Presseschau

Es gibt heute in den Morgenzeitungen einige interessante Artikel die es wert sind, hier expliziert gelinkt zu werden.

Oliver Meiler bringt in der Berliner Zeitung ein kurzes Protrait zu Rudi Völlers fleischgewordenem Albtraum Antonio Cassano: “Schnösel mit zuckenden Haaren

Frage an den geneigten aas-Leser: es gab doch zwei populäre italienische Stürmer. Der eine galt als intelligent, war aber in Wirklichkeit tumb, während der andere als tumb galt, aber in realiter intelligent und so selbstironisch war, dass er z.B. ein Buch mit Witzen über ihn veröffentlicht hat. War das nicht irgendwie so? War nicht einer von beiden Totti? Oder bringe ich da was komplett durcheinander?

Frank Hellmann schreibt in der Frankfurter Rundschau einen Artikel zu den Trainingsmethoden in der Nationalmannschaft: “Klinsmanns Poesialben“. Vor dem letzten Länderspiel hat es ja abartigen Boohay um die eingeflogenen US-Physiotherapeuten und ihren “putzigen” Gummibänder-Übungen gegeben.

Nun werden wieder Übungen mit Gummibänder in der Nationalmannschaft durchgeführt, diesmal aber vom Bayern-Physiotherapeuten Oliver Schmidtlein und schau an: kein Journalist fällt mit Herzkasperl von der Stange. Die Spieler scheinen es zu mögen, spenden Beifall und Juri Löw/Schmidtlein/Klinsmann wollen ein, zwei Schritt weitergehen, die Nationalspieler ein Trainingstagebuch und im Club zusätzliche Trainingseinheiten durchführen lassen.

Peter Burghardt analysiert in der SZ die Formkrise von Real Madrid: “Die Edelkicker taumeln von Reinfall zu Reinfall“. Selten hat ein Real Madrid trotz der Ronaldos, Owens und Morientes weniger Tore geschossen wie bislang in der Primera Division.

Dem Erfolg von Real Madrid tut dieses keinen Abbruch. Mit dem Beckham-Transfer mag sich das Team von seriöser Mannschaft zu einer Showtruppe nach Art der “Harlem Globetrotters” gewandelt haben. Aber binnen zwei, drei Jahren ist aus Real, dem am höchsten verschuldetsten Team der Welt, der reichste Club der Welt geworden. Laut dem SZ-Artikel ist der Brutto-Gewinn des Clubs nach dem Beckham-Transfer von 8 Mio auf 50 Mio gestiegen und für das nächste Jahr wird mit 137 Mio EUR gerechnet. Die Einnahmen aus PR sind nach Beckhams Ankunft auf 300 Mio EUR hochgeschnellt. Damit wird fast die Hälfte des Etats alleine durch PR-Einnahmen abgedeckt.

Abschließend ein Buch-Tipp von der Frankfurter Rundschau. Christoph Biermann gehört mit Sicherheit zu den besten Fußball-Journalisten Deutschlands (siehe auch seine Erwähnungen hier auf aas). Biermann hat inzwischen eine nicht unerkleckliche Zahl an Büchern herausgebracht.

Die FR weist auf sein im Frühjahr erschienes Buch hin: “Meine Tage als Spitzenreiter

Schräge kleine Erlebnisreportagen, wie das “Saufen mit Ewald L.” in einer Kölner Kneipe. Oder Hans Meyers unglaubliche Geschichte über Marko Rehmer, der beim Regionalligaspiel von Union Berlin in Erfurt, als es um die Meisterschaft ging, nicht dabei war, weil der Hund seiner Freundin entlaufen war. Weshalb der Abwehrspieler lieber Hund suchen als Fußballspielen ging. Erfurt hat das Spiel gewonnen, Union den Titel verpasst, Rehmer hat den Hund gefunden und ist später trotzdem Nationalspieler geworden.

Biermanns erstes Buch, von 1995, qualifiziert sich schon alleine durch den Titel: “Wenn Du am Spieltag beerdigt wirst, kann ich leider nicht komme” und von Biermanns Taktik-Buch “Der Ball ist rund, damit das Spiel die Richtung ändern kann” habe ich bislang nur positives gehört.

Basketball-Bundesliga feiert Premiere

Im wahrsten Sinne des Wortes… Ich habe nicht geglaubt dass es PREMIERE wirklich machen würde, aber sie werden mit der BBL einen TV-Vertrag abschliessen.

Die Frankfurter Rundschau meldet, dass der Vertrag in seinen Grundzügen steht und unterschriftsreif ist. Er soll 3 Jahre lang laufen und ist exklusiv, d.h. Übertragungen im Free-TV werden ausgeschlossen sein. Damit dürften Übertragungen auf Lokalsender wie z.B. TV Berlin entfallen.

Es sollen ab 22ten Oktober pro Saison 65 Spiele inkl. Playoffs gezeigt werden, also vermutlich in der regulären Saison das Spiel der Woche. Derzeit ist als Sendetermin der Samstag, 18h30, also zwischen Fußball-Bundesliga und Italien-Spiel vorgesehen.

Das Argumente dass man im Pay-TV unter Ausschluß der Öffentlichkeit sendet, kontert die BBL mit einer Zahl: 140.000. Das ist die mickrige Zuschauerzahl des letzten Finalspiels gewesen.

Live: UEFAcup-Auslosung

[12h35] Ich finde die Teams aus Topf 5 mitunter stärker als den Topf 3 oder 4, namentlich Ferencvaros und St.Petersburg. Das macht die Gruppen A und H (Schalke und Aachen) einen Tick schwerer in einer ansonsten geradezu langweilig ausgewogenen Auslosung.

[12h34]
A: Feyenoord – Schalke 04 – Basel – Hearts o. Middleoth. – Ferencvaros/HUN

B: Parma – Besiktas – Bilbao – St.Bukarest – Std. Lüttich

C: Brügge – Saragossa – FC Utrecht – Dnjeprpetrowsk – Austria Wien

D: Newcastle – Sporting Lissabon – Sochaux – Panionos Athen/GRE – Dyn. Tiflis

E: Lazio – Villareal – Middlesborough – Part. Belgrad – Egaleo Athen/GRE

F: Glasgow Rangers – Auxerre – Grazer AK – Amica Wronki/POL – Alkmaar/NED

G: Stuttgart – Benfica – Dyn. Zagreb – Heerenveen – Bereven/BEL

H: AEK Athen – Lille – Sevilla – Al. Aachen – Zenit St.Petersburg

[12h08] In diesen Minuten wird die Gruppenphase im UEFAcup ausgelost. Der Modus ist hanebüchen und kompliziert: 40Teams werden in acht Gruppen mit 5 Mannschaften eingeteilt. Von diesen Gruppen kommen die jeweils ersten Drei in die dritte Runde weiter.

Es gibt also pro Gruppe 5 Mannschaften, jeder spielt gegen jeden, aber nur einmal, also nicht Hin- und Rückspiel! Bei 5 Mannschaften ist ergo auch an jedem Spieltag mind. eine Mannschaft spielfrei.

Gezogen werden kleine Kügelchen. die Mannschaften sind per vermeidliche Stärke vorher in fünf Lostöpfe eingeteilt gewesen, so dass die stärksten Mannschaften nicht aufeinandertreffen sollten.

Der Spielplan wird per Computer erstellt, dabei werden Stadiongröße, klimatische Bedingungen und Geographie berücksichtigt.

Aus Deutschland sind Stuttgart, Schalke und Aachen dabei.

Erstmals findet damit also eine Gruppenphase auch im UEFAcup statt. Davon erhoffen sich zumindest die großen Vereine mehr Einnahmen (2 Heimspiele garantiert). Aber die Erwartungen könnten auch überzogen sein, da die UEFAcup-Spiele, im Gegensatz zur Championsleague, nicht zentral vermarktet werden. Von der Selbstvermarktung dürften die großen Vereine profitieren, während kleine Clubs wie z.B. Aachen möglicherweise in die Röhre schauen. Siehe auch Artikel in der FR.

Euro 2008 bedroht

Dank einer BBC-Meldung bin ich auf einen Artikel der Schweizer Sonntagszeitung aufmerksam geworden.

Der Sonntagszeitung liegt ein Schreiben von UEFA-Chef Johansson an die Organisatoren der EM 2008 in Östereich und Schweiz vor. Darin droht Johansson mit dem Entzug der EM, da es den Schweizern nicht gelingen wird, das neue Züricher Stadion fristgerecht für 2008 fertigzustellen (es gab zuviele Einsprüche von Anwohnern).

Johansson schreibt dass eine der Kernbedingungen der EM-Ausschreibung die acht EM-Stadien gewesen wären und die Schweizer bis dato keine Alternativen vorgeschlagen hätten. Johansson will notfalls die Ausschreibung der EM wieder öffnen und die Euro 2008 an einem unterlegenden Kandidaten wie z.B. Schottland/Irland, Skandinavien, Kroatien/Bosnien-H., Ungarn oder Russland vergeben.

Die UEFA kritisiert außerdem, dass noch keine Verträge mit den restlichen 7 Stadien vorliegen, die “politische Unterstützung” nicht ausreichen wäre (gemeint sind Zuschüsse für die Sicherheitkosten) und stellt den Veranstaltern ein Ultimatum bis zum 30. November.

Der “Neue” stellt sich vor

Für das Freundschaftsspiel im Iran am Wochenende wurde erstmals auch Thomas Hitzlsperger nominiert. Klinsmann verdient ein Lob, weil er offensichtlich auch außerhalb des Tellerrandes Bundesliga einen Blick auf die in der Premiere League spielenden deutschen Profis (Huth, Lehmann) geworfen hat.

Hitzlsperger gab in der Dienstagsausgabe der SZ ein Interview das ihn als guten Beobachter auszeichnete, der sich 2-3 Gedanken mehr über sein Job macht. Angefangen von “Nominierung, wie geht das?” (“Ich glaube, der Trainer hatte meine E-mail-Adresse noch nicht, er hat mich persönlich angerufen. Ich war überrascht. Ich wusste ja gar nicht, wie das mit einer Nominierung funktioniert. Ich hatte gedacht, dass man da vielleicht erst im Videotext nachschauen muss.“)

Schön die Analyse des englischen Fußballs:

Hitzlsperger: […] Die enorme Stimmung in den Stadien treibt dich beispielsweise ständig nach vorne, die Fans verlangen einfach die Attacke. […] Jeder gewonnene Einwurf, jede Ecke wird hier fast so bejubelt wie ein Tor.

SZ: Warum ist das so?

Hitzlsperger: Weil traditionell nicht Ballbesitz, sondern Raumgewinn die oberste Priorität hat. Die meisten englischen Trainer fordern, dass man in der gegnerischen Hälfte spielt; das Grundbestreben ist, den Gegner zu dominieren, ihn weit vom eigenen Tor zu halten.

In der Vergangenheit haben britische Mannschaften deswegen die Bälle hoch und weit nach vorne geschlagen. Aber die technische und taktische Qualität ist mittlerweile so gut, dass man die Vorgabe mit Kombinationen und sauberem Passspiel erfüllen kann.

[…] Wenn sich Abstiegskandidaten am Strafraum verschanzen, nimmt man ihnen das nicht so übel. Aber nur, weil sie nicht anders können. Grundsätzlich ist vorsichtiger Fußball in der Tat verpönt – defensive Taktik heißt auf Englisch nicht umsonst „negative tactics“.

SZ: Wieviel Anteil hat die großzügige Regelauslegung der Schiedsrichter an der Attraktivität des englischen Fußballs?

Hitzlsperger: Einen sehr großen. Das Spiel kann nur schnell werden, weil es weniger unterbrochen wird. Und wo schnell gespielt wird, werden automatisch mehr Fehler gemacht, so kommt es zu mehr Torszenen.

SZ: Hat Bayern-Trainer Magath Recht, wenn er die oft zu kleinlichen Entscheidungen in der Bundesliga kritisiert?

Hitzlsperger: Das kann ich aus der Ferne nicht gut beurteilen. Ich weiß nur, dass die Schiedsrichter in England sehr hart an sich arbeiten und in vielen Videoanalysen immer wieder schauen, wie man noch mehr laufen lassen kann, wie man das Tempo noch mehr forcieren kann. Der Vorteilsregel wird eine sehr große Bedeutung beigemessen. […]

Auch der Umgang mit den Spielern ist ein ganz anderer. In Deutschland reden die Trainer viel mit Dir, und wenn den Spielern etwas nicht passt, wird viel diskutiert. Es war alles manchmal ein bisschen anti-autoritär, oder sagen wir: kommunikativer. In England wird nicht diskutiert. Da parierst du. Sonst gibt es Ärger, richtigen Ärger.

Das SZ-Interview von Raphael Honigstein steht zur Gänze derzeit auf der Website der SZ: http://www.sueddeutsche.de/sport/archiv/1/index.html/sport/weltfussball/artikel/562/40522/3/article.html

Es ist natürlich ein mitunter idyllisches Bild das Hitzlsperger da vom offensivfreudigen Premiere League-Kick schreibt, das in den letzten Jahren aber immer mehr “Schrammen” bekommen hat, durch den Einzug europäischer Taktierer wie Houillier, Benitez und Mourinho, die nicht wirklich aus der Abteilung “Attacke” kommen. Ich gebe zu, ich bin immer noch angepisst über den wirklich miesen, ergebnisorientierten Kick von Chelsea.

NFL Week 4 – Die Frühspiele

CHI – PHI 9:19 Keine überragende Leistung der Eagles, aber für die krallenlosen Bears reichte es aus. Der Gameplan der Bears übers Laufspiel zu kommen, wurde schnell geknickt, angesichts der gut aufgelegten Laufabwehr. RB Jones nur mit 32yds bei 13 Laufversuchen (rechnet man sogar den längsten Lauf raus, sind es 21yds bei 12 Läufen).

Die Bears bei 11 Drives, 6x “Three and outs“. Der Score blieb zwar lange Zeit eng, aber mit so vielen “Three and outs” war es nur eine Frage der Zeit, bis die Defense konditionell zusammenklappen würde.

RB Westbrook mit 23Läufen für 115yds, WR Owens mit 8Catches, 11yds und einem TD (inkl. einer dieser hassenswerten Feierlichkeiten (er machte 6 Push-Ups für seinen 6ten TD der Saison)). Philly wieder mit 4Sacks. Bei Chicago WR Terell mit 9Catches und 116yds. QB Quinn immerhin mit einem QB-Rating von 81, mit 1 TD und 0INTs.

CLE – WAS 17:13 Ich habe es als “wegweisendes Spiel” für beide Mannschaften beschrieben. So gesehen ist klar: die Browns sind auf dem Weg sich zu berappeln, während die Redskins in der NFC East vorerst keine Rolle spielen und mehr mit sich beschäftigt sind. Bei den Redskins muss die OFF-Produktion enttäuschen. QB Brunell nur mit 192yds und RB Portis mit blassen 58yds.

Es scheint ein häßliches Spiel gewesen zu sein, beide Mannschaften mit wenigen 1st Downs, mit unsäglicher 3rd-Down-Conv-Rate (WAS: 1/11, CLE 4/14). CLE nun 2-2, WAS 1-3

GB – NYG 7:14 Au Weia. Überraschende Heimniederlage der Packers. Gut, die Packers sind letzte Saison auch erst zum Ende hin in Schwung gekommen, aber vom Elan des ersten Spieltages, als man die Panthers deutlich zerlegte, und am 2ten Spieltag lange mit den Colts mithalten konnte, ist nichts mehr übrig geblieben.

Für Drama sorgte mal wieder Favre. Im dritten Viertel wurde er aus dem Spiel geknockt. Zwei Spielzüge später rannte er nach Günter Netzer-Manier, ohne Erlaubnis der Teamärzte wieder aufs Spielfeld und warf einen TD-Pass (die ersten Punkte im Spiel). Danach musste er swieder zurück in die Teamzone und musste sich anständig was anhöre. Favre kam nicht mehr ins Spiel zurück und die Giants zogen gleich bzw. überholten die Packers in einer öden Partie. NYG 3-1, GB 1-3

HOU – OAK 30:17 Was die Raiders da getrieben haben, war gepflegter Selbstmord. QB Kerry Collins mit 3 INTs und 2 FUM. Collins spielte im Laufe des Spiels irsinngerweise 10 (in Worten: zehn) unterschiedliche Receiver an, bevor er dann im dritten Viertel kollabierte. HOU grundsolide: RB Wells 26 Läufe über 106yds, WR Johnson mit 6 Fänge und 115yds.

JAX – IND 17:24 Okay, es war ein Sieg für Indianapolis, aber die Statistiken zeigen einige beeindruckende Zahlen zugunsten der Jaguars, die also “for real” sind.

Da wäre die für lahm gehaltene JAX-OFF: QB Leftwich mit 318yds und 8 Receivern. Da wäre die Defense: RB James und die WRs wurden allesamt auf unter 100yds gehalten. Die Jags machten 70yds mehr Offense als die Colts und man hielt die Partie bis 2Minuten vor Schluß spannend.

PIT – CIN 28:17 Mit dieser Niederlage werden die bengals wieder auf den Stand der Vorjahre zurückgeworfen, während die Steelers (3-1) sich durchaus auch mal gen Tabellenspitze orientieren dürfen. Im Vergleich der beiden jungen QBs schnitt QB Roethlisberger klar besser ab: QB-Rating 101 (Palmer: 52,1) 17 von 25 für 174yds und 1TD. Keine großartigen Zahlen, aber immerhin ohne Makel (Palmer: 2INTs).

Das Spiel blieb eng, wurde in den letzten 2Minuten entschieden, als die Bengals zur Aufholjagd ansetzten und durch einen zum TD retournierten INT abrupt runtergeholt wurden.

BUF – NE 17:31 Die Bills hielten drei Viertel mit, dann war gut. Die Pats zeichneten sich mal wieder durch eine Kaltschnäuzigkeitz aus, wo immer es geht, Punkte mitzunehmen und die entscheidenden “Big Scores” zu machen.

Dies ist der 18te Sieg hintereinander und damit die Einstellung des NFL-Rekords.

Chelsea – Liverpool 1:0

Das Spiel wurde durch einen Treffer des Bankdrückers Joe Cole in der 64ten Minute erzielt. Cole kam früh in der ersten Halbzeit für den verletzten Drogba rein.

Es wurde das zu befürchtende, abwartende, verhaltene Match zweier iberischer Taktierer. Liverpools Coach Benitez baute die Mannschaft gleich an fünf Positionen gegenüber dem Championsleague-Auftritt um, u.a. stand im Tor Chris Kirkland statt Dudek. Damit dürfte die empfindliche Seele von Dudek so angekratzt sein, dass Dudek für den Rest der Saison nicht mehr zu gebrauchen ist. Zumindest für diesen Wechsel gab es keine zwingende Gründen, allenfalls um psychologisch was an der Mannschaft zu drechseln.

Es halb aber nix, Pool liess sich phasenweise immer hinten reindrücken. Von Spielaufbau nichts zu sehen, Gefahr strahlte allenfalls Cissé aus sowie manch Flanke von Xabi Alonso. Es war aber im Großen und Ganzen zu wenig.

Mourinhos Chelsea spielte genauso wie man es von einer Mannschaft erwartet, die mit 7 geschossenen Toren 17 Punkte geholt hat. Man beherrschte die Partie, war aber nicht wirklich daran interessiert Torchance um Torchance zu entwickeln.

Dieser mangelnde Druck aufs Tor hat mich ganz wuschig gemacht und ist mir sauer aufgestossen. Eigentlich hätte ich es Chelsea gegönnt, wenn den Reds aus dem Nichts der Ausgleich gelungen wäre.

So wie Chelsea zwar Dominanz aber nicht Torerfolg suchte, werden irgendwann die Spiele kommen, in denen Chelsea der Torerfolg verwehrt bleibt oder aber dem Gegner aus heiterem Himmel ein Treffer gelingt. Und ich hoffe das Chelseas Meisterschaftsträume an solchen Spielen krepieren werden.

NFL Week 4 Preview

Das PREMIERE-Angebot für Week #4

19h00: Chicago Bears – Philadelphia Eagles
FOX-Kommentatoren: das Nummer-2-Team Dick Stockton, Daryl Johnson, Tony Siragusa

Die Eagles haben sich in der Offseason geschickt verstärkt. Ihren Status als SuperBowl-Contender haben sie nicht nur durch ihre drei Siege, sondern vorallem durch die überragende, landesweit per TV übertragene Defense-Leistung gegen Minnesota gefestigt. Die permanenten, variantenreiche Blitze von DEFCoord Jim Johnson haben beeindruckt. Aber, ich gebe zu bedenken, trotzdem gelang es allen Gegnern bislang 13-17 Punkte zu machen und mit den Giants und den Lions waren da zwei Gegner darunter, die nicht wirklich als Offense-Giganten bekannt sind. Im NFL-Ranking nach Yards, liegen die Eagles nur auf Platz 24.

Meine Theorie, die es heute abend zu untersuchen gilt: die Eagles spielen “bend, but don’t break”-Defense. Das aggressive Blitzing verleitet die gegnerische Offense nur noch die kurzen, schnellen Pässe zu spielen, so dass zwar einiges an Yards zusammenkommt, aber der Drive irgendwo in FG-Reichweite verhungert. Ich meine mich auch entsinnen zu können, dass z.B. Randy Moss in der zweiten Halbzeit überhaupt kein “deep threat” mehr war.

Auffällig bei den Tackles-Stats: zwei Mannen der Secondary führen sie deutlich an: #24 CB Sheldon Brown und #32 S Michael Lewis mit jeweils knapp 7 Tackles pro Spiel. Am meisten wird jedoch DE Jevon Kearse, die Neuerwerbung aus Tennessee genannt, der bei Blitzen immer vorne an steht, aber “nur” drei Sacks bislang auf den Zetteln stehen hat, allesamt letzte Woche gegen Detroit erzielt. Das die Eagles trotzdem mit Atlanta die Sack-Statistik anführen, ist ein Zeichen dafür dass viele bei den Eagles den Pass-Rush betreiben.

Die Bears leben seit einigen Jahren vom Ruf einer sehr guten Defense, nicht zuletzt weil seit nicht minder wenigen Jahren die Offense in Chicago massiv abstinkt. Kernpunkt der Defense ist LB Brian Urlacher, dem Hall-of-Fame-Format zugetraut wird. Jener Urlacher laboriert an einer Oberschenkel-Verletzung die ihn bereits letzte Woche ausfallen liess. Auch dieses Wochenende sieht es nicht gut aus, sein Status wurde auf “doubtful” zurückgestuft.

Wenn denn diese Saison bislang was zu überraschen pflegte, dann war es die Offense rund um QB Rex Grossman. Auch hier schlechte Nachrichten: wegen einer Knieverletzung wurde Grossman auf die “injuried reserve” gesetzt und fällt damit für den Rest der Saison aus. Sein Ersatz ist Jonathan Quinn, der bislang für die Jaguars und die Chiefs insgesamt 7 Spiele absolvierte.

Die Bears sind das Ringelreihe-Spiel auf der QB-Position aus den letzten Jahren gewohnt. Was in solchen Fällen getan wird: die Offense wird zur Eingewöhnung des QBs ein Stück konserativer eingestellt, mehr über den RB gespielt. Und der ist vielleicht ein No-Name, aber bislang kein Schlechter: #20 RB Thomas Jones.

Gegen GB und MIN hat er zwei 100+yds-Spiele gehabt und steht mit satten 329yds und 4TDs aus drei Spielen zu Buche.

Mit Laufspiel können die Bears versuchen den Pass-Rush der Eagles auszuhebeln. Die Abwehr gegen den Lauf ist der schwächere Mannschaftsteil der Eagles-Abwehr. Das verspricht dann aber für Chicago kein Punktefestival zu werden, daher ist für Chicago gleich wichtig mit der eigenen Defense die Eagles unter Kontrolle zu halten. Dummerweise haben die Bears just im Spiel gegen den Pass ihre Abwehrschwächen und die Eagles sind mit McNabb (gerade zum NFC-Spieler des Monats gewählt) das derzeit drittbeste Team im Passing.

Also die Schlüssel: Lauspiel Chicago und Pass-Verteidigung Chicago.

22h15: Miami Dolphins – New York Jets
CBS-Kommentatoren: Kevin Harlan, Randy Cross

Die Zeiten an denen dass das Top-Spiel des Tages war, sind, dank der Dolphins vorbei. Die Franchise liegt in Trümmern. Die Schmach dürfte heute richtig schmerzen, da mit den Jets nicht nur ein Divisionsrivale sorbeikommt, sondern es sich langsam einbürgert, dass Jets-Fans in Massen dieses Auswärtsspiel besuchen, ein für die USA höchst seltenes Phänomen.

Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: zweitschlechteste Offense der Liga, schlechtestes Laufspiel der Liga, Platz 24 beim Passen, es ist die viertschlechteste Offense in Sachen Zeit in Ballbesitz.

Heuer soll es wieder QB Fiedler richten, der als agiler gilt als AJ Feeley und daher evtl. dem Pass-Rush der Jets ausweichen könnte. Problem der Dolphins: sie haben kein Laufspiel (47yds pro Spiel), die Offense-Line, insbesondere links, ist löchrig wie Käse und im Pass sind sie ineffizient, machen keine langen Pässe.

Die Zahlen verdeutlichen: all der Druck für das Wohl und Wehe des Teams lastet auf der Dolphins-Defense. Die macht den Umständen entsprechend die Sache nicht sooo schlecht. 13-17 Punkte pro Spiel sind besser als es der Tabellenstand vermuten läßt. Bislang waren aber keine Giganten des Offense-Spiels zu Gast, das wird sich mit den Jets ändern, die in ihren beiden Spielen 30+ Punkte erzielten. Angesichts der malaisen Offense der Fins ist die Ansage an die Defense klar: die Jets müssen unter 14 Punkte gehalten werden, um den Hauch von Chance zu haben.

Das Duell könnte sich in der Luft abspielen. Miami hat einen guten Pass-Rush: 8 Sacks, NFL-weit die wenigsten zugelassenen Passing-Yds, niedrige Completion-Rate provozierend. Ausnahmemann in der Defense ist immer noch LB Zach Thomas mit knackigen 33 Tackles und auch Oldie LB Junior Seau ist ganz vorne dabei.

Wie gesagt: ein Härtetest für die Fins-Passverteidigung. Jets-QB Pennington hat zwei formidable Spiele abgeliefert, besitzt ein QB-Rating von 124.3 und wurde nur einmal gesackt. Pennington darf sich eines guten Angebotes an Receivern bedienen: Moss, Sowell, McCareins und Curtis Martin mit 7 oder mehr Catches in den beiden Saisonspielen, wobei #83 WR Santana Moss mit 6 First Downs und einem Schnitt von 19yds per Catch klar der “deep threat” ist, fast ausschließlich rechts spielend. Einzige Schwäche der Jets: in der hervoragende Offense-Line ist LT Fabini angeschlagen, wird möglicherweise nicht spielen können.

Wenn der Pass die einzige Bedrohung der Jets wäre, bräuchte man darüber nicht zu reden, aber dummerweise gibt es auch noch RB Curtis Martin, der seinen zwanzigsten Frühling besitzt und gegen die Bengals und Chargers im Schnitt unglaubliche 157yds pro Spiel machte.

Auch wenn die Jets auf die beste Defense in ihrem bisherigen Saisonverlauf treffen: man kann nur zu dem Schluß kommen, dass die Jets für die Dolphins zu variantenreich sind.

Monday Night: Baltimore Ravens – Kansas City Chiefs
Das hat man sich auch in den Fernsehanstalten etwas anders vorgestellt, mit den Kansas City Chiefs und den Ambitionen. In drei Monday-Night-Spiele werden sie auftreten. Mit den bisherigen 3 Niederlagen qualifizieren sie sich aber als Gurkentruppe.

Das interessanteste am Spiel wird sein: was werden die notorisch offensivschwachen Baltimore Ravens mit der schwachen Defense der Chiefs anfangen. Banal: sie werden sie mit Laufspiel auseinandernehmen. RB Jamal Lewis mit 101yds pro Spiel gegen eine Laufabwehr die in der NFL auf Platz 29 rangiert. Inwieweit wird aber Coach Billick versucht sein auch mal QB Boller von der Leine zu lassen? (Zweitschwächster Pass-Angriff)

Zwar verfügen die Chiefs über eine “okaye” Offense, die aber auf mich gegen Denver, Carolina und Houston nicht so zwingend wirkte, dass sie die Ravens-Crack wirklich vor Schwierigkeiten stellen werden.

Die anderen Spiele

BUF – NE Das Duell im Nordosten. Auch wenn Buffalo mit 0-2 abgeschlagen ist, die zahlreichen Pats-“Exilanten” dürften heiß auf New England sein.

CLE – WAS Die Browns lecken sich immer noch die Wunden und trauern ihren zahlreichen Verletzten nach. In Washington berappelt man sich immer noch von der bitteren Niederlage gegen Dallas, die möglicherweise auch für Coach Joe Gibbs ein Reality-Check darstellte. Beide Mannschaften sind ungefähr die gleich Gewichtsklasse, ein Sieg bzw. Niederlage könnte die Weiche für den weiteren Verlauf der Saison stellen.

GB – NYG Den Packers wird durchaus konstatiert gut aufzuspielen, aber mit 1-2 markieren sie derzeit den Bodensatz einer Division, in der es aber noch eng zugeht und in der sowohl DET als auch CHI eigentlich nicht wirklich besser als die Käseköpfe sind. Die Packers müssen den Verlust von C Flanigan verkraften: out for the season wg. Knie.
Die Giants haben den Umstieg auf den “Disziplin-Nazi” Coughlin überraschend schnell verkraftet. PHI scheint zu stark im Rennen für den Divisions-Titel zu sein, also alle Konzentration auf eine WildCard. Da ist ein Sieg gegen die Packers, einem potentiellen WildCard-Kandidaten nett, wichtiger aber nächste Woche ein Sieg gegen Dallas. Es ist vorallem die Defense die anscheinend das Coaching von Coughlin goutiert.

HOU – OAK Beide Mannschaften gieniessen den Ruf schwache Mannschaften zu sein. Aber HOU hat immerhin inzwischen einen Sieg in KC auf dem Scoreboard stehen und OAK eine 2-1-Bilanz. Nach der Verletzung von Rich Gannon scheint QB Kerry Collins sich möglicherweise dort als Starter zu etablieren. Dr.Z meint sogar das Collins für eine West-Coast-Offense Norv-Turner’schen Ausprägung besser geeignet ist.

JAX – IND Wie gut sind die Jaguars wirklich? Keine zwölf Punkte pro Spiel, aber eine 3-0-Bilanz. Die Jaguars-Defense dominiert, während die Offense einfach nur schwach ist. Hier kommt aber das Problem: es heißt Indianapolis, hat gegen GB “quick strike”-Fähigkeiten bewiesen und eine hohe Punkteausbeute. Ich glaube nicht, dass die Jaguars “for real” sind, die Siege BUF, DEN und TEN waren “nur” gegen “low-scoring”-Mannschaften.

PIT – CIN Divisions-Duell zweier Kandidaten die nicht wissen wie ihre Zukunft aussieht. Die Steelers befinden sich mit neuem QB in einem Übergangsjahr (Roethlisberger soll einen guten Einstand gehabt haben) und die Bengals haben in dieser Saison noch nicht den Schritt nach vorne gemacht, den man allseits nach dem hervorragenden Trainer-Einstand von Marv Lewis letztes Jahr erwartet hatte. Mit der Defense wird man keinen Blumentopf gewinnen.

Das Spiel wird durch den Tod eines langjährigen Steelers-Offense-Liners überschattet. Justin Strzelczyk raste bei einer wilden Verfolgungsjagd mit der Polizeit in einen Tanker. Sein Pickup ging in Flammen auf, er selbst verbrannte bis zur Unkenntlichkeit.

ARZ – NO Auch wenn die Sache angesichts von 0-3 (ARZ) und 2-1 (NO) klar sein sollte: beide Mannschaften halten die Spiele, egal ob Sieg oder Niederlage, sehr eng. ARZ hätte mit ein bißchen mehr Glück auch 3-0 sein können.

CAR – ATL Hier geht es um die Vorherrschaft der NFC South. Atlanta spielt derzeit höchst wechselhaft, letzte Woche ein 6:3-Sieg gegen die Cards. Sie haben sich, recht unauffällig, eine gute Defense angelacht. Nach einer doofen Niederlage gegen GB, hat CAR einen recht souveränen Sieg in Kansas gelandet.

SD – TEN Bei den Titans ist noch unklar ob QB McNair starten wird. Noch immer ist von “improvements” die Rede, möglicherweise aber nur um die Chargers in die Irre zu führen. Immerhin hat McNair anscheinend bis inkl. Freitag nicht einen einzigen Snap nehmen können.

TB – DEN Rückkehr von John Lynch nach Tampa Bay. Die Bucs suchen händeringend nach dem ersten Sieg der vielleicht der Beginn eines Laufs sein könnte, aber auch hier scheint die Situation in der Divison mit ATL und NO klar zu sein. Von DEN weiß keiner wie sie so stehen. Die Offense ist mittelmäßig, leistet sich einen Tick zuviele Turnovers und das Laufspiel ist kein Vergleich zu den Qualitäten einstiger Jahre. Sorgenkind bleibt die Defense, die es aber heuer mit einer nicht minder schwachen Bucs-Offense zu tun hat.

SF – STL Divisions-Duell. Unklar ist ob Rattay nach ausgekugelter Schulter doch bereits wieder für die 49ers starten wird. Martz steht nach Niederlagen gegen ATL und NO wieder im Kreuzfeuer der Kritik, die ihm mangelndes Spielmanagement vorwerfen (gg. NO wurde ein Kickoff kurz vor Schluß als kurzer “Squib-Kick” ausgeführt, gab NO gute Feldposition um Sekunden vor Schluß ausgleichen zu können) und die Aufgabe des Laufspiels. Ist eh wurscht, da SEA beiden Konkurrenten in der Division enteilt zu sein scheint.

Nächsten Spiele

Ein Ausblick auf die nächsten Übertragungen von PREMIERE.

Week #5: DAL – NYG, SEA – STL, GB – TEN
Week #6: CLE – CIN, OAK – DEN, STL – TB
Week #7: MIN – TEN, GB – DAL, CIN – DEN
Week #8: KC – IND, DEN – ATL, NYJ – MIA
Weitere Begegnungen darüber hinaus, sind noch nicht festgelegt.

20 EUR gespart

Trinidad prügelt Mayorga nieder

Der für meinen Geschmack essentiellere Kampf war nicht der Klitschko-Kampf in Vegas, sondern das Comeback von Felix Trinidad gegen Ricardo Mayorga in New York.

Nach hartem Fight (“in a thriller” melden Agenturen) gewann Trinidad durch Abbruch in der 8ten Runde. In der achten Runde schlug “Tito” Mayorga drei mal nieder und Referee Smogar brach den Kampf ab.

Wenn man so will, war es auch ein Comeback von Mayorga, der seit einigen Kämpfen sich nur Peinlichkeiten geleistet hat, bis hin zum Verfehlen des Gewichtslimits. Mayorga hielt gut mit, beide lieferten sich in den ersten Runden einen wilden (Mayorga-liken) Schlaghagel ehe Mayorga (Mayorga-typisch) nach 3-4 Runden die Puste ausging uind Felix Trinidad den Kampf dann dominierte. (Fightnews, SecondsOut)

Klitschkos nicht überzeugendes Comeback

Der junge Klitschko gewann durch Abbruch in der fünften Runde. Klitschko erhielt einen tiefen Cut (“bis auf die Knochen”) auf der Stirn übern rechten Auge durch einen unabsichtlichen Kopfstoß. Der Kampf wurde daher abgebrochen. Da der Kampf älter als vier (oder ist das Limit drei?) Runden war, wurde der Kampf gewertet und die Ergebnisse der Punktrichter zusammengezählt.

Klitschko gewann mit 2:1-Richterstimmen. 2x 49:46 für Klitschko, 1x 48:47 für DaVarryl Williamson. Klitschko ging in Runde 4 zu Boden.

Das Comeback wird allgemein als “unbefriedigend” bewertet, was damit zusammenhängt, dass man in den USA gerne “klare” Ergebnisse hat.

(SecondsOut, FightNews, BBC)

Der Kampf lief auf PREMIERE im PPV, meines Wissens der erste “deutsche” Boxkampf im PPV (davor gab es nur Tyson auf PREMIERE DIREKT). Der Kampf wurde seit Anfang der Woche bis zum Erbrechen auf PREMIERE beworben. Zum Glück hat man die fette Einblendung unterhalb der Senderkennung am Mittwoch zurückgefahren. Die dreizeilige Schrifteinblendung erschien nur noch alternierend mit der Senderkennung.

Nicht ungeschickt: am Freitag und Samstag konnte man Freischaltungen gewinnen, sofern man eine SMS mit Kundennummer an PREMIERE abschickte. Natürlich eine kostenpflichtige SMS… (29 Cent)

Was mich interessieren würde: wer war eigentlich der Trainer von Klitschko? Dem ZDF entnehme ich es anscheinend weiterhin der Ex-Lennox-Lewis-Coach Emanuel Steward ist. Fritz Sdunek wird nicht erwähnt, Hintergrund könnte die noch ungeklärten Rechtsstreitigkeiten zwischen den Klitschkos und dem Universum-Boxstall sein (Abendblatt).

Englisch Kicken zum Wochenende

Inner Glotze

PREMIERE zeigt zwei Spiele:
Southhampton – Manchester City, Sa 13h45
Ein Kellerduell.
Die Saints sind diese Saison früh in die Schlagzeilen geraten, nachdem Coach Paul Sturrock den Brocken hinwarf (kurz bevor er wohl gefeuert worden wäre). Sturrock hatte keine Autorität mehr und war nicht zu halten. Der eigentliche Strippenzieher im Club ist aber der “Chairman” Rupert Lowe, der den Club wie ein BWL-Experiment führt. Dadurch steht Southhampton inzwischen auf solideren Füßen, aber die mangelhafte sportliche Kompetenz von Lowe führt immer wieder zu vorzeitigen Trainerabgängen (Souness, Strachan).
Der Abgang von Sturrock war letztendlich auf Revolten der Spieler zurückzuführen und jene Spieler sollen auch Steve Wrigley installiert haben. Wrigley ist ein unscheinbarer Trainer gewesen, aus dem Jugendbereich kommend, der bereits im Frühjahr nach dem plötzlichen Rücktritt von Trainer Strachan den Club für 1-2 Spiele leitete, aber sichtlich überfordert war, mit dem plötzlichen Eintritt in die große Fußballwelt der Premiere League. Ein paar Monate später hält er sich nun für fit genug für den Job.
Wrigleys Southhampton hat aber aus den letzten fünf Spielen nur einen Punkt gemacht und nun setzen wieder die Gerüchte ein, dass er möglicherweise vor der Ablösung steht. Zumal seine Situation ab Dezember, nach Auslafuen einer Ausnahmegenehmigung, mangels Trainerlizenz völlig unklar ist.

Auf der anderen Seite steht Kevin Keegan, derzeit auch eher glücklos, nach wackerem Kampf gegen Arsenal nur 0:1 verloren. Mittelfeld-Regisseur Claudio Reyna (der Ami) fällt wg. Oberschenkel-Verletzung für einen Monat aus. Der Kader von ManCity ist, nicht untypisch für Geldverschwender Keegan, durchaus gut bestückt: Anelka, McManaman, Bosvelt, “Calamity” James und der seiner Form hinterherlaufende Robbie Fowler.

Chelsea – Liverpool, So 17h00 (SPORT 1, Option 4)
Nicht unerwartet ist Chelsea in Schlagweite zur Tabellenspitze, nicht unerwartet tun sie das mit einer starken Defensive: sieben Spiele, sieben geschossene Tore, ein Tor reinbekommen, macht 17 Punkte. Und es ist ja nicht so, als hätte Mourinho nur Schwachmachten vorne stehen. Mit Lampard, Smertin, Kezman, Gudjohnsen und Drogba hat man schon einige offensive Kracher da stehen.

Liverpool, mit einem Spiel im Rückstand, steht virtuell auf Platz 4 und damit im Rahmen des Erwarteten, aber immerhin schon virtuelle 6 Punkte von der Tabellenspitze entfernt. Nicht unerwartet bei einem Trainer wie Benitez – Mourinhos Bruder im Geiste – steht auch dort die Defensive im Mittelpunkt (10 geschossene Tore). Benitez konnte den Reds die Auswärtsschwäche noch nicht austreiben: in der Liga drei Spiele: kein Sieg, ein Unentschieden und Mitte der Woche ein lendenlahmes 0:1 in Piräus. In Old Trafford kam außerdem wieder die Schwäche gegen Standardsituationen zum Vorschein, die Beobachter an Benitez neu eingeführter Raumdeckung festgemacht wird. Pool ohne Kapitän Steven Gerrard, der verletzt ausfällt.

Homeground

Die Weichen werden gestellt, damit der FC Liverpool die legendäre Anfield Road verläßt. Bis 2007 soll ein neues 60.000-Plätze Stadion errichtet werden. Zum Wochenanfang gab es eine entsprechende Baugenehmigung des Staates, nun muss die Finazierung wasserdicht gemacht werden und evtl. individuelle Einsprüche gegen die Baugenehmigung abgeschmettert werden.

Anfield Road wird danach für ein Einkaufszentrum plattgemacht.

Kurz und Übel

  • Unbeachtet von deutschen Medien ging es recht übel bei der UEFAcup-Begegnung zwischen Ferencvaros/Budapest und Millwall zu. Den ungarischen Fußball hat man bis dato noch nicht mit Hooligans in Verbindung gebracht, das hat sich unter der Woche geändert. Vier Millwall-Fans sind erstochen worden, zwei davon haben das Krankenhaus zwischenzeitlich verlassen. Die Millwall-Offiziellen sind im Stadion permanent von Wurfgeschossen in Beschuß genommen worden. Es sollen auch übelste rassistische Sprechchöre gg. Schwarze gegeben haben. Die UEFA ermittelt.
  • Die glücklichen Zeiten für Michael Owen nach dem Wechsel von Liverpool zu Real Madrid dauerten nicht lange an. Bis dato war Owens bestensfalls ein Einwechselspieler. Owens sagte sich nach dem Rücktritt von Trainer Camacho “neuer Trainer, neues Glück”, gibt aber selber zu im Sommer seine Situation neu evaluieren zu wollen. Sprich: wenn er bis dahin nicht regelmäßig gesetzt ist, wird er wechseln wollen. Zumal inzwischen auch Nationaltrainer Eriksson Druck macht und droht einen Bankdrücker Owen nicht mehr über Gebühr berücksichtigen zu wollen. Da Real kein B-Team oder “Amateur-Mannschaft” hat, hat Owen als Bankdrücker in der Tat null Spielpraxis.
  • Frust kann sich auch anders Bahn brechen. Z.B. in dem man sich gegenseitig aufs Maul haut, wie es Sportsfreund Viera und Teamkamerad Lauren nach dem Arsenal-Unentschieden in Rosenborg gemacht haben. Ersterer war sauer auf zweiteren weil der Gegentreffer aus seinem Fehler resultierte. Die Sache wurde unter Männern, d.h. nonverbal geregelt. Einige Minuten später gesellte sich auch die herbeigerufene norwegische Polizei hinzu, um den Streit zu beenden. Arsene Wengers Kommentar zum Vorfall: “They are two good friends and their relationship is fantastic.“. Patrick Viera: “Lauren is a good friend of mine and we have a good relationship and after matches we always talk about the game between ourselves“. Viera und Lauren scheinen demnach eher zu den Grobrhetorikern zu gehören.
  • Abwehrspieler Wes Brown will sich aus Manchester abseilen. Sein Vertrag läuft nächsten Sommer aus, der Wunsch nach einer Gehaltserhöhung wurde von ManU abschlägig beschieden und so ist man übereingekommen sich zügig voneinander zu verabschieden. Brown bekäme damit eher mehr Geld und ManU kann eine Ablösesumme kassieren. Brown spielte bei 3 der sieben Premiereship-Spielen der Saison mit.
  • Noch’nen Abwehrspieler: Martin Keown, der Äonen für Arsenal spielte und heuer zu Leicester abgeschoben wurde, steht wieder auf der Transferliste. Offiziell: “im beiderseitigen Einvernehmen”, inoffiziell weil Keown seiner Unzufriedenheit gegenüber Manager Micky Adams physisch zum Ausdruck brachte. Wahrscheinlich auch ein Fall von “fantastic relationship and good friends