Sturm – Castillejo: Uppercuts nicht von dieser Welt

Am Freitag schrieb ich noch:

Am aussagekräftigsten ist der Record von Castillejo: 60-6-0. In Worten: 66 Profikämpfe! Da er in den letzten zehn Kämpfe durchaus noch Leute mit annehmbaren Record geboxt hat, scheint hier mehr der “ehrliche Arbeiter” als Mr. Fallobst nach Hamburg zu kommen. Nach dem der 39jährige Masoe im März einen wackeren Kampf gegen Sturm bot, scheint sich mit dem 38jährigen Castillejo eine Wiederholung anzubahnen. Könnte unterhaltsam werden, aber ob es dem Hype Sturm weiter hilft…

Das ist ein Understatement gewesen und man muss bei Javier Castillejo Abbitte leisten. Das war ein Kampf auf gleicher Augenhöhe, die WM-Chance war verdient und auch “Gratulation” an den Universum Boxstall. Das Matchmaking war besser als es auf dem Papier aussah. Also Entschuldigung und Abbitte allerorten.

Felix Sturm unterlag Javier Castillejo per Abbruch in der zehnten Runde.

Javier Castillejo zeigte sich als limitierter Boxer. Das ist nicht böse gemeint und zielt nur darauf ab, dass er stilistisch nur über eine enge Breite von Taktik und Technik hat. Castillejo hat immer den Infight gesucht und Sturm mit unterschiedlichen Schlägen eingedeckt und bearbeitet. Innerhalb dieser geringen Bandbreite agierte er sehr clever und sehr gefährlich.

Er hat immer wieder das Tempo variert, war konditionell (insbesondere für einen 38jährigen) absolut top und verfügte noch in der 10ten Runde über einen bösen Punch. Castillejo ist keiner der sich den Gegner vorher lange analysiert und Schwächen ausguckt, sondern ihn immer stets bearbeitet und die sich dann öffnenden Lücken nutzt. Im Falle von Felix Sturm waren es Aufwärtshaken durch eine nicht sauber geschlossene Deckung und ein Leberhaken der dann zuletzt Sturm zu Boden sinken ließ.

Felix Sturm war zwar permanent in der Rückwärtsbewegung aber sehr aktiv und sehr agil. Die Vorentscheidung fiel bereits in der 2ten Runde als bei einer Schlagserie ein Uppercut von Castillejo durchkam und Sturm anklingelte, bevor ein rechter Haken Sturm abräumte. Sturm stand schnell mit wackligen Beinen auf und wurde angezählt, konnte sich aber nicht nur durch die Runde bringen, sondern suchte zum Ende der Runde sogar den offenen Schlagabtausch und brachte sogar Catillejo in Verlegenheit. Große Runde von beiden.

Was zu dem Zeitpunkt noch nicht absehbar: bei Felix Sturm begann der rechte Kiefer anzuschwellen. Ein Verdacht auf Kieferbruch hat sich später nicht bestätigt.

Der Kampf war weiterhin offen, offensiv, Castillejo arbeitete sich an Sturm ab und Sturm reagierte mit cleveren Schlagfolgen. Die Runden waren nicht alle eindeutig für Sturm zu werten, aber nimmt man alle Faktoren wie Heimvorteil und Titelverteidigerbonus, so steuerte der Kampf vermutlich auf einen Punktesieg für Sturm zu.

Und dann kam die 10te Runde. Castillejo deckte Sturm längst nicht mehr in Permanenz mit Schlägen ein, hing aber immer noch phasenweise wie eine Zecke an Sturm. Sturm schlug eine gute Kombination, der Ringrichter ging kurz dazwischen, Sturm ging zurück zu den Seilen, war unachtsam, ließ die Deckung unten, als Castillejo mit einem linken Haken Sturm in die Seile drückte. Sturm nahm sofort die Arme zur Deckung hoch, aber Castillejo servierte drei schnelle Uppercats durch die Deckung. Der erste hat Sturm bereits aus dem Reich diesseits des Bewusstseins geprügelt, er stand nur noch da und fing sich die Schläge ein. Beim zweiten Uppercut schoß Sturm das Blut aus der Nase. Ein dritter Uppercut. Ein linker Leberhaken, Sturm sackte zusammen und der Ringrichter ging dazwischen.

Ein unterhaltsamer Kampf und ein offensiver Kampf. Schade das Sturm dafür abgestraft wurde, aber letztendlich kann er davon imagemäßig sogar profitieren. Auf der anderen Seite: beim Verdacht auf einen angeknacksten Kiefer noch sieben Runden lang so den Infight zu suchen… für die einen ist es mutig, für die anderen dumm.

Klaus-Peter Kohl hat sich bei dieser freiwilligen Titelverteidigung einen Rückkampf in den Vertrag reinschreiben lassen. Und darauf freue ich mich jetzt schon.

Die anderen Kämpfe: Wladimir Sidorenko soll einen offensiv geführten Kampf gegen Poonsawat Kratingdaenggym verdient gewonnen haben (3:0 Richterstimmen 120:108, 116:112 und 115:113)

Ruslan ChagaevMichael Sprott: Sieg von Chagaev durch TKO in der 8ten Runde. In einem nur leicht von Chagaev dominierten Kampf hat der Uzbeke irgendwann die Lücke gefunden um Sprott mit 2-3 Schlägen zu fällen.

Darling Paolo Vidoz verlor gegen Vladimir Virchis durch KO in der 6ten Runde. Schwer was anhand der kurzen Ausschnitte zum Kampf zu sagen.

Kurz zum ZDF: der Hallensound muss sehr schlecht abgemischt worden sein, denn Günter-Peter Ploog und später der “Promiexperte” Till Schweiger berichteten übereinstimmend von einer fantastische Stimmung in der Halle, während alles was aus meinem Fernseher kam, eher tote Hose war. Vergeudete Sendezeit war auch die dreimalige Nachbereitung des Sturm – Castillejo-Kampfes nach dem Kampf selber, im Aktuellen Sportstudio und zum dritten Mal zu Beginn der Zusammenfassungen der Vorkämpfe.

Günter-Peter Ploog kommentierte den Sturm-Castillejo-Kampf wieder neben der Spur. Fast in der kompletten zweiten Kampfhälfte beschäftigte er sich mit der heroischen Vergangenheit von Sturm und der Colorline-Arena. Der Kampf schien ihn weniger anzufassen.

Wesentlich besser war Volker Grube beim Chagaev – Sprott-Kampf. Den würde ich mal gerne über die volle Distanz hören.

Siehe auch, wie immer, die Beurteilung von Deslizer.

Offiziell: Zwangsabstieg für Juve, Lazio und Fiorentina

… und der AC Milan mit blauen Auge: ohne Champions League aber in der Serie A dringeblieben.

Das heute abend bekanntgegebene Urteil der italienischen Sportgerichtbarkeit bewegt sich nur ungefähr entlang der in der Gazzeta durchgesickerten Urteilssprüche. Etwas verwunderlich dass man trotzdem bis kurz vor neun zur Verkündung gebraucht hat.

Juventus – Zwangsabstieg in die Serie B, Punktabzug in der Serie B: 30 Punkte(!!!) Verlust der letzten zwei Meistertitel.

Um die 30 Punkte Abzug für Juve zu verorten: der diesjährige Meister der Serie B, Atalanta Bergamo hatte 81 Punkte und wäre mit 30 Punkten weniger, im Mittelfeld, so um Platz 13, 14 herum gelandet. Der Abstand vom Meister zu den Serie-B-Abstiegsplätzen (bzw. Relegationsplätzen) betrug 35 Punkte. Der 30 Punkte-Malus bedeutet, dass Juve minimum eine zweite Saison in der Serie B verweilen muss.

Lazio – Zwangsabstieg in die Serie B, Punktabzug in der Serie B: 7 Punkte

Fiorentina – Zwangabstieg in die Serie B, Punktabzug in der Serie B: 12 Punkte

AC Milan – Punktabzug (15Pkt), Ausschluß aus der diesjährigen Champions League.

Witzigerweise kursierte einige Minuten vor der Originalmeldung eine andere Meldung mit geringeren Punkteabzüge. Möglicherweise ist daher die Meldung die ich nun vorliegen habe, noch nicht final.

PS: Der Vertrag des US-Coach Bruce Arena wird nicht verlängert, Kroatiens Coach Kranjcar wird auch gegangen, Didi Hamann hat sich in Bolton unbeliebt gemacht, weil er kurzfristig doch zu ManCity gegangen ist, Van Nistelrooy hat um Freigabe gebeten, Di Canio verläßt Lazio, Zuberbühler wechselt (man höre & staune) zu West Brom.

Screensport vom Wochenende: Polygamie

Die Wochenendausgabe von Screensport wurde heute von meinen 47 Ehefrauen zusammengestellt, womit wir an einem dicht gepackten, aber höhepunktlosen Sportwochenende gleich beim Thema der Woche sind, der Vielweiberei und dem strahlendsten Gewinner der letzten Tage: Georg Kofler, der es geschafft hat in den letzten neun Monaten in so ziemlich jede Kiste zu steigen und Ehegelübde einzuholen. Telekom, Kabel Deutschland, ARENA, Kofler war schon überall. Man mag den Kofler nicht sympatisch finden, aber wie er nun in den letzten Monaten immer wieder den Kopf aus der Schlinge geholt hat, war schon grenzgenial.

Das soll es schon gewesen sein?

Ich glaube ja nicht, dass mit der frisch abgeschlossenen Kooperation zwischen PREMIERE und ARENA bereits das letzte Mal am Schräubchen der Bundesliga-Übertragungen gedreht worden ist. Für final halte ich den Status erst am 11ten August mit Anpfiff des Referees in der Münchner Arena.

Heikel ist die Kooperation von Telekom und PREMIERE, bei denen einige Beobachter trotz frischester Liebesversprechung nicht daran glauben, dass alles so bleibt wie es ist.

Ein Problem ist die Telekom selber, die bis zum 11ten August ihr Bundesliga-Paket selber nicht so gebacken bekommt, wie sie es gerne hätte. Nach einer Meldung der Financial Times Deutschland, wird das “T-Home-Speed-Paket” vorerst ohne Video-on-Demand und Interaktivität an den Start gehen und damit IP-TV einiger seiner Vorteile beraubt.

Am Donnerstag wurde nicht nur die PREMIERE/ARENA-Kooperation offiziell bekanntgegeben. PREMIERE hat sich auch ein weiteres Fußball-Paket gegönnt: bis Sommer 2009 zeigt PREMIERE alle Viertel- und Halbfinalspiele im UEFAcup, plus das Endspiel und den Supercup, macht summasummarum 13 Spiele pro Saison, acht davon exklusiv (6x Viertelfinale und 2x Halbfinale). Das ganze kommt ins PREMIERE FUSSBALL INT-Paket.

Andere Randnotiz, nachdem es vorgestern in den Kommentaren schon genannt worden ist: EUROSPORT hat sich bis Ende 2010 ein umfangreiches Damentennis-Paket gesichert.

Sport vom Wochenende

Wie bereits erwähnt: der Sport-TV-Gucker muss dieses Wochenende nicht darben, aber es fehlt an wirklichen Highlights, weswegen ich mir mal den Luxus gönne und heute vom eingespielten Schema abweiche und eher chronologisch vorgehe.

Le Tour

Mit der gestrige Bergankunft wurde der erste dramaturgische Höhepunkt für das Gesamtklassement erreicht. Heute fährt man wieder ins Flache zurück. Die drei Etappen bis inkl. Sonntag sind aber nicht topfeben, sondern sehr hügelig, so dass ich mehr Ausreißer-Ankünfte als Massensprints erwarte. Von den Favoriten dürfte erst einmal nicht viel kommen. Montag ist dann vor den Alpen Ruhetag.

Golden League

Golden League in Rom: Fr 20h, PREM. Das Golden League Meeting in Paris wirkte inmitten der Fußball-WM wie ein Fremdkörper, aber nach dem extrem unterhaltsamen Grand Prix in Lausanne dürften Zuschauer und Athleten nun endlich in die Saison gekommen sein. Heute abend steht die “Golden Gala” in Rom an.

20h05 Dreisprung/D
20h15 Stabhochsprung/H
20h20 3000m/H
20h25 Speerwurf/H
20h35 5000m/D
20h55 400m/D
21h05 100m/D
21h15 1500/H
21h20 Hochsprung/D
21h25 100m Hürden/D
21h35 110m Hürden/H
21h37 Weitsprung/H
21h43 400m/H
21h52 100m/H
22h00 5000m/H
22h20 400m Hürden/D
22h30 300m Hürden/H
22h40 800m/H
22h50 800m/D

 

Nach Lausanne kündigt sich das 400m-Rennen der Männer um 21h43 als Knaller vom obersten Regalfach an. In Lausanne hatte der US-Amerikaner Xavier “X-Man” Carter bei den 200m sein “coming-out” als angehender Superstar und lief dort die zweitbeste 200m-Zeit ever (19,63). Just vor vier Wochen ist er in den Staaten NCAA-Champion über 100m und 400m sowie beide Staffeln geworden, der ersten Athlet seit Jesse Owens. Ich habe mir es gestern als Aufzeichnung bei NASN angesehen. Die 100m hat er in guten 10,09 gelaufen. Nur eine Dreiviertelstunde(!) später gewann er die 400m mit einer Zeit unter 45,0s. Interessanterweise konnte er bei beiden Rennen vor allem in der Schlußphase noch zulegen. Mental ist der Mann vermutlich bereits Weltklasse.

Dieser Xavier Carter trifft auf Jeremy Wariner, der in der Vorwoche in Paris die Konkurrenz mit 43,91 in Grund und Boden lief. Carter rechnet damit eine niedrige 44 zu laufen, wenn er aber wie in Lausanne seine personal best wieder um 5-6 Zehntel verbessert…

Bei den 100m tritt Asafa Powell an, der meint die römische Piste zu kennen und einen Weltrekord in Angriff nehmen will. Mit dabei, wenn sie sich qualifizieren: Shawn Crawford, Leonard Scott, Tyson Gay, Michael Frater, Francis Obikwelu etc… Also durchaus erlesen, aber am meisten dürfte sich Powell ärgern, am Dienstag nicht kurzfristig als Gatlin-Ersatz bei den 100m in Lausanne zugesagt zu haben, denn so schnell wie dort die Bahn war…

Die 110m-Hürden übrigens ohne den neuen Weltrekordmann Liu Xiang.

Kommentiert wird das Meeting von Dieter Adler und Paul Meier, die ihre “Feuerprobe” letzte Woche in Paris ganz okay gemacht haben. In Paris wurde auf der zweiten Tonoption ein mir unbekannter englischer Kommentator angeboten (BBC, ITV und SKY hatten nicht live übertragen)

MLB

Fr 20h10 CHC–NYM (Maddux vs. Trachsel)
Sa 15h30 BAL–TEX, Tape (Benson vs. Milwood)
Sa 19h15 NYY–CWS, PREM (Mussina vs. Buehrle)
Sa 22h00 SF–PHI (Lowry vs. Lidle)
Sa 1h00 MIN–CLE (Santana vs. Sabathia)
So 19h00 NYY–CWS (Wright vs. Garcia)
So 24h CHC–NYM, PREM (Marshall vs. Hernandez)

Putzige Idee die beiden New Yorker und Chicagoer Teams gleichzeitig gegeneinander antreten zu lassen. Wobei die Cubs nicht so richtig in die Reihe reinpassen, denn diese sind derzeit ziemlich chancenlos bzgl. einer Playoff-Teilnahme.

Ungewohnte Zeit bei PREMIERE: das Spiel in der Nacht von Sonntag auf Montag ist nicht ESPNs Sunday Night um 2h, sondern bereits um Mitternacht.

Auf EUROSPORT 2 gibt es zudem abends und nachts Übertragungen der Softball-WM (Sa 18h, Sa/So 2h, So 19h)

CFL, Week 5

Fr 1h30: HAM–CGY
So 14h00: WNG–MTL, Tape
So/Mo 1h: BC–SAS, Tape

Die Sägespäne war unterm Stuhl nach den vier Auftaktniederlagen nicht mehr zu übersehen, unter der Woche setzten die Hamilton Tiger Cats die Axt an und Headcoach Greg Marshall vor die Tür. Nun kann man zweimal gegen die Alouettes und einmal gegen die Argos verlieren, aber die Art und Weise wie es geschah, überwiegend in Abwesenheit der Offense und mit zahlreichen Undiszipliniertheiten, war bedenklich und ein Spiegelbild der letzten, schlechten Saison. Dafür hatte man nicht die zahlreichen Neuverpflichtungen getätigt.

Als Interims Coach fungiert Marshalls Vorgänger Ron Lancaster, der nach einer 1-17-Saison 2003 zum “Senior Director of Football Operation” befördert wurde. Es ist überraschend dass nicht gleich der Offense Coordinator Paopao zum Nachfolger ernannt wurde, der zuletzt vier Jahre Headcoach bei den Ottawa Roughriders war, bevor diese Franchise diesen Frühjahr aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt wurde. Vielleicht werden aber die Offenseprobleme der Ticats eben Paopao angelastet…

Wie sich Ron Lancaster bei seiner Rückkehr macht, ob er der Offense und dem QB Maas neue Impulse geben kann: heute nacht um 1h30 live auf NASN gegen die Calgary Stampeders, gegen die man vor zwei Wochen nur mit einem Punkt Unterschied verlor, nachdem diese in den Schlußsekunden noch ein FG machen konnten.

Am Sonntag nachmittag als Tape das Spitzenspiel aus dem Osten: Montreal Alouettes gegen den Neuankömmling im Osten, die Winnipeg Blue Bombers. Beide Mannschaften mit 3 Siegen auf dem Konto. Beide Mannschaften mit überzeugender Defense, die Blue Bombers mit der etwas besseren Offense. Die einzige Niederlage der Blue Bombers rührt aus dem Spiel in Montreal vor vier Wochen (17:27).

Tststs, BC, BC… Gegen Edmonton setzte es bereits die zweite Saisonniederlage. Nun empfängt man das mutmaßlich schwächste Team im Westen (So 1h)

Hockey: Champions Trophy

Nachdem sich die Niederlande und China gestern 1:1 trennten und Deutschland gegen Neuseeland mit 3:0 gewinnen konnte, ist die deutsche Mannschaft vor dem letzten Spieltag auf Platz 1 der Tabelle gerutscht. Im Worst case kann sie nicht tiefer als Platz 4 fallen, dass heißt sie wird am Sonntag entweder im Finale (EURO2, Tape 17h) oder im Spiel um Platz 3 spielen (EURO 2, Tape 13h45). Von den Top 3 hat Deutschland am Samstag mit Australien den schwersten Konkurrenten zu spielen, während die Niederlande und China mit den beiden Mannschaften aus Ozeanien besseres Kanonenfutter bekommen.

Boxen

Das ZDF bringt wieder UBP-Boxen. Felix Sturm gegen Javier Castillejo in einem WM-Kampf um den Mittelgewichtstitel der WBA. Castillo ist Wanderer zwischen den Gewichtsklassen und boxt auch öfters mit weniger als 70kg (Sturm meistens mit 72,5kg). Am aussagekräftigsten ist der Record von Castillejo: 60-6-0. In Worten: 66 Profikämpfe! Da er in den letzten zehn Kämpfe durchaus noch Leute mit annehmbaren Record geboxt hat, scheint hier mehr der “ehrliche Arbeiter” als Mr. Fallobst nach Hamburg zu kommen. Nach dem der 39jährige Masoe im März einen wackeren Kampf gegen Sturm bot, scheint sich mit dem 38jährigen Castillejo eine Wiederholung anzubahnen. Könnte unterhaltsam werden, aber ob es dem Hype Sturm weiter hilft…

Als Vorkampf hat das ZDF ChagaevMichael Sprott angekündigt. Die Rollenverteilung ist klar: Chagev ist der UBP-Mann, im Aufbau begriffen und Michael Sprott ist ein guter, solider Gegner, den man notfalls via Punktrichterentscheid über die Klinge springen läßt, falls er dem UBP-Mann gefährlich werden sollte.

Nicht vom ZDF angekündigt, aber auch auf der Undercard ist mein Liebling, der Bauer aus Gorizia Paolo Vidoz, der nicht zuletzt dank suboptimaler konditioneller Vorbereitung immer für Spektakel gut ist. Vidoz kämpft gegen Virchis.

Wem die ganzen Namen bekannt vorkommen: Vidoz kämpft gegen Virchis, der im November gegen Chagaev verlor, der am Samstag gegen Sprott kämpft, der gegen Virchis und gegen Vidoz verloren hat. Alles klar?

Motorsport

Der Motorsport verlang an diesem Wochenende erhöhte Flexibilität. Die Formel 1 hat in Sachen Regelwerk einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht um wieder unterhaltsame Rennen zu schaffen und hat… im Qualifying die dritte Phase von 20 auf 15 Minuten verkürzt. Donnerwetter, was ein Move… Okay, das ewige lasche Rumfahren zum Verbrennen von Benzin war nur mäßig unterhaltsam, aber es ist jetzt auch nicht so, dass wegen diesen fünf Minuten die Sportredaktionen dieser Welt bis dato Sturm gelaufen sind. Verstehe ich nicht, warum man sowas mitten in der Saison anpacken muss. Übrigens hat man auch beschlossen ab der nächsten Saison kein drittes Fahrzeug für den Freitag mehr zuzulassen.

Formel 1 in Magny-Cours. Die Strecke ist zwar besser als ihr artifizieller Ruf, aber ich fürchte so wie sich die Formel 1 derzeit darstellt, wird das Rennen wieder in der Boxengasse entschieden werden. Zwei Knackpunkte auf der Strecke: die Haarnadel zum Ende des ersten Streckendrittels und die hanebüchene “neue” Schikane eingangs der Start/Ziel. Und De la Rosa, der “Ersatz” für Montoya wird auch kaum ein “Farbtupfer” im Rennen sein.

Im Windschatten des F1-Wochenendes fahren zu den handelsüblichen Zeiten die GP2 und Porsche Supercup. Nach den Crash-Festivals von Indianapolis bin ich gespannt, ob irgendwelche Maßnahmen gegen Uwe “Die Liste” Alzen getätigt worden sind, der sich mit seiner sehr angriffigen Fahrweise bei beiden Rennen in den USA nicht viele Freunde gemacht hat. GP2 und Porsche Supercup sollen parallel auf PREMIERE und EUROSPORT 2 übertragen werden.

Die Moto-GP fährt in Deutschland auf dem Sachsenring, eine der ödesten Strecken der Saison. Zum Heimrennen klinkt sich der MDR wieder in die Übertragungen ein und überträgt ab 11h die 250er und MotoGP. Ja, richtig gelesen, ab 11h die 250er, denn die Anfangszeiten haben sich auf dem Sachsenring etwas verschoben: die 125er fährt diesmal als letzte Serie um 14h.

Die BTCC fährt am Sonntag den ganzen Nachmittag lang in Croft auf MOTORS TV

Die IRL ist wieder mit einem Nachtrennen dabei: Sa 3h auf dem Nashville Superspeedway, einem 1,3-Meilen-Oval, normales Banking von 14 Grad in den Kurven.

Die NASCAR-Serien (Busch am Sa. ab 21h auf MOTORS und Nextel am So. ab 20h05 auf PREM) fahren in Loudon auf dem New Hampshire International Speedway, einem 1-Meilen-Oval mit einer Kurvenüberhöhung die für die Serien und der Ovalgröße doch recht gering ist: 12Grad.

Im NextelCup hat sich in der Gesamtwertung der Abstand zur 400-Punkte-Grenze vergrößert, da der Führende Jimmie Johnson als Sechstplatzierter in Chicagoland wieder viele Punkte sammelte. Der Elftplatzierte liegt nun 79 Punkte draußen, aber die unteren fünf Fahrer der Top Ten sind enger gerückt. Jeff Gordon ist durch seinen, ähem, mit “viel Einsatz” herausgefahrenen Sieg von Platz 12 auf 10 gesprungen, der Rookie Hamlin ist wieder rausgefallen.

Das Rennen in New Hampshire ist deswegen auch von Bedeutung, weil auch dieses Jahr die “Playoffs” im September in New Hampshire gestartet werden.

Gerüchteweise soll Montoya bereits Mitte August in Watkins Glen sein erstes Busch-Rennen fahren.

Freitag, 14.7.2006

11h00 Formel 1 aus Magny-Cours: 1tes Freies Training, PREMIERE + n-tv live
(Whl: 12h55, 20h, 1h, 3h, 5h, Sa 8h25)

14h00 Formel 1 aus Magny-Cours: 2tes Freies Training, PREMIERE + n-tv live
(Whl: 19h, 21h, 2h, 4h, Sa 9h25)

14h45 Tour2006: Luchon – Carcasonne, 12te Etappe, ZDF+EUROSPORT live
ZDF ab 14h00, EURO ab 15h

20h00 Leichtathletik: Golden League aus Rom, PREMIERE live
(keine Whl!) mit Dieter Adler und Paul Meier.

20h10 MLB: Chicago Cubs – NY Mets, NASN live
(Whl: 5h30, Sa 13h)

1h30 CFL: Hamilton Tiger Cats – Calgary Stampeders, NASN live
(Whl: Sa 10h30, 19h, So 8h30, 4h)

Samstag, 15.7.2006

10h00 Hockey/D, Champions Trophy: China – Neuseeland, EUROSPORT live

11h00 Formel 1 aus Magny-Cours: 3tes Freies Training, PREMIERE + n-tv live
(Whl: 12h40)

14h00 Formel 1 aus Magny-Cours: Qualifying, PREMIERE + RTL live
(Whl: 17h20, 22h30, 1h, 2h, So 8h55)

14h45 Tour2006: Béziers – Montélimar, 13te Etappe, ARD+EUROSPORT live
ARD mit Vorberichten ab 13h35, EURO ab 15h

15h00 Hockey/D, Champions Trophy: Niederlande – Argentinien, EUROSPORT 2 60min

15h30 MLB: Baltimore – Texas, NASN delayed
(Whl: 5h)

16h00 GP2 in Magny-Cours, Rennen 1, PREMIERE + EUROSPORT 2 live
(keine Whl)

18h00 Softball-WM: USA – Australien, EUROSPORT 2 live

19h15 MLB: NY Yankees – Chicago White Sox, PREMIERE live
(Whl: So 3h30, Mo 10h, 4h)

21h00 NASCAR Busch-Series aus Loudon/New Hampshire, MOTORS live
(Whl Mo 21h50)

22h00 Boxen, WBA-WM Mittelgewicht: Felix Sturm – Javier Castillejo, ZDF live
Undercard, WBA-Interconti: Chagaev – Michael Sprott (ab ca. 1h)

22h00 MLB: San Francsico – Philadelphia, NASN live
(Whl: So 11h)

1h00 MLB: Minnesota – Cleveland, NASN live
(Whl: So 16h30, Mo 6h30)

2h00 Softball-WM: USA – China, EUROSPORT 2 live

3h00 IRL vom Nashville Superspeedway, PREMIERE live
(Whl: Mo 14h, 24h, Di 21h)

Sonntag, 16.7.2006

10h00 GP2 in Magny-Cours, Rennen 2, PREMIERE + EUROSPORT 2 live
(Whl: 16h30, Mo 17h20, Di 5h30)

11h00 MotoGP vom Sachsenring, EUROSPORT + MDR live
11h00 250er, 12h30 MotoGP, 14h 125er (nur EURO!).
Kommentator für den MDR: Edgar Mielke

11h15 Porsche Supercup aus Magny-Cours, PREMIERE live
(Whl: Mo 16h30, Di 13h20) Auf EURO2 ab 12h45

12h50 BTCC mit Rahmenrennen, MOTORS live
12h50 BTCC/1. 13h40 Seat Cupra/1, 14h20 Formel BMW/1, 15h Renault Clio/1,
15h35 BTCC/2, 16h25 Porsche Carrera Cup/1, 17h05 Renault Clio/2,
17h40 BTCC/3, 18h25 Seat Cupra/2, 19h Formula BMW/2

13h45 Hockey/D, Champions Trophy: Spiel um Platz 3, EUROSPORT 2 delayed

14h00 Formel 1 aus Magny-Cours: Rennen, PREMIERE + RTL live

14h00 CFL: Winnipeg Blue Bombers – Montreal Alouettes, NASN delayed
(Whl: 22h)

14h45 Tour2006: Montélimar – Gap, 14te Etappe, ZDF+EUROSPORT live
EURO ab 15h

17h00 Hockey/D, Champions Trophy: Finale, EUROSPORT 2 delayed
(Whl: 23h15 auf EURO)

19h00 MLB: NY Yankees – Chicago White Sox, NASN live
(Whl: Mo 15h30)

19h00 Softball-WM: USA – Japan, EUROSPORT 2 live

19h30 American LeMans aus Salt Lake City, MOTORS delayed

20h05 NASCAR NextelCup aus Loudon/New Hampshire, PREMIERE live

22h30 LeMans-Series vom Nürburgring, MOTORS delayed

24h00 MLB: Chicago Cubs – NY Mets, PREMIERE live
(Whl: Mo 12h, 22h, Di 6h)

1h00 CFL: BC Lions – Saskatchewan Roughriders, NASN delayed
(Whl: Mo 11h30, 21h30)

Tour-Tach 11: Pyrenäen-König

[17h26] Wenn man die gesamte Mannschaftsleistung nimmt, so sah Rabobank ziemlich gut aus und Menchov dürfte recht heiß gehandelt werden.

Floyd Landis von Phonak war über lange Zeit arg auf sich gestellt. Ob das drei Alpenetappen lang gut geht?

Klöden spricht von Krämpfen die er am letzten Anstieg gehabt hat. Vielleicht der stärkste Zeitfahrer vorne, aber 2’30 sind schon ein Pfund, zumal Menchov beim Zeitfahren vor einigen Tagen nur eine Sekunde dahinter war und Landis 40s schneller war.

[17h22] Dessel hat eben sein gelbes Trikot um zirka 8 Sekunden an Landis verloren.

[17h21] Das war heute keine spektakuläre Etappe, aber eine Etappe die die Favoriten weiter ausgesiebt hat.

[17h17] Dreier-Sprint ins Ziel. Menchov vor Leipheimer vor Landis.

20s dahinter Sastre und Evans.

Boogerd knapp 55s dahinter.

Klöden 1’30 dahinter.

[17h16] Obwohl quasi zeitgleich genommen, unterscheiden sich die Abstände zwischen Letour-Tourticker und dem Fernsehen. Dessel wird nur 3’30 hinter Landis & Co gemeldet.

[17h14] Leipheimer tritt an, Landis und Menchov folgen, Landis übernimmt sogar die Führung, Leipheimer wird abgeschüttelt, Landis und Menchov gehen quasi “Hand in Hand” über den Gipfel. Beide lassen die beine etwas oben, Leipheimer kommt nochmal ran.

[17h13] Der Vorsprung wächst. Landis arbeitet auf das gelbe Trikot hin. Vorsprung auf Dessel nun bei 4’06. Klöthen ist 40s dahinter.

[17h06] Klöden muss heftig beißen, hat zirka 30s Abstand.

Vorne hält sich Leipheimer verdächtig zurück.

[17h05] Dessel ist ohne Teamkollegen, fährt in einer Gruppe von 3-4 Fahrern. Vorne sind es noch fünf Stück, 6km noch zu fahren. Landis, Sastre, Leipheimer, Menchov, Evans.

[17h03] Landis nähert sich dem gelben Trikot, der Abstand zur “gelben Gruppe” wächst. 3’40.

[17h00] Menchov geht, der Rest folgt mit Verzögerung, Klöden ist das Opfer das hinten rausfällt.

Nun geht Leipheimer, Menchov folgt.

[16h59] Moreau und zwei weitere Fahrer sind 30s hinter den führenden sieben Fahrer.

[16h56] Das gelbe Trikots bricht weiter weg: 3min Abstand. Menchov und Leipheimer sehen noch gut aus.

[16h55] Klöden wird in Bälde nach hinten wohl rausfallen.. Vorne sind noch Menchov, Boogerd, Landis, Evans, Sastre und Leipheimer sein..

[16h54] Moreau ist wech. Das gelbe Trikot ist hinten 2’20 weg.’

[16h53] Achteinhalb Kilometer: Boogerd, menchov, Klöden, Moreau, Sastre, Landis

[16h52] Unbemerkt von den Kameras wurde in der Spitzengruppe das Tempo verschärft. Von den einst 19 Fahrern sind nur noch 6, 7 Stück übrig geblieben.

[16h50] Statement von Rabobank: “Unser Fahrer ist Menchov”. Man hat Rasmussen führen lassen und nun muss der loslassen.

Ist Menchov jemand für Paris?

[16h35] Die drei haben sich bevor es in das letzte steilere Teilstück geht, vom vorderen Feld einholen lassen. Dieses feld hat nun 19 Fahrer und es sind die Holländer von Rabobank die das Tempo machen.

Das gelbe Trikot hängt 90 Sekunden dahinter.

[16h26] Im vorderen Feld gibt es derzeit keine Struktur, keine spürbaren Bemühungen den Abstand auf die drei zu verkürzen.

[16h22] Zu Beginn des Schlußanstieges haben sich #81 Cunego/LAM und #92 Arroyo/CEI aus dem Feld lösen können und fahren nun dem Führenden De la Fuente entgegen. Dessen Vorsprung auf die beiden ist geschmolzen und er fängt an sich umzudrehen und auf die beiden zu warten.

Der Vorsprung der drei auf das Feld liegt bei knapp anderthalb Minuten. Das gelbe Trikot liegt nochmal zweieinhalb Minuten dahinter.

Gerolsteiner hat eben auf EUROSPORT in einem Interview klar gemacht, dass sie heute nicht viel vorhaben und mit Leipheimer allenfalls in den Alpen für einen Etappensieg was machen werden.

[16h05] Die “gelbe Gruppe” kommt über 2min hinter dem Feld auf den Gipfel an.

[16h00] Abstand De la Fuente zum Feld 1’40, Abstand Feld zum gelben Trikot: 1’00.

De la Fuente erreicht nun den Gipfel & Bergwertung. Hinten wird vermutlich Rasmussen gleich alles zum Einsacken der Punkte klar machen.

[15h53] Kessler sieht ganz böse aus, scheint gegen eine Wand zu fahren, bleibt förmlich stehen. Hincapie ist aus dem hinteren Feld rausgefahren.

[15h50] Die 20 Fahrer des Vorderfeldes:

Azevedo, Sastre, Schleck, Klöden, Kessler, Rogers, Moreau, Leipheimer, Fothen, Totschnig, Menchov, Boogerd, Rasmussen, Evans, Landis, Cunego, Arroyo, Zubeldia, Parra und Simoni

[15h50] Das Vorderfeld mit den T-Mobiles umfasst geschätzt 15-20 Fahrer. Rückstand auf De la Fuente 2’20. Wegmann wird nun gerade von diesem vorderen Feld geschluckt.

[15h49] Dessel mit 50s Rückstand auf das Feld, hat nun seine eigene Gruppe gebildet, u.a. auch mit Discoverys Hincapie, Goubert

[15h47] Dessel hat enorme Probleme und es dauert lange bis sich ein AG2R-Fahrer zu ihm gesellt. T-Mobile macht Tempo, das Feld fährt in einer, maximal zwei Spuren den Berg hoch. Fothen riskiert rauszufallen.

[15h46] Parra fällt raus, Simoni fällt raus. Das “Hauptfeld” nun 2’40 hinter de la Fuente, Wegmann hängt genau auf halber Strecke zwischen.

[15h45] Landis steht auch sehr nackt im “Hauptfeld”, fährt als einzig sichtbarer Phonak-Mann an dritte Position neben den T-Mobiles.

[15h43] Das Hauptfeld hat sich völlig aufgelöst durch die Geschwindigkeitsssteigerung von T-Mobile. Nun kippt auch das gelbe Trikot Dessel aus dem Sattel. Landaluze raus, Sinkewitz raus. Popvych raus.

[15h42] Wegmann verliert rapide. Rückstand nun 50s. T-Mobile macht Tempo und das Hauptfeld fliegt auseinander.

[15h41] Iban Mayo hat aufgegeben. Bah.

Im Peloton drückt nun T-Mobile aufs Gas. Vier Stück haben sich an die Spitze des Hauptfeldes gesetzt. Mal sehen wie Phonak & Landis reagieren.

[15h37] Wegmann ist nun am vorletzten Anstieg von De la Fuente abgehängt worden. Derzeit in der Größenordnung 10s.

Im Peloton noch keine größeren Aktivitäten.

[15h27] De la Fuente und Wegmann sind im virtuellen Bergfahrer-Klassement an Dessel herangefahren, bzw. De la Fuente hat ihn sogar überholt. Beide sind ca. 4km vor dem Tal, vor dem Anstieg zum Col de Portillon, haben 2’30 auf Flecha und 3’20 auf das Pelonton.

[15h20] Die Bergwertung wird von De la Fuente vor Wegmann geholt. Noch vor dem Gipfel wurde Voeckler eingeholt. Im Peloton holt sich Rasmussen die Punkte. Flecha liegt irgendwo zwischen den beiden Spitzenreitern und dem Peloton.

[15h12] Und jetzt fällt eine Hoffnung von Discovery zurück: #7 Popovych. Der zweite von DSC nach Salvodelli. Bleiben Azevedo und Hincapie.

#166 Garzelli/LIQ geht hinten raus und Voeckler scheint wie ein Stein zurückzufallen, wird in Bälde vom Hauptfeld wieder eingeholt. Nur noch 40s vor dem Hauptfeld.

De la Fuente und Wegmann auf dem letzten Kilometer vor dem Gipfel.

[15h10] Wegmann und De la Fuente machen weiter Tempo. Voeckler ist an seine Grenzen gestoßen, fällt weiter zurück. Fuentes kann sich 30s hinter den beiden Führenden halten.

[15h03] Nun ist klar warum Flecha abfallen musste: Wegman und De la Fuente haben vorne das Tempo angezogen und Voeckler hat nun plötzlich wieder 1min Abstand!

[15h00] Im Hauptfeld die versammelte AG2R-Truppe, 2-3 Phonaks, 2-3 T-Mobiles und hinten purzeln die Fahrer gleich reihenweise raus, Fahrer die anscheinend auf der Abfahrt wieder Anschluß an das Peloton gefunden hatten.

[14h57] Noch zirka 7km bis zum dritten Gipfel. Nun muss Flecha von der Spitzegruppe abreißen lassen. Bleiben Wegmann und De la Fuente.

Voeckler zieht im Wiegeschritt an Camano vorbei, nun auf Platz 4.

[14h57] #122 Camano/EUS muss von der Vierer-Gruppe abreißen lassen und sollte in den nächsten Minuten von Voeckler eingeholt werden, der noch ein knappes Dutzend Sekunden hinter der Spitze ist.

[14h41] Vielleicht eine banale Feststellung, aber die Tour wird heute nicht so enden wie sie sich darstellt.

Vorne verliert die Spitzengruppe inzwischen rapide, Vorsprung auf dem Peleton nur noch 4’00, während Voeckler nur noch 1min hinter den vier ist und 3’11 vor dem Peleton (30s mehr als vor einer halben Stunde).

So wie sich die Vorsprünge nun darstellen, kann ich mir nicht vorstellen, dass die vier noch zwei Anstiege lang vor dem Hauptfeld bleiben können. Die Frage ist was Voeckler macht. Spekulierte er beim Ausreißen darauf, mit den vier ins Ziel zu kommen, oder will er gleich an den Jungs vorbeiziehen?

Während ich es schreibe hat Voeckler wieder 20s auf dei vier gut gemacht.

[14h19] Zweite Bergwertung: Wegmann vor de la Fuente.

Voeckler ist übrigens in der Gesamtwertung nur mäßig besser platziert als Camano: 9’33 Abstand. Wenn Dessel nicht aus dem Hauptfeld zurückfällt, sollte sich das nicht ausgehen.

[14h17] Im Hauptfeld macht heute die Mannschaft von #35 Dessel, dem Gelbträger, AG2R, viel Arbeit.

[14h12] Man ist im Abstieg des zweiten Berges, Kategorie 1, Col d’Aspin.

Es war etwas kurios was #171 Voeckler/BOU vorhin gemacht hat, der auf dem Anstieg zum Tourmalet etwas zurückgefallen war, ehe er dann auf dem Gipfel auf den letzten Metern Rasmussen noch überholte. Auf der Abfahrt hat Voeckler dann Gas gegeben und konnte nun im nächsten Anstieg sukzessive den Rückstand zu den führenden Vier verkleinern.

Aktuell ist er 1’50 hinter den vier und 2’40 vor dem Peloton. Das Hauptfeld hängt 4’30 hinter den Spitzenreitern zurück.

[13h43] Aus der Spitzengruppe ist #122 Camano/EUS am besten im Gesamtklassement positioniert, 10’09 hinter Dessel.

[13h41] Die Bergwertung des Tourmalet ging in der Tat an De la Fuente vor Wegmann, Camano und Flecha.

Im Pelonton versuchte Rasmussen sich die Punkte zu holen, wurde aber von Voeckler noch überholt.

[13h38] Bislang hat es acht Aufgaben gegeben, zuletzt heute #12 Giovanni Lombardi/CSC, der damit nach Bobby Julich der zweite CSC-Mann ist, der fehlt. CSC ist damit mit derzeit 6 Fahrer das kleinste Team.

[13h32] Die vier Ausreißer holen die Bergwertung, vermutlich #143 De la Fuente vor #47 Wegmann/GST. Nicht ganz genau zu erkennen, da die Kamera weit weg vom geschehen war. Wegmann fährt die Abfahr sehr aggressiv und wäre in einer Serpentine fast weggerutscht.

Vorsprung der vier: knapp viereinhalb Minuten.

[13h22] Nach knapp einer halben Stunde hatte sich nach einigen Ausreißversuchen eine sechszehnköpfige Spitzengruppe gebildet, die aber wieder eingeholt wurde. Eine Viertelstunde später sind vier Jungs weggefahren die jetzt auch noch die Spitzengruppe bilden und am Tourmalet knapp fünfeinhalb Minuten Vorsprung haben:
#122 Camano/EUS
#143 de la Fuente/SDV
#47 Wegmann/GST
#55 Flecha/RAB

Hinten sind aus dem Peloton bereits rausgefallen:
Mal wieder #121 Iban Mayo/EUS, Sprinter #118 Hushovd/CA, #103 De Jongh/QST, #133 Casper/COF, #95 Garcia Acosta, #105 Pozzato/QST, #9 Savoldelli/DSC, #178 Rous/BOU, #33 Astarloza/A2R und #116 Halgand/CA

[13h20] So, nun bin ich wieder in der Homebase und muss mich erst einmal umgucken was in den letzten 30-40 Minuten passiert ist…

[11h42] Auch der SR-Intendant lächelte während der ganzen Sendung so glücksselig vor sich her, als wäre er nur wegen der lecker Kekse ins Studio gekommen. Ein bißchen Selbstgeißelung hätte angesichts des Team-Telekom-Sponsoring und der Verwicklung von Hagen Bosdorf in Team-Telekom-Veranstaltungen oder Jan-Ullrich-Biographie der ARD gut angestanden. Dies und nun die Moderation von Lierhaus lassen mich fragen, ob die ARD wirklich im Vorfeld sich Gedanken gemacht hat, wie man mit dem Radsport anno 2006 umgehen will.

Die Frage ist nicht unwesentlich, denn die Medien besitzen via Übertragung und Werbeeffekt für die Sponsoren, den wichtigsten Schlüssel um dem Radsport in Sachen Doping die Ohren lang zu ziehen. Solange aber die Ekstase von ARD-Mitarbeitern mehr den Keksen und warmen Worten von Jens Voigt gilt…

Andere Medien sind da schon weiter. ESPN und die NY Times besitzen einen Ombudsmann mit entsprechenden Möglichkeiten zur Veröffentlichung und über die BBC wachen entsprechende Kommissionen die sogar auf die Sprachwahl achten.

[11h36] Diskussionsrunde zuende. Und es dauert keine zehn Sekunden bis Monica Lierhaus die Diskussionsendung durch ihre Abmoderation gegen die Wand fährt. Sinngemäß äußerte sie sich hemmungslos begeistert für die “offene und ehrliche” Art von Jens Voigt und konnte sich zwanzig Sekunden kaum wieder einkriegen. Dabei hat Voigts eigentlich nur das gesagt was er immer sagt, was harmlos blieb und was Normalität sein sollte. Kann man nett finden, aber der “Euphorismus” von Monica Lierhaus direkt nach der Diskussion, zeugt von beängstigender Distanzlosigkeit.

[11h25] Der Teamchef von Gerolsteiner Holzcer ist optimistisch, dass der Radsport sich besser gegen Doping positioniert. Das Bewusstsein dass dies die letzte Chance für den Radsport ist, bevor Medien und Sponsoren sich zurückziehen, ist weit verbreitet. In Strasbourg wären nach Auffliegen der spanischen Dopingliste, von den Teamchefs die Maßnahmen (Ausschluß der betroffenen Fahrer, keine Nachnominierungen) binnen 2-3 Minuten ohne Diskussion beschlossen worden.

Sylvia Schenk zofft sich mit Fritz Raff, wie es sein könne, dass die ARD das Team Telekom sponsoren könne, aber nicht auch mal die Antidoping-Agentur NADA/WADA.

[11h17] Die Dopingdiskussion schweift ins Diffuse ab. Da werden Wissenschaftler zitiert, die behaupten, dass eine Tour dopingfrei nicht zu schaffen ist, was wiederum von Holzcer und Voigt energisch bestritten wird. Fritz Raff, der SR-Intendant, ist in den letzten Monaten zur Erkenntnis gekommen, dass das Sponsoring von Team Telekom durch die ARD keine dufte Idee gewesen ist etc… Jens Voigt und ein Sportwissenschaftler kommen noch nicht einmal in der Frage überein, ob im Profiradsport wirklich in allen Rundfahrten ernsthafte Dopingkontrollen stattfinden.

Solange man noch nicht einmal in solchen Basics, die sich eigentlich faktisch nachweisen lassen müssten, Einigung erzielt, braucht man eigentlich nicht tiefergehend über Doping zu diskutieren.

[10h57] Frage an Jens Voigt: für welchen Fahrer würde er seine Hand ins Feuer legen, dass er dopingfrei ist. Voigt: für seinen Zimmergenossen bei CSC Bobby Julich.

[10h55] Die ARD beginnt nun eine hochkarätig besetzte (und aufgezeichnete) Diskussionsrunde zum Thema Doping, mit Sylvia Schenk, Ex-BDR-Chefin, Fritz Raff, SR-Intendendant, diverse Fahrer, Teamchefs und Wissenschaftler plus Jörg Hanau von der FR.

[10h47] Das heutige Profil verteilt die fünf Berganstiege recht gleichmäßig auf den letzten zirka 150km. Es könnte einen Steigerungslauf geben, bei dem die ersten Favoriten bereits am Anstieg zum Tourmalet hinten rausfallen, aber vorallem am letzten, sehr langen Anstieg dann ausgesiebt wird.

Die Frage ist, was passiert, wenn bereits früh eine schlagkräftige Ausreißergruppe zusammenkommt. Denn gestern lastete alle Last der Nachführarbeit auf T-Mobile, während Phonak mit #71 Floyd Landis die Beine hochnahm. Wenn alles auch heute auf T-Mobile starrt, die immerhin mehrere heiße Eisen für das Gesamtklassement haben, dann kann es so wie gestern aussehen und die Ausreißer kommen weg und durch.

Dritte Komponente für das heutige Rennen wird, wie immer in den Pyrenäen und Spanien, das baskische Team Euskatel sein, wobei ich nicht glaube, dass sich #121 Iban Mayo von seinem gestrigen Schwächeln so schnell wieder erholt.

[10h42] Die ARD hat knapp anderthalb Stunden vor Beginn der Etappe seine Vorberichterstattung begonnen. Wirklich beeindruckend war heute der 3D-Panoramaflug die Strecke entlang. Wenn ich es richtig sehe, geht es heute zweimal an die Baumgrenze ran oder darüberhinaus. Die Abfahrten sehen heute per 3D-Panoramaflug auch anders als gestern aus. Teilweise wirklich ganz finstere Serpentinen.

Ebenfalls nicht unspannend was in den nächsten 36 Stunden passiert, denn die Zielankunft liegt heute in Spanien. Mal sehen ob die Guardia Civil in Sachen Doping aktiv wird und z.B. Durchsuchungen veranstaltet.

Screensport am Donnerstag

Die Meldung der Stunde ist sicherlich die Kooperation zwischen ARENA und PREMIERE in Sachen Bundesliga-TV-Rechte. Alles weitere entweder seit gestern abend hier im Blog oder ab morgen früh auf den Medienseiten in der überregionalen Zeitung Ihres Vertrauens (oder hat es die SZ damit doch noch in die heutige Deutschland-Ausgabe geschafft?)

Die Nachricht des Morgens laut Unternehmensmitteilung von PREMIERE: das Bundesliga-Paket wird für Kabel Deutschland-Kunden (und nur die!!!) 14,90 kosten und auch als Einzelpaket zu haben sein.

Eine Programmübersicht von PREMIERE kann ich leider heute nicht bringen, da derzeit beide PREMIERE TV-Guides spinnen (sowohl die “rote” als auch die “graue” Version). Ich tippe mal, dass es heute eh nur Live-Sport in Form von Golfen gibt, u.a. die Scottish Open.

Sport vom Tage

Pyrenäen-Königsetappe in der Tour ab heute mittag. Spitzenspiel in der Champions Trophy heute abend: Niederlande vs. China und EUROSPORT 2 zeigt heute nacht eine Partie der Softball-WM (Softball = ‘Frauen’-Version von Baseball: leichterer Ball, andere Würfe etc…)

Donnerstag, 13.7.2006

12h15 Tour2006: Tarbes – Val d’Aran, 11te Etappe, EUROSPORT + ARD live
206,5km, Bergankunft, Königsetappe in den Pyrenäen. Vorberichte in der ARD ab 10h30, auf EURO ab 12h.

14h00 Hockey/D, Champions Trophy: Deutschland – Neuseeland, EUROSPORT 2 live
(Whl 75min: 17h45 EURO)
Anders als in einigen TV-Guides ausgezeichnet, ist es eine Live-Übertragung. Neuseeland zeichnet sich als schwächste Mannschaft des Turniers ab, bekam am Dienstag einen 0:4-Aufwasch von den Niederlande verpasst.

18h30 Hockey/D, Champions Trophy: Australien – Argentinien, EUROSPORT 2 60min

19h30 Hockey/D, Champions Trophy: Niederlande – China, EUROSPORT 2 live

1h00 MLB: Boston Red Sox – Oakland, NASN live
(Whl: Fr 10h30)

1h30 Softball-WM: USA – Großbritannien, EUROSPORT 2 live

PREMIERE überträgt Bundesliga im Kabel Deutschland-Netz

Es sieht so aus als würde morgen eine sensationelle Wendung im Streit um die Bundesliga-TV-Rechte verkündet werden. Sebastian macht mich in den Kommentaren auf eine Eilmeldung bei n-tv und N24 aufmerksam, die aus einem Vorabbericht der Financial Times Deutschland zitieren. Eine artverwandte Meldung wird nun auch von der Süddeutschen publiziert (siehe auch Rheinische Post).

Demnach sind ARENA und PREMIERE übereingekommen, die Bundesliga in den Kabelnetzen von Kabel Deutschland via PREMIERE auszustrahlen.

Wichtig: diese Regelung (Bundesliga via PREMIERE) gilt im Kabel nur für die Kabelnetze der Kabel Deutschland und gilt nicht für Satellit!

20h43: Die FTD publiziert auf ihrer Website die Exklusiv-Meldung.

Ist diese Kooperation mit Segen von Kabel Deutschland entstanden oder an Kabel Deutschland vorbei in direkten Verhandlungen zwischen PREMIERE und ARENA? Eine Meldung bei de.internet.com legt nahe, dass ARENA von sich aus an PREMIERE herangetreten ist, nachdem die Verhandlungen mit Kabel Deutschland keine Fortschritte zeitigten. Die KDG wollte z.B. für lau der Unity Media-Tocher TeleColumbus Kunden abkaufen.

Laut de.internet.com könnte diese Annäherung zwischen PREMIERE und ARENA auch die Folge haben, dass die Telekom die Kooperation mit PREMIERE bzgl. IP-TV aufkündigen könnte und das DSF als neuer IP-TV-Partner aufspringen könnte (man beachte die Konditionalform!). Das DSF soll am heutigen Mittwoch eine entsprechende Lizenz bei einer Landesmedienanstalt beantragt und bekommen haben.

Noch einen Schritt weitergedacht könnte eine solche Kündigung der Kooperation zwischen Telekom und PREMIERE wohl auch dazu führen, dass die PREMIERE-Resourcen wie z.B. Kommentatoren mit ARENA geteilt werden. ARENA hat noch nicht volle Mannstärke erreicht und PREMIERE würde wohl kaum seine Resourcen brachliegen lassen…

Ergänzung: Nach FAZ-Informationen hat die ARD den ersten Spieltag zur kompletten Ausstrahlung im Free-TV freigegeben. Damit könnte ARENA diese Spiele am Samstag und Sonntag Spiele bzw. die Konferenz evtl. an SAT.1 weiter verkaufen. Die ARD soll betont haben, dass es nur eine einmalige Aktion wäre.

Ergänzung 2: Dieses Abkommen ist einerseits ein Zeichen der Flexibilität von ARENA und PREMIERE, auf der anderen Seite auch ein vorläufiges Ende für die Ambitionen aus ARENA evtl. einen größeren Sportkanal zu machen. Angeblich soll ARENA auch ein Angebot für die Handball-Bundesliga abgegeben haben. Hochwertige Sportrechte wie die Handball-Bundesliga an ein nur regional empfangbaren Sender zu vergeben, macht kein Sinn.

Erst einmal.

Denn ARENA kann nun diese PREMIERE-Kooperation möglicherweise als Brechstange gegen Kabel Deutschland nehmen. ARENA ist nun in keiner Notsituation bzgl. der Bundesliga mehr und der Preis den Kabel Deutschland nun für seine Einspeisung von ARENA verlangen kann, ist drastisch gesunken. Feuerwehrmann Bellmer scheint wirklich saubere Arbeit zu leisten.

Tour-Tach 10: Cambo-les-Bains – Pau

[17h20] Dessel hat den Schlußspurt für sich entschieden Dessel könnte mit seiner etwas egoistischen Attitüde einige Sympathien verschenkt haben, bekommt aber dafür das gelbe Textil übergestreift. Dessel hat versucht den Spurt von vorneweg anzuziehen, unter Beobachtung von Mercado, aber Mercado hatte Dessels passive Fahrweise an den Bergen (insbesondere das “Lutschen” an den Bergwertungen vorher) durch die Schlußphase abgestraft, als er seinerseits auf den letzten 7-10km Dessel die Führungsarbeit machen ließ. Der Lohn am Etappenziel: “ausgeruht” konnte er am immer wieder über die Schulter rüberguckenden Dessel vorbeisprinten.

Im Peleton hat sich nach vorne hin nichts für das Klassement getan, außer das Mayo und einmal mehr Lampheimer rausgekegelt wurden und keine ernsthaften Kandidaten mehr für die Gesamtwertung sind.

Alles blickt auf die morgige 11te Etappe Tarbes – Val d’Aran. 206,5km. Start ist 11h.

Nach knapp einer Stunde dürfte morgen das “Ausscheidungsrennen” beginnen: ein knapp 25km langer Anstieg zum Tourmalet (HC) der weniger wegen seiner Prozente als wegen seiner Länge in die Beine geht. Nach dem Tourmalet geht es nur noch runter und rauf und runter und rauf… der Col d’Aspin (1), Col de Peyresourde (1) und Col du Portillon (1) ehe es zum Ziel, zum Puerto de Beret in Spanien geht, nochmal Kategorie 1, knapp 30km langer Anstieg.

1x HC, 4x Kategorie 1, morgen werden sich eine Reihe von Leuten von ihren Ambitionen verabschieden.

[16h25] Wenn der Franzose Dessel das gelbe Trikot bekommt, wird AG2R vermutlich morgen Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit Dessel in Gelb bleibt und den Morgen des 14ten Juli (franz. Nationalfeiertag) im Trikot bleibt, zumal übermorgen die Etappe nicht soooooo schwer ist.

[16h16] Die Spitze befindet sich noch 2km vor dem Gipfel, also inmitten der letzten 4km langen Passage mit minimum 10%-Steigung. #35 Dessel und #191 Mercado sind wieder 15s weggefahren, vor #126 Landaluze und 26s vor Rinero, Moreni und Vasseur.

Ich glaube nicht das im Peleton heute noch etwas wesentliches für das Gesamtklassement stattfindet. Das Gelbe Trikot wird vermutlich zu Dessel wechseln, der 3’50 Rückstand auf Honchar hatte.

[15h41] Das Peloton ist nun 10’30 von der Spitze entfernt. Eine Spitze die auf der Abfahrt wieder zusammen gefahren ist:
#35 Dessel/A2R
#125 Isasi/EUS
#126 Landaluze/EUS
#148 Rinero/SAU
#191 Mercado/AGR

Also zwei Euskatelfahrer die im heimischen Baskenland derzeit mit vorne sind.

Dahinter sind #109 Vasseur/QST und #136 Moreni/COF mit 25s Abstand.

[15h21] Mit 9’49 kommt das Peloton übern Gipfel.

[15h13] Richtig böser Nebel (oder Wolken) auf der Abfahrt. Sichtweiter unter 50m. Immerhin ist die Straße gut asphaltiert und einigermassen breit.

[15h10] Der Gipfel ist erreicht. Dessel vor Mercado, wobei Dessel der Aufforderung von Mercado widerstand die Führung zu übernehmen, aber dafür auf den letzten Metern vorbeirauschte, was den Spanier nicht erfreut haben dürfte.

[15h07] T-Mobile fährt immer noch mit 5 Mann vorne im Peloton mit.

[15h05] Grabsch/PHO und Ekimov/DSC sind auch im Grupetto.

[15h00] Laut Tour-Ticker in Schwierigkeiten: #121 Mayo/EUS, #101 Boonen/QST, #151 Casar/FDJ und #133 Casper/COF.

[14h57] Die Bilder brechen wg. niedrigen Wolken oder Nebel immer wieder weg.

Laut Tour-Ticker sind #35 Dessel/AG2R und #191 Mercado/AGR mit 20s vorne, vor einer kleinen Gruppe, die 30s vor einer dritten Gruppe hat. Das Peloton hat 9min Abstand auf die beiden Führenden, die nun auf das letzte 10%-Teilstück gehen.

[14h54] Ich habe eben nochmal auf die Schnelle im Archiv nachgesehen. Mayo ist in den letzten beiden Jahren eingebrochen. Letztes Jahr witzigerweise auch auf der 10ten Etappe

[14h53] Vorne nur noch zwei Stück: #35 Dessel/AG2R und #191 Mercado/AGR

[14h52] Das Peloton wird von fünf T-Mobile-Fahrern auf breiter Front angeführt, machen also kein enorm hohes Tempo.

[14h47] Nun wird in der Spitzengruppe durchgesiebt. Das Peloton fährt hinter der inzwischen nur noch 4köpfigen Spitze mit 9 Minuten Abstand.

#35 Dessel/AG2R
#126 Landaluze/EUS
#148 Rinero/SAU
#191 Mercado/AGR

Im Peloton ist Iban Mayo in Schwierigkeiten. Gab es so etwas nicht schon bei der letztjährigen Tour, das Mayo nach hinten durchgereicht wurde? Mann, Mann, Mann, Mayo bleibt fast stehen und die steilsten Stücke kommen erst noch.

[14h28] Man wartet dass die Spitzengruppe am langsam steiler werdenden Berg auseinanderbricht. Noch ist davon nichts zu sehen. Vorsprung auf das Peloton bei 8’35.

[14h11] Die Fahrer sind nun am Fuß des Col de Soudet (HC) angekommen, mit einem ersten längeren Stück das “nur” 5,5% ansteigt. Das ZDF zeigte eben ein kleines Stück vom Gipfel wo es sehr nebelig war. Das Stück war aber evtl. aufgezeichnet, einige Stunden alt.

Die Gruppe vorne ist auf 13 Fahrer geschrumpft, hat knapp siebeneinhalb Minuten Vorsprung.

[13h33] Vorne ist inzwischen eine Gruppe von 15 Fahrern knapp 1min weggefahren: Voigt, Dessel, Posthuma, Steegmans, Bennati, Vasseur, Hushovd, Isasi, Landaluze, Morreni, Rinero, Da Cruz, Quinziato, Sprick und Mercado. Cyril Dessel ist mit 3’50 der Fahrer der noch am besten platziert ist.

Aldag hat im ZDF beobachtet, das im Peloton T-Mobile mit Michael Rogers an der Spitze die Nachführarbeit leistet und Andreas Klöden in einer “geschützten” Position fährt. Die Hierachie deutet darauf hin dass Klöden die Karte ist, auf die T-Mobile für das Gesamtklassement setzt.

[13h32] In der ersten Tourstunde wurden 46,1km gefahren.

[13h05] Durch den -ähem- “Ausfall” der Favoriten herrscht eine leichte Desorientierung: wer wird was in den Bergen zeigen, wer wird auf Etappensieg und wer auf das Gesamtklassement fahren.

Das Einzelzeitfahren war diesbezüglich nicht so ergiebig wie erwartet. Es gab keinen der hinsichtlich des Gesamtklassements wirklich davon extrem profitiert hätte, dafür haben mit Leipheimer (6’06, GST) und Popovych (3’17, DSC) potentielle Klassementfahrer überraschend viele Minuten auf die Nase gedrückt bekommen.

Heute wird sich vermutlich nicht viel tun. Dazu ist die Abfahrt zum Ziel zu lang, das Profil noch nicht schwer genug. Morgen aber könnte es mit einen HC- und vier 1er-Gipfel inkl. Bergankunft, ein erstes Statement geben.

[13h01] Das Feld ist die ganze Zeit sehr unruhig gewesen. “Erfolg” hatte nur Sylvain Chavanel/COF, der nun einige Dutzend Sekunden dem Peloton vorausgefahren ist.

[12h52] Zum heutigen Profil: nix für reinrassige Bergfahrer, denn nach dem letzten Gipfel (Col de Marie-Blanque, Kat. 1) sind es noch 45km bis zum Ziel, die letzten 11-12km sind sehr flach.

Richtig zur Sache geht es ab km 75-85 mit dem Beginn des Anstiegs auf den Col de Soudet (HC) bis zum km 101. Danach eine 22km lange Abfahrt, 15km hügeliges Gelände und schließlich ein 10km langer Anstieg zum Col de Marie-Blanque.

Zwei Sprintwertungen. Eine vor und hinter dem ersten Berg (Kat 3) auf den ersten 75km.

[12h49] Umgekehrt waren die EUROSPORT-Kollegen ziemlich ratlos, was zu der kleinen Straßensperrung geführt hat, während Peter Leissl wusste, dass Proteste von Bergbauern wegen der Ansiedlung von Bären in den Pyrenäen angekündigt waren.

[12h45] Nicht mal in der zweiten Tour-Woche hat man Ruhe vor der WM. Mit etwas Verspätung der Einstieg in den Tour-Tag. Nicht nur hier verspätet: Rudi Cerne versprach ernsthaft zu Beginn der Übertragung, dass man ins Rennen einsteigen wird, sobald das französische Fernsehen Livebilder anbieten würde. Nun hat EUROSPORT seit 12h15 Bilder angeboten, aber das ZDF hat erst einmal all seine Vorberichte abgenudelt bis es um 12h47 dann ins Live-Signal eingestiegen ist.

Kein Problem, kann man machen, die Etappe ist lang genug, aber muss man als Moderator so tun, dass es aktuell keine Livebilder gibt? Was ist der Impuls bei einem Moderator wissentlich Unsinn zu erzählen?

Nationalmannschaftsaudienz: der Löwmann kommt!

[12h30] Die Pressekonferenz ist nun hiermit beendet, ebenso wie das Arbeitsverhältnis von Jürgen Klinsmann mit dem DFB.

In diesem Sinne sei Jürgen Klinsmann ein schöner Urlaub gewünscht und ein “Auf Wiedersehen!”. Hoffentlich.

[12h26] Auf Nachfrage eines Journalisten: Jürgen Klopp wird geschätzt, ist aber bei Mainz unter Vertrag und spielt daher bei den Planungen keine Rolle.

[12h12] Löw scheint einen Clown gefrühstückt zu haben. Auf die Frage wenn Klinsmanns Akku leer wäre, wie es ihm den gehen würde: “Beim Jürgen kommt es von der Fliegerei”.

[12h09] Ein Co-Trainer ist noch nicht gefunden worden. Löw scherzt: “Ich bin nachher mit dem Jürgen Klinsmann zum Mittag verabredet, vielleicht können wir ihn zum Assistenten überreden”. Dieter Eilts wird es aber definitiv nicht werden, er soll bei der U21 bleiben.

[12h03] Frage von Strathen/BILD: Wann ist der Entschluß gereift?

Klinsmann: er habe die Entscheidung bewusst erst nach dem Sonntag überlegt. Seine Frau habe ihm grünes Licht für das Weitermachen gegeben. Er hat sich dann zurückgezogen (in den Schwarzwald?), hat auch Jogi Löw zu sich gebeten und besprochen und in den Gesprächen einfach gemerkt, dass sein Akku leer war. Er will weiter lernen, aber der Job als Nationaltrainer raubt zuviel Zeit um sich weiter in der Fußballwelt zu bewegen und sich mit Kollegen zu besprechen.

[12h01] Zweite Frage an Klinsmann: Wird durch seinen Abgang nicht alles was er aufgebaut hat, in Frage gestellt?

(Müssen Journalisten eigentlich keine Doping- oder Alkoholkontrollen machen, bevor sie auf so eine PK gelassen werden?)

[12h00] Erste Journalistenfrage an Klinsmann: er habe die WM nicht geholt. Muss er sich nun nicht mangelndes Stehvermögen und Scheitern vorwerfen lassen?

[11h56] Joachim Löw bedankt sich bei Jürgen Klinsmann für die vergangenen zwei “tollen” Jahre, auch im Namen aller Beteiligten.

“Junge Mannschaft”, “attraktive, offensive Spielweise”, “hohe Identifikation geschaffen”.

[11h51] BTW: wo ist eigentlich der DFB-Sportdirektor Matthias Sammer? Im Urlaub? Im Büro? In einem Jugendcamp?

Oliver Bierhoff erklärt mehr oder weniger das gleiche wie seine drei Vorredner. Bierhoff erinnert zusätzlich an die Verdienste von Löw im Clubfußball.

[11h46] Theo Zwanziger schildert die letzten Stunden und Tage und er tut das, im Vergleich zu MV und Klinsmann, sehr sehr nüchtern.

MV starrt unterdessen mit leerem Blick auf den Tisch und wirkt richtig angefasst. Wenn der erste anfängt loszuheulen, reißt er den ganzen Tisch und vermutlich die halbe Journalistenschar mit.

Zwanziger betont seinerseits dass der DFB den gegangenen Weg fortsetzen will, mit all den Methoden und Erkenntnissen die sich in den letzten zwei Jahren gewonnen wurden. Auf Vorschlag von Oliver Bierhoff ist man sich schnell mit Joachim Löw einig geworden. Löw hat einen Zwei-Jahres-Vertrag bekommen. Zwanziger drückt dann dem Löw aufs Auge: “Wir wollen Europameister 2008 werden”.

[11h40] Nun spricht Mayer-Vorfelder (besser: seine Nasenpolypen sprechen).

Er kenne Klinsmann genug um zu wissen, wann es keinen Sinn mehr mache zu versuchen “den Jürgen” umzustimmen. MV kommt dann binnen 30 Sekunden wieder auf das deutsche Volk zu sprechen, während Klinsmann es immer noch nicht schafft das Wasser in den Augen abzubauen. Er weiß: wenn er sich nun mit der Hand über die Augen wischt, klicken dreihundert Photoapparate.

MV bedankt sich bei Jürgen Klinsmann und wünscht Jogi viel Glück und alles Gute.

[11h34] Klinsmann erklärt sich:
Er hat den großen Wunsch zurück in die Normalität mit der Familie über zu gehen. Diese Entscheidung hat Klinsmann bereits am Montag Bierhoff und Löw erklärt.


Der Nachfolger:
Jogi Löwmann

Ein weiterer Faktor war die Kraft die Klinsmann in den letzten zwei Jahren gelassen. Er fühlt sich ausgebrannt. Er will ein halbes Jahr Urlaub nehmen und keine weiteren Verpflichtungen eingehen.

Seine Bitte an den Nachfolger wäre, die Spielkultur die man in den letzten zwei Jahren eingeführt hätte, weiter zu verfolgen. Klinsmann ist daher froh, dass der DFB diesem Wunsch entsprochen habe, sich zu der neuen Philosophien bekannt hatten. Daher konnte es nur einen Nachfolger geben: Joachim Löw.

Löw wäre eh kein “Assistent” im klassischen Sinne gewesen, sondern ein veritabler Trainer. Er klinsmann, sei eigentlich nur ein Supervisor gewesen.

Klinsmann bedankt sich bei jedem und hat auch die Spieler gestern einzelnd per Telefon verabschiedet, bzw. wird es bei einigen Spielern im Laufe des Tages noch machen.

Er bedankt sich bei MV (packt ihm dabei zärtlich an den Unterarm). Klinsmann kämpft mit den Tränen, spricht kurz von der Unterstützung von MV beim Tod seines Vaters. Das Wasser steht bei Klinsmann knietief.

[11h32] Alle Fragen müssen nun gestellt werden. Die Personen stehen heute nach der PK zu keine weiteren Fragen zur Verfügung.

[11h31] Harald Stenger hat ein neues, senffarbenes Sakko gekauft. Mit passender, verpoortengelber Krawatte.

[11h29] Die Pressekonferenz läßt noch auf sich warten, nun kommen aber Zwanziger, M-V, Klinsmann, Stenger und Co. rein.

[11h21] Die Sondersendungen haben im Fernsehen begonnen. Erst einmal Glückwunsch an die ARD wo es Ralf Scholt tatsächlich schafft beim Interview mit dem BILD-Reporter Walter M. Strathen ihm nicht ins Gesicht zu kotzen.

Von Scholt befragt, fielen Strathen diverse Gründe ein, warum Klinsmann den Brocken hingeworfen hat. Ein nicht unwesentlicher Grund, die eigene Berichterstattung mit den Kollegen Hinko, Traemann und Co. ist ihm nicht eingefallen. Erbärmlich, aber das werden die Jungs irgendwann mit sich ausmachen müssen.

BTW: nicht uninteressant die Bemerkung von Strathen. Würde Löw Nachfolger werden, würde automatisch auch Oliver Bierhoff ein (noch) wichtigerer Faktor werden. Da ist wohl was dran. Wenn man davon ausgeht, das Löw einige Defizite in der Außendarstellung oder im Kampf gegen die Medien hat, ist Bierhoff natürlich die ideale Ergänzung.

Bei einer Straßenumfrage der ARD zeigten viele Verständnis für die Haltung von Klinsmann.

Screensport am Mittwoch

[Update: heute vormittag gibt es Sondersendungen zu einer DFB-Konferenz um 11h30. ARD ab 11h15 und ZDF ab 11h27. Ich nehme an dass sich weitere Sender einklinken werden]

Wow. Ich glaube in drei Jahren allesaussersport habe ich noch nie einen so kargen Screensporteintrag gehabt. Und irgendwie sträubt sich jeder Faser von mir, das Testspiel der Lauterer auf BÄH mit aufzunehmen.

Es gibt heute vormittag und heute abend (EURO2 20h) eine Wiederholung des gestrigen IAAF-Super Grand Prix, dass es durchaus in sich hatte. Neuer Weltrekord über 110m vom chinesischen Olympiasieger Liu Xiang, der den Weltrekord um 3 Zehntel Hunderstel auf 12,88 verbesserte und der US-amerikanische Zweite Dominique Arnold der mit 12,90 auch noch unterm Weltrekord blieb. Selbst der alte Hase Terrence Trammell lief neue persönliche Bestzeit. BTW: Dominique Arnold ist mir richtig aufgefallen. Der hat bei der Siegerehrung einige nette Späßchen mit sich und seinen Kollegen gemacht, ohne sich dabei selber zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen. Auf den sollte man die nächsten Monate ein Auge werfen. Wenn der weiter so amüsant bleibt, kann er noch so manches Meeting reißen und zu einem populären Star werden.

Völlig bizarr das 200m-Rennen der Herren, wo eine unerwartete Leistungsexplosion stattfand und gleich vier Läufer unter 20s blieben. Xavier Carter lief die zweitbeste Zeit ever mit 19,63s und verbesserte seine persönliche Bestzeit (20,02) mit einem Schlag um vier Zehntel Hunderstel! Gibt es irgendjemand, der nicht auf dumme Gedanken kommt, wenn ein Athlet auf 200m plötzlich vier Zehntel Hunderstel schneller läuft?

Xavier Carter ist übrigens ein “College-Star”. Der erste Athlet nach Jesse Owens, der sich in einer Meisterschaft vier College-Titel holte: 100m (10,09), 400m (44,53) und die beiden Staffeln. Diese NCAA-Track’n’Field-Meisterschaften sind übrigens dieser Tage als Aufzeichnung auf NASN zu sehen (heute nacht 3h30, morgen 22h).

Six-Pack-Jones blieb bei den 100m wieder unter 11s: 10,94.

Jelena Isinbayeva hat gestern den Stabhochsprung dann doch noch ordentlich gebacken bekommen. Bei 4,79m stand sie kurz vor dem Aus, nahm die Höhe aber im letzten Versuch und konnte dann noch auf 4,90m springen.

Mittwoch, 12.7.2006

12h15 Tour2006: Cambo-les-Bains – Pau, 10te Etappe, ZDF + EUROSPORT live
Bergetappe, 193km. Etappenstart 12h15.
Vorberichte: ZDF ab 11h35, EURO ab 12h

Post-Klinsmann

[Update: heute vormittag gibt es Sondersendungen zu einer DFB-Konferenz um 11h30. ARD ab 11h15 und ZDF ab 11h27. Ich nehme an dass sich weitere Sender einklinken werden]

Jürgen Klinsmann hat also gestern abend erklärt, nicht mehr weitermachen zu wollen. Ich fand die Entscheidung naheliegend: so wie Klinsmann gestrickt ist und bei den Vereinen weggegangen ist, so wie Klinsmann ein Familienmensch ist und so wie Klinsmann Energie für das eine Ziel WM reingesteckt hat. Ich war mir ziemlich sicher dass er aufhören würde. Die Zweifel sind mir aber gekommen als ich wieder und immer wieder die Jubelbilder zwischen Klinsmann und seinen Spielern gesehen habe, wo mehr gewesen zu sein scheint, als das normale Trainer-Spieler-Verhältnis. Nach diesen Bildern habe ich mich gefragt: kann er die Jungs ernsthaft alleine lassen?

Letztendlich hat der Individualist in Klinsmann gesiegt.

Die Nachfolge? Dass ein Jogi Löw ein fachlich qualifizierter Mann ist, steht außer Frage. Aber der Erfolg von Jürgen Klinsmann hat viel auch mit Instinkt, Rhetorik und Außendarstellung zu tun. Ein Löw als Nationaltrainer ist wie ein dreibeiniger Stuhl: auch darauf kann man sitzen, aber es kippelt ein bißchen.

Noch einen Namen möchte ich einwerfen. In einem Resümee zu den TV-Leistungen der WM, welches seit zwei Tagen hier in der Pipeline ist, beschreibe ich die TV-Auftritte von Christoph Daum als Bewerbungsgespräche um den Nationaltrainerposten. Kaum einer hat versucht die Klinsmann’sche Philosophie so wiederzuspiegeln, wie Daum. So wie Klinsmann zu Anfang hat immer wieder hat einflechten lassen, dass er mit Parreira und Jacquet sprechen würde, so hat auch Daum sehr häufig un gerne in Nebensätzen fallen lassen, das er den Scolari gut kenne, mit dem Hiddink schon länger gesprochen habe etc… Vorwärtsverteidigung, Offensive, alles fand auch von Daum seinen Segen und wurde in den anderen Spielen als Meßlatte gegengehalten.

Na ja, Daum ist nicht mein Geschmack, aber im Vergleich zu den anderen analysierenden TV-Größen wie Hitzfeld und Matthäus war das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hitzfeld und Matthäus wirkten wie Fossilien aus längst vergangenen Zeiten.

Im Grunde genommen kann es nur auf Löw oder Daum hinauslaufen, damit der Paradigmenwechsel von Klinsmann fortgeführt wird. Für Kloppo kommt mir das irgendwie zu früh. Und in zwei Jahren kommt vielleicht auch noch ein Thomas Doll in die Verlosung. Thomas Schaaf? Äh… fachlich kein Problem, aber… okay, nach Klinsmann sollte man vielleicht für alles offen sein.