NFL Week 1 im TV

Die Übertragungsrechte der NFL liegen in Kontinentaleuropa bis Sommer 2009 bei NASN und NASN bedient seine Seherschaft mit einem üppigen NFL-Angebot: pro Woche vier Spiele live und zwei in voller Länge auf Tape, je nach Lage der Dinge können es mehr werden, wie z.B. an diesem Eröffnungswochenende mit sechs Live-Spielen und einem Spiel on tape.

Anders als im letzten Jahr scheint PREMIERE dieses Jahr keine Sublizenzen von NASN zu kaufen und wird keine NFL zeigen. NASN ist damit in Deutschland nur im Rahmen der meisten Kabelnetzangebote oder via Satellit im Paket von tividi zu abonnieren.
Während NASN in der Schweiz durch Vereinbarungen mit Cablecom, Digital Cable Group, EW Buchs und thurgroup zu empfangen ist, geht Österreich wieder leer aus. Inwieweit hier konkrete Verhandlungen und Veränderungen mit den dortigen Kabelnetzbetreibern anstehen, weiß ich nicht.

NFL on NASN

NASN zeigt an normalen Wochenende alles live was geht: das 19h-Spiel, das 22h-Spiel, das Sunday Night Game und Monday Night Football. Dazu kommen am Montag abend gegen 18h und gegen 21h zwei Spiele in voller Länge (bzw. um Werbepausen beschnitten). Als Besonderheit zeigt NASN zudem die Half Time Shows von CBS, FOX und NBC sowie Gamebreaks. Wer sich die Spannung für die Montagsspiele on Tape bewahren will, sollte hier vielleicht öfters mal für eine Viertelstunde auf Klo rennen.

Die Postseason wird komplett von NASN übertragen, inkl. ProBowl.

Neben den Spielübertragungen werden eine Reihe von Sendungen aus dem NFL-eigenen Kabelsender NFL Networks übernommen.

Dazu zählt an Werktagen “NFL Total Access“, die einen Überblick vom Tagesgeschehen aus den Clubs und dem NFL-Headquarter gibt, angereichert mit zahlreichen O-Tönen z.B. aus den Pressekonferenzen. Total Access läuft zu verschiedenen Uhrzeiten, wird mehrmals am Tag wiederholt und ist zwischen 60 und 90 Minuten lang.

Neu: “NFL Gameday“, Mo 23h30 – 1h00. Nachdem NBC Exklusive Rechte bis Sonntag Mitternacht an Bildmaterial bekommen hat, darf ESPN seine traditionelle Tageszusammenfassung “Gameday” nicht mehr bringen. In die Bresche tritt das NFL Network, das fieserweise sogar den Titel klaut. In Europa strahlt NASN am späten Montag abend aus. Gameday bringt Ausschnitte aus allen Spielen (minus Monday und Sunday Night) und Interviews.

Übernommen wird auch “NFL Game of the Week“, eine einstündige Zusammenfassung und Analyse eines oder zweier Spiele in der Woche. NASN strahlt dieses mehrmals unter der Woche aus.

NFL in dieser Woche

Als Besonderheit gibt es in dieser Woche zwei Monday Night Games (Mo 1h und 4). NASN bringt daher nur ein Sonntagsspiel am Montag abend auf Tape.

Ab nächster Woche gibt es eine Neuerung: eine neue Sendezeit für das Monday Night Game, das von ESPN um eine halbe Stunde vorverlegt wurde und nun immer um 2h30 stattfindet.

So 19h00 Carolina Panthers – Atlanta Falcons

Übertragung von FOX mit Matt Vasgerian, JC Pearson und Jay Glazer

Was ich sehen möchte: Wie kommen die Carolina Panthers in die neue Saison? Wie wird die Offense der Atlanta Falcons auf Michael Vick zugeschnitten sein? Hat die Defense der Falcons die alte Schwäche gegen den Lauf und in der Secondary gegen Pässe in die Nahtstelle der Zonenverteidigung?

So 22h00 Green Bay Packers – Chicago Bears

Übertragung von FOX mit Sam Rosen, Tim Ryan und Chris Myers

Was ich sehen möchte: macht es Sinn weiterhin mit QB Favre an den Start zu gehen? War die Wahl für QB Rex Grossmann sinnvoll? Wie macht er sich als Starter, nach den langen Jahren der Verletzung?

So/Mo 2h00 NY Giants – Indianapolis Colts

Übertragung von NBC mit Al Michaels und John Madden

Das Duell der Manning-Brüder.

Was ich sehen möchte: gibt es ein Leben nach Edgerrin James? Wie gut funktioniert ein Eli Manning als zentrale Stelle bei den Giants? Hat die Colts Defense mehr Biß?

Mo 18h00 Kansas City Chiefs – Cincinnati Bengals

Aufzeichnung von So 19h. Übertragung von CBS mit Gus Johnson und Randy Cross

Was ich sehen möchte: Bengals, seid ihr Superbowl-Kandidat? Carson Palmer, bekommst du den Pass noch angebracht, wenn ein Pass Rusher auf dich zurennt und deine Knie anvisiert? Chiefs, habt ihr euch unter Herman Edwards verändert? Chiefs, habt ihr diesmal auch eine richtige Defense auf dem Feld?

Mo/Di 1h00 Washington Redskins – Minnesota Vikings

Übertragung von ESPN mit Mike Tirico, Joe Theisman und Tony Kornheiser

Was ich sehen möchte: Redskins, werdet ihr euch Offense des tiefen Passes outen? Vikings, wie wird euer Laufspiel aussehen? Vikings, kann eure Secondary gegen QB Mark Brunells Wurfarm bestehen?

Mo/Di 4h00 Oakland Raiders – San Diego Chargers

Übertragung von ESPN mit Brad Nessler, Dick Vermeil und Ron Jaworski

Was ich sehen möchte: Rivers, bist du bereit für Prime Time? Raiders, warum solltet ihr mehr als drei Spiele gewinnen? Mit Offense? mit Defense?

Upcoming: NFL-Saison 2006/07, NFC West

NFC West

Ich halte die NFC West für eine interessante Division. Oben haben wir den Superbowl-fähigen Leader Seattle Seahawks.

Unten haben wir das Elend in Form der San Francisco 49ers, bei denen ich nicht fassen kann, wie schlecht das Team ist. Wird Headcoach Mike Nolan wirklich das Team nach vorne bringen können? Ist QB Alex Smith wirklich einer der schlechtesten QB die jemals iun der NFL starten durften?

Dazwischen sind zwei Teams, Arizona Cardinals und St. Louis Rams, denen ich zutraue, in dieser Saison Dark Horse spielen zu können. Die Arizona Cardinals haben in Sachen Skill Player aufgerüstet und bereits zwei immense WRs. Die Probleme der St. Louis Rams sah ich eher im Coaching und Scott Linehan hat sich als neuer Coach bislang gut eingeführt.

Seattle Seahawks

Die Ingredenzien für die SuperBowl hatten die Seattle Seahawks schon seit längerem. Das wichtigste was fehlte, waren Receiver die endlich zu wichtigen Zeitpunkten den Ball auch mal festhalten konnten.

An dieser Front gibt es den Abgang von WR Jurevicius und die Verletzung von WR Darrell Jackson (chronische Knieprobleme) zu vermelden. Aus Minnesota kommt WR #81 Nate Burleson, wo er wechselhafte Leistungen zeigte.

Vor QB Matt Hasselbeck wurde die OL in der Offseason dezent verbessert. Neue Freunde mit seiner Vertragspokerei hat sich RB Shaun Alexander nicht gemacht, aber letztendlich ist er geblieben. Die Fragezeichen nach seiner Toughness bleiben nach der letzten Postseason erhalten.

Die Defense sollte mit der Verpflichtung des potentiellen Leaders LB Julian Peterson eher stärker geworden sein. Die beiden jungen LBs Tatupu und Hill sollten noch stärker geworden sein und der Defense noch mehr Aggressivität verleihen.

Es gibt im Team nicht viele Schwachstellen. Wenn, dann sind es nur Petitessen die sich erst im Laufe der Zeit ausweiten können. Wie gravierend ist z.B. die Schulterverletzung von OT Walter Jones?

Die regular season in der NFC West sollte ein Schaulaufen sein. Mein Tipp dank des unsagbar leichten Schedules: 13-3

Arizona Cardinals

Dank der Offseason sind die Arizona Cardinals eine sehr interessante Mannschaft geworden. Neuer, glamouröser QB, neuer Franchise-RB.

Ich bin mir nicht sicher was ich von Headcoach Dennis Green zu halten habe. Er gilt als Players Coach, ich fand seine Arbeit in Minnesota exzellent. Aber diverse Entscheidungen in Phoenix gehören zur Kategorie “bizarr”.

Ich kreide Green zum Beispiel das Handling der bisherigen QB-Situation an, als er QB McCown nie das nötige Vertrauen entgegenbrachte und stattdessen auf den gehirnerschütterungsanfälligen QB Kurz Warner oder dem Wandersmann QB Shaun King setzte.

Bizarr ist auch die Wahl des neuen QB Matt Leinhart in der Draft. Ich zweifle nicht an seinen Qualitäten, aber der Hollywood-Boy Leinhart wirkt in der Wüste schwer deplatziert. Wie lange wird es dauern, bis ihm das Kaff Phoenix auf den Keks geht? Das lange Zögern bis er und die Cardinals sich handelseinig geworden sind, läßt nix gutes ahnen.

Footballerisch bekommt Leinhart einiges geboten. Allen voran RB Edgerrin James. Sein Wechsel aus Indianapolis wird von vielen als Selbstmord gesehen, als vorzeitiger Ruhestand. Das ganze Umfeld in Phoenix ist einfach zuwenig an Football interessiert, so dass dem Team auf längere Dauer kein Erfolg zuzutrauen ist. Aber er wird definitiv eine Verbesserung beim bis dato schwächsten Laufspiel der Liga bringen.

Zwei gleichwertige Hauptanspielstationen bieten sich an: WR #11 Larry Fitzgerald, der trotz aller QB-Probleme der letzten Saison 1409yds auf seinem Konto hat und WR #81 Anquan Boldin (1402yds). Dahinter wird es mit Qualität dünn und jung. Bei den TE steckt mehr Potential als Erfahrung.

Die OL gilt als Problemzone der Offense (was für einen immobilen und gehirnerschütterungsanfälligen Kurt Warner keine gute Nachricht ist). Sie ist zu langsam und zu unbeweglich. Auch für Edgerrin James eine schlechte Nachricht (ein Grund für die bisherige Laufspielschwäche).

Die Defense gilt als durchschnittlich, was keine schlechte Ausgangsbasis für Verbesserungen ist. Linebackers und Secondary vielleicht zu dünn besetzt, der Pass Rush zu ungefährlich.

Ein wichtiger Faktor im Spiel der Cardinals soll auch das neue Stadion sein, dass die Cardinals nun endlich an Phoenix binden und den Abwanderungsgerüchten nach LA endlich Einhalt gebieten soll. Wer es glaubt, wird selig.

Mein Tipp: 9-7

St. Louis Rams

Nachdem Mike Martz als hochgradiges Büroarschloch nicht mehr in St. Louis haltbar war, verpflichtete man als neuen Headcoach den Off.Coord der Dolphins Scott Linehan.

Ich habe den Eindruck, dass die St.Louis Rams nicht so schlecht waren, wie sie im Nachhinein schienen, sondern einfach “krank gecoacht” wurden.

Was Linehan einbringen wird, läßt sich besser erklären, wenn man Martz erklärt: Mike Martz war ein Freund hochgradig komplexer Spielzüge in so großer Zahl, dass die Spieler Probleme hatten, sich diese zu merken, weswegen es bei der Ausführung immer stärker zu Inkonsistenzen kam. Martz war zudem kein Freund der Pass Protection. Er ließ alles nach vorne laufen und die Pass protection war ein Job alleine für die fünf OLer.

Linehan wird mit einem einfacheren Playbook spielen, dass QB Marc Bulger mehr Protection, aber auch mehr Freiheiten geben wird. Zudem wird es durch Play Action-Spielzüge und No Huddle-Offense mehr Rythmuswechsel geben. Ersten Eindrücken nach, soll das neue Playbook QB Marc Bulger sehr gut liegen.

Für die Defense wurde Jim Haslett angeheuert. Dabei sollte man weniger an seine missratene Zeit in New Orleans denken, sondern an den brillianten Job den er in dieser Funktion bei den Steelers gemacht hat. Sein Fokus soll es angeblich sein, die Defense schneller und aggressiver zu machen, mit Schwerpunkt Linebackers.

QB Marc Bulger ist ein sehr ordentlicher QB. Wenn man bedenkt wie sehr er ins kalte Wasser nach der Verletzung von Warner geschmissen wurde und das bei einem so komplexen System wie das von Martz, dann hat er sich sehr wacker gehalten. Als Backup wurde QB Gus Frerotte vom früheren Arbeitgeber Linehans verpflichtet.

Waffen für Bulger sind da: WR Terry Holt (1331yds), WR Kevin Curtis (801yds), WR Isaac Bruce und RB Steven Jackson (1046yds). Damit sollte auch der Verlust von RB Marshall Faulk, der vermutlich nicht mehr von seiner Verletzung zurückkehren wird, zu kompensieren sein.

Die Offense sollte für die Rams nicht das Problem sein, sondern wie schnell Haslett die Defense mit zirka sechs neuen Startern auf Vordermann bringen kann. Aber ich halte das was Linehan bislang gemacht hat und wie er die Coaches ausgesucht hat, für clever.

Mein Tipp: 8-8

San Francisco 49ers

Wie sehr stehen die Fans und die Öffentlichkeit hinter Headcoach Mike Nolan? Wenn “sein” QB Alex Smith nicht deutlich mehr als nur einen TD produziert, wird dies die letzte Saison von Nolan und Smith sein.

Es wird eine der zentralen Fragen dieser Saison sein, was Nolan in QB Alex Smith sieht, was andere nicht sehen, denn die Verbesserungen von QB Smith im Laufe der letzten Saison waren minimalst.

Dazu kommt ein Spielerumfeld, das mit Wüste nur unzureichend umschrieben ist. Der Ex-49ers-Manager Terry Donahue hat so verheerende Verträge hinterlassen, dass dieses Jahr LB Julian Peterson, WR Brandon Lloyd, RB Fred Beasley, RB Kevan Barlow und DE Andre Carter nicht gehalten werden konnten/wollten. Die Stimmung in SF ist so Anti-Donahue, dass FOX kurzfristig entschloß ihren neuen Analysten Donahue doch nicht nach Frisco zum Spiel zu schicken.

QB Alex Smiths größte Hoffnung ist der neue OffCoord Norv Turner, der als genialer Mann gilt (aber erstaunlicherweise in Oakland gerade bei der Implementierung einer Offense als Headcoach so gnadenlos scheiterte) und eine junge OL die sich nach der letzten Saison langsam gefunden haben könnte. Zu dieser Ol stößt OG Larry Allen, den ich aber für zu alt und für zu sehr mit Rückenproblemen belastet halte.

Nolans noch größeres Problem ist eine Defense, die quasi nicht existiert. Er hat keine brauchbaren Linebacker um 4-3 spielen zu lassen und keine mächtigen DLer um 3-4 riskieren zu können.

Zu wenig Talent, zu wenig Tiefe, zu jung. Mein Tipp: 3-13

Upcoming: NFL-Saison 2006/07, NFC South

NFC South

Die Carolina Panthers zählen wegen ihrer Ausgewogenheit zu den ganz starken Teams in der NFC. Dahinter die Tampa Bay Buccaneers, die aufgrund ihrer guten Defense noch zum Mittelmaß zählen, während Atlanta und New Orleans zuviele Baustellen haben. Atlanta hat während der Offseason eher wenig gemacht und New Orleans zuviel mit RB Bush verdaddelt.

Carolina Panthers

Die Carolina Panthers leben unter Headcoach John Fox von ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit, mit der sie Defizite, aber auch plötzliche Verletzungen sehr gut kompensieren können. Vielleicht die homogenste und ausgewogenste Mannschaft der Liga.

In der letzten Saison boten sie neben einer exzellenten Defense auch die hanebüchene Story QB Delhomme – WR Steve Smith. Jeder wusste angesichts der Verletzungsprobleme im Laufspiel, wie die Panthers Offense spielen würde. Trotzdem wurden sie erst im Conference Final gestoppt.

In den WR-Mix kommt nun der ebenfalls Big Play-kompatible WR Keyshawn Johnson aus Dallas. WR Smith laboriert derzeit sehr häufig an Oberschenkelverletzungen. Im Laufspiel setzt man auf den wieder genesenen, aber verletzungsanfälligen RB DeShaun Foster, nachdem RB Stephen Davis zu den Rams gewandert ist.

Zu der Defense kann man nicht viel sagen. Die vielleicht beste DL der Liga, extrem gute Lauf-Stopper, gute Secondary, provozieren viele Turnovers. Allenfalls die Linebackers schwächeln etwas, nicht zuletzt durch einige Abgänge.

Potentieller NFC-Champion. Mein Tipp: 12-4

Tampa Bay Buccaneers

Die Tampa Bay Buccs spielten letzte Saison überraschend solide, aber es fehlte an Pfiff um das Team weiter nach vorne zu bringen. Die Buccs sind vielleicht das Team in der NFL mit den wenigsten Veränderungen in der Preseason.

QB Chris Simms ist ein junger und für meinen Geschmack biederer QB, der aber nun von den Buccs mit einem neuen Vertrag ausgestattet wurde. So wahnsinnig viel Vertrauen schenken die Buccs ihm aber nicht: der Vertrag hat eine Laufzeit von einem Jahr.

Das Laufspiel ist so geblieben wie im letzten Jahr. Main-Man bleibt RB “Cadillac” Williams, ergänzt durch RB Michael Pittmann, der auch eine Passspiel-Option ist und den Mann für Short Yardage-Situationen RB Mike Alstott.

WR Clayton, WR Galloway und WR Hilliard sind unverändert solide, gute Anspielstationen (WR Boston wurde gestern entlassen).

Am meisten hat sich in der Offense Line verändert, wo junges Blut eingebaut wurde. In der Preseason zeigte sich manches mal die Unerfahrenheit.

Status Quo auch in der Defense. Monte Kiffin sitzt noch am Steuer. Also eher ein Mann der schnellen, horizontal agierenden Defense, eine der besten der Liga überhaupt. Schwächen gibt es in der Verteidigung gegen das Laufspiel, denn die von Kiffin bevorzugten Spieler haben nun mal nicht eine Physis die für Runstopper prädistiniert ist. Auch die Secondary gilt als nicht Big-Play-fest.

Viel hat sich nicht verändert. Es bleibt bei 11-5.

Atlanta Falcons

Wielange bleibt die Michael Vick-Show noch in Atlanta? Das ist in der letzten Saison gründlich schiefgegangen, als die Mannschaft in der zweiten Saisonhälfte zusammenbrach und sechs der letzten acht Spiele verlor.

Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass es mit QB Michael Vick nicht funktionieren wird, solange Headcoach Jim Mora weiterhin versuchen, dem Mann eine West-Coast-look-a-like Offense aufzudrücken. Michael Vick ist ein Instinkt-QB und kein präziser Werfer und damit das ziemliche Gegenteil dessen, was Jim Mora will. Wer Erfolg mit Vick haben will, muss dessen Scrambling Qualitäten und starken Wurfarm ausnutzen. Im Grunde genommen passt Backup-QB Schaub wesentlich besser ins System.

Dank der Receiver dürfte der Job für Michael Vick nicht einfacher geworden zu sein. Seine zweitwichtigste Anspielstationen WR Brian Finneran ist out for the season (Knie). Er wird kurzfristig durch WR Asley Lelie ersetzt, der aber erst noch das Playbook lernen muss. Seine wichtigste Anspielstation bleibt TE Alge Crumpler.

Das Laufspiel wurde durch den Abgang von TJ Duckett ausgedünnt und ruht nun vorallem auf den Schultern des Arbeitstiers RB Warrick Dunn, der inzwischen 31 Jahre alt geworden ist.

Die Defense hatte zahlreiche Baustellen mit der großen Schwäche gegen das Laufspiel und einer schlechten Secondary. Das Backfield wurde letzte Saison immer wieder an den Schnittstellen der Zonendeckung verbrannt. Viel hat man an der Defense nicht getan. Es gibt einen neuen namhaften DE John Abraham und S Lawyer Milloy.

Zuwenig Änderungen in der Defense, daher mein Tipp: 5-11 wenn Vick gesund bleibt. 7-9 wenn Schaub spielt.

New Orleans Saints

Es gibt bei den New Orleans Saints nur zwei Stories: ist RB Reggie Bush der Heilsbringer und die Rückkehr der Saints nach New Orleans, ein Jahr nach Katrina.

Es ist schon bizarr: wieder verkaufen die Saints Haus und Hof für einen hohen Draft Pick. An RB Ricky Williams und der Pokerei von Headcoach Mike Ditka haben sie jahrelang gelitten. Und nun holen sie RB Reggie Bush, obwohl sie einen Pro Bowler RB Deuce McAllister im Roster haben. Der einzige Grund kann nur die Unsicherheit sein, wieweit McAllister nach seiner Kreuzbandverletzung wieder okay ist.

Die Saints der Vorjahren litten an einem unglaublich unkonstanten Spiel, schossen sich immer wieder durch Fehler, Strafen und Pannen selbst ins Knie. Headcoach Jim Haslett bekamm die Saints in seinen fünf Jahren nur 1, 2x Mal völlig in Griff. Die letzte Saison glitt den Saints dann dank Katrina komplett aus den Händen: 3-13. Aber ich hatte das Gefühl, dass die Spieler Katrina auch als bequemen Vorwand benützten.

Mit RB Reggie Bush und RB McAllister sollte man einen nicht zu toppenden One-Two-Punch im Laufspiel haben (sofern die Saints nicht McAllister verhökern wollen).

Der völlig unsichere QB Aaron Brooks wurde durch QB Drew Brees ersetzt, von den Chargers unvermutet auf den Markt geschmissen. Der sollte eine massive Verbesserung bringen, sofern seine Schulter nicht zu einem Dauerproblem ausartet, zumal der neue Headcoach Sean Payton als QB-Coach gilt.

Aber ihm gehen die Anspielstationen aus. WR Joe Horn ist ein Deep Threat, ohne Zweifel, aber danach wird es schnell dünn an Erfahrung. Stallworth und Az-Zahir Hakim sind weg.

Die OL ist fragwürdig und sehr dünn besetzt. In der Defense gilt nur die DL als top. Probleme bei den Linebackers und in der Secondary.

Ich glaube die Saints haben zuviel Kraft und Aufmerksamkeit auf RB Bush verschenkt, obwohl es wesentlich mehr Baustellen gab. Mein Tipp: 4-12

Upcoming: NFL-Saison 2006/07, NFC North

NFC North

Die NFC North gehört ebenso wie die NFC East zu den klassischen Black’n’Blue-Divisions (sieht man einmal durch die Änderungen durch das Realignment vor einigen Jahren ab). Aber so schön der Ruf ist: drei der vier Franchises liegen am Boden.

Die Chicago Bears wirken wie ein one-pony-trick: Defense, Defense, Defense. Die Minnesota Vikings sind unter dem wachsweichen Mike Tyce immer mehr kollabiert, der neue Owner zog ein Jahr zu spät die Reißleine und versucht mit einem autoritären Headcoach die alten Geschichten der letzten Jahre vergessen machen. Die Green Bay Packers haben zuviele Baustellen und zuwenig investiert. Und die Detroit Lions nimmt unter General Manager Matt Millen eh niemand mehr ernst.

Chicago Bears

Die Bears sind das einzige Team aus der NFC North das mit seinem Vorjahres-Coach in die neue Saison geht.

Siege pflegt Chicago in den letzten Jahren so zu erringen: der Gegner wird in ein Lo-Scoring-Game getrieben, kann kaum 20 Punkte erzielen und bleibt damit in Reichweite selbst dieser lendenlahmen Offense. Wenn Chicago den nächsten Step nach vorne machen will, dann nur über eine bessere Offense.

Nach der Preseason legte sich Headcoach Lovie Smith (Coach des Jahres 2005) auf QB Rex Grossman als Starter fest, obwohl den meisten QB Brian Griese besser gefiel. QB Grossman ist nun drei Jahre in der NFL und hat in keiner Saison mehr als drei Spiele gespielt. 2003 spielte er nur als die Bears bereits aus dem Playoffrennen draußen war, 2004 erlitt er nach dem dritten Spieltag eine so schwere Knieverletzung, dass er erst am drittletzten Spieltag der letzten Saison zurückkehren konnte. QB Rex Grossmann ist trotz seiner drei Jahre NFL-Erfahrung noch sehr ungetestet.

Und das war es dann auch schon mit der Aufrüstung. Mehr ist nicht passiert, zum Entsetzen der Bears-Fans.

Nicht ganz klar ist, wer als #1 im Laufspiel geht. RB Thomas Jones lief letzte Saison respektable 1.335yds, doch Headcoach Lovie Smith hat RB Cedric Benson in den Mix eingeworfen, einen Erstrunden-Pick aus dem letzten Jahr, aktuell aber angeschlagen und questionable. Jones wird nachgesagt, er sei nicht tough genug.

Bei den Receivern sind nur WR Muhsin Muhammad und WR Justin Gage (questionable) erwähnenswert.

Zur Defense, die Zweitbeste der letzten Saison, gibt es nicht viel zu sagen. Die Bears haben sich fünf Defense-Spieler in der Draft geholt, so dass im Laufe der Saison es vielleicht zu einer Verjüngung kommt. Wenn es Spurenelemente von Schwächen gab, dann war es die Secondary.

Mein Tipp: 12-4, wegen dem einfachen Schedule.

Minnesota Vikings

Headcoach Mike Tyce wurde nach den Debakeln der letzten zwei Jahren gefeuert. Sein Nachfolger ist der humorlose Brad Childress, der zuvor drei Jahre als OffCoord. bei den Eagles wirkte.

QB Daunte Culpepper ist zwar erst in dieser Offseason weggegangen, aber “dank” der Verletzung eigentlich schon seit letztem Oktober weg vom Fenster. Die Vikings haben in der Offseason auch versucht Culpepper an die Titans zu verhökern, wogegen Culpepper sein Veto einlegte und nun zu den Dolphins verschifft wurde, wo er weiter seine Sympathien für Bootsfahrten pflegen kann.

Apropos humorlos: Culpeppers Nachfolger ist der nicht minder humorlose Arbeiter QB Brad Johnson, der im übrigen auch Culpeppers Vorgänger war. QB Brad Johnson ist ein astreiner Pocket Passer, der aber schnell und präzise entscheiden kann. Pflegeleicht und daher der richtige Mann, wenn man um ihn herum einen Neuaufbau versucht.

Der Neuaufbau erlebte seinen Rückschlag, als die avisierte Hauptanspielstation WR Koren Robinson besoffen mit 160kmh auf dem Tacho erwischt wurde. Nachdem die Vikings in den letzten Jahren zuviel Disziplinprobleme durchgehen ließen, blieb Childress, Besitzer Zygi Wilf und dem Front Office keine Wahl als Zeichen zu setzen und Robinson zu feuern. Nun besitzen die Vikings nicht mehr die ganz hochkarätigen Anspielstationen für Johnson: WR #89 Travis Taylor und WR #82 Troy Williamson. Keiner mit einer 1000yds-Saison bislang. Aber in der letzten Saison verstand es Johnson seine Würfe breit zu streuen. Neun Receiver mit mehr als 20 Catches in der Saison. Überraschenderweise haben die Vikings den Anfang September verpflichteten WR Pinkston am Samstag wieder entlassen.

Mal sehen was sich im Laufspiel tun wird. Letzte Saison teilten sich RB Mewelde Moore und RB Michael Bennett fast 50/50 die Arbeit auf. Bennett hat den Roster verlassen. RB Mewelde Moore ist am Knie angeschlagen und vielleicht sogar auf #3 oder #4 abgerutscht. Aus Baltimore ist RB #29 Chester Taylor gekommen und aus KC der exzellente Blocker RB #40 Rony Richardson. Taylor ist nicht wirklich ein ausgetesteter Franchise-RB.

Sowohl QB Johnson als auch RB Taylor könnten von einer umgestellten Offense Line profitieren.

Der mit Abstand schlechteste Mannschaftsteil der Vikings war in den letzten Jahren die Secondary. S #25 Tank Williams ist aus Tennessee gekommen. Aber CB Fred Smoot geht angeschlagen (Rippen) in die Saison.

Insgesamt verfügen die Vikings viele Fragezeichen. Wird das Laufspiel zünden? Werden die Receiver adäquate Ziele für QB Johnson sein? wird die Secondary halten? Das kann im ersten Jahr von Childress gut gehen, vorallem in so einer Division, wo alle anderen teams ebenfalls ihre große Probleme haben.

Mein Tipp: 9-7, weil der Schedule in der zweiten Hälfte günstiger ist.

Green Bay Packers

Neuer Coach auch bei den Green Bay Packers. Mike Sherman wurde gegangen, Mike McCarthy kam. Der Name kam überraschend, ist aber ein Fingerzeig: McCarthy gilt als Quarterback Coach, soll also QB Brett Favre helfen und langsam Aaron Rodgers aufbauen. Fraglich ob sich Favre noch helfen lässt. Die letzte Saison setzte den Trend bei Favre fort: Favre glaubt die Spiele im Alleingang gewinnen zu müssen und überreißt dabei zu häufig. 20TDs, 29INTs, 10 FUMs

Aber Brett Favre wurde letzte Saison auch im Stich gelassen. Löchrige OL. Abgesehen von WR Donald Driver keine verläßliche Anspielstation und schließlich ein Laufspiel das keine Konstanz entwickeln konnte, da sich permanent ein RB verletzte.

Im Laufspiel setzt man wieder auf den verletzungsanfälligen RB Ahmad Green, während RB Samkon Gado, Fanliebling der letzten Saison, auf #3 gerutscht sein soll.

Die große Problemzone der Offense, die Offense Line, wurde umgebaut, ist aber sehr unerfahren. Das kann böse ins Auge gehen und entsprechende Konsequenzen für Favre und die Running Backs haben.

Aber mehr Veränderungen gab es in der Defense. CB Charles Woodson ist, wenn er wieder die Lust am Spiel wiederfindet, m.E. einer der besten Corners der Liga. Mit LB AJ Hawk hat man ein Tier als LB gedraftet, dem man zutraut, schnell zum Def. Leader zu werden.

Ich glaube die Mannschaft ist an einigen Schlüsselstellen zu unerfahren oder zu verletzungsanfällig. Mein Tipp: 6-10

Detroit Lions

Problem erkannt. Ich fand QB Joey Harrington so schlecht nicht, aber er hatte überhaupt kein Standing mehr bei den Fans. Als Ersatz nun QB Jon Kitna und QB Josh McCown zu holen, ist natürlich auch nicht der Stoff von dem Fans träumen.

Nach der Preseason wurde QB Jon Kitna zur #1 ernannt. Ich halte Kitna für einen guten Backup, den man schnell und nahtlos in ein Spiel werfen kann. Aber er ist kein Franchise-QB, keiner der Autorität aufbauen kann. Ich halte auf QB Josh McCown größere Stücke. Es ist in den letzten Jahren unerklärlich gewesen, was für ein Problem Coach Dennis Green in Phoenix mit ihm hatte, dass er ihn immer sehr schnell vom Feld schmiß, während die QBs um ihn herum, wie z.B. Warner oder King sich diverse Bolzen erlauben durften.

Die Detroit Lions haben neue Coaches bekommen. Headcoach ist Rod Marinelli, ein DL-Coach bei den Buccs seit 9 Jahren. Interessanter ist die Personalie Mike Martz, der zurück zu seinen Wurzeln kehrt und “nur” den OffCoord. gibt. So fragwürdig einige seiner Headcoaching-Entscheidungen bei den Rams gewesen sind, er ist unbestritten ein Genie im Offense-Spiel. Ich bin gespannt was er mit dem eher farblosen Jon Kitna anstellt.

Ansonsten haben die Lions in der Offense nicht sehr viele Werkzeuge. RB #34 Kevin Jones mit farblosen 664yds in der letzten Saison. WR #17 Corey Bradford, in neun NFL-Jahren kein einziges Mal 1000+yds. WR #11 Roy Williams mit 817 und 697yds in seinen beiden NFL-Jahren.

Klar, Mike Martz streut eher breit was die Receiver angeht, aber er hat sehr komplexe Spielzüge. Ob dass das richtige Spielermaterial für Martzens Playbook ist?

In der Defense wird erwartet, dass Marinelli sein Augenmerk auf die DL legen wird. Für die restliche Defense ist Donnie Henderson verantwortlich, der bei den jets einen guten Job gemacht hat.

Mein Tipp: 5-11, weil das Spielermaterial nicht mehr hergibt.

Upcoming: NFL-Saison 2006/07, NFC East

NFC East

Die NFC East ist eine der klassischsten Divisionen der NFL. Alles schön traditionelle Franchises. Glamour mit den Cowboys, Ärmel-Hochkrempel-Football bei den Redskins, Eagles und Giants.

Alle Franchises haben in der Offseason Moves gemacht, um sich an die Spitze der NFC East zu setzen und die NFC East dürfte die ausgeglichenste Division überhaupt sein. Die Chancen stehen gut, dass sich die vier Teams die Siege gegenseitig wegnehmen und die Division bis zum letzten Spieltag in Sachen Titelgewinn offen bleibt, die Wild Cards aber dafür woanders hinwandern.

Von allen vier Teams scheinen am ehesten die Washington Redskins abzufallen. Joe Gibbs hat in den bisherigen zwei Seasons viel von seiner Magie verloren. Der Wechsel des KC-OffCoord. Al Saunders wird von einigen als Lösung für die Nachfolgefrage gesehen. Zudem sind die Redskins wegen der Ausrichtung ihrer Offense enorm von der Gesundheit des alten Mark Brunells abhängig.

Dallas Cowboys

Es gab in der Offseason nur ein Thema: Egomane und WR Terrell Owens beim autoritären Bill Parcells, kann das gut gehen? Seit Owens dann auch noch im August seine Grenzen bei Parcells auslotete und viel Zirkus um die Behandlung seiner Muskelverletzung machte, ist jedermann davon überzeugt: Owens ist ein Betriebsunfall auf zwei Beinen, der nur darauf wartet zu passieren. Owens ist ein Spaltpilz der die 49ers und zuletzt die Eagles vergiftete.

Nur um es nicht falsch zu verstehen: ein Receiver mit den Qualitäten von Owens war nötig. QB Drew Bledsoe, der mit zunehmenden Alter plötzlich in der Pocket leichtfüßiger wird, hat keinen Go-To-Guy. Hinter WR Johnson (nun bei Carolina) und WR Glenn fiel die Qualität der Fänger stark ab, zuviele Pässe wurden fallengelassen und TE Witten machte noch zuviele Fehler.

Die noch größere Baustelle in der Offense ist die Offense Line, die letzte Saison nicht tief genug war und bei Verletzungen anfing stark zu schwächeln. Eine Verletzung wie die von Adams reichte aus, um Bledsoe zum Abschuss frei zu geben und das Laufspiel kollabieren zu lassen. Das wird man bereits in der ersten Woche sehen, denn Flozell Adams geht verletzt in die Saison, ist questionable.

Die Offense muss also darauf hoffen, dass das Laufspiel Bledsoe entlastet und TE Witten, in dem viel Potential zu sehen ist, sich wieder ein Stückchen mehr verbessert.

Wenn es in der guten Defense Probleme gab, dann in der Secondary.

Mein Tipp: 10-6

Philadelphia Eagles

Nach einen Seuchensaison mit den Verletzungen von QB McNabb und 16 weiterer Spieler und dem Amoklauf von Terrell Owens, versuchen die Eagles einen Neustart.

Zum Neustart gehört es auch, dass die zerissene Mannschaft der Vorsaison wieder vereint wird. Viel wird vom Headcoach Andy Reid und QB McNabb abhängen, die Leadership zeigen müssen.

McNabb braucht eine bessere Offense Line und braucht WRs die Pässe fangen können. Die einzige nennenswerte Aufrüstung bei den Receivern ist WR #18 Donte Stallworth, aus New Orleans kommend. WR #84 Hank Baskett, Rookie, soll im Trainings Camp sensationell gewesen sein.

Zum letztjährigen Kollaps trug auch die Defense bei. Die Secondary wurde ein ums andere Mal verbrannt, weil von den Front Seven zu wenig Druck kam. Da haben die Eagles versucht mit der Verpflichtung von DE Howard und der Draft von DT Bunkley mehr Pepp reinzubringen. Howard für den Pass Rush, Bunkley gegen den Lauf in der Mitte.

Mein Tipp: 9-7

NY Giants

Die Offseason der Giants war eher durch “Feinjustierung” als große Umwälzungen geprägt.

Im Blickpunkt des medialen Interesses steht der weitere Reifeprozess von QB Eli Manning, der sich m.E. letzte Saison ständig verbessert hat. Er ist aber noch kein Leader. Das Playoffspiel gegen Carolina zeigte, dass er noch nicht das Team auf seine Schulter nehmen kann. Mannings größtes Problem sind zuverlässige Anspielstationen. Hinter WR Burress und TE Shockey (geht angeschlagen in die Saison, konnte am Freitag nicht trainieren) enttäuschte WR Toomer als Receiver #2. Recht hoch holte man sich WR Sinorice Moss aus der Draft, ähnlich wie Burress, ein Mann für Big Plays.

Weil Manning aber noch jung und erst in sein zweites Jahr als Starter geht, dürfte die Hauptlast der Offense wieder auf den Schultern von RB Tiki Barber (2005: 1680yds) liegen.

Aber mehr als in der Offense dürfte Disziplin-Fascho Headcoach Coughlin mit der Defense beschäftigt gewesen sein, die zuviele Läufe vorallem über Außen zuließ und so in der Endphase der letzten Saison nur torkelnd in die Playoffs kam.

Zudem wirkte die Secondary zeitweilig verunsichert. Folge: CB Allen und S Shaun Williams wurden gegen S Demps, CB Madison und CB McQuarters ausgetauscht. Die Qualitäten von Sam Madison sind eher umstritten.

Der Pass Rush war mit DE Michael Strahan und DE Osi Umenyiora kaum zu toppen. Die DE-Position ist mit Tuck und Kiwanuka sehr tief besetzt, aber die DTs geben Fragezeichen auf. LB LaVar Arrington ist aus Washington gekommen und gilt als jemand, der nicht sehr viel Wert auf die angesagten Defensespielzüge legt und daher häufiger mit DefCoord. aneinandergerät.

Die Giants sollte besser spielen als letztes Jahr, haben aber ein schweren Schedule.

Mein Tipp: 8-8

Washington Redskins

Die Defense von DefCoord. Gregg Williams war makellos. Er galt sogar als potentieller Headcoach-Kandidat in der Offseason. Die Probleme lagen in der Offense und zum ersten Mal in seiner Karriere vertraut Headcoach Joe Gibbs das Playcalling einem OffCoord an, Al Saunders von den KC Chiefs, was prompt zu Gerüchten geführt hat, Gibbs könnte nach der Saison aufhören und das Zepter an Saunders weitergeben.

Die Redskins werden diese Saison mit der Offense stehen oder fallen. Die Quarterback-Position ist abseits von Brunell nicht gut besetzt. Das sah in der Preseason mit vier deftigen Niederlagen nicht gut aus. OffCoord Saunders pflegt dann grinsend zu entgegnen, dass sie nur ungefähr 2% aller offensive plays ausgepackt haben.

QB Mark Brunell nähert sich seinem Karriereende, warf aber letzte Saison noch für 3.050yds. Diese verteilten sich zu 60% auf WR Santana Moss und TE Chris Cooley. Moss hat dabei einen sensationellen YAC-Schnitt für die Saison: nach Passfang erläuft er im Schnitt noch 7,3yds bevor er getackelt wird. Einen so hohen Wert hat als #1-WR nur WR Steve Smith aus Carolina. Ihm zur Seite wurde aus Pittsburgh WR Antwaan Randle-El, noch so ein Big Play Maker, und von den 49ers Brandon Lloyd gestellt. Randle-El plus Moss pluss Brunells dicken Wurfarm plus ein receiverfreundlicher OffCoord Saunders. Plant da eine Franchise den ganz tiefen Ball zu werfen?

Fragezeichen beim Laufspiel. RB Clinton Portis zog sich in der Preseason eine Schulterverletzung zu, drohte länger auszufallen. Als zusätzlichen Backup holte man RB TJ Duckett, worüber der eigentliche Backup Betts nicht erfreut war. Als alle schließlich die Verpflichtung von Duckett als Eingeständnis werteten, Portis würde verdammt lange ausfallen, gingen Gibbs und Portis fast täglich an die Presse um seine Rückkehr immer früher zu verkünden. Stand der Dinge vom Wochenende: Portis soll schon beim Monday Night Game als Backup an der Seitenlinie stehen.

Mein Tipp: 8-8

Upcoming: NFL-Saison 2006/07, AFC West

AFC West

Sechs der acht Divisionen kann ich im Vorfeld gut einschätzen. Aber die beiden Divisionen im Westen?

Oaklands Trainerwechsel zum alten, neuen Art Shell, kann mich noch weniger überzeugen als deren Personalrochaden in der Offseason. Die San Diego Chargers gehen hohes Risiko, da sie QB Drew Brees zugunsten des ungetesteten Rivers entließen und somit eine gesetzte Offense auseinandernehmen und weiterhin völlig von RG Tomlinson abhängig sind. Und schließlich die Kansas City Chiefs, wo ich die Wahl von Herman Edwards zum Headcoach, so sympathisch ich ihn als Person fand, schlecht finde.

Die einzige Konstante: Denver Broncos mit der Perspektive Jay Cutler.

Denver Broncos

Ich habe QB Jake “Snake” Plummer bei den Cardinals sehr gemocht. Aber die Franchise war schlecht, Plummer konnte sich nicht auszeichnen und wurde m.E. verkannt. Denvers Headcoach Mike Shanahan, immer gut für bizarre Personalentscheidungen, schien etwas in ihm zu erkennen und holte ihn nach Denver, sehr zum Entsetzen der Fans. In den drei Jahren als Broncos-Spieler hat er minimum sehr solide Spiele geboten und sich peu a peu ein Standing bei den Broncos-Fans aufgebaut. Dann kam das AFC-Championship Game und ein grippegeschwächter Plummer führte die Broncos fast im Alleingang zur 17:34-Niederlage. Zwei INTs, ein FUM, 14 Punkte für die Steelers geschenkt. Den Buhmann hatten sich die Broncos-Fans bereits während des Spiels ausgeguckt.

Und zur Draft 2006 war dann wohl auch Mike Shanahan davon überzeugt, dass Plummers Potential ausgereizt sei und es wurde von Vanderbilt QB Jay Cutler geholt (11ter Pick). Die Broncos machten im April kein Geheimnis daraus, das man Jay Cutler langsam zum Nachfolger von Plummer aufbauen will. Ihnen war es sogar egal, ob sie Leinart oder Cutler bekommen hätten. Aber die Option Jay Cutler ist sicherliche die witzigere für Denver, denn hier bekommt eine Mannschaft in 1.600m Meereshöhe den QB mit dem stärksten Wurfarm.

Bei Plummer war es fragwürdig wie er mit Drucksituationen umgehen kann. Gegen Pittsburgh konnte er nicht. Nun bekommt er eine ganz andere Drucksituation: QB auf Abruf, mit Spielen in St. Louis, gg. KC, in NE und gg. Baltimore vor der Brust. Eigentlich ist ein langsamer Übergang von Plummer zu Cutler geplant gewesen, aber Cutler hat in der Vorbereitung sehr gut gespielt. Die Fans in Mile High Stadium könnten sehr schnell ungeduldig werden. Zumal Plummer drei seiner Top 4-Hauptanspielstationen verloren hat (Lelie, Putzier, Anderson) und OffCoord. Kubiak gegangen ist (Headcoach Texans). Zu Rod Smith gesellt sich nun als Deep Threat WR Javon Walker.

Von dem RB-Trio Anderson, Bell und Dayne ist nur noch Tatum Bell übrig geblieben. Die Hauptlast soll der ungedraftete Rookie Mike Bell tragen. Ist zwar ein gewisses Risiko, aber wenn es ein Coach gab, der seit knapp einem Jahrzehnt immer wieder aus dem Nichts einen 1.000yds-Läufer holt, dann Shanahan.

Wenig hat sich in der Defense getan. Die Defense kannte im letzten Jahr eine große Schwäche: guter Pass Rush (wenig Sacks, aber schlechte Compl% der gegn. QBs), aber wenn der Pass Rush nicht durchkam, war Denver hinten blank (viertmeisten PassYds der NFL bekommen). Namen wie Champ Bailey und Lynch klingen besser als es die Resultate waren. Die Secondary war der schwächste Mannschaftsteil.

Mein Tipp: 10-6

San Diego Chargers

Die Offseason wurde mal wieder durch das Chargers-Front Office beherrscht. Berüchtigt für manch bizarre Entscheidung, haben sie diesmal Russisch Roulette gespielt um über ihr Quarterback Problem zu entscheiden. Auf der einen Seite QB Drew Brees, 27 jahre alt, vier Jahre lang Starter bei den Chargers gewesen, in den letzten zwei Jahren mit guten Leistungen. In der 2004er-Saison ein QB-Rating von 104,8 für die Saison.

Auf der anderen Seite QB Philip Rivers, 2004 in der ersten Runde als 4ter Pick gedraftet und in seiner Karriere 30 Wurfversuche in der NFL absolviert. Ein First-Round-Pick der mit den Hufen scharrteund nicht lange als Backup von Brees zu halten gewesen wäre.

Die Chargers entschieden sich für Risiko. Brees, der die letzte Saison mit einer ausgekugelten Schulter und Schulter-OP beendete, fand eine neue Heimat bei den Saints. Rivers soll eine sehr solide Preseason absolviert haben. Doch die Risikofreude der Chargers geht noch weiter: QB AJ Freely wurde gecuttet. Als Backup hinter Rivers steht nun der noch unerfahrenere QB Charlie Whitehurst.

Ansonsten ist die Offense unverändert: Laufspiel rund um RB LaDainian Tomlinson (1462yds), alles was Kurzpass (der Schwerpunkt des Chargers-Pass-Spiel) angeht, geht auf TE Antonio Gates (1101yds) und alles was weiter gehen soll, auf WR Keenan McCardell (917yds).

In der Schlußphase der letzten Saison zeichnete sich die Offense der Chargers durch Harmlosigkeit aus. U.a. weil es der OL nicht gelang ein Laufspiel für Tomlinson zu etablieren und den Pass Rush fernzuhalten. Wenn in der letzten Saison das Laufspiel nicht ging, war die gesamte Offense tot.

Für Schlagzeilen sorgte der Ausfall von LB Foley, der Anfang September mehrfach angeschossen wurde. Foley für den Rest der Saison out.

Mein Tipp: 8-8

Kansas City Chiefs

Dick Vermeil ist nach der letzten Saison zurückgetreten. Sein Nachfolger ist Herman Edwards, der Anfang der Neunziger Jahre DB-Coach bei den Chiefs war. Die Probleme fangen für mich schon hier an. Den Chiefs würde ich eher zuwenig als zuviel Disziplin konstatieren und mit Herman Edwards riskiert die Leine nur noch länger zu werden. Ich hatte zudem in den vier Jahren Amtszeit von Edwards bei den NY Jets nicht das Gefühl, das es Edwards gelang, sich mit guten Coordinators und Assistants zu umgeben.

Sein aktueller Problemfall heißt Gunter Cunningham, DefCoord. der Chiefs. Seit Jahren kriegt er trotz verschiedener Versuche mit altem und neuen Personal das Problem der Pass Defense in Griff. Zuviele Yards, zuviele TDs, zuwenig Sacks. Herman Edwards soll angeblich der Secondary eine Art Cover-2-Deckung verordnet haben. Mit CB Ty Law hat man auch personell zugelegt.

Man ist sich nicht sicher wie die Offense sich entwickeln wird. OffCoord. Al Saunders wechselte nach Washington. Könnte von Änderungen künden. Aber in der Preseason deutete einiges daraufhin, dass man weiterhin abhängig vom Ein-Mann-Laufspiel RB Larry Johnson (2005: Von den 3810yds Offensivproduktion entfielen 1750yds auf Johnson) bleiben wird. Der Short-Yardage-Back Tony Richardson, einer der besten Blocker der Liga, wurde nicht gehalten.

Überhaupt: das Blocken könnte zum Problem werden. Die OL wackelt. OT Roaf ist in Rente gegangen und OG Shields und Waters haben in der Preseason verletzungsbedingt kaum gespielt.

Mittelfristrig muss die Offense um die alternden QB Green, WR Kennison und OG Shields verjüngt werden. Aber entscheidend wird sein: kann RB Johnson die Saison durchspielen? Sollte er ausfallen, ist die KC-Offense klinisch tot.

Mein Tipp: 8-8

Oakland Raiders

Die Raiders gehören zu den Franchises, bei denen wohl kaum einer nachvollziehen kann, was das Front Office da treibt. Auch diese Saison sehen die Raiders eher wie eine Freakshow aus. Mit Art Shell wird ein populärer Coach geholt, den man 1994 nach fünf Jahren Amtszeit gefeuert hat. Shell ist aber seit Jahren aus dem Coaching-Business, war mit Managementaufgaben bei der NFL tätig. Mit Tom Walsh ist auch ein neuer OffCoord gekommen.

QB Kerry Collins wurde in Oakland nicht so richtig glücklich, obwohl seine Werte solide waren. Aber das nun QB Aaron Brooks aus New Orleans ein neuer Heilsbringer werden wird, bezweifle ich. Brooks hat zwar einen starken Arm, ist aber nicht der präziseste Werfer und es dürfte keinen anderen NFL-QB geben, der seit Jahren derart inkonstant spielt wie Brooks.

Prototypisch für die Freakshow Raiders sind Charaktere wie WR Randy Moss (1005yds). Keine Ahnung was ihn aus Minnesota trieb: das Geld? Die Sonne Kaliforniens? Der Push gen Disziplin durch den neuen Owner? Oder das Image der Raiders als Mannschaft mit den Deep Passes, mit dem vertikalen Spiel? Jedenfalls spielt WR Moss in Oakland fernab der nationalen Öffentlichkeit, was ihn aber nicht weiter stört, sondern seine Tendenzen des Larifari-Spiels eher verstärkt. Fang ich nicht heut, fang ich morgen.

Der profilierteste Receiver neben Moss ist WR Jerry Porter. Der ist aber gleich nach Ernennung von Shell als Headcoach mit ihm aneinandergekachelt und im Sommer weggehen wollte. Shell wollte sich in der Öffentlichkeit nicht darüber auslassen, wo in der Depth Chart Porter stehen wird, ob er immer noch #2 hinter Moss ist.

Endgültig zur Lachnummer sind die Raiders mit der zeitweiligen Verpflichtung von QB Jeff George geworden, der seit quasi 5 jahren kein Football mehr gespielt hatte. Klar, er hatte mal einen goldenen Arm, aber als 38jähriger, der fünf Jahre draußen war? Vor einer Woche haben sie ihn nach drei Tagen dann doch gecuttet.

Das Laufspiel der Raiders mit LaMont Jordan ist zwar okay, aber auch uninspiriert.

Die Secondary wird neu formiert. CB Charles Wooson war eh mit der Franchise unzufrieden. man hat ihn gehen lassen. First Round Pick Michael Huff wird SS spielen und CB Fabian Washington absolvierte eine gute erste 2005er-Saison. Die Secondary wird also etwas anders, aber nicht unbedingt schlechter aussehen.

Mein Tipp: 3-13

Upcoming: NFL-Saison 2006/07, AFC South

AFC South

Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde die AFC South seit langem die langweiligste, weil farbloseste Division. Nicht dass sie qualitativ schlechter wäre als z.B. eine NFC West oder die mitunter elendige NFC North. Aber die Division scheint so völlig ohne interessanten Rivalitäte und Geschichten auszukommen. Was vielleicht auch daran liegt, das zwei Franchises Expansion Teams der letzten 15 Jahre sind (Texans & Jags) und ein drittes Team umgezogen ist (von Oilers zu Titans via Memphis).

Die Rollenverteilung in der Division ist klar: Indy der Champ, die Jags der Herausforderer und die Titans und Texans ziehen gerade ihre Fundamente neu.

Indianapolis Colts

Eigentlich hat sich bei den Colts nicht viel getan. Nur zwei ganz große Namen sind abgegangen. Aber andererseits ist mit dem Weggang von RB Edgerrin James eine Säule der Offense der Colts weggebrochen. Die vorläufig neue Nummer #1 ist RB Dominic Rhodes. Der hat zwar z.B. 2001 bewiesen, dass er Starter sein und mehr als 20 Läufe pro Spiel nehmen kann. Aber das liegt nun eben auch schon fünf Jahre zurück. Seit letzten November hat er insgesamt 16 Läufe für 13yds gemacht. Die Colts-OL ist gut, aber bringt Rhodes das Zeug zur Extraklasse mit, um QB Manning zu entlasten? Im Hintergrund wartet der eigentliche Nachfolger RB #29 Joseph Addai, Erstrundenpick der Colt in diesem Jahr.

Eigentlich gäbe es nichts über die Receiver zu sagen. Marvin Harrison, Reggie Wayne, Brandon Stokley, Dallas Clark. Tadellos. Wenn es in der letzten Saison nicht einige Verstimmungen zwischen Manning und Harrisson gegeben hätte. Mal sehen ob die noch nachwirken.

Abseits des großen Fragezeichen beim Laufspiel, haben die Indianapolis Colts mit bad karma zu kämpfen. Wieder einmal in den Playoffs gescheitert. Wieder einmal werden die Qualitäten von QB Peyton Manning und Headcoach Tony Dungy hinterfragt. Wieso schaffen es die beiden nicht, diesen letzten Schritt hin zur Meisterschaft zu gehen?

Manning kann keine großen Spiele gewinnen und Tony Dungy scheiterte mal wieder an seiner Vorsicht, ließ gegen Pittsburg im Divisional die Offense zu vorsichtig spielen und die angeblich so wunderbare OL war überhaupt nicht auf die Blitze von LeBeau eingestellt. Die Playoffs werden die wahre Meßlatte für die Colts sein. Die 17 Spieltage davor, sind nur Aufwärmprogramm.

Mein Tipp: 12-4

Jacksonville Jaguars

Die Jacksonville Jaguars sind vielleicht noch prototypischer für die AFC South als die Colts. Sie sind überall gut, aber nicht herausragend. Ohne Schwächen, aber auch ohne Highlights. Wenn sie in größeren Rückständen kommen, haben sie nichts, womit sie sich am eigenen Schopfe aus dem Schlamassel ziehen könnten. Keine Defense die den Gegner eben gepflegt 20yds zurücktreibt und keine Offense die Maß nimmt und mit zwei Pässen sich in der Endzone gegenüber wiederfindet.

Richtig schmerzen könnte das Karriereende von WR Jimmy Smith, Hauptanspielstation von Pocket-Passer-Pummel QB Byron Leftwich. Keiner der WRs im Gefolge, Ernest Wilford, Matt Jones oder Mike Williams hat “Prime Time” auf seiner Stirn geschrieben.

Im Laufspiel nimmt der alternde RB Fred Taylor häufiger mal ein Päuschen.

Leftwich und Taylor sind verletzungsanfällig und hier liegt eine Chance für die Jags, denn QB David Garrard ist ein völlig anderer Typ als Leftwich. Flink auf den Füßen, kann ihn keine Macht dieser Welt in einer Pass-Pocket halten.

Bis dahin wird es jedoch die eine oder andere Niederlage setzen: Dallas, Pittsburgh, Indianapolis stehen in den ersten drei Wochen an.

Mein Tipp: 8-8

Tennessee Titans

Umbruch, die erste. Vor zwei Jahren mussten die Tennessee Titans einen harten Cut beginnen, den sie in diesem Jahr beenden. Stichwort: Überalterung des Kaders und Salary Cap-Probleme. Die Achse QB McNair und RB George ist komplett verschwunden. Auch der General Manager wurde kurz nach der Draft ausgetauscht.

QB Steve McNair wurde durch eine lupenreine QB-Controversy ersetzt. McNairs hervorragender Backup der letzten Jahre war QB Billy Volek. Volek freute sich nun nach langen Jahren des Wartens endlich als Starter in die Saison zu gehen. Zwar war es klar, dass er nur ein Übergangskandidat für den mit viel Boohay gedrafteten QB Vince Young ist, aber er steht im letzten Vertragsjahr und könnte danach als Free Agent woanders einen großen Vertrag ziehen.

Doch Volek schwächelte in der Preseason. In Nashville munkelt man, das Volek in den Trainingscamps nicht den angemessenen Fleiß an den Tag legte. Vor knapp 10 Tagen handelten die Titans und verpflichteten überraschenderweise QB Kerry Collins. Es ist für Volek nicht zum worst case gekommen und er wurde letztes Wochenende nicht gecuttet. Auch gab es recht früh die Ansage, das Volek in der ersten Woche starten wird. Aber alle Auguren sagen: es wird danach nur eine Frage von 2-3 Spieltagen sein, ehe sich QB Collins das Playbook angeeignet hat und Volek zur #3 degradieren wird. Das war es dann mit dem Rentenvertrag für Volek…

Eines scheint klar zu sein: QB Vince Young, dem vor der Draft der Intellekt eines Zehnjährigen nachgesagt wurde, wird zuerst nur fallweise aufs Feld kommen. Vorallem dann, wenn es einen agilen QB braucht.

Die Titans scheinen ihre Salary Cap-Schmerzen überwunden zu haben, denn es wurde teures Material verpflichtet. C Mawae, WR Givens, LB Thornton und S Hope.

Bei all den Wechseln wird es auf der QB-Position heuer eher konservativ zugehen. Schwerpunkt könnte im Laufspiel liegen, da man dort mit Travis Henry (Ex-Bills), LenDale White (Draft-Pick) und Chris Brown gut und tief besetzt ist.

Mein Tipp: 7-9.

Houston Texans

Umbruch, die zweite. Die Texans ähneln den Cleveland Browns: sie nehmen nach Start der neuen Franchise den zweiten Anlauf zum Aufbau. Neuer Headcoach: Gary Kubiak, der jahrelang die Offense bei den Denver Broncos zu verantworten hatte.

Offense hin, Offense her, die Ansage wurde mit der Draft 2006 gemacht. Statt RB Reggie Bush zu holen, entschied man sich für DE #90 Mario Williams. Kubiak und die Texans werden also das neue Team um die Defense herum aufbauen. DefCoord. ist Richard Smith, aus Miami kommend. Wie groß der Einfluß von Smith bei der hervorragenden, schnellen Defense der Dolphins war, ist nicht klar, da die Plays von seinem Assistenten Muschamp “gecallt” wurden und Nick Saban auch noch ein Wort mitredete.

Die Offense ist bei den Umbauarbeiten noch “on hold”. Auch Gary Kubiak will es noch einmal mit QB David Carr probieren. Zur Entschuldigung der schwachen Leistungen von Carr muss gesagt werden, dass es der vorige Headcoach Dom Capers in vier Jahren nicht geschafft hat, dem Mann eine überlebensfähige Offense Line zu geben. Kein QB dürfte binnen vier Jahren so häufig gesackt worden sein, wie Carr (letzte Saison: 68 Sacks, also mehr als vier Sacks pro Spiel!)

Im Laufspiel scheint man auf RB #37 Domanick Davis zu setzen. Der Schnitt pro Lauf von über 4yds kann sich sehen lassen (Davis mit Seasonending Injury, siehe Kommentar von Matt. Die Texans führen nun #33 Wali Lundy, Rookie, als #1 der Depth Chart). Den anfangs dieser Woche erworbenen RB Ron Dayne (in Denver entlassen) sehe ich eher als Third-Down-Back, Blocking Back oder in einer Kombination mit Davis, vergleichbar mit dem “Thunder and Lightning”-Paket vor einigen Jahren bei den Giants (Dayne & Barber). Aber die Verletzung von Davis mischt die Karten natürlich neu. Wird Lundy nur Lückenfüller sein, bis Dayne soweit das Playbook in allen Variationen kennt? Lundy ist knapp 15kg leichter als Dayne

Mein Tipp: 5-11

NFL 2006/07 #1: Pittsburgh Steelers – Miami Dolphins 28:17

Das Kickoff-Spiel der NFL-Saison 2006/07 entpuppte sich als unterhaltsames und phasenweise intensives Spiel, vorallem weil es meine Erwartungen nicht erfüllte.

Ich hatte nicht erwartet dass die Steelers nach der SuperBowl so schnell wieder zu einer solchen Intensität finden könnten, wie sie es in der zweiten Halbzeit getan haben. Die Defense war im ersten und vierten Viertel grandios und beherrschte den Gegner.

Von Miami hätte ich mir mehr Gegenwehr erwartet. Mich überraschte wie schnell die Miami Dolphins eindimensional wurden, nachdem sie in den ersten zwei Drives (also vermutlich die gescripteten Spielzüge) Laufspiel versuchten und viele Kurzpässe einsetzen. Danach flogen die Bälle tief und Culpepper sah bescheiden aus.

Bei Miami hielt die OL anfangs besser gegen den Pass Rush als gedacht, aber je mehr Miami zum Passspiel tendierte, desto mehr gerieten sie im Schwimmen und in den letzten 5-10 Minuten des Spiels brachen dann alle Dämme. Miami wird im Laufe der Saison in Probleme kommen, wenn sie sowenig in Sachen Laufspiel anzubieten haben: RB Brown bekam so gut wie keine Unterstützung durch die OL. Am Ende des Tages nur 38 rushing yards.

Enttäuscht bin ich von QB Daunte Culpepper. Als es im 4ten Viertel eng wurde, hätte ich mehr Autorität und Ruhe erwartet, auch mehr Beweglichkeit in der Pocket oder aus der Pocket heraus. Sehr viele schlecht geworfene Pässe. Sein Glück: mit Welker, Booker und Chambers hat er gute Receiver.

Die Fins-Defense machte ihre Sache okay, aber nicht herausragend. Die Probleme in der Secondary sind geblieben. CB #29 Goodman und SS #26 Tillman sahen häufiger recht alt aus.

Als in der zweiten Halbzeit die Intensität des Spiels anzog, hatte Miami nicht mehr viel zu bieten und keine Szene war dafür mehr Sinnbild, als der TD zum 21:17 von TE Heath Miller (87yd Pass). Beim Runterrennen des Feldes wurde Miller wenige Yards vor der Endzone getackelt und was man schon beim laufenden Spiel ahnte, bestätigte sich in der Zeitlupe: Miller war 1yd vor Erreichen der Endzone mit den Füßen im Aus.

Anstatt das Miamis Headcoach Nick Saban nun entschlossen die rote Flagge wirft um einen Entscheid per Fernsehbilder einzufordern, können die Steelers sich in aller Ruhe für den PAT bereit machen. 65 Sekunden hatte Saban Zeit. Erst Sekunden vor Ausführung des Extrapunktes greift Saban zur Flagge und wirft diese so unglaublich kraftlos fernab jedes Schiedsrichters zu Boden, dass die Flagge nicht bemerkt wird, der PAT ausgeführt wird und der TD damit gilt. Man muss die Bilder gesehen haben, um sich an den Kopf zu greifen, wie ein Coach, der Minuten vorher einen Spieler bei Rückkehr vom Spielfeld zur Sau gemacht hat, weil er mit seinen Strafen den Steelers-Drive am Leben erhielt, so leblos um einen TD kämpft.

Dass es anders geht, hat Bill Cowher 1995 gezeigt, in einem Spiel gegen die Minnesota Vikings (ohne Culpepper), als es zum “Bill Cowher Incident” kam: damals brachte Sekunden vor Halbzeit eine Strafe gegen die Steelers die Vikings in FG-Nähe. Angeblich hätten die Steelers 12 Mann auf dem Spielfeld gehabt. Cowher bekam jedoch einen Videoprint in die Hand, der zeigte, dass nur 11 Steelers auf dem Feld waren. Cowher tickte völlig aus, konnte seine feuchte Aussprache überhaupt nicht mehr unter Kontrolle kriegen und als es kurz danach in die Halbzeit ging, stürzte er wutentbrannt auf die Referees zu und stopfte dem Referee den Videoprint in die Hemdtasche.

So macht man Refs auf sich aufmerksam.

Bei den Steelers lief es zur Saisoneröffnung recht rund. Die Offense war, abgesehen von den Schlußminuten, ausgewogen zwischen Pass und Laufspiel. QB Charlie Batch warf teilweise unpräzise, teilweise mit zuviel Hybris in hohen Bogen in die Doppeldeckung rein.

RB Willie Parker: 29 Läufe, 115yds. Fantastisch seine Art sich immer wieder auch inside aus Tacklings rausdrehen zu können. Aber natürlich profitiert er auch von einer OL die für den Lauf sensationell gut gearbeitet hat. TE Heath Miller stand dank seines (Nicht-)TDs im Fokus, war aber unter Batch bei weitem nicht der gleiche Go-to-Guy wie noch unter Roethlisberger. Neben Miller und Ward fielen die anderen Receiver ab. Holmes nur mit einem Fang, Washinton mit zwei Fängen.

Die Defense unter Dick LeBeau ließ sich nicht vom Ex-Steelers-OffCoord. Mike Mularkey foppen (Mularkey ließ in seinem erstem Dolphins-Spiel altgewohnte Originalität vermissen). Zuerst spielte man zurückhaltend, aber dann ließ LeBeau den Schalter umlegen und aus allen Rohren Pass Rush ausüben. Wie gewohnt fing man sich ab und zu tiefe Pässe ein, aber ebenfalls wie gewohnt, hielt sich der Schaden in Grenzen, spätestens wenn sich die Dolphins der Endzone näherten und das Feld “knapp” wurde.

Ich kann mich nur wiederholen: ich hatte von den Steelers in Woche 1 nicht diesen Biß, diese Intensität erwartet. Auf diesem Niveau sind sie wieder SuperBowl-Kandidat.

Die Steelers spielen am Montag in neun Tagen in Jacksonville. Die Dolphins bekommen es am Sonntag mit einer neuformierten Defense in Buffalo zu tun.

Hat Spaß gemacht, mehr von.

NBCs Sunday Night-Team am Donnerstag

Und noch ein Gewinner: NBC.

Dass die Chemie zwischen Costas, bettis, Sharpe und Collinsworth in der Halbzeit-Show stimmen würde, war bereits in der Preseason schnelll zu merken. Al Michaels und John Madden waren in bestechender Form. Nachdem beide in den letzten Jahren das Geschehen auf dem Feld immer mehr als Nebensache abhandelten um eigene Storylines durchzuziehen, hat der Senderwechsel beide revitalisiert. Madden bringt aber weiterhin immer seltener Analysen.

Vom obersten Regal im TV-Genre war der Move Chris Collinsworth im vierten Viertel in den Booth hochkommen zu lassen, um Madden und Michaels Hintergrundinfos zum schlappen Saban-Flaggen-Wurf zu geben.

Das On-Air-Design ist frisch, übersichtlich. Pink singt die Intromusik in einer Art Joan-Jett-Glamour-Rock-Gedächnisnummer. Das wird kein neuer Hank Williams Jr.-Ohrwurm, beißt sich aber mit zunehmender Penetration immer stärker in den Gehörgängen fest.

Kleines Manko: NBC kriegt offensichtlich die Tonprobleme im Halbzeitstudio, mitten in den Stadiontribünen, nicht gebacken.

Screensport am Wochenende

  • Update Sa 13h23: EUROSPORT 2 überträgt Serie B: Sa 14h30 Tape Arezzo–Mantiva, 16h live: Rimini–Juve, Mo 20h45 Vicenza–Genua. GP2-Samstagsrennen wird als 60min-Tape So 9h gebracht.
  • Update Sa 13h19: US-Open-Ansetzungen nachgetragen. Männer-Halbfinale Sa 18h Federer–Davydenko, 21h Roddick–Youzhny. Finale Damen ab Sa/So 2h: Henin-Hardenne–Sharapova
  • Update Sa 13h18: Sorry, wie in den Kommentaren richtig bemerkt, Hockey-WM-Spiel Deutschland – Niederlande, Sa 15h WDR durch die Lappen gegangen

Diese Ausgabe von Screensport wurde mit Hilfe aller sieben SanMarinonesischen Abwehrspieler erstellt und ist erstens unvollständig, zwotens subjektiv und drittens mit wenig Zeit zusammengestellt worden.

Es gibt viel Sport am Wochenende. Das lässt sich ganz gut an PREMIERE ablesen. Schluß mit den Wiederholungen von 2005. Kaum gibt es mehr als drei Live-Übertragungen, kriegt es PREMIERE nicht mehr gerafft, anständig Wiederholungen zu zeigen. Freitags-Spiel der DEL? Wird nicht wiederholt. NASCARs Abschlußrennen vor Beginn der Playoffs? Wird nicht wiederholt. Euroliga-Konferenz? Wird nicht wiederholt. Porsche Supercup? Wird nicht wiederholt.

So, damit haben wir wie gewohnt wieder über PREMIERE geschimpft, das wäre abgehakt. Nächster Programmpunkt.

Fußball

In deutschen Landen gibt es DFB-Pokal, erste Runde und diesmal sogar mit einer Live-Übertragung (Sa 20h25). Das ZDF hofft ernsthaft, dass die völlig außer Form befindlichen St.Paulianern den Bayern ein Bein stellen. Harhar… Bei den Bayern wurde kurzfristig Oliver Kahn für ein Spiel gesperrt, weil er einen Frankfurter Zuschauer beleidigt haben soll(?). Pauli kroch in den letzten Wochen auf Brustwarzen, weil alles was auch nur annähernd torgefährlich war, verletzungsbedingt vom Rasen fern blieb. Passend zum Irrglaube dass dem FC St.Pauli diesmal eine Sensation gelingen könnte, hat das Hamburger Abendblatt einen Abgesang auf den Kult um St.Pauli veröffentlicht. Wobei es schon witzig ist, wenn ausgerechnet eine der biedersten deutschen Lokalblätter mit den Augen rollt und Vorwürfe wegen zuviel Kommerz macht. (Und natürlich lehne ich mich unsagbar weit aus dem Fenster mit der Aussage, das Pauli keine Chance hat und hoffe insgeheim auf den Basketball-WM-Effekt vom letzten Wochenende)

In der Nacht Sa/So (1h30), wenn die kleinen Kinder schon schlafen, gibt es ein einstündiges Feature zu Oliver Kahn im ZDF, aufgenommen vor der Klinsmannschen Torwartentscheidung.

Internationaler Fußball

Es ragt das Spitzenspiel aus der französischen Ligue 1 heraus: PSG gegen Olympique Marseille (So 21h). Beide Mannschaften hassen sich. Nicht so wie sich der BVB und S04 “hassen”, sondern richtig, inkl. Körperverletzung und Ausschreitungen. Letzte Saison hatte Marseille Angst um Spieler und Fans und trat mit einer B-Elf in Paris an. Es reiche für ein Unentschieden, wurde aber später vom Verband mit Punktabzug bestraft. Ende Mai unterlag Marseille in einem Pokalendspiel. Und nun kommt Marseille als Spitzenreiter in den Prinzenpark.

Am Samstag abend gibt es im PREMIERE-Euroliga-Konferenz-Eintopf drei Spiele aus der Ligue 1, ein Spiel aus Portugal sowie aus der Serie A Fiorentina – Inter, welches zusätzlich ab 20h30 auf Einzeloption übertragen wird.

Ja, die Serie A startet am Wochenende in die Saison. Zirka 60 Spiele bringt PREMIERE, zirka 80 Spiele ARENA, wobei PREMIERE die namhafteren Heimspielmannschaften unter Vertrag hat. Ein Vergleich: Sonntag 15h. PREMIERE mit Milan – Lazio und ARENA mit Caligari – Catania. Hmmm, da fällt die Wahl schwer…

Die Primera Division spielt ja ab dieser Saison ausschließlich bei ARENA vor. Spieltag zwo:
Sa 20h Barca – Osasuna, live
Sa 22h Atletico – Valencia, live
So 19h Lavante – Real, live
Mo 21h55 Highlights Primera Division

Premier League

Nette Spiele aus England. Samstag mittag (13h45) das Merseyside Derby zwischen Everton und Liverpool. Beide bislang ohne Niederlagen. Everton mit einem respektablen 2:0 bei Tottenham.

Putziges Duell am Sonntag, 17h: die beiden Mutantenclubs West Ham United, demnächst semi-russische Geldwaschanlage, empfängt die Aston Villa Browns, neuerdings in den Händen des NFL-Teambesitzers Randy Lerner. Vielleicht sollte der englische Fußball demnächst Hinweise zu den Spielen veröffentlichen, ähnlich wie bei den Lebensmitteln, wo die künstlichen Geschmacksstoffe, Konservierungsstoffe u.ä. aufgeführt sind. Damit der Fan Bescheid weiß und zu moralisch einwandfrei abbaubaren Fußballvereinen greifen kann.

Für West Ham könnte es das Debüt geben, der ebenso spektakulären wie anrüchigen beiden Argentinier Tevez und Mascherano. Aston Villa gelang unter neuem Coach Martin O’Neill ein Auswärtsunentschieden bei Arsenal.

Sa 16h: wieder ein bißchen Chelsea gucken, wie sich der Umbau des Teams so macht. Treten sich Lampard und Ballack wieder auf die Füße? Kannibalisiert Boulahrouz rechts wieder den Spielaufbau oder wird er von Bridge ersetzt, der von Ashley Cole auf die rechte Seite verteieben wird? Chelsea gg. Charlton.

Sa 18h15: ManU gegen Tottenham. ManUtd mit 3 Spielen, 3 Siegen und zehn geschossenen Toren. Tottenham mit einem einzigen Sieg (wow, gegen Shieffield) dezent unterambitioniert gestartet.

Motorsport

Und wieder lehne ich mich weit aus dem Fenster raus: wenn ich ein halbwegs guter Rhetorik-Interpretierer bin, dann wird es am Sonntag das letzte F1-Rennen von Michael Schumacher auf europäischen Boden geben. Nach Ende des Rennens in Monza wird Schumacher wohl sein Karriereende zum Ende der Saison ankündigen und Ferrari die Fahrerpaarung Massa, Räikkönen für 2007 avisieren.

Diese Konstellation verspricht von Freitag 11h, Beginn des 1ten freien Trainings, bis zum späten Sonntag Nachmittag, Pathos auf allen Kanälen bis zum Erbrechen. Und wo ein Sender wie PREMIERE vermutlich nur leicht die Grenzen des guten Geschmacks überschreiten wird (Lauterbach, I’m talking to you!!!), dürften bei RTL sämtliche Hemmungen fallen und der Schmalz von Ebel und König gleich tonnenweise durch die Bildröhre gedrückt werden.

Die IRL trägt ihr letztes Saisonrennen in Chicago aus (So 19h30). Realistisch haben vier Fahrer, Helio Castroneves, Sam Hornish Jr, Dan Wheldon und Scott Dixon, Chancen auf den Meistertitel. In den USA wird es dank dem Kick off-Wochenende der NFL wahrscheinlich eh keine Sau interessieren. Der Kurs in Joliet ist ein 1,5-Meilen Tri-Oval, mit einem sehr flüssigen Knick auf der Start/Ziel, Die Kurvenüberhöhung bewegt sich im Rahmen des üblichen: 18 Grad in den Kurven, 11 Grad bei Start/Ziel, 5 Grad auf der Gegengerade.

NASCAR

Letztes Rennen vor den Playoffs “The Chase“. Austragungsort ist das Richmond International Speedway in Virginia, im Herzen der NASCAR-Hardcore-Fans. Kleines Dreiviertelmeilen-Trioval mit mittelmäßigem Banking von 14 Grad. Nur zwei Strecken sind kleiner. Das Rennen hat übrigens den meiner Meinung nach coolsten Namen: Die “Chevy Rock’n’Roll 400“. Die Rennen lagen in den letzten Jahren immer bei knapp über 3 Stunden und sahen häufig mehr als zehn Gelblicht-Phasen.

Ab dem nächsten Rennen starten die Playoffs. Zwar werden weiterhin 42 Fahrer um Sieg, Ruhm und Reichtum fahren, aber nach dem Rennen am Samstag werden die besten zehn Fahrer mit sovielen Punkten für die Gesamtwertung ausgestattet, dass einerseits alle zehn Fahrer noch eine Chance haben sich untereinander einzuholen, aber andererseits keiner der zehn Fahrer außerhalb der Top 10 noch eine Chance auf den Titel hat.

Konkret: der Führende startet mit 5.050 Punkten. Die neun Fahrer unter ihm mit jeweils 5 Punkten weniger (5.045, 5.040 etc…). Da es für einen Sieg beim Rennen 180 Punkte gibt, für den Zweiten 170 Punkte etc…, sind die Punkteabstände der Top Ten zu Beginn der Playoffs vernachlässigbar. Das kann allles noch durcheinander gewirbelt werden.

Und so sieht die Gesamtwertung vor dem letzten Rennen der “regular season” aus:
Matt Kenseth und Jimmie Johnson sind für “The Chase” qualifiziert, liegen neun Punkte auseinander. Für die restlichen 8 Plätze prügeln sich 9 Fahrerpaarung die 147 Punkte auseinanderliegen. Gar nur 45 Punkte liegen die Plätze 8 bis 11 auseinander.
Plätze 3 bis 7: Harvick, Gordon, Kyle Busch, Dale Earnhardt Jr und Denny Hamlin (einziger Rookie). Für diese Gruppe von Fahrern gilt vorallem: nicht ausfallen, nicht früh Runden durch Blechschäden aufgedrückt kriegen.
Plätze 8 bis 11: Titelverteidiger Tony Stewart, Mike Martin, Jeff Burton und Kasey Kahne, der als Sieger im letzten Rennen den Abstand heftig verkleinern konnte.

Es ist gerade einmal fünf Monate her, da fuhr man zuletzt auf dem Richmond Int. Raceway und auch damals war es ein Nachtrennen. Kahne kam mit 5 Runden Abstand damals nur als 34ter rein. Martin und Burton fuhren auf den Plätzen 11 und 15 auch keine prallen Punkteresultate ein. Im Jahr 2005 fuhren Burton und Martin ähnlich bescheidene Resultate ein, aber Kahne wurde damals 8ter.

US-Sport

Um Zeit zu sparen, schenke ich mir größere Worte zu der NFL. Weitere Blog-Einträge mit Previews zu den einzelnen Divisionen sowie zu den Spielen am Sonntag folgen bis Sonntag. Soweit hat sich ja auch nix am Ausstrahlungsprozedere von NASN geändert. Eine Besonderheit: Weil es am Montag ein Monday Night-Doubleheader gibt (1h und 4h), bringt NASN am Montag nur eine NFL-Sonntags-Partie zusätzlich on Tape. Macht aber nix. Macht immer noch sechs Live-Spiele und sieben Übertragungen insgesamt.

College Football

Bei dem Angebot von sieben NFL-Spielen am ersten Wochenende kann man es m.E. nachsehen, wenn sich das Angebot im College Football auf zwei Partien beschränkt.

Sa 18h30 Mississippi State – Auburn #4 (SEC, live)
Sa 21h30 Missouri – Mississippi (Big12/SEC, Tape)

Die Auburn Tigers rangieren nach ihrem klaren 40:14-Sieg gegen Washington State in den verschiedenen Rankings in den Top 5. Um diesen Status zu wahren, braucht es einen halbwegs überzeugenden Sieg gegen die Mississippi State Bulldogs, die in Woche 1 mit 0:15 gegen South Carolina verloren. South Carolina läuft landesweit irgendwo zwischen Platz 25 und 30. Auburn sollte also schon mit 2-3 Touchdowns Unterschied gewinnen, zumal ihr Spielplan im Ruf steht, zu leicht zu sein.

Auburn besitzt eine der besten Offenses der SEC mit guten Skill Playern: RB #23 Kenny Irons gilt als Heisman Trophy-Kandidat. QB Brandon Cox ist ein überdurchschnittlich guter Quarterback der mit WR Courtney Taylor ein kongeniales Pärchen bildet. Letzte Woche hat man aber eine Zeit gebraucht um ins Rollen zu kommen. Die ersten Punkte kamen von vier Field Goals.

Die Bulldogs stehen im Ruf eine zu schlechte Offense, miserables Laufspiel und gute Defense zu haben. Was sich ja auch im 0:15 der Vorwoche wiederspiegelt.

Die zweite Partie sollte ausgeglichener sein. Die Mississippi Rebels, auch charmant “Ole Miss” genannt, hatten letzte Saison massive Probleme in der Offense und wurden nur von der Defense durch die Spiele geschleppt. Dies soll nun mit einem neuen QB besser werden: aus Tennessee kam QB Brent Schaeffner.

Die Missouri Tigers klopfen an der Tür zum Eintritt in die Top 25 an. Haben in der ersten Woche Murray State flott mit 47:7 die Haut vom Leib abgezogen. Große schnelle WRs rund um QB Chase Daniel.

MLB

Der Schwerpunkt der NASN-Übertragungen in den nächsten Tagen liegt bei den Detroit Tigers, die weiterhin Spiel um Spiel abgeben (4 Niederlagen in 5 Spielen). In der AL Central liegen sie nur noch 4 bzw. 4,5 Spiele gegen die White Sox und Minnesota vorne. Und am Donnerstag beginnt just eine Vierer-Serie gegen jenes Minnesota, die ganz brutal den Vorsprung der Tigers vernichten könnte. Spiel 1 (Fr 10h30) und 3 (Sa/So 1h) gibt es auf NASN (Verlander vs. Baker, Robertson vs. Bonser).

Zum Quervergleich der Situation in der AL Central gibt es am Freitag eine Aufzeichnung White Sox gegen Indians (20h, Tape). Die White Sox sahen in der Serie gegen die Red Sox zwei Spiele eher bescheiden aus.

CFL

13te Woche. Am Samstag nachmittag gibt es ein Re-Match von letzter Woche, als Calgary (7-4) durch seinen klaren Sieg gegen Edmonton (3-7) (44:23) nicht wirklich zur Arbeitsplatzsicherung von Headcoach Danny Maciocia beigetragen hatte.

Am Sonntag mittag dann das belanglose Derby Toronto – Hamilton (Hamilton blieb auch letzte Woche ohne Offensiv-Touchdown). Mit einem Sieg könnte Toronto zu Montreal aufschließen (zumindest was Anzahl der Siege angeht). Übrigens Treppenwitz: Beide Städte, Toronto und Hamilton, liegen zirka 50-70km auseinander. Es werden aktuell Überlegungen angestellt 100km weiter westlich ein drittes Team, in London/ON anzusiedeln. Nimmt man Detroit, Cleveland und Buffalo noch hinzu, wäre es im Umkreis von 300km das sechste Football-Profi-Team.

Der Rest

Bis Sonntag laufen noch die US-Open, Tennis.

In Stuttgart finden am Wochenende vor ausverkauftem Haus die “Weltfinals” in der Leichtathletik statt. EUROSPORT überträgt an beiden Tagen ab 14h30.

Recht viele Hockey-WM-Spiele auf EUROSPORT 2. Entnehmen Sie die Termine der untenstehenden Tagesübersicht. Besonderer Hinweis auf das Deutschland–England-Spiel am Sonntag nachmittag, das ab 14h30 nur im WDR läuft.

Am Donnerstag startete die neue DEL-Saison. PREMIERE steigt am Freitag mit Mannheim-Frankfurt (19h30) ein. Der Umfang der PREMIERE-Berichterstattung ist unverändert bei knapp über 60 Spiele pro Jahr. Der Spruch aus der PressemitteilungMit weit über 150 Stunden Live-Eishockey aus der DEL behauptet Premiere erneut seine Führungsrolle als wichtigster Eishockeysender in der deutschen TV-Landschaft.” ist aber angesichts des Umfanges der NHL-Berichterstattung auf NASN (175 Spiele) schlichtweg Hybris oder hanebüchen oder Carsten Schmidt.

Freitag, 8.9.2006

10h30 MLB: Minnesota Twins – Detroit Tigers, NASN Tape
(Whl: 17h30, 5h)

11h00 F1 aus Monza, 1tes Freies Training, PREMIERE + n-tv live
(Whl: 13h, 15h45, 1h, 3h)

14h00 F1 aus Monza, 2tes Freies Training, PREMIERE + n-tv live
(Whl: 16h45, 18h15, 2h, 4h, Sa 6h, 9h50)

17h30 – 24h Tennis: US-Open, Halbfinale Damen, EUROSPORT live
ab zirka 19h30:Jankovic/19–Henin-Hardenne/2
ab zirka 21h30: Mauresmo/1–Sharapova/3

18h00 Hockey-WM/M: England – Südkorea, EUROSPORT 2 live

19h30 DEL: Mannheim – Frankfurt, PREMIERE live
(keine Whl)

20h00 MLB: Chicago White Sox – Cleveland Indians, NASN Tape

20h15 Hockey-WM/M: Spanien – Argentinien, EUROSPORT 2 live

1h00 MLB: NY Mets – LA Dodgers, NASN live
(Whl: Sa 10h30)

Samstag, 9.9.2006

11h00 F1 aus Monza, 3tes Freies Training, PREMIERE + n-tv live
(Whl: 12h45)

13h00 Hockey-WM/M: Südafrika – Indien, EUROSPORT 2 live

13h45 Premier League: Everton – Liverpool, 4ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 3h30, Mo 13h45)

14h00 F1 aus Monza, Qualifying, PREMIERE + RTL live
(Whl: 17h50, 20h30, 21h30, 4h30, 5h30, So 8h25, 10h50)

14h00 CFL: Edmonton – Calgary, Week 13, NASN Tape

14h30 – 17h30 Leichtathletik: Weltfinale, Tag 1, EUROSPORT live

14h30 – 16h00 Serie B: Arezzo – Manotva, 1ter Spieltag, EUROSPORT 2 Tape

16h00 Premier League: Chelsea – Charlton, 4ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: So 8h, Mo 12h)

16h00 Serie B: Rimini – Juventus, 1ter Spieltag, EUROSPORT 2 Live

16h00 GP2 in Monza, Rennen 1, PREMIERE live
(Whl: 18h50) EUROSPORT 2 am So. 9h mit 60min. Zsf.

18h00 – 2h Tennis: US-Open, Halbfinale Herren, Finale Damen, EUROSPORT live
Federer/1–Davydenko/7
ab zirka 21h Roddick/7–Youzhny

18h00 College Football, SEC: Mississippi State – Auburn Tigers, NASN live
(Whl: 4h30, Mo 15h30) Kick-Off 18h30, ab 18h das SEC Today-Magazin mit den singenden Cowboys

18h15 Premier League: Manchester Utd – Tottenham, 4ter Spieltag, PREMIERE live (Opt2)
(Whl: 23h, So 12h30, Mo 15h30)

18h30 Fußball, Österreich: Altach – Austria, 8ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: Mo 4h20)

19h30 Hockey-WM/M: Argentinien – Australien, EUROSPORT 2 live

20h00 Primera Division: Barcelona – Osasuna, ARENA live
(Whl: 23h50, So 9h15)

20h00 Fußball: Euro-Konferenz, PREMIERE live
ab 20h: Auxerre – Monaco, Nantes – Lille, Lyon – Troyes
ab 20h: Nacional – Sporting
ab 20h30: Fiorentina – Inter (auch auf Einzeloption)
(Keine Whl)

20h25 DFB-Pokal: St.Pauli – FC Bayern München, 1te Runde, ZDF live

20h30 Serie A: Fiorentina – Inter, 1ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 1h15, Sp 10h15, 1h25, Mo 17h15)

21h30 College Football, Big12: Missouri Tigers – Mississippi Rebels, NASN Tape
(Whl: So 7h30)

22h00 Primera Division: Atletico – Valencia, ARENA live
(Whl: 1h45, So 17h)

1h00 MLB: Minnesota Twins – Detroit Tigers, NASN live
(Whl: So 16h)

1h30 NASCAR NextelCup vom Richmond Int. Raceway, PREMIERE live
(keine Whl)

1h30 Feature: “Oliver Kahn und die Dinge des Lebens”, ZDF
60minütiger Dokumentarfilm aus dem Frühjahr

2h00 Tennis: US-Open, Finale Damen Henin-Hardenne – Sharapova, EUROSPORT live

Sonntag, 10.9.2006

6h00 MotoGP aus Sepang/Malaysia, EUROSPORT live
6h00 125er, 7h15 250er, 9h00 MotoGP
(werden die 125er übertragen? Bei EUROSPORT sind sie nicht auf der TV-Seite aufgeführt)

10h00 GP2 aus Monza, Sprintrennen, EUROSPORT 2 + PREMIERE live
(Whl PREM: 16h30)

11h45 Porsche SuperCup aus Monza, EUROSPORT 2 + PREMIERE live
(keine Whl)

12h30 Hockey-WM/M: Pakistan – Spanien, EUROSPORT 2 live

13h30 CFL: Toronto – Hamilton, Week 13, NASN Tape

14h00 F1 aus Monza, Rennen, PREMIERE + RTL live

14h30 – 17h30 Leichtathletik: Weltfinale, Tag 2, EUROSPORT live

14h30 Hockey-WM/M: England – Deutschland, WDR live

15h00 Serie A: AC Milan – Lazio, 1ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 19h05, 3h10, Mo 10h15)

15h00 Serie A: Caligari – Catania, 1ter Spieltag, ARENA live
(Whl: 22h45, Mo 18h05)

17h00 Premier League: West Ham – Aston Villa, 4ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 23h40, Mo 8h30)

17h00 Hockey-WM/M: Südkorea – Südafrika, EUROSPORT 2 live

18h30 DEL: Düsseldorf – Hannover, PREMIERE live
(Whl: 24h, 5h30, Mo 16h10, 22h)

19h00 NFL: Carolina Panthers – Atlanta Falcons, Week 1, NASN live
(Whl: 5h)

19h00 Primera Division: Lavante – Real, ARENA live
(Whl: 2h35, Mo 20h)

19h00 Hockey-WM/M: Australien – Japan, EUROSPORT 2 live

19h30 Tennis: US-Open, Finale Damen-Doppel, EUROSPORT live
ab 21h Aufzeichnung vom Damenfinale

19h30 IRL vom Chicagoland Speedway, PREMIERE live
(Whl: Mo 12h10, 4h)

20h50 Serie A: FC Turin – Parma, 1ter Spieltag, ARENA Tape
(Whl: 0h40, Mo 12h40)

21h00 Ligue 1: Paris St.Germain – Olympique Marseille, 5ter Spieltag, PREMIERE live
(Whl: 5h, Di 8h30)

22h00 NFL: Green Bay Packers – Chicago Bears, Week 1, NASN live
(Whl: Mo 7h30)

22h30 Tennis: US-Open, Finale Herren, EUROSPORT live

2h00 NFL, Sunday Night Football: NY Giants – Indianapolis Colts, Week 1, NASN live
(Whl: Mo 20h30)

2h00 MLB, Sunday Night Baseball: San Francisco Giants – San Diego Padres, PREMIERE live
(Whl: Mo 14h10, 24h, Di 6h, 2h)

Vorschau auf Montag

12h30 MLB: LAA–TOR, NASN
18h NFL: KC–CIN, NASN
1h–7h30 NFL: Monday Night Doubleheader WAS-MIN, OAK-SD, NASN live

Upcoming: NFL-Saison 2006/07, AFC North

AFC North

Die Division des Titelverteidigers Pittsburgh Steelers. Kurios: die Steelers haben seit Jahren die Division in Grund und Boden dominiert, nachdem Erzfeind Nr. 2, die Baltimore Ravens, nicht mehr die dominante Defense früherer Tage hatten. Gerissen haben die Steelers aber in Sachen SuperBowl trotzdem nicht viel. Ausgerechnet als die Steelers plötzlich wieder ernsthafte Konkurrenz in der Division hatten und vom Erzfeind Nr. 3, den Cincinnati Bengals auf den zweiten Platz verdrängt worden sind, gelang den Steelers via Wild Cards der Durchmarsch.

Auch wenn ich ein Steelers-Fan bin, war es zwar ein verdienter, aber auch verdammt glücklicher Durchmarsch, wenn man an die Spiele in Denver, in Cincinnati und in Detroit denkt.

Die AFC North wird diese Saison ganz im Zeichen des Zweikampfes zwischen den Steelers und den Bengals stehen.

Gerade dieses Wild Card-Playoff-Spiel zwischen den Bengals und Steelers dürfte bei den Bengals tiefe Narben hinterlassen haben. Die Bengals waren 15 Jahre lang die Liga-Lachnummer, haben 15 jahre lang auf den Einzug in die Playoffs gewartet, und dann dieses Spiel. Drei Minuten gespielt, Steelers von Oelhoffen stolpert in QB Carson Palmer rein und Palmer muss mit einer schweren Knieverletzung ausgewechselt werden. Ersatzmann QB Kitna konnte zwar im ersten Viertel die Steelers mit tiefen Pässen zerlegen, aber im dritten Drittel bringt er im Alleingang die Steelers wieder zurück ins Spiel.

Ob sich die Bengals von Schicksal und Steelers ungerecht behandelt fühlten? Wie in der AFC East riecht es hier dezent nach Wachablösung.

Pittsburgh Steelers

Es riecht wie fin de siècle, es hört sich wie fin de siècle an und es sieht wie fin de siècle aus. In der Saison in der der “Bus” Bettis in Detroit ins Depot fuhr und sich zur Ruhe legte, scheint auch die Steelers-Franchise eine letzte Ehrenrunde vor einem größeren Umbruch einzulegen.

Die Wackelei aus der letzten Saison war ein Zeichen dafür, dass die Steelers die Dominanz vergangener Tage verloren hatten. Der Verlust von RB Jerome Bettis. Nach Zahlen nicht mehr der wichtigste RB, aber als Charakter für die Chemie im Team wichtig gewesen.

In der Offseason ist mit dem Abgang von WR Randle-El, das nach meiner Meinung beste WR-Trio der Liga (plus Burress) binnen zwei Jahren komplett zerschlagen. Bleibt nur noch WR Hines Ward, den ich immer noch für einen der Top5-WRs der Liga halte, der aber leider sehr verletzungsanfällig ist.

In der Offseason auch der beinahe tödliche Motorradunfall von QB Ben Roethlisberger, den es ohne Helm bei einer Kollision auf einer Kreuzung fast zerissen hätten.

Und schließlich die Vertragssituation um Headcoach Bill Cowher, dessen auslaufender Vertrag bislang nicht verlängert werden konnte. Einige Zeichen deuten darauf hin, dass Cowher die Steelers nach 15 Jahren verlassen wird.

Feine Risse allerorten, deuten den baldigen Umbruch an. Nur nicht bereits in dieser Saison. Ich fürchte die Steelers werden die ganze Saison zwischen Lähmung und Gleichgültigkeit schwanken und keine Chance gegen die Bengals haben.

Wenn es zum Umbruch kommt, könnte QB Ben Roethlisberger der Kristallisationpunkt für ein neues Team werden. Roethlisberger, der heute abend beim Season Opener wg. Blinddarmoperation fehlen wird und durch den ebenso netten wie harmlosen QB Charlie Batch ersetzt wird, hat unheimlich schnell auf dem Feld Autorität gezeigt. Nur zur Erinnerung: dies ist erst seine dritte Saison! Er ist kein brillianter Werfer, aber das ist für die blue-collar offense der Steelers auch nicht gefragt.

Trotz Bettis, wird das Laufspiel der Steelers nicht das große Problem werden. RB Willie Parker ist langsam in die Startposition geglitten und lief letzte Saison 1200yds. Mal sehen wer zum Short Yardage-Back wird: Duce Staley oder Verron Haynes.

Problematischer könnten schon die Anspielstationen werden. Da wurden dann doch einige Bälle zuviel fallengelassen. Es gab aber im letzten Jahr eine interessante Entwicklung: die Steelers haben erstmals einen Tight End richtig sinnvoll ins Pass-Spiel integiert. TE Heath Miller mit 40 Fängen im Jahr für fast 460yds und 6 TDs. Es würde mich nicht wundern, wenn die Offense mangels Qualität was absoluten Top-Receiver angeht (Ausnahme: Ward) auf die “Methode New England” umschaltet und gleich mit einer ganzen Palette von Receivern arbeitet.

Die Defense genießt einen guten Ruf, weil sie sehr spektakulär, sehr aggressiv spielt und S Troy Polamalu hat sich in der letzten Saison zum atemberaubendsten Secondary-Spieler der NFL entwickelt. Dabei sollte man aber nicht übersehen, dass sich die Passing Defense immer recht viele Yards einfängt und anfällig ist gegen Teams die tief gehen. Gegen einen gesunden Carson Palmer ist so etwas der Genickbruch.

Steelers in dieser Saison: 10-6 oder 9-7

Cincinnati Bengals

Wo man bei den Steelers das Gefühl hat, da geht eine lange Ära zu Ende, ist es bei den bengals genaus andersherum. Endlich haben sich die Bengals einen Coach geholt, der eine Vision hat, der solide arbeitet und Autorität zeigt. Marv Lewis geht in seine vierten Saison und er hat inzwischen ein grundsolides Gerüst.

Passgewaltige Offense mit QB Carson Palmer (Fragezeichen: wie gut hat er die Verletzung aus dem Wild Card-Spiel verkraftet, wie empfindlich reagiert er auf Pass Rush) und dem Lautsprecher WR Chad Johnson. Mit RB Rudy Johnson ein Arbeitstier (1458yds) im Laufspiel und einer grandiosen OL.

Dem Defense-Guru Marvin Lewis geht ausgerechnet die Defense ab. Zuwenig Pass Rush, zuviele abgegebene Passing Yds. In der letzten Saison konnte das bis zum Wild Card-Wochenende übertüncht werden. Dieses Jahr hat man mit DT Sam Adams jemanden geholt, der an der Scrimmage Line alles gegnerische Laufspiel zum Erliegen bringen kann. Ich halte QB Carson Palmer für so brilliant und potentiell einer der dominierensten QBs der nächsten Jahre, dass die Bengals auch ohne Defense lange in den Playoffs bleiben können.

Die Bengals haben nur ein Problem: einen bösen Spielplan. In KC (1ter Spieltag), gg NE, in TB, gg CAR, gg ATL, gg SD. Deswegen “nur” 11-5, vielleicht auch 12-4.

Baltimore Ravens

Bitte sich Zettel und Stift greifen und ein riesengroßes Fragezeichen zu Papier bringen. Das sind die Ravens 2006.

Es gibt Probleme, es gibt Goodies und ich kann mich nicht entscheiden, was den Ausschlag gibt.

Das positivste Moment ist für meinen Geschmack die Verpflichtung von QB Steve McNair, der in Tennessee im Alleingang einiges gerissen hat. Aber da fängt es schon an: McNair ist sehr verletzungsanfällig und gilt als einer der trainingfaulsten Spieler der NFL. Wie gut kriegt er das neue Playbook gebacken?

Pointe ab Rande: auch wenn Headcoach Brian Billick die Ravens bis dato als physischste NFL-Defense ever in die Geschichtsbücher gebracht hat, wurde er vor acht Jahren als Offensiv-Guru von den Minnesota Vikings kommend, verpflichtet. Hat bis dato bei den Ravens nie geklappt. Die Ravens sind berüchtigt für ein gnadenlos schlechtes Händchen bei den QBs. Nun hat Billick mit QB McNair Spielmaterial bekommen, wenn er damit keine Offense in Gang bekommt, dann weiß ich auch nicht…

Fragezeichen auch beim Laufspiel. RB Jamal Lewis hat Potential, aber brach letzte Saison unerklärlicherweise in der Produktion ein.

Die Defense war einst das Prunkstück der Ravens. Sie ist in den statistischen Werten immer noch überdurchschnittlich, aber nicht mehr der Augenfänger früherer Tage, was auch damit zusammenhängt, dass das Aushängeschild LB Ray Lewis schwächelt. Alt geworden und verletzungsbedingt nur sechs Spiele gemacht. Gerüchteweise hieß es in der letzten Saison, dass er auch Probleme habe, mit dem leicht geänderten Defense-Schema zurecht zu kommen, weswegen er zwar recht viele Tackles habe, aber kaum ernsthaft zum Pass Rush kommt.

Potential für eine Überraschung ist vorhanden, aber ich denke die Mannschaft ist an einigen Stellen überaltert. Ein McNair wird nicht die Saison durchspielen können und das wird die Ravens letztendlich aus dem Playoffrennen werden. Bilanz: 8-8

Cleveland Browns

Zweites Jahr von Headcoach Romeo Crennel, einer der Belichick-Zöglinge die es zum headcoach geschafft haben. Ich halte zwar einiges von Crennel, angesichts seiner Arbeit als DefCoord. bei den Patriots. Aber die Cleveland Browns müssen zum dritten Mal seit Neustart der Franchise 1999 den Verein komplett umkrempeln, nachdem das Front Office den Laden zweimal gegen die Wand gefahren hat.

Die letzte Saison war erstmal ein Stopp des Sturzfluges und Aufräumarbeiten angesagt. Respektable 6-10-Bilanz. Nun müssen Crennel und GM Phil Savage das Fundament für einen langfristigen Richtungswechsel legen.

Wie lange die Aufbauarbeit dauern wird, wird stark von QB Charlie Frye abhängen. Blutjung, muss er nun zeigen ob er der QB der Zukunft sein kann. Wenn nicht, geht ein weiteres Jahr Aufbauarbeit verloren, auf der Suche nach einem Franchise-QB.

Es gibt viele, miteinander verzahnte Baustellen. Die Offense hatte letzte Saison das Problem, dass sie nicht lange genug auf dem Spielfeld war (27:59) und es lag nicht an RB Reuben Droughns (1323yds), sondern dass die Defense das gegnerische Laufspiel nicht stoppen konnte und der Gegner die Spieluhr kontrollierte. Von daher kommt DT Ted Washington als prominentester Neuzugang der Defense (neben LB Willie McGinest) eine Schlüsselrolle zu.

Gelingt es den Browns das gegnerische Laufspiel zu stoppen, haben sie mit Droughns den Franchise-RB, der den jungen QB Frye Zeit und Entlastung für das Pass-Spiel gibt.

Allerdings ist der Spielplan diese Saison hinreichend schwer, weswegen ich nur einen unwesentlich besseren record sehe: 7-9