NFL Wildcards, der Rest

So, die zweite Halbzeit von Bengals – Steelers ist nun auch durchgesehen, damit…

New York Giants – Carolina Panthers 0:23

Noch mal NFC und nochmal ein kackenhäßliches Spiel, um es mal völlig unanalystisch auszudrücken. Jaja, defenselastig und so, wie Buccs gegen Redskins.

Bullshit.

Gegen diese Giants-Offense hätten auch drei Pylonen-Hütchen ausgereicht, um sie von der Red Zone fernzuhalten. Okay, die Panthers haben nun auch nicht überragend offensiv gespielt, aber die Giants? Eine Statistik: die Giants sind im Laufe des Spiels nicht näher an die Endzone gekommen als bis zur Carolinas 39yd-Line. WTF? Das soll ein Playoff-Spiel sein? Und die Giants waren die Heimmannschaft?

Der Gameplan der Panthers war recht simpel: den Lauf stoppen, QB Manning die Hauptlast der Offense auf sich nehmen lassen und dann bei seinen Fehlern abkassieren. Die Fehler kamen, wie angesagt. Und die überworfenen Pässe kamen auch auf Ansage.

Nicht so sehr mit Ansage kam der Erfolg der Offense der Panthers, deren Laufspiel durch die Defense der Giants hindurchging wie warmes Messer durch weiche Butter. 223yds Laufspiel, im Schnitt 5yds pro Lauf.

Diese Zahl sowie die klägliche Leistung der Giants-Offense lassen mich fragen wie gut die Giants eigentlich auf das Spiel vorbereitet gewesen ist. Hat man keinen Plan B gehabt, wenn etwas nicht klappt? Im Laufe des Spiels war nicht ein Hauch von Veränderung oder Anpassung an die Situation zu merken.

Am Sonntag 22h30 spielen die Panthers gegen die Bears. Mein Tipp: die Bears gewinnen 5:3 nach zweifacher Overtime.

Cincinnati Bengals – Pittsburgh Steelers 17:31

Um es klar zu sagen: ich bin Steelers-Fan. Aber wie bitter ist das: 15 Jahre auf den Einzug in die Playoffs zu warten, dann macht der ProBowl-Quarterback den zweiten Spielzug und reißt sich das Kreuzband im linken Knie. Was da in den Köpfen der Bengals-Fans und -Spieler vorgegangen ist, muss unbeschreiblich gewesen sein. Sogar der “Verursacher” Kimo von Oelhoffen, der hinfiel und über Palmers Knie abrollte, war fassungslos und sauer über sich.

Dabei hielten die Bengals nach diesem Desaster aus der dritten Spielminute noch gut mit. QB Kitna kam und machte das was man als Steelers-Fan fürchten musste: legte hohes Tempo vor und warf tief und tiefer.

Der Genickbruch der Bengals kam im dritten Viertel. Erst machten die Bengals eine Pass Interference für 40yd Raumstrafe und First Down Steelers an der eigenen Fünf, dann flutsche ausgerechnet Bettis zum TD und erstmaligen Steelers-Führung durch die Defense als wäre er eingeseift.

Beim darauffolgenden Drive wird Kitna für 9yds gesackt und zwei Plays später machen die Steelers einen 1-Mann-Pass-Rush auf Kitna, der zehn Sekunden lang mit dem Ball auf dem Feld umherirrt, auf der Suche nach einem freien Receiver, eher ihm der Ball aus der Hand flutscht, er über seinen eigenen Beine stolpert und auf seinen eigenen Fumble fällt.

Und bei dem darauffolgenden Drive antworten die Steelers mit einem Traum-TD der mehr nach Basketball oder Rugby als nach Football aussah. Shotgun-Formation, links und rechts von QB Roethlisberger steht jeweils ein Spieler. Der lange Snap kommt, Roethlisberger täuscht an, Randle-El nimmt den Snap, rennt nach halb rechts um dann diagonal auf Roethlisberger zurückzupassen, der inzwischen nach hinten links gerannt ist. Roethlisberger passt long line für 43yds auf WR Wilson, der völlig verhärmt nahe der Endzone wartet, weit und breit kein Bengal zu sehen.

Treffer und versenkt. Diese drei Drives, die haben den Bengals richtig wehgetan. Ich prophezeihe: an diesem letzten Touchdown werden die Bengals noch Jahre zu knabbern haben.

Abgesehen von diesem Touchdown-Highlight war es nicht das gute Spiel dass ich erwartet hatte.

Die erste Halbzeit war nach der Verletzung von Palmer völlig hinüber. Die Spieler konnten sich nicht beruhigen. Es gab sehr viele Fouls, Nickeligkeiten, Unterbrechungen, Verletzungen ohne Ende. Keine Mannschaft fand zu ihren Rythmus. Immerhin war Spektakel, was schon mal mehr ist, als man von den NFC-Wild Cards behaupten konnte. Die zweite Halbzeit war angenehmer anzuschauen, litt aber im 4ten Viertel darunter, dass die Bengals tot waren.

Minuspunkte für die Steelers, weil sie das Bengals-Pass-Spiel lange nicht unter Kontrolle bekommen haben. Das hat mich an das Monday Night-Spiel gegen Indy erinnert und ich fürchte so etwas wird auch am Sonntag auf die Steelers zukommen.

Pluspunkte für die Steelers für die Offense. Cowher neigt dazu in den Playoffs ein ganz Stück konservativer zu spielen, Stichwort Ballkontrolle. Für Cowhers Verhältnisse haben die Steelers ein geradezu unorthodoxes Playoff-Spiel hingelegt. Relativ wenig gelaufen (zwar mehr als 50%, aber viele Läufe kamen erst spät, um die Uhr runterticken zu lassen). Hines Ward ward nicht die bevorzugte Anspielstation.

Traum-TD hin oder her, die Verletzung von QB Carson Palmer hat alles überbeschattet und gerne hätte ich die “richtigen” Bengals spielen sehen.

Mein vorläufiger Tipp für das Divisional nächste Woche Colts – Steelers: die Colts gewinnen 86:48. Jerome Bettis mit 3 TD-Pässen und 4 INTs.

Screensport am Montag: Scheibe statt Kugel

Der FOCUS hat in seiner neuen Ausgabe anscheinend PREMIEREs Sportverantwortlichen, den Mahr-Hansi und den WDR-Intendanten Fritz Pleitgen interviewt. Jedenfalls wurde am Wochenende ausführlich vorabgemeldet. Die österreichische Nachrichtenagentur APA hat alles zusammengefasst.

Demnach kündigt Hans Mahr nicht nur an, dass man sich aktiv um andere Fußballrechte bemühe (die man einst zu SPORTSWORLD-Zeiten hatte, aber dann wohl wg. Erfolgslosigkeit aufgab, oder? Frankreich, Brasilien, USA). Ferner möchte man einen eigenen Motorsport-Kanal aufmachen (zu SPORTSWORLD-Zeiten hatte man ja auch die IRL, die man aber wg. Erfolgslosigkeit aufgab, oder? (Ausnahme Indy 500)).

Hmm, Motorsport-Kanal… Wieder nur auf ein Pferd, Motorsport, setzen? Die Formel 1 steht in Deutschland kurz vorm Abschmieren, wenn MSC zurücktritt. Von PREMIERE bereits gewogen und für zu leicht gefunden: IRL, von RTL gewogen und für zu leicht gefunden: Moto GP, nicht unverzichtbar selbst für EUROSPORT: Champ-Cars. Und ob NASCAR, WTCC oder DTM die Reißer sind, die auch nur annähernd eine gleiche Zugkraft haben wie die Bundesliga?

Ich glaube außerhalb von Fußball sind die Sportinteressen der Deutschen zu diversifiziert, als dass man damit als Pay-TV-Kanal viel holen kann. Umgekehrt bedeutet dass auch, dass die Rechte erheblich schneller die Sender wechseln werden, als es beim Hochpreis-Produkt Bundesliga der Fall war.

Fritz Pleitgen soll im Interview mit FOCUS angekündigt haben, auch künftig auf UEFAcup-Spiele zu verzichten und beim Boxen kürzer zu treten, um die Bundesligarechte zu finanzieren. Herr Sauerland ist gerade kotzen gegangen. Die erste Probe von Pleitgens weisen Worten könnte mit dem Axel Schulz vs Tyson-Boxkampf anstehen, der wohl allen Ernstes von Don King zwecks Ausweitung des Business nach Deutschland geplant ist. Gemessen an den Pleitgenschen Worten, darf die ARD sich an so einer Idiotie nicht beteiligen.

In den letzten Tagen wurde durch Medien die geplante Einspeisung von EUROSPORT 2 in das Kabelnetz von Kabel Deutschland bestätigt. Die Einspeisung war ursprünglich für den 16.1.2006 geplant, soll sich aber nach Informationen von Transponder NEWS aufgrund von fehlender Anträge bei den Landesmedienanstalten um mehrere Wochen verzögern.

Bei der KDG soll ebenso wie es jetzt bereits bei ish und iesy geschieht, die englische Version eingespeist werden. “Mittelfristig” soll eine deutsche Sprachversion geplant sein.

Transponder NEWS berichtet in seinem Artikel, dass zuletzt Verhandlungen zwischen PREMIERE und EUROSPORT 2 über eine Aufnahme von EUROSPORT 2 in die Pakete von PREMIERE gescheitert seien. Eine FTA-Ausstrahlung via Satellit ist nicht geplant.

Montag, 9.1.2006

10h30 NCAA Hoops: Goergia Tech – Boston College (11), NASN delayed

19h30 – 21h30 NHL: Washington – Florida, NASN delayed
(Spiel vom Vorabend)

2h00 NHL: Minnesota – Dallas, NASN live

NFL Wild Card: Preview Cincinnati – Pittsburgh

Schon merkwürdig: ausgerechnet das Duell der Divisionsrivalen, die Ansetzung die bereits zweimal in dieser Saison stattfand, ist zugleich die Partie auf die ich am meisten gespannt bin.

Das hat was mit diesem Hauch von Black’n’Blue-Football zu tun, der durch die AFC North weht. Football als “ehrliche Arbeit”. Dazu die klassische Underdog bzw. Königsmörder-Situation. Die Bengals sind nach Jahren Siechtum drauf und dran die Steelers als dominante Kraft in der Division abzulösen.

Der Schlüssel der Partie heute, liegt in den beiden Spielen der regular season, bei denen jeweils die Auswärtsmannschaft gewann.

In Woche 7 versuchten die Bengals mit einer 5-1-Bilanz die Steelers zu Hause zu knacken. Die Euphorie wurde rüde abgewürgt, 13:27 die Niederlage. Die Steelers haben sich den Sieg erlaufen (über 200 rushing yds) und die Turnovers der Bengals eiskalt ausgenutzt.

Das Rückspiel (38:31 für die Bengals) wurde ein bizarres Offensiv-festival mit insgesamt 800yds Raumgewinn. Die Bengals konnten das Laufspiel kontrollieren und die Partie wurde in der Luft entschieden. Atypisch für die Steelers: 379 passing yards und 95 rushing yards. 41 Passversuche für Roethlisberger, der ansonsten viele Spiele mit weniger als 20 Stück absolviert (im Hinspiel waren es 14).

Wieder spielten Turnovers eine Rolle. 3 INTs von Roethlisberger und 4 FUMs von denen aber nur einer verloren ging. Von den drei Turnovers haben die Bengals 14 Punkte gemacht. Das gab in einer ansonsten ausgeglichenen Partie den Ausschlag.

Seinerzeit konnten die Bengals WR hines Ward nicht kontrollieren, während QB Palmer seine Receiver gleichmäßig anspielte. Beide OLs standen sicher, nur 3 Sacks im gesamten Spiel.

Beide Spiele zeigen dass sich dieses Playoff-Match so oder so abspielen kann. Klassisch-erdiges Laufspiel oder ein High-Scoring-Match bei dem einen die Bälle nur so um die Ohren geworfen werfen.

Interessant wird das WR-Duell werden. Steelers Hines Ward ist mein absoluter WR-Favorit. Kein Receiver macht härtere Passfänge. Dabei gehört er zu den intelligenteren und witzigeren Receivern, ist keiner von der Trash-Talking-Fraktion. Er und sein Gegenüber von den Bengals Chad Johnson werden sich ein Duell um TDs liefern. Beide haben wohl schon spezielle Showeinlagen im Falle eines Passfangs in der Endzone eingeübt. Im “Rückspiel” in Pittsburgh hat WR Ward beim TD den “Ickey Shuffle” aus den 80er-Jahren ausgegraben, eine Tanzeinlage die von der Bengals-Legende Icky Woods kreiert worden ist. Nun wartet Football-Land auf die Reaktion von Johnson.

Ein weiterer “main man” wird RB Jerome Bettis werden. Der “Bus” ist auf Abschiedsfahrt, wird wohl nach der Saison aufhören. Auch er ist als Spieler eine Irsinnstype. Sowohl physisch als auch mit seinem Mundwerk. Ich denke ein Viertel seiner Karriere-Yards hat er erzielt, weil er seine Gegner taub gelabert hat.

Es ist eigentlich alles angerichtet für ein feines Spiel. Bei der Partie gebe ich keinen Tipp ab. Die Mannschaften kennen sich zu gut und wie bei jedem “Lokalderby” ist das Ding zu offen. Die Buchmacher sehen die Steelers als klare Favoriten, was zum einen mit der schwachen Defense der Bengals zu tun hat und zum anderen dass die Schwächen der Steelers nur als temporär z.B. wg. der Verletzung von Roethlisberger angesehen werden. So stark man die Defense der Steelers sehen mag, die Big Plays der Bengals sind wie geschaffen um einer überagressiven Steelers-Secondary das Genick zu brechen. Und die Steelers haben in der zweiten Saisonhälfte die “Must-Win”-Spiele gegen Indy und Cincy nicht gewonnen.

NFL Wild Card: Preview NY Giants – Carolina

Wenn das gestrige Wild Card-Spiel TB–WAS ein Vorgeschmack auf NFC-Football war, dann steht heute ein eher trüber Abend an.

Wie das Spiel letztendlich wird, hängt zu einem gutteil von den NY Giants ab, die in den letzten Wochen keine konstanten Leistungen abgaben und nach einigen Verletzungen auf vielen Positionen nur Spieler zweiter Wahl zu bieten haben.

Ein Kollateralschaden der wachsenden Verunsicherung ist die immer lauer werdende Leistung von QB Eli Manning. Die durcheinandergeschüttelte OL läßt immer mehr Sacks zu und trotz eines RB Tiki Barbers vermag die Giants-Offense short yardage-Situationen nicht zu kontrollieren. So wackelig die Giants-Offense wird, um so mehr hängt alles von RB Tiki Barber ab, der immer mehr auf sich alleine gestellt zu sein scheint.

Das macht die Giants-Offense berechenbar und wenn dann noch eine gute Defense wie die der Panthers kommt… Die Panthers besitzen eine der besten NFL-Defenses gegen den Lauf. Und wenn den Giants der Lauf wegbricht, muss QB Manning übernehmen, der in den letzten Wochen nicht der präziseste Passwerfer war (Tendenz die Pässe zu überwerfen). Immerhin eine gute Nachricht für Manning: TE Shockey wurde auf “probable” heraufgestuft, wird also wohl spielen können.

Wenn die Giants am Ball sind, wird es also interressant sein ob Manning Turnovers macht und ob Barber die Offense im Alleingang nach vorne tragen kann.

Wenn die Panthers am Ball sind, richtet sich der Augenmerk auf die Giants-Defense. Die Giants-Linebackers sind aufgrund von Verletzungen komplett durcheinandergewürfelt. Die Secondary hat auch so ihre Verletzungssorgen und wirkte in den letzten Spielen anfällig.

Das ist alles eine unausgesprochene Einladung an QB Delhomme und WR Steve Smith, das vielleicht derzeit beste Big-Play-Duo in der NFL. Dem gegenüber steht einer der besten Pass Rushes in der NFL.

Die Giants brauchen ihr Laufspiel und die Panthers ihr Pass-Spiel. Das Spiel ist schwer zu tippen. Ich glaube Manning macht zu viele Fehler. Das wird den Ausschlag für einen knappen Sieg der Panthers geben.

New England Patriots – Jacksonville Jaguars 28:3

Ein Spiel mit zwei Unbekannten. Sind die Patriots wirklich so heiß, wie sie gemacht werden? Sind die Jaguars wirklich so gut oder profitieren sie von einem zahmen Spielplan in der zweiten Saisonhälfte?

Die erste Frage kann beantwortet werden: oh ja, die sind heiß. Und wer auch immer sie am nächsten Wochenende zuhause vorgesetzt bekommt, Denver oder Indianapolis, der Super Bowl wird nur via den Patriots zu holen sein.

Was die Jacksonville Jaguars angeht: man hat eine Halbzeit lang brav mithalten können, als jedoch der Defense etwas die Körner ausgingen und die Patriots punkteten, hatte die Jags Offense dem nichts entgegenzusetzen.

Eine Halbzeit lang ging die Rechnung der Jaguars auf. Durch ungeheuer diszipliniertes Spiel konnte man die Pats neutralisieren. Die Pass-Korridore von Brady wurden versperrt und die Zillionen Anspielstationen waren permanent in guter Deckung. Aber es war klar dass diese Konzentration nicht über eine Stunde zu halten war. Und als dann die ersten Punkte fielen…

Wieder einmal konnten die Patriots einen Gegner zermürben und die Sache in der zweiten Halbzeit klarmachen. Der spielentscheidende Faktor war die Jaguars-Offense, die nie in Tritt kam. In der ersten Halbzeit gab es nur einen längeren Drive und dann erst wieder im vierten Viertel, als man 17 Punkte hinten lag und die Patriots “bend but don’t break” spielten. Die Jags mit einer Third Down-Conversion von 1 von 12. Das erklärt warum die Jags genausoviele Yards wie die Pats machten, aber quasi keine Punkte einfuhren.

Um Drives am Leben zu halten, braucht es ein Laufspiel und kurze Pass-Anspielstationen. Beides war bei den Jags nicht vorhanden. RB Fred Taylor nur mit 8 Rushes. Sechs der 31 Passversuche waren vollständige Pässe über die kurze Distanz (weniger 10yds). Aber nur zwei davon hatten substantiellen Raumgewinn (7, 9yds), die anderen vier waren für Raumverlust oder no gain.

Im Nachhinein wäre es witzig gewesen zu sehen wie die Jags mit einem QB Garrard gespielt hätten. Nicht das QB Leftwich mit seinem angeknacksten Knöchel schlecht gewesen wäre, aber Garrard hätte mit seinen Scrambles vielleicht noch für eine Dimension mehr in der Offense der Jags gesorgt.

Tampa Bay Buccaneers – Washington Redskins 10:17

[1h38] TB–WAS 10:17 Endstand Es war eine durchaus unansehnliche Partie von zwei Offenses die nie wirklich ins Spiel fanden. Das Spiel endete mit einer INT von Simms und damit prototypisch für das Spiel: ohne die zwei Turnovers aus der ersten Halbzeit hätten die Redskins nix, gar nix gebacken bekommen. Sage und schreibe 120 Yds Offense, drei first Downs in der zweiten Halbzeit. FÜNFUNDZWANZIG PASS-YARDS im GESAMTEN SPIEL von Brunell. 7 von 15 Pässen.

Wenn soll man mehr schelten? Die Redskins die nicht mehr aufs Gras bekommen haben oder die Buccs die trotz dieses schwachen Gegners in der ersten Halbzeit nur 3 und in der zweiten Halbzeit nur 7 Punkte aufs Scoreboard brachten?

Immerhin, so schwach die Offenses war, man hat über 60 Minuten zwei sehr bewegliche Defenses gesehen, die immer Vollgas gaben. Aber schön war es unterm Strich trotzdem nicht.

[1h25] TB–WAS 10:17/IV Quasi-TD der Buccs. Während das Stadion jubelt, haben die Refs deutlich gemacht, dass der Receiver den Ball nie unter Kontrolle hatte, als ihm der Ball auf den Boden fällt.

Und wieder verbrennt Gruden eine Auszeit für ein Instant Replay, dass schon bei der ersten Wiederholung aus der Press Box von den eigenen Mannen hätte gecancelt werden müssen. Die Buccs verlieren die Challenge und sind für die letzten 160 Sekunden ohne Auszeit.

[1h20] TB–WAS 10:17/IV INT von Brunell in der eigenen Hälfte. Kein langer Return, aber gute feldposition für die Buccs.

Was ich nicht verstehe: Brunell rollt zur linken Seite raus (für meinen Geschmack zu früh/zu schnell, denn die Blocks sassen). Warum in drei Gottes Namen ist nur ein einziger popeliger Receiver links, warum läßt man nicht mehr Receiver Routen nach links laufen um Brunell für den Notfall Anspielstationen zu geben? Oder warum rollt Brunell nicht nach rechts raus?

[1h07] TB–WAS 10:17/IV Ich muss einiges zurücknehmen von dem was ich über QB Chris Simms gesagt habe. Für sein erstes Playoff-Spiel macht er nicht viel falsch. Die eine INT ging nicht auf sein Konto. Ansonsten tut er brav was ihm die Coaches aufgeben, überreißt nix, macht keine Fehler und wenn er die Pocket verläßt, hält er sich wacker.

Die Bucs versuchen sich eben in der Red Zone an einem 4th and 1 und scheitern. Gerne wurde vor dem Spiel kolportiert, dass die Buccs die Scrimmage Line in der Offense dominieren und short yardages mit Alstott spielend überwinden können. Pustekuchen. Alstott ist im 3ten Viertel zwei oder drei mal bei 1-2 zu gehenden Yards gescheitert. Der TD kam von Simms durch einen Bootleg. Folgerichtig und nicht unerwartet war auch der 4th Down nun ein Pass-Spiel.

Die Überlegung war aber vermutlich trotzdem richtig. Ein FG hätte nicht viel geholfen, man ist 7 Punkte hinten und so wie die TB-Defense derzeit die Redskins-Offense dominiert, bekommen die Buccs in ihrem nächsten Drive eine gute Feldposition. Gesagt, getan, Redskins mit Three’n’Out, Buccs starten von ihrer 35.

[0h45] TB–WAS 10:17/III Unsere drei Stooges vorm Mikro haben ihre Herztabletten vergessen. Bei jedem Hauch von Schiedsrichterfehlentscheidung springen sie vom Stuhl auf und brüllen den Schiri nieder. Höhepunkt ist die Strafe gegen Taylor, bei der offensichtlich der Schiri mehr gesehen halt, als unserre drei Birnen oben. Die haben aber erstmal einen Drive lang nichts besseres zu tun, als den White Cap niederzumachen.

Kleinlauter werden sie beim nächsten Drive, als ihnen zugetragen wird dass S Sean Taylor seinen Gegenspieler angespuckt haben soll und deswegen abgestraft wurde. Mich wundert aber, dass Taylor angeblich auch hinausgestellt worden sein soll (er wird in der Tat aus dem Stadion geführt), ohne dass der White Cap von Ejection gesprochen hat.

Ende des dritten Viertels. Es ist ein eher unansehnliches Spiel, weil keine der beiden Offenses wirklich etwas gebacken bekommt. Die Buccs mit 195 Yards Offense, die Redskins mit knapp 106yds. TE Cooley quasi noch nicht im Spiel, Portis hat im dritten Viertel den Ball 1x bekommen, kein tiefer Pass auf Moss der annähernd eine Completion geworden wäre.

Nun gut, noch können sich die Redskins mit ihrer Offense und Brunell trösten, der, siehe gg. Dallas, dann auch mal ein 80yd-Ding schmeißen kann. Aber noch führen die Redskins… Auch wenn es sich überhaupt nicht so anfühlt.

[0h25] TB–WAS 10:17/III Die Buccs machen einen TD und legen dabei einen Drive hin, der vielleicht die Wende markiert. Parität bei Läufen und Passversuchen, die Läufe von Alstott waren zwei echte Powerläufe. Die Redskins-Defense schien zum Ende des Drives hin, schwer zu atmen.

Infos von der Seitenlinie, Portis wäre nicht verletzt und steht jetzt prompt wieder im Backfield.

[0h15] TB–WAS 3:17/III Die Redskins kommen nun in Kalamitäten. RB Portis ist möglicherweise angeschlagen. Im ersten Drive war jedenfalls #46 Betts einziger Back im Backfield, während Portis an der Seitenlinie in seiner Windjacke eingemümmelt war. Betts ist zwar ein guter Läufer und okayer Passfänger, aber er hat nicht den Speed um über Außen zu laufen. Der Mann kann nur durch die Mitte rennen, was die Ausrichtung des Redskins-Laufspiel komplett ändert und die Buccs sind in der DL in der Mitte wirklich gut gegen den Lauf aufgestellt.

[23h38] TB–WAS 3:17/Halbzeit
Auch wenn die Stats relativ ausgeglichen sind, spricht das Ergebnis eigentlich die richtige Sprache: Vorteil Washington.

Beide Offenses vermögen derzeit sich noch nicht gegen die agilen Defenses durchzusetzen und Washingtons zwei TDs sind einzig und allein Turnovers von den Buccs zu verdanken. Allerdings ist Washington bei seinem Spiel geblieben, während die Buccs sich ein anderes Spiel aufzwingen lassen: 19 Passversuche, 11 Läufe. Witzigerweise können die Buccs trotzdem die Play Clock kontrollieren und das wiederum könnte der Defense der Redskins in der zweiten Halbzeit an die Kondition gehen.

Die Spacken von ABC haben bei der Einblendung zu Beginn wirklich die falsche LB-Formation bei den Redskins gezeigt. Es ist unverändert gegenüber den letzten Spielen #56 Arrington (im Wechsel mit #57 Holdman), #98 Marshall und #53 Washington

Ihhh, ich sehe die Halftime-Show bei ABC mit der ESPN-Besatzung: Michael Irvin ist wirklich so ekelhaft wie die US-Blogger schreiben. Und putzig: Phil Simms Erzfeind und Söhne-Fertigmacher Steve Young darf wieder über den Filius richten. Wenn er sich denn traut.

[23h38] TB–WAS 3:14/II Liebe Freunde von NASN, tut doch einfach öfters mal so, als würdet ihr nicht merken, dass in den USA Werbung läuft, statt zum xten Mal Smirnoff, Adidas und Co. zu bringen.
In Liebe, Kai.

[23h20] TB–WAS 0:14/I Noch ein grund warum das Spiel noch nicht gelaufen ist: die Redskins verlieren derzeit pro Drive einen Mann. CB #27 Harris musste behandelt werden, nun wird RE #97 Wynn vom Feld transportiert.

[23h18] TB–WAS 0:14/I Die Buccs-Defense legt einen agressiven Pass Rush an den Tag und hält so die Euphorie oben.

[23h16] TB–WAS 0:14/I Massiver Hit von TB beim Punt, der PR fumblet den Ball, drei Redskins recovern ihn, aber zumidnest das Publikum ist wieder ins Spiel. Wenn die Defense jetzt eine gute Serie hinlegt, kann die Buccs-Offense wieder ins Spiel finden.

[23h08] TB–WAS 0:14/I Es kommt so ein bißchen wie vorausgesagt: die Tampa Bay Buccaneers schiessen sich gerade selber ins Knie. Eine Interception von QB Simms (abgefälschter Pass) wird bis in die gegnerische Red Zone reingetragen und nun leistet sich RB “Cadillac” Williams einen Fumble der in die Endzone zurückgetragen wird.

Die Lines von Washington und Tampa Bay sind gegenüber den letzten Wochen unverändert.

NFL Shots: Trainer und Ex-College-Stars

Bill Parcells hat seinen Vertrag in Dallas vorzeitig verlängert. Er geht nun noch zwei statt nur einem Jahr.

Überraschend billig bekommen die Kansas City Chiefs den Headcoach der NY Jets Herman Edwards. Gestern wurde Einigkeit erzielt und Edwards verläßt zwei Jahre vor Vertragsende für einen 4th round Pick die Jets. Diese Kompensation ist die niedrigste die seit Jahren für einen Coach gegeben wurde. Die Jets haben für Parcells seinerzeit vier Picks an New England abgeben müssen (1st, 2nd, 3rd und 4th round). Andererseits galt Edwards als einer der niedrigstbezahltesten Headcoach der Liga.

Als einer der schlechtesten Headcoaches ever galt Marty Mornhinweg nach seinem Kurzauftritt in Detroit. Mornhinweg ist zurück und wird in Philly vom “Offense Consultant” zum Offense Coordinator befördert, in Nachfolge von Childress, der zum Chef in Minneapolis-St.Pauls wurde.

Außerdem wurden der MVP-Titel vergeben. MVP des Jahres wurde RB Shaun Alexander. Nicht ganz unumstritten, denn Alexander gilt bei einigen als “weicher” RB, der eher billige TDs erzielt. Wenn Seattle nächste Woche in die Playoffs einsteigt, wird Alexander sich bemühen die Zweifler zum Schweigen zu bringen.

Alexander bekam 19 von 50 Stimmen, gefolgt von QB Peyton Manning, der 13 Stimmen bekam.

Der kleine Bruder von Michael Vick, Marcus Vick, ist derzeit im Kreuzfeuer von Blogs. Der QB von Virginia Tech war im Besitz von Marijuana, wurde von der Polizei erwischt als er mit eingezogenem Führerschein zu schnell mit dem Auto fuhr, hat eine Party mit 14-, 15-jährigen Mädchen geschmissen und begang beim letzten Spiel eine Tätlichkeit als er angeblich in Absicht einem am Boden liegenden Spieler auf den Unterschenkel trat.

Die Hokies haben sich das nicht länger angeschaut und am Freitag von der Uni geschmissen. Vick stand vor der Option nun ein Jahr früher als geplant sich der NFL-Draft hinzugeben oder zu einem unterklassigen NCAA DivI-AA-College zu gehen. Zeitungsberichten zufolge zieht er Option 1.

NFL Wildcard: Preview New England – Jacksonville

2h00 live auf NASN, ABC-Kommentatoren: Al Michaels, John Madden

Alle reden vom Wetter. Ich auch. Die Temperaturen in Foxboro bleiben heute den ganzen Tag unter Null, sinken zum Abend auf -5 Grad C aber kein Niederschlag.

New England Patriots

Man hat den Eindruck die eigentliche Saison beginnt für die Patriots erst jetzt. Alles vorher war ein Durchlavieren durch eine überraschend schwache Division, gekenntzeichnet in der ersten Saisonhälfte durch einen schweren Schedule und zahlreiche Verletzungen. Aber vorallem mit der Rückkehr von LB Teddy Bruschi, der eigentlich nach einem leichten Schlaganfall eine Saison pausieren wollte, schien die alte Sieg-Mentalität zurückgekehrt zu sein.

Diese Siegesgewissheit, diese Attitüde, dieses Selbstvertrauen im entscheidenden Augenblick jeden Gegner aus dem Weg räumen zu können, findet im Profisport kaum eine Parallele, am ehesten vielleicht Mourinhos Chelsea.

In der Offense ist man diese Saison noch passlastiger geworden. Das Laufspiel mit RB Corey Dillon ist nur noch in Spurenelementen im Gameplan vorhanden. Das Pass-Spiel von Brady ist weiterhin breit gestreut, kaum ein Spiel in dem er nicht minimum 8 verschiedene Anspielstationen einsetzt.

QB Tom Brady spielt zuverlässig wie eh und je. Sein QB-Rating hat sich dieses Jahr nur in der Nachkommastelle verändert, in den letzten fünf Jahren hat Brady immer 12 oder 14 INTs geworfen, in den letzten 4 Jahren zwischen 23 und 28 TDs geworfen. Das nenne ich Konsistenz und verdeutlicht noch einmal die unglaubliche Arbeit die Headcoach Bill Belichick und sein Trainerstab geleistet haben.

Bei aller Konsistenz: Flexibilität ist das Hauptprinzip von Belichick. Das zeigt nicht nur die Zahl der unterschiedlichen Anspielstationen, sondern auch das Spektakel das an der Offense Line veranstaltet wird. Man achte auf #68 LT Ashworth, der sowohl als LT, als RT und als Fullback(!) eingesetzt wird.

Wenn die Patriots angeschlagen wirkten, dann vorallem aufgrund der Verletzungen die die Defense ziemlich auseinandernahmen. In jedem Spiel musste Belichick aufs neue improvisieren und sich neue Spieler für die Secondary aus den Fingern saugen. Entsprechend ist die Secondary die große Schwäche der Patriots. Immerhin scheint sich die Formation in den letzten Wochen etwas konsolidiert zu haben: #22 CB Samuel – #26 FS Wilson – SS #25 Hawkins/#36 Sanders – #27 CB Hobbs. Keiner größer als 5-10 (1m80). Die Jags-Receiver sollten deutliche Größenvorteile besitzen, abgesehen von Jimmy Smith (6-1), sind die anderen 6-4 (1m92) und 6-6 (1m98) groß.

Jacksonville Jaguars

Alle Augen bei den Jacksonville Jaguars auf QB Byron Leftwich. Seit vier Wochen laboriert Leftwich an einem gebrochenen Knöchel. Diese Woche nahm er im Training alle Snaps und wird heute wohl wieder als Starter in die Mannschaft zurückkehren. Er wäre bereits letzte Woche wieder einsatzfähig gewesen, doch Headcoach Jack Del Rio entschied sich ihm noch eine Woche Pause zu geben, stat Spielpraxis zu geben. Wenn es schief geht, wird er sich morgen in den Zeitungen einige warme Worte anhören dürfen.

Die Jaguars gehen als haushohe Underdogs ins SPiel, nicht zuletzt weil nichts an den Jags wirklich herausragend ist, sondern nur knapp überdurchschnittlich. Deswegen ist müßig Schwächen und Stärken aufzuzählen, denn, abgesehen von der mangelnden Erfahrung, haben sie keine markanten Schwächen, aber auch keine Stärken.

Das Laufspiel geht fast zu gleichen Teilen über RB Fred Taylor und dem angeschlagenen FB Greg Jones. Hauptanspielstation für QB Byron Leftwich ist WR Jimmy Smith, aber das Passspiel ist weitaus weniger auf eine Anspielstation zugespitzt wie es bei anderen Teams der Fall ist. WR Ernest Wilford ist ein propere zweiter Mann. Insgesamt sind Laufspiel und Passspiel ausgewogen.

Ähnliches kann über die Defense gesagt werden, die sowohl gegen Lauf und gegen Pass nicht top aber eben… knapp überdurchschnittlich ist. Problematisch für die Jags: ihr Top-Tackler Mike Peterson und ihr Top-Sacker Reggie Hayward sind angeschlagen, ihr Einsatz ist fraglich.

Das Spiel

Keiner gibt den Jacksonville Jacksonville großen Chancen. Zum einen haben die Jags in der zweiten Saisonhälfte kein “Aha”-Spiel abgeliefert, kein Spiel dass durch die Gazetten ging und zur Profilierung diente.

Zum anderen haben die Patriots einfach diesen Nimbus der Unschlagbarkeit.

Es ist auch das Duell der Coaches. Kein Coach dürfte mit mehr Wassern gewaschen sein, wie Bill Belichick. Ihm gegenüber steht mit Headcoach Jack Del Rio einer der jüngsten Headcoaches der Liga in seinem ersten Playoff-Auftritt. Dazu ein QB Leftwich der wg. Verletzungen seit fünf Wochen keine Spielpraxis mehr hatte. Wenn es jemand gibt der Unerfahrenheit auszunutzen weiß, dann Belichick. Ich erwarte ein Feuerwerk an unterschiedlichen Formationen in Offense und Defense. Dies wird für Del Rio kein Football-Spiel, sondern eine 60minütige Denksportaufgabe.

Die Patriots können in allen Belangen das Spiel diktieren und die Jags haben eigentlich nicht die Klasse um irgendwo ihre eigene Duftmarke setzen zu können und die Pats von ihrem Gameplan abzubringen.

Wenn die Jags das Wunder schaffen wollen, dann muss heute abend irgendein Spieler eine Ausnahmeleistung bringen. Dann muss Fred Taylor heute für 180yds laufen oder irgendein Receiver aus dem Hintergrund plötzlich der Main Man für Leftwich werden.

Die Pats sind keine High-Scoring-Truppe sondern recht opportunistisch was Punkte angeht. Ihre Spiele sind selten zur Halbzeit entschieden. Dann kommt Belichick, macht für die 2te Halbzeit Änderung und bringt die Spiele nach Hause.

Mein Tipp: New England gewinnt mit 14 Punkten.

NFL Wildcard: Preview Tampa Bay – Washington

22h30, NASN und PREMIERE. ABC-Kommentatoren: Mike Patrick, Paul Maguire, Joe Theismann. Abschiedsvorstellung der drei Spacken.

Beide Teams haben einen Generationswechsel hinter sich. Bei Washington sollte die alte Legende Joe Gibbs die Redskins endlich wieder nach vorne bringen und bei den Buccaneers ist vom einstigen Super Bowl-Gewinner nicht mehr viel übrig geblieben. Headcoach Jon Gruden hat seine Renovierungsarbeiten beendet.

Washington Redskins

Es ist das zweite Jahr von Redskins-Headcoach Joe Gibbs nach seinem Comeback und dank einer starken zweiten Saisonhälfte schaffte er etwas, was niemand zu Beginn der Saison für möglich hielt: den Einzug in die Playoffs.

Nach seiner ersten Saison sah der “alte Sack” hoffnungslos überfordert aus, von der neuen NFL mit Salary Cap, Clock Management und Instant Replay. Und das große Problem der Quarterbackfrage schien in die neue Saison auszutrahlen, als Gibbs wenig überzeugend vor der regular season Patrick Ramsey zum Starter machte um ihn zur Halbzeit des ersten Spiels gegen den Großverdiener QB Mark Brunell auszutauschen.

Joe Gibbs ist es während der Saison gelungen das klassische Fundament eines Football-Teams aufzuziehen: knackige Defense, exzellente Offense Line (zumindest beim Blocken), dominantes Laufspiel, fehlerarmes Pass-Spiel. Folge: fünf Siege in Folge.

Washingtons Offense besitzt drei Elemente: das Laufspiel um #26 RB Portis ist das Fundament, frißt sich in den gegnerischen Raum rein und verbrennt Zeit auf der Game Clock. Screen Pässe von QB #8 Brunell vorallem auf #80 TE Cooley bringen gerade soviel Abwechslung rein, dass die Offense nicht zu leicht ausrechenbar wird. Läufe und Screen Pässe lassen die gegnerische Defense aufrücken. Die tödlichen Stöße gegen die aufgerückte Defense werden dann mit tiefen Pässen von Brunell auf #80 WR Santana Moss verabreicht.

So gut die Offense Line im Blocken für den Lauf ist, sie bietet keinen guten Schutz für QB Brunell, der zudem recht immobil ist und nur selten seine Pocket verläßt.

Die Redskins besitzen eine sehr schnelle und sehr physische Defense, die aber aufgrund ihrer Geschwindigkeit zu Überreaktionen neigt und bei Fakes oder Play Action sich hinten entblößt. Die Laufdefense ist eher mittelmäßig.

Tampa Bay Buccaneers

Die Buccs sind ganz ähnlich wie die Redskins strukturiert: starkes Laufspiel, dominante Defense. Die Unterschiede liegen aber in den Details.

QB Chris Simms und RB “Cadillac” Williams absolvieren ihre erste Saison als Starter. Während Willimas sich Mitte der Saison nach einer Verletzung sich selbst aus einem Leistungsloch rennen konnte, wirkt Chris Simms als QB im ersten jahr nicht überzeugend. Er strahlt auf dem Feld die Autorität eines Zwiebacks aus. Er ist das personifizierte Mittelmaß, Mister Unsichtbar.

Zu seinem Gunsten muss gesagt werdem, dass er auch nur wenig brauchbare Anspielstationen hat. Nach dem Ausfall von WR Clayton konzentriert sich das Pass-Spiel noch mehr auf WR Joey Galloway. Simms ist keiner der Secondarys austestet, keiner der mit Mumm spielt, sondern eher die Nummer sicher wählt. Aber im November-Spiel gegen die Redskins war just diese Kombi Simms auf Galloway tödlich. 7 Pässe, 131yds, 1TD. Und das war als RB Williams noch nicht wieder fit war und jeder wusste dass die Buccs über die Luft kommen würden.

Die Laufabwehr der Buccs ist eine der besten der Liga, aber just die Läufe von Portis über die Seiten konnten sie im November nicht in den Griff bekommen (144 yds).

Das Spiel

Wie gesagt: beide Mannschaften sind ähnlich strukturiert. Gute Defense, starkes Laufspiel und ein Pass-Spiel mit nur einem WR.

Gibbs ist knochenkonservativ und Gruden hat unerfahrene Spieler. An einem 750 Offensive Yards-Festival wie Mitte November mag ich nicht glauben. Es spricht einiges dafür dass die Mannschaften erstmal versuchen werden das Laufspiel zu etablieren. Für die Buccs ist es noch wichtiger, denn anders als die Redskins, können sie mit ihrem limitierten QB Simms nicht einfach mal mit einem 80yd-Pass aus der eigenen Hälfte punkten, sondern brauchen lange Drives um sich der Red Zone anzunähern.

Interessant wird es sein, zu beobachten wie beide QBs mit dem Pass Rush fertig werden. QB Mark Brunell hat ein angeknackstes Knie und dürfte nicht sehr mobil sein. Seine OL ist nicht wirklich Pass Rush-fest. Und Simms hat noch nicht den Charakter um die Last eines Spiels auf seine Schulter nehmen zu können. Sollten die Redskins den Lauf stoppen können und alles bei Ballbesitz Simms sich auf den jungen QB einschiessen können, wird es ein langer Abend für Herrn Zwieback.

Mein Tipp: Washington gewinnt mit 10 Punkten Vorsprung.

Missing A1 GP?

Am nächsten Wochenende sollte die A1 GP-Serie in Indonesien starten. Die Veranstaltung ist jedoch nach dem Tod des Emir von Dubai Sheik Maktoum auf Mitte Februar verschoben worden. Die Königsfamilie von Dubai ist Gründer der Rennserie.

Der GP von Indonesien rückt damit auf den Brasilien-Termin, der Anfang Dezember abgesagt wurde, nachdem die Strecke von Curitiba keine Lizenz bekam.

Die restliche Saison sieht damit so aus:
27-29ten Januar – Durban (RSA)
10-12ten Februar – Sentul (IND)
24-26ten Februar – Monterrey (MEX)
10-12ten März – Laguna Seca (USA)
31ten März – 2ter April – Shanghai (CHN)

Die erste Saison der A1 GP ist soweit relativ solide abgelaufen, einige Anfangsschwierigkeiten sind ausgebügelt worden.

Trotzdem hat mich die A1 GP nicht gepackt, weil das Konzept der A1 GP an einer Stelle für mich nicht aufgeht: Motorsport als Mannschaftssport.

Nicht die Fahrer werden gefeaturet, sondern die Nationen. Der Grundgedanke ist so falsch, auch um sich von der Formel 1 abzusetzen. Aber es klappt nicht. Die Probleme fangen damit an, dass die Nationen derzeit jeweils nur mit einem Fahrzeug unterwegs sind und es daher qua Definition kein Mannschaftssport sein kann.

Selbst wenn in Zukunft die Nationen ein zweites oder drittes Fahrzeug bekommen, glaube ich nicht dass die Rechnung aufgeht. Schon jetzt war das Überholen auf vielen Strecken alles andere als simpel. Es war leicht die Hintermänner zu blockieren. Und wo nicht überholt werden kann, fällt jegliches Taktieren als Mannschaft weg.

Auf dem Reißbrett hat die A1 GP vieles richtig gemacht. Aber nach sechs Rennen ist die Serie immer noch farblos geblieben, hat bei mir weniger Eindruck hinterlassen als drei Rennen der NASCAR Busch-Series…