Schiedsrichter nicht mehr ganz Frisk

Das Geheul ist groß. Anders Frisk, der schwedische Schiedsrichterbeau ist zurückgetreten, hat aufgehört. Sturmreif geschoßen von Feuerzeugen die in Rom flogen, Wasserflaschen in Valencia und Worte in Barcelona.

Die Krokodilstränen sind groß. Ich selber schwanke. Es ist schon heftig was Frisk in letzter Zeit mitgemacht hat und mitunter nimmt Schiedsrichterkritik extrem unappetitliche Züge an. Das was die englische Presse mit Urs Meier bei der EM veranstaltet hat, reicht für mich aus, um den englischen Verband in Sippenhaft zu nehmen und paar Heimspiele lang zu sperren. Die Chance hat die UEFA verpasst…

Unbehaglich wird es mir aber, wenn nun Volker Roth, Schiedsrichter-Obmann auf deutscher und europäischer Ebene, verbal ganz weit vorne ist und zu Mourinho sagt: “Leute wie Mourinho sind die Feinde des Fußballs“.

Zur Erinnerung: Volker Roth ist jener Mann, der nach den Protesten des HSV wg. der Leistungen eines Schiedsrichters namens Hoyzer in einem DFB-Pokalspiel, am Montag danach, ohne sich en-detail um die Sachlage gekümmert zu haben, per Presseerklärung Hoyzer reingewaschen hat. So peinlich, dass die entsprechende Pressemitteilung des Herrn Roths inzwischen von der DFB-Site gelöscht wurden.

Mourinhos Äußerungen sind fast drei Wochen alt, aber von Seiten der UEFA geschah nix. Ausschreitungen bei den römischen Vereinen sind an der Tagesordnung, aber im Falle des Feuerzeug-Wurfes gab es was? Zwei? Drei Spiele Stadionsperre? Hitler-Gruß Di Canio = je 7.500 EUR Geldstrafe für Spieler und Verein.

Sorry, aber die UEFA erntet, was sie zwischenzeitlich nicht “gejätet” hat. Frisk ist kein “Problem Mourinho”, sondern ein “Problem UEFA”.

BVB – Molsiris

[15h33] Das Ergebnis lt. n-tv: 95% der Molsiris-Anleger haben dem Konzept zugestimmt, damit 20% mehr als nötig.

[15h06] Laut n-tv soll immer noch die Aussprache stattfinden.

[15h03] Laut anderer Medien (u.a. WDR) soll die Abstimmung erst gegen 16h beginnen…

[14h42] Die Abstimmung hat wohl in diesen Minuten begonnen. Laut rp-online soll die Stimmung – völlig überraschend – recht optimistisch sein.

[13h27] Seit heute vormittag findet die Versammlung der Anleger des Molsiris-Fond statt. Dabei geht es um die Frage inwieweit man mit dem BVB-Sanierungsplan einverstanden ist, der für die Anleger eine Stundung vorsieht und laut n-tv eine Auszahlung gar erst für 2017. Zu allerdings “attraktiven Zinsen” (4%, na ja).

Stimmen die Anleger nicht zu, bricht dem Sanierungsplan eine, oder die wichtigste Säule weg und es gilt als unwahrscheinlich, dass der BVB die Lizenz noch erhalten würde.

Ich halte es für unwahrscheinlich dass Anleger, vor diese Wahl gestellt, den BVB gegen die Wand fahren lassen. Ein großes Fragezeichen steht aber hinter institutionelle Anleger, die evtl. steuerliche Vorteile erzielen könnten, wenn der Fond völlig platt gemacht wird. Ich hätte zwar nicht eine großen Zahl von solchen Anlegern erwartet, aber die Medien reden von 100 bis 300 anwesenden Anlegern. Da die Versammlung trotzdem als beschlußfähig gilt, würde ich als Laie es so interpretieren, dass es da durchaus einige Großanleger gibt.

Wann die Entscheidung fällt, ist noch ungewiss, derzeit wird von einer Abstimmung um 14h30 gesprochen. Einen Live-Ticker gibt es bei rp-online.

Schalke – Bayern: es ist der Tag des Pathos

[19h21] Schwach, schwach, schwache Partie. Völlig uninspiriert. Schalke unterm Strich… na ja, wenn es denn einen Sieger geben soll, dann sicher eher Schalke als Bayern. Aber gemessen am Tamtam vor der Partie war das eine sehr laue Leistung beider Mannschaften. Und ich bleibe dabei: es ist eher für Schalke eine verpasste Gelegenheit hier einen Gegner von Angesicht zu Angesicht in grund und Boden zu spielen. Auch eingedenk der UEFAcup-Partie gegen Donezk, kann ich mir nicht vorstellen, dass Schalke den Drei-Punkte-Vorsprung nach Hause schaukelt.

Aber auch umgekehrt wird ein Schuh draus. Seit Mittwoch gab es das Gelaber über Bayern München als einzige Bundesligamannschaft mit europäischem Format. War die Reaktion die wir von den Bayern in den letzten 20 Spielminuten sahen, wirklich europäisches Format?

Das war ernüchternd.

[18h57] Aus dem ruhenden Ball heraus, erzielt Schalke das 1:0 (69te). Lincoln zirkelt den Freistoß, halblinks, aus 20m in die “Mauerecke”, unhaltbar für Kahn.

Es mag nicht jeder mit mir übereinstimmen, aber ein Tor hat die Partie nicht wirklich verdient. Schalke zwar einen Hauch bemühter als die Bayern, aber an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Wenn eine Partie ein 0:0 verdient hätte, dann dieses vermeidliche Spitzenspiel.

[18h47] Dem Spiel muss immer noch ein erdiges Niveau nachgesagt werden. Die Bälle werden häufig mit den besten Wünschen nach vorne geschlagen. Im Mittelfeld bekommt der Ballträger in Sekundenschnelle zwei Defensivleute auf die Füße gestellt. Man neutralisiert sich , nur die Schalke-Fans schunkeln sich besoffen ob des eher kargen Spiels.

[18h17] Enttäuschende erste Halbzeit, wobei m.E. die Schalker mehr verlieren, wenn sie sich von den Bayern in einen “Grabenkampf” runterziehen lassen. Sie sind der Challenger, sie sind die Heimmannschaft, da muss man mehr bringen.

[18h05] Es gibt recht primitiven Fußball zu sehen. Durch die zahlreichen Fouls gibt es kein Fluß, die Spieler beschränken sich darauf den Ball heil von A nach B zu bringen, alles andere wie Esprit oder Kreativität landet ins Leere oder wird abgepfiffen.

[17h53] Deislers Standards sind, wie auch schon gegen Arsenal, erschreckend schwach.

[17h47] Beide Mannschaften stehen nun kompakt in den 20 Meter links und rechts von der Mittellinie, Flügelspiel verkommt zur Rarität, Ausnahme Schalke über links mit Pander. Unterdessen bauen sich geflegte Männerfeindschaften auf, Hoeneß bekommt einen immer roteren Kopf und es werden Wetten angenommen, wer als Erster fliegt. Aufgrund der vielen Fouls hat das Spiel jeglichen Fluß verloren.

[17h39] Asamoahs Ausfall sollte eine Schwächung bedeuteten, denn der kantige, bullige Asamoah sollte dem kleinen Lizarazu nicht so liegen.

Ailton eben mit zwei 100%igen.

[17h37] Asamoah wird gegen Altintop ausgetauscht werden, da bei ihm eine Muskelzerrung/-verletzung wieder aufgebrochen ist. Marcel Reif sagt alles notwendige dazu: Rangnick hat gepokert und verloren. Angesichts der Krankengeschichte von Asamoah, der weiß Gott nicht zum ersten Mal einen frühen Ausfall darstellt, war das arg optimistisch.

[17h33] In den ersten zwei Minuten ein schnelles und physisches Spiel. Zumindest die Königsblauen sind ziemlich heiß.

[17h15] Das möglicherweise beste Innenverteidiger-Duo der Liga ist auseinandergerissen: Robert Kovac ist krank, Demichelis rückt zurück auf seine Position und Hargreaves spielt den Part im defensiven Mittelfeld.

[17h03] Mal wieder das Grundthema “Würde” in der Sportberichterstattung aufgreifend: es ist der Tag des Pathos. Der Trailer von PREMIERE der ein paar Schalker und Bayern-Jungs irgendein vorbereitetes Sprüchlein (“es kann nur Einen an der Spitze geben”) unterschreitet gnadenlos jegliches Qualitätsbewusstsein.

Unterdessen mokiert sich der “standrechtliche Erschießer” Assauer über die Rhetorik von Hoeneß und Rummenigge.

Markus Beyers grünes Wunder

Da muss ich dann Abbitte leisten, bei Markus Beyer, der gestern beim Kampf gegen Danny Green zeigte, dass sein Sieg gegen Nishizawa keine Eintagsfliege war.

Für meinen Geschmack hat Beyer zwar in den ersten Runden etwas zuwenig getan und er profitierte von dem sich sichtlich zurückhaltenden Green, der sein Pulver nicht bereits in den ersten Runden verschiessen wollte. Aber im Großen und Ganzen war es ein clever geführter Kampf. Aus einer guten Deckung agierend, einige gezielte Schläge setzend.

Das ist kein wirklich schön anzusehender Stil, weswegen Beyer wohl die Honigtöpfe in den USA versagt bleiben werden, aber es war ein “ehrlicher” Sieg, was man nicht immer über Beyers Kämpfe sagen konnte.

Ich sah Beyer mit 2-3 Runden vorne, aber ernsthaft gefährdet wurde er nur in der letzten Runde, als Green eine Verzweiflungsattacke schlug, Beyer unter dem Schlaghagel in die Seile musste und angezählt wurde. Ansonsten konnte Green im gesamten Kampf nur 3-4 Wirkungstreffer landen, für ein Mann mit dem Record (18 KOs bei 19 Siegen) erstaunlich. Und ich kann mir nicht helfen, ich glaube Green war falsch beraten, so gemäßigt anzufangen. Aber unterm Strich eine gute Leistung von Beyer.

Ein Wort zu den “Begleitumständen”. Die Punkterichter, das roch wieder fischig. Das Urteil (114-114, 114-113, 115-112) ist zwar erstmal so falsch nicht, aber wieso der Italiener Barrovecchio trotz Niederschlags 228 Punkte (114-114) vergibt, die letzte Runde also vermutlich nur 10-9 statt 10-8 wertet, ist mir ein Rätsel.

Und dann Jens-Jörg Rieck. Kein Superlativ war ihm zu weit weg, als dass er es zur Lobpreisung von Beyer nicht auch noch aus der hintersten Schublade geholt hätte. Kein Adjektiv zu martialisch als dass es in der Kommentierung des Kampfes und des Boxen an und für sich, nicht auch noch Platz in seinem Sprachzentrum gefunden hätte. Hey, “Jay-Jay” Rieck, ist das wirklich ein Mikro in deiner Hose gewesen?

PREMIERE und die Bundesliga ab 2006

Eine der Fragen die sich aus dem PREMIERE-Börsengang ergeben, ist: “Wozu?“. Oder ausformuliert: wozu braucht PREMIERE das Geld?

Ein Teil davon scheint beantwortet zu sein: zum Tilgen von Krediten.

Und vieles deutet daraufhin, dass der zweite Teil in der Tat, wie häufig spekuliert, im Zusammenhang mit der Ausschreibung der TV-Rechte der Bundesliga ab 2006 zusammenhängen könnte. Die “Frankfurter Rundschau” dröselte diesen Part am Samstag auf.

Bei diesem Deal treten zwei Kräfte auf: PREMIERE, das als Alleinunterscheidungsmerkmal die Rechte braucht und die DFL, die angesichts des immer riskanteren finanziellen Gebahrens ihrer Mitglieder höhere Erlöse aus TV-Verträgen braucht.

Die Position der DFL hat sich im Laufe der letzten Jahre verändert, die Notwendigkeit für höhere Erträge ist ungleich größer als noch vor Jahresfrist, als man sich nach dem Zusammenbruch von Kirch mit schnellen Lösungen zufrieden gab. Daher gehe ich davon aus, wenn PREMIERE genügend Scheine hinlegen wird, wird die DFL mehr als willig sein, die von PREMIERE geforderten Rahmenbedingungen zu akzeptieren. Mit anderen Worten: ich erwarte dass sich ab 2006 die Bundesliga-Übertragungen grundlegend ändern werden. Werfen wir ein Blick auf die laut FR vorliegenden Forderungen von PREMIERE.

Freitags-Spiele: der Freitag soll wieder Erstliga-Fußball sehen.

Mittags-Spiele: nach englischem Vorbild sollen Bundesliga-Spiele vorgezogen werden und bereits Samstag um 12h oder 14h angepfiffen werden, nicht zuletzt wg. des sagenumwobenen “asiatischen Marktes”.

Free-TV: PREMIERE will mehr Exklusivität und damit kein Bundesliga-Fußball im Free-TV vor 22h.

Für die ersten beiden Punkte gibt es keine wirklichen Gegner, außer Fans, aber die zählen nicht. Mehr und, im Sinne der Vermarktung, bessere Sendezeiten sind im Interesse von PREMIERE und DFL. Die Punkte dürften daher schneller durchflutschen als ein Zäpfchen.

Die gewünschte Exklusivität durch längere Sperrfristen fürs Free-TV bringt vertragliche Probleme mit sich, da die DFL mit dem DFB per Rahmenvertrag eine “zeitnahe” Ausstrahlung abgemacht hat.

DFL-Geschäftsführer Straub redet von “500 Millionen Euro” (dieses Jahr zahlt PREMIERE knapp 200 Mio). Wenn man sich ansieht, wie Vereine derzeit dabei sind, sich umzuschulden (BVB, Schalke, Hertha) oder brutalstmöglich auf die Bremse treten müssen um Schuldenballast abzubauen oder schwarze Zahlen zu schreiben (Leverkusen, Stuttgart, mit Abstrichen: Bayern), dann ahnt man, was passiert wenn PREMIERE einen 400 Mio-EUR-Köder hinhängt und wie dann am Begriff “zeitnah” herumgeschraubt wird.

Zeilensport: Chelsea, Mourinho, Schweinsteiger

Es ist Sonntag und wir alle (hüstel) haben Zeit und Muße interessante Artikel aus der großen weiten Welt des Sports des Fußballs zu lesen.

Im Fokus des Interesses an diesem Wochenende ist vorallem Chelsea. Der Masterplan von Abramovich und Mourinho scheint aufzugehen. Und selbst wer kein Freund der berechnenden Kühle eines solchen Unternehmens ist, kommt nicht umhin Respekt für die brilliante Ausführung zu zollen, die so in dieser Art auch noch nie im Fußball zu sehen war.

Während Herr Abramovich nur für die Resourcen zuständig ist und Peter Kenyan nur im Hintergrund agiert, ist Jose Mourinho der eigentliche Frontmann.

Und so versuchen sich einige mehr an der Beschreibung des Phänomens Mourinho. Kevin Mitchell bringt es im Observer in wenigen Sätzen auf den Punkt:

Mourinho has child-like qualities, an innocence married to cunning and ruthlessness that confuses critics and opponents but, more importantly, galvanises his players […]

The top flight, and much of the undercarriage, of football in this country is a cosmopolitan mix of cultures and attitudes. It is a considerably more complex environment than in the days when managers were routinely called ‘The Gaffer’. And Mourinho is decidedly more in touch with it than many of his peers.

Wie groß der Respekt vor Mourinho und der Leistung Chelseas ist, zeigt der Umstand, dass Chelsea nun allenthalben Streicheleinheiten bekommt und keiner über das fragwürdige und entscheidende 4:2 von John Terry diskutiert. Kein Wunder, solche Kritik wirkt kleinkrämerisch gegen die Wucht mit der das “System Mourinho” nun erfolgreich agiert.

Wer das Aussehen von Jose Mourinho als ein integrativen Bestandteil des “System Mourinhos” hält, der dürfte sich für die Zusammenstellung des “Mourinho Looks” im Independent interessieren. Sei für knapp 1.100 EUR ein Mourinho-look-a-like (schnell lesen, bevor der Artikel im Independent-Bezahlarchiv verschwindet).
(Link by wr)

Der Franzose bei Chelsea

Tut man nach den besten Torhütern der Welt frägen tun, so tauchen die üblichen Verdächtigen auf: Buffon, Casillas, Dida und häufig, dank historischer Errungenschaften, auch noch Kahn. Petr Cech taucht hingegen kaum auf, er selbst ist auch zu bescheiden um sich selbst in den Tof 5 zu wähnen.

Der “Observer” hat aber ein langes Interview mit dem Torwart von Chelsea geführt. “Firm focus keeps Petr perfect” über einen viel zu unbekannten Torwart.

Schweinsteiger-Schule

Jörg Hanau beschrieb am Samstag in der Frankfurter Rundschau wie Bastian Schweinsteiger den schweren Gang durch die Institution Bayern machen muß.

Vor allem aber, “er ist ein Filou”, sagt Gerland. “Der hat mir immer Spaß gemacht.” Weil er sich vor keinem Risiko scheut, für Schweinsteiger gibt es nur den Weg nach vorne. Da geht zwar auch mal was schief, “aber nur wer was wagt, kommt weiter”, sagt Gerland und prophezeit Schweinsteiger eine große Karriere im Mittelfeld.

Erinnert sich noch jemand an die “Sauna-Aktion” von Schweinsteiger, der eines nachts beim Baden im Bayern-Pool mit seiner “Cousine” ertappt worden ist? Die Bayern haben das Ganze recht unauffällig erledigt und wenn ich jetzt den Spruch von Gerland lese, kann ich mir förmlich vorstellen, wie Uli Hoeneß und Co. bei der Geschichte breit gegrinst haben und sich insgeheim dann doch über soviel Non-Konformität gefreut haben.

Der Artikel läßt anhand des exemplarischen Beispiels Schweinsteiger ahnen, wie zwei routinierte Talente-Förderer wie Gerland und Magath Nachwuchs für die Bundesliga aufbauen.

Arsenal: Fin de siècle

Die Sonntagszeitung “Observer” betrachtet Arsenal nach dem Ausscheiden aus der Championsleague und kommt, wie andere Zeitungen, zu keinem sehr optimistischen Schluß.

Glaubte man bislang, dass die nächste Saison durch den anstehenden Umzug vom “altehrwürdigen” Highbury ins neue 60.000-Stadion geprägt sein würde, sieht es immer mehr danach aus, als würde auch die Mannschaft auseinanderfallen.

Das selbst herangezüchtete Talent Ashley Cole zieht es möglicher-/wahrscheinlicherweise in den Stadtteil Chelsea. Lehmann und mit ihm möglicherweise Reyes, Cygan, Edu, Gilberto, Pires und Ljungberg. Viera macht nach dem fehlgeschlagenen Wechsel zu Real in dieser Saison nicht den Eindruck sich auch mit den Prozentpunkten 99 und 100 in den Job reinzuhängen und könnte bei entsprechendem Angebot abgeschoben werden.

Gleichzeitig bekommt Wenger Druck die durch ManU und Chelsea initiierte Transfer-Spirale mitzumachen. Der Club signalisiert den Geldhahn aufdrehen zu wollen. Wengers letzte Anschaffungen waren nun nicht so, dass man wirklich vollends von dem Management-Part in Wengers Pflichtenheft überzeugt sein muss.

Zeilensport: Fußball und die Verdauung

Angeregt durch Schwärmereien von Milans Trainer Ancelotti über das “kulturelle Ereignis Stadionbesuch” in England, stellt der GUARDIAN-Klo Kolumnist Harry Pearson eine Verbindung zwischen Essen, Verdauung und dem ausbleibenden Erfolgen des englischen Fußballs her.

These are the facts: In the 70s and 80s the grub was pigswill, the sanitation revolting. Liverpool, Nottingham Forest and Aston Villa won the Champions Cup seven times between them with displays of disciplined defensive obduracy.

In the 90s and the 21st century, the food is a lavish banquet, the lavatory facilities include not only toilets but also the seats that go with them.

Result: Manchester United win one Champions Cup with goals conjured by the sort of madcap penalty-box bombardment advocated in the 50s by Wing Commander Charles Reep.

Nobody wants to go back to football’s dark ages, but if English clubs are to regain their hegemony we cannot rely on the tactical wizardry of Jose Mourinho and Rafael Benítez alone. We the supporters must also make sacrifices. Devouring the surplus junk Jamie Oliver has outlawed from school dining halls would be a start.

Screensport: das Wochenende

Alles steht am Wochenende im zeichen des Duells der beiden ganz großen im Bundesligafußball: Schalke – Bayern, am Sonntag ab 17h30. Der Samstag bietet interessantes, aber kein “must see”.

Am Samstag abend werden wir wohl sehen wie dem Sauerland-Boxstall der letzte große, international namhafte Namen zu Boden geht: Markus Beyer – Danny Green Zwo.

So ganz nebenbei: die Basketball-Bundesliga hat sich zu einer spannenden Geschichte entwickelt. Schaut man sich den Kampf um die Tabellenspitze an, so liegen alle 8 Teams auf den Playoff-Plätze nur zwei Siege auseinander. Das verspricht zumindest im Kampf um das Heimrecht in den verbleibenden 8-10 Spieltagen noch einige elanvolle Spiele. PREMIERE ist am Wochenende mit einem Doppelpack dabei: Samstag ALBA gegen Frankfurt und am Sonntag, 17h Bamberg – Bonn.

Ferner gibt es aus der NBA ein Mavericks-Doppelpack bei PREMIERE. Die Mavs sind im Norden unterwegs und in Milwaukee und Minnesota zu Gast. Nowitzki ist von seiner Verletzung wieder genesen, aber Coach Nelson fällt, weil seine Frau erkrankt. Für die T-Wolves und Bucks geht es darum1 bzw. 5 Siege gut zu machen um noch in die Playoffs reinzukommen. Die Entlassung von Flip Saunders hat die T-Wolves nicht wirklich nach vorne gebracht. Vor der Entlassung standen die T-Wolves genauso wie jetzt, bei roundabout .500. Beobachter meinen, dass Kevin McHales Akku langsam aber sicher leer läuft.

Die erste UCI ProTour-Veranstaltung Paris – Nizza verläuft dank wg. Wintereinbruch verkürzter Etappen, dem Ausstieg von Armstrong und den verkürzten Sendezeiten an diesem Wochenende etwas – antiklimatisch. Die nächste UCI-Protour-Veranstaltung gibt es am Montag und Dienstag: Tirreno-Adriatico, ab 15h live auf EUROSPORT.

Freitag

18h45 Zweite Liga
RW Oberhausen – 1. FC Köln (Top-Spiel)
Aue – RW Erfurt
Saarbrücken – Dynamo Dresden.

2h30 NBA Milwaukee Bucks – Dallas Mavericks, PREMIERE live

Samstag

9h00 – 17h00 Wintersport (u.a. Biathlon-WM), ZDF live

15h30 Bundesliga, Spieltag 25
Wenn am Sonntag alles nach oben guckt, geht es am Samstag in den Fahrstuhl kellerabwärts, Richtung Abstieg. PREMIERE berichtet aus Rostock, wo zwei Todgeweihte ein letztes Mal in die Runde grüßen.

1: Hansa Rostock – VfL Bochum (Wasserziehr/Pfandt)
2: Bayer Leverkusen – Hertha BSC Berlin (Bartels/Bayer)
3: VfL Wolfsburg – Hannover 96 (Evers/Wagner)
4: 1. FC Kaiserslautern – Borussia Mönchengladbach (Laaser/Stach)
5: Werder Bremen – FSV Mainz 05 (Lindemann/Dittmann)
6: Arminia Bielefeld – Hamburger SV (Groß/Born)
7: SC Freiburg – 1. FC Nürnberg (W.Fuss/Forster)

Nürnberg und Mainz waren zu Beginn der Saison Highflyers, die aber inzwischen nicht nur auf dem Boden der Tatsachen zurückkegekehrt sind. Der Boden ist so morsch, dass der Absturz in den keller droht. Heute gibt es für beide Mannschaften “Psychohappen”. Mainz 05 tritt bei Werder an, von denen jeder erwartet, dass sie komplett verunsichert aufspielen werden. Verunsicherung, dein Vorname ist Freiburg, die nun der FCN serviert bekommt. Dieser Tage mehrten sich Spekulationen über eine etwaige Amtsmüdigkeit von Volker Finke, der möglicherweise durch Kritik allmählich weichgeschossen wurde.

Die Samstagsspiele haben zwar keine absoluten Brüller-Spiele, aber verschiedene Mannschaften bekommen die Chance Statements zu machen. HSV, Bayer und Hertha wollen Europacup-Ambitionen zeigen, Werder und Bayer wollen zeigen, dass sie noch nicht reif für die Couch sind. Wolfsburg und H96 im Nordderby, wollen mit Leistung den Zeitungsartikeln entgegentreten, dass die Trainerautoritäten Lienen und Gerets die Kontrolle über ihren Kader verloren haben.

18h30 BBL Skyliners Frankfurt – ALBA Berlin, PREMIERE live
(Vor Ort: Peter Lauterbach, Michael Körner)

20h30 Serie A: Lazio – Inter, PREMIERE live
(Kommentator: Volkhard Bauer, Whl, 105min: 0h30, So: 6h15, 2h00)
Ein Spiel das mehr von den großen Namen zehrt. Di Canio wurde übrigens dieser Tage wegen seines Hitler-Grußes ebenso wie Lazio vom Verband zur Kasse gebeten. Ich glaube 7.500 EUR oder so.

22h40 Boxen Markus Beyer – Danny Green, ARD live
(Kommentatoren: Rieck, )
Diesmal aus der “Stadthalle Zwickau”. “Stadthalle Zwickau“, live in die Republik reingesendet. Ich war gestern bei einem Kunden in Schenefeld, einer Gemeinde aus dem “Speckgürtel” Hamburgs, die aus einer Ausfallstraße besteht. Abseits der Bundesstraße gibt es den Stadtkern, der sich “Mitte” nennt. An der Bundesstraße selber gibt es aber ein Einkaufszentrum dass sich “Stadtzentrum” nennt. “Stadtzentrum” als Eigenname. Das “Stadtzentrum Schenefeld” besteht aus vier Passagen die sich in der Mitte unter einer großen Glaskuppel treffen. Die Passagen haben das 08/15-Angebot: H&M, Bücher-Heymann, Makro-Markt, Aldi. Unter der Glaskuppel, in der Mitte gibt es ein Café, ein örtlicher Heimwerker stellt seine Palette an Resopal-Platten zur Schau, ein Schlüsseldienst präsentiert Alarmanlagen und Schlößer und in der Ecke ist ein kleiner Stand der Eintrittkarten für den in einem Monat anstehenden Auftritt von Heino & Band unter Glaskuppel verkauft. 29,75 EUR und 24,75 EUR. Unter der Glaskuppel, im “Stadtzentrum Schenefeld”, wenn die Resopal-Platten-Ausstellung weggeräumt ist.

Irgendwie muß ich immer an so etwas denken, wenn die ARD BOX-WM-Kämpfe aus der “Stadthalle Zwickau” überträgt und Waldemar Hartmann losorgelt als gälte es ein exklusives Set Tupper-Boxen zu verhökern.

Nach anderthalb Jahren treffen Markus Beyer und Danny Green wieder aufeinander. Auch damals ging es im den WBC Supper Middleweight-Titel, auch damals war Beyer Titeverteidiger. Beyer ging damals in den ersten beiden Runden zu Boden, Green wurde allerdings, umstritten, wegen Kopfstöße disqualifiziert.

Green gilt als schlagstark. Von seinen 19 Siegen hat er 18 mit KO entschieden. Seine Schwäche ist aber die Kondition. Selten das er länger als 6 Runden gehen muss.

Beyer hat im Ring nur äußerst selten das umgesetzt, was er eigentlich auf den Kasten haben sollte, glaubt man seinen Trainern. Nicht schlagstark, psychisch labil, sich aber immer irgendwie durchlavierend, nicht zuletzt dank entsprechender Kampfzusammenstellungen durch den Sauerland-Boxstall und freundlicher Unterstützung der Kampfrichter. Beyers einzige Chance ist irgendwie über die 5te, 6te Runde zu kommen und dann zu punkten. Geht aber Beyer erstmal zu Boden, wird er den Abend nicht mehr stehend erleben.

Sonntag

10h15 – 17h00 Wintersport (u.a. Biathlon-WM), ZDF live

15h00 Zweite Liga
Greuther Fürth – Wacker Burghausen (Top-Spiel)
Ahlen – Energie Cottbus
Unterhaching – MSV Duisburg
Alemannia Aachen – Eintracht Trier
RW Essen – Karlsruher SC

17h00 BBL Bamberg – Bonn, PREMIERE live
(Vor Ort: Arne Malsch, Markus Krawinkel)

17h30 Bundesliga, 25ter Spieltag
1: Schalke 04 – Bayern München (Reif/Bayer)
2: Dortmund – VfB Stuttgart (Fritz von TuT/Dittmann)

Vorberichterstattung auf PREMIERE bereits ab 17h00

19h00 NBA Minnesota Timberwolves – Dallas Mavericks, PREMIERE live
(Kommentator: Manni Winter)

20h30 Serie A: Verona – Juventus, PREMIERE live
(,Kommentator: Roland Evers, Whl, 105min: 3h15)
Juve sollte versuchen die stolzgeschwellte Brust aus dem Sieg gegen die galaktischen Madrilenen in das Spiel gegen den Abstiegskandidaten mitzunehmen. Zum Anpfiff wird Juve wissen ob ein Sieg für die Übernahme der Tabellenführung reicht oder “nur” dazu dient mit dem AC Milan mitzuhalten. Jener AC muss am Nachmittag gegen den Tabellendritten aus Genua antreten.

Keegan geht. Jetzt.

Die Fußball-Schlagzeilen Englands werden heute morgen vom Rücktritt Kevin Keegans als Trainer von Manchester City diktiert.

Keegan deutete seit längerem Amtsmüdigkeit an und wollte eh seinen Vertrag nach Saisonende nicht verlängern, aber nach der 0:1-Heimniederlage gegen Bolton resignierte er endgültig.

Wie bei so manch anderem Team das er vorher führte, kaufte Keegan für viel Geld ein, gelang es aber nur selten “wichtige Spiele” zu gewinnen. Die Saison für ManCity ist archetypisch: jedesmal wenn ManCity einen Lauf starten könnte oder auf Tuchfühlung zu europäischen Cup-Plätzen gelangen könnte, verliert man irgendein lasches Spiel und wird ins Niemandsland der Tabelle zurückgeworfen.

Vorerst wird Assistent Stuart Pearce den Ton angeben, aber es ist wohl nur eine Frage derzeit bis Vorstandsmann John Wardle mit Gordon Strachan alles notwendige aisgehandelt hat, damit Strachan Cheftrainer in Manchester wird. Für Keegang ist es vermutlich nicht nur ein Rücktritt, sondern auch das freiwillig gewählte Ende einer Trainerlaufbahn.

Keegan in Hamburg unvergessen. Und Strachan? Hat der nicht mal als Club-Spieler dem HSV eine derbe reingehauen?