt, aber Jacksonville speilt zeitgleich in Oakland.

Völlig unbekannt ist aber wie die Colts spielen werden. Sie sind qualifiziert und Tony Dungy hat durchblicken lassen, dass er seine Starter nicht durchspielen lassen wird. Aber es gibt Leute die sagen, wenn Buffalo gegen Pittsburgh gewinnt – angesichts der zweiten Garnitur der Steelers nicht unwahrscheinlich – würde Tony Dungy sich moralisch verpflichtet fühlen ernsthaft gegen die Broncos zu spielen, um den Bills die Playoff-Chancen zu wahren.

Die Broncos haben eine der besten Defenses der Liga und eine ausgeglichene Offense, die Colts stellen die beste Offense und eine der schwächsten Defenses.

Die Broncos Pass-Defense hat einen besseren Pass-Rush als eine Pass-Deckung. Der Pass-Rush könnte sich aber an der starken Colts-OL die Zähne ausbeissen und Manning die “wirkliche” Stärke der Broncos-Secondary austesten.

Theoretisch ist die Broncos-Offense recht ausgeglichen. Aber mit Einbruch in den letzten Spielen (3 der letzten 5 Spiele gingen verloren) ging auch das Laufspiel flöten. RB Droughns hat seit vier Spielen kein 100yd-Spiel mehr gemacht.

NFL Week #17: St.Louis Rams – NY Jets

(19h PREMIERE, CBS-Kommentatoren Dick Enberg, Dan Dierdorf, Armen Keteyian)

Zwei Mannschaften kämpfen um den Einzug in die Playoffs und gegen ihren Ruf mehr “Schein als Sein” zu sein.

Charlie-Brown-Effekt

Die NY Jets stehen im Ruf ein gutes Team zu sein, das aber keine “großen” Spiele gewinnen kann. Als Schwachpunkte werden dabei QB Pennington und OffCoord. Paul Hackett geortet.

Paul Hackett gilt als etwas kauziger Offense Koordinator, der in wichtigen Situationen eher zu vorsichtig und konservativ agiert.

Chad Pennington ist die große OB-Hoffnung der Jets-Franchise hat sich aber diese Saison massive Kritik von den New Yorker Medien anhören müssen. Als Gegenbeispiel wurde Patriots-QB Brady vorgelegt, der eben Spiele gewinnt, während Pennington in schöner Regelmäßigkeit gegen Pittsburgh und den Patriots untergeht.

Ich bin mir sicher dass Teamverantwortliche nach der Saison publik machen werden, dass Pennington in der Saison schwerer als bekannt an der Schulter verletzt wurde. NFL-Experten glauben jedenfalls nicht dass Penningtons Wurfarm bereits völlig genesen ist.

Eigentlich…

Ich bin überzeugt, auf dem Grab von St.Louis Rams-Coach Mike Martz wird gemeißelt: “Eigentlich hätte man mehr draus machen müssen“. Viele glauben dass er das Potential der Mannschaft nicht ausnutzt und machen das an RB Marschall Faulk fest. Jener ist nun aber verletzt und kann kaum spielen. Martz pflegte daraufhin das Laufspiel mitunter zu vernachlässigen und die Spiele gingen verloren (z.B. 80yds in 2 Spielen gg. Carolina und Arizona, 350yds in den letzten 2 Siegen gg. 49ers und Eagles).

Zum zwischenzeitlichen Problem wurde die Verletzung von QB Marc Bulger, der von Chris Chandler und Jamie Martin nicht ersetzt werden konnte. Bulger kam letzte Woche zurück und bekam ein lockeres Aufwärmspiel gegen die zweite Garnitur der Eagles.

Wie’s Spiel wird

Die Rams sind für die spektakuläreren Offense-Aktionen gut, die Jets sind aber ausgeglichener besetzt und besitzen die bessere Defense.

Für die Rams spricht der Heimvorteil (unter Martz 9-0 zuhause im Dezember). Aber selbst die einst hochgelobte Offense der Rams hat viel von ihrem Nimbus verloren: die Rams sind kein Highscoring-Team mehr. Selbst wenn man die beiden 7-Punktspiele (ARZ, CAR) streicht, kommt man nur auf 18, 19 Punkte pro Spiele. Das erhöht den Druck auf die gesamte Mannschaft. Nicht nur dass die Offense jeden Punkte mitnehmen muss, den sie bekommen kann, die Defense darf ihrerseits nicht zuviele Punkte erlauben.

Wenn die Rams Offense nur auf das Pass-Spiel setzt, riskiert sie schnell den Ball zu verlieren. Die OL der Rams ist löchrig gegen den Pass-Rush. Die Entlastung muss also über das Lauf-Spiel kommen. RB Faulk ist angeschlagen und nach seinem 128yds-Coming-Out gegen die Eagles könnten die Hoffnungen auf RB Jackson ruhen.

Die Herausforderung der Rams Defense ist klar. Einerseits fehlt den Jets fehlt ein “Deep Threat”, andererseits sind die Jets eines der laufstärksten Teams. Und was ist die große Schwäche der Rams Defense? Das gegnerische Laufspiel. Die Rams Defense wird daher möglicherweise weit vorne aufgerückt stehen.

Und die Jets? Es spricht einiges dafür dass sie zu zwei Mitteln greifen werden: das Laufspiel mit RB Curtis Martin und RB Jordan etablieren und schnelle, kurze Pässe spielen. Die Jets haben keinen physischen Receiver der die langen Pässe im Kampf Mann-gegen-Mann runterpflücken kann und Penningtons Wurfarm ist nach der Verletzung noch nicht soweit genesen.

Dazu spielen die Rams einen sehr weichen Pass-Rush und die Jets stellen eine der besten Offense-Line.

Ich glaube nicht an die Stärke der Rams-Offense, sondern die Ausgeglichenheit der Jets in Offense und Defense. Die Jets werden mit 7 Punkten gewinnen.

Playoff-Auswirkungen

Jets:
Vereinfacht gesagt, müssen die Jets ein Auge drauf werfen wie die Bills zeitgleich gegen Pittsburgh spielen (die Steelers werden die angeschlagenen Roethlisberger und Bettis pausieren lassen, aber dem wieder genesenen RB Staley Praxis in Form von Spielzeit geben).

Im Falle einer Niederlage müssen die Jets den Fernseher einschalten und evtl. auf eine Niederlage der Broncos gegen die Colts setzen.

Rams:

Die Rams brauchen einen eigenen Sieg und eine Niederlage von Seattle oder Minnesota.