Die andere Seite des Marketings

Jeder schimpft auf das IOC und die Organisatoren der olympischen Spiele in Athen, die die Spiele in Sachen Vermarktung an die enge Leine halten. Siehe dazu den Artikel von Wolf-Dieter Roth bei Telepolis: “Mit den Turnschuhen kommst Du hier aber nicht rein!“.

Nun hat aber alles seine zwei Seiten, auch die des Unternehmens das für gutes Geld Vermarktungsrechte kauft. Wo Wolf-Dieter Roth, schon berüchtigt für seine Apple- und Blog-Artikel, nur mit dem Prügel draufhaut, zeigt die BBC wieso es zu dieser rigiden Politik gekommen ist: “Games’ eagle-eyed sponsor police

Es ist eine Reaktion auf die “Ambush Marketing“-Versuche insbesondere von Nike, die 1996 in Atlanta einfach massenweise Plakatwände aufgekauft haben und sich so als Pseudo-Olympia-Sponsor zu profilieren versuchte. Adidas war nicht amüsiert.

John Allert, head of consulting at Interbrand, told the BBC: “Event marketers are taking increasingly aggressive steps to try to stamp out ambushing […]

Nike was mentioned almost as frequently in Euro 2004 as Adidas – when Adidas was spending a fortune as official sponsor.

These tactics cut to the heart of the commercial viability of the Games, and represents one of their single biggest threats. Without guaranteeing exclusivity, it is harder to play competitive sponsors off against each other.”

Frauen-Sport

Meine persönliche Entdeckung in bislang eher faden olympischen Spielen: Frauen-Sport.

Es gibt eine ganze Reihe von Sportarten die in der Frauen-Version besser aussehen als die männlichen Pendants. Nein, damit meine ich nicht nippelbetontes wie “Biiitsch-Wolleyball”:
Hockey, Volleyball, Judo.

Alle drei Sportarten sind wesentlich ansehnlicher, weil die Frauen mehr aus der Technik heraus kommen, während die Männer mit Kraft arbeiten und damit den Sportarten eher eine vulgäre Note geben.

Volleyball der Männer gleicht Tennis der Ivanisevic-Ära. Alleine die sinistren gesprungenen Aufschläge und Schmetterball-Orgien… geht gar nicht.

Judo der Männer hat mehr Verwandtschaft mit Ringen. Ein einziges Grabbeln und Zerren. Sehr gerne auch am Boden.

Hockey hat die gleichen Ingredenzien wie Fußball (Ball am Boden, Ball muss ins Tor) aber unterscheidet sich dadurch das weniger mit dem Ball gelaufen wird, weniger Dribblings gesucht werden, stattdessen schneller gepasst und mehr mit freien Räumen gearbeitet wird. Dabei ist die Frauen-Variante konsequenter als die Männer-Version.

Aber für die Männer gibt es ja noch die Bastionen Handball, Basketball, Fußball und Boxen, Sportarten die immer mit Kraft und Physis verbunden sein werden und wo die Frauen dem anderen Geschlcht nicht das Wasser reichen können.

Es läuft nicht, in Äthiopien

Kein guter Tag für Äthiopien, deren Medaillen-Hoffnungen vorallem die Langstrecken in der Leichtathletik sind. Mit einem Schlag ist die weibliche Ikone Adere weg und DER äthipische Sportler überhaupt, Gebrselassie fraglich.

Haile Gebreselassie hat Probleme mit der linken Archillessehne und kann nur leicht trainieren. Sein letzter Auftritt als 10.000m-Läufer ist daher mehr als fraglich!

Berhane Adere, die 10.000m-Weltmeisterin wurde nach schlechten Trainingsleistungen wieder abgemeldet und wird durch die Afrika-Meisterin Ejegayehu Dibaba ersetzt, die eigentlich die 5.000m laufen sollte. Dort wird sie von der Meseret Defar, 3.000m-Hallenweltmeisterin ersetzt.

Das die offizielle Version. In einem Interview mit der Runners Web spricht Adere von einem Racheakt des Verbandes, der durch zu hartes Training ihre Aufbauarbeit nach einer Verletzung sabotierte.

Auch der eigentliche Starter für den Marathon Gezhagne Abera hat wegen Archillessehnen-Probleme zurückgezogen.

Wie dicht am Abgrund ist der BVB?

Die nicht enden wollende Saga um die finanziellen Schwierigkeiten von Borussia Dortmund, ist heute durch einen Artikel des für gewöhnlich gut informierten KICKER-Reporters Thomas Hennecke weitergschrieben worden.

Demnach warten die BVB-Profis noch auf ihre Juli-Gehälter. BVB-Manager Michael Meier, gerade aus dem Urlaub zurückgekommen, begründet dies mit einer zu Beginn des Jahres getätigten Umstellung der Gehaltszahlungen. Diese würden seit Jahresanfang nicht mehr zum Monatsanfang, sondern zum 15ten des Monats ausgezahlt werden, wegen der Zinsgewinne.

Michael Meier konnte keine Erklärung liefern, warum dies den Profis erst sieben Monate später auffallen sollte.

Sollte dies eine Notlüge der Verantwortlichen des BVBs sein, dann ist die Borussia wirklich schwer in Klamotten, da der Juli aufgrund der Dauerkarteneinnahmen, der ertragreichste Monat des Jahres ist.

Siehe auch SZ-Artikel von Freddie Röckenhaus.

The Good, the bad and the ugly

The Good

Im Gewichtheben gewann gestern Halil Mutlu, ein kleiner, 56kg schwerer Türke, der seinen dritten Olympia-Sieg feierte. Und seinen Konkurrenten auch in Sachen Charisma haushoch überlegen war. Hinter der Bühne Konzentration, auf der Bühne ein schüchternes Lächeln, dann wird das Gewicht gehoben, die Schulterblätter scheinen rauszufliegen, der Brustkorb breitgedrückt, aber wenn die Hantel gestemmt ist, gibt es hemmungsloses Grinsen und Zunge-Ausstrecken.

Und als er Gold gewinnt, gibt es bescheidene Siegerposen. Von jemanden der ganz genau weiß, was war er getan hat, der seinen Wert kennt, ohne dabei aber auszuflippen.

Mit zunehmenden Gewichtsklassen bei den Männern und Frauen rückt der Fokus weg von Südostasien nach Osteuropa.

Matthias Stach & Dirk Lange von EUROSPORT. Okay, der Schwimmtrainer Lange hat eine etwas langweilige Intonation, aber sein Insiderwissen kennt keine Grenzen. Und Matthias Stach ist kompetent, hat Stimme, hat Leidenschaft und weiß sich auszudrücken. Die Kommentierung der 4x100m Freistil/M (Überraschungs-Sieger, Weltrekord, USA nur dritter) war Stachs Meisterstück. Das gibt einen ganz dicken Eintrag ins Fleißheftchen.

Niederlage von Team USA im Basketball. Es ist eine Frage des persönlichen Geschmacks ob man die Niederlage gut findet oder nicht, aber die erste Niederlage eines Profibasketball-Teams aus den USA bei olympischen Spielen gibt zumindest Stoff zur Diskussion.

Die USA haben nicht gegen Argentinien oder Serbien-M. verloren, sondern gegen Puerto Rico, mit Müh und Not als Basketball-Mittelmacht zu bezeichnen. Ein Land das man unlängst in der Vorbereitung, mit einem geschonten Allen Iverson, mit 25Punkten weggefegt hat.

Wenn man sich nun an die seligen Zeiten von Barcelona 1992 erinnert, als man mit speichelndem Mund vor dem Fernseher saß und diese Giganten spielen sah. Es schien unerreichbar zu sein, es schien aus einen anderen Welt zu kommen.

Es hat nur12 Jahre gedauert bis der Rest der Welt Anschluß gefunden hat.

Die Niederlage der USA ist kein Ausrutscher gewesen. Es gab eine Niederlage gegen Italien und ein Last-Second-Sieg gegen Deutschland. Letztes Jahr schnitt man bei der Basketball-WM im eigenen Lande ebenfalls mit einem zusammengewürfelten Profi-Team als Fünfter oder Sechster ab. Der wachsende Einfluß von Nicht-US-Amerikanern läßt sich auch an den NBA-Kadern ablesen.

Die individuelle Klasse der Amis reicht nicht mehr aus, um über mannschaftlichen Zusammenhalt zu triumphieren. Olympia 2004 besiegelt es: das Ende einer Epoche, das Ende von Basketball als US-Sportart.

The Bad

Medaillenspiegel. Wer annähernd 30 Sportarten über einen Kamm schert und meint des nationalen Egos wegen, auf einen Medaillenspiegel achten zu müssen, der geht auch auf den Wochenmarkt und bestellt “3 Kilo Sport”. Medaillenspiegel sind was für Loser deren Sportrezeption nicht über “Sportschau” hinaus geht.

Leere Ränge. Das bei Ruder-Vorläufen um neun Uhr früh, 1km vor dem Ziel keine Zuschauermassen sich auf den Rängen einfinden, geschenkt, aber wo gab es denn überhaupt Veranstaltungen mit mehr als zwei Drittel Auslastung? Schwimmen, und…?

Hektik. Um die Wettbewerbe schnell abzuwickeln, gerät die Vorstellung der Sportler (z.B. beim Schwimmen an den Startblöcken) immer kürzer, nicht jeder Sportler wird abgeschwenkt.

The Winner takes it all. Die Kameras bleiben nur auf den Sieger kleben, zeigen aber selten den/die geschlagenen oder Zweit-/Drittplazierte.

The Ugly

Beachvolleyball. Ich will nicht die Attraktivität des Beachvolleyballs an und für sich in Abrede stellen. Eine Sportart aber die bei würdevollen olympischen Spielen so krachledernd daherkommt, dass man damit selbst im Pupasch Auftrittsverbot bekommt, hat nichts, absolut nichts bei Olympia verloren.

Zur Strafe spielt man vor leeren Rängen, während zwangskrege DJs mit Opus “Live is Live” sich einen Wolf abspielen und vergeblich versuchen das Publikum zu animieren.

Wer vormittags nur den Audio-Stream von EUROSPORT hört, wird beim Beachvolleyball spätestens nach 30 Sekunden aggressiv und fängt mit Hyperventillation an.

ARD/ZDF verpennen den Sensationsieg von Puerto Rico gegen Team USA (Basketball). Vier Digital-Kanäle, zwei mit Vorkämpfen, eine Aufzeichnung die als Live-Spiel präsentiert wird, ein ARD-Newsflash der sieben Minuten nach Spielende zwar Ausschnitte aus Argentinien – Serbien-M. zeigt, aber keinen Schimmer von der sich seit einer halben Stunde abzeichnenden Niederlage von Team USA hat.

Langsam hat das was ARD/ZDF mit Baskeball machen, System.

Puerto Rico schlägt Team USA 92:73!!!

Sensationelle Sensation! Puerto Rico schlägt die NBA-Auswahl 92:73! Noch vor 2-3Wochen schlugen die Amis die Puerto Ricaner in einem Vorbereitungsspiel in den USA locker mit 96:71. Und wie vor einigen Tagen befürchtet: nichts live auf deutschen Sendern zu sehen, Stattdessen Vorrundenkämpfe im Boxen, Rolf Töpperwien mit Fußball, Beachvolleyball und Vorkämpfe im Turnen.

Die Amis müssen Probleme mit der Defense gehabt haben, Puerto Rico mit 59% Shooting Pct, Team USA nur mit 45%. Puerto Rico auch erfolgreich mit Dreier: 7/15, Team USA nur 3/24. Trotz totaler Dominanz der Amis am Brett (21 Off.Rebounds) führte Puerto Rico phasenweise mit 22 Punkte.

Das Spiel scheint die angedeuteten Schwächen aus den Vorbereitungsspielen in Europa weiterzuschreiben: keine Defense, kein Teamplay, keine Distanzschützen.

Nachtrag: ATHEN4 überträgt laut EPG ab 21h30 das Spiel “live” (sic!)

Männersport live: Chelsea – Manchester United

[18h56] – Abpfiff: 1:0-Sieg Chelsea. Zum Ende hin drohte ManU noch zweimal von Chelsea ausgekontert zu werden. Das war ein enttäuschtes Spitzenspiel. Chelsea wollte nicht mehr, ManU konnte nicht mehr.

Wenn Chelsea mit dieser Spielweise den Ton in der Premiership angibt, dann könnte es einer der langweiligsten Fußballmeister in der englischen Geschichte werden.

[18h43] – 82Minute Giggs mit Riesenkopfball-Chance, kann sich bei einer Flanke an Gallas vorbeischummeln, aber trifft das Tor nicht.

Auswechslung Chelsea. Gudjohnsen geht, Scott Parker kommt.

Beide Teams müssen nächste Woche bei Norwich und Birminghamantreten. Chelseas Gegner Birmingham dürfte wegen seiner Eruopacup-Ambitionen und Neuzugänge Heskey, Izzet und Gronkjaer dabei aber ein ganzes Stück schwerer zu spielen sein. Norwich ist ein Aufsteiger der am Wochenende Unentschieden gespielt hat und als Absteiger gehandelt wird.

[18h39] – 77te Minute. Forlan mit der nächste Chance. Steilpass auf Forlan, der zwischen zwei Chelsea-Spieler entfleucht und mit der Ballannahme versucht abzuziehen. Der Ball rutscht übern Schlappen und wird in die Tribüne geballert. ManU inzwischen mit 60% Ballbesitz, aber Torwart Cech musste bislang noch nicht eingreifen.

[18h36] – 74te Minute. Erste Torchance des Tages für ManU. Ein weiter Pass von Scholes, Giggs legt den Ball auf Forlan ab, der versucht 3-4 Schritte zu dribbeln und zu schiessen, aber zwischen Abwehrspieler und Torwart ins Straucheln kommt.

[18h34] – 73te Minute. Auswechslung ManU. Djemba-Djemba geht, Forlan kommt.

Unglaublich wieviele Millionen auf dem Feld stehen. Und wieviele Torchancen gab es? Das Tor miteingerechnet, würde ich sagen: eine.

[18h31] – 70te Minute. Auswechslung: Drogba und nicht der müde Gudjohansen wird zugunsten von Kezman (kam vom PSV) ausgewechselt. Drogba hat mir sehr gut gefallen, bringt auch die für die Premiereship notwendige Physis mit.

[18h28] – 67 Minuten gespielt. Chelsea ist bereits letztes Jahr unter Ranieri nicht die druckvollste Mannschaft gewesen, aber Mourinho scheint die Defensive und Ballkontrolle noch mehr in den Vordergrund gebracht zu haben. Konsequenz: ManU führt inzwischen in Sachen Spielanteile bzw. Ballbesitz.

ManU packt jetzt eine Schippe Verzweiflung in seine Offensiv-Bemühungen. Scholes hat sich inzwischen auf die Spielmacherposition fallen gelassen. Ab und zu blitzen gefährliche Vorstöße über links von Giggs, Miller und Fortune auf, aber insbesondere Giggs spielt weit unter seine Möglichkeite. Das wäre doch so ein Dribbler der mal in den Strafraum eindringen könnte.

[18h18] – Was kann ManU machen um den Druck zu erhöhen? Wie wäre es erstmal dominanter im Mittelfeld zu stehen: Scholes aus dem Sturm nach hinten ziehen und “Innenverteidiger” Roy Keane zentral im Mittelfeld zu stellen. Auf der Reservebank hat man einen französischen Nachwuchsstürmer Bellion und natürlich Diego Forlan der auch mal EinsZuEins gehen kann. Derzeit hat ManU nicht einen einzigen Dribbler vorne (mit Abstrichen: Scholes).

[18h14] – 52 Minuten gespielt. ManU macht von Beginn der 2ten Halb an mehr Druck, bleibt aber harmlos. Sie werden wohl nur durch einen Freistoß oder einen Schuß aus zweiter Reihe ein Tor erzielen zu können. Das ist möglicherweise ein Ausblick auf ManU in den nächsten 3-4 Wochen, bis mit Saha wieder ein Stürmer der Güteklasse 1A im Kader steht.

Aber Mourinho, dessen silberne Seidenkrawatte inzwischen ein häßlicher Kaffeefleck ziert, kann das nicht gefallen dass sich Chelsea sooo weit zurückzieht. Seit sie die Kabinen wieder verlassen haben, sind ihnen kaum längere Spielzüge gelungen.

[17h50] – Halbzeit 1:0 für Chelsea.

[17h46] – 41 Minuten gespielt. ManU kommt ünerhaupt nicht damit zurecht, das Spiel machen zu müssen. Die gesamte Mannschaft rückt soweit auf, dass es plötzlich an den Abwehrspielern ist, das Spiel zu machen. Fortune und Neville haben aber nicht mehr auf den Kasten als tumb die Bälle zu flanken. Ein Scholes ist völlig untergetaucht, bekommt keine Bälle.

Chelsea guckt sich das in Ruhe an und kann zuhause ManU sogar auskontern.

Ansatzweise gefällt das Spiel der Blauen sehr gut. Drogba ist exzellent integriert und hat eine gute Mischung aus eigensinnigen Dribblings und dem Abspiel zu einem Kollegen im richtigen Augenblick. Geremi ist im Mittelfeld sehr aktiv, gefällt besser als der Star vom letzten Jahr Lampard. Auch Smertin und Gudjohnsen sind sehr sichtbar.

[17h31] – 27 Minuten gespielt. Sehr statisches Spiel. Chelsea zieht sich weit zurück, läßt zuhause(!) ManU kommen, ManU hat aber ein deutliches Problem im Spielaufbau. Vorne bewegt sich kaum jemand, besseres als aus dem Halbfeld von außen die Bälle in den Strafraum reinzudreschen, fällt ihnen nichts ein. Und weder Smith noch Scholes haben das “Knipser”-Format eines Saha oder Nistelrooy um selbst aus solch laschen Bällen was gefährliches zu machen.

Chelsea feiert kein Offensiv-Festival ab, begnügt sich, ganz wie Porto im letzten Jahr, mit einer 1:0-Führung und ManU kann nicht mehr.

[17h20] – 1:0 für Chelsea durch Gudjohnsen (15te Minute). Geremi treibt den Ball als Konter rechts nach vorne, schlägt einen langen Diagonalpass auf Drogba, der vor dem Strafraum geschickt in die Lücke von 3 raumverteidigenden ManU-Spielern gerannt ist und spielt den Ball als Lob in die äusserste Ecke des 5Meter-Raumes wo dvon rechts Gudjohnsen reinsprintet und mit Hängen und Würgen den Ball über Torwart Howard heben kann und im Nachsetzen dann endgültig über die Linie schieben kann.

Ein Spiel das ansonsten noch keine wirkliche Torchance gesehen hat, die Mannschaften neutralisieren sich links und rechts der Mittellinie.

[17h04] – Am ersten Spieltag der Premiere-League die ultimative Spitzenbegegnung: Chelsea gegen ManU, der Tabellenzweite gegen den Dritten der letzten Saison. Abramamovic hat wieder Geld in die Londoner reingepumpt, als gäbe es kein Morgen.

Trotzdem sieht die Mannschaftsaufstellung von beiden Mannschaften aus verschiedenen Gründen (Verletzungen, Olympia) … na ja … man merkt ihr die Kohle nicht wirklich an.

Insbesondere die Offensivkräfte. Bei Chelsea ist Drogba noch nicht Premiere-League-erfahren (kommt aus Frankreich) und Gudjohnsen ist nicht der klassische Reißer. Bei ManU regiert aufgrund von Verletzungen (Nistelrooy, Saha, Solskjaer) die blanke Not und Scholes muß in den Sturm rücken. Und Keane muss in die Abwehr rücken-

Chelsea:
Cech
Ferreira , Gallas , Terry , Bridge
Geremi , Makelele , Lampard , Smertin
Drogba , Gudjohnsen

ManU:
Howard
Silvestre , G Neville , Keane , Fortune
Miller , O’Shea , Djemba-Djemba , Giggs
Scholes , Smith

Keine leichten Körbe für die Cracks

Alles andere als zum Selbstgänger entwickelt sich das Basketball-Turnier bei den Männern.

Am ersten Spieltag hat Europameister Litauen nur mit Mühe die beste afrikanische Mannschaft Angola sich vom Leib halten können (78:73).

Italien, EM-Dritter, hat nur knapp gegen Neuseeland gewonnen (71:69).

Und China unterlag Spanien klar und deutlich 58:83. Yao-Ming wurde gegen Mitte des 4ten Viertels herausgefoult. China galt als große Unbekannte im Medaillenrennen, eine 25Punkte-Klatsche gegen den EM-Zweiten ist überraschend.

In diesen Minuten treffen zwei weitere Basketballgrößen aufeinander: Argentinien führt gegen Serbien-Montenegro zur Halbzeit 49:39

Heute abend hat Team USA seinen ersten Auftritt, Puerto Rico sollte es eine leichte Aufgabe sein. Ab 21h15 wenn ich es richtig sehe. Es ist nicht klar, auf welchen Sender ein Übertragung läuft, auf Papier war eine Schalte ab 22h auf ATHEN4 vorgesehen.

Vorsicht! Schießende Tanten!

Die Darstellung von Sport bei Olympia hat m.E. viel mit “Dignity”, mit Würde zu tun. Dies ist kein NullAchtFuffzehn-Weltcup, sondern OLYMPIA! Bitte atmen sie jetzt historische Luft und Pathos ein!

Dann rücken auch Randsportarten in den Vordergrund. Nicht nur Randsportarten die allenfalls vormittags auf EUROSPORT gezeigt werden, sondern richtige Randsportarten, die noch nicht mal das schaffen.

Zum Beispiel Schießen.

Der neugierige Betrachter schaut in die Schützenhalle rein und sieht…

Einige IKEA-Tisch, Resopal-Hocker und Beistelltische auf denen 8 Athleten Köfferchen abgestellt haben. Teilweise liegen Handtücher drüber. Bei anderen scheinen Pappkartons neben ihren Tischen zu stehen.

Die Schieß-Athleten tragen durch die Bank weg Ballonseide. Nur Ashumova aus irgendwelchen Ex-sowjetischen Latifundien, hat feinstes Zwirn angezogen, irgendein ockerfarbenes Kunstfaser-Erzeugnis das bauchlängs kleine Rüschen besitzt. Profan und sachlich die Schweizerin: die hagere Gestalt ist in ein ärmelloses Shirt gepackt, dazu ein Pokerschirm auf dem Kopf.

Der Kampf mit der Luftpistole war überaus spannend, da das Feld eng zusammen war und mit jedem Schuß durcheinanderpurzelte. Obige Ashumova bekam bei den letzten Schüßen die Flatter und musste die Weltmeisterin, die 19jährige Olena Kostewitsch vorbeilassen, die als 6te oder 8te aus dem Vorkampf gestartet ist und Schuß um Schuß raufkletterte.

Kostewitsch, Ukrainerin, hat ein völlig verbiestertes, eiskaltes Gesicht, bar jeder Zuckung oder menschliches Leben, geht zum Lachen in den Keller. Doch als sie das Stechen schließlich gewann und Gold holte, da verwandelte sich ihr Gesicht Jekyll & Hyde-mäßig in ein nett aussehendes, junges Mädchen, das zuhause Conny-Hefte sammelt und Pferdeposter hängen hat. Aber wehe, man gibt ihr eine Waffe…