Australian Open, Tag 1

[14h43] Safin – Becker, 5:7, 7:6, 3:6, 6:3, 6:4 Match Safin.

Schade, schade, schade, Becker verliert nach gutem Match. Dauer 205 Minuten. Aber ein klasse Auftakt für einen ersten Turniertag der Australian Open.

[14h42] Becker retourniert ins aus 30:0
Becker schlägt ins Aus 40:0. 3 Matchbälle Safin.

[14h41] Ass von Safin mit 204kmh.

[14h36] Safin – Becker, Sätze: 2:2/5ter Satz: 5:4 Becker holt seinen Aufschlag. Safin schlägt gleich zum Matchgewinn auf.

[14h38] Spiel dauert nun 3 Stunden 20 Minuten, es ist in Melbourne 0h38.

[14h36] Safin – Becker, Sätze: 2:2/5ter Satz: 5:3 Safin bringt seinen Aufschlag “zu null” durch. Becker hat damit nur noch eine Chance für den Break.

[14h33] Safin – Becker, Sätze: 2:2/5ter Satz: 4:3 Becker prügelt sein Aufschlagsspiel durch und holt sich in zwei Minuten das Spiel.

[14h32] Safin – Becker, Sätze: 2:2/5ter Satz: 4:2 Safin bringt den Aufschlag leicht durch.

Interessanterweise ist der offizielle Liveticker der Australian Open zirka 5 Sekunden schneller als das DVB-T-Signal von EUROSPORT dass ich hier empfange.

[14h28] Safin – Becker, Sätze: 2:2/5ter Satz: 3:2 Break Safin. Unfassbar umkämpftes Aufschlagsspiel von Becker, dass zirka 6, 7x über Einstand ging. Es ist ein sehr dichtes, intensives Spiel, sehr angenehm zum zusehen.

[14h15] Safin – Becker, Sätze: 2:2/5ter Satz: 1:2 Loreley weist in den Kommentaren darauf hin, dass auch betfair einen Windows Media-Player-Stream für registrierte Kunden anbietet (IE6.0 wird verlangt).

[14h11] Safin – Becker, Sätze: 2:2/5ter Satz: 1:1 Becker kann 2 Break-Bälle nicht verwandeln, u.a. dank eines 202kmh schnellen Aufschlags von Safin.

[14h10] Hier ein Bericht auf der BBC News-Site zu den Zuschauerausschreitungen zwischen Serben und Kroaten.

[14h06] Safin – Becker, Sätze: 2:2/5ter Satz: 0:1 Becker würgt sich mit seinem Aufschlagsspiel durch. Immer wieder macht der erste Aufschlag Probleme. Seit dem 2ten Satz macht er weniger als 50% seiner ersten Aufschläge.

[14h04] Wer übrigens einen Proxy-Server in Großbritannien kennt (ich kenne keinen): die BBC streamt auf ihre Website das Turnier for free.

[13h57] Safin – Becker, Sätze: 2:2/4ter Satz: 6:3 30:30 im 9ten Spiel als Safin die beiden Punkte zum Satzgewinn macht. Der Satz dauerte 27 Minuten. 7:1 Asse in diesem Satz für Safin.

[13h54] Safin – Becker, Sätze: 1:2/4ter Satz: 5:3 Becker bringt den Aufschlag schnell durch, Safin serviert zum Satz. 25 Minuten in Satz 4 gespielt.

[13h48] Safin – Becker, Sätze: 1:2/4ter Satz: 4:2 Break für Safin. Umkämpftes Aufschlagsspiel, das Blatt wendet sich zugunsten von Safin dank Doppelfehler Becker zum 30:40. Becker versemmelt dann den ersten Aufschlag und machten einen sehr soften zweiten Aufschlag, mit dem Safin kein Problem hat.

[13h44] Blake – Moya wird morgen nicht vor 6h morgens stattfinden. Tommy Haas gegen Montanes als dritte Partie auf Court 2, also auch so gegen 5h, 6h. In der Night-Session Murray (#15) gegen Alberto Martin, Chan gegen Molik und Hewitt (#19) gegen Russell.

[13h42] Safin – Becker, Sätze: 1:2/4ter Satz: 2:2 Lässiges Aufschlagsspiel von Becker.

[13h34] Safin – Becker, Sätze: 1:2/4ter Satz: 1:1 Der dritte Satz dauerte übrigens 35 Minuten, die beiden spielen seit 138 Minuten, 23h35 Ortszeit.

BBC Five Live macht gerade wieder einen “B. Becker”-Witz. Stach erzählt gerade von einer Partie auf einem Nebenplatz die im 5ten Satz mit 26:24 entschieden worden ist.

BBC Five Live erwähnt auch die Zuschauer-Schlägerei in Melbourne. Was sich bei Stach wie eine kleinere Kneipenschlägerei anhörte, umfasste laut BBC Five Live 150 Skandinavier und Kroaten.

[13h29] Safin – Becker, Sätze: 1:2/3ter Satz: 3:6 Ganz, ganz großes Aufschlagsspiel von Becker. Das war wieder äußerst dominant von der Grundlinie. Safin zertrümmert einen Schläger und wird verwarnt.

[13h27] Safin – Becker, Sätze: 1:1/3ter Satz: 3:5 Becker schenkt den Safin-Aufschlag ab. Kann nun zum Satzgewinn aufschlagen.

[13h24] Safin – Becker, Sätze: 1:1/3ter Satz: 2:5 Becker bringt den Aufschlag ohne Gegenpunkt durch. Der 3te Satz dauert bislang 28 Minuten.

[13h21] Safin – Becker, Sätze: 1:1/3ter Satz: 2:4 Safin bringt seinen Aufschlag nur mit Mühe durch, bei 40:30 dank eines Netzballes. Safin enerviert sich gerade, ist unzufrieden mit Gott und die Welt.

[13h17] Safin – Becker, Sätze: 1:1/3ter Satz: 1:4 Becker bringt seinen Aufschlag durch. Inzwischen 11:9 Asse für Becker.

[13h14] Safin – Becker, Sätze: 1:1/3ter Satz: 1:3 Becker holt den Break, führt 3:1 weil Safin bei den Schlägen schlampt und einfache Bälle verhaut.

[13h11] Beide bringen ihre Aufschläge durch, 2:1 für Becker im dritten Satz. Safin macht auf mich derzeit den aggressiveren Eindruck, ergreift an der Grundlinie eher die Initiative als Becker, produziert dafür aber auch mehr Fehler. Becker wirkt ein bißchen eingeschüchtert, lässt sich das Spiel von Safin aufzwingen, brachte aber seinen Aufschlag trotzdem locker durch.

[13h05] Becker beim ersten eigenen Aufschlagsspiel etwas zu vorsichtig, Safin dominiert, Becker würgt sich in den Einstand durch, wo Safin Becker dann mit eigenen Fehlern das Spiel schenkt. 1:0 im dritten Satz für Becker.

[12h58] Man sieht so ein Spiel auch mit anderen Augen, seitdem man die Wii im Hause hat und Wii Sports/Tennis spielt. Ich und meine Freundin liefern uns Matches die über 5 Spiele gehen. Kaum einer bringt inzwischen seinen Aufschlag durch, weil jeder tödliche Returns drauf hat.

Das Enttäuschende an Wii Tennis ist im übrigen, dass die Schlagrichtung leider nicht durch die Haltung des WiiMotes gesteuert wird, sondern durch das Timing des Schlages (Vorhand/Rechtshänder: “frühes” Schlagen = Ball geht nach links, “spätes” Schlagen nach rechts). Insbesondere bei Matches am Netz raubt das viele Variationsmöglichkeiten. Mehr als denSchläger noch irgendwie rannkriegen ist dann nicht.

[12h57] BTW möchte ich das wunderschöne Outfit von Herrn Safin lobend erwähnen. Schönes Shirt, schöne Shorts.

[12h54] Satz geht nach 7:2 im Tie Break und 56 Minuten an Safin. 23h Ortszeit.

[12h53] 5:2 für Safin, Becker musste beide Aufschläge abgeben.

[12h51] 3:2 im Tie Break für Safin, noch kein “Break”. Safin mit sehr druckvollen Aufschlägen. Beide aber immer wieder mit Leichtsinnsfehlern.

[12h48] Becker gewinnt das Spiel, der zweite Satz geht in den Tie Break, nachdem Safin zum ersten Mal wütend den Schläger auf den Boden schmiss.

[12h42] Becker gleicht kurz und schmerzlos zum 5:5 aus.

[12h38] Becker macht einen Break im zweiten Satz, 4:5, Becker nun mit einem eigenen Aufschlag.

Sehr schönes Match. Beide gehen aggressiv in die Schläge rein, bereiten nicht lange irgendwas vor, sondern jeder Schlag soll dem Gegner weh tun.

[12h23] EUROSPORT bietet wieder einen kostenpflichtigen Live-Stream an, der gegenüber dem normalen Fernsehbild den Vorteil hat, dass man mehrere Optionen/Plätze auswählen kann. Tagesticket 2 EUR, Wochenticket 3 EUR und Turnierticket 6 EUR. EUROSPORT erwähnt nirgends die Systemvoraussetzungen, verlangt aber per User-Agent-Abfrage einen MS IE 6 und der Stream sieht nach Windows Media Player aus, also im Notfall eine Windows-only-Geschichte.

[12h21] Safin hat sich im zweiten Satz einen Break zum 3:1 geholt und hat Becker-Breakbälle abgewehrt, führt 4:1.

[12h12] MDR Info sprach heute morgen von den üblichen deutschen Rauswürfen zum Turnierauftakt:
Phau verlor gegen Federer 5:7, 0:6, 4:6
Schüttler gegen Baghdatis 4:6, 6:2, 3:6, 2:6
Sandra Klösel gegen Schiavone 4:6, 4:6

Immerhin gewann die ungesetzte Julia Schruff gegen #31 Jie Zheng 4:6, 7:6 und 6:4.
Martina Müller gewann gegen Cravero 6:0, 6:3

Die Nummer #4 Ljubicic verlor in vier Sätzen gegen Mardy Fish. Bislang so ziemlich die einzige Überraschung.

[12h09] Vorhin gewann Serena Williams ihr Match gegen Mara Santangelo (#27) problemlos ihr Spiel 6:2, 6:1, u.a. mit 10 Assen. Der einzige Grund warum Serena Williams nicht wie eine Presswurst aussah, waren Leuchtfarben ihres Shirts (gelb & grün), die man so noch nicht in einer Fleischtheke sah.

Frau Williams’ Selbstvertrauen ist mindestens genauso gut gefüllt wie ihre Bekleidung. Beim Interview nach dem Spiel war sie sehr optimistisch dieses Jahr mal wieder die Australian Open zu gewinnen.

[12h04] Benjamin Becker hat eben den ersten Satz gegen Marat Safin (#26) 7:5 gewonnen. Ein sehr ausgeglichenes Spiel, von Underdog oder Favoritenstellung nichts zu bemerken. Beide Spieler sind mit dem Schiedsrichter dezent unzufrieden, dem sie vorwerfen auf Nachfrage nichts zu kritischen Bällen zu sagen, sondern jedwede Spieleräußerung gleich als Auffroderung zum Challenge auffasst.

Screensport am Montag

Heute also der NBA-Quadruple-Header von PREMIERE. Nicht weil es einfach der “Tag der Giganten” ist, sondern in den USA Martin Luther King-Day, ein Feiertag, ist. Wie wichtig PREMIERE die Übertragung der vier Spiele ist, kann man aus der Zahl der Wiederholungen ablesen: nicht ein einziges Spiel wird wiederholt.

Montag, 15.1.2007

– 13h00 Tennis: Australien Open, 1ter Tag, EURO
9h30 Serena Williams – M. Santanegelo
11h15 Safin – Becker

9h00 College Basketball: Ohio State (#5) – Tennessee (#16), NASN

11h00 College Basketball: Michigan State – Illinois, NASN

15h30 NHL: Chicago – Minnesota, NASN Tape
(Whl: Di 6h30)

18h00 NHL: NY Islanders – Tampa Bay, NASN live
(Whl: Di 10h30)

19h00 NBA: Martin Luther King-Day-Quadrupleheader, PREMIERE
19h00: WAS–UTAH (keine Whl)
21h30: NJN–IND (keine Whl)
0h15: NBA-Finals 90/91: Game 5 LAL–CHI
1h30: MEM–PHX (keine Whl)
4h00: LAL–MIA (keine Whl)

1h00 Tennis: Australian Open, 2ter Tag, EUROSPORT live
u.a. Blake – Moya, Murray – Martin

1h00 NHL: Detroit – Montreal, NASN live
(Whl: Di 19h)

4h00 NHL: San Jose – Colorado, NASN live
(Whl: Di 21h30)

Vorschau auf morgen

15h00 College Basketball: Miami – Duke (#11), NASN Tape vom Sonntag

Divisional Playoffs San Diego Chargers – New England Patriots

[02h19] Tomlinson stänkert rum, der MVP kann die Niederlage nicht verkraften.

Von all den häßlichen Siegen der Patriots, war das einer “häßlichsten” Siege. Man möge mich nicht mißverstehen: das hat bei New England (im Gegensatz zu den Colts oder Bears) eine gewisse Coolness, da es auch mit Pokern verbunden ist. Statt sich über die Runden zu zittern, haben die Patriots auch 120 Sekunden vor Spielende noch die ganz dicken Hosen an.

Damit wären in der AFC die #1 und #2 der Setzliste weggeräumt und nach den Eindrücken der letzten beiden Runden steht mit Indianapolis gegen New England nicht unbedingter ein optischer Leckerschmecker an. Aber rein von der Story her, kann man das Ding natürlich unendlich aufladen, mit all dem Thrill zwischen den Colts und den Pats.

Ich habe aber ingesamt bei den Pats das ungute Gefühl, dass sie nicht den SuperBowl holen werden. Sie sind heute mit einem gewaltigen blauen Auge davon gekommen. Für meinen Geschmack haben die Chargers ihre Stärken zuwenig gesucht (wie erwähnt: Gates war im 2ten und 3ten Viertel kein Thema). Wenn jemand wie Tomlinson 123yds läuft, dann darf man auf der Gameclock eigentlich nicht nur 110 Sekunden mehr als der Gegner haben.

Die Chargers haben es zugelassen, dass das Spiel auf ein “winning ugly” hinauslaufen würde und keiner kann das besser als die Pats.

Manning, Peyton, wird zuhause ganz tief in die QB-Kiste greifen müssen und nach seiner alten Stärke suchen, um eine Chance gegen die Pats zu haben.

Wie auch immer: der AFC-Kandidat für die SuperBowl wird schon mal kein strahlender Sieger sein. Damit dass doch noch ein SuperBowl aus der Feinkostabteilung werden kann, müssen die Saints durchkommen. Die Pats gegen “Deep-Threat”-Brees, Bush, McAllister und Payton, da reden wir nochmal drüber.

[02h17] Endstand 21:24 3 Sekunden vor Schluß versucht Kaeding ein 54yd-FG, der 1-2m rechts daneben geht.

[02h15] Nur mal am Rande: wie sehr tut jetzt die völlig sinnlos verbrannte Auszeit wg. der Challenge nach dem INT-Fumble weh?

[02h11] 21:24 31yd-FG Gostkowski Anscheinend braucht Brady dieses Adrenalin. Plötzlich wirft er rattenscharfe Pässe, hat der Drive “Drive” und Gostkowski darf aus 31yd einschenken.

Schottenheimers Gesicht erstarrt und QB Rivers, TE Gates und RB Tomlinson müssen nun seinen Job retten.

[01h54] 21:21 4yd-Pass Caldwell, 2Pt-Conv Faulk Diese 8-Punkte wurden Ihnen mit freundlicher Hilfe der Chargers überreicht. Es geht an das Ende des vierten Viertels und nun scheint langsam wieder Schottenheimers Karma für Playoff-Spiele wieder zuzuschlagen.

Im Drive: dritte INT von Brady, beim Retournieren fumbelt der Charger den Ball und die Patriots bekommen den Ball und 1st Down. Schottenheimer verbrennt dabei eine sinnlose Challenge und verliert eine Auszeit. Während Phil Simms sich den Mund fusselig redet über die tolle Chargers-Secondary, wirft Brady den Ball locker in die hintere linke Ecke der Endzone. TD.

Dann wieder Schottenheimer-Karma: zur 2Pt-Conversion stellt sich plötzlich Faulk vor Brady auf. Schottenheimer ahnt Ungutes, verlangt eine Timeout, aber kein Ref sieht oder hört ihn. Der Snap geht direkt zu Faulk, der in die Endzone reintaucht.

[01h39] 21:13 2yd-Lauf Tomlinson Das war doch endlich ein Drive für die Chargers nach Maß: zwei Pässe auf Gates, drei Läufe via Tomlinson, tiefer Pass auf Jackson. Die Pats sahen ziemlich wehrlos aus.

Nun wird es kritisch für die Pats, denn nun werden 8 Punkte gebraucht. Der einzige TD des Tages für die Pats kam beim Two-Minute-Drill. Irgendwas müssen die Patriots finden, um die Chargers-Defense auf dem falschen Fuß zu erwischen.

[01h25] Bemerkenswert ist im übrigen wie gut die Pass Protection der Patriots ist. Die Chargers hatten die meisten Sacks im Lande, aber Brady wurde nur einmal gefällt. Zum einen ist es die gute OL. Zum anderen bewegt sich Brady sehr sicher in der Pocket, macht diese typischen 2-3 Schritte nach vorne und Brady wird den Ball auch immer schnell los. Das sieht nicht immer schön aus, mit den 3yd-Screens oder dem ins Aus werfen. Aber bislang konnten die Chargers nicht von Bradys kleineren Problemen profitieren. Nur ein FG.

[01h14] 14:13 34yd-FG Gostkowski Die ersten Punkte des dritten Viertels. Ein überraschend fehlerträchtiges Spiel wenn ich an die INTs von Brady, Fumbles/Muffs oder Strafen hüben und drüben denke.

Die Chargers haben ein Problem ihre Offense in Gang zu bekommen, wenn RB Tomlinson von den Pats erfolgreich auf 2yd-Läufe gehalten wird. Tomlinson im 3ten Viertel bislang mit 10yds. Übern Pass geht nichts. TE Gates wurde nach dem 1ten Viertel nur zweimal (vergeblich) angespielt. Ich hatte schon erwartet dass gegen die Pats-Secondary tief mehr gehen würde.

Die Patriots sind in der Offense nicht sehr viel erfolgreicher, aber opportunistischer: die Fehler die die Chargers machen, werden ausgenutzt. Trotzdem: ganz so geölt wie in der 2003er-Saison läuft es bei den Pats nicht. Ungewohnt viele Penalties, Brady wirft mitunter erschreckend unpräzise.

[00h19] 14:10 6yd-Pass Gaffney Es bleibt ein interesantes Spiel. Die konnten mit einem sehr mächtigen 77yd-Drive punkten (6yd-Lauf Turner nachdem Tomlinson einen guten Lauf hatte). Da konnte man Zweifel haben, ob die Pats mithalten konnten, denn zu schwach sagen die Drives der Patriots im zweiten Viertel aus.

Doch dann der Drive der Pats in den letzten zwei Minuten. Das Tempo angezogen, arythmisch gespielt, also mal ohne Huddle schnell an die Linie gegangen, mal gewartet, mal mit den Timeouts gespielt. Gnadenlos auch Läufe durch die Mitte gemacht um dann Pässe an die Außenseite zu streuen. Die Chargers-Defense blieb soft. Die Botschaft ist klar: die Pats bleiben gefährlich.

(IHat Phillips nicht in Buffalo “Bend, but dont break “eingeführt?)

[23h49] 7:3 2yd-Lauf Tomlinson

[23h37] Bislang nur ein FG für NE, sehr souverän von Gostkowski aus 50yd verwandelt.

Beide Mannschaften tasten sich noch ab, sind noch auf der Suche nach den Schwächen des Gegners. Die Patriots sind sehr bemüht so zu tun, als wäre Laufspiel eine ernsthafte Option. Die Chargers haben mit debn Pässen noch keine Big Plays geschafft. Derzeit sieht es am ehesten so aus, als könnten sich die Chargers vielleicht mit einem Dauereinsatz von Tomlinson über mehrere Drives hinweg irgendwann mal eine gute Feldposition herausarbeiten.

Alles in diesem Spiel riecht danach, dass die Entscheidung erst im 4ten Viertel fallen wird.

[22h30] Gesucht: der Gegner für die Chokin’ Colts.

Divisional Playoffs Chicago Bears – Seattle Seahawks

[22h23] Mein Vorschlag: beide Mannschaften scheiden aus und stattdessen spielen am nächsten Sonntag New Orleans und Philadelphia die NFC Championship aus.

[22h22] 27:24 OT, 49yd-FG Gould … und deswegen bin ich kein Headcoach.

[22h20] Buck behauptet steif und fest, das Gould einen 50yd-FG machen könnte. Wer eben den 41-Yarder gesehen hat, wird Gould das in der OT nicht ausprobieren lassen wollen.

[22h09] Es geht auf die OT zu. Netter Einspieler von FOX, die an den letzten Playoff-OT-Auftritt von Hasselbeck erinnern. Hasselbeck sagte beim Münzwurf damals: “Wir wollen den ball und werden gewinnen” um beim ersten Play in die Arme eines Packers-CB zu werfen, der den Ball zum TD retournierte.

[22h03] Aikman und Buck. Hint: einer von den beiden hält sich zulange in Sonnenstudios auf.

[22h01] Aber das ist auch hirnverbrannt von Chicago: 4 Downs und gerademal 13 Sekunden von der Uhr genommen? Incomplete, Incomplete, 3yd-Pass? Die Seahawks bedanken sich und kommen mit 3 Timeouts und 96 Sekunden auf der Uhr nochmal aufs Feld.

[21h58] Tja, die Seahawks haben versucht den 4th Down auszuspielen und es ist nix geworden. Der Snap eierte in Hasselbecks Hand, aber die Übergabe auf Alexander war noch okay. Alexander für 1-2yd Raumverlust getacklet.

Tja, ich tippe auf Overtime. Auf eine verdammt lange Overtime wenn keiner einen Turnover macht.

[21h55] Spannende Frage: Two-Minute-Warning, 24:24, Seattle an der Bears-45, 4th Down and 1. Gehen oder Punten?

Ich würde punten. Alexander und die OL sind zuwenig dominant um daraus ein sicheres Ding zu machen.

[21h48] 24:24, 41yd-FG Gould Unter Pfiffen der Fans entscheided sich Lovie Smith für einen Sicherheitslauf und macht dann den Ausgleich per FG, den Gould gerade so reinwürgt. Länge war okay, Richtung war eher… glücklich.

[21h40] In Chicago ist das Spiel wieder gekippt. Die Bears bekommen auf einmal den Pass Rush wieder gebacken, aber in aussichtsreicher Feldposition entscheiden sich die Bears bei einem 4th Down für Punt statt FG. Laut Wetterbericht soll es heute nicht windig sein. Dann hilft Haselbeck und wirft eine INT.

Beide Mannschaften spielen inkonstant.

[21h34] Letztes Wort zur NBA:
Dallas dreht das Spiel eine halbe Sekunde vor Schluß um.
Knapp 30 Sekunden vor Schluß: Toronto im Ballbesitz, der Ball springt vom Ring, vier Mann stürzen sich auf den Rebound. Jump Ball. Wieder stürzen sich vier Mann auf den Ball, nächster Jump Ball: der drei Meter große Bosh gegen irgendeinen Dallas-Pygmäen. Bosh tippt den Ball aber direkt zu Nowitzki.

Dallas nimmt eine Auszeit sechseinhalb Sekunden vor Schluß. Einwurf, Terry wartet am Kreis, Nowitzki wird in Doppeldeckung genommen, Howard steht einsam und alleine unterm Korb, wird angespielt, 97:96, Sieg für Dallas.

[21h24] Wieder kurz zum Basketball:
knapp 30 Sekunden vor Schluß liegt Toronto drei Punkte vorne, Dallas im Ballbesitz, hat einen Time Out genommen. Nowitzki mit 38 Punkten, 11 REBs. Dampier mit 10 REBs, Terry mit 17 Punkten.

[21h20] Mike Holmgrens Gesicht leuchtet in den unterschiedlichsten Rottönen. War ihm in Green Bay nie passiert.

[21h12] Die Bears-Defense sieht derzeit recht irdisch aus. 105yds in dem dritten Viertel zugelassen. Seattle führt nun 24:21 mit einigen Läufen und Pässen. Der Pass Rush auf Grossman ist stärker als auf Hasselbeck.

Bei so einer Mannschaft wie Chicago stellt sich zu Beginn der Playoffs immer die Frage: wie ernst sind deren Resultate zu nehmen. Die NFC North ist diese Saison mal wieder unterirdisch gewesen, weswegen ich eigentlich nur drei brauchbare Spiele im Spielplan sehe: gegen Giants, gegen Jets, gegen die Pats, Record: 2-1, nur 37 Punkte in diesen drei Spielen zugelassen. Not bad.

[21h00] Nur am Rande (Vorsicht: NBA-Spoiler):
Dallas liegt eingangs des vierten Viertels 74:78 in Toronto zurück, Nowitzki bereits mit 29 Punkten.

[20h49] Ich habe bislang das Spiel am Schreibtisch nur mit einem Auge verfolgen können. Chicago steht und fällt mit den Selbstmordtendenzen von QB Rex Grossman, der einen sehr unkomfortablen Eindruck macht, wenn er sich in der Pocket umherbewegen muss. Er hat überhaupt kein Timing wann eine Pocket kollabiert oder von wo Druck herkommt. Der Fumble war ein ziemlicher Bolzen. Zu dem Zeitpunkt hätte Grossman den Ball nicht mehr nur mit einer Hand halten dürfen.

Auf der anderen anderen Seite macht RB Shaun Alexander keinen guten Eindruck. Er läuft wie ein altes Brauereipferd. Fit sieht das nicht aus.

[20h43] In die Berichterstattung steige ich erstmal mit einer anderen Meldung aus der NFL: Ken Whisenhunt ist der neue Headcoach der Arizona Cardinals. Es ist interessant dass er das Angebot JETZT angenommen hat. Entweder verdient er in Arizona sehr viel mehr Geld oder er hat von den Pittsburgh Steelers schon angedeutet bekommen, dass er nicht Nachfolger von Bill Cowher wird. Whisenhunt war neben Russ Grimm der am heißesten gehandelte Cowher-Nachfolger. Zur meiner Überraschung haben die Steelers am Wochenende auch mit Chan Gailey von Georgia Tech gesprochen, der einst auch Coordinator bei den Steelers war, aber zuletzt bei Georgia Tech nicht wirklich durch einfallsreichen Football auffiel.

Ist intern die Entscheidung schon zugunsten von Grimm gefallen? Am Donnerstag kamen Gerüchte auf, die Steelers würden den Nachfolger am Freitag benennen.

Dass Whisenhunt die Cards zusagen, kann ich mir vorstellen: mit Leinart, Edgerrin James, Boldin und Fitzgerald ist viel Spielmaterial für eine originelle Offense vorhanden.

Divisional Playoffs New Orleans Saints – Philadelphia Eagles

Nach fünf qualitativ fragwürdigen Spielen kam es gestern Nacht endlich zu einer Playoff-Partie die ich mir auch gerne als SuperBowl angesehen hätte. Es waren endlich zwei Mannschaften mit Selbstbewusstsein, die weniger an Risikominimierung dachten, sondern versuchten dem Gegner ihr Spiel aufzudrücken.

Der erste Drive der Saints setzte Zeichen. RB McAllister walzt sich durch die Linien für 12yd Raumgewinn. Zweites Play: ein Swing-Pass auf RB Bush, der zwei Zehntelsekunden später so furchterregend getacklet wird, dass jeder Normalsterblicher seine Rippen hätte einzelnd vom Rasen einsammeln können.

Im Laufe der nächsten drei Viertel sah man zwei Offenses mit einer Vielzahl von Optionen und zwei konzentrierte Defenses die keine grundsätzlichen Schwächen zeigten. Immer wieder Big Plays durch großartige individuelle athletische Leistungen.

Es war ein offener Schlagabtausch: 3:0 nach dem ersten Viertel, 13:14 zur Halbzeit und 27:21 nach dem dritten Viertel.

Die Saints spielten anfangs mit Läufen von McAllister durch die Mitte und zahlreichen Kurzpässen vorallem auf RB Reggie Bush. Die Eagles-Defense arbeitete fantastisch, konnte mit wenig Mann Pass Rush erzeugen und ließ QB Brees nie allzuviel Zeit. Die Swing Passes wurden gut antizipiert, so dass diese häufig incomplete waren oder für Raumverlust endeten. Bedenken konnte man bezüglich der Laufabwehr der Eagles haben, da McAllister und Bush viele Tackles brechen konnten und häufig erst im zweiten oder dritten Anlauf gestoppt werden konnten.

Im zweiten Viertel gelang es den Saints besser das Laufspiel zu etablieren und damit auch das Pass-Spiel zu öffnen. Alles dabei: Kurzpässe, Swing Passes und die Suche nach dem Big Play.

Die Eagles-Offense kam nicht ganz so gut ins Spiel. QB Garcia wirkte etwas rostig, seine Würfe etwas unpräzise. Offense vorallem in Form von Westbrook als Läufer und Passfänger. Erst im zweiten Quarter begann Garcia die gesuchten Big Plays auch zu finden. Pass auf Stallworth für einen 75yd-TD. Tiefe Pässe auf Brown (32yds) und Baskett (25yds) damit Westbrook mit einem 1yd-Lauf zum TD Punkte aufs Scoreboard bringen konnte.

13:14 zur Halbzeit, das dritte Viertel machte mit dem Offenserausch beider Mannschaften weiter. 27:21. Im vierten Viertel legten dann die Saints den Schalter um und ließen konservativer spielen, versuchten Kontrolle über die Gameclock zu bekommen. Die Saints setzten ihre Abrißbirne McAllister ein um eine ermattete Defenseline abzuräumen. Die Eagles versuchten den Rückstand aufzuholen, aber Garcia bekam dank Pass Rush zu selten Zeit um tief zu gehen. Kein First Down für die Eagles in den letzten 11 Spielminuten. Ein wichtiges First Down in deren letzten Drive wurde durch eine Strafe (False Start) wieder zurückgepfiffen.

Über diesen letzten Drive wird möglicherweise eh noch diskutiert werden. Mit knapp 1:50 auf der Uhr, 24:27 in Rückstand liegend und zwei Timeouts haben die Eagles nach einer Strafe ein 4th and 15 an der eigenen 39. Headcoach Andy Reid entscheidet sich für den Punt statt dem Ausspielen, wohlwissend dass die Saints nach dem nächsten First Down gewonnen hätten. So kam es auch. First Down, die Saints konnten abknien, 27:24-Sieg.

Obwohl das Spiel im vierten Viertel an Tempo verlor, war es ein unterhaltsames Spiel.

QB Jeff Garcia hatte nicht immer Glück und Können auf seiner Seite was Pässe anging, aber ein fabulös beweglicher QB der auch im Lauf noch gute Pässe anbringen kann. In lichten Momenten bringt er tödlich schnelle, flache Pässe an den Mann.

QB Drew Brees ist ein korrekter Sachwalter mit gutem Arm (wasn Hail Mairy am Ende der ersten Halbzeit!) und wenig Fehlern.

Wie Headcoach Sean Payton beide RBs einsetzt, ist vom obersten Regal. RB McAllister spielt die Brechstange durch die Mitte (ganz großer TD im dritten Viertel als McAllister und ein Haufen von zehn Spielern in die Endzone geschoben wurde, eine Szene die an ein Gedränge im Rugby erinnerte) um dann Screens zu fangen und mit einer schnellen Körpertäuschung Trotter im 1:1-Duell aussteigen zu lassen.

RB Reggie Bush, die Allzweckwaffe mit gutem Auge, fantastischer Beschleunigung und Beweglichkeit. Großer TD im 2ten Viertel, als er an der 4yd-Line beim Versuch durch die Mitte zu laufen, gestoppt schien, nur um wie ein Flummy von der gegnerischen DL abzuprallen und im weiten Bogen auf die rechte Flanke zu laufen und durch durchzubrechen.

In der gestrigen Verfassung waren beide Mannschaften in NFC-Championship-Form. Schade dass es die Eagles nun bereits in der zweiten Runde zerlegt hat.

Divisional Playoffs Baltimore Ravens – Indianapolis Colts

[01h30] 6:15 35yd-FG Vinatieri Ich möchte eigentlich minutenlang kotzen über das Spiel der Colts, aber ich kann auf der anderen Seite nicht umhin Respekt zu zollen, dass sie Baltimore ausschalten konnten (sofern nicht noch ein Wunder passiert). Und dass noch nicht einmal mit einer Offense. Kein TD der Colts. 2 INTs von Manning und zwei Beinnahe-INTs. 262yds in der Offense, 161 Passing Yards.

Auch wenn die Baltimore-Offense nun kein allzugroßer Prüfstein war, Props an die Colts-Defense, die RB Lewis auf 53yds halten konnte.

Ein Wermutstropfen vielleicht was die Einschätzung der Colts-Leistung angeht: wie auch letzte Woche Herman Edwards, fand ich diese Woche das Playcalling von Billick… nicht gerade sehr imaginativ.

[01h27] Two-Minute-Warning, die Colts an Baltimores 25, melken gerade die Spieluhr und sind natürlich in lockerer FG-Distanz. Baltimore nur noch mit einem Time-Out. Indy gerade mit einem First Down, also fast kompletter Kontrolle über die Uhr.

Will sagen: das Spiel scheint entschieden. Indy macht gleich ein FG und Baltimore muss damit zwei Scores machen und wird vielleicht noch eine halbe Minute haben.

[01h17] Three’n’Out für die Ravens. Das was momentan den Ausschlag gibt, ist das bei beiden Mannschaften eigentlich nichts klappt, mit einer Ausnahme: es ist wieder die Colts-Defense, die den Ausschlag gibt, weil sie die Ravens vom Field Goal weghalten kann. Ich habe leider keine Zahl zu der Feldposition, würde aber tippen, dass die Colts durchweg die bessere Position hatten.

Das Spiel erinnert mich an das Colts-Spiel der letzten Woche, wo der Gegner wenig gebacken bekam und bei den Colts auch nur Vinatieri und die Defense Lorbeeren ernten durften.

“Winning ugly”, eine neue Qualität der Colts? (Sofern bei einem Peyton Manning “winning ugly” nicht schon systemimmanent ist)

[01h08] Und so gibt man ein Momentum wieder aus der Hand. Die Ravens geben bei noch 12 Spielminuten das Laufspiel auf und McNair wirft sich einen Wolf, u.a. ein 21yd-Pass auf Clayton. Doch dann an Indys 39yd-Line bei 3rd and 9 eine INT durch Harper.

[01h03] Wenn nun das Momentum nicht auf Seiten der Ravens ist, weiß ich auch nicht weiter: die Colts weit hinten in der eigenen Hälfte. Durch eine Strafe ein 2nd and 19 an der eigenen 10 und die Colts machen einen 2yd-Lauf mit Addai?

Dann 3rd and 17, Manning führt das Play schnell durch, die Ravens pennen, DL und LBs sind nicht auf ihren Plätzen, Manning geht tief, überwirft aber Harrison, wirft auch zu weit innen, der Ball wird von reed abgefangen, zweite INT für Manning.

Ein kurzer Drive für die Colts, kaum Erholung für die Defense, gute Feldposition für die Ravens-Offense an der eigenen 39.

[00h57] 6:12 51yd-FG Stover Der FG-Abtausch geht weiter. Das war aber der erste Drive (11 Plays, 62yds, 7:40) der Ravens der überzeugend war. QB McNair streute einige schöne Pässe ein. Aber letztendlich wurde der Drive durch zwei Penalties und einem mutlosen 3rd down and 18-Play von Billick sabotiert (6yd-Pass auf RB Anderson)

[00h41] Zum zweiten Mal verhindert LB Ray Lewis eine sichere INT von Manning, weil er einen Ball leicht antippt und ein Ravens-DB den Ball nicht mehr sicher fangen kann. Erschreckend was für Pässe Manning wirft. Nicht mangelnde Ballkontrolle, sondern forcierte Würfe in Verkehr rein.

Die Ravens nach Punt knapp vor der eigenen Goalline auf der Suche nach zwei Scores binnen 20 Spielminuten.

[00h32] Das Spiel neigt sich für meinen Geschmack allmählich zugunsten der Colts. Der Pass Rush der Ravens kommt nicht durch, zwingt Manning allenfalls zum schnellen Werfen, aber darauf haben sie sich recht gut eingestellt.

Umgekehrt kommt die Ravens-Offense nicht in Gang. 0 von 6 bei 3rd-Downs-Conversions. Langsam rennt den Ravens die Zeit zum Punktemachen weg.

[00h30] Hehehe, eben ist in den NFL-Films der Grund für das Mützchen von Ray Lewis zu sehen, der lila Wuchtbrumme in der Ravens-Defense: der Ansatz von Hinterkopfglatze schimmert durch den halbtransparenten Stoff durch. Hehehe.

[00h22] 3:12 48yd-FG Vinatieri Wenn das so weitergeht mit Drives und Auszeiten werden meine Fernbedienungsbatterien noch vor Spielende leergelutscht sein.

[00h15] Die Colts mit einer Änderung im Gameplan: sie entdecken Addai für Screens und das scheint Raum für die anderen Receiver zu öffnen.

[23h58] Bei beiden Mannschaften fällt eher auf, was sie nicht durchgebracht haben. Das Laufspiel der Ravens fällt mit 66yds statistisch okay aus, war aber kaum was dabei, was Drives irgendwie länger als nötig am Leben gehalten hätte.

Manning mit 8/17 für 77yds. Zwei weite Pässe (21 und 19yds) verzerren die Zahlen. Die Pässe waren ansonsten eher kürzerer Natur. RB Addai mit 14 Läufen für 30yds.

Beide Mannschaften mit annähernd gleich viel Spielzeit. Feldposition sah auch relativ ausgeglichen aus.

Das Spiel ist also noch völlig offen.

Ein Faktor in der 2ten Halbzeit könnte die Kraft sein. Da sah es ja bei den Colts gegen Kansas City nicht gut aus. Ohne RB Lewis werden die Ravens keinen TD erzielen können und die Colts sich mit seinen FGs weiter durchschummeln können.

[23h51] Die Colts halten dem Pass Rush und der Lauf-Offense der Ravens besser stand als gedacht, aber ein Low-Scoring-Game an und für sich ist immer noch eher ein Spiel für die Ravens.

[23h47] 3:9 51yd-FG Vinatieri Der Kick landet auf der Querstange und prallt ins “Tor” ab.

Das war kein schöner Drive der Colts, aber vorallem ein Drive in dem sie mit recht wenig Laufspiel (obwohl: ich glaube jedes zweite Down wird von den Colts gelaufen) viel Zeit haben runterlaufen lassen: 6 Minuten. Das lässt die eigene Defense verschnaufen und stresst die lila Jungs. Während des Drives hat aber Manning wieder fast eine INT geworfen und wieder in so eine Situation: 15yd-Pass in die Mitte rein. Der DB kann dazwischenspritzen und der LB (Ray Lewis) kann die kurze Distanz dicht machen.

[23h30] 3rd down and goal und McNair wirft eine Interception an der 1yd-Line.

[23h28] Nun bringt Baltimore mit Macht seinen Lauf durch. Bei einem 3rd and goal versucht Billick irgendwie einen Spielzug durchzukriegen, irgendwas klappt mit dem Headset nicht und er schreit laut und deutlich “FUCK”, die Playclock tickt runter und McNair muss eine Auszeit nehmen.

[23h22] Manning mit seiner ersten Interception und wieder so ein völlig idiotisches Ding in die Doppelverteidigung reingeworfen. Gegen Kansas war eine seiner drei INTs auch so ein blinder Wurf.

[23h20] Ich schalte zu den NASN-Werbepausen immer zu TW1/ORFsport+. Während ich den österreichischen Akzent sehr schön finde, beschwert sich meine Freund: der Österreicher an und für sich würde verschlagen klingen. Wenn er spricht, klingt immer ein Hauch Trickbetrügerei durch.

[23h17] 3:6 40yd-FG Stover Viel können die Ravens mit der guten Feldposition nach dem Punt-Return nicht anstellen. QB McNair wirkt noch nicht inspiriert

[23h08] Ist das Spiel der Colts vorhersehbar oder ist es vorhersehbar? Alle Optionen beim 1ten Down. Beim 2ten Down ein “wir geben die Hoffnung nicht auf”-Lauf von Addai durch die Mitte und je nach Yards die noch bis zum 1st Down zu absolvieren sind: nochmal Dive von Addai oder der Pass nach links aus WR Wayne.

[23h07] Push-Up-Festival an der Ravens-Seitenlinie. Alles mit Klebeband festgeklebt.

[23h01] Liebe ARD, wir wissen, dass es schwer ist, als NFL-Nicht-Leib-und-Magen-Sender die ganzen Breaks mit sinnigen Inhalten zu füllen. Aber was die österreichische Kleinstriege da mit einem Minimum an Mitteln veranstaltet um die 2-3 Minuten zu füllen, ist beachtenswert: aufgezeichnete Telefoninterviews mit Coaches, Aufzeichnungen der Pressekonferenzen mit Peyton Manning und Tony Dungy, statischtischen Einblendungen.

Erscheint mir selbst für den unbelecktesten Zuschauer sinniger, als das Niveau mit Promiinterviews (Becker, wo sind Sie?) immer wieder phasenweise auf unter Null zu schrauben.

[22h59] 0:6, 42yd-FG Vinatieri Nach einem Fumble an Baltimores 31 kommen die Colts in Ballbesitz, aber der Drive verreckt nach dem dritten Versuch.

Auffällig ist wie vorsichtig Indianapolis bei den 3rd Downs agiert und immer auf Nummer sicher mit einem Lauf von Addai geht.

[22h46] 0:3, 23yd-FG Vinatieri Solider Drive der Colts. Wenn sie mit Addai Läufe durch die Mitte versuchen, werden sie schnell von DL und LBs gefällt. Dagegen scheint Baltimore noch kein Mittel gegen schnell Pässe auf links, auf WR Reggie Wayne gegen CB Rolle gefunden zu haben, das Duell, das 2-3 Pundits in den USA vorhergesagt hatten (und worauf nun auch Dan Dierdorf als erstes anspringt).

[22h37] Okay, NASN ist gleich nach dem Kickoff-Return drauf gegangen.

[22h34] Gibt es irgendeinen trifftigen Grund bei einem 8:3-Spielstand noch die letzten zwei Minuten eines NHL-Spiels durchzusenden?

[22h31] Scheint so zu kommen wie ich es mir gedacht habe: das NHL-Spiel dauert noch 3 Spielminuten. Aber dafür hamwa ja TW1/ORFsport+. Lobenswert: die haben unter der Woche ein Telefoninterview mit John Fassel, einem der Assistenten der Ravens gemacht.

[22h24] Tom Coughlin, der Headcoach der NY Giants, galt als Anwärter auf den heißesten Trainerstuhl der Postseason. Am Mittwoch der Woche entschied dann das Front Office der NY Giants Coughlin weiter zu beschäftigen und händigte eine Vertragsverlängerum um ein Jahr aus.

Coughlin kündigte an, Dinge verändern zu wollen und feuerte einen Tag später Def.Coord. Tim Lewis.

Kansas City feuerte den QB-Coach Shea, der noch als Überbleibsel aus der Vermeil-Ära gilt.

NFL Divisional Playoffs: Preview San Diego Chargers – New England Patriots

San Diego Chargers

Sie sind das offensivste Team der Liga, aber mit den New England Patriots bekommen sie es mit der abgewichstesten der Liga zu tun. Der junge QB Rivers wird da einiges Neues zu sehen bekommen. Schottenheimers Neigung zu vorsichtigem Spiel zufolge, wird der NFL MVP dieser Saison RB LaDainian Tomlinson viel laufen und viele Screens und Swing-Passes bekommen.

Die Defense der Chargers gehört zu den stärkeren der Liga. Im Mittelpunkt des Interesses könnte LB Shawne Merriman stehen, der in 12 Spielen 17 Sacks und 4 Fumbles produziert hat. Er war lange Zeit im Gespräch für den Titel des Defensive Player of the Year. Dass er es nicht wurde, hat mit den 4 Spielen Sperre zu tun, die er in dieser Saison wegen Einnahme von Steroiden aufgebrummt bekam. Es entbrannte in der NFL ein Streit darum, ob ein Dopingsünder wie Merriman zu so einer Wahl zugelassen werden dürfte.

Merriman könnte hinreichend motiviert sein, um im Alleingang die Abrißbirne für QB Tom Brady zu spielen.

New England Patriots

Das Spiel gegen die NY Jets war archetypisches Patriots-Spiel. Unaufgeregt ziehen die Pats ihre Drives durch, konnten fast jedesmal punkten, häufig für TDs. Umgekehrt ließ man die Jets ein paar Yards machen, aber wenn es an die eigene Endzone ging, wurden die Reihen geschlossen und die Jets mussten sich mit FGs begnügen. Bend, but don’t break.

Das Spiel

Coach-Genie Belichick gegen den Coach mit dem schlechtesten Karma in den Playoffs Marty Schottenheimer. Die Chargers haben viele Waffen, die Pats-Defense läßt viele Yards zu, deswegen kann es ein enges Spiel werden. Aber letztendlich wird Belichick irgendein Karnickel aus dem Hut zaubern, während Schottenheimer entweder ein seiner Übervorsicht stirbt oder beim Two-Minute-Drill irgendeine Katastrophe aus seinem Playbook anwählt. Daher glaube ich, dass Schottenheimer sein letztes Spiel als Chargers-Headcoach mit vier Punkten verliert (Hey, das waren ja zwei Prognosen in einer!).

Je mehr Punkte San Diego produziert, desto besser läuft die Partie zu ihrem Gunsten. Okay, banale Feststellung, meint aber, dass die Patriots in der Offense keine Big Play-Mannschaft sind, die 40 Punkte produzieren kann oder schnelle Drives zur Aufholjagd hinlegt.

Las Vegas sieht San Diego mit 4,5 Punkten vorne und einem Over/Under von 46-47.
Wetter: Sonne bei 10 Grad.
Broadcaster: CBS mit Jim Nantz und Phil Simms

NFL Divisional Playoffs: Preview Chicago Bears – Seattle Seahawks

Chicago Bears

Seit Jahren haben die Chicago Bears (13-3) rund um LB Brian Urlacher eine der besten Defenses der Liga. Ob und wieweit sie in die Playoffs kommen, hängt meistens von der Güte ihrer Offense ab. Da gibt es zwar seit der NFL-Draft 2003 die große Hoffnung QB Rex Grossman, aber: nach dem ersten Spiel der 2004er-Saison rißen bei ihm die Kniebänder: out for the season. Im Sommer 2005 riß er sich in einem Vorbereitungsspiel die Kreuzbänder: verletzt bis Mitte Dezember. In den ersten drei Jahren bei den Chicago Bears spielte er nur acht Partien.

Die 2006er-Saison ist somit für Grossmann die erste Saison, die er im vollen Umfang durchspielen konnte. Grossman spielte inkonstant und das heimische Publikum in Chicago reagierte krass, war schnell mit Buhrufen zur Hand. Grossman mit fast 3200yds, 23 TDs, aber 20 INTs. Sieben Spiele mit einem QB-Rating von über 100, fünf Spiele unter 37. Das darf inkonstant genannt werden.

Grossman neigt dazu, zuviel Risiko zu gehen und tief zu werfen. Nicht nur tief, sondern tiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeffff. Ganz tieeefff. Er übersieht offene Receiver, wird schnell hektisch und wirft unpräzise. Deswegen versucht der OffCoord. der Bears Ron Turner konservative Züge auszuwählen, um Grossman zu beruhigen. Viel Lauf durch die Mitte (mit RB Thomas Jones hat man einen 1200er-yd-Rusher) und viele Screens.

Prunkstück des Teams ist aber die Defense. Blitzfreudig, aber mit Fragezeichen in der Secondary versehen. Zudem hat sich DT Tommie Harris vor einigen Wochen verletzt, was den Bears-Pass Rush viel von seiner Gefährlichkeit genommen hat.

Seattle Seahawks

Der SuperBowl-Finalist des Vorjahres kam nie richtig in die Saison rein, teilweise durch Verletzungen bedingt. Die Offense Line musste umgestellt werden, QB Hasselbeck fand nie die Ruhe zum Passen und auch RB Shaun Alexander fehlte verletzungsbedingt. Nicht minder gravierend die Personalnot in der Secondary, bei der Headcoach Mike Holmgren auf dritte und vierte Garnitur zurückgreifen musste.

Das spielerisch erschreckend schwache Spiel gegen Dallas in der letzte Woche zeigt, dass von den Seahawks in diesen Playoffs nichts mehr kommen wird. Das Höchste der Gefühle ist das sich Irgendwie-Durchlavieren.

Das Spiel

Von Seattle wird nichts Ansprechendes kommen. Die Seahawks haben zwei Probleme: ihre geschwächte Secondary passt wie Faust aufs Auge auf QB Rex Grossman und seinen starken Wurfarm. Und die von Verletzungen gebeutelte Offenseline passt wie Arsch auf Eimer auf die blitzende Bears-Defense. Je häßlicher die Partie wird, desto eher dürfte es Seattle entgegenkommen. Seattles einzige Chance ist Rex Grossman. Wenn sie ihn verunsichern, werden die Bears-Fans darauf anspringen und Grossman schnell auspfeiffen. Headcoach Lovie Smith hat unter der Woche klar gemacht, dass er nicht daran denkt Brian Griese einzuwechseln und diese “Vasallentreue” könnte den Bears vielleicht das Genick brechen, wenn Grossman unter dem Druck kollabiert. Frag nach bei Herm Edwards.

Es könnte aber auch zu einem schnellen Shootout werden. Ich tendiere zu letzteren. Am Sonntag kann nur Chicago sich selbst schlagen. Chicago mit 17 Punkten vorne.

Las Vegas setzt auf einen 9-Punkte-Sieg für Chicago und einem Over/Under von 37.
Wetter: Temperaturen um den Gefrierpunkt, Schneeregen.
Broadcaster: FOX mit Joe Buck und Troy Aikman

NFL Divisional Playoffs: Preview New Orleans Saints – Philadelphia Eagles

New Orleans Saints

Das erste Jahr nach Rückkehr der Saints in den Superdome des sturmverwüsteten New Orleans, das erste Jahr mit Headcoach Sean Payton. Eigentlich hat New Orleans seit Jahren gutes Spielermaterial zusammen, aber unter Headcoach Jim Haslett waren die Saints für die Anhäufung von selbstmörderischen Flüchtigkeitsfehlern berüchtigt.

Payton hat den Saints erfolgreich die Flüchtigkeitsfehler ausgetrieben. Aber die waren es nicht alleine. Es wurde endlich auch ein exzellenter QB geholt. QB Drew Brees war überraschend auf dem Markt, nach dem er gegen den Willen von Coach Schottenheimer nicht in San Diego gehalten wurde. Und die Saints leisteten sich den Luxus bei der Draft sich den mutmaßlich besten Spieler zu holen, RB Reggie Bush, obwohl man mit Deuce McAllister schon ProBowl-reif auf der RB-Position besetzt war.

Payton gelang das für unwahrscheinlich gehaltene und integrierte den “überflüssigen” Reggie Bush in die Offense. Erster Läufer ist immer noch McAllister, aber Bush nimmt immerhin jeden dritten Lauf und ist die am häufigsten angworfene Passanspielstation für Brees.

So verwundert es nicht, dass die Sainst die vielleicht offensivstärkste Mannschaft der NFL sind. Kernstück ist eine sehr sichere Offenseline die Brees schützt und McAllister und Bush frei blockt. Die Offense baut auf Läufe durch die Mitte auf, während bei den Pässen Brees immer wieder tief geht und trotz verletztem WR Joe Horn (wird vermutlich auch heute fehlen) mit WR Colston und WR Henderson zwei Deep Threats hat. Brees ist ein äußerst besonnener QB der sich selten zu Fehlern hinreißen läßt und der bei den Saints eine Reihe von Anspielstationen hat.

Philadelphia Eagles

Sie waren gegen Ende der Saison das heißeste Team der NFL. Die Verletzung des Franchise-QB McNabb erfolgreich durch den wiedererblühten QB Garcia überbrückt, RB Westbrook mit einer 1200yds-Saison. Eine runde Offense und eine clevere, schnelle Defense.

Eine Woche später sieht das ganze anders aus, dank eines enttäuschenden Playoff-Auftakts gegen die NY Giants. Von Dominanz in Offense oder Defense war gegen die waidwunden Giants nichts zu sehen. Stattdessen Verunsicherung und Phlegma.

Die Secondary ist nicht über alle Zweifel erhaben und braucht zur Entlastung Pass Rush. Die Offense verfiel gegen die Giants in ihre alten Krankheiten: fallengelassene Pässe. Eigentlich waren nur WR Brown und RB Westbrook sichere Anspielstationen. Unter Druck gesetzt, fängt QB Garcia früh mit dem Rauslaufen aus der Pocket an und bringt keine tiefen Pässe mehr an. Gegen die Giants war das häufig ein mühsames 5-6yd-Gelutsche.

Das Spiel

Ich sehe nicht wie die Eagles die Saints stoppen können. Egal wie gut die Offense der grünen Männchen spielen wird, gegen Brees, McAllister und Bush wird es nicht reichen.

Die Eagles stecken dabei in einer Zwickmühle: beißen sie sich mit ihrem Pass Rush an der guten OL fest, sind sie hinten sehr nackt gegen einen QB der Big-Play-WRs besitzt und keine Scheu hat, tief zu passen. Und ich fürchte das wird passieren und alle schreien “Blutbad! Blutbad!”. Die Eagles haben in der Verfassung aus em Giants-Spieö keine Mittel um ein Highscoring-Game mitzumachen.

New Orleans gewinnt mit 10 Punkten

Die Buchmacher in Las Vegas sehen die Geistesverwandten aus New Orleans mit 5-6 Punkten vorne, Over/Under bei 49.
Broadcaster: FOX mit Dick Stockton und Daryl Johnston.

NFL Divisional Playoffs: Preview Baltimore Ravens – Indianapolis Colts

Vorgeplänkel

Es war ein kalter, dunkler Märzmorgen 1986 als die Frühnachrichten in Baltimore Bilder des Grauens in die Küchen der entsetzen Baltimorer Bevölkerung ausstrahlte,: die Rücklichter von mehreren Umzugswagen der Firma “Mayflower Transit”. Sie besiegelten den plötzlichen Umzug des NFL-Teams Baltimore Colts nach Indianapolis, nachdem Teambesitzer Robert Irsay die Stadtväter nicht überzeugen konnte, sich an einem neuen Stadion zu beteiligen. Stattdessen bot Indianapolis großzügige finanzielle Unterstützung an und in einer Nacht und Nebel-Aktion führte Irsay den Umzug durch.

Die Stadt Baltimore reagierte mit diversen Gerichtsprozessen. Es kam zu einer außergerichtlichen Einigung mit der NFL, die versprach, Baltimore würde “bald” wieder ein NFL-Team bekommen.

Meinen TV-Einstieg in die NFL verdankte ich Mitte der Neunziger Jahre einer eMail-Bekanntschaft aus Baltimore. Wir kamen über die Bundesliga ins Gespräch und sehr bald entwickelte sich ein Deal: er schickte mir Tapes mit NFL-Spielen zu und ich kaufte ihm hier Bundesliga-Fußball (die Welt ist klein: die Bundesliga-Tapes konnte man damals von der Firma “Sports + more” kaufen, die vom gleichen Herrn geführt wurden, der heute mit sportainment die Sendeabwicklung für sportdigital.tv verantwortet…)

Baltimore sollte aber sobald kein NFL-Team mehr bekommen. Bewegung kam erst wieder im November 1995, als der Besitzer der Cleveland Browns Art Modell ankündigte, nach Baltimore zu ziehen, weil dort bessere Rahmenbedingungen vorzufinden seien.

Die Cleveland Browns!

Eine der traditionsreichsten Franchises mit fanatischer Anhängerschaft (vergleichbar mit dem BVB oder S04 in der Bundesliga)! Es erhob sich in Cleveland ein massiver Proteststurm. Die US-Medien nahmen die NFL unter Beschuß und die NFL musste dem Druck nachgeben und schloß ein Kompromiß ab: Modell könne nach Baltimore umziehen (Modell drohte mit einem Gerichtsprozeß vor den Kartellbehörden), müsse aber den alten Teamnamen ablegen. Der Name “Browns” würde in Cleveland bleiben und 1999 würde man in Cleveland eine neue NFL-Franchise namens “Browns” gründen.

Aufgrund meiner Bekanntschaft in Baltimore bekam ich massenweise Material aus den Lokalnachrichten in Baltimore zugeschickt. Die Stimmung in Baltimore war keine ungehemmte Freude, denn zu sehr konnte man den Schmerz der Einwohner in Cleveland nachfühlen. Die Baltimorer Lokalnachrichten nudelten 1995 dieses Video von den wegbrausenden Umzugswagen aus dem Jahr 1986 rauf und runter. Es schmerzte. Zudem hatte man das ungute Gefühl, dass Art Modell die Stadt bei den Konditionen übers Ohr gehauen hatte. Aber auf der anderen Seite war auch deutlich der gestreckte Mittelfinger rauszuhören: “Ätsch, ihr habt uns ein Jahrzehnt hingehalten, nun haben wir uns das Team geholt, das uns zustand”. Für die Stadt Baltimore war es zudem die Hoffnung mit dem Stadion die Sanierung eines verrufenen Stadtteils beginnen zu können. So starteten die Baltimore Ravens (“Ravens” nach dem bekanntesten Sohn Baltimores: Edgar A. Poe)

Diese Geschichte führt zu bizarren Konstruktionen und gepflegten Feindschaften in der NFL. Cleveland mag Baltimore nicht. Der Name “Browns” ist in Cleveland geblieben, weswegen die Baltimore Ravens zwar viele Figuren aus dem einstigen Browns-Umfeld mitgenommen haben, aber nicht als “Rechtsnachfolger” der Browns gelten.

Baltimore wiederum hasst Indianapolis, hat den Namen “Colts” aber nicht behalten dürfen. Ein Rückkauf wurde von Indianapolis abgelehnt. Alles was im Zusammenhang mit den einstigen Baltimore Colts stand, wird trotzdem in Baltimore und nicht in Indianapolis gewürdigt, u.a. beim Tod der Colts-Legende QB Johnny Unitas.

Die Baltimore Ravens begannen ihren Spielbetrieb im Sommer 1996 und absolvierten drei eher farblose Jahre unter Headcoach Ted Marchibroda (der zuvor… die Colts in die Playoffs brachte). Sein Nachfolger wurde der damalige Viking-Offense-Guru Brian Billick. Unter ihm gelang es den Ravens sich zu profilieren als… knackige Defense-Mannschaft. Seit Billick im Amt ist, dürften die Ravens die physisch stärkste Defense der Liga haben. Die Ravens sind gefürchtet für Pass Rush, Tackles und Schmerzen. Selbst die Secondary genießt seit Jahren den Ruf viele, viele blaue Flecken zu verursachen. Eine Defense die immer dann am stärksten ist, wenn sie sich mental hochschaukeln kann, wenn sie sich in einen Rausch spielen kann.

Diese Baltimore Ravens steigen nun nach dem spielfreien Wochenende in die Playoffs ein und bekommen ihren Erzfeind Indianapolis Colts serviert. Und sie bekommen QB Peyton Manning serviert, dem Erzfeind jedes Pass Rushs. Ich gehe davon aus, dass bei den Ravens das Adrenalin von der ersten Spielsekunde auf Anschlag sein wird.

Indianapolis Colts

Was haben die Indianapolis Colts für ein Problem? Sie haben alle Ingredenzien zum Super Bowl-Favorit, sind aber in der zweiten Saisonhälfte hinreichend häufig gestolpert und konnten sich am letzten Wochenende beim Schicksal bedanken, dass sie mit den Kansas City Chiefs einen sagenhaft harmlosen Gegner (erstes 1st Down nach 42 Spielminuten) bekommen hatten.

Drei Interceptions dürften heute das Ende aller Colts-Hoffnungen bedeuten. Gegen Kansas fiel auf, dass die Offense überhaupt nicht zu ihrem Spiel kam. Manning war nicht Herr der Offense. Kein Rythmus, auch kein Versuch über Rythmuswechsel ins Spiel zu finden. Sehr konservative Spielzüge. Etliche fallengelassene Pässe der Receiver.

Die Offenseline hielt dem Pass Rush nur mäßig gut stand, dafür dass die Chiefs die meiste Zeit nur mit vier Mann auf Manning losgingen.

Auch auffällig wie physisch erschöpft die Spieler in der zweiten Hälfte waren. RB Addai musste im vierten Viertel mit einem Krampf raus.

Es gab in der Offense nicht einen einzigen positiven Punkt. Wenn es etwas gab, was die Colts rettete, war die Colts-Defense. Das befürchtete Laufspiel-Massaker fand nicht statt. Die Defense spielte enorm diszipliniert und war immer zur Stelle.

Baltimore Ravens

Ich muss bei den Ravens allgemeiner bleiben, bzw. mit viel angelesenem anreichern, da ich die Ravens dieses Jahr nicht ein einziges Mal gesehen habe.

Unter dem ehemaligen Offense-Fanatiker Billick passierte seit 1999 merkwürdiges: die Ravens wurden neben Pittsburgh und Chicago zu den gefürchtetsten Defense-Mannschaften der Liga. Weniger “Blitzburgh”, aber sehr kräftig, sehr physisch und auch immer wieder mit brillianten Linebacker. Der bekannteste ist LB Ray Lewis, der aber seit 2004 zumindest umstrittene Leistungen abliefert. Die Zahl der Sacks baute stetig ab, da half auch ein (inzwischen zurückgenommener) Systemwechsel vor zwei Jahren nicht. Einige munkeln dass die Zahl der Lewis-Tackles vom Statistikteam der Ravens aufgehübscht wird. Wie dem auch sei: er hat die meisten Tackles im Team und ist der Leader in der Defense. Ich kann mich aber mit seinem martialischen gehabe nicht anfreunden.

In seinem Schatten sind mit LB Adalius Thomas, LB Trevor Pryce und LB Terrell Suggs gleich drei LBs mit zirka 10 Sacks verbucht (11, 13, 9,5). Soviel zum Thema “Pass Rush”. QB Manning ist ein ausgesprochener Pocket Passer, der selten dazu neigt herum zu laufen. Manning war immer anfällig, wenn er den Odem des Gegners im Nacken spürte, wie z.B. die nicht minder sacklastigen Steeelers im Vorjahr und Manning hat öfters Probleme mit 3-4-Defenses, wie sie von baltimore gespielt wird.

Es gibt aber in der Ravens-Defense einen Schwachpunkt: die Secondary soll leicht zu überfordern sein.

Baltimores größtes Plus gegenüber den Vorjahren: sie haben wieder einen QB (der 2000er-Auftritt im Punt-SuperBowl mit dem “Arbeiter” Dilfer war eine Ausnahme). QB Steve McNair, als verletzungsanfälliger, alter QB bei Tennessee ausgemustert, hat etwas vollbracht, was ich so von ihm nicht mehr erwartet hatte: er blieb verletzungsfrei. Und ein verletzungsfreier McNair ist ein guter McNair. Mit seinem Kämpferherz passt er sehr gut in diese latent aggressive Mannschaft. Er absolvierte bei den Ravens eine 3.000er yds-Saison.

Damit gibt er den Ravens in der Offense eine neue Dimension, denn gute Laufspieler hatten sie schon immer, aktuell RB Jamal Lewis mit 1132yds.

Das Spiel

Wird Indianapolis seine Offense diesmal in Gang bekommen? Wird QB Manning fehlerlos bleiben oder mit dem Druck des Pass Rushs nicht zurecht kommen? Wird die Colts-Receiver diesmal fangsicherer sein und die Ravens-Secondary nass machen?

War das disziplinierte Auftreten der Colts-Defense nur ein Strohfeuer? Hat die untersetzte DL etwas der Ravens-OL entgegenzusetzen? Wird Billick versuchen von Anfang an viel auf Lauf zu setzen um dann in der zweiten Halbzeit gegen eine entkräftete Defense die tiefen Yards zu gehen?

Das Spiel könnte lange offen sein. Die Colts werden nicht anfangen wild herumzupunkten, sondern vorallem das Laufspiel in Gang setzen, um nicht frühzeitig die Ravens sich auf das Passspiel einschießen zu lassen. Die Ravens sind keine Highscoring-Truppe und wenn sie die Colts in Schach halten, werden beide Mannschaften nicht weiter als 1-2 Scores entfernt bleiben.

Manning ist eigentlich ein erfahrener, intelligenter Mann, der das Spiel von letzter Woche wegstecken können sollte. Mir gibt aber zu denken, dass Manning letzten Samstag überhaupt keine Initialzündung starten konnte. Da regte sich über 60 Minuten nichts.

Ich tippe auf einen 6-Punkte-Sieg von Baltimore.
Las Vegas sagt Baltimore mit 4 Punkten vorne bei einem Over/Under von 41-42

Wetter: Regen bei 10 Grad.
Broadcaster: CBS mit Greg Gumble und Dan Dierdorf