Basketball-Bundesliga erstmal ohne TV

Laut Netzeitung wird das DSF nach 6 Jahren vorzeitig aus seinem Vertrag mit der BBL aussteigen.

Die BBL spricht nun, man höre und staune, von “guten Gesprächen” mit PREMIERE, die binnen zwei Wochen zum Vertragsabschluß führen sollen.

Hmm. Immer langsam mit den Pferden, denn hier sind beide Seiten an solche Statements interressiert. Die BBL muss zum Ködern von Sponsoren TV-Verträge vorweisen oder zumindest so tun, als wäre man kurz vor Abschluß.

PREMIERE wiederum hat erst vor einigen Tagen bei der DEL ein stark reduziertes Angebot abgegeben. Um seinem “Dumping”-Angebot Nachdruck zu verleihen, paßt natürlich schon ein “Schaut’s her, euch brauchen wir nicht. Wollt ihr nicht, nehm’wa eben Basketball“.

Das DSF soll sich übrigens die TV-Rechte an den Basketball-EMs und WMs bis 2007 gekrallt haben, was angesichts des Verhaltens des bisherigen Rechteinhaber ARD und ZDFs nur eine Verbesserung darstellen kann.

Heynckes ist entlassen

Jupp Heynckes ist bei Schalke 04 entlassen worden.

Zwar waren die äußeren Umstände in der Tat so, dass ein Trainer hinterfragt wird, aber Assauer schien sich immer vor dem Trainer gestellt zu haben und sprach gar von einem Bilanz-Ziehen erst nach 10 Spieltagen.

Auguren sahen aber Indizien für die Entlassung. Da wäre die schlechteste Startbilanz ever, trotz eigenhändig von Heynckes gekauftem Kader und schließlich der verbale “Ausraster” von Torhüter Frank Rost gegenüber PREMIERE-Mann Patrick Wasserziehr. Im Kader soll es lt. Kicker vom Montag “rumort” haben. Stammspieler wurden rasiert und ballen nun die Fäuste in der Tasche. Aber eine Entlassung nach nur vier Spieltagen?

Das Ganze erinnert im Ablauf ein bißchen an die Entlassung von Jörg Berger. Assauer kündigte am Samstag an, am Sonntag in die Mannschaft “reinzuhorchen”. Die Entlassung ist daher möglicherweise ein Resultat der mannschaftsinternen Stimmung. Der inzwischen wieder in Österreich spielende Eddy Glieder meinte zu Heynckes, dass er ein altmodischer Trainer wäre. Assauer verstieg sich am Samstag lt. Kicker zum Statement “An dieser Situation ist nicht allein der Trainer schuld.“… was sich umschreiben lässt mit “nicht nur, aber auch der Trainer hat schuld.”

Der Zeitpunkt der Entlassung ist trotzdem kurios. Am morgigen Donnerstag steht ein UEFAcup-Spiel gegen einen lettischen Klub an. Ein Nachfolger wurde noch nicht genannt, möglicherweise deutet aber die lange Bedenkzeit von Assauer zwischen Sonntag und Mittwoch darauf hin, dass man schon gesucht und evtl. fündig geworden ist.

[1] Kicker

Trulli out, Villeneuve in?

Die Formel 1 bewegt sich beharrlich auf völlige Bedeutungslosigkeit mangels Interesse (guess what, Schumacher ist Weltmeister gewonnen) zu. Da braucht es schon Personalpolitik um für erhöhten Pulsschlag zu sorgen.

Renault hat am Dienstag Jarno Trulli entlassen. Jacques Villeneuve wird Tests absolvieren und möglicherweise die verbleibenden drei Rennen als zweiter Mann bei Renault anheuern.

Renault gab keine Gründe für die Entlassung Trullis an, aber Trulli wirkte nicht besonders motiviert, seit sein Weggang von Renault feststand. Hinzu kommt Ärger hinter den Kulissen nach dem Trulli seinen Berater gewechselt hat. Der hieß bis vor einigen Wochen noch Briatore… Trulli beschwerte sich öffentlich über Benachteiligung gegenüber Alonso und das man ihn aus dem Team mobben wollte.

Trulli, der im Sommer mit seinen prägen Sonnenbrillen wie “Puck, die Stubenfliege” aussah, gilt als Tipp für das zweite Toyota-Cockpit neben Ralf S. aus K. Villeneuve hingegen, wird nur eine Übergangslösung bleiben, da Fisichella in der nächsten Saison zu Renault zurückkehren wird.

[1] F1total.com
[2] BBC Sport

Burn-Out-Bielsa zieht sich zurück

Völlig überraschend ist der argentinische Nationaltrainer Marcelo Bielsa zurückgetreten.

Bielsa, der auch den Gold-Medaillen-Gewinner von Athen trainierte, gab den Streß als Grund an. Er habe nicht mehr genügend Energie um weiterhin auf diesem Posten zu bleiben.

Der Rückzug kommt überraschend, weil Argentinien derzeit in der WM-Quali und nach der Gold-Medaille recht gut aufgestellt wirkt. Bielsa widerstand hingegen dem Artilleriefeuer nach dem blamablen WM-Ausscheiden 2002 (wie war das? Kein Tor? Ein Tor?).

Gerade diese gute Ausgangsposition ist für Bielsa nun der Anlaß aufzuhören: jetzt kann die Arbeit in aller Ruhe einem Nachfolger übergeben werden.

Wer Bielsa wie ein überdimensioniertern Fruchtzwerg an der Seitenlinie toben und mitfiebern sieht, ahnt wie aufreibend der Job sein kann.

[1] BBC Sport

Olympia-Siegerin mit Nachgeschmack

Wie heute mehreren deutschen Zeitungen verbreiteten, meldet der Sportinformationsdienst auf Basis polnischer Zeitungsartikel, dass die 100m-Olympiasiegerin Nesterenko/Weißrussland 2002 gedopt gewesen ist.

Damals startete sie vor der WM auf einem polnischen Sportfest. Die A-Probe wies ein anaboles Steroid auf. Der weißrussische Verband wurde nicht aktiv, weil die A-Probe von einem nicht akkreditierten Untersuchungsinstitut stammt. Die IAAF, die die B-Probe hätte untersuchen können, wurde nicht aktiv, weil der polnische Verband den Vorfall nicht meldete.

Siehe auch den Kommentar in der FR: so manch einer dachte schon/auch in Athen, das da nicht nur Müsli am Werk waren.

Die positive Probe der Nesterenko wird aber ohne Folgen bleiben.

[1] Süddeutsche Zeitung
[2] Berliner Zeitung
[3] Frankfurter Rundschau

DEL-Premiere ohne PREMIERE

Aus zeitlichen/beruflichen Gründen nur Magerkost:

Der Tagesspiegel berichtet von fehlgeschlagenen Übertragungsrechte-Verhandlungen zwischen PREMIERE und der DEL. Lt. DEL-Darstellung soll man sich schon über einen Vertrag einig gewesen sein, als PREMIERE “plötzlich” ein wesentlich niedriger dotiertes Angebot abgab.

Rechtsanwalt und DEL-Geschäftsführer Tripcke meint im Tagesspiegel allen Ernstes, dass ausbleibende Fernsehbilder für Eishockey-Fans ein rechtlicher Grund darstellen, um das PREMIERE-Abo fristlos zu kündigen… Herr Tripke kann noch nicht lange PREMIERE-Abonnent sein, sonst wären die Diskussionen rund um die Fußball-WM 2002 oder das KICK-Bundesliga-Ticket nicht derart spurlos an seinem Gedächnis vorbeigegangen.

Live: Gameday 1

[23h32] NO–SEA 7:21 NO QB Aaron Brooks hatte noch nicht mal einen sooo schlechten Tag: 18 von 37, 223yds, 1TD, 1INT, aber eben unter 50% Compl.Rate. Die SEA-DEF scheint gut gegriffen zu haben. RB McAllister wurde auf 57yds gehalten.

Auf Seahawks Seite: QB Hasselbeck mit okayen Tag 19/29, 246yds, 1TD, 1INT. RB Alexander mit 135yds und 2TDs. Die OL hielt, kein Sack gegen Hasselbeck.

[23h28] NYJ–CIN 31:24 Mit 31 zugelassenen Punkten und 438 zugelassenen Yds kann davon ausgegangen werden, dass Marv Lewis die Defense der Bengals noch nicht unter Kontrolle gebracht hat. NYJ QB Pennington sehr sicher: 20 von 27 (224yds, 2TDs, 0INTs), RB Martin mit Ausnahmetag: 196yds.

[23h23] PIT–OAK 24:21 Steelers mit der Entscheidung im letzten Driver, 7Sekunden vor Schluß per 42yd-FG. Bettis als 3rd-Down-RB nur mit 5Läufen aber 3TDs! Staley 24Rushes, 91yds. Maddox mit wenig Pässen (22) und nur 142yds. Die Steelers steuern möglicherweise wieder von der Passlastigkeit weg. WR Hines Ward mit 7 Catches, alle anderen Receiver kommen zusammen auf 6 Catches.

Oakland mit sechs FUM! Alleine Gannon mit 3FUM und 2INTs. Gannon mit 305yds. War auch nötig, denn Laufspiel war mies, 68yds Produktion.

[23h19] STL–ARZ 17:10 RB Faulk und WR Bruce ragten in Sachen Offense heraus (128yds bzw. 112yds). Unglaublich: die Rams mit 448yds Offense-Produktion, aber nur 7Punkten Vorsprung gegen die Cards, nur 1TD im ganzen Spiel?

[23h16] BUF–JAX 10:13 Flaue Zahlen für Buffalos QB Bledsoe 17/26-153yds-1TD. Beide Mannschaften nur mit jeweils 225 bzw. 242yds Offense. Ritzmann ohne Tackle oder Assist.

[23h12] HOU–SD 20:27 Tag der offenen Tür in Houston. RB Tomlinson in einer lauflastigen Offense für 129yds, WR Gates mit 123yds für die Chargers. Houstons QB Carr mit 2INTs.

[23h05] CLE–BAL 20:3 (Final) Die Ravens in der Offense mit drei Punkten. Ohne Worte. QB Boller mit 2INTs, 1FUM, RB Lewis mit gerade 58yds. Das wird wieder eine mäßige Saison für die Ravens.

[22h25] SF–ATL Dieses Spiel zu dem selbst FOX nur sein drittklassiges Kommentatoren-Team hinschickt, scheint alle Ansprüche mühelos unterbieten zu können. 5 Plays, zwei Fumbles. Der erste Drive der Falsons ist in allen Belangen, vom Snap über OL bis hin zu Michael Vick, ein Desaster. Das werden ganz lange 60Minuten Spielzeit.

[21h34] Jetzt ist es soweit, das Scoreboard von NFL.com ist zusammengebrochen. Damit zumindest keine Stats über Abwehrspieler und evtl. Ritzmann.

[21h27] WAS–TB Lobpreiset Monte Kiffin, den DefenseCoord der Buccs, den es heute mal wieder, wie schon seit Jahren, gelingt die Buccs-Defense im Laufe eines Spiels wirklich gut an die gegnerische Spielweise anzupassen.

[21h02] WAS–TB Die Buccs erinnern in der Offense an letztes Jahr. Sie kommen nicht ins Rollen, nicht ins Spielen, zuviele Three and Outs. Sie werden mit dem Druck von Defense-Line und Blitzes nicht fertig.

[20h52] STL–ARZ 6:3 Einst als “biggest show on earth” verschrien, lassen sich die Rams auf ein Abtausch von FGs ein. Die Rams dominieren die Statistiken, aber drei Ballverluste (2 Fumbles, 1 INT). Beide Teams sind zur Halbzeit nur jeweils einmal in der Red Zone gewesen. Faulk bei 65yds, Bruce bei 63yds.

[20h42] Redskins – Buccs ist eingangs der zweiten Halbzeit noch offen. Das Spiel wird wohl an den Linien entschieden. Die Buccs-Defense scheint sich nach hergeschenktem 1ten Viertel berappelt zu haben. Bei nur sieben Punkten Differenz ist noch keine Vorentscheidung getroffen.

[19h48] Existierte das FEDEX-Field so bereits letztes Jahr? Das Stadion wirkt aus der Über-dem-Feld-Kamera unglaublich eng. Gefällt mir aber.

[19h40] Mein Tipp für alle mit Flatrate und die Football auf PREMIERE sehen: das Scoreboard der NFL erweist sich diese Saison als das bislang beste (man muss abwarten wie die Performance gegen 22h ist, dann gehen viele Live-Score-Sites in die Knie…).

Ich meine wohlgemerkt nicht die Score-Hauptseite bei NFL.com. Stattdessen pickt man sich ein Spiel raus (sinnigerweise dass PREMIERE-Spiel um die Stats fast parallel zum Spiel zu haben) und klicke auf “Gamecenter”. Vorteil dieser Ansicht: mit bunten Rähmchen werden aktuelle Spielstandsveränderungen kenntlich gemacht, bzw. wenn sich der Ball in der Red Zone befindet.

Die Ergebnisse sind kurioserweise aktueller als die von FOX oben rechts eingeblendeten.

NFL Kickoff 2004: Gameday 1

19h-Spiele

  • St.Louis Rams – Arizona Cardinals
  • Cleveland Browns – Baltimore Ravens
  • NY Jets – Cincinnati Bengals
  • Chicago Bears – Detroit Lions
  • Buffalo Bills – Jacksonville Jaguars
  • Pittsburgh Steelers – Oakland Raiders
  • Houston Texans – San Diego Chargers
  • New Orleans Saints – Seattle Seahawks

22h-Spiele

  • Philadelphia Eagles – New York Giants
  • Minnesota Vikings – Dallas Cowboys

Sunday Night

  • Denver Broncos – Kansas City Chiefs

Die NFL pflegt zwar immer relativ offen in eine Saison zu gehen, dennoch gibt es immer wieder Mannschaften die zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden.

Saints – Seahawks

Mit den Saints und den Seahawks treffen in New Orleans gleich zwei solcher Kandidaten aufeinander. Letztes Jahr unterlagen die Saints in genau dieser Konstellation in Seattle 10:27. Es gab bei den Seahawks relativ klar definierte Problemzonen und Coach Mike Holmgren wirkte letztes Jahr, nach der Entbindung von seinen Manager-Aufgaben wie in einen Jungbrunnen geplumpst. Wer weiß, was er da zusammengeschraubt hat? QB Hasselbeck zeigte überraschend gute Leistungen, etablierte sich als einer der Top-QBs, vorallem wenn man bedenkt was für eine horrend schwache Pass-Protection er von der Offense-Line bekommen hat (42 Sacks). Eine Verbesserung dort, sowie eine höhere Effektivität der aggressiven Defense könnten aus den Seahawks einen Superbowl-Kandidaten machen.

Die Saints hatten neben faktischer Probleme (schwache Lauf-Defense, fumbelnder QB Brooks), vorallem ein mentales Problem. Coach Jim Haslett wird man Jahr für Jahr vor, dass ihm seine Mannschaften in der Konzentration im Laufe einer Saison entgleiten. Ansonsten: gutklassiges Personal hat man: RB McAllister und Stecker, WRs Stallworth, Horn und Pathon.

Browns – Ravens

Verbunden in herzlicher Feindschaft, diese beiden Teams mögen sich nicht (überhaupt: wer mag schon die Ravens?). Mitte der Neunziger Jahre zog das Team der Cleveland Browns nach Baltimore um, musste den Namen “Browns” da lassen und nannte sich in Ravens um. Bis 1999 dauerte es, bevor die Browns von der NFl eine neue Franchise bekamen und nun trifft man sich jedes Jahr zweimal und haut sich in einem Divisions-Duell die Rübe ein.

Und da gibt es noch einen Stachel der tief sitzt: mit einer katastrophalen Leistung der Defense ermöglichte man RB Jamal Lewis das Rekordspiel von 295yds Raumgewinn in einem Spiel. Und im Rückspiel, obwohl sich alles auf ihn konzentrierte, ließ man immer noch 205 Lewis-Yards zu.

Die Offense der Ravens konzentriert sich immer noch auf RB Lewis. Das der junge QB Kyle Boller dieses Jahr seinen Durchbruch erlebt, glaubt kaum einer und noch weniger an Kordell Stewart als Backup.

Die Defense der Ravens nicht stark verändert. Gerüchteweise hört man, dass man dieses Jahr wieder bis in den letzten Bizeps-Muskelstrang motiviert ist. Spektakulär die Verpflichtung von “Neon” Deion Sanders als Corner. Mental passt er in diese eher vorlauten und großkotzigen Umgebung. Ob er aber wirklich nach 3 Jahren Aufenthalt in den FOX-Analysten-Studios wirklich all seinen Rost abschütteln kann?

Stärker verändert gehen da die Browns ins Spiel, deren Offense letztes Jahr mit “anämisch” nur unzureichend beschrieben wäre. Mit Jeff Garcia von den 49ers hat man erstmals seit langem wieder einen Top-Mann als QB. WRs, das haben die letzten Jahre gezeigt, waren hinreichend gute da, nur an der Konstanz haperte es.

Die Preseason aber zeigte, dass es noch enorm an der Abstimmung zwischen Garcia, WRs und OL mangelte.

Pittsburgh Steelers – Oakland Raiders

Ein Spiel im Nowhereland der Tabelle. Keine kann diese Mannschaften einschätzen. In Oakland gab es massive Änderungen, nicht zuletzt nach dem Trainerwechsel hin zu dem originellen Offensiv-Mann Norv Turner. Keiner weiß so recht wo diese Jungs stehen.

Nicht anders geht es den Steelers, bei denen man in den letzten Saisons immer wieder das Gefühl hatte, sie würden ihr Potential nicht ausschöpfen können. Teilweise auch als Resultat von strategisch kurzsichtigen Entscheidungen, Stichwort QB Tommy Maddox und RB Zeroue. Maddox ist nun endgültig als Übergangslösung für Roethlisberger abgestempelt und Kronprinz von Bettis soll nun Phillies Duce Staley werden, der aber nicht den Ruf als “hardest working man in town” genießt, den man in der Stahlarbeiterstadt sonst so gerne sieht.

Buffalo Bills – Jacksonville Jaguars

Aus deutscher Sicht interessant: DE Constantin Ritzmann müsste heute nach Lage der Dinge als zweiter RDE in der Depth Chart Spielzeit bekommen und wäre damit der erste Deutsche mit Spielzeit in einem regulären NFL-Spiel.

NY Jets – Cincinnati Bengals

Zwei weitere potentielle Highflyers. Marv Lewis küsste letztes Jahr die Cinderella aus Cincinnatti wach, gab ihr den ersten Playoff-Einzug seit Dekaden. Nun soll es nahtlos so weitergehen, wobei Lewis dazu Schwächen in der Defense ausbügeln muss.

Die Jets sind sowas wie das “kleine Atlanta”. So wie dort nach einer Verletzung des Wundermann Vick letztes Jahr zu einem Zusammenbruch des Teams führte, so fielen auch die Jets in ein Loch, als das Talent Chad Pennington letztes Jahr lange ausfiel.

Philadelphia Eagles – New York Giants

Die Vorgängerversion von Vick ist Donovan McNabb. Der laufstarke QB fiel teils wg. Verletzungen letztes Jahr böse hin und riß das Team mit sich. Eine Serie von Verletzungsproblemen führte zu schlechten Leistungen der Secondary, dazu einige diziplinäre Probleme. Trainer Andy Reid wackelte bedenklich.

Seit 2-3Jahren wird den Eagles die Superbowl zugetraut, aber den letzten Schritt, die entscheidenden Spiele in den Playoffs zu gewinnen, haben sie noch nicht gepackt. Neuer Anlauf dieses Jahr. Aufgerüstet mit WR Owens und DE Kearse und Douglas, hat man Offense und Defense gleichermaßen verstärkt.

Auch die Giants sind letztes Jahr völlig überraschend kollabiert. Und der biedere aber hart arbeitende Coach Fassel wurde gefeuert. Stattdessen kam der Disziplin-Nazi Coughlin (Ex-Jags). QB auf Zeit ist Ex-Rams Kurt Warner, der mittelfristig Eli Manning, Bruder von IND-QB Peyton, anlernen soll.

Minnesota Vikings – Dallas Cowboys

Ohne großen Bang und mit relativ wenig Veränderungen hat Bill Parcells letztes Jahr die Cowboys zu einem Playoff-Team gemacht. Heuer soll der nächste Schritt kommen. Oldie-QB Testaverde soll starten, Keyshawn Johnson (kennen die sich nicht aus Jets-Zeiten?) soll seine Hauptanspielstation werden. Aus Tennessee holte man den verletzungsanfälligen Eddie George als Haupt-RB. Irgendwie machen die Neueinkäufe nicht den Eindruck als würde Parcells wirklich 4-5Jahre in Dallas bleiben wollen…

Die Vikings bekommen inzwischen auch den Ruf der notorischen “Underachiever”, nachdem man sich letztes Jahr in dramatischen Schlußminuten am letzten Spieltag den sicher geglaubten Playoff-Platz wegschnappen ließ. Mir ist der junge Headcoach Tyce immer noch zu hemdsärmelig.

NFL Kickoff 2004: 49ers – Falcons

San Francisco 49ers – Atlanta Falcons
22h15, US-Kommentatoren: FOX Curt Menefee, Tim Green

Was die NFL oder PREMIERE dazu geritten hat, diese Partie auszusuchen, bleibt unter sportlichen Gesichtspunkten nicht nachvollziehbar, da die 49ers in dieser Saison eher den Kontakt mit dem Tabellenende suchen werden.

Kleine Schmozette ab Rande: Neuer Headcoach und OffCoord. der Falcons stammen aus San Francisco…

San Francisco 49ers

Der freudlose Gang der 49ers durch die Wüste ist noch nicht beendet. Man muss immer noch für das Verhalten der Vorjahre büssen, als man durch durch gewagte Vertragskonstruktionen sich mit Müh’ und Not unter die Salary-Cap quetschte. Erst übernächste Saison, wenn man 14Mio unterhalb des Caps liegen soll, will man wieder “angreifen”.

Nach dem Abgang von WR Owens und QB Garcia, muss man erst mal mit einer namenlosen Billig-Mannschaft auskommen, die man mit Spieler der letzten beiden Drafts aufgestockt hat. Dazu passt Headcoach Erickson in seinem zweiten Jahr, der mehr wie ein Verwalter als ein Visionär aussieht.

Die beiden völlig unerfahrene QBs Tim Rattay und Ken Dorsey bringen es als Starter zusammen auf drei Spiele. Beide haben Verletzungsprobleme, der erste mit seinem Wurfarm, der andere mit dem Rücken.

Alles blickt auf RB Kevan Barlow, der letztes Jahr knapp über 1.000yds lief, obwohl er erst im Dezember Starting RB wurde. Im Backfield gibt es viele Verletzte, u.a. FB Fred Beasley.

Das wars. Alle anderen Mannschaftsteile gelten als eher schwach, zu jung oder zu unerfahren. In der Defense wird in den Medien allenfalls die LB-Crew positiv hervorgehoben. Aber Blitze werden z.B. als sehr riskant eingeschätzt, da die Secondary sehr wackelig sein soll.

Atlanta Falcons

Seit vier Jahren dominiert nur ein Thema in Atlanta: Michael Vick, das spektakulär spielende QB-RB-Amalgam. Die Falcons wähnten sich letzte Saison reif für die Superbowl, als Vick sich in einem Vorbereitungsspiel verletzte und nur fünf Spiele spielen konnte. Was folgte, war der kollektive Kollaps der in der Entlassung von Reeves mündete.

Das Thema zieht sich bis zum heutigen Tage durch. Vick hat teils aus Unlust, teils aus Vorsicht, teils wegen Verletzungen kaum ein Preseason-Spiel in diesem Jahr mitgemacht. Daher stelle ich in Frage ob Vick sich mental von der schweren Verletzung im letzten Jahr erholt hat.

Ein zweites Problem in diesem Zusammenhang: der Trainerstab hat gewechselt, Jim Mora kam für Reeves. Er und sein OffenseCoord. Greg Knapp kommen von den 49ers und bringen die WestCoast-Offense mit.

Nun ist aber Vick weder in der Präzision noch in Zahl der angekommenen Pässe ein Mann für die WestCoact-Offense. Matt Winkeljohn schreibt in ESPN, dass eine funktionierende WestCoast-Offense über 60% completed passes braucht, aber bei Vick in der NFL selten substantiell mehr als 50% der Pässe ankommen. Liest man ein Interview mit Knapp, hört sich das so an, als würde ein Trainer blind versuchen, sein System dem Team aufzuoyktorieren. Die wenigen Bälle die Vick in der Preseason genommen hat, waren alles andere als vielversprechend.

Eine Westcoast-Offense braucht Zeit. Aber ob man in Atlanta gewillt ist, 2-3Jahre Aufbauzeit hinzunehmen?

Und die mangelnde Spielpraxis durch versäumte Preseason-Spiele dürfte auch nicht zum nötigen blinden Verständnis mit WideReceiver beigetragen haben.

Entlastung in der Offense soll das Laufspiel sorgen: RB Dunn und RB Duckett. Von Duckett wird in seinem dritten Profi-Jahr der Durchbruch erwartet. Aber RB Dunn gilt aus seinen Buccs-Zeiten noch als fangsicherer RB und damit wie geschnitzt für die Westcoast-Offense.

Problem für Vick, Dunn und Duckett: die Offenseline ist wackelig. Damit gibt es kaum Blocks beim Laufen und wenig Pass-Protection (auch Dunn und Duckett gelten nicht als Blocker). Vick ist zwar agil, aber Westcoast-Offense sieht einen QB lieber in der Pocket. Und Vick ist nicht der schnellste Werfer.

NFL Kickoff 2004: Redskins – Buccaneers

Washington Redskins – Tampa Bay Buccaneers
19h00, PREMIERE, US-Kommentatoren: FOX-Top-Team Joe Buck, Troy Aikman, Chris Collinsworth

Die Schlüssel zum Spiel:

  • Das Spiel mit Unbekannten: beide Mannschaften sind nach der letzten Saison komplett umgekrempelt worden.
  • Werden Redskins-QB Brunell und die OL die Feuerprobe gegen die giftige, schnelle Buccs-Abwehr bestehen?
  • Wie macht sich die Redskins-Secondary im Jahre 1 nach Champ Bailey?
  • Wie flüssig läuft es in der Buccs-Offense rund um neue WR-Anspielstationen und neuem Starting-RB?

Washington Redskins

Alle Schlagzeilen des Spieles, wenn nicht sogar des Spieltages, gehören der Trainerlegende Joe Gibbs, der es den Mike Ditkas oder Dick Vermeils nachtut und aus einem 12jährigen “Ruhestand” zurückkehrt. “Ruhestand” in Anführungszeichen, da er dabei Besitzer eines erfolgreichen NASCAR-Teams wurde und ein beliebter TV-Analyst war.

Mit Joe Gibbs hatten die Redskins ihre erfolgreichste Zeit, mehr über seine Rückkehr stand auf dieser Website im Januar.

Ein Jahr nach dem Kauf der Redskins durch den ambitionierten Dan Snyder, musste Gibbs-Nach-Nachfolger Turner gehen und Snyder versuchte alles um den Sprung der Skins an die Spitze zu beschleunigen: für viel Geld wurden Spieler und Trainer ausprobiert. Der Disziplin-Fanatiker Schottenheimer, der College-Coach-Guru Spurrier, beide wurden schnell verheizt. Nun versucht es Snyder mit Reminiszenz an die goldenen Zeiten der Rothäute und holten den unglaublich beliebten Herbert-Feuerstein-Doppelgänger Gibbs.

Nachdem Spurrier durch wilde Taktikversuche und QB-Tests den Nukleus des Teams zerstört hatte (kein Starting-QB mit Perspektive, RB Stephen Davis flüchtete), versucht sich Gibbs nun mit schnellen Reperaturarbeiten.

Vorgänger Spurrier wollte eigentlich den jungen Patrick Ramsey aufbauen, aber bereits im Februar nutzte Gibbs die Gelegenheit und holte sich den Jaguars-Veteran Mark Brunell. Man war in Washington nicht begeistert. Ramsey war beliebt und hat einen fetten Vertrag in der Tasche. Die Preseason könnte aber Gibbs recht geben, den Ramsey soll so grottenschlecht gespielt haben, dass möglicherweise Hasselbeck als Backup zum Zuge kommt.

Im Lauf soll es der junge (3tes NFL-Jahr) RB Clinton Portis richten, letztes Jahr fette 1.500yds für die Broncos laufend. Portis wurde im März gegen die CB-Legende Champ Baily und einem Pick eingetauscht. Bei all den Umstellungen die Gibbs in der Offseason vorgenommen hat, wird Gibbs in der Offense vermutlich auf Nummer Sicher gehen und mit lauflastigem Spiel anfangen.

Für das Pass-Spiel hat man WR James Thrash nach drei Jahren Philly zurückgeholt. Mit Laveranues Coles (2003: 1.204yds) und Rod Gardner (2002: 1.006yds) hat man weitere gute Receiver für den wurfgewaltigen Brunell.

Gibbs muss außerdem eine gute Offense-Line aufbauen, denn Brunell gilt als verletzungsanfällig und ist ein reiner Pocketpasser, alles andere als agil.

Gibbs will außerdem den Mannschaftsgeist wiederbeleben und baut in diesen Zeit der Free-Agency und der kurzen Verweildauer der Spieler, auf Charakter und Glaube. Gerüchteweise sollen praktizierende Christen es bei Gibbs etwas leichter haben.

Tampa Bay Buccaneers

Das sang- und klanglose Ausschneiden der Buccaneers im letzten Jahr (7-9), hatte einen radikalen Schnitt im Kader zu Folge, viele altgedienten Kämpen aus der Superbowl-Ära wie Lynch oder Sapp tauchen dieses Jahr nicht mehr bei den Buccs auf. Wie gravierend die Änderungen sind, lässt sich nur schwer beurteilen, denn mit Headcoach Jon Gruden und DefensiveCoord. Monte Kiffin sind die Strippenzieher für Offense und Defense die gleichen geblieben.

Gruden ekelte GM McKay raus und holte seinen alten Raiders-Kumpel Bruce Allen als Nachfolger. Prompt wurden diverse altgediente Westküstler an die “andere” Bay geholt.

In der Offense gibt es zahlreiche Baustellen. Die Offense erwies sich generell als lendenlahm (nur 20te in der NFL) und dabei war vorallem das Lauspiel problematisch (24te). Das Laufspiel soll nun mit Ex-Raiders Charlie Garner aufgerüstet werden.

Da Garner sehr fangsicher ist und QB Johnson ein schneller und präziser Werfer ist, könnten Screen-Pässe the way to go sein.

Die Buccs haben sich aber in Sachen WRs für meinen Geschmack nur suboptimal verstärkt. Jurevicius ist noch verletzt, McKardell will wg. Vertragsstreitigkeiten die komplette Saison boykottieren.

WR Tim Brown (OAK) ist ein routinierter, aber alter WR, den man kaum einsetzen kann um “mitten im Verkehr” Bälle runterzupflücken. WR Bill Schroeder (DET) ist seit Jahren berüchtigt die Pass-Routes sehr schlampig zu laufen. Nicht das ideale Material für kurze, Screen-Pässe oder WestCoast-Offense-likes Spiel.

Bleibt nur Galloway, den man mit Dallas gegen den renitenten Keyshawn Johnson abtauschte.

Die Preseason-Spiele waren aus Sicht der Buccs-Offense furchterregend: kein Touchdown und vier verschossene FGs durch Grammatica. Bedingt erklärbar durch zahlreiche Verletzungen. Aber auch das ist Konsequenz der Personalpolitik. Speziell Gruden holt wie ein junger Rehhagel, viele alte Spieler.

In der Defense regierte letzte Saison das Mittelmaß. Die gesamte Abwehr schien ihr Tempo und geistige Flexibilität verloren zu haben, was man durchaus auch an den Schlüsselfiguren Lynch und Sapp festmachen kann.

Die Schlüsselspieler in der Defense sind andere geworden: NT McFarland, DE Rice, LB Derrick Brooks und DB Ronde Barber. Geblieben ist aber eine Eigenart der Buccs: kleinwüchsig, aber dafür beweglich und schnell. Die Defense-Line und die Secondary sollen die Abgänge gut verkraftet haben.