Bowl Season 2007/08 – Teil 3

(siehe Teil 1 und Teil 2)

Mittwoch, 2.1.2008

11h30 Cotton Bowl

Arkansas Razorbacks – #6 Missouri Tigers, NASN Tape
Arkansas 8-4. Missouri 11-2. Der Cotton Bowl gehört abseits der BCS auch zu den großen, bekannten, historischen Bowls, seit 1937 in Dallas ausgetragen. Aktuell versucht der Cotton Bowl nach Auslaufen des aktuellen Vertrags in die Reihe der BCS Bowls aufenommen zu werden.

In dem diesjährigen Cotton Bowl treten zwei Nachbarstaaten gegeneinander an: Arkansas gegen Missouri. Es ist das Duell von zwei diesjährigen Heisman Trophy-Finalisten: RB McFadden gegen QB Daniels.

Der Cotton Bowl läßt ein Big 12-Team gegen ein SEC-Team antreten. Der SEC-Vertreter Arkansas Razorbacks, kurz “The Hogs”, hat vor einigen Wochen wegen der Bobby Petrino-Geschichte das gemeine Football-Blut in Wallung gebracht, als man mitten in der NFL-Saison den Headcoach der Atlanta Falcons anheuerte. Sein Vorgänger Houston Nutt wurde aus Arkansas von den Fans rausgemobbt, was viel über die Bedeutung der Football-Mannschaft für die Region aussagt. Nutt trat nach 10 Jahren und einem Sieg gegen den Erzfeind #1 LSU zurück, da er u.a. die Flugzeuge die auf Banner seine Entlassung feuerte, leid war. Interimstrainer für den Bowl ist DefCoord. Reggie Herring.

Wo im College Football Tradition ist, ist in der Regel auch das Laufspiel nicht weit: die Razorbacks besitzen den besten 1-2-Punch im College Football mit RB Darren McFadden, der vielleicht sogar der beste RB des Jahrgangs ist. Anfang November lief er in einem Spiel gegen South Carolina 321yds. War Heisman-Tropy-Kandidat und hat NFL-Klasse. Er könnte bereits dieses Jahr in die Draft gehen. Sein Counterpart ist RB Felix Jones, zusammen mit McFadden “Double Trouble” genannt. In der Defense ragt die Pass Defense heraus, die viele Turnovers provozierte.

Gegner ist das College aus dem nördlichen Nachbarstaat Missouri Tigers, kurz “Mizzou” genannt. Schlüsselspieler ist QB Chase Daniels. Die Tigers spielen eine sehr schnelle Spread Offense und waren damit bis zum Big 12-Meisterschaftsspiel erfolgreich, erzielten bis dahin in jedem Spiel minimum 30 Punkte. Das Big 12 Championship Game war Knackpunkt in der Saison von Missouri. Als #1 und damit BCS-Endspiel-Teilnehmer in Spe ging man hin. Gegen Oklahoma brach ihnen jedoch die Unfähigkeit 3rd Downs zu konvertieren, das Genick. Das Spiel ging verloren und Mizzou stürzte in der letzten Woche der regular season auf Platz #6 ab. Mizzou-Anhänger sind in den Folgewochen entsetzt gewesen zu sehen wie Mizzou mit nur zwei Niederlagen keine Einladung zu einer der BCS Bowls bekam und sich nur mit dem Cotton Bowl begnügen musste, während Illinois und Kansas – zwei Teams die man schlug – zum Rose Bowl und Orange Bowl eingeladen wurden.

Mizzou will den Cotton Bowl nicht nur gewinnen, sondern es der NCAA zeigen und die Razorbacks unangespitzt in den Boden rammen. Die Vorzeichen sind dieses Jahr auch deswegen gut, weil in den diesjährigen Bowls noch kein Interimstrainer ein Spiel gewonnen hat.

14h30 Gator Bowl

#20 Virginia Cavaliers – Texas Tech Red Raiders, NASN Tape
Virginia 9-3. Texas Tech 8-4. Noch so ein traditionsreicher Bowl, seit 1946 abgehalten. Wieso sind die ganzen Bowls im Süden der USA? Das hat nur begrenzt etwas mit dem kalten Wetter im Norden zu tun. Vielmehr war die eigentliche Intention dieser Spiele früher, eine Art Belohnung für eine gute Saison zu sein. Ein Endspiel das quasi auch eine Einladung zu einem Urlaub in eine attraktive Umgebung war. Das hat sich inzwischen geändert, vorallem wenn bei den profilierten Bowls bis zu 4 Mio US$ an Prämien an die Colleges ausgeschüttet werden. Bei den BCS Bowls sind es sogar 14-17 Mio US$.

So bekannt der Name ist, die diesjährige Ansetzung Virginia – Texas Tech gehört von den Namen nicht zu den Appetizer, aber es ist ein Kampf der Systeme.

Texas Techs interessantester Spieler ist QB Graham Harrell, der schlanke 5.298yds warf, 45TDs und 14INTs. Texas Tech sind eine offensivgewaltige Mannschaft, die den Weg allerdings nur durch die Luft kennen. Das Laufspiel ist tot Im Laufe der Saison 226 Carries gegen fast 700 Passversuchen. Freshman(!) WR Michael Crabtree, 1.861yds & 21 TDs in dieser Saison.

Die Offense muss Punkte vorlegen, denn die Defense läßt viele Punkte zu und ist schwach gegen den Lauf.

Virginia, 1888 gegründet und damit eines der ältesten Teams, erholte sich 2007 von einer sehr enttäuschenden 2006er-Saison (5-7). Der Roster war damals jung und ist nun ein Jahr gereift. Weitere Freshmans sind dieses Jahr dazugekommen, so dass mit dem eigentlichen Durchbruch erst in den nächsten beiden Jahren gerechnet wird.

Aus den Stärken und Schwächen von Texas Tech ergibt sich der Gameplan fast von alleine: lange und viel Laufen um die Texas Tech-Offense vom Feld zu halten. Bei einem Highscoring Game kann das opportunitische Virginia nicht mithalten. Das Duell in der Defense heißt DE #91 Chris Long, 14 von 40 Sacks der Cavs-Defense gegen Texas Tech-QB Harrell.

1h30 BCS Fiesta Bowl

#4 Oklahoma Sooners – #9 West Virginia Mountaineers, NASN live
Oklahoma 11-2. WVU 10-2. Der Fiesta Bowl ist der jüngste BCS Bowl, wird seit 1971 in Tempe, Arizona, ausgetragen. Letztes Jahr fand dort das Spiel der Spiele statt: Boise State schlug in Overtime Oklahoma.

Dieses Jahr also wieder als Meister der Big 12 Oklahoma und sie werden mit Sicherheit mit ihrem “Trauma Boise State” konfrontiert werden.

Gegner ist die West Virginia University, die seit Mitte Dezember ein Problem haben, als ihr beliebter Headcoach Roch Rodriguez ankündigte, zu den Michigan Wolverines zu wechseln. Das Ganze geschah unter etwas dubiuosen Umständen was die Terminierung seines Kündigungsschreiben anging und im Gegenzug strengt WVU nun eine Entschädigungszahlung bzw. Vertragsstrafe von 4 Mio US$ bei Rodriguez an. Die Verantwortlichen von WVU müssen sich in der Öffentlichkeit einige böse Worte gefallen lassen, denn viele Fans sehen die Schuld bei WVU, die im Laufe der letzten Jahre es versäumt haben, neben einem neuen Vertrag attraktive Rahmenbedingungen für den Verbleib von Rodriguez zu schaffen.

Unterm Strich wird Rich Rodgriguez aber nicht mehr beim Spiel anwesend sein. Das einzige was von ihm bleibt, ist seine sehr markante Spread Option Offense. Eine Spread Offense zieht, wie bei Missouri, mit seinen über die volle Breite der Scrimmage Line verteilten Receivern die Defense auseinander. Bei der Spread Option Offense kommt die Betonung auf das Laufspiel des Running Backs und Quarterbacks hinzu. Zum Vergleich: QB Patrick White hat 197 Passversuche für 1.548Yds, aber 177 Läufe für 1.185yds.

WVU war auf dem Sprung an die #1 der Polls, aber im letzten Spiel der Saison verlor man zuhause überraschend gegen das ungesetzte Pittsburgh. Dies und der Weggang von Rich Rodriguez sind ein absoluter Downer gewesen. Ob sie sich davon bereits erholt haben?

Oklahoma gewann sein letztes Saisonspiel gegen die Missouri Tigers, die eine Spread Offense, also zumindest eine artverwandte Formation spielen. Oklahoma besitzt zudem eine gute Laufdefense und gute Kontakte zu South Florida Headcoach Jim Leavitt, der in den letzten beiden Jahren WVU immer geschlagen hat.

Donnerstag, 3.1.2008

15h00 Music City Bowl

Kentucky Wildcats – Florida State Seminoles, NASN Tape Aufzeichnung vom Montag.
Kentucky 7-5, FSU 7-5. Ein junger Bowl der erst sein 1998 in Nashville ausgetragen wird.

Die Florida State Seminoles sind nicht das älteste, traditionsreichste Team, aber aufgrund einer sehr starken Zeit in den 90er unter Headcoach Bobby Bowden, eines der bekanntesten College Football-Programmen in den USA. Bobby Bowden ist immer noch da. Wir schreiben das 32te Jahr seiner Amtszeit. Der 78jährige Bowden hat Mitte Dezember seine mutmaßlich letzte Vertragsverlängerung bis Ende der nächsten Saison unterschrieben. Als Nachfolger wurde bereits OffCoord. Jimbo Fisher gekürt.

Aber die Saison fiel mit 7-5 nicht nur mau aus. FSU ist in mitten eines großen akademischen Skandals bei dem über 20 Spieler von FSU aus dem Bowl-Kader wegen Schummelei bei einem Musik-Seminar gestrichen worden sind. Knapp ein weiteres Dutzend fehlte wegen Verletzung. Das haut in den Kader rein. Die Tiefe des Kaders sollte bei null liegen, was sich vorallem in der Schlußphase bemerkbar machen könnte.

1h30 BCS Orange Bowl

#3 Virginia Tech Hokies – #8 Kansas Jayhawks, NASN live
VTech 11-2, Kansas 11-1. Seit 1935 in Miami ausgetragen.

Die Kansas Jayhawks haben mit Mark Mangino einen markanten Trainer. Der Mann ist so unglaublich fett, dass Jabba the Hutt wie ein Asket aussieht. Sein Anger Management gegenüber Schiedsrichter und Spieler nicht existent.

Den Jayhawks misslang der Sprung als sie im letzten Saisonspiel knapp gegen den Erzfeind die #4 Missouri verloren und dadurch vom zweiten Platz in den Polls zurückfielen. Bei diesem Spiel kollabierte ihr bis dato formidables Laufspiel rund um RB Brandon McAnderson und RB Jake Sharp.

VTech hat eine emotionale Saison. Im April wurden beim “Virginia Tech Shooting” 32 Menschen von einem Amokschützen auf dem Campus erschossen.

Das Spiel bietet die Konfrontation zwischen sehr guter Offense und sehr guter Defense. Kansas hat eine sehr potente Offense rund um QB Rodd Reesing (über 3000 passing yds), während die Hokies von ihrer Defense leben. Auffällig an der Hokies-Offense ist der Umstand dass sie mit 2 QBs agieren: QB Sean Glennon (207 Passversuche) und QB Tyrod Taylor (131 Passversuche aber auch fast 100 Läufe). Enttäuschend das Laufspiel von VT, wo man von RB Branden Ore wesentlich mehr in dieser Saison erwartet hatte.

Die Jayhawks zeichnen sich durch eine Offense aus, wo die Individuen abgesehen von QB Reesing keine Spitzenwerte haben, aber viele Spieler involviert sind.

Freitag, 4.1.2008

8h00 Armed Forces Bowl

California Golden Bears – Air Force Falcons, NASN Tape Aufzeichnung vom Montag.
Cal 6-6, Air Force 9-3. Der sehr junge Bowl wurde erst 2003 in Fort Worth/Texas etabliert und gehört trotz des späten Austragungstermin, der eher für die großen Bowls reserviert ist, eher zu den kleinen Geschichten.

Dass Air Force einer der Teilnehmer ist, hat nur mit der Bindung an der Mountain West Conference als mit dem Sponsor zu tun. Air Force ist dort hinter BYU der Vizemeister. Entgegen des Namens gehört Air Force traditionell zu den sehr lauflastigen Offenses.

Gegner California gehört zu den größten Enttäuschungen in dieser Saison. Der 2006er-record von 10-3 und sie Preseason-Polls legten eine Saison in den Top10 nahe. Nach fünf Siegen in den ersten Spielen kletterte man bis auf Position #2 hoch. Aber die zweite Saisonhälfte mit sechs Niederlagen in sieben Spielen ließen sie weit, weit, weit aus dem Ranking purzeln. Der Absturz begann mit einer Niederlage gegen Oregon State, als der Backup-QB Kevin Riley lieber scrambelte statt den Ball zu spiken und per FG in die OT zu gehen.

Sonntag, 6.1.2008

2h00 International Bowl

Rutgers Scarlet Knights – Ball State Cardinals, NASN Tape Aufzeichnung vom frühen Abend
Rutgers 7-5, Ball State 7-5. Der International Bowl ist der einzige Bowl der im Ausland ausgetragen wird, in Toronto, Kanada und wurde letztes Jahr erstmals durchgeführt.

Ball State ist ein Team aus der MAC, einer Conference die just im Norden der USA, also relativ nahe Torontos beheimatet ist. Ball State liegt in Indiana.

Rutgers ist eine der Uni rund um New York. 1766 gegründet. Jahrzehntelang galt die Uni als eines der schlechtesten Football-Programme, hatte aber 2006 ihren Durchbruch mit 11-2 in der Big East und im Abschlußranking #11. Headcoach Greg Schiano verfolgt einen Masterplan und will Rutgers wieder richtig groß machen, wozu derzeit auch die umstrittenen Planungen zur Stadionerweiterung gehören. Diverse Akademiker sind angepisst dass 30 Mio US$ in das Stadion gepumpt werden sollen, während das Budget von 6 anderen Sportprogrammen gekürzt wird.

Rutgers besitzt vorallem zwei Goodies: RB Ray Rice (1732yds Rushing, 20TDs, möglicherweise auf dem Weg gen NFL) und eine sehr gute Passdefense.

Ball State ist eine passlastige Mannschaft, wobei auffällig ist, das QB Nate Davis zwar immerhin 3.376 passing yds sammeln konnte, aber seine Completion% nur bei 57,1% liegt. Auf der anderen Seite: 27TDs bei nur 6 INTs. Illinois Ron Zook sieht trotzdem in ihm einen zukünftigen NFL-QB. Aber sowas wie diese Passdefense von Rutgers dürfte er in der NAC nicht zu sehen bekommen haben. Das Laufspiel von Ball State ist im Laufe der Saison auf sechs Spieler verteilt worden.

Nachwehen der NFL Regular Season 2007

Gab es das in den letzten Jahren schon mal, das man in den letzten Spieltag der NFL ging und sich nur fünf Mannschaften um zwei Playofff-Plätze stritten? Nach den gestrigen Ergebnissen sieht es so aus:

AFC, wo 10-6 nicht zum Erreichen der Wild Cards reichte:
1/ New England Patriots
2/ Indianapolis Colts
3/ San Diego Chargers
4/ Pittsburgh Steelers
5/ Jacksonville Jaguars
6/ Tennessee Titans

NFC, mit drei Teams aus nicht furchterregenden NFC East
1/ Dallas Cowboys
2/ Green Bay Packers
3/ Seattle Seahawks
4/ Tampa Bay Buccaneers
5/ NY Giants
6/ Washington Redskins

Damit sieht der Spielplan für das Wild Card-Wochenende wie folgt aus:
Sa 22h30: Seattle Seahawks – Washington Redskins, NBC
Sa/So 2h: Pittsburgh Steelers – Jacksonville Jaguars, NBC
So 19h: Tampa Bay Bucs – NY Giants, FOX
So 22h30: San Diego Chargers – Tennessee Titans, CBS

Seahawks – Redskins? Gab es das nicht schon mal? Ja, das gab es schonmal vor ein paar Jahren.

Okay, ich habe mir gedacht. dass die Partie kein Quell wahrer Freude sein würde, aber dass es so mies zugehen würde… Washingtons Offense war erwartet schwach, die Defense fitter als ich dachte, aber umgekehrt die Seattle Seahawks Offense auch nicht so dominant wie man erwarten konnte.

Es hätte ein Coming Out der Seahawks und des NFL-MVPs Shaun Alexander vor landesweitem Publikum werden können. RB Alexander machte alle Augurenrufe des soften Running Backs wahr, als er sich im vierten Drive mit einer Gehirnerschütterung aus dem Spielgeschehen verabschiedete. Die Seahawks liessen sich zwar weder dadurch noch durch drei verlorene Fumbles erschüttern, aber so ein richtiges Spiel war dat irgendwie nicht.

Wirkt wie eine Preview auf Samstag… Obwohl so schwach wie die NFC abseits von Dallas und Green Bay gewesen ist, traue ich mir da keiner Vorhersage zu.

Dann ein Re-Match von Pittsburgh – Jacksonville, was erst vor drei Wochen verheerend für die Steelers endete. Der Sonntag ohne Knallerpartie. Selten dass ich das Gefälle zwischen den Top 5-Mannschaften der Liga und dem Rest für so krass empfunden habe.

Aufräumarbeiten

In dieser Offseason scheinen extrem viele GM-Posten neu besetzt zu werden, zudem startet Parcells seine Abbrucharbeiten bei den Dolphins.

Zahlreiche Medien melden den anstehenden Rücktritt des 82jährigen Marv Levy als GM bei den Buffalo Bills, zwei Jahre nachdem der Beinnahe-Meister-Trainer von Besitzer Ralph Wilson installiert wurde. Angeblich soll Klaus Toppmöller aus innerer Verbundenheit seine Hilfe angeboten haben. Gratis. Er würde auch einige georgische Quarterbacks mitbringen.

So schnell kann ein toller Saisonstart kollabieren: die Detroit Lions schließen nach 7 Niederlagen in acht Spielen die Saison nach einem 6-2-Start mit 7-9 ab. GM Matt Millen, noch als Mann des Jahres gefeiert, soll angeblich die Entlassung von OffCoord. Mike Martz vorbereiten, dessen passlastige Offense als einer der Top-Gründe für den Aufstieg galt – schließlich hat Millen seit gefühlt fünfzig Jahren jeden Wide Receiver gedraftet, der bei Drei nicht im Klo von Tagliabue/Goodell war. Laut LA Times soll Martz durch WR-Coach Kippy Brown ersetzt werden.

Martz soll angeblich als OffCoord. in San Francisco im Gespräch sein, was angesichts der dortigen Offense ein Witz wäre: ein QB Alex Smith der auch in seinem dritten Jahr nichts gerissen hat (7 Spiele, 2 TDs, 4INTs, 130yds pro Spiel), gleichzeitig aber ein RB Frank Gore der wieder der Franchise-RB war (1.102yds). Und dann Martz der mit einem Running Back als einzige Offensivwaffe soviel anfangen kann, wie der Papst mit einem Kondom?

Den größten Wirbel wird es vermutlich bei den Miami Dolphins geben. Es steht kaum zu vermuten an, dass Bill Parcells Executive Vice President geworden ist, um dort Staub ansetzt. Lokale Zeitungen berichten das GM Randy Mueller in den nächsten Tagen gefeuert wird. Headcoach Cam Cameron soll mit seiner tiefreligiösen Art die Akzeptanz der Spieler verloren haben und es geistern Namen wie Crenell und Charlie Weis als Cameron-Nachfolger.

Von Baltimores Brian Billick hieß es letzte Woche noch, er habe die Zusicherung bekommen, dass sein Job sicher sei. An diesem Wochenende wurde aber Spurenelemente von Sägespäne entdeckt.

To be continued.

Bowl Season 2007/08 – Teil 2, der Dienstag

Siehe auch Teil 1.

Dienstag, 1.1.2008

8h00 Independence Bowl

Colorado Buffaloes – Alabama Crimson Tide, NASN Tape vom Sonntag
Colorado 6-6, Alabama 6-6. Der Independence Bowl hat nun auch schon mehr als 30 Jahre auf den Buckel, ohne dass es zu den Pflichterminen für College Football-Fans gehört. Ausgetragen wird er in Shreveport, Louisiana.

Auf die Trainer kommt es an. Ex-Boise States Dan Hawkins wurde von Colorado angeheuert um ein marodierendes Football-Programm wieder unter Kontrolle zu bekommen. Er übernahm vor zwei Jahren den Job von Gary Barnett, der Spieler nach der Devise “Sex & Alkohol” angeheuert hatte. Zudem steht die Uni bis 2009 unter Bewährung, da man über 100 Spieler mehrere Jahre lang nicht erlaubte Vergünstigungen gab.

Hawkins versucht das Programm wieder in Ordnung zu bringen, sagt klare Richtlinien an und tut dies auch gerne als Blogger.

Alabama hat viel Kohle in die Hand genommen um Nick Saban von den Miami Dolphins loszueisen. Damit hat man sich nicht viele Freunde gemacht. Zum einen geschah dies unter etwas bizarren Umständen inkl. platter Lüge von Saban auf einer Dolphins-Pressekonferenz. Zum anderen macht man Alabama dafür verantwortlich, das Niveau der Headcoach-Gehälter in die Höhe getrieben zu haben. 6-6 ist die enttäuschende Ausbeute im ersten Jahr von Saban und seinem 32 Mio US$-Acht-Jahres-Kontrakt.

Der record beider Mannschaften ist mit 6-6 zwar identisch, schmeckt aber beiden Teams unterschiedlich. In Colorado hat jeder akzeptiert, dass Hawkins mitten im Umbau ist und jeder Sieg wird als verfrühtes Geschenk gefeiert.

Anders in Alabama, wo jede Niederlage als “Unter Niveau” empfunden wird (Sabans Vorgänger Mike Shula wurde für 6-6 gefeuert). Bei Alabama zeichnet sich noch keine Handschrift von Saban ab. Die Defense ist noch nicht nach seinem Geschmack. QB John Parker Wilson spielt zu inkonstant und das Laufspiel stellt keine Entlastung dar.

11h00 Humanitarian Bowl

Fresno State Bulldogs – Georgia Tech Yellow Jackets, NASN Tape vom Montag
Fresno State 8-4, GT 7-5. Wird in Boise/Idaho ausgetragen, im Stadion der Boise State Broncos, legendär für seinen blauen Kunstrasen. Es ist die einzige Bowl die derart nördlich unter freiem Himmel stattfindet. Alles andere liegt in San Francisco, in der Wüste, Texas oder im Bible Belt. Oder wird, wie in Detroit und Toronto, in der Halle ausgetragen. Die Temperaturen am Montag werden bei null Grad liegen.

Georgia Tech hat Headcoach Chan Gailey (auch aus der NFL bekannt) bereits gefeuert. Chan Gailey war bei Georgia Tech seit längerem nicht beliebt, obwohl er in seinen sechs Jahren immer mit positiver Bilanz abschloß und die Yellow Jackets immer in Bowls brachte. Sein Problem waren die Niederlagen gegen den Erzfeind Georgia Bulldogs und die Ansicht des Athletics Director, dass das Potential von Gailey ausgeschöpft sei.

Sein Nachfolger Paul Johnson von Navy wird erst nach Saisonende dazustoßen. Johnson wird wohl die Offense völlig umkrempeln. Interimstrainer bei der Bowl wird – ähnlich wie es am Samstag bei Texas A&M der Fall war, DefCoord. Jon Tenuta.

Fresno State kennt das Stadion, denn es spielt wie Boise State in der WAC. Allerdings liegen zwischen Fresno State und Boise State bzw. Hawaii, den beiden Granden der WAC, Universen. Headcoach Pat Hill musste zwar 8 Spieler aus dem Kader für die Bowl aus disziplinarischen Gründen rausschmeißen, aber es hat keine Starter erwischt.

Beide Mannschaften sind lauflastige Teams. Schlüsselspieler bei Georgia Tech: RB Tashard Choice (Senior), meisten Rushing Yds in der ACC diese Saison. Fresno State: RB Ryan Metthews (Freshman).

Es würde sehr überraschen wenn Georgia Tech das Ding nicht gewinnt.

17h00 Outback Bowl

#18 Wisconsin Badgers – #16 Tennessee Vols, NASN live
Wisconsin 9-3, Vols: 9-4. Wird im “Piratenschiff”-Stadion in Tampa ausgetragen. Ehemals “Hall of Fame Bowl” aus Birmingham/Alabama und gehört zu den etablierten, großen Bowls abseits der BCS.

Wisconsin beendete die letzte Saison auf Platz #7. #18 ist ein Rückschritt der sich mit den beiden Klatschen gegen Penn State (7:38) und Ohio State (17:38) erklären läßt. In der Offense spielt man mit einem Viererpack an Running Backs: PJ Hill, Zach Brown, Lance Smith-Williams und Tyler Donovan, wobei PJ Hill möglicherweise wegen einer Verletzung vom Oktober nicht zur Verfügung steht.

Tennessee gehört zu den traditionsreichsten College Football-Teams. Das macht sich auch an den Erwartungen bemerkbar. Das Team stagnierte zuletzt unter Headcoach Phillip Fullmer, von dem man nicht nur positive Bilanzen erwartet, sondern auch “große” Siege gegen die “großen” Mannschaften und daran haperte es. Zu Beginn der Saison setzte es Prügel gegen California, Florida und im Oktober gegen Alabama.

Die Vols sind passlastiger als Wisconsin. QB bei den Volunteers, hinter einer sehr guten OL, ist QB #10 Erik Ainge, den man wahrscheinlich in der NFL wiederfinden wird. Die Offense muss immer wieder das Spiel für die sehr junge Defense rausreißen, die zuviele Punkte zulässt.

20h30 Capital One Bowl

Michigan Wolverines – #9 Florida Gators, NASN live
Einstieg in die zweite Halbzeit des laufenden Spiels.
Michigan 8-4, Florida 9-3. Der ehemalige “Citrus Bowl” wird in Orlando ausgetragen, zählt zu den ältesten im Lande. Sein Status zeigt sich auch dadurch, dass das Spiel immer exakt zur gleichen Zeit gespielt wird: am 1.1. um 13h Ortszeit, immer als Vorlauf zum Rose Bowl.

Die Florida Gators haben ein bemerkenswertes Jahr 2007 hinter sich. Im letzten Januar gewannen sie im Football die Meisterschaft und im April im Basketball den Titel. Auch wenn es diese Saison im Football nicht für den ganz großen Titel reicht, gehen sie als Favorit in den Capital One Bowl und besitzen mit QB Tim Tebow den frisch gekürten Heisman-Tropy-Sieger, also den besten Einzelspieler.

QB Tim Tebow, gerade erst im zweiten Jahr im College, wird einer jener College-Spieler sein, die es schwer haben werden, in die NFL zu kommen bzw. sich dort durchzusetzen. Tebow ist ein guter Passer und Läufer: 29 Passing TDs, 22 Rushing TDs. Während man im College-Bereich diesen Double Threat gerne einsetzt, lassen sich im Profibereich die Defenses nicht so leicht verarschen und sind bei den meisten QBs die Passerqualitäten zu limitiert um sich durchzusetzen. QB Kordell Stewart hat es in mehreren Anläufen nicht geschafft, Eric Crouch wurde wegen seiner Körpergröße ignoriert, Randall Cunningham oder Donovan McNabb haben den Wechsel zum “passenden QB” geschafft. Michael Vick hatte unabhängig von der Hundekampf-Geschichte, im Laufe der Zeit immer mehr sportliche Probleme. Deswegen sind Spieler vom Typus Tebow nicht leicht in der NFL unterzubringen. Viel wird von seinem Pass-Spiel in den nächsten beiden Jahren abhängen.

Florida geht gemäß der Wettquoten als haushoher Favorit ins Spiel. Headcoach Urban Meyer ist für ausgefeilte, trickreiche Offenses mit zahlreichen Optionen bekannt. Tebow hat einen guten Wurfarm und ist mit guten, schnellen Receivern umgeben (bester WR: Andre Caldwell). Linkshänder Tebow wird wohl wegen eines Ende November erlittenen Bruchs der rechten hand, immer noch mit Manschette spielen.

Bei Michigan nimmt nach einer schlechten Saison der langjährigen Headcoach Lloyd Carr (seit 1995) Abschied vom Team. Sein Schicksal war im Grunde genommen bereits in der zweiten September-Woche besiegelt. Mit der Auftaktniederlage gegen das unterklassige Appalachian State, gefolgt von einer 7:39-Niederlage, beides zuhause vor 107.000 Zuschauer im Michigan Stadium, war Lloyd Carr Dead Man Walking. Es folgten einige knappe, häßliche Siege und die regular season schloss mit zwei Niederlagen. Sein Nachfolger (die Suche hielt die US-Sportszene mehrere Woche in Atem) wird der junge, agile Rich Rodgriguez, der frischen Wind in das Programm bringen soll, aber erst einmal anscheinend eine 4-Millionen-Klage von seinem alten Arbeitgeber, der West Virginia University an der Backe hat.

Neben Lloyd Carr werden auch QB Chad Henne und RB Mike Hart als Seniors ihre letzten Spiele für Michigan bestreiten. Teil von Michigans Probleme in dieser Saison waren ihre Verletzungen. WR Mario Willingham gilt als wichtigster Michigan-Spieler der 2ten Saisonhälfte. Zum Capital One Bowl könnte sich die Offense eingespielt haben. Die Anfälligkeit Michigans Defense für Big Plays, könnte gegen die Gators böse Folgen haben.

22h30 BCS Rose Bowl

#7 USC Trojans – #13 Illinois Fighting Illini, NASN live
USC 10-2, Illinois 9-3. Die Rose Bowl ist die erste Bowl die zu der obersten Kategorie gehört, der Bowl Championship Series (BCS). Ausgetragen in Pasadena bei LA im 92.000 Zuschauer fassenden Rose Bowl Stadium. Die Rose Bowl nimmt selbst unter den BCS-Bowls eine Ausnahmestellung ein. Es ist der älteste Bowl und wird seit 1902 ausgetragen. Das Endspiel wird von der Tournament of Roses Parade begleitet. Vor dem Spiel zieht eine Zug von mit Rosen dekorierten Wagen und Bands eine 9km lange Strecke entlang.

Eine weitere Besonderheit ist das große Ego der Rose Bowl-Veranstalter. Sie pochen auf einen Sonderstatus innerhalb der BCS und die Macher gelten als die größten Gegner von Playoffs im College Football. Als einzige Bowl der BCS beharren sie auf die feste Ansetzung von PAC10-Meister gegen Big Ten-Meister und machen nur eine Ausnahme wenn der Meister im BCS-Endspiel steht, so wie dieses Jahr Ohio State.

Die Ansetzung USC – Illinois sorgte für Erstaunen, zumal die Rose Bowl-Macher angeblich auch das Einverständnis der anderen BCS-Bowl-Mitglieder hatten, statt Illinois das stärkere #4 Georgia zu wählen. Aber der traditionshalber ignorierte man das SEC-Team Georgia und nahm das zweitbeste Team aus der Big Ten. Selbst ein klarer Sieg von #7 USC gegen #13 Illinois dürfte USC im finalen Ranking nicht weit nach vorne bringen.

Diese Diskussionen dürften auch im Vorfeld den Ruf der Ansetzung geprägt haben. Es gibt nicht sehr viele Bowls in denen die Wetter derart eindeutig eine Mannschaft bevorzugen: USC liegt mit 10-13 Punkten vorne.

USC ging in die 2007er-Saison als einer der Favoriten, doch nach der überraschenden Niederlage gegen das ungesetzte Stanford (USC war 41-Punkte-Favorit) fiel man auf #7 zurück. Nach einer weiteren Niederlage gegen das gesetzte Oregon (#5) fiel man gar auf #15, konnte sich aber durch das Favoritensterben der letzten Wochen der regular season wieder bis auf #7 (oder #5, je nach Poll) verbessern.

QB John David Booty, Senior, ist ein guter, präziser Werfer, den man nach dieser Saison wohl in der NFL wieder sehen wird. TE Fred Davis gilt als bester TE des Landes. USC hatte in den letzten Jahren vorallem bekannte Offense-Spieler wie QB Matt Leinart oder RB Reggie Bush. In dieser Saison ist legt man nicht mehr soviele Punkte vor, baut aber auf eine der besten und ausgeglichensten Defenses auf. Wenn eine Schwäche gesehen wird, dann gegen Mannschaften mit harten, ausdauerndem, physischen Laufspiel…

… womit man bei Illinois und seinem RB Rashard Mendenhall ist, der besten Waffe der Fighting Illini. Offense-Spieler des Jahres in der Big Ten. In der zweiten Saisonhälfte hat Illinois mit dem Aufstieg von QB Juice Williams eine weitere Facette erhalten. Juice Williams, Sophomore, hat 13 Passing TDs und 7 Rushing TDs. USC kann sich also nicht nur auf Mendenhall als Bedrohung durch den Lauf konzentrieren.

Illinois hat ein Ausnahmejahr, nachdem man 2006 noch mit 2-10 abschloß. Headcoach Ron Zook ist landesweit bekannt als Mann der angeblich das Football-Programm der Florida Gators in Grund und Boden gewirtschaftet hat. Dabei war es eher ein Problem des Generationswechsels nach der vermeintlich ruhmreichen Ära von Steve Spurrier. Jetzt, vor landesweitem Publikum, eines der bekanntesten und besten Teams des Landes zu schlagen, wäre eine Genugtuung.

2h00 BCS Sugar Bowl

#5 Georgia Bulldogs – #10 Hawaii Warriors, NASN live
Georgia 10-2, Hawaii 12-0. Nach dem Rose Bowl kommt der Sugar Bowl, das zweitälteste Endspiel, seit 1935 in Lousiana ausgetragen.

Im Sugar Bowl spielt normalerweise der SEC-Meister. LSU ist jedoch als zweitbeste Mannschaft in den Rankings für das BCS-Endspiel gebucht, also nahm man die zweitbeste Mannschaft der SEC, Georgia, auch wenn es einige gab, die die Bulldogs lieber gegen USC im Rose Bowl gesehen hätten. Mit Georgia gegen Hawaii ist nun aber eine Ansetzung rausgekommen, die neben dem BCS Championship Game das vielleicht attraktivste des Januars ist. Jeder möchten den Underdog von der coolen Inseln gegen eine der klassischen College Football-Großmächte gewinnen sehen.

Der Gegner der Bulldogs sorgte im Vorfeld für Diskussionen. Es ist ein Wiederaufleben der Boise State-Debatte vom letzten Jahr. Als einzige Mannschaft blieben die Hawaii Warriors diese Saison mit 12-0 ungeschlagen. Für einige rechtfertigt allein dies schon eine Teilnahme am BCS-Endspiel. Zumindest stärker als die Teilnahme von LSU mit ihren zwei Niederlagen.

Für Andere ist 12-0 ein Muster ohne Wert, denn der Spielplan der Warriors gilt als zu leicht, die Conference WAC als zu schwach. Hawaii steht auch im Ruf massiv von seinen Heimspielen zu profitieren, bei denen die Gegner nicht nur 3.000 Flugkilometer von der US-Westküste rüberfliegen müssen, sondern auch gegen sehr hawaiifreundliche Referees spielen müssen.

So gesehen ist die Einordnung in den Rankings an #10 und die Teilnahme am Sugar Bowl ein salomonisches Ergebnis, dass sich die WAC nicht zuletzt durch das sagenhafte Auftreten von Boise State letztes Jahr verdient hat. Sagenhaft ist auch der Ruf den die diesjährige Passing Offense der Warriors besitzt. QB Colt Brennan, ein Name wie aus einem schlechten US-Krimi, einer der Heisman Trophy-Finalisten, könnte mit einer guten Leistung zum Top-Pick der nächsten Draft werden. In der regular season hat er schon absurde Zahlen sich erworfen: 71% Completion%, 4.174yds, 38TDs, 14INTs.

Die Würfe konzentrieren sich auf vier WRs. Drei von ihnen habe diese Saison mehr als 1000yds gefangen: WR Grice-Mullen, WR Davone Bess, WR Jason Rivers und CJ Hawthrone, wegen ihrer Dreadlocks auch die “Dread Heads” genannt. Interessant wird es auch sein, die Defense zu beobachten, die DefCoord. Greg McMackin (Ex-SF-LB-Coach) binnen acht Monaten völllig umgekrempelt hat.

Trainer bei Hawaii ist kein Unbekannter: June Jones, Ex-NFL-Coach bei den Atlanta Falcons, bekannt für seinen Disput an der Seitenlinie mit Jeff George. Der sieht nach mehreren Jahren Coaching auf Hawaii mit seinen Hemden und Shorts so lässig aus, dass dagegen sogar Tom Selleck wie ein alter, trauriger Mensch rüberkommt.

Sehr viel gegensätzlicher könnten die Georgia Bulldogs nicht sein. Das Jahressalär von Headcoach Mark Richt ist größer als das gesamte Budget der Hawaii Warriors (2,2 Mio US$, knapp 60.000 US$ Budget fürs Recruiting). Traditionsreiches Football-Programm mit Wurzeln die bis 1892 zurückreichen. Klassischer, lauflastiger Smash Mouth-Football. RB Thomas Brown, RB Knowshon Moreno.

aas 07

Ich habe mir mal mit Google Analystics die meistgelesensten Einträge des Jahres 2007 von allesaussersport rausgesucht. Das dient eher der eigenen Neugier als dass es eine wissenschaftlich bzw. statistisch korrekte Auswertung wäre, da z.B. die Leser der RSS-Feeds ebensowenig berücksichtigt werden, wie diejenigen, die sich die Einträge schon auf der täglich wechselnden Startseite durchlesen.

Einige ältere Einträge halten sich besonders wacker. Der inzwischen zwei Jahre alte Blogeintrag “Kündigung des PREMIERE-Abos” ist quer über das Jahr immer noch der mit Abstand am meisten gelesenste Blogeintrag. Selbst wenn ich beim Bevölkerungsdurchschnitt eine Grunddoofheit in Sachen “Abo aufgeschwatzt bekommen” und “wie kündige ich den Vertrag wieder?” voraussetze, bleibt es ein Armutszeugnis für ein Dienstleistungsunternehmen wie PREMIERE.

Der Blogeintrag ist mit einer Ausnahme in allen Monaten in den Top 10 drin gewesen. Ein weiterer sehr populärer älterer Blogeintrag ist der Eintrag als ARENA im März 2006 sein Konzept der Öffentlichkeit vorstellte.

Januar 2007

Im Januar 2007 gesellten sich noch zwei ältere Einträge zu den Top 10: die über die Super Bowl-Berichterstattung in der ARD von 2006 [1], [2].

Sollte ich jemals gefragt werden, wie TV-Sender und ihre Mitarbeiter von Blogs profitieren könnten, würde ich langatmige Erklärungen über Kommunikation und “Kunden” (= Zuschauer) mit dieser Geschichte garnieren. Als in den ersten Januar-Tagen 2006 offiziell wurde, dass die ARD die SuperBowl übertragen würden, war das Gezeter groß, weil der ARD allgemein die Kompetenz abgesprochen wurde, und dem HR-Mitarbeiter Dirk Froberg im Speziellen, der durch einige SuperBowl-Übertragungen auf SAT.1 nicht den allerbesten Stand bei den deutschen Football-Fans hatten.

Wie gesagt: das Gezeter war groß, aber die Stimmung kippte, als Andreas Witte – zweiter ARD-Mann beim SuperBowl – sich in den Kommentaren meldete. Eine vorher abstrakte Person von der Mattscheibe wurde etwas greifbarer. Da sitzen die Schimpfwörter schon nicht mehr so leicht. Witte schob auch einige erklärende Worte über die Produktionsbedingungen nach und einige/viele der Leser zeigten Verständnis.

Die Geschichte wurde eigentlich durch die ARD-Übertragungen 2007 sogar noch getoppt, weil die ARD wirklich aus 2006 gelernt hatte und 2007 zweieinhalb exzellente Übertragungen hinlegte (zumal die SuperBowl auf NASN mit dem WorldFeed und neuer Kommentatorenmannschaft gleichzeitig ein Desaster war). Wenn es hier in den Kommentaren jemals so etwas gab wie Standing Ovations, dann hat ihn sich die ARD für die NFL-Übertragungen abgeholt.

(Gleichzeitig war das NFC Championship Game eines meiner Blog-Waterloos in der ich am liebsten vor Schamesröte in den Erdboden versunken wäre, weil ich Roman Motzkus und Andreas Motzkus für Brüder hielt)

Die Top 3 (nur Einträge aus dem Januar 2007)

Februar 2007

Der SuperBowl verdrängt den PREMIERE-Abokündigungseintrag auf Platz 2. Dafür kochte ein anderes TV-Thema hoch: am 8.Februar gaben ARENA und PREMIERE ein Kooperationsabkommen bekannt. Im Februar war es offiziell nur ein Kooperation bezüglich der Vermarktung (wer ARENA via Satellit sehen wollte, konnte es fortan auch via PREMIERE abonnieren), aber Laufzeiten und Größe des Vertrages (Aktiendeal über 16 Mio Stk) ließen ahnen, dass da mehr im Busch war. Heute wissen wir es besser: es begann ARENAs Tod auf Raten.

Und das hätte sich im November oder Dezember 2006 auch keiner träumen lassen: Thomas Doll war länger Trainer als Felix Magath. Er wurde erst einen Tag nach Felix Magath entlassen.

März 2007

Die Champions League setzte wieder ein und Bayerns neuer alter Trainer Hitzfeld musste gegen Real Madrid ran. Ich tickerte live mit. Auch als Gerard Houllier dementierte bei Lyon zum Saisonende aufhören zu wollen oder Real dementierte einen Vertrag mit Christopher Metzelder abgeschlossen zu haben.

El Clasico Barcelona – Real lockte die zweitmeisten Leser an. Etwas überraschend. Ausländische Liga. An einem Samstagabend. Aber das 3:3 war es wert.

Über den Moderationsstil von WD Poschmann im Aktuellen Sportstudio komme ich immer noch nicht weg. Das Paradebeispiel für den Posch-Style, ein wortwörtliches Protokoll von 77 Sekunden Poschmann, landete auf Platz 3.

April 2007

Der Abokündigungseintrag nur auf dem virtuellen Platz 3. In den Top drei sind zwei Blogeinträge zum Champions League-Viertelfinale zwischen Bayern und dem späteren CL-Sieger AC Milan. Nach dem nüchternen 2:2 und 0:2 lautete das Fazit:

Das Bedrückendste an dieser Niederlage ist der Umstand, dass der FC Bayern derzeit in der Bundesliga die Mannschaft mit der im Abstand breitesten Brust aller Teams ist. Sie spielen seit der Rückkehr von Hitzfeld nicht den allerschönsten Fußball, aber eine NeunKommaNull auf der “Abgewichstheit-Skala”.

Und dieses Paradeteam der Bundesliga prallt so derbe am AC Milan ab, von den alle Beobachter in Europa sagen, dass es eine schwache Altherrentruppe ist.

Die Bayern haben sich ja nicht nur heute am AC die Zähne ausgebissen, sondern auch im Hinspiel über weite Teile kein Land gesehen.

Und man kann die Schwäche der Bayern auch nicht an 1-2 Spielern festmachen, sondern Mannschaftsteil für Mannschaftsteil abklappern und Problemzonen ausmachen.

Platz 2 war die unschöne Geschichte mit der Frankfurter Website die meinen Feed abgriff und auf ihrer Website veröffentlichte und bei der ich nach mehreren Mails erst mit Rechtsmitteln drohen musste, ehe die ungefragte Übernahme von meinen Websiteinhalten aufhörte.

Mai 2007

Auch wenn noch nicht Tour war, brach das Thema mit voller Wucht in die deutsche Medienszene ein. Ausgangspunkt für die fallenden Dominosteine war das Geständnis von Bert Dietz bei Beckmann. 2-3 Tage später folgten mit tränenerstickter Stimme Erik Zabel und als forscher Bursche Rolf Aldag. Es gestanden auch Bölts und Riis.

Es war damals die Frage: wieviel wurde wirklich ausgepackt und wie ehrlich meinte man es wirklich. Sieben Monate später ist der Profiradsport in Deutschland ziemlich tot und rückblickend muss man feststellen dass Team T-Mobile damals im Sommer 2006 den Schnitt eben nicht hart genug angesetzt hatte. Die Verpflichtung von Aldag war ein Kardinalsfehler (ebenso wie der spätere Vertrag mit Zabel für 2008)

Bei Beckmann gab es diese merkwürdige Piepeinlage. Dank eines Lesers bekam ich einen Mitschnitt der Sequenz und konnte – wie vorgeschlagen – mit einem einfachen Filter das Piepen rausfiltern. Dass da der Name Godefroot zu hören war, ist das eine. Dass die Sache von der Beckmann-Redaktion bzw. der ARD alles andere als transparent behandelt wurde, die andere. Leider stürzten sich die Medien nur auf die erste Geschichte. Das journalistische Selbstverständnis der ARD – nicht-transparenter Umgang mit manipulierten Material, schlecht anonymisierte Passage – wurde nicht hinterfragt.

Die Bundesliga absolvierte ihren Endspurt, aber das war kein Thema für die Top 3. Vielmehr war es mein Eintrag über die Gerüchte zu Kloses Privatleben. Ein extrem heikles Thema, weil das Recht auf Privatsphäre mit den Rahmenbedingungen eines öffentlich ausgeübten Berufes (auf den nun mal ein Teil der Einkünfte von Klose basieren) kollidierten, zudem angefüttert von nicht zu verifizierenden Spekulationen, die Rufmord waren.

Wie Privat kann das Familienleben eines Fußballspielers sein, wenn die Auswirkungen dieses Lebens direkt die Leistung der Mannschaft beeinflußen und z.B. ein Weiterkommen im UEFAcup sabotieren?

Juni 2007

Im Juni landete ein Eintrag vom Mai 2007 über das Gesicht des FC Bayerns in der nächsten Saison auf Platz 1, gefolgt vom Abokündigungs-Eintrag. Weiterhin heiß: der Eintrag über Klose.

Von den Juni-Einträgen landeten drei Screensport-Einträge auf den ersten drei Plätzen ohne das ich sonderlich wüsste warum.

Juli 2007

Im Juli 2007 fand die Tour statt, mit dem hinlänglich bekannten Doping-Desaster und dem Ausstieg von ARD & ZDF. Der Live-Ticker zu der 16ten Etappe in den Pyrenäen wurde zum meistgelesensten Blogeintrag des Monats. Es war der Tag nachdem Vinokourov als Doper aus dem Rennen genommen wurde. Es war der Tag an dem das Peloton gegen Doping protestierte und der Abend an dem Cofidis sich aus dem Rennen zurückzog und Rabobank den Führenden Michael Rasmussen aus dem Rennen nimmt. Auch rückblickend ein faszinierender Akt der Selbstzerstörung.

Am Anfang des Monats kamen Gerüchte in den Zeitungen auf, wonach ARENA seinen Sendebetrieb einstellen würde und die Bundesliga-Produktion von PREMIERE übernehmen würde. Zwei Wochen später wurde es per Presseerklärung bestätigt. Die beiden Blogeinträge dazu, sind auf Platz 2 und 3 gelandet.

August 2007

Ein eher langweiliger August wurde durch das Länderspiel England – Deutschland und dem 4:0-Sieg der Bayern in Bremen geprägt. Auf Platz 3 ein Screensport-Eintrag vom Wochenende. Keine Ahnung warum. Nur wegen der rechtlichen Probleme der Primera Division-Übertragungen?

September 2007

Wieder drei Fußballthemen in den Top 3: ein Live-Ticker zu EM-Quali-Spielen, u.a. mit Frankreich – Schottland und England – Russland und dem trügerischen 3:0-Sieg.

Auf Platz 3 der Live-Ticker zum Unentschieden des HSVs gegen Bayern, das den Bayern erstmals in der Saison den Ruf der Unschlagbaren nahm.

Auf Platz 2 ein Eintrag über TV-Fußball-Experten an und für sich, initiiert durch einen extrem schwachen Auftritt von Franz Beckenbauer am Vortag, der sich offensichtlich nicht zum Spiel Real – Werder vorbereitet hatte.

Für mich persönlich war es übrigens das Jahr des “britischen Sportjournalismus”. Ich wurde süchtig nach dem “Football Weekly”-Podcasts des Guardians, dass seit dieser Saison sogar zweimal die Woche produziert wird. Das Ende von “The Beautiful Game” wurde durch die täglichen “5live Football daily” und “606” kompensiert. Irgendwann in diesem Jahr habe ich meine Schüssel zudem so aufgejazzt, dass ich auch BBC- & ITV-Fernsehen empfangen konnte, so dass ich die britische Art des Fußballjournalismus kennenlernte konnte. Allerdings zeigt sich diese Überlegenheit wirklich nur im Fußball. Bei anderen Sportarten sind die Briten genauso schlecht. Als Beispiel der atemberaubend unkritische Lewis Hamilton-Hype, auch zu Zeiten des McLaren/Ferrari-Konflikts.

Oktober 2007

Eigentlich fand ich das Geschriebene im Blogeintrag über den 1. FC Kaiserslautern recht evident. Deswegen war ich von den Reaktionen überrascht. Das eigentliche Lehrstück steckt in den Kommentaren, wo man einen Einblick in die Denke von FCK-Anhängern bekommt. Das FCK-Fans als größtenteils ländlich geprägtes Volk anders ticken würden, war mir klar, ist soweit auch nichts Negatives.

Überrascht hat mich aber die Mentalität in vielen Kommentaren im Blog und in den FCK-Foren. Ich habe bislang in Fußball-Boards noch nie derart massiv eine “Blut und Boden”-Mentalität oder die schmerzfreie Verwendung von Nazi-Formulierungen wie “Blut und Ehre dem FCK” oder über einen Trainer sagen hören, er würde wie ein Asylant sprechen. Vereinzelte Idioten gibt es immer & überall. Meistens finden sich Leute die gegen halten. Vielleicht war es es Zufall und der Aufgeregtheit des Abends (Toppmöller war zurückgetreten) zu verdanken, dass niemand in dem Board sich genötigt sah, dem Schreiber wegen der Asylanten-Bemerkung auf die Füße zu treten. Aber es fügt sich ins Gesamtbild das Hardcore-FCK-Fans abgeben.

Selbst in den relativ gesitteten Kommentaren hier im Blog triefte es vor rückwärtsgewandtem Absolutismus. Es gibt viele Fußballvereine, die ihre Tradition hochhalten, aber weder von Borussia Dortmund noch von Schalke 04 habe ich bislang gehört, dass man von Mannschaften von 1954 ein Bundesliga-Existenzrecht für 2007 ableitet.

Dieses Paket aus Tonalität und die Fixierung auf die Vergangenheit verblüfft mich noch heute.

Auf Platz 2 wieder ein Liveticker zur EM-Quali. Der Absturz Englands wurde mit der Niederlage in Russland eingeleitet. Schottland bekam eine letztendlich teure Auswärtsniederlage von Toppmöllers Georgiern verpasst.

Auf Platz 3 wieder ein TV-Thema: die DFL übergab die Vermarktung der TV-Rechte an Leo Kirch. Nachdem in den Vormonaten immer wieder hie und da von Kirch gemunkelt wurde, tauchte der alte Mann im Oktober aus der Versenkung wieder auf.

Nichts neues gibt es in Sachen Bankbürgschaft bei Leo Kirch, von der es eigentlich seit Oktober wöchentlich heißt, dass die Verhandlungen kurz vor dem Abschluß stehen sollen. Stattdessen macht Kirch kurz vor Weihnachten mit einer “schweren Grippe” Schlagzeilen, wegen der er ins Krankenhaus eingeliefert worden ist.

November 2007

Top-Eintrag im November war mein Stück zum Auftritt von Uli Hoeneß im “Blickpunkt Sport”, bei dem Hoeneß eine kalkulierte Attacke gegen zwei Fan-Clubs ritt und der BR sich als journalistischer Steigbügelhalter gerierte. Angeblich – so eine anonyme Mail an mich – hatte Uli Hoeneß im Vorfeld der Sendung den Auftritt fast platzen lassen, weil der BR ursprünglich einen Fan-Vertreter mit in die Runde eingeladen hatte.

Ohne ein großer Fan des FCBs zu sein, halte ich Uli Hoeneß für den wichtigsten und besten Manager den die Bundesliga jemals hatte. Aber gerade in diesem Jahr gab es öfters Auftritte wo man sich fragt, ob Hoeneß inzwischen vielleicht nicht zu alt für diese Generation von Spielern, Geschäftemachern und Zuschauern ist oder wird.

Auf Platz 2 das Ausscheiden Englands im letzten EM-Quali-Spiel gegen Kroatien und auf Platz drei der Blogeintrag zur Auslosung der WM-Qualifikation. Noch einen Monat später ziehen sich die Engländer immer noch am Bild des unterm Regenschirm stehenden McClarens hoch.

Dezember 2007

Der PREMIERE-Abokündigungs-Blogeintrag hielt sich auch im Dezember wacker auf Platz 2.

Von den Dezember-Einträgen kamen drei Fußball-Einträge auf die Top 3. Die Auslosung der EM-Gruppen, die kaum noch zu verhehlende Trennung zwischen Bayern und Hitzfeld und die Auslosungen zur nächsten Phase der Champions League und UEFAcup.

Das Jahr 2007

Und wenn ich wieder alle Blog-Einträge reinnehme, sah die Top 10 des Jahres 2007 so aus:

  1. PREMIERE-Abokündigung (aus 2005)
  2. Der Godefroot-Piep bei Beckmann
  3. Das Champions League-Achtefinale
  4. Einzelheiten zum PREMIERE-ARENA-Deal
  5. 1. FC Kaiserslautern
  6. Miroslav Klose
  7. Vorstellung von ARENA (aus 2006)
  8. Bayern, Uli Hoeneß, die Fans und der BR
  9. Miroslav Klose, zum Zweiten
  10. Tour de France, 16te Etappe nach Vinokourovs Dopingfall

Das Ableben der NFL Europa schaffte es im Juni nur auf den 20ten Platz, was nur zum Teil daran lag, dass der entsprechende Eintrag an einem Monatsende war. Selbst wenn ich die Juli-Zahlen hinzurechne, wäre nicht mehr als Platz 11 rausgesprungen.

Ein Liveticker zur March Madness – die in diesem Jahr relativ öde war – schafft es bis zum 22ten Platz im März.

Rugby-Einträge erreichten im September gute Zahlen. Das Halbfinale (im Windschatten mit EM-Quali) kam im September auf Platz 6, das Viertelfinale auf Platz 12. Ein 2003er-Eintrag zur Rugby-WM auf Platz 17. Zum Vergleich: der Rücktritt von “The Special One” kam nur auf Platz 21.

Premiership #20: Manchester City – Liverpool

[18h55] Endstand Manchester City – Liverpool 0:0 Schade. Hier haben zwei Teams ein Spiel überhaupt nicht in den griff bekommen und zwei Punkte weggeschmissen.

Von einem Champions League-Team wie Liverpool muss da taktisch mehr kommen. Das gleiche kann muss man aber auch über Manchester City sagen, die nicht eine Minute lang wie eine wirkliche Heimmannschaft auftraten, sondern opportunistisch wie eine Auswärtstruppe spielten.

Es war einS piel das mehr über die Limits als die Stärken der Teams aussagte.

[18h52] Unfassbar. 80 Minuten lang gab es so gut wie keine Strafraumszene und nun spielt Liverpool wie entfesselt. Sobald ein Ball wie auch immer in Citys Strafraum fliegt, rennen alle rein und versuchen mit allen Mitteln irgendwie an den Ball zu kommen. Es erstaunt dass noch kein Kopf von einem Körper getreten wurde, derart fliegen die Beine hoch.

[18h49] Seit der 86ten Minute gibt Liverpool richtig Gas. Warum erst jetzt? 90 Minuten gespielt. 3 Minuten Nachspielzeit.

[18h46] Holla Waldmarie, das Spiel lebt. Großchance von Benayoun, die Dunne abblocken kann.

[18h45] Die allerallerheißeste Situation des Spiels. Der wackere Dunne schlägt einen halbhohen Ball von der Linie. Kopfball von Torres aus drei Meter, wird von Torwart Hart mit Mühe pariert, der Ball scheint in Zeitlupe über die Linie hüpfen zu wollen, als Dunne einschreitet. Kuyt versucht mit einem Kung-Fu-Ausfallschritt noch reinzugrätschen.

[18h38] Statistik wird eingeblendet: 8:0-Torchancen für Liverpool in der 2ten Halbzeit. Wobei der Begriff “Torchance” hier sehr weit interpretiert wird.

[18h34] Keweel, von dem in der 2ten Halbzeit nichts zu sehen war, wird gegen Babel ausgewechselt. Citys dritter Wechsel: Vassell wird mit qualmenden Sohlen gegen Geovanni ausgetauscht. Womit wieder nur ein einziger reiner Stürmer bei City agiert.

[18h27] Das Spiel findet nicht zu sich selber. Nun geht weite Teile des Tempos verloren weil Liverpool ratlos vor der City-Abwehrreihe steht. City wiederum kann derzeit nicht anders als über schnelle Gegenangriffe.

Keine der beiden Mannschaften kann dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Ericksson, nicht immer der glücklichste Einwechsler, nimmt Elano raus und mit Bianchi einen reinrassigen Stürmer rein.

[18h20] Das Spiel wird auf hohem Tempo geführt. Nun wechselt Eriksson Ireland aus und #28 Gelson ein. Das ist eine Spur defensiver.

[18h17] City hält nun im Mittelfeld gegen und die Liverpooler Herrlichkeit ist vorbei. Das Spiel ist nun ausgeglichen und beide Mannschaften haben damit zu kämpfen, dass sie die Bälle schneller nach vorne treiben, als Spieler aus dem Mittefeld nachrücken. Selten das mehr als ein Wichtel im Strafraum steht.

[18h12] Liverpool dreht weiter am Rad. Geht giftiger auf die City-Abwehr drauf, hat mehr Zug im Spiel nach vorne, während City zu passiv ist und so gut wie keine Aktivitäten mehr nach vorne zeigt. Didi Hamanns einzige Funktion scheint es zu sein, sich gegen aufmüpfige Reds zu Boden zu werfen und Freistöße rauszuholen.

[18h09] In den ersten Minuten mehr Action durch Liverpool, inkl. Großchance von Torres. Liverpool rochiert vorne mehr. Torres der nach außen ausweicht, Gerrard der nach vorne geht und auf einer Linie mit Torres steht.

[18h05] Während hier vor dem Haus gerade mehrere Stalin-Orgeln aufgestellt werden, wurde das Spiel in Manchester wieder angepfiffen. Keine Wechsel auf beiden Seiten.

[17h48] Halbzeit 0:0 Manchester City – Liverpool Das Spiel ist wegen des tempos und der Intensität gut anzuschauen, aber im Spielaufbau ziemlich eindimensional. Manchester City versucht per Flanken das Zentrum im Strafraum zu füttern, ist aber nur 1-2x damit durchgekommen. City rückt zu selten nach um von den zweiten Bällen zu profitieren, die Liverpools unsichere Abwehr abgibt. Umgekehrt Liverpool, die ihr Heil fast ausschließlich in 20-30m-Schüssen suchen.

[17h37] Petrov versucht über links einen schnellen Gegenangriff einzuleiten, doch er muss verzögern und verzögern, weil einfach niemand nachgerückt kam. gerade zwei City-Spieler, beide auch noch gedeckt. Das theoretische 4-1-3-2 sieht eher nach einem 4-2-3-1 aus, mit Vassell als einzige reine Sturmspitze.

[17h35] Zwei weitere Striche dank zweier 35m-Gewaltschüsse von Aurelio die nur knapp einen halben Meter über die Latte rauschen.

Liverpool wieder mit dominanten 2-3 Minuten. Über rechts läuft nichts. Links ist aber Kewell eindeutig stärker als Petrov auf Citys linken Flügel.

[17h33] Eine Torchance für den Herrn in Rot: ein weiterer 60m-Diagonalschlag von Mascherano wird abgefälscht und auf Kewell verlängert. Der gibt innen rein, wo nach 1-2 weiteren Stationen Kuyt zum Direktschuß ansetzt. Der Ball wird zur Ecke abgelenkt.

[17h29] Hüben wie drüben jeweils eine gute Torchance die verhindert weil, weil ein Abwehrspieler (links: Richards, rechts: Carragher) rechtzeitig reingrätscht und den Schuß (links: von Kewell, rechts: von Elano) abblockt.

[17h28] Die Partie gefällt, weil nun auch Manchester City versucht die Offensive mit Flanken zu füttern und Liverpools Abwehr nicht wirklich souverän wirkt.

[17h26] Die Partie gewinnt an Tempo und prompt bekommen beide Mannschaften mehr Platz um sich die Bälle mit 30-40m-Pässen um die Ohren zu hauen. Für 2-3 Minuten wogt nun das Spiel von Strafraum zu Strafraum hin und her.

Sacht mal, der Trauerflor ist nicht zufällig billigstes schwarzes Klebeband?

[17h23] Liverpools Angriffe gegen kompakt stehendes City werden immer wieder mit weiten Schlägen eingeleitet. Bevorzugt: lange Diagonalpässe auf links, wo Kewell versucht sich dribbelnderweise an die Abwehrreihe vorbeizuschmuggeln.

[17h20] Momentan ist es Liverpool die die Kontrolle im Mittelfeld besitzen. Manchester City kommt immer weniger zur Entfaltung und sitzt immer tiefer vor dem eigenen Tor.

[17h11] Die ersten zwei Chancen des Spiels gehen auf das Konto der Blau-Weißen. Ein Angriff wird über rechts vorgetragen, bringt ein Eckball ein, bei dem ein City-Spieler unbedrängt an den Ball kommen kann.

Das Spiel ist derzeit noch ein Vergnügen mit angezogener Handbremse.

[16h57] Die Aufstellungen:
Das heimstarke Manchester City. Didi Hamann im Mittelfeld gegen seine alten Kollegen.
25 Hart
4 Onuoha | 2 Richards | 22 Dunne | 3 Ball
16 Corluka
7 Ireland | 21 Hamann | 15 Petrov
11 Elano | 12 Vassell

Liverpool. Interessant: wenn Benitez dies für die stärkste Aufstellung Liverpools hält: Mascherano statt Alonso im Mittelfeld und Kewell der im linken Mittelfeld nun an #1 gesetzt zu sein scheint. Und Riise nur auf der Bank.
25 Reina
3 Finnan | 23 Carragher | 17 Arbeloa | 12 Aurelio
11 Benayoun | 8 Gerrard | 20 Mascherano | 7 Kewell
9 Torres | 18 Kuyt

[16h56] Moinsen.

Fast perfekt!

Sie haben es geschafft: 16-0. Unbesiegt in der Regular Season. Die erste Mannschaft seit den 1972er-Miami Dolphins.

Die New England Patriots.

Darüberhinaus holte sich WR Randy Moss den Jerry Rice-Rekord für meiste TD-Catches in einer Saison (jetzt: 23 TDs) auf Pass von QB Tom Brady. Bradys 50ter TD-Pass in der Saison. Auch das ein neuer Rekord. Und die meisten Punkte in einer Saison.

Die Rekorde mussten hart erkämpft werden. Für die NY Giants ging es zwar um nichts mehr, aber die Giants spielten über ihr Niveau. Drei Viertel lang setzten sie die Patriots unter Druck. Sie gingen zuerst in Führung (nach 4 Minuten 7:0 durch Pass Minning auf RB Jacobs), sie führten zur Halbzeit (21:16), sie erhöhten im 3ten Viertel auf zwei Scores Abstand (28:16).

Es war ein sehr unterhaltsames Spiel. Ein bemerkenswert intensives Spiel. Playoff-Atmosphäre in den Meadowlands. Die Zuschauer stiegen von der ersten Sekunde an, voll ins Match ein. Beide Mannschaften gaben sich auf allen Positionen gegenseitig die Kante. Kleinere Nickeligkeiten allerorten.

Die NY Giants-Defense spielte gewohnt gut, aber zumindest drei Viertel lang konnte auch die Giants-Offense mit der Punktemaschine aus New England mithalten. Es ist unvermeidbar, dass die Patriots punkten. Aber die Giants konnte sie durch eigene Scores immer in Zugzwang halten. Das war der Schlüssel dafür dass die Partie so lange offen war.

QB Eli Manning machte vieles richtig, wurde – atypisch für die komplexen Spielpläne von OffCoord. Kevin Gilbride – an der langen Leine gehalten. WR Burress machte immer wieder Big Plays, TE Kevin Boss zeigte sich als vollwertiger Shockey-Ersatz und RB Jacobs hatte mit seinen Läufen und kurzen Catches einen sehr guten Tag.

Doch dann legte das Schicksal den Schalter um. Irgendwann gegen Ende des 3ten Viertels.

Die Offense der NY Giants spielte auf einmal ungleich konservativer, schmalspuriger, weniger breit gestreut. Die Patriots bekamen die Chance mit dem Pass Rush die Pocket um Manning herum kollabieren zu lassen und Manning wusste damit nicht umzugehen. geriet teilweise schon von alleine vor lauter Aufregung zu stolpern. In den darauffolgenden drei Drives erzielten die Giants nur noch ein einziges 1st Down. Der Genickbruch läßt sich ziemlich exakt auf die vierte Spielminute im 4ten Viertel festlegen.

Die Giants fabrizierten gerade ihren ersten Three’n’Out der zweiten Halbzeit. Die Patriots hatten in diesem Spiel noch kein tiefes Big Play. Im zweiten Down suchte QB Tom Brady dann WR Randy Moss. Moss lief die rechte Seite entlang und sein Manndecker stolperte. Moss war an der Giants 15yd-Line völlig frei. Brady warf den Pass etwas zu kurz, Moss ließ den Ball freistehend und unbedrängt durch die Hände rutschen und man sah in der Großaufnahme wie Brady in sich zusammensackte. Man sah ihm auf einmal die Last des Spiels an: der Versuch auf 16-0 zu gehen, die beiden möglichen Rekorde von ihm und Moss im Hinterkopf. Moss trottete zurück zur Scrimmage Line, begleitet vom höhnischen Gelächter Tausender von Zuschauer. Es waren die Sekunden an denen ich auf einmal an die mögliche Niederlage glaubte.

Drittes Down und die Patriots legen fast den gleichen Spielzug hin: Brady bekommt Zeit, Brady kann sich in den Wurf reinlegen. Moss’ Manndecker steht viel zu tief, Moss kann den Ball unbedrängt fangen, bekommt ihn pfannenfertig im Lauf über die Schulter hinweg in die Arme serviert und läuft durch in die Endzone. Nur Sekunden nach dieser fulminanten Enttäuschung legen Brady und Moss einen 65yd TD-Pass hin. Ein Pass der die 29:28-Führung bringt (gefolgt von einer gelungenen 2Pt-Conversion zum 31:28), ein Pass der Mannings und Rices TD-Rekorde bricht. Das kann dir kein Autor besser schreiben.

Danach wusste man einfach: dieses Ding ist den Patriots nicht mehr zu nehmen. Und das Ding heute nacht war ein herausgearbeiteter Sieg. Ein Sieg bei dem die Kohlenhydrate aber richtig verbrannt wurden.

Ich habe die Aufregung um “Videogate” zu Beginn der Saison nicht verstanden. Regelverstoß ja (auch wenn sich mir ihr Sinn nicht erschloss), aber deswegen Sternchen unter dieser Saison setzen?

Die Patriots sind seit Jahren Maß der Dinge und dominieren die Liga, wie es vielleicht noch nie eine Franchise in der NFL-Geschichte gemacht hat. Ich halte die Konkurrenz innerhalb der AFC für wesentlich massiver als z.B. die innerhalb der NFC zu den Zeiten der letzten großen “Dynastie” der Dallas Cowboys unter Johnson und Switzer.

Es gibt wohl keinen Headcoach der seit nun 6-7 Jahren derart massiv & erfolgreich an allen Stellschrauben dreht, um die Dominanz zu bewahren, wie Bill Belichick. Wahrscheinlich hat noch nie ein Headcoach einen derart massiven Verlust an Assistenten kompensieren können. Bis auf QB Brady sind im Laufe der Jahre alle Spieler auf den Skill Positions durchgewechselt worden, ohne dass Qualität verloren ging. Belichick sucht nicht nur Spieler für sein System. Er schafft es auch immer wieder neue Varianten seines Systems zu entwickeln. Im Kern sind Ähnlichkeiten im Spiel der 2001er-Pats mit den 2007er-Pats zu sehen. Es schimmert die gleiche Philosophie durch. Gleichzeitig spielen die Patriots heute anders als vor sechs Jahren oder als die Pats vor zwei Jahren mit ihren damals 10-12 unterschiedlichen Passempfänger. Keinem Coach und keinem Team ist es gelungen sich selbst solange so häufig neu zu erfinden. Wer behauptet das WR Moss sich gut in das Pats-System eingefügt hätte, verkennt dass auch Belichick das Pats-System für Randy Moss und Daunte Stallworth angepasst hat. Ein geben und Nehmen.

Das Arsenal der Patriots wirkt so komplett wie kein anderes und die Offense scheint daher als unaufhaltbar.

Bill Belichick mag nicht als größter Sympath in die NFL-Geschichte eingehen. Belichick gibt sich in der Öffentlichkeit zugeknöpft statt Vince Lombardi-eske Kalendersprüche von sich zu geben. Solange Belichick nicht wegen Scheidungs- und Frauengeschichten in den Schlagzeilen ist, ist er in der Öffentlichkeit nahezu unsichtbar.

Kotzbrocken hin, Kotzbrocken her: das was er da aufgebaut hat, ist groß. Es ist als Gesamtwerk das Beste was die NFL seit Mitte der 60er Jahre gesehen hat.

Es ist fast perfekt. Drei Spiele bis zur Unsterblichkeit.

(Kollateralschaden für die NY Giants: drei Starter haben sich verletzt – CB Madison, C O’Hara, LB Mitchell. Ihr Einsatz für die Wild Card-Playoffs gegen Tampa Bay ist fraglich)

Premiership #20: Everton – Arsenal

[20h13] So richtig konnte ich das Spiel nach der Todesmeldung von Phil O’Donnell nicht mehr goutieren. Armin hat inzwischen eine offizielle Erklärung auf der Website von Motherwell FC gefunden:

Motherwell Football Club tonight announced that Phil O’Donnell has died after collapsing at Fir Park during today’s match against Dundee United.

Phil (35) was rushed to Wishaw General Hospital by ambulance after collapsing during today’s game. Motherwell Football Club and Dundee United medical staff believe he suffered a seizure and efforts were made to revive him en route to hospital

Despite the efforts of the two club’s medical staff and medical staff at the hospital Phil did not regain consciousness and was pronounced dead at 1718 hrs.

Motherwell owner John Boyle said: “This is an unspeakable tragedy for Phil’s family. At this stage we do not know the exact cause of death but the Club is obviously liaising with the medical staff at Wishaw General.

“Everyone at Motherwell is shocked to the core and we are sure that everyone involved in Scottish football will feel the same. Phil was not only an inspirational player for Motherwell and Club Captain, but was an inspirational person. All of us at Motherwell are thinking of his wife Eileen and their four children.”

Motherwell Manager Mark McGhee added: “We are all totally devastated and our thoughts are with Phil’s wife and family.Phil was a great professional and gave everything when he played the game.This is a shocking tragedy.”

Phil O’Donnell.

[20h11] Endstand 1:4 Everton – Arsenal Wesentlich bessere zweite Halbzeit von Arsenal, unterstützt von hanebüchenen Abwehrfehlern Evertons.

[20h09] 1:4 Everton – Arsenal, 93te Rosicky Adebayor, Diaby und Rosicky mit Kurzpass-Staffette am und im Strafraum.

[20h02] Evertons Arteta bekommt blank Rot für einen Ellenbogencheck gegen Fabregas.

[19h55] 1:3 Everton – Arsenal, Adebayor, 79te Adebayor nutzt Mißverständnis zwischen Yobo und Torwart Howard aus.

[19h52] Wenn es denn noch von Belang ist: Bendtner ist gerade mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. Wenger nimmt Eduardo raus und bringt Adebayor

[19h49] Dem BBC News24 -Crawl ist zu entnehmen, dass der 35jährige O’Donnell kurz vor dem Ende des Spiels zusammengebrochen ist und auf dem Feld 5min lang behandelt worden ist. Er wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren und ist im Krankenhaus gestorben.

[19h47] BBC News24 und Sky News sind recht schmerzfrei und verlesen ungerührt die aktuellen Ergebnissen und Formulierungen wie “emotional win” bekommen einen schalen Beigeschmack.

[19h42] Todesfall in der Scottish Premier League. Motherwells Kapitän Phil O’Donnell ist heute nachmittag während der Partie gegen Dundee kollabiert. Seit einigen Minuten melden britische Medien dass O’Donnell gestorben ist. Die Meldung soll von Motherwell bestätigt worden sein.

[19h34] 1:2 Everton – Arsenal, 58te Eduardo Jagielka 0, Eduardo 2. Wieder ein weiter Schlag. Eduardo kann den Ball mitnehmen und an Jagielka vorbei spielen. Jagielka fällt mit der Eleganz eines Dampfbügeleisen zu Boden, versucht wie ein kleines Kind noch am Boden nach Eduardo zu greifen, doch Eduardo hat nur noch Tim Howard zwischen sich und Arsenals Führungstreffer stehen.

[19h23] 1:1 Everton – Arsenal, Eduardo, 47te Tor, heiterer Himmel etc… Freistoß für Arsenal in der eigenen Hälfte. Ein langer Schlag an die Strafraumgrenze. Evertons Jagielka unterspringt den Ball, Eduardo kommt vor dem etwas verwundert dreinschauenden Linksverteidiger Lescott an den Ball und macht kurzen Prozeß.

Ein Tor ohne Ankündigung und nicht wirklich verdient.

[19h22] Ohne Wechsel wird Halbzeit zwo wieder angepfiffen.

[19h04] Halbzeit 1:0 Everton – Chelsea

[19h02] In den letzten 5min der ersten Halbzeit kommt es zu der ersten Drangphase von Arsenal, nachdem Everton immer stärker hinten reingedrückt wird und sich nur noch mit weiten Befreiungsschlägen zu helfen weiß.

Gleichzeitig zeigt sich Arsenal ratlos, wenn Everton hinten seine Positionen gezogen hat. Man hat keine Ideen wie man die Verteidigung auseinanderziehen kann. Alle Spieler stehen auf ihren Positionen und warten auf den Ball, während der ballführende Spieler ratlos um sich blickt und am Ende doch nur aus 20m abzieht.

Über die Flügel läuft bei Arsenal nix

[18h50] 33 Minuten gespielt. Everton spielt überlegen, lässt keinen Spielaufbau von Arsenal jenseits der Mittellinie zu. Im Ballbesitz agiert Everton besonnen, aber konsequent den freien Raum suchend. Das sieht selbstbewusst aus.

#26 Carsley räumt im Mittelfeld ab, #6 Arteta startet dann den Spielaufbau, ergänzt um #2 Hibbert oder #20 Pienaar an den Flügeln.

[18h36] 1:0 Everton – Arsenal, Cahill 19te Arteta schlägt eine Ecke von links. Am ersten Pfosten verlängert jemand, am zweiten Pfosten geht Bendtner raus und bekommt den Ball in seinen Schoß. Er kann ihn natürlich nicht kontrolliert rausschießen, stattdessen kommt Cahill per artistische Körperverbiegungen an den Abpraller und schießt ihn aus 2m rein. Während den gesamten Aktionen bleibt Almunia auf der Linie kleben.

Das Spiel ist in den 5 Minuten zuvor etwas lebhafter geworden. Beide Mannschaften schmissen mehr Engagement in die Waagschale, neutralisieren sich aber noch.

[18h28] Almunia bleibt nach einer harmlosen Situation am Boden liegen. Scheint beim Fallen auf den Boden sich irgendwas in der Schulter verdreht zu haben. Nach knapp einer halben Minute Behandlungszeit, kann er weiterspielen, während Lehmann schon aufgesprungen ist um sich warm zu machen.

Ein Spiel bislang ohne Höhepunkte. Erinnert etwas an das Spiel beim Pompy vor einigen Tagen, nur das Everton wirklich versucht mitzuspielen.

[18h14] Moinsen. Ohne zu spoilern (West Ham – ManUtd wird von PREMIERE als Aufzeichnung um 20h übertragen): Arsenal ist 1 Punkt hinter ManU. Sollte ManU also verloren haben, könnte Arsenal ManU überholen.

Die Aufstellungen.
Everton
24 Howard
2 Hibbert | 4 Yobo | 16 Jagielka | 5 Lescott
6 Arteta | 26 Carsley | 18 Neville | 20 Pienaar
17 Cahill | 22 Yakubu

Arsenal van Persie wieder bzw. weiterhin verletzt. Rosicky und Adebayor pausieren auf der Bank. Bendtner spielt von Anfang an.
24 Almunia
3 Sagna | 5 Toure | 10 Gallas | 22 Clichy
13 Hleb | 4 Fabregas | 16 Flamini | 2 Diaby
26 Bendtner | 9 Eduardo

Premiership #20: Chelsea – Newcastle

[17h51] Endstand 2:1 Chelsea – Newcastle Ich bin inzwischen wieder auf Score umgestiegen, habe daher den Treffer nicht sehen können, aber die Experten im Studio liegen vor Lachen auf dem Boden, weil beim 2:1-Treffer der Chelsea-Spieler mindestens 3-4m im Abseits stand. Given portestierte so massiv, dass er Gelb bekam und Allardyce und sein Assistent machten an der Seitenlinie Terz ohne Ende.

[17h44] 2:1 Chelsea – Newcastle, Kalou 87te Kalou schießt ein. Sehr umstrittenes Tor, nachdem Pizarro im Abseits stand. Newcastle und Sam Allardyce stehen mit leeren Händen da.

[17h42] Tottenham – Reading 6:4 mit dem vierten Treffer von Berbatov (84te).

[17h39] Beide Mannschaften, Chelsea und Newcastle, bringen nichts mehr zustande. Enorm hohe Fehlpassquote und Newcastle hat sich wieder zurückgezogen. Die Fans singen “Come on Chelsea”, aber die Blauen bringen kein Tempo mehr auf den Ritzel.

[17h37] Der Wahnsinn nimmt kein Ende: Tottenham – Reading 5:4. Macht sechs Treffer binnen 15 Minuten.

[17h35] Tottenham – Reading 4:4 Vier Treffer binnen neun Minuten. Berbatov mit drei Treffer.

[17h32] Gellendes Pfeifkonzert für den nächsten Wechsel von Grant: Michael Ballack, der etwas pumpt, geht, Scott Sinclair kommt. Die Fans singen: “Du weißt nicht was du tust” zu Grant.

Zwei weitere Tore bei Tottenham: Tottenham – Reading 3:4.

[17h29] Erster Einsatz für Michael Owen nach seiner Verletzung. Es geht Obafemi Martins, der viel arbeitete, aber wenig Gefahr ausstrahlte. 16 Minuten zu spielen.

Wigan – Aston Villa 1:2, Tottenham – Reading 2:3.

[17h26] Jede misslungene Aktion von Kalou und Pizarro führt zu einem kollektiven Aufstöhnen. Sobald Newcastle im Ballbesitz kommt, geht Chelsea jede Ordnung flöten: man läßt sich mit 9-10 Mann in den Strafraum reindrücken, während die nachrückenden Magpies-Spieler nicht gedeckt oder nur spät angegriffen werden.

Allardyce bringt Rozehnal für Alan Smith.

[17h23] Joe Coles Name wird vom Publikum besungen, drei Minuten nach Auswechslung. Wenn Chelsea dieses Spiel verliert, wird der Cole/Pizarro-Wechsel ein Makel von langer Dauer für Avram Grant sein.

[17h20] Chelsea kann nicht mehr den Ball kontrollieren. Nach 3-4 Stationen ist Schluß und Newcastle leitet wieder einen Angriff ein. Chelsea steht sehr tief, hat das Mittelfeld fast komplett aufgegeben.

Avram Grant wechselt Joe Cole aus und Pizarro ein, unter sehr lauten Buhrufen. Pizarro dürfte in Chelsea nicht mehr glücklich lange werden.

Tottenham – Reading 2:2

[17h11] 1:1 Chelsea – Newcastle, 55te Butt beide Teams sind ohne Wechsel in die zweite Halbzeit gegangen. Nach ersten aufrührerischen Minuten Newcastles, schien die Partie wieder belanglos vor sich hin zu blubbern. Newcastle machte nicht viel und Chelsea zog sich zurück.

Das Tor Newcastles ist Fingerzeig für ein Teil der Probleme die Chelsea hat: das Defensivverhalten ist komplett für den Arsch. Ein verlorenes Tackling von Wright-Phillips am eigenen Toraus, leitet den Ausgleich ein. Der Ball kommt nach innen rein, Alex und Ben Haim stehen im Nirgendwo. Belletti habe ich im Ausschnitt nicht erkennen können. Hilario geht halbgar zum Ball. Es wird herumgestochert, drei Magpies können sich zu den beiden Blues (Hilario und Bridge) gesellen und Butt drischt den Ball rein.

Seit diesem Treffer steht Newcastle nun auf dem Gaspedal. Die Magpies näher am Führungstreffer als Chelsea.

Birmingham – Fulham 1:1, Tottenham – Reading 1:2, Wigan – Aston Villa 1:1.

[16h42] Es tut sich nicht viel in der Begegnung. Chelsea kann es nicht besser und Newcastle will es nicht besser. Noch 2-3 Minuten in der 1ten Halbzeit zu spielen.

Sunderland – Bolton 2:0

[16h27] 1:0 Chelsea – Newcastle Essien, 28te Abstaubertor. Kalou zieht auf 15m ab, der Schuß wird abgeblockt und während Torwart Given sich bereits auf den Boden geschmissen hat, rollt der abgeblockte Schuß zu Essien, der aus 3m den Ball reinprügelt.

Chelsea zuletzt überlegen, aber enorme Mißverständnisse in den Laufwegen und im Kombinationsspiel. Das Spiel Chelseas ist rechtslastig, nicht zuletzt weil Cole auf dieser Seite agiert, ohne das Wright-Phillips auf die andere Seite rotiert. Joe Cole agiert als eine Art Spielmacher auf halbrechts. Insgesamt ein ziemliches Rumpelspiel von Chelsea, aber Newcastle macht sehr wenig.

Wigan – Aston Villa 1:0, Portsmouth – Middlesbrough 0:1.

[16h15] Zerfahrenes Spiel mit vielen Aktionen die ins Leere landen. grosso modo je eine Torchance für beide Mannschaften. Nach einem fehler von Mikel im Spielaufbau, eröffnet Nicky Butt per langen Pass einen Konter auf Martins, der auf das Tor zurennt, aber etwas abgedrängt wird. Sein Schuß wird von einem Abwehrspieler geblockt.

Auf der anderen Seite bringt Wright-Phillips am Toraus einen Pass in den Rücken der Abwehr. Michael Ballack schießt an der Strafraumgrenze mehrere Meter über das Tor.

Chelsea drückt, Newcastle scheint das Spiel eher mit schnellen Gegenangriffen machen zu wollen.

Weitere Ergebnisse: Birmingham – Fulham 0:1, Sunderland – Bolton 1:0, Tottenham – Reading 1:1

[16h09] Die zweiten fünf Minuten gehören eher Newcastle. Insbesondere auf Chelseas linker Seite kommt Wayne Bridge nicht gut in die Partie undhat sich bereits 2-3x vernaschen lassen.

Tottenham – Reading 1:0 durch Berbatov, who else?

[16h04] Zügig gespielte Partie mit leichter Dominanz Chelseas in den ersten fünf Minuten. Newcastle kam nach einem Fehler von Alex zu seiner ersten Chance.

Ballack trägt heute die Kapitänsbinde.

[15h48] Die Aufstellungen:
Chelsea Sieben Änderungen, u.a. Shevchenko und Cech verletzt
40 Hilario
35 Belletti | 33 Alex | 22 Ben-Haim | 18 Bridge
5 Essien | 12 Mikel | 13 Ballack
24 Wright-Phillips | 21 Kalou | 10 Cole

Newcastle. Michael Owen auf der Bank, ebenso wie Viduka.
1 Given
21 Beye | 27 Taylor | 6 Cacapa | 14 N’Zogbia
22 Butt | 25 Faye | 17 Smith
16 Milner | 11 Duff | 9 Martins

[15h46] Live-Schalte nach Fulham: die Fans sind entsetzt über die Nominierung von Roy Hodgson als Trainer, der viel zu lange aus dem Premier League-Geschäft war und dem man nicht zutraut dass er Ahnung vom Stand der Dinge hat.

[15h38] Um “Score” zu erklären: BBCs Score findet nicht auf einem der normalen TV-Kanäle statt, sondern auf “BBCi”, vergleich mit einer der Optionskanäle von PREMIERE. Für den gewöhnlichen, Nicht-SKY-Satelliten-Receiver sieht es aber wie ein normales Programm in der TV-Liste auf.

Bei “Score” sitzen an der Seite von Moderator Ray Stubbs 2-3 Ex-Fußballer oder Schiedsrichter Graham Poll und diskutieren über Fußball oder schalten zu den Radiokommentatoren die auch für 5live im Stadion sitzen und lassen sich 1-2minütige Reportagen geben. Gerade in der Schlußphase fühlt es sich nicht anders an, als die “Schlußkonferenz” wie man sie auch aus dem deutschen Radio kennt.

Der Unterschied: permanent laufen als Einblendungen und Crawls Zwischenstände, Aufstellungen und Tabellen auf den Screen. Unten werden in einem Ticker die aktuellen Tore aus den oberen 2-3 Ligen vermeldet. Information overload.

Vor dem Spiel und Sekunden nach Abpfiff werden auch Livebilder aus dem Stadion gezeigt.

Das einziges was ich bislang nicht verstanden habe (auch auf der BBc Website zu sehen): was bedeuten die Kürzel “L” und “R”?

Information aus Manchester: Wayne Rooney und Michael Carrick haben sich einen Virus eingefangen und wird heute nicht antreten können.

[15h33] Die Spekulationen um Newcastles Sam Allardyce reißen nicht ab. Martin Jol wird als Nachfolger gehandelt. Angeblich könnte Allardyce am nächsten Wochenende nach dem FA-Cup-Spiel gg Stoke City über die Planke gehen.

[15h30] Moinsen. Eine halbe Stunde vor Anpfiff an der Stamford Bridge beginnt bei BBC Interactive auch “Score“, das TV-Magazin mit “Ticker-Funktionalität”. Zum ersten Mal bin ich bereits im Vorlauf dabei.

Bowl Season 2007/08 – Teil 1

Wat für Schüsseln?

Wer College Football, den Ablauf der Saison und Bowls nicht einordnen kann, den verweise ich zum Einlesen auf einen älteren Blogeintrag.

Executive Summary: Beim College Football geht es wie Kraut und Rüben zu: knapp 130 Teams der obersten Kategorie sind in 11 Conferences verteilt. Da die 12-13 Spiele dauernde Saison keine großartigen Quervergleiche zuläßt, werden stattdessen von Journalisten, Trainern und anderen Experten mehrere Rankings erstellt. Am Ende der regulären Saison erscheint ein vom Computer gewichtete Ranking der BCS. Aus einem komplizierten Beziehungsgeflecht zwischen diesem Ranking, den Veranstaltern und den Conferences werden die Top-Teams den einzelnen Endspielen, den Bowls zugewiesen.

Mehr als 30 von diesen Bowls gibt es, die traditionell ab der dritten Dezember-Woche ausgetragen werden, mit den Höhepunkten in den allerersten Januar-Tagen. Inzwischen haben sich drei Kategorien von Bowls gebildet. Die normalen Bowls, die vorzugsweise im Dezember ausgetragen werden, die bekannten, traditionellen Bowls die in den drei Tagen vor und nach dem Jahreswechsel ausgetragen werden und schließlich die vier Elite-Bowls der BCS (Bowl Championship Series) im Januar und das Endspiel zwischen den Teams auf #1 und #2 in den Rankings.

2007

Die diesjährige College Football-Saison war extrem turbulent. Es gab in den Rankings dank diverser Überraschungssiege keine Konstanz. Etliche Teams kletterten über Wochen hinweg die Plätze rauf, um dann mit 2-3 Niederlagen in Folge wieder runterzurauschen.

In Ermangelung eines echten Playoffs-Systems gibt es im College Football immer Diskussionen um die Rankings und die Besetzung der Bowls. Wie ist ein Team wie die Hawaii Warriors zu veranschlagen, die zwar als einziges Team unbesiegt geblieben sind (12-0) aber einen berüchtigt schwachen Spielplan haben? Auf der anderen Seite: darf ein Team wie LSU dass zwei Niederlagen hat (11-2, beide Niederlagen jeweils nach dreifacher Verlängerung), noch im BCS-Endspiel stehen?

Freitag, 28.12.2007

23h00 Champs Sports Bowl

#14 Boston College Eagles – Michigan State Spartans, NASN live
Boston College 10-3 und Michigan State 7-5. Ausgetragen in Orlando, Fl.

Boston College könnte auf Mission sein. In der Saison kletterte man teilweise bis auf #2 in den Polls hoch, ehe man runterfiel. Man war in der ACC das zweitbeste Team hinter Virginia Tech. Als aber die Bowls dann die ACC-Teams auswählten, wurden zudem Virginia und Clemson BC vorgezogen, so dass BC trotz in allen Belangen besserer Ergebnisse (3 Top25-Teams geschlagen), nur vierte Wahl war und nur zu diesem eher namenlosen Endspiel eingeladen wurde. Schlüsselspieler bei BC: #12 QB Matt Ryan, ACC-Spieler des Jahres, in seinem letzten Jahr bei BC.

Auch wenn die Michigan State immer noch zahlreiche NFL-Spieler stellt, sind die ruhmreichen Tage seit mehr als 30 Jahren vergangen. Inzwischen freut man sich darüber, dass man zum ersten mal seit 4 Jahren wieder in einem Bowl steht.

Das Spiel mit zwei Headcoaches in ihrem ersten Jahr: Jeff Jagodzinski bei BC und Mark Dantonio bei Michigan State

2h30 Emerald Bowl

Maryland Terrapins – Oregon State Beavers, NASN live
Maryland mit 6-6 und Oregon State mit 8-4. Ausgetragen in San Francisco.

Eine blaße Ansetzung. Oregon State und Maryland sind keine Football-Mannschaften mit starken Profil. Der record mag für Oregon State besser aussehen, aber Maryland spielte in der stärkeren ACC, wo man u.a. oben erwähntes Boston College schlagen konnte.

Samstag, 29.12.2007

22h30 Liberty Bowl

Central Florida Knights – Mississippi State Bulldogs, NASN live
UCF 10-3, Mississippi State 7-5. Ausgetragen in Memphis, Tennessee. Eine der ältesten Bowls (seit 1959). Nach einigen schwächeren Jahren als es das Endspiel zwischen den Meistern der Conference USA und Mountain West Conference war, tritt seit 2006 ein SEC-Team statt des MWC-Meisters an.

Die Bilanz von UCF hört sich mit 10-3 besser an, als sie in Realität aussieht: beide Spiele gegen Top25-Vertreter gingen verloren. Für UCF ist es erst das zweite Bowl-Spiel in der jungen 28jährigen Schulgeschichte. Bekannteste Spieler der UCF-Geschichte: Daunte Culpepper.

Mann dieses Spieles könnte jedoch UCFs #24 RB Kevin Smith werden, der als Running Back-Sensation gehandelt wird. Kevin Smith trifft zu allem Überfluß auf die Mississippi State Bulldogs, die dieses Jahr eine eher schwache Laufdefense haben. Kevin Smith könnte am Samstag Barry Sanders NCAA-Rushing Yds-Rekord von 2.628yds (1988) brechen (181yds fehlen ihm dazu)

Mississippi States Headcoach Sylvester Croom war 2003 der erste schwarze Headcoach in der SEC. Nach 3-8, 3-8 und 3-9 hat er heuer eine Art “breakout year“. Die Bulldogs nehmen an ihren ersten Bowl seit 2000 teil.

5h30 Meineke Car Care Bowl

Wake Forest Demon Deacons – #25 Connecticut Huskies, NASN Tape
Wake Forest: 8-4, UConn: 9-3. Das Spiel findet in Charlotte statt, knapp 250km von Wake Forest entfernt. Es handelt sich um eine sehr junge Bowl (2002) und stellt aus der ACC und Big East jeweils zirka die #5 gegenüber.


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Es ist ein “Feel-Good-Endspiel”. Beide Mannschaften haben ihre Potential voll ausgeschöpft und vielleicht sogar über ihre Verhältnisse gespielt.

Wake Forest ist eines der kleinsten Colleges. Letztes Jahr erlebte es sein bislang bestes Jahr mit einem 11-2-record und Headcoach Jim Grobe wurde zum Coach des Jahres ernannt. Der von vielen vorhergesagte diesjährige Absturz blieb aus.

UConn ist eher für sein sehr gutes Basketball-Programm bekannt, denn für Football, wo man erst im Jahr 2002 in die höchste Kategorie aufrückte. Keine 2 Jahre später kam man in den ersten Bowl, eine der schnellsten Aufstiege in der NCAA-Geschichte.

Die Offense von Wake Forrest ist etwas bekannter: QB Riley Skinner hat sich in seinen bisherigen zwei Schuljahren einen Namen gemacht. UConn vertraut eher auf seinem Laufspiel mit RB Andre Dixon und RB Donald Brown II. Es könnte auch wichtig werden, welcher der beiden QBs mehr Fehler macht: Freshman-QB Tyler Lorenzen hinter einer löchrigen OL oder QB Skinner der bei 11TDs und 12INTs die Würfe zu forcieren scheint.

Sonntag, 30.12.2007

8h30 Alamo Bowl

Penn State Nittany Lions – Texas A&M Aggies, NASN Tape
Penn State 8-4, Texas A&M 7-5. Ausgetragen seit 1993 in San Antonio, Texas.

Auf der einen Seite Interimscoach Gary Darnell, nachdem Dennis Franchione Ende November zurückgetreten (worden) ist. Nachfolger Mike Sherman (yep, der von Green Bay) kommt erst nach Saisonende. Die Kritik an Franchione entzündete sich am 4ten Spiel gegen Miami. Die Niederlage führte zum Rausschmiß aus den Top 25. Just zu diesem Zeitpunkt flog auch auf, das Franchione für VIPs per 1200US$-Abo ein eMail-Newsletter schrieb, in der er nichtöffentliche Informationen weitergab.

Auf der anderen Seite die Trainerlegende Joe Paterno der sein 500tes Spiel coachen wird. Paterno, 81 Jahre alt, ist seit 1966 Headcoach (41 Jahre, eat this, Otto Rehhagel) und seit 58 Jahren bei Penn State angestellt.

Bei Penn State gibt es für Rhein Fire-Anhänger ein Wiedersehen mit “ihrem” Headcoach Galen Hall, der seit 2004 dort OffCoord. ist.

Penn State geht als leichter Favorit ins Spiel, da Texas A&Ms Spiel lauflastig ist und Pen State eine der besten Laufdefenses des Landes stellt. Auf der anderen Seite liegt der Heimvorteil eindeutig bei Texas A&M, die von College Station nur drei Autostunden gen San Antonio unterwegs sind.


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Montag, 31.12.2007

20h00 Sun Bowl

Oregon Ducks – #23 South Florida Bulls, NASN live
Oregon 8-4 und South Florida 9-3. Der Sun Bowl geht zwar inzwischen die Größe der BCS-Bowls ab, ist aber die zweitälteste Bowl die noch ausgetragen wird (seit 1935). Gespielt wird im Sun Bowl Stadium in El Paso, Texas.

Es ist der “Trostpreis-Bowl” von zwei Teams, die während der Saison einen Lauf hatten, denen aber dann eine kleine Niederlagenserie das genick brach und eine der großen BCS-Bowls verwehrt blieb.

Oregon hatte alle Chancen in den BCS-Bowl zu kommen, doch dann zog sich QB Dixon ein Kreuzbandriss zu. Anschließend 3 Niederlagen in Folge, Absturz von #2 auf Plätze außerhalb der Top25.

Die South Florida Bulls gehören zu den jungen Teams und sucht recht aggressiv nach Erfolg mit seinem College Football-Programm. Das Programm existiert erst seit 11 Jahren und die Bulls spielen erst im dritten Jahr in der Big East und seitdem zum dritten Mal in einer Bowl. In einer turbulenten Saison kletterte South Florida (Big East) in den Polls nach 5 Wochen bis auf #6 hoch (u.a. Siege gegen Auburn und West Virginia) ehe sie drei Niederlagen in Folge wieder abstürzen ließen

South Florida spielt eine Spread Offense mit einem agilen QB Matt Grothe, der sich nicht scheut selber zu laufen (1.077 rushing yds, bester Läufer im Team). Das Problem ist eher das Passen: 13 TDs stehen 12 INTs gegenüber.

Oregons passlastige Offense ist mit der Verletzung von QB Dixon kollabiert und das Ausweichen auf das Laufspiel dürfte gegen eine der besten Laufdefenses des Landes nicht leicht sein. Alleine schon das Momentum dürfte South Florida zum großen Favoriten machen.

(in den nächsten Tagen mehr: Teil 2)

Screensport: Premier League zum Jahreswechsel

In den nächsten fünf Tagen absolviert die Premier Lerague die Spieltage #20 und #21. PREMIERE zeigt weiterhin “nur” Einzelspiele (eine Entscheidung die ich begrüße) und ergänzt sein Angebot um einige aufgezeichnete Parallel-Spiele.

Sa 16h Chelsea – Newcastle. Chelsea hat als Club die derzeit größten finanziellen Ressourcen und wird doch von einer massiven personalkrise geschüttelt. Ich versuche das auf die Reihe zu kriegen:

  • Cudicini verletzt
  • Carvalho wird rotgesperrt (vermutlich 3 Spiele)
  • Ashley Cole wird evtl. rotgesperrt (Protest läuft)
  • John Terry verletzt
  • Frank Lampard verletzt (zirka bis Mitte/Ende Januar)
  • Michael Essien ab Mitte Januar gen AfrikaCup
  • Florent Malouda verletzt
  • Claude Makelele verletzt (Ohr-OP, fällt bis Mitte Januar aus)
  • John Mikel ab Mitte Januar gen AfrikaCup
  • Didier Drogba verletzt, ab Mitte Januar gen AfrikaCup
  • Salomon Kalou ab Mitte Januar gen AfrikaCup

So tief kann ein Kader nicht sein, ob solche Verluste aufzufangen.

Apropos Verluste: der verbale Ausbruch von Newcastles Sam Allardyce wird von den englischen Medien nach dem Motto behandelt: wo Rauch ist, ist auch Feuer. Angeblich soll Allardyce nach der Niederlage gegen Wigan kurz vor dem Verlust seines Arbeitsplatzes stehen und (mal wieder) Alan Shearer als Nachfolger bereitstehen. Nicht viel zu Allardyces Wohlbefinden dürfte die Festnahme von Joey Barton wg. Prügelei beigetragen haben.

Ein kleines Goodie gibt es für Allardyce dann doch: Michael Owen soll entweder gegen Chelsea oder Manchester City wieder auf der Bank sitzen können.

Sa 18h15: Everton – Arsenal Arsenal ist auswärts das schwächste Team der Top 4, sogar schwächer als Portsmouth und West Ham. Das Spiel in Portsmouth war elendig, vor Arsenal recht stupide geführt, ohne Variation und ohne Schlagkraft.

Die Heimstärke von Everton ist ein anderer Schnack als die von Portsmouth. Everton wird Arsenal einerseits eher das Wasser reichen können als Pompy, andererseits sollte das Spiel offener sein und damit der Spielweise von Arsenal mehr entgegenkommen.

Sa 20h10 (als Tape): West Ham – Manchester Utd Das sollte eine einseitige Partie werden. West Ham ist heimschwach (2 Heimsiege, 3 Tore aus den letzten 4 Heimspielen), zuletzt nur ein 1:1 gegen Reading. ManUtd hat dagegen einen richtig guten Lauf und konnte auch ohne Tevez vier Tore bei Sunderland servieren.

So 14h30 Derby County – Blackburn Rovers. Das 1:2 des Tabellenletzten Derby gegen Liverpool war erbarmungswürdig. Auf niedrigem Niveau ganz schlecht gespielt und erst in der Schlußphase angefangen Gras zu fressen. Blackburn gehört zu jenen Mannschaften im grauen Mittelfeldbereich, die andauernd unterm Radar durchhuschen, aber gestern beim 2:2 bei ManCity durchaus aufregenden Fußball rund um Santa Cruz geboten haben…

So 17h Manchester City – Liverpool … wobei das Lob mit dem aufregenden Fußball auch der Heimmannschaft Manchester City gebührt. Am Donnerstag zeigte sich #15 Martin Petrov am linken Flügel wieder derart von seiner Schokoladenseite, das man am liebsten den Fernseher abgeleckt hätte. Nachdem Benitez gegen Derby vorallem zweite Garnitur reinrotiert hat, dürfte er für dieses Spitzenspiel wieder seine 1A-Spieler reinnehmen.

Das Spiel hat Symbolcharakter, denn Manchester City könnte sich per Sieg 2 Punkte vor Liverpool setzen (die allerdings noch ein Nachholspiel haben) und damit mit großen Fanfaren in die Top4 einbrechen.

Am Neujahrstag geht es mit dem 21ten Spieltag weiter.

Di 13h45 Fulham – Chelsea. Fulham, wegen Heim- und Defensivschwäche akut abstiegsbedroht, sollte nicht das Kaliber haben um Chelseas zweiter Mannschaft Probleme zu bereiten. Fulham haben wir das 1:5 bei Tottenham zu verdanken.

Di 16h Arsenal – West Ham Böses Programm für West Ham. Vor dem Jahreswechsel ManUtd aufgetischt bekommen, nach dem Jahreswechsel mit der U-Bahn in den Norden der Stadt fahren, zu Arsenal. mal sehen wie sich die Gunners gegen eine Mannschaft schlagen, die wieder verstärkt mauern wird.

Di 18h15 Aston Villa – Tottenham Hotspurs. Das 4:4 von Aston Villa bei Chelsea und Tottenhams 5:1 gegen Fulham machen den Mund wässrig auf diese Partie.

Di 20h15 (Tape) Manchester Utd – Birmingham. Das Duell der Schottentrainer Ferguson gegen McLeish. Birmingham ist eine Truppe die noch in Schlagdistanz zu den Abstiegsplätzen ist. McLeishs Bilanz bei Birmingham ist durchwachsen: Sieg bei Tottenham und zuletzt zuhause gegen Middlesbrough, Niederlagen gegen Newcastle und Bolton, Unentschieden gegen Reading, also alles Mischpoke die in ähnliche Tabellensphären schweben. ManUtd ist das erste “große” Spiel für McLeish.

Mi 21h00 Liverpool – Wigan Und Benitez wird wieder rotieren. Und Wigan wird sich hinten reinstellen. Ein frugales Fußballmahl steht zu befürchten an.