Paraguays 23 für die WM 2006

Die Standardeinleitung: das hier geschriebene basiert auf Informationen der WM-Sonderhefte vom KICKER und der SportBILD, dem Testspiel in Norwegen plus einiger älterer Spiele über die ich hier geschrieben habe.

Das Testspiel gegen Norwegen muss eigentlich mit Sternchen versehen werden, denn die Norweger sind nicht sehr phantasievoll im Spiel nach vorne. Das Defensivverhalten der Paraguayos wurde allenfalls bei hohen Bällen getestet.

Der paraguayanische Elf

Der KICKER schreibt über die Elf, dass sie taktisch flexibel ihre Formation verändern können und im Angebot ein 4-4-2, 4-5-1 und 3-2-4-1 spielen können. Die Eindrücke aus dem Testspiel gegen Norwegen haben vorallem die beiden letzten Formationen unterstrichen. Aus der WM-Quali weiß man zudem, dass es bei den Paraguayern zumindest in der Defensive nicht an Einsatz mangelt und sie Grätscher vor dem Herrn sein können.

So taktisch flexibel sie sind, im Spiel nach vorne brauchen sie Platz damit sie Tempo aufnehmen können. Hat sich der Gegner erst einmal positioniert, fehlen Esprit und Physis um den Gegner zu knacken.

Ich traue dem Auftaktgegner England zu, dass sie den Fehler machen zuweit aufzurücken und der Albirroja den Platz zum Aufspielen geben werden. Valdez ist so ein Stürmer, der braucht nur 1-2 Ballkontakte ehe er abzieht.

Was aber richtig schmerzt, sind die Probleme bei hohen Bällen. Die Abwehr ist durchweg kleingewachsen, keiner größer als 1m81, und zeigte gegen Norwegen durchweg Probleme bei hohen Reingaben. Torwart Villar ist keiner der versucht eine Herrschaft im 5m-Raum zu etablieren.

Es gibt zudem individuelle Probleme mit zwei Schlüsselspielern: #9 Roque Santa Cruz laboriert an einer Verletzung, wird mit Sicherheit gegen England fehlen und wohlmöglich noch länger (so viel auch zum Thema “Ballack-Ersatz” bei Bayern). Weil Spielmacher #19 Dos Santos bei Bayern bislang ein Arbeitnehmer eher passiverer Natur war, fehlt ihm Spielpraxis und beim Testspiel in Norwegen lief das Spiel an ihm vorbei.

Torwart

#1 Justo Wilmar Villar – Gute Reflexe, bleibt aber eher auf der Linie kleben, kein guter “Pflücker” von Flanken und Reingaben. Nur 1m79.

Abwehr

Die Grundformation war eine Viererkette: #6 Bonet – #14 da Silva – #4 Gamarra – #3 Toledo. Wobei allenthalben mit #5 Canceres als Innenverteidiger gerechnet wird.

Diese Viererkette ist aber kein stehendes Gebilde. Die beiden Außen #6 Bonet (rechts) und #3 Toledo (links) laufen sehr gerne den Flügel herunter, allerdings sind sie keine klassischen Flankengeber, sondern ziehen in der gegnerischen Hälfte mehr oder weniger rein um den Ball per Kurzpaß abzugeben. Insbesondere bei Vorstößen über rechts war ein gutes Zusammenspiel zwischen #6 Bonet, #8 Barreto (Mittelf.) und #7 Cabanas (hängende Spitze) zu sehen.

Nicht nur die beiden Außen entwickeln Vorwärtsdrang, sondern auch #14 da Silva. Da muss man abwarten, ob er auch bei der WM Innenverteidiger spielt. Jedenfalls: aufgrund der Vorstöße ist die nominelle Viererkette bei eigenem Ballbesitz meistens eine weit aufgezogene Dreierkette.

An und für sich erwarten Experten #2 Nunez statt #6 Bonet als Rechtsaußen.

Mittelfeld

Vier bis fünf Spieler stehen im Mittelfeld. Drei Positionen scheinen gesetzt.
#8 Barreto – #10 Acuna – #19 Dos Santos sind die gesetzten Spieler. #19 Dos Santos, links spielend, arbeitet überhaupt nicht nach hinten, #8 Barreto und #10 Acuna waren die Spieler mit dem größten Aktionsradius: sowohl Spielmacher als auch viel nach hinten arbeitend. #10 Acuna eher zentral und #8 Barreto eher über rechts, gut harmonierend mit dem Rechtsverteidiger hinter ihm (im Testspiel #6 Bonet) und Stürmer vor ihm (im Testspiel #7 Cabanas).

Im Testspiel war auch noch #16 Riveros aufgestellt, von seiner Existenz habe ich nur aufgrund eines Blickes in die Aufstellung erfahren. In der Theorie wird mit #13 Paredes als vierten, zentralen Mittelfeldmann gerechnet. Paredes und Dos Santos sollen eigentlich das Spiel aufziehen.

Nationaltrainer Anibal Ruiz deutet in Interviews an, England mit einem kompakten Mittelfeld und fünften Mann dort zu begegnen. Das hieße Valdez als einzige Sturmspitze, Dos Santos rückt nach innen, #14 da Silva als linker Mittelfeldspieler.

Standards wurden im Testspiel von #7 Cabanas und #10 Acuna geschlagen.

Sturm

Paraguay spielt, je nach Mittelfeld, mit einem oder zwei Stürmer. Die beiden präferierten Stürmer dürften #18 Valdez (neu: potthäßliche Frisur) und #9 Santa Cruz, sollte er irgendwann mal wieder genesen. Insbesondere Valdez ist ein Spieler der am Ball nicht lange fackelt sondern straight das Tor sucht.

Im Testspiel gegen Norwegen bekam er als Sturmpartner #7 Cabanas. Auch eher ein spielender Stürmer, wenn nicht sogar verkappter Mittelfeldspieler, der sich mitunter weit zurückfallen läßt. In der zweiten Halbzeit kam statt Cabanas die #20 Cardozo ins Spiel, und wurde häufig für Kopfbälle gesucht.

Es ist kein Brecherstürmer da, kein Knipser für Strafraumsituationen. Ich sehe nicht wie Paraguay zu einem Tor kommen soll, wenn der Gegner in Führung liegt und es sich erlauben kann, hinten die Schotten dicht zu machen.

Der Kader

Torwart

1 Justo Villar
12 Derlis Gomez
22 Aldo Bobadilla

Abwehr

2 Jorge Nunez
3 Delio Toledo
4 Carlos Gamarra
5 Julio Cesar Caceres
14 Paulo Da Silva
15 Julio Manzur
21 Denis Caniza

Mittelfeld

6 Carlos Bonet
8 Edgar Barreto
10 Roberto Acuna
11 Diego Gavilan
13 Carlos Paredes
16 Christian Riveros
17 Jose Montiel
19 Julio Dos Santos

Sturm

7 Salvador Cabanas
9 Roque Santa Cruz
18 Nelson Valdez
20 Jose Cardozo
23 Nelson Cuevas

Weitere Kader siehe unter dem Tag “Kader 2006“

Testspiel Australien – Griechenland

EUROSPORT überträgt gerade das Testspiel Australien – Griechenland aus Melbourne. Das Spiel geht mit einem 1:0 für Australien in die Schlußviertelstunde. Normalerweise hätte ich das Spiel zum Anlaß genommen, um “Australiens 23” zu schreiben, aber da Hiddink viele Stars mit Verletzungen pausieren läßt, warte ich noch ein Spiel ab. Am 4.6. gibt es z.B. das Freundschaftsspiel gegen die Niederlande, welches live von RTL(!) gezeigt wird.

Ich habe nicht erkennen können was Australien im Mittelfeld spielt. Hiddinks bevorzugtes System soll ein 4-5-1 sein. Das macht für Australien die mit Viduka nur einen echten Stürmer besitzen, sicherlich Sinn.

Dennoch sah es mir eher nach einem 3-3-3-1 aus. Hinten eine Dreierkette mit #3 Moore – #2 Neill – #14 Chipperfield. Auffällig war die #7 Emerton, der viel lief und bei gegnerischen Ballbesitz ASAP als vierter Mann die Abwehrkette als Quasi-Rechtsverteidiger ergänzte, im Spiel nach vorne aber gemeinsam mit #5 Culina die Seite runterrannte.

Überhaupt das Defensivverhalten: Hiddink scheint voll auf die Athletik der Australier zu setzen. Weniger in Form eines agressiven Forecheckings, mehr in völligen Rückzugs. Bei gegnerischem Ballbesitz rennt als erstes #7 Emerton nach hinten, einige Sekunden später steht fast das komplette Mittelfeld im eigenen Strafraum für eine Art 6er-/7er-Kette.

Bei Spiel nach vorne war #14 Chipperfield, den man vom FC Basel kennt, sehr zurückhaltend. Es lief alles eher über rechts mit #7 Emerton.

Auffälligste Figur war die Glatze #23 Bresciano, der aus dem Mittelfeld das Spiel nach vorne trieb und einen Hammer von Fuß hatte. Da wurde der Ball auch aus 30m gefährlich aufs Tor gedroschen. Bresciano nahm auch sonst diverse Standardsituationen wie Eckbälle und Freistöße.

Wie gesagt, das Spiel war teilweise ein Muster ohne Wert dank den verletzten Kewell (anyone surprised?), Cahill, Aloisi und Goalie Schwarzer. Nichtsdestotrotz zeichnet sich dass diesmal auch der KICKER in seiner “Wunschelf” ziemlich danebengegriffen hat. Die Startformation der SportBILD sieht diesmal etwas realistischer aus, als die vom KICKER.

Polens 23 für die WM 2006

Im Folgenden das Resultat aus den Informationen aus dem KICKER und SportBILD-Sonderheft zur WM sowie die knapp anderthalb WM-Quali-Spielen die ich heute auf PREMIERE gesehen habe.

Die polnische Mannschaft war weitaus schwerer zu lesen als gestern die Kroaten, was u.a. daran lag, dass es alte Spiele waren und z.B. es diverse Spieler aus der Aufstellung im Heimspiel gegen England gar nicht in den WM-Kader geschafft haben. Dazu wurde nach Kreislaufproblemen am Montag Damian Gorawski aus dem Kader gestrichen und durch Bartosz Bosacki ersetzt.

Nicht nur ich habe diese Probleme, auch in Polen selber gibt es einiges Unverständnis bezüglich der Nominierungen von Trainer Pavel Janas.

Namentlich die Nichtnominierung von Torwart Jerzy Dudek (dem “Pannen-Oli” von Liverpool) und dem Topscorer der Mannschaft Tomasz Frankowski sorgte für blankes Entsetzen, zumal beide noch zuletzt Anfang Mai an Freundschaftsspielen teilnahmen.

Ich kann auch aus einem anderen Grund die Polen nicht einordnen. Gegen England haben sie sehr harmlos gespielt, in der Abwehr mit Problemen und im Sturm null Gefahr ausstrahlend. Trotzdem kann ich nicht ignorieren, das Polen mit schöner Regelmäßigkeit in der WM-Quali mindestens drei Tore geschossen hat (in sechs von zehn Spielen).

Ich fürchte die Polen werden ein ganz dickes brett für die deutsche Mannschaft darstellen. Wenn sich die Polen kompakt hinten reinstellen, gibt es kaum Räume. Möglicherweise wären dann hohe Anspiele vielversprechend, gegen eine Abwehr die nicht wirklich virtuos mit dem hohen Ball umgehen kann.

Die polnische Elf

Die Mannschaft spielt ein sehr starres, in sich kaum bewegliches 4-4-2. Da schalten sich, mit Ausnahme von #2 Jop auch kaum die Abwehrspieler in das Angriffsspiel ein. Zumindest gegen England agierte auch das 4er-Mittelfeld eher auf einer Linie als das wirklich eine Unterscheidung zwischen offensiven und defensiven Mittelfeld-Spieler zu erkennen war. Allerdings war der etatmäßige Spielmacher Miroslav Szymkowiak nicht dabei.

Torwart

#1 Artur Boruc – Die Auswahl an polnischen Torhütern gilt nicht als prall. Sie sind jederzeit für einen Bolzen gut. Sie leiden zudem an einer nur mäßig kopfballstarken Abwehr. Borus hat in England immerhin einige exzellente Reflexe und gute Körperbeherrschung gezeigt.

Abwehr

Viererkette: #4 Baszczynski – #2 Jop – #6 Bak – #14 Zewlakov Eigentlich sollte #6 Jacek Bak mit seinen 70 Länderspielen der ruhende Pol der Abwehr bilden. Tatsächlich gilt er als kopfballschwach und gegen England war sein Stellungsspiel schon fast justiziabel.

Wesentlich besser hat mir der andere Innenverteidiger #2 Mariusz Jop gefallen, ein großgewachsener Glatzkopf. Nicht nur dass er so etwas wie Lufthoheit produzierte, ab und zu traute er sich auch zu Vorstößen nach vorne und zieht aus weiter Ferne aufs gegnerische Tor ab.

Die beiden Außen #4 Marcin Baszczynski (rechts) und #14 Michal Zewlakov (links) waren sehr unscheinbar. Zewlakov versucht immerhin gemeinsam mit seinem Mittelfeldpendant #8 Krzynowek (diese polnischen Namen auszuschreiben ist eine einzige Qual…) so etwas wie gepflegtes Aufbauspiel zu betreiben. Baszczynski hingegen strahlte gegen England null Autorität aus. Ich kann mir vorstellen, dass er sich leicht durch einen abgewichsten, körperlich überlegenen Gegner weichkochen lässt.

Der KICKER schätzt beide übrigens ganz genau umgekehrt ein: #4 Baszczynski wäre der offensivstärkere. Die SportBILD kann zu dem Thema nicht viel sagen, da sie in der polnischen Grundformation ziemlich daneben lag und drei nichtnominierte Spieler in der Startaufstellung sah…

Mittelfeld

Sowohl KICKER als auch SportBILD geben als Grundformation im Mittelfeld eine Art Raute an, gegen England – ohne dem etatmäßigen Spielmacher – sah es eher wie eine Kette aus.

#5 Kosowski – #7 Sobolewski – #10 Szymkowiak – #8 Krzynowek
Im Falle einer Raute käme #7 Sobolewski eher defensiv und #10 Szymkowiak eher offensiv.

Gegen England war von einem intelligenten Spielaufbau nichts zu sehen. Man war zu passiv, ließ sich hinten einschnüren. Man stand zwar kompakt, aber im Spiel nach vorne gab es elendig viele unforced errors. Den besten Eindruck machte noch der Ex-Leverkusener und Neu-Wolfsburger #8 Jacek Krzynowek, der am linken Flügel Agilität zeigte. Aber er machte zu häufig einen “Christian Ziege”, also Flanken unmotiviert aus dem Halbfeld vors Tor schlagen. In lichten Momenten fängt er an nach innen zu ziehen und den Abschluß aus der Distanz zu suchen.

Als Joker für die Flügel gilt der Borusse #15 Euzebiusz Smolarek der links und rechts eingesetzt werden kann (in England spielte er eine Halbzeit an Krzynowek seiner statt).

Sturm

#9 Zurawski – #11 Rasiak Gerüchteweise sollen zwei Stürmer gegen England aufgestellt worden sein. Viel gesehen habe ich nicht… Den vorläufigen Ausgleichstreffer in England schoß der nichtnominierte Frankowski nach zirkusreifem Abwehrversagen der Inseljungs.

Zurawski und Rasiak lassen sich teilweise weit zurückhängen. Keiner von den beiden scheint Knipserfähigkeiten zu haben.

Der Kader

Torwart

1 Artur Boruc
12 Tomasz Kuszczak
22 Lukasz Fabianski

Abwehr

2 Mariusz Jop
3 Seweryn Gancarczyk
4 Marcin Baszczynski
6 Jacek Bak
14 Michal Zewlakow
17 Dariusz Dudka
18 Mariusz Lewandowski

Mittelfeld

5 Kamil Kosowski
7 Radoslaw Sobolewski
8 Jacek Krzynowek
10 Miroslaw Szymkowiak
13 Sebastian Mila
16 Arek Radomski
19 Bartosz Bosacki
20 Piotr Giza

Sturm

9 Maciej Zurawski
11 Grzegorz Rasiak
15 Ebi Smolarek
21 Ireneusz Jelen
23 Pawel Brozek

Weitere Kader siehe unter dem Tag “Kader 2006

Screensport am Donnerstag

Fettes Programm für den Feiertagsdonnerstag.

Wie vom GP von Monaco gewohnt, gibt es die ersten beiden Freien Trainings zu Himmelfahrt, während der Freitag frei bleibt. Übrigens im Hinterkopf behalten: viel Motorsport am Sonntag, mit den Indy 500 und NASCAR Nextel 600 von Concord.

Viel Fußball: Das Quasi-Entscheidungsspiel aus der hessischen Oberliga für den Aufstieg in die Regionalliga Süd (hr 15h15).

Testspiele von Australien und England gegen Griechenland (11h30 EURO) bzw. Weißrussland (21h PREM).

Das englische Testspiel wird nur mit wenig Spannung erwartet, denn Eriksson hat bereits angekündigt, mit einem B-Team anzutreten. Möglicherweise wird der 17jährige Walcott seinen ersten Auftritt haben. Die Resultate von Rooneys Untersuchung am Donnerstag sollen nun erst am Freitag bekanntgegeben werden. Erwartete Aufstellung
James
Hargreaves, Cole, Carrick, Carragher
Campbell, Lennon, Jenas, Crouch
Owen, Downing

In durchaus 60minütigen Happen präsentiert EUROSPORT zwei weitere Testspiele: Norwegen – Paraguay und Schweden – Finnland. PREMIERE zeigt drei Quali-Spiele mit Frankreich aus dem letzten Jahr. Richtig aufschlußreich ist allenfalls das letzte Spiel in der Schweiz, nach der Rückkehr von Zidane und Co.

Playoff-Entscheidungsspiele. Aus der BBL das allesentscheidende Spiel 5 der Bamberg – Köln-Serie (PREM 20h30).

In der NHL hat Edmonton Dienstag nacht sein erstes Heimspiel gewonnen, liegt in der Serie gegen Anaheim 3-0 vorne und kann heute nacht mit einem zweiten Heimsieg die Serie verblüffend schnell abschließen (2h PREM und NASN live).

Schlechte Nachrichten aus der NBA in Sachen PREMIERE-Berichterstattung: Game 3 ist gestrichen, keine NBA-Übertragung am Sonntag. Nach Game 2 DAL–PHX Fr/Sa ist die nächste Übertragung Game 4 Di/Mi PHX–DAL.

MLB: Um 16h eine Aufzeichnung aus der Nacht mit den Red Sox gegen die Yankees. Am Mound steht für die Yankkes wieder Randy Johnson, der sich weiterhin in einer Krise befindet, meistens nach 5-6 Innings aus dem Verkehr gezogen wird und ein ERA von über 5.0 hat.

Donnerstag, 25.5.2006

11h00 Formel 1 aus Monaco, 1tes Freies Training, PREMIERE + n-tv live
(Whl: 12h55, 4h45, Fr 10h55, 13h25, 20h)

11h30 WM2006, Testspiel: Australien – Griechenland, EUROSPORT live
(Whl: 16h30 EURO2)

13h30 WM2006, Testspiel: Norwegen – Paraguay, EUROSPORT 60min
(Whl: 23h15 EURO2)

14h00 Formel 1 aus Monaco, 2tes Freies Training, PREMIERE + n-tv live
(Whl: 15h15, 17h30, 0h50, Fr 11h55, 14h25, 19h, 21h)

14h30 WM2006-Quali: Frankreich – Schweiz, PREMIERE 105min
Wiederholung vom März 2005

15h00 UCI ProTour: Giro d’Italia, 18te Etappe, Bergetappe, EUROSPORT live

15h15 Oberliga: FSV Frankfurt – Hessen Kassel, letzter Spieltag, HR live
Kommentatoren: Florian Naß und Marc Schlömer
Spitzenreiter gegen Tabellenzweiten am letzten Spieltag. Wenn Kassel gewinnt, überholt man noch den FSV zum Aufstieg in die Regionalliga Süd.

16h00 MLB: Boston – NY Yankees, NASN delayed
Matt Clement vs. Randy Johnson

16h15 WM2006-Quali: Irland – Frankreich, PREMIERE 105min
Wiederholung vom Sept 2005

18h05 WM2006-Quali: Schweiz – Frankreich, PREMIERE 105min
Wiederholung vom Okt 2005

19h00 MLB: Washington – Houston, NASN live
Armas vs. Pettitte

20h30 BBL, Playoffs: Bamberg – Köln, Halbfinale, Spiel 5/5, PREMIERE live
(Whl: Fr 0h40) Kommentator: Markus Krawinkel

21h00 WM2006, Testspiel: England – Weißrussland, PREMIERE live
(Whl: 23h30, Fr 6h15, 8h15, 10h, 14h30, 20h)

21h00 Boxen: WBO-WM Leichtgewicht: Acelino Freitas – Zahir Raheem, EUROSPORT delayed
Aufzeichnung von Ende April

0h30 WM2006, Testspiel: Schweden – Finnland, EUROSPORT 60min
(Whl: Fr 16h EURO2, 18h30 EURO, 23h15 EURO2)

2h00 NHL, Playoffs: Edmonton – Anaheim, Western Finals, Game 4/7, NASN + PREMIERE live
(Whl NASN: Fr 19h30, 4h30, Sa 9h30) (Whl PREM: Fr 9h25, 2h10) Serie 3-0

Spam-Karma in Action (Updt.)

Seit Ende der letzten Woche hat die Zahl des Kommentarspams, nicht nur auf dieser Website, um eine Größenordnung zugenommen. Alleine am letzten Freitag sind knapp 500 Spam-Kommentare bei allesausersport aufgeschlagen und da sind die Kommentare die bereits aufgrund bestimmter Schlüsselwörter gar nicht erst in die Datenbank landen, nicht mitgezählt. Derzeit hat sich das Spam-Aufkommen auf zirka 90 Stück pro Tag eingependelt.

Ich kann zwar darauf reagieren, indem ich immer mehr Schlüsselwörter blocke, aber dabei entsteht mitunter auch Kollateralschaden (harmlose Kommentare werden verschluckt, ich lösche versehentlich saubere Kommentare).

Alles deutet also darauf hin, dass die Zeiten des einfachen Spam-Filterns per Schlüsselwörter und Moderationsschleife vorbei ist.

Seit heute vormittag läuft nun auf dieser Website das WordPress-PlugIn “SpamKarma” zum Ausfiltern von Kommentarspam.

Falls nun beim Kommentieren irgendetwas Merkwürdiges passiert oder die Bearbeitungszeit zum Abspeichern der Kommentare sehr viel größer wird, bitte ich per eMail mir Bescheid zu geben: dogfood ‘at’ allesaussersport ‘punkt’ de

[Nachtrag: Mi 13h52]
Kurz zur Erklärung der Funktionsweise von SpamKarma. Jeder abgebener Kommentar wird durch ein Regelwerk von SpamKarma bewertet. In einigen Fällen kann es sein, dass sich SpamKarma nicht sicher ist und blendet dann anscheinend ein “Captcha” ein, ein zusätzliches Eingabefeld das ausgefüllt werden soll. Durch das Ausfüllen tätigt man eine “menschliche” Aktion und der Kommentar wird von SpamKarma durchgewinkt.

Nach meinem Verständnis sollte das Captcha bei Kommentatoren nur das erste Mal auftauchen.

Screensport am Mittwoch

Jo… Ach nöö. Ich weiß, am Donnerstag ist Feiertag, ergo sollte heute eine Zwei-Tage-Übersicht kommen, aber nö… Den Donnerstag liefere ich vielleicht schon am Nachmittag nach.

Zum Spocht: der Giro ist seit gestern in den Bergen. Am Sonntag endet der Giro in Mailand. Die fünfeinhalb Minuten Vorsprung von Basso sehen spätestens nach seinem gestrigen Sieg sehr sicher aus.

Fußball: PREMIERE wiederholt heute einige Quali-Spiele des deutschen Gruppengegners Polen. EUROSPORT bringt heute abend doch kein Testspiel, dafür aber morgen mittag live Australien – Griechenland und ab Mitternacht eine Stunde Schweden – Finnland.

In der NHL geht auch die zweite Serie in Game 3: Buffalo – Carolina gibt es sowohl auf PREMIERE als auch NASN. Im ersteren in bessere Bildqualität, im zweiteren mit Intermission-Reports statt PREMIERE-Trailern.

Mittwoch, 24.5.2006

15h00 UCI ProTour: Giro d’Italia, 17te Etappe, Bergetappe, EUROSPORT live

16h15 WM-Quali: Polen – England, PREMIERE 105min
(Alte Wiederholung)

18h00 U21-Turnier in Toulon: Portugal – China, Spiel um Platz 3, EUROSPORT live

18h05 WM-Quali: Wales – Polen, PREMIERE 110min
(Alte Wiederholung)

19h05 MLB: Minnesota Twins – Cleveland Indians, PREMIERE live
(keine Whl)

20h00 WM-Quali: England – Polen, PREMIERE 105min
(Alte Wiederholung)

20h30 U21-Turnier in Toulon: Frankreich – Niederlande, Finale, EUROSPORT live

1h30 NHL, PLayoffs: Buffalo Sabres – Carolina Hurricanes, Eastern Finals, Game 3/7, NASN + PREMIERE live
(Whl PREM: Do 1h) (Whl NASN: Do 9h30, 22h) Serie 1-1

Kroatiens 23 für die WM 2006

[Update 7.6. 22h00: Infos zum Torwart ergänzt]

Kroatien (müsste das Land nicht passenderweise “Kroatic” heißen?) gewann am Dienstag abend ein Testspiel gegen das sich im Neuaufbau befindlichen Österreichic 4:1. Darauf basierend, plus den Infos aus den KICKER-und SportBILD-WM-Sonderheften und meinen Archiven, meine Beobachtungen

Die kroatische Elf

Es ist quer durch die Medien unisono immer wieder dasselbe zu hören: der Optimismus ist bei den Kroaten groß. Im Vergleichic zur 98er-Elf ist man individuell vielleicht nicht ganz so bestückt, dafür soll der Teamgeistic umso größer sein.

Auf dem Papier spielen die Kroaten ein 3-5-2. Tatsächlich sind zwei der drei offensiven Mittelfeldspieler Flügelläufer die sich sehr schnell zurückziehen können und auf der jeweiligen Seite die Abwehr verstärken. Gegen Österreich kam noch eine andere Variante hinzu: eine “Asymetrie” zugunsten des rechten Flügels. Kroatien arbeitete nur mit zwei nominellen Innenverteidigern und einem Rechtsverteidiger (#7 Simic) plus rechten Flügelläufer (#2 Srna). Die linke Seite hingegen wurde komplett und ausschließlich von Srnas Gegenpart #8 Babic abgedeckt.

Zwar sind Srna und Babic häufig an den Angriffen beteiligt, aber eher im Sinne von Kurzpässen und nicht das klassische “bis zur Grundlinie sprinten und dann reingeflankt”.

Die Kroaten sind defensivstark (kein Gegentor in der Quali gegen Schweden & Ungarn). So locker und luftig ein 3-5-2 aussehen mag, sie sind in der Lage hinten sehr kompakt zu stehen. Daran bissen sich die Schweden die Zähne aus. Die Kroaten strahlen hinten auch eine gewisse “Zeckigkeit” aus, mit dem nicht jede Mannschaft gut umgehen kann. Die Brasilianer sollten so etwas aus Südamerika gewohnt sein, aber für die kleinen, schmächtigen Schlitzis aus dem Land der leckeren Instant-Nudelsuppen ist das ein anderer Schnack wenn 1m95-Hüne Simunic zutritt.

Sie sind aber auch offensiv stark genug um Gegentore zu verkraften (5 Tore in den beiden Spielen gegen Bulgarien). Auffällig: Kroatien gewinnt selten per Kantersieg.

Tor

#1 Pletikosa sah gegen Österreich eher fad aus, verschuldete ein Tor, wurde aber nach langem Pokern vom Nationaltrainer zur Nr. 1 ernannt, nachdem in den testspielen #23 Butina bevorzugt wurde. Alle drei Torhüter sollen eher zur europäischen Mittelklasse gehören.

Abwehr

Die nominelle Abwehrkette ist #7 Simic – #4 R. Kovac – #3 Simunic (von r.n.l).
Gegen Österreich saß der “Linke” Simunic auf der Bank, Tomas und R. Kovac spielten zentral, rechts ergänzt um #7 Simic, alternativ #13 Tomas. Der Raum links wurde durch den Mittelfeldspieler #8 Babic abgedeckt, der ein riesiges Laufpensum absolvierte.

Das Mittelfeld

Ein Fünfer-Mittelfeld mit einem zentralen Spielmacher (#19 Kranjar), zwei defensiven Leuten, eher zentral aufgestellt, sowie zwei offensiven Flügelläufern.
Defensiv: #10 N. Kovac – #5 Tudor
Offensiv: #2 Srna – #19 Kranjcar – #8 Babic

Der 22jährige Spielmacher #19 Kranjcar spielt zentral oder weicht links aus, nimmt die Ecken von links. Kranjcar ist der Sohn vom Nationaltrainer Zlatko Kranjcar, was in der kroatischen Öffentlichkeit immer wieder für Ärger sorgt. Dem Nationaltrainer wird von Dinamo Zagreb-Fans vorgeworfen, den Wechsel seines Sohnes zum Erzfeind Hajduk betrieben zu haben. Sohnemanns Manager wurde einige Tage später von Unbekannten erschossen.

Wie etwas weiter oben erwähnt, bleiben die beiden Flügelläufer #2 Srna und #8 Babic wie festgetackert auf ihrer Seite stehen. Die Erde ist aus Sicht der beiden zwar keine Scheibe, aber ein 15m breiter Streifen diesseits der Seitenauslinie. Sie beteiligen sich aber eher mit Kurzpässen als mit klassischen Flankenläufen an der Offensive. Beide verfallen manchmal in die Attitüde aus dem Halbfeld die Bälle irgendwie nach vorne zu schlagen. Diese Flügel gelten als potentieller Schwachpunkt, weil sie mitunter weit aufrücken und die kroatische Abwehr mit nur drei Mann schnell entblößt ist, wenn die Staubsauger #10 N. Kovac und #5 Tudor nicht aufpassen.

#2 Srna nimmt die Ecken von rechts und einige Freistöße. #8 Babic hat einen gepflegten Fernschuß.

Eine Alternative für das offensive Mittelfeld (oder auch als Stürmer) ist #21 Balaban, der auch mal gerne Freistöße aus 20m scharf und mit Effet ins Tor zirkelt.

Der Sturm

#9 Prso gilt als gesetzt. Ein Stürmer der sich auch gerne mal zurückfallen läßt und sich “nur” an den Pässen zu seinem Sturmpartner beteiligt. Oder auch im Strafraum ganz fallen läßt um per Schwalbe Elfer zu provozieren. Prso ist (wie seine Sturmpartner) ein gute Knipser, war aber bei der EM 2004 fast ein kompletter Totalausfall.

Die Position des Sturmpartners ist offen: #17 Klasnic oder #18 Olic. Olic scheint der kopfballstärkere Mann zu sein, während Klasnic sehr gut im Kurzpaßspiel mit Prso harmonierte.

Der Kader

Torwart

1 Stipe Pletikosa
23 Tomislav Butina
12 Joseph Didulica

Abwehr

3 Josip Simunic
4 Robert Kovac
7 Dario Simic
11 Mario Tokic
13 Stjepan Tomas

Mittelfeld

Defensiv:
5 Igor Tudor
6 Jurica Vranjes
10 Nico Kovac
14 Luka Modric
15 Ivan Leko
16 Jerko Leko

Offensiv:
2 Darijo Srna
8 Marko Babic
19 Niko Kranjcar
20 Anthony Seric
21 Bosko Balaban

Sturm

9 Dado Prso
17 Ivan Klasnic
18 Ivica Olic
22 Ivan Bosnjak

Weitere Kader siehe unter dem Tag “Kader 2006

Die Trainers: Jetzt geht es los (Folge 1)

Nun ist es fix: Lothar Matthäus und Giovanni Trapattoni haben heute doch bei Red Bull Salzburg unterschrieben.

Lt. Standard bekommt Trap das Label “Teamchef” und Loddar das Etikett “Trainer”. Wer nun der “Frühstücksdirektor”, “Grüßaugust” oder “Vollstreckungsperson” ist, bleibt jedem überlassen. Heute schon gelacht? Aus dem Standard:

Trapattoni und Matthäus wollen beide mit der Mannschaft auf dem Platz arbeiten, auch die sportlichen Entscheidungen sollen gemeinsam und in Absprache getroffen werden […]

Auch Matthäus […] fiebert seiner neuen Aufgabe hoch erfreut und motiviert entgegen: “Sowohl Giovanni als auch ich übernehmen die Verantwortung für das Erreichen der großen Ziele in Salzburg sehr gerne. Giovannis Erfahrung ist einzigartig, er genießt zurecht weltweit höchsten Respekt. Mit ihm partnerschaftlich zusammen zu arbeiten, ist auch für mich persönlich eine großartige Perspektive.”

Ich gehe folgende Wette ein: nach der Winterpause hat Matthäus die Schnauze voll und geht, sinngemäße Begründung: man habe sich das mit den Kompetenzen anders vorgestellt, Trap netter Mann, es ist aber nur Platz für einen Weltklasse-Trainer in Salzburg, also geht er, zumal er gerade auch ein Prima-Angebot von Rot-Weiß Erkenschwick vorliegen habe.

Und im Sommer geht dann Trap, dem das zu anstregend und zu fern der Heimat ist. Mateschitz präsentiert als Traps Nachfolger einen frisch aus der Hüft-OP-Reha entlassenen Fußballfachmann.

Osram leuchtet wieder in der Bundesliga

Enrasen macht mich in den Kommentaren aufmerksam, was borussische Spatzen seit heute mittag in Form von Vorabmeldungen des Express und des KICKERs pfeiffen:

Heute nachmittag um 15h stellt Borussia Mönchengladbach seinen neuen alten Trainer Jupp Heynckes vor. Mal sehen ob N24 und n-tv dabei sind.

Heynckes war seit September 2004 bei Schalke beurlaubt und nahm seitdem aus privaten Gründen keinen Trainerposten mehr an. Heynckes ist, logisch, alter Gladbacher Sohn. Schöne Story: die Borussen waren seine erste Trainerstation (79/80), nun könnte es seine letzte werden (Don Jupp ist 61 Jahre alt).

Schlechte Story: Heynckes hat in Deutschland seit seinen Auslandsaufenthalten nicht viel Erfolg gehabt. Meistens war es nur eine Frage der Zeit bis er mit seiner kantigen und autoritären Art Spieler und Medien verprellte. In Frankfurt nahm er die alten Hierachien im Kader komplett auseinander, schaffte es aber nicht eine neue aufzubauen. Er kachelte mit Charakteren wie Okocha, Gaudino, Yeboah und Sobotzik aneinander. Statt wie in den Vorjahren gewohnt um die Tabellenspitze zu kämpfen, dümpelte die Eintracht im blassen Mittelfeld herum. Heynckes wurde im April 1995 bei der Eintracht entlassen.

Sinngemäß ähnliche Geschichte bei Schalke. Am Culture Clash gescheitert. Wenn der teure Kader mault und der Tabellenstand nicht stimmt, wird die Reißleine gezogen. Hoeneß Heynckes blieb nur etwas länger als ein Jahr auf Schalke.

Damit ist Manager Peter Pander auf jeden Fall ein Coup gelungen. Saubere Arbeit, dass erst in den Stunden vor der PK der Name durchgesickert ist.

Game 7 San Antonio Spurs – Dallas Mavericks

[Bericht vom Spiel in der Nacht, Spoilergefahr!]

Zum Abschluß dieser Serie der Conference Semifinals nahm das Schicksal nochmal die Schaufel in die Hand und legte zwei Briketts nach. Der Spielverlauf war drehbuchreif.

Die Erkenntnis aus Spiel 6, dank der Sperre von Jason Terry: die Dallas Mavericks brauchen Tempo, müssen in den Kreis eindringen, müssen die Spurs permanent unter Druck setzen.

Und so ging es auch ins Spiel: die Mavs liefen mit der Fackel in die Halle ein und brannten die Spurs im ersten Viertel nieder, als gäbe es kein Morgen: 37:27 nach 12 Minuten, mit einer Shooting-Pct von über 80% (wenn ich mich richtig erinnere). Anders formuliert: die Spurs konnten aus dem Feld über 50% ihrer Würfe machen und lagen trotzdem 10 Punkte hinten. Die Mavs kamen von überall aus in den Kreis rein.

Interessante Variante von den Mavs in der Aufstellung: bislang ließ Coach Avery Johnson Dampier/Diop sich an Duncan abarbeiten. Von Diop war so gut wie nichts zu sehen, stattdessen ging die Duncan-Bewachung an Dampier/Van Horn.

Dieses Tempo konnte von den Mavs natürlich nicht gehalten werden, trotzdem ging auch das zweite Viertel noch an die Mavs: 27:23, zur Halbzeit 64:50. Auffällig wenig Punkte von der Bank. Mitte des zweiten Viertels waren 100 Punkte auf dem Scoreboard, von denen aber nur 10 von der Bank kamen.

So schlecht die Spurs in der ersten Halbzeit ausahen, der Grund dafür sollte ihnen in der zweiten Halbzeit entgegenkommen: die Mavs hatten nur deswegen eine hohe Shooting Pct (67% für die gesamte 1te Halbzeit), weil die Spurs körperlos spielten und so gut wie keine Fouls abgaben. Zur Halbzeit hatten die Mavs schon knapp doppelt soviele Fouls auf dem Konto also die Spurs.

Die Spurs sind eine alte Mannschaft. Das zeigt sich am Tempo dass sie nicht gehen können, das zeigt sich aber auch daran, dass das Team die Verve hat, einen 14-Punkt-Führung abzuarbeiten. Die Spurs standen hinten solide und nahmen das Tempo aus dem Spiel. Kaum noch Penetration von den Mavs, sondern “Stand-Basketball” und die ärmste Mavs-Sau die noch bei 5 Sek. auf der Shot Clock den Ball hatte, musste mit einem Move oder einem wilden Wurf gen Korb. In dem dritten und vierten Viertel gab es immer wieder Phasen von 4 Minuten Spielzeit, in denen den Mavs kein Korb aus dem Feld gelang. Die Spurs arbeiteten sich langsam heran: 78:84 nach dem dritten Viertel, also nur noch 6 Punkte hinten. 6 Minuten vor Schluß war man nur noch einen Score hinten (91:94) und 67 Sekunden vor Schluß konnten die Spurs ausgleichen 101:101.

Dallas fand nicht mehr in seinen Rythmus rein. Avery Johnson ahnte zu Beginn des vierten Viertels dass die Foulsituation auf ein Disaster hinauslaufen würde. Dennoch hielt er an der Deckung von “Playoff Timmie” durch Dampier und van Horn fest, kaum Spielzeit für Diop, stattdessen wurde Stackhouse öfters zu Duncan gezogen.

Das was die Spurs sich an “Körperlichkeit” und Fouls in der ersten Halbzeit (eher unbewusst) aufgespart hatten, legten sie in der zweiten Halbzeit in die Waagschale, während bei den Mavs binnen wenigen Minuten Dampier und van Horn rausgefoult wurden und Howard und Harris ihr fünftes Foul aufs Auge bekamen. Coach Johnson gab seinen Spielern die Anweisungen wieder mehr unterm gegnerischen Korb zu gehen und bewusst die Fouls zu suchen um selber häufiger an die Freiwurflinie zu kommen, zwei einfache Punkte abzuholen und den Spurs-Spielern mehr Fouls auf dem Scoreboard aufzudrücken. Das gelang: auch die Starting Five der Spurs bekam reihenweise ihre 4ten und 5ten Fouls aufgedrückt.

67 Sekunden vor Schluß der Ausgleich der Spurs zum 101:101. Nowitzki verfehlt einen Wurf und Ginobili besitzt die Kühnheit einen Dreier zu machen. 32 Sekunden vor Schluß die erste Führung der Spurs im gesamten Spiel. Der Ball geht auf Nowitzki. Wie so häufig im vierten Viertel geht er ohne Scheu in den Verkehr rein, macht den Layup und bekommt sogar ein Foul, macht das 3-Punkte-Spiel zum 104:104, 21 Sekunden auf der Uhr. Spurs im Ballbesitz, Ginobilis Korbleger mißlingt, Gewurschtel unterm Korb, Duncan wird geblockt, Terry holt den Rebound, Sirene, Aus, Overtime 104:104

Zum Mann der Overtime wurde der Bankdrücker des Spiels: DeSagana Diob. Auf die Bank gesetzt, weil er in den bisherigen Spielen gegen Duncan kein Stich gesehen hat, musste er nun ran, nachdem Dampier und Van Horn aus dem Verkehr gezogen waren. Diobs Auftritt in der Overtime: nach 19 Sekunden einen Block und Rebound gegen Duncan, nach 89 Sekunden einen Dunk gemacht und nach 100 Sekunden Tim Duncan in einen Schrittfehler reingetrieben (Duncan versuchte zu outposten als Diob plötzlich einen Schritt nach hinten ging und Duncan ins Leere “fiel”). Drei Aktionen von Diob, zwei Punkte für die Spurs, sechs für die Mavs. Die Mavs fanden wieder in das Tempo aus dem ersten Viertel rein, da störte das 6te Foul von Howard nicht weiter.

Die Mavs gewinnen Spiel 7 in San Antonio in Overtime 119:111. Für Dirk Nowitzki gilt es nun nach Michael Finley seinen zweiten alten Buddy Steve Nash auszuschalten. Die Suns konnten sich in Spiel 7 deutlich gegen die Clippers durchsetzen: 127:107.

Männer

Dirk Nowitzki mit 37 Punkten, 15 REBs
Terry mit 27 Punkten, Howard mit 18, Stackhouse mit 13 Punkten und 6 Assists, van Horn mit einigen netten Dreiern aber zu inkonstant (9Punkte), Devon Harris nur mit 2 Punkten aber 5 Fouls, die Magie scheint vorbei zu sein.

Tim Duncan mit 41 Punkten, 15 REBs, 6 Assists, Parker mit 24 Punkten, Ginobili mit 23, Finley mit 12.

Mann des Tages für mich DeSagana Diob, der kurz vor der Overtime recht kalt von der Bank kam, aber Duncan an die Kette legte.

Vieldiskutiert: der verfehlte Freiwurf von Tim Duncan 67 Sekunden vor Schluß ist letztendlich der Punkt der die Mavs noch in OT-Reichweite hielt. Ebenfalls vieldiskutiert: der Block von Nowitzki an Duncan bei auslaufender Spielzeit. Tenor in US-Blogs: ist zwar ein Foul, aber so etwas pfeifft man nicht, wenn damit eine Serie in Spiel 7 entschieden wird.

Nochn Mann des Tages: Avery Johnson. Seine erste volle Saison als Trainer, aber besitzt bereits über eine unglaubliche Präsenz auf dem Feld. Man sah es dem Spiel an, wenn er und Gregg Popovich an den Schrauben drehten und das Spiel umstellten. Bei Popovich kann man so etwas nach 10 Jahren an der Spurs-Seitenlinie erwarten, aber Johnson, wow.

Und nochn Mann des Tages: Steve Kerr, NBA-Analyst bei TNT (und NBA.com und Yahoo). In der gesamten mir bekannten Sportszene dürfte es derzeit kaum einen Analysten geben, der einen derartigen Röntgenblick für ein Spiel hat und die Moves der Coaches und Spieler erkennt.

Upcoming

PREMIERE bringt nach Lage der Dinge weiterhin 3 Spiele pro Woche:
Spiel 2, 3 und 4 aus dem Westen (Fr/Sa, So/Mo und Di/Mi)
Spiel 6 aus dem Osten (Fr/Sa)
und ein etwaiges Spiel 7 aus dem Westen (So/Mo).

Ich gehe aber davon aus, dass PREMIERE seinen Sendeplan an die Resultate der Western Finals anpassen wird.