Ein Toter, einsetzender Flak-Beschuß, viel Alkohol und wenig Geld

Englands Nationalcoach Steve McClaren hat ein Problem: Sauregurkenzeit bei den britischen Fußball-Medien und nur eine Person läuft mit einer riesengroßen Zielscheibe umher. Steve McClaren himself. Nicht vorzustellen was um McClaren veranstaltet würde, wenn es da nicht den toten Cricket-Nationaltriner gäbe…

Das Spiel in Israel wurde zwar schon am Samstag als elendig empfunden und anhaltendes Kopfschütteln Galore auch am Sonntag. Aber inzwischen steigert sich von Tag zu Tag die englische Selbstauspeitschung derart in der Lautstärke, dass sich sogar die FA veranlasst sieht, McClaren öffentlich den Rücken zu stärken, was nach normalen Fußballgesetzen als Signal für eine baldige Ablösung zu interpretieren wäre.

Nicht in England. Wenn England “Dusel” hat, “prügeln” sie am Mittwoch in Barcelona Andorra mit 2:0 weg und McClaren hat erst einmal ein paar Monate Ruhe. Die Tabellensituation sieht nicht gut aus (England = 3ter, Kroatien 5 Punkte vor, Russland 3 Punkte vor), aber wenn man bedenkt dass Russland noch zweimal gegen England spielen muss, so haben die Engländer eine Qualifikation noch in eigener Hand. Noch.

Ärger droht “Mac” auch von der eigenen Seite: mehrere Medien berichten von Meinungsverschiedenheiten zwischen McClaren und seinem Co-Trainer Terry Venables (u.a GUARDIAN). Venables soll eine Aussprache nach dem Andorra-Spiel verlangt haben und sich beschwert haben, das McClaren ihn und seine Ratschläge völlig ignoriert (was kurioserweise McClaren nach der WM Eriksson vorgeworfen hat)

Die beste “Lebensversicherung” (um einen gerade in Mode gekommenen Begriff der deutschen Sportjournalistik zu verwenden) Steve McClarens scheint die finanzielle Ausstattung der FA zu sein. Die FA hat noch den teuren Schweden-Svennie auf der Gehaltsliste und nach McClaren auch noch einen dritten hochkarätigen Trainer zu bezahlen, dürfte der FA gewaltige Bauchschmerzen bereiten.

Und so bleibt es bei dem lähmenden Gefühl für die Fans, dass man bei der Wahl von McClaren wirklich nur die zweite Wahl genommen hat und sich bis zur EM in der Mannschaft nichts tun wird. Von den Spielern, das sah man schon unter Eriksson, sind keinerlei Impulse zu erwarten.

Allen Schlagzeilen zum Trotz wie z.B. heute die Sun: “SMAC! Beat Andorra or it’s the sack”. Da heißt es u.a.:

At 12.50 a volley of shots could be heard coming from the fort just above the team HQ.

For one moment, we thought McClaren may have reached for the service revolver and done the honourable thing.

Der Tote im Cricket-World Cup

Man braucht Trainer nicht tot zu schreiben. Es geht auch in realiter. Die Story um den ermordeten Cricket-Trainer Pakistans Bob Woolmer ist auch bis nach Deutschland herüber geschwappt. Eine sehr empfehlenswerte Aufarbeitung der Story ist bei BBC Five Live zu finden. In Sportsweek kann man die Ausgabe vom Sonntag als Stream oder Podcast herunterladen.

Die Story ist im Grunde genommen drehbuchreif. Pakistan scheidet aus, nachdem der haushohe Favorit eine völlig überraschende Niederlage gegen Irland hinnehmen muss. Der Trainer zieht sich in das Hotel zurück, macht einen enorm geknickten, depressiven Eindruck. Schreibt am nächsten Morgen in aller Frühe eine eMail an den Verband, dass er seinen Rücktritt erklärt und wird Stunden später tot aufgefunden. Ein Hauch von Barschel liegt in der Luft.

Die örtliche Polizei gibt erst einige Tage später bekannt, dass Woolmer durch Erwürgen umgebracht wurde, was endgültig alle Spekulationen ins Kraut schießen lässt und SKY NEWS vor Ort ein Studio mit einem Reporter und einem Anchor man einrichten lässt.

Woolmer war von ziemlich mächtiger Statur, so dass ein Erwürgen für ein Individuum nicht leicht gefallen sein kann. Zudem gab es keinerlei Spuren eines Einbruches, weswegen Woolmer seine(n) Mörder gekannt und reingelassen haben muss.

In den Beiträgen in Sportsweek klingen kulturellen Probleme durch, die der Südafrikaner in Pakistan mit dem Trainieren der Nationalmannschaft hatte oder das Autoritätsproblem zwischen Woolmer mit dem Kapitän Inzamam-ul-Haq. Cricket hat insbesondere in Asien ein Wettproblem. Dort gehöre das sogenannte “Spot Betting” oder “Spot Fixing” zum Alltag. “Spot Betting” ist das Wetten nicht auf den Spielausgang, aber auf Details im Spiel. Im Fußball z.B. welche Mannschaft den ersten Eckball bekommt, oder wer die erste gelbe Karte bekommt. Während zum Verschieben von ganzen Spielen mindestens 3, 5, 6 Spieler im Cricket notwendig sind, können solche kleinen Ereignisse leicht durch einen korrupten Spieler angeschoben werden. Es gibt nur noch wenige Cricket-Liebhaber, die glauben dass ihr Sport sauber ist. Im Zuge der Mordaffäre Woolmer gehen sehr, sehr viele Journalisten davon aus, dass ein Großteil der internationalen Cricket-Spiele in irgendeiner Form manipuliert sind.

Die Geschichte ist auch für den Fußball interessant, denn spätestens seit Hoyzer sollte bekannt sein, dass auch ein westeuropäisches Land mit bis in die Poren durchorganisierten Ligabetrieb, nicht vor Manipulationen gefeit ist. In der Sportsweek-Sendung wurde auch mit einem Dienstleister gesprochen, der für den Cricketverband die Sportwetten-Szene beobachtet und auffällige Einsätze meldet. Dieser Dienstleister hält eine Kontrolle des “Spot Bettings” für ausgeschlossen und spricht auch davon, dass eine Überwachung der Wetteinsätze sinnlos sei. Die entsprechenden Protagonisten sind keine Idioten und benützen längst Infrastrukturen außerhalb der offiziellen Sportwettenanbieter. Gerade in Asien wäre die illegale Szene sehr groß und nicht zu überwachen. Als einziges Gegenmittel wäre eine verstärkte Legalisierung von Sportwetten, um den illegalen Markt für durchschnittliche Sportwetter uninteressant zu machen.

Dit’n’Dat

Es ist nicht nur Steve McClaren an dessen Stuhl gesägt wird. Die Niederlage gegen Deutschland war der Arbeitsplatzsicherheit von Karel Brückner in Tschechien nicht zuträglich. Brückner war am Mittwoch kurz davor den Brocken hinzuschmeissen. Hintergrund: nach Niederlage gegen Deutschland haben tschechische Spieler den Geburtstag von Tomas Ujfalusi mit sehr viel Wein, ein bißchen Weib und ein bißchen Gesang gefeiert. Brückner ist entsetzt gewesen als er davon in einer Boulevardzeitung gelesen habe. Der Verband strafte die Mannschaft mit 35.000 EUR Strafe ab.

Diese disziplinären Probleme sind Öl in das Feuer dass die Medien derzeit rund um Brückner entfachen, dem veraltete Taktik und Spielvorbereitungen nachgesagt werden.

Der 115-Mio-EUR-Verkauf von Olympique Marseille an Jack Kachkar ist auch 3 Monate nach seiner Ankündigung immer noch nicht vollzogen. Der Besitzer Robert Louis-Dreyfus verweigert die Übergabe, weil Kachkar immer noch nicht die notwendigen Sicherheiten für jährliche Investitionen von 20-30 Mio EUR vorzeigen konnte. Gegen Kachkar wurde Anfang März in den USA wegen unsauberer Finanzgeschäfte und Geldwäsche Untersuchungen eingeleitet (GUARDIAN). Robert Louis-Dreyfus soll französischen Berichten zufolge alle Verhandlungen mit Kachkar auf Eis gelegt haben.

Ein anderer französischer Verein veranstaltet einen pissing contest mit dem Nationaltrainer Raymond Domenech, was aufgrund des Charakters von Domenech keine große Kunst ist. Der Präsident von Olympique Lyon Jean-Michel Aulas wehklagte in den Medien: sein Verein wäre gegenüber dem Verband so freundlich gewesen und hätte wenige Tage vor dem schweren Champions League-Spiel in Bestbesetzung im Ligapokal mitgemacht. Der Verband möge sich daran erinnern und die neun(!) Lyoner Nationalspieler vor dem Freundschaftsspiel gegen Österreich nach Lyon zurückschicken, damit sie vor dem Pokalfinale am Wochenende nicht überspielt wären.

Mit so einem Wunsch an die Medien zu gehen, da ist man bei Domenech aber s-o-e-t-w-a-s von an der falschen Adresse. Domenech hat dem Präsidenten am Sonntag per Fernsehen verbal den Mittelfinger gezeigt und keinen einzigen Spieler vorzeitig nach Hause gelassen und wird vermutlich irgendwann nachts auch noch in den Garten von Aulas kacken.

Bye, Big Baby

Glen “Big Baby” Davis hat vor einer Woche auf einer Pressekonferenz angekündigt zu den Pros gehen zu wollen. So “Shaq”-y war kein Spieler seit Shaquille O’Neal selber. Ähnliche Physis, ähnliche Stats, durchaus eine humorige Ader, wie Shaq für LSU spielen. Keine Ahnung ob er sich wird durchsetzen können. Analysten schätzen ihn derzeit als Zweitrunden-Pick ein. Aber als Typ würde ich ihn auf jeden Fall gerne in der NBA sehen.

Man kann nicht ahnen wieviel Geld Glen Davis dadurch weggeschmissen hat, dass er diese Saison noch bei LSU gespielt hat, statt zu den Pros zu gehen. Das Kalkül war das gleiche wie jetzt bei den Florida Gators: man hatte 2006 eine gute Truppe die fast unverändert in diese Saison gegangen ist. Aber anders als bei den Gators, stimmte irgendwas bei LSU nicht und die Saison ging so bitterböse den Bach runter, dass es noch nicht einmal für eine Teilnahme an der March Madness reichte.

Auch die NBA…

Das Hamburger Abendblatt bringt in einer Kurzmeldung einen Bericht des Sacramento Bee, wonach die NBA vorhabe ein regular season-Spiel in Europa stattfinden zu lassen. Angeblicher Favorit soll London sein. Köln solle Außenseiterchancen haben.

NBA in London? Da gilt das gleiche was ich zur NHL in London gesagt habe. Für das erste regular season-Spiel ist das eine “faule Nummer”. Gleiche Sprache, wenig Anpassungsschwierigkeiten und ein Schlag in die Fresse der europäischen Kernmärkte wie Frankreich, Italien oder Spanien. (Ehe der Einwand wieder kommt: im Falle der NFL sehe ich den Fall anders, da American Football aufgrund seiner WLAF/NFLE-Vergangenheit und der derzeitigen TV-Situation sehr wohl Wurzeln in England hat, die man über ein regular season-Spiel antesten kann).

Aber wenn ich versuche die Meldung in den USA nachzugooglen, finde ich nicht viel. Es sieht daher für mich eher nach laut ausgesprochenen Gedankenspielen eines kleinen Westküsten-Kolumnisten aus, als nach der kurz bevorstehenden Bekanntgabe von Grizzlies – Kings im Millenium Dome.

Im Märzen das Team die Rößlein einspannt

RB Marshall Faulk hat seinen Rücktritt angekündigt. Nachdem er nun knapp ein Jahr verletzt war und sich sehr gut als Analyst beim NFL Network gemacht hat, wurde der 34jährige nicht wirklich vermisst. Trotzdem noch ein letztes Gedenken an den Spieler Faulk: er war aufgrund seiner Wendigkeit und Fangsicherheit nach dem von mir verehrten Barry Sanders das Geschmeidigste was in der NFL auf zwei Beinen lief.

Die Rößlein einspannt

So wie sich derzeit in der NFL die Teams mit ihren QBs umspringen, hat man nicht das Gefühl, dass NFL derzeit pausiert. Das QB-Karusell nahm an Fahrt auf, als die Denver Broncos sich ihres Veteranen QB Jake Plummer entledigen wollten, nachdem der Rookie Jay Cutler überraschend gut einschlug. Plummer sollte an Tampa Bay verhökert werden. Soweit war der Deal in trockene Tücher, aber Plummer hatte keine Lust nach Tampa Bay abgeschoben zu werden. Wenn ein Trade, dann bitte schön nach Houston, wo sein ehemaliger OffCoord.-Buddy Gary Kubiak Headcoach ist. Denver und Tampa Bay zeigten sich bockig, weswegen Plummer sich nun in den Ruhestand verabschiedet hat und in Denver fortan mit seinem Bruder bei Handball-Turnieren mitmacht (US-Handball = ähnlich wie Squash, ungleich europ. Handball).

Dieser angedachte Deal involviert zwei Teams mit Baustellen. Bei den Tampa Bay Buccaneers sei an den Auftritt von QB Chris Simms Ende Dezember erinnert, als er mit harten Nippeln vor den Mikrophonen trat und die Unterschrift zu einem neuen Vertrag mit den Bucs ankündigte, der ihm Premium-Money zahlen würde, was doch bitte die Welt als klares Indiz zu werten hätte, dass er, er, er als Starting QB in die nächste Saison gehen würde.

Im März sah die Welt für Chris Simms dann etwas anders aus. Nicht nur dass versucht wurde den Großkaliber-QB Jake Plummer zu verpflichten. Die Bucs haben sich erfolgreich um Phillys Jeff Garcia bemüht, dessen Karriere als Vertretung von McNabb wieder aufblühte. Und sogar Jake Plummer hat man noch nicht abgeschrieben. Headcoach Jon Gruden versucht noch mit Plummer zu sprechen und sogar die Möglichkeit eines Trades zwischen Houston und Tampa Bay wird nicht ausgeschlossen.

Damit zur Baustelle Zwo: die Houston Texans haben nun QB David Carr entlassen. Carr war vor fünf Jahren ihr erster Pick und sollte die Franchise schultern. Die ersten katastrophalen Jahre konnte man die Probleme auf die Offense Line schieben, die Headcoach Dom Capers nie, nie, nie so umbauen konnte, dass sie Carr vor dem gegnerischen Pass Rush schützen konnte. Nachdem aber die Fortschritte auch und Gary Kubiak bescheiden waren, war es Zeit für die Texans einen Schlußstrich zu ziehen.

Dass sie es tun würden, wurde vor einer Woche klar, als die Texans sich in einem Trade Atlantas Backup Matt Schaub geholt haben. Matt Schaub bot bei den Falcons so ansprechende Leistungen, dass ihn einige gerne als Starter statt Michael Vick gesehen hätten, der zuletzt weniger wegen brillianter Wurf- oder Laufleistungen in den Schalgzeilen ist, sondern weil Senior “Ron Mexico” in der “Wasserflaschen-Affäre” zum wiederholten Male Falschaussagen tätigt, die von der Polizei später geradegerückt werden. Vick bleibt aber Darling des Eigners der Falcons und auf Dauer hat ein Backup Schaub zum einen wegen seines Potentials und zum anderen wegen seiner völlig anderen Spielweise (Pocketpasser mit dickem Arm) keinen Sinn gemacht.

Dass die Falcons Schaub ziehen lassen und Vick behalten, ist eine klare Ansage: hier wird die Zukunft einer Franchise auf einen Mann gesetzt.

Ein anderes Team das sehr frühlingsaktiv auf dem QB-Markt ist, sind überraschenderweise die Miami Dolphins mit ihrem neuen Headcoach Cam Cameron. Die Delphine baggern derzeit schwer bei Kansas City um einen Trade mit Trent Green zustandezubekommen. Im Raume steht ein Trade gegen 1-2 Picks in der Draft. Die Chiefs wollen einen Zweitrunden-Pick haben, die Dolphins einen Siebtrunden-Pick geben. Dass die Chiefs überhaupt Trent Green abgeben wollen, ist … merkwürdig. Als die Chiefs am Wild Card-Wochenende gegen die Colts ihre Offense gegen die Wand fuhren (erstes 1st Down spät im 3ten Viertel, Green mit 107yds), erscholl es bereits zur Halbzeit aus allen Fernsehwohnzimmer “bringt Damon Huard, bringt Damon Huard!“. Stattdessen zeigte Headcoach Herman Edwards Renitenz (oder Demenz…) und ließ Green weiter auf dem Feld. Huard bekam nicht einen einzigen Snap. Und jetzt auf einmal heißt es “Danke Herr Green und viel Spaß in Florida”??

Hat jemand eine Auflistung wieviel Kohle/Trades die Fins in den letzten Jahren für QBs ausgegeben haben? Nun hat man mit Daunte Culpepper einen mutmaßlichen und teuren Hot Shot auf der Gehaltsliste stehen, der aber dummerweise in den letzten zwei Jahren nur 11 Spiele gemacht hat. 2005 musste er Anfang November bei den Vikings auf die Verletztenliste, nachdem in einem Knie drei der vier wichtigsten Bänder gerissen waren. 2006 laborierte er noch an den Folgen dieser Verletzung sowie einer Schulterverletzung, so dass er nach vier Spielen wieder auf die Verletztenliste musste. Holen die Dolphins Trent Green, sollte Culpepper mittelfristig zu teuer sein um in Miami verbleiben zu können. Wenn die Dolphins aber auf den 37jährigen Green setzen, wäre es auch das Signal dass im Hintergrund ein neuer QB aufgebaut werden soll. Cleo Lemon?

Mit im Topf für die heitere QB-Posten-Vergabe in der NFL sind damit derzeit u.a. David Carr (ist Oakland an diesen ‘local guy’ dran?), Kelly Holcomb (Philly soll dran sein), Joey Harrington (von Miami entlassen), Tim Rattay (könnte zu den Falcons gehen).

Die Jets verpflichteten Marques Tulasosopo, die Raiders Josh Booty, die Falcons holten Chris Redman als Backup.

Und das Spektakel wird bis zur Draft Ende April eher noch heißer werden.

Screensport am Dienstag

Im Spring Training der MLB überträgt NASN bis zum Saisonbeginn am nächsten Montag noch einige der großen Vereine. Heute stehen die Yankees an, morgen die Braves gegen die Mets, am Freitag Yankees gegen Tigers und schließlich am Sonntag der Titelverteidiger Cardinals im “Civil Rights Game”.

Ich war überrracht das gestern wieder Matsuzaka für die Red Sox gepitcht hat. Ich habe nur kurz zu Begin des Spiels eingeschaltet. Die Zeitungen schreiben hernach von einer nicht durchgängig guten Leistung von “Dice-K”. Er zeigte wieder einige Qualitäten, soll aber wenig Kontrolle über den Ball gehabt haben und viele Balls geworfen haben. Gestern nahm er 104 Pitches.

Heute gibt es die Yankees, bei dem der hintere Teil der Rotation derzeit für Gesprächsstoff sorgt, weil noch etwas unklar. Carl Pavano, seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr in der MLB gepitcht, soll wieder zu den Startern dazugehören. Vorsichtig formuliert: das Vertrauen der Medien in ihn ist nicht das größte. Pavano wird heute Starter gegen die Twins sein (19h NASN)

Bei der MLB fällt der große Startschuß am Montag. In der NHL geht die regular season noch bis in die erste April-Woche rein. Heute abend Pittsburgh gegen Washington (1h). Pittsburgh hat zu den NJ Devils aufgeschlossen und es geht damit um den Divisionstitel und um den Playoffplatz #2 oder #4 oder #5. Morgen früh als Tape das direkte Duell zweier Playoff-Kandidaten im Osten, Güteklasse “Sechspunkte-Spiel” (natürlich nur metaphorisch gemeint): Montreal gegen die NY Rangers. Die Rangers sind drin, Montreal draußen. Sechs Teams für die nur drei Plätze zur Verfügung stehen.

Am Tag vor dem Länderspielmittwoch stehen einige U21-Spiele an. RTP überträgt Portugals Auftritt in Serbien und BÄH das deutsche Spiel. Bei all dem Hype rund um die deutsche Nationalmannschaft mit ihren Spielern, Bierhoff und Löw, wirkt Dieter Eilts irgendwie völlig deplatziert. Am Spielfeldrand gibt er immer noch den knorrigen Norddeutschen, der ab und zu seine Spieler vom Spielfeldrand zusammenstaucht. Die Spielweise der U21 hat nicht die Brillianz der “Großen”, leidet aber natürlich am Fehlen einer Stammformation durch Verletzungen oder Abgaben an das A-Team.

Was ist los mit der Schwimm-WM auf EUROSPORT? Tag für Tag wird für die Nacht eine Übertragung der Vorläufe ab 2h angekündigt. Am nächsten Tag schaue ich nochmal in den TV-Guide von EUROSPORT und sehe dass die Übertragung zwischenzeitlich gestrichen wurde. So geht das schon seit Sonntag. Auch für die kommende Nacht war bis gestern eine Übertragung ab 2h angekündigt. Heute morgen ist die Übertragung getilgt worden. Für die Nacht Mi/Do ist eien Übertragung ab 2h angekündigt. Die wird vermutlich bis morgen früh dann auch noch irgendwann wegfallen.

Nachklapp von gestern: ESPN hat die Nachfolge von Theismann bestätigt: Ron Jaworski, hierzulande bekannt vom ersten NFL-Spieltag aus dem zweiten Monday-Night-Football-Team und von Arena League-Kommentierung.

Für HDTV-Besitzer: Anixe HD strahlt ab heute jeden zweiten Dienstag um 20h15 das Heimspiel von Schalke 04 zeitversetzt in HD aus. Unverschlüsselt und ohne Kopierschutz.

Dienstag, 27.3.2007

10h30 Schwimm-WM: Finals, ZDF+EUROSPORT + ORFsport+ live

15h00 U21: Serbien – Portugal, RTP live

19h00 MLB, Spring Training: Minnesota Twins – NY Yankees, NASN live
Whl: 5h30

19h30 DEL, Playoffs: Hannover – Nürnberg, Spiel 6/7, PREMIERE live
(hl: 0h15, Mi 6h15, 13h45, 3h45) Serie 2:3. Moderator: Marc Hindelang, Kommentator: Michael Leopold.

19h30 Tennis, WTA-Tour aus Miami, Viertelfinale, EUROSPORT live

20h15 U21: Deutschland – Tschechien, BÄH live
Kommentator: Frank Buschmann

21h15 Boxen: Kampfabend aus Spanien, EUROSPORT live
u.a. mit dem Leichtmittelgewicht

1h00 NHL: Washington Capitals – Pittsburgh Penguins, NASN live
(Whl: Mi 5h30)

1h00 Tennis, WTA-Tour aus Miami, Viertelfinale, EUROSPORT 2 live

Vorschau auf Mittwoch

8h00 NHL: Montreal Canadiens – NY Rangers, NASN Tape
10h30 Schwimm-WM: Finals, ARD+EUROSPORT + ORFsport+ live
19h00 MLB, Spring Training: NY Mets – Atlanta Braves, NASN live
19h00 Tennis, WTA-Tour aus Miami, Viertelfinale, EUROSPORT live
19h30 Basketball, Pokal: Köln – ALBA, Viertelfinale, PREMIERE live
20h00 Fußball, Freundschaftsspiel: Deutschland – Dänemark, ZDF live
20h30 EM2008, Quali: Serbien – Portugal, RTP live
20h50 EM2008, Quali: Italien – Schottland, RAI Uno live
1h00 NHL: Buffalo Sabres – NY Rangers, NASN live
1h00 Tennis, WTA-Tour aus Miami, Viertelfinale, EUROSPORT 2 live
2h00 – 5h30 Schwimm-WM: Vor- und Zwischenläufe, EUROSPORT live

ARENA und die Copa America 2007

Ich will es nicht ausschließen, aber es wäre etwas affig im Sommer das zu machen, was ARENA an diesem Wochenende gemacht hat, als man “rechtelos” keine frische Ware zu versenden hatte: die Volleyball-WM vom letzten November und den Skeleton-/Bob-Weltcup von diesem Winter zu wiederholen.

Und so hat sich ARENA die TV-Rechte der Copa America geholt. Ich möchte die Ware ja nicht madig machen, möchte aber nach den Eindrücken von der letzten Copa 2004 in Peru vor vorzeitiger Ekstase warnen. Vor drei Jahren stand die Copa im Sommer komplett im Schatten der WM-Qualifikation der südamerikanischen Nationen. Argentinien schickte ein B-Team hin und die Brasilianer sogar eine C-Elf. Bezeichnend für das Niveau der Copa: sowohl Argentinien als auch Brasilien standen sich im Finale gegenüber und die Brasilianer gewannen sogar.

Gegen ein besseres Niveau der Copa spricht, dass im Juni die Stars urlaubsreif sind und möglicherweise gar nicht eingesetzt werden. Deswegen ist die Aussage der ARENA-Pressemitteilungmit den Nationalteams des Titelverteidigers Brasilien, Argentiniens und deren Weltstars wie Ronaldinho, Robinho, Lionel Messi” als gewagt zu bezeichnen. Auch müssen die neuen Sponsorenverpflichtungen Argentiniens (Renova) nicht zwangsweise dazu führen, dass die Argentinier ihre Stars hinschicken. Brasiliens Perreira ließ 2004 die Jungs trotz Nike auch alle zuhause.

Für eine bessere Copa spricht, dass die diesjährige Ausgabe stärker versetzt zur WM stattfindet. Diesmal gibt es keine WM-Qualifikation vor und nach der Copa. Für etwas Thrill könnten auch die beiden eingeladenen Mannschaften führen, insbesondere der Auftritt der USA bei diesem Turnier in Venezuela dürfte noch Thema werden. Zweite eingeladene Mannschaft um das Zwölferfeld aufzufüllen, ist wieder Mexiko.

Und besser als eine weitere Wiederholung der Volleyball-WM isses allemal.

Copa America, vom 26.6. bis 15.7., alle 26 Spiele live auf ARENA. Anstoßzeiten gegen 22h, 24h/0h15/0h30 und 2h45. Anstoßzeiten Halbfinals 2h45, Anstoßzeiten Finals: 23h

Screensport am Montag: Joe is out

Gestern abend US-Zeit sprach es sich in US-Blogs wie weiland das Lauffeuer herum: ESPN wird ohne Joe Theismann als Analysten in der nächsten Saison Monday Night Football produzieren. Die Hintergründe sind nicht bekannt. Theismann wollte auf Nachfrage der US-Zeitung “Newsday” kein Kommentar abgeben “solange ich nicht verstanden habe, was abgelaufen ist“.

Theismann war seit 1998 bei ESPN NFL-Analyst und stand seit Jahren wie das komplette Sunday Night Football-Team unter schweren Beschuß. Der Spitzname des Trios Mike Patrick, Paul Macguire und Paul Theismann war “Three Stooges“. Letzte Saison gab es den Wechsel der TV-Rechte und ESPN übernahm die “Monday Night Football”-Franchise. Neben Mike Tirico als neuen Play-by-Play-Mann, wurde der Kolumnist Tony Kornheiser als einer der Color Guys verpflichtet. Kornheiser hat sich manch heißen Satz Ohren abgeholt. Die Kritik an Theismann war im letzten Jahr gemessen an den Vorjahren, nicht geringer oder heftiger. Insofern verwundert der Schritt, zumal alle Zeichen darauf hindeuten, dass der umstrittenere Kornheiser bleiben wird.

Theismann steht im Ruf ein arroganter Schnösel zu sein, der gerne “flipflopt”, also binnen Sekunden seine Meinung ändert, je nachdem wie opportun es gerade ist. Paul “Dr. Z.” Zimmermann hat öfters in seinen Kolumnen durchblicken lassen, dass Theismann ein sehr netter Mensch wäre, der zudem ein erstklassiger analyst wäre, aber durch das TV-Medium völlig verzerrt wird.

ESPN hat sich bislang noch nicht geäußert. Als heißester Nachfolger wird Ron Jarworski gehandelt, der zu Beginn der letzten Saison als zweites Monday Night Football-Team mit Brad Nessler und Dick Vermeil allenthalben nur Lobpreisungen empfangen durfte und hierzulande derzeit als ESPN-Kommentator der AFL zu hören ist. Als weitere Kandidaten gelten der kürzlich von ESPN verpflichtete Bill Parcells und Emmitt Smith. Die NY Times meldet Jaworski bereits als fix.

Montag, 26.3.2007

10h30 Schwimm-WM: Finals, ARD+EUROSPORT + ORFsport+ live
ORFsport ab 11h

11h30 NHL: NY Islanders – NY Rangers, NASN Tape
(Whl: 4h, Di 14h30)

19h00 MLB, Spring Training: Cincinnati Reds – Boston Red Sox, NASN live
(Whl: Di 6h)

19h00 Tennis, WTA-Tour aus Miami: Zvonareva – Henin-Hardenne, Achtelfinale, EUROSPORT live

22h45 Tennis, WTA-Tour aus Miami, Achtelfinale, EUROSPORT live

1h00 NHL: Detroit Red Wings – Anaheim Ducks, NASN live
(Whl: Di 22h)

1h00 Arena League: Orlando Predators – Dallas Desperados, EUROSPORT 2 live
(NASN morgen ab 11h30)

Vorschau auf Dienstag

10h30 Schwimm-WM: Finals, ZDF+EUROSPORT + ORFsport+ live
19h30 DEL, Playoffs: Hannover – Nürnberg, Spiel 6/7, PREMIERE live
19h30 Tennis, WTA-Tour aus Miami, Viertelfinale, EUROSPORT live
15h00 U21: Serbien – Portugal, RTP live
19h00 MLB, Spring Training: Minnesota Twins – NY Yankees, NASN live
20h15 U21: Deutschland – Tschechien, BÄH live
21h15 Boxen: Kampfabend aus Spanien, EUROSPORT live
1h00 NHL: Washington Capitals – Pittsburgh Penguins, NASN live
2h00 – 5h30 Schwimm-WM: Vor- und Zwischenläufe, EUROSPORT live

March Madness 2007, Elite Eight, Day 2: Klonk, Klonk, Klonk

“Klonk” ist das Geräusch dass die North Carolina Tar Heels in der Verlängerung des gestrigen zweiten Abendspiels produziert haben. Ausgerechnet die Jungs die bis Mitte der zweiten Halbzeit das Spiel eingetütet zu haben schienen, wurden zum Ende hin Backsteinproduzenten wie ich es in dieser Form noch nie gesehen habe. Ein ball nach dem anderen schlug gegen den Ring.

-Klonk-

Das Elend neun Minuten vor Schluß an. In diesen letzten neun Minuten machten die Tar Heels nur noch einen einzigen Korb! Der Rest waren sechs Freiwürfe. In der fünfminütigen Verlängerung gelang den Tar Heels die ersten Punkte erst sieben Sekunden vor Ende mit einem Dreier. Die OT ging mit 15:3 an die Georgetown Hoyas. Die Tar Heels am Ende mit einer Wurfquote von 5% oder so (1 von 22!!!). Ein derart kaltes Händchen habe ich noch nicht gesehen.

-Klonk-

Es gibt eigentlich keinen Grund warum es zu diesem Kollaps gekommen ist. Keine gravierenden Foulprobleme, keine Verletzung und kein Monterkorb der Hoyas um derartig 14 Minuten lang eine Gülle zusammenzuspielen. Selbst die Hoyas haben die Tar Heels nicht wirklich an die Wand gespielt. Die begriffen ihr Glück auch erst viereinhalb Minuten vor Schluß, als der lange Zeit lahmgelegte C Roy Hibbert einen Monsterdunk zum 72:75 setzte und die Zuschauer endgültig aus den Sitzen rissen.

-Klonk-

So richtig begreifbar ist es das Loch in das sich die Tar Heels reinspielten nicht. Coach Roy Williams sah unmächtig zu und fand trotz des extremen tiefen Kaders nichts um das Steuer umzureißen. Während Hibbert über die meiste Spielzeit blaß blieb und erst zum Ende hin Präsenz ausstrahlte, war es mit UNCs Tyler Hansbrough genau umgekehrt. Für Roy Williams ist das als Coach ein Tiefschlag erster Klasse: 14 Minuten lang machtlos zuzusehen, wie das eigene Team zersägt wird. Auf der Pressekonferenz sollen wohl auch ein paar Tränen gekullert sein. Angesichts der Tiefe des Kaders ist es schier unglaublich, dass Williams nichts mehr fand um das Ruder umzureißen. Allerdings gab es ja im Vorfeld einige Trainer die sagten, dass Ohio State und UNC anfällig für solche Kollapse wären, da deren Teams sehr jung und unerfahren wäre.

-Klonk-

Der Statistik halber:
North Carolina lag die meiste Zeit in Führung. Neun Minuten vor Schluß, 9 Punkte in Führung liegend (74:65), hörten die Tar Heels auf zu treffen und Hoyas starteten eine Serie. Allen voran Hibbert blühte auf und ließ sich auch nicht von seinen zwischenzeitlich vier Fouls irritieren. Mit einem Mal bekamen die Hoyas auch alle Rebounds. Den Hoyas gelang der Ausgleich 32 Sekunden vor Schluß per Dreier. Die Tar Heels spielten die Zeit aus, bekamen aber keine zwingende Wurfposition und der Dreier wurde vergeben. Mit 81:81 ging es in die OT.

In der OT setzte sich das Thema fort: vorne machten die Hoyas alles rein, hinten bekamen die Tar Heels keinen Offensive Rebound mehr. Einziger Punkteerfolg für die Tar Heels in der Verlängerung: ein Dreier 7 Sekunden vor Schluß. Endstand: 96:84.

Bei den Hoyas die komplette Starting Five mit 13 oder mehr Punkten: Green (22Pts, 9Rebs), Summers (20Pts, 6Rebs), Wallace (19Pts, 7Ass), Sapp (15Pts, 8 Ass) und Hibbert (13Pts, 11Rebs, 6 Blocks). Das spricht für eine Energieleistung des Teams.

Bei den Tar Heels Hansbrough mit 26Pts und 11 Rebs, Wright mit 14Pts und 6Rebs, Thomspon von der Bank mit 14Pts, 6Rebs und Terry mit 10Pts, 6Rebs.

Shooting% am Ende des Tages 58% zu 35% für die Hoyas, Rebs: 37:41.

Florida Gators auf dem Weg zur Titelverteidigung

… einen Schritt weiter.

Die Gators gewannen gegen die #3 Oregon Ducks 85:77 und die Partie wirkte schon Mitte der zweiten Halbzeit trotz nur 7 Punkte Abstands entschieden. Die Ducks hatten sich das Loch selber gegraben. Ein Spieler nach dem anderen bekam sein viertes Foul aufgehalst, so das die Zurückhaltung immer größer wurde. Am Ende des Tages wurden drei Spieler – Hairston, Leunen und Catron – rausgefoult (erstere beiden verdienen das Prädikat “Schlüsselspieler”).

Die Ducks fanden letztendlich kein Gegenmittel zum einen gegen die Physis der Gators, die innerhalb des Kreises dominant waren und teilweise vier Offensiv-Rebounds am Stück holen konnten. Und dann hatte Lee Humphrey auch noch seinen magischen Tag. Er hätte gestern auch noch mit verbundenen Augen vom Pissoir aus die Dreier reingemacht. Sieben Dreier, 23 Punkte für den blassen Herrn in Weiß.

Überhaupt die Starting Five von Florida: Brewer, Noah, Horford, Green und Humphrey mit 14, 14, 6, 21 und 23 Punkten. Nur Horford schwächelte etwas. Früh mit zwei Fouls vorbelastet, hatte er Probleme den Rythmus zu finden. Das war aber an dem Tag kein Thema: Joakim Noah holte 14 Rebs.

Auch wenn ich mich wiederhole: Florida ist für mich neben UCLA der Titelfavorit. Florida hat zwar keine tiefe Rotation (nur Richard bekam mit 22 Minuten noch nennenswerte Einsatzzeit), aber innerhalb dieser Sechs kann ein Totalausfall erstaunlich gut kompensiert werden.

Final Four

Damit ist es nächsten Samstag in Atlanta soweit. Die “Halbfinals”. Zuerst um 0h07 #1 Ohio State gegen #2 Georgetown. Oden gegen Hibbert vor schätzungsweise 400 NBA-Scouts.

Um 2h47 dann meine beiden Favoriten gegeneinander: #1 Florida gegen #2 UCLA. Kommt Flroida in den Kreis, wird es eng für UCLA, kommt Florida nicht durch, müssen sie die Dreier auspacken.

WM 2014 bei ARD und ZDF, aber warum?

Vor einigen Tagen ging die Meldung durch die deutsche Medienlandschaft: die FIFA hat die TV-Rechte für die WM 2014 an ARD & ZDF vergeben. Bereits die frühe Vergabe der Rechte hat bei mir für ein leichtes Heben der Augenbrauen gesorgt, aber der komplette Deal hinterlässt mich verblüfft.

Denn die FIFA hat ARD & ZDF nicht nur irgendwelche Free-TV-Rechte überlassen, sondern das gesamte Paket, tutti completti, inklusive der Pay-TV-Rechte, IP-TV und, wenn ich es richtig verstehe, sogar Handy-TV. Und da verstehe ich die FIFA nicht, dass diese Rechte ohne größeres öffentliches Pokern übern Tisch gegangen sind, zumal der Wert der IP TV- und Handy-Rechte im Laufe der nächsten Jahre eher zunehmen dürfte.

Wie? 2014 wird in Südamerika stattfinden und wäre daher unattraktiv? Na ja, zwei der schätzungsweise drei Spiele pro Tag werden in der europäischen Prime Time liegen (20h) oder zumindest an ihr angrenzen (23h). Unattraktiv nenne ich was anderes…

Dass die FIFA die Rechte selber vergibt, ohne einen Rechtehändler einzuschalten, ist keine Neuigkeit. Das hat die FIFA bereits für die WM 2010 gemacht. Sehr zum Ärger der UEFA, die just im gleichen Augenblick einen TV-Rechtehändler für die EM 2008 einschaltete. Der Erfolg: die WM-Rechte verkauften sich schneller und haben den Markt für die EM-Rechte versaut.

Insofern ist diese Vergabe von 2014 für ARD & ZDF “Spiel, Satz und Sieg”. Denn die Verhandlungen wegen der EM 2008-Rechte mit SportFive gestalten sich zäh. Diese Erfolgsmeldung fügt sich gut ein, in das kleine mediale Feuerwerk, dass die Öffentlich-Rechtlichen seit 1-2 Monaten gegen SportFive und UEFA fahren, mit dem Hinweis dass bereits jetzt die zeitliche Planungen hinsichtlich des Sommers 2008 sehr eng werden würden.

Dazu sind die TV-Rechte 2014 auch ein netter Verhandlungsgegenstand, wenn man z.B. von der EU gezwungen werden würde, sich für die Olympia-TV-Rechte mit Privat- oder Pay-TV-Sendern an einen Tisch zu setzen.

Aber ich bleibe dabei: ich verstehe die FIFA nicht, dass sie bereits jetzt teilweise die TV-Rechte 2014 verhökert. Nicht nur an ARD & ZDF. Lt. Google-Suche auch an einen karibischen Sportsender. Im letzten September zog das kanadische CBC die Rechte. Es kann eigentlich nicht sein, dass die FIFA so dringend Geld braucht. Oder will die FIFA das Geld schnell abgreifen, bevor weltweit die Blase der Private Equity-Investoren platzt?

March Madness, Western Final: #1 Kansas – #2 UCLA

[03h18] Endstand: 55:68, Sieg UCLA Ein Sieg von UCLA der in den letzten 2-3 Minuten von Kansas nicht gefährdet werden konnte. Zu gut die Würfe von UCLA, zuviele Turnovers und vergebene Würfe von Kansas.

Kansas fand keine Antwort gegen Afflalo. Seine 24 Punkte waren zwar nicht der Genickbruch, aber es waren verdammt viele Big Points dabei, die einen Schlag in die Magengrube von Kansas bedeuteten. Kansas fand nie eine Antwort auf diese Enthusiasmus und Euphorie entfachenden Würfe.

[01h58] 50:58 Was bitte schön, macht UCLA derzeit bei auslaufender Shot Clock für Dreier rein? Das ist ja nicht zu fassen!

[01h24] 33:40 UCLA hat Probleme über normales Spiel am Kreis zu punkten. Das wirkt sehr statisch und wird derzeit allenfalls durch einen brillianten Afflalo rausgerissen, der einen Über-Tag zu haben scheint. Insofern scheint es nachvollziehbar, wenn UCLA phasenweise auch auf das Tempo drückt, da sie in der Transition erfolgreicher zu sein scheinen.

[01h12] Zweite Erkenntnis aus den Halbzeitinterviews bei CBS: Bruce Weber hat ein schiefes Gesicht.

BTW: geht es nur mir so, dass ich die Studiorunde von CBS dröge finde? Greg Gumble, Seth Davis und Clark Kellogg? Die drei haben die Ausstrahlung einer NHL-Analystenrunde in irgendeinem FSN-Lokalstudio.

[01h08] Ich sehe gerade das Interview von Greg Oden bei CBS. Okay, jetzt glaube ich es auch, dass der 19 oder 20 Jahre alt ist. Klingt wie letzten Monat erst den Stimmbruch bekommen und durchaus mit kindlichen Formulierungen gesegnet.

[00h58] Halbzeit 35:31 Richtig, richtig feistes Ende. Bei auslaufender Spielzeit hält Afflalo den Ball um dann 2 Sekunden vor Halbzeit nach links rüber zu gehen und den Ball an Shipp zu übergeben, der rotzfrech den Dreier macht.

Hier strotzen zwei Mannschaften vor Selbstbewusstsein. Kansas, das sein Spiel UCLA aufzwingt und UCLA die sagen “so what? Das können wir mitgehen!”

Und NASN hat sogar neue Werbespots ausgegraben (Sheraton Hotels!)

[00h54]29:32, 2 Minuten vor Halbzeit Weiterhin faszinierendes Match. Kansas versucht das Spiel schnell zu machen und UCLA in der Offense über schnelles Transition-Spiel mitzuhalten. Wo sich UCLA noch nicht gut einstellen konnte, ist das schnelle Pass-Spiel der Jayhawks im Kreis der Bruins.

[00h33] 20:21 Wahnsinn. Da sehen dann die Bruins doch etwas überfordert mit dem Tempo des potentiellen 80-Punkte-Spiels aus, machen Turnovers, die Jayhawks ziehen auf fünf Punkte davon und binnen einer halben Minute liegt plötzlich UCLA einen Punkt vorne.

[00h18] 12:9, 5Min/I Überraschend spritziges Spiel in den Anfangsminuten zwischen Kansas und UCLA. UCLA scheint sich auf ein Highscoring Game einlassen zu wollen.

Zuvor: die Klatsche von Ohio State gegen Memphis. Mächtiges Spiel der Buckeyes, wobei der 92:76-Sieg sich in dieser Form auch erst in der zweiten Halbzeit entwickelte.

EM2008-Quali: Tschechien – Deutschland

[23h53] Endstand Portugal – Belgien 4:0, Spanien – Dänemark 2:1

[23h34] 4:0 Portugal 75te Ronaldo Ronaldo mischt die Abwehr im Alleingang auf. Macht vor dem Strafraum einen vierfachen Übersteiger um dann nach Innen zu ziehen und zentral zwischen zwei belgischen Verteidigern abzuziehen.

[23h28] 3:0 Portugal 68te, 20m Quaresma Fantastisches Tor von Quaresma. Läuft über rechts, verlädt mit einem Haken nach links einen belgischen Spieler und schiesst vom Strafraumeck aus vollem Lauf mit dem Außenrist über den Torwart hinweg ins hintere Toreck. Ganz großes Kino.

Nachdem die Belgier zwei gute Chancen hatten (u.a. eine “100%ige”) grooven sich die Portugiesen wieder ein und hauen im Minutentakt dem Stijnen die Bälle um die Ohren.

[23h12] 1:0 Portugal, 53te Nuno Gomes, 2:0 55te Ronaldo Heiteres Tontaubenschießen bei Portugal – Belgien. Die Belgier kriegen das Spiel überhaupt nicht in griff und lassen sich seit Wiederanpfiff weit aufgerückt den ball an der Mittellinie abnehmen, woraufhin im Minutenabstand ein portugiesischer Überzahlangriff nach dem anderen auf das Tor von Stijnen anbrandet.

Der gefühlt siebenunzwangiste Konter der Portugiesen führt endlich zum Erfolg, nachdem zuvor Gomes und Ronaldo beste Chancen vergeben haben.

Zwei Minuten später nach einer Flanke von rechts, schlechtes Stellungsspiel der Verteidigung, Ronalso kann von links außen in die Flanke reinspritzen und aus zwei Meter einköpfen. Portugal spielt sich in einem Rausch.

[22h49] Der Bundeslöw bei der Sportschau-Moni:

Mannschaft hat toll gespielt […] Wir hätten den Sack früher zumachen müssen, aber der Sieg geht absolut in Ordnung so […] Kuranyi, wenn er sich so bewegt, kann jede Abwehr verunsichern. Beim zweiten Tor hat er das klasse gemacht, war eine schöne Flanke von Lahm […] Beide Außenverteidiger sind weite Wege gegangen, wir brauchen solche Spieler, sie haben es klasse gemacht […] Die Ecken von Schweinsteiger kamen immer etwas zu flach, deswegen haben wir es auf Frings umgestellt, der es sehr gut gemacht hat […] Man muss der Mannschaft ein Kompliment machen wie selbstbewusst und mutig sie aufgetreten sind […] Am Mittwoch gegen Dänemark werden einige Spieler eine Pause bekommen. Dann werden einige der jungen Spieler eine Chance bekommen.

[22h35]Endstand: 1:2 Deutschland hat das Spiel verdient gewonnen. Die letzte Viertelstunde war nochmal eine heikle Geschichte. Nicht dass sich die Deutschen da nicht auch noch bemüht hätten, schnell noch das 1:3 zu setzen, aber man war nicht in der Lage das Tempo zu verschleppen und den Ball zu halten.

[22h27] Endstand: Holland – Rumänien 0:0

[22h25] Endstand: Griechenland – Türkei 1:4

[22h22] Laßt uns nochmal auf die Arbeitsplatzsicherheit von Otto Rehhagel bei den heißblütigen Griechen zu sprechen kommen: wenige Minuten vor Schluß führen die Türken bei den Griechen 4:1.

[22h19]1:2, 75te min Milan Baros, 25m Das 0:2 der Deutschen war eigentlich schon der Genickbruch für die Tschechen, die sich genauso leblos über den Platz schleppten wie weiland bei der WM nach Rückstand. Doch dann aus dem Nichts zieht Baros ab, der Ball wird zweimal von irgendwelchen Füßen abgefälscht, Lehmann ist ins andere Eck unterwegs und kommt zu spät um den Roller noch von der Linie kratzen.

Bäng, mit einem Mal sind die Tschechen wieder zurück ins Spiel, sie fighten, kratzen und schießen aus allen Lagen. Baros mit einem fabulösen Volleyschuß aus 22m und Glanzparade von Lehmann. Das Spiel wird nochmal eng.

[22h13] Nachdem meine These von den Spielerspitznamen die nur deutsche Kommentatoren geben, in den Kommentaren nun bereits mehrfach wiederlegt wurden, hier ein weiteres Gegenbeispiel: “Volzy” für Moritz Volz, der in England einen ganz merkwürdigen, kultigen Status geniesst. Zum einen weil er ein humoriger Zeitgenosse ist und zum anderen auch (recht bewusst) den Kult run um David Hasselhoff (“The Hoff”) pflegt (siehe auch seine Website). Der Guardian hat heuer ein Interview mit ihm geführt.

[22h03] 0:2 Kuranyi, 62te Min. Kopfball 5m Seit Wiederanpfiff hat die Partie ungleich mehr pep bekommen, weil die Tschechen einen gepflegten Sturmlauf gestartet haben und die Deutschen sukzessive hinten immer stärker reindrücken. Das deutsche Mittelfeld ist längst zu einer Viererkette vor dem Strafraum “plattgedrückt” mit Ballack und Frings als Doppelsechs, trotzdem bekommen die Tschechen viel Platz Anspiele in den Strafraum zu machen. Einige ganz heiße Torchancen kommen dabei heraus, das meiste wird aber von Lehmann entschärft.

Die Deutschen verlagern sich auf das Konterspiel. Ein erstes schönes steiles Zuspiel wird von Podolski verdaddelt. Er rennt alleine auf Cech zu und passt für meinen Geschmack zu früh und etwas unpräzise auf den mitgelaufenen Schneider. Schneider gerät ins Straucheln, vertädelt den ball und als er alles aussortiert hat, ist Halb Prag bereits im Strafraum versammelt.

2-3 Minuten später der nächste Konter über halblinks. Als die tschechische Abwehr auf den ballführenden Spieler rückt, gibt es den sehr edlen Pass auf den anderen Flügel auf den mitgelaufenen Lahm. Der hat alle zeit der Welt, wartet 2-3 Sekunden bis die Deutschen einen Formationsflug gen tschechischen Strafraum veranstalten. Lahm flankt, Kuranyi kann sich von seinem Bewacher lösen und gegen den zweiten Innenverteidiger durchsetzen und köpft ein zum vierten Doppelpack seiner Nationalmannschaftskarriere.

[21h46] Eben beim Guardian mir die Spielkommentierung durchgelesen… Das Spiel Norwegen – Bosnien-Herzogowina wurde schnell unterbrochen, weil man ein kleines Feuer von bosnischen fans nicht unter Kontrolle bekam. Spiel läuft aber inzwischen wieder. 0:2 für Bosnien in der zweiten Halbzeit.

Englands Manager McClaren hat wohl schon mit der Aufstellung nicht allzuviele Sympathien geerntet, als er mit carragher und Lennon zwei Rechtsfüssler auf links stellte. Israel zog sich in der ersten Halbzeit weit zurück und ließ England anrennen, die sich aber nicht viele klare Chancen erspielen konnte. In der 2ten Halbzeit bekamen die Engländer nicht mehr viel zusammen und wurden ab der 65ten Minute von den mitgereisten Fans anfangs gnadenlos ausgepfiffen, ehe das Spiel in einem stillen Stadion leise und unauffällig ausklang.

[21h32] Halbzeit 0:1 Die 1te Halbzeit wird mit einem starken Lattenschuß von Podolski abgeschlossen. Verdiente Führung, weil die Tschechen bislang nicht sehr gefährlich waren, während die deutsche Mannschaft etwas mehr Rabbatz vor dem Tor von Cech machte. Immer wieder auch mit Standards die hoch in den Strafraum reinkommen.

[21h29] 0:1 Kuranyi, 41te Min, Kopfball 13m Tor für Deutschland. Eckball, Kopfball Kuranyi. Bizarre Situation die ich noch mehrere male in Zeitlupe sehen muss. Kuranyi steigt in einem Haufen Spieler am höchsten, bleibt lange in der Luft (hat der sich aufgestützt?) und macht den Kopfball gen linkes Toreck. Zwei Spieler ducken sich weg. Cech kann nur sehr spät reagieren, da er mit einem abgefälschten Ball rechnen muss, und kommt zu spät, als Kuranyis Ball sich über die Linie krümelt.

[21h26] Ach ja, das deutsche Spiel läuft auch. Sagen wir es mal so: selten ein so temporeich geführtes Spiel gesehen, das von beiden Seiten so uninspiriert geführt wird, dass mir nicht viel zum Schreiben einfällt.

Fleißpunkte hat sich bisher vorallem Jansen als linker Verteidiger verdient, der sich sehr müht, aber völlig uneingebunden im Spiel ist, von Schweinsteiger und Co. völlig ignoriert wird. Schweinsteiger sieht den Jansen mit Ball an sich vorbeilaufen und bleibt stehen und schaut interessiert zu was da Jansen so alleine mit dem Ball da vorne macht.

[21h24] Endstand aus Israel: 0:0 gegen England und – siehe die Kommentare von Armin – fröhliche Beschimpfungen der Fans gegen das Team und Manager.

[21h04] “So ein richtiger Burner ist diese Partie noch nicht, wenn ich es mal so sagen darf”, sagt die Freundin.

[21h00] Meine Versuche Beckmann per radioreportage zu umgehen, scheiterten leider. Ich bekam leider keine gute Synchronität zwischen Bild und Ton hin (und habe kein Bock für eine 7sek-Verzögerung meinen Festplattenrekorder anzuschmeißen).

Die ersten Spielminuten sind von der Diskussion mit meiner Freundin geprägt, warum eigentlich nur deutsche Kommentatoren die Unsitte kennen, die Sportler zu “dutzen” oder Kosenamen wie “Schweini” oder – O-Ton Beckmann – “Basti Schweinsteiger”. Jeeez, können wir die Leute wie normale Erwachsene behandeln? Im “Bericht aus Berlin” heißt es ja auch nicht “Bundeskanzlerin Angie Merkel”…

[20h50] Halbzeit Israel – England 0:0. Heute debüttierte übrigens das Wembley-Stadion mit einem U21-Spiel zwischen England und Italien mit einem 3:3

[20h47] Ansonsten war der bisherige Fernsehtag nicht wirklich von dramatischen EM-Spielen geprägt. Irland – Wales (1:0) war eine ganz schnarchige Nummer, ebenso wie Litauen – Frankreich (0:1).

Die bisherige Überraschung des Tages ist der erste Sieg der Kasachen gegen den Gruppenfavoriten Serbien (2:1).

Weiteres bemerkenswertes Ergebnis: Albanien – Slowenien 0:0

[20h36] Tschechien und seine Aufstellung:
#1 Cech
#21 Ujfalusi – Jiranek – Rozehnal – #6 Jankulovski
#7 Sionko – #4 Galasek (def) – #10 Rosicky (off) – #3 Polak
#9 Koller – #18 Baros

Die deutsche Aufstellung mit Lahm heute mal über rechts
#1 Lehmann
#16 Lahm – #17 Mertesacker – #21 Metzelder – #2 Jansen
#19 Schneider – #8 Frings (def.) – #13 Ballack (off.) – #7 Schweinsteiger
#31 Kuranyi – Podolski

(Sagenhaft. Kein Ticker on Earth derzeit mit den Rückennummern oder taktischer Aufstellung)

[20h32] “Hansi” Flick mag nicht der redegewandeste aller Co-Trainer unter der Sonne dieser Erde sein. Seine Aussagen vor dem Spiel gehören aber zu den nahrhaftesten. Vorausgesetzt es trifft ein was er sagt: stürmische tschechen in den ersten zehn Minuten, eine deutsche Nationalmannschaft die sehr kompakt stehen will und die Außenverteidiger schuften sehen will umd letztendlich die schwache tschechische Innenverteidigung auszuhebeln. So oder so ähnlich.

March Madness 2007: Elite Eight

An diesem Wochenende findet in Europa die Sommerzeitumstellung statt, d.h. ab Sonntag ist die Ostküste der USA wieder sechs Stunden von Deutschland entfernt.

Die Regional Finals gehören zu den merkwürdigsten Finals seit Einführung des Formates, weil die Zusammensetzung verblüffend “vorhersehbar” ist: alle vier #1-Seeds sind drin und spielen in den Finals gegen drei #2-Seeds und einen #3-Seeds. Will sagen: Überraschungen sind gleich null.

Das spricht zumindest was die obere Hälfte der Setzliste angeht, für das NCAA-Komitee. Alles richtig gesetzt. Ich denke dabei vorallem an Oregon Ducks, die als #3-Seed sehr umstritten waren, so wie die Stärke der Pac-10 sehr umstritten war. #5 USC hat gegen die Tar Heels einen wackeren Kampf abgegeben und mit UCLA und Oregon sind zwei Pac-10-Vertreter in den Regional Finals drin. Ach ja… UCLA nur ein #2-Seed? Das können sie nun gegen #1-Seed Kansas gerade rücken.

Es fällt generell auf, dass die Favoriten es in der ersten Hälfte langsam angehen lassen, bevor sie spät in der zweiten Hälfte den Sack zumachen. Die Underdogs waren in den meisten Spielen nicht ohne Chancen, weigerten sich aber auch den letzten Step zu machen, als sie das Messer bereits an des gegners kehle hatten. Die verworfenen Freiwürfe und Layups waren genauso zahlreich wie die Werbebreaks von CBS in den Schlußminuten. Der fehlende Killerinstinkt zieht sich seit den ersten Runden wie ein roter Faden durch das Turnier und sorgt für eine überraschungsarme March Madness. Ich bin gespannt wie die TV-Einschaltquoten sind…

Jetzt in den Finals sieht es aber so aus, als ob wirklich sieben Teams aufeinandertreffen (Oregon nehme ich da aus), die sich in Sachen Kaltblütigkeit ebenbürtig sind. Vermutlich werden jeweils die ersten 36 Spielminuten fröhliches Rumdaddeln sein, während man erst in den letzten vier Spielminuten die Eiswürfel rausholt.

Wenn es bei der diesjährigen March Madness die Spiele “Favorit gegen Underdog” nicht gebracht haben, dann vielleicht die Spiele mit den wirklich besten Mannschaften des Landes untereinander.

Ach ja, und dann das noch: keiner jammert über die Trikots der Gators und Buckeyes, seit dem man sie nicht mehr an Bodybuilder-Körper sieht, sondern von normalproportionierten Menschen getragen werden. Häßlicher finde ich da schon die Trikots der Oregon DUCKS, bei denen die Aufschrift bei ungünstigem Faltenwurf wie DICKS aussieht.

#1 Ohio State Buckeyes – #2 Memphis Tigers

Sa 21h40 – South Finals/San Antonio, TX

Ohio State stellt mich vor Rätsel. War der 85:84-Sieg gegen Tennessee nun eine exzellente Partie, weil sie einen 17-Punkte-Rückstand noch aufholen konnten, oder sind die Buckeyes nur mit Dusel und blauem Auge davon gekommen?

Ich bin gespannt was diese March Madness für die NBA-Draft und Greg Oden bedeuten. Die Medien sind immer noch voll der Lobpreisungen über Greg Oden, der immer noch als “Franchise-Changer” gelobtpreis wird, also als ein Mann um den herum eine Franchise neu aufgebaut werden kann. Dank seines Monsterblocks in der Schlußsekunde gegen Ramar Smith hatte er auch einen der Schlüsselmomente im Spiel gegen die Vols. Auf der anderen Seite ist Oden wieder früh in Foul Trouble gekommen. Zum zweiten Mal in diesem Turnier nach den Xavier-Spiel, etwas was ihm in der regular season nicht passiert ist. Oden spielte diesmal nur 18 Minuten und hatte nur 9 Punkte, 3 Rebounds und 4 Blocks. Wie ein Franchise-Changer sieht mir das nicht aus. Das Oden in den letzten beiden Minuten von Coach Thad Matta immer nur eingewechselt wurde, wenn die Vols im Ballbesitz waren und in der Offense dann schnell ausgewechselt wurde, ist nicht wirklich die Ausstellung eines Reifezeugnis für Oden.

Was man aber den Buckeyes zugute halten muss: sie können immer besser ohne Oden auskommen. Die Aufholjagd starteten sie just in dem Moment als Oden auf der Bank Platz nahm und sie anfingen Tennessees Dreier besser zu verteidigen. Die Vols reagierten zu spät auf die Abwesenheit von Oden und versuchten zu selten unterm Korb zu kommen. Mein eigentlicher Main-Man bei Ohio State ist nicht Greg Oden, sondern Mike Conley Jr., Sohn des US-Weitspringers.

Memphis setzte sich im texanischen San Antonio nur knapp gegen Texas A&M mit 65:64 durch. Das Texas A&M überhaupt mithalten konnte, grenzte an einem Wunder, denn die Offense der Aggies ist normalerweise stark von Acie Law IV abhängig, der aber mit 6 von 17 einen mauen Tag hatte und “nur” der emotionale Leader war. Der Leader der den Aggies dann auch das Genick brach, als er bei einem schnellen Gegenangriff 47 Sekunden vor Schluß einen einfachen Layup versiebte weil er zu saftlos hochsprang und die potentielle 66:63-Führung vergab.

Mit Memphis kann ich nichts anfangen. Ich finde sie farblos und wenig dominierend und es ist der dritte Sieg den die Tigers jeweils in den letzten vier Minuten einer Partie einfahren.

#1 Kansas Jayhawks – #2 UCLA Bruins

Sa 0h05 – West Finals/San Jose, CA

Auch bei Kansas 61:58-Sieg gegen die Southern Illinois Salukis wiederholt sich das Hauptthema (Streichermusik setzt ein): Der Kollaps der Kleinen.

Kansas hat das Spiel in den letzten vier Spielminuten an sich gerissen, als die Salukis plötzlich eine Reihe von Fouls zogen, Turnovers fabrizieren und die Layouts Marke Großmutters Selbstgänger nicht mehr über den Ring auflegen können. Aus Sicht der Jayhawks muss es aber besorgniserregend gewesen sein, dass es den Salukis gelungen ist das Tempo aus dem Spiel rauszunehmen und letztendlich nur Schlampereien den Salukis den Sieg gekostet hat.

Die UCLA Bruins hatten wenig Schwierigkeiten mit den Pittsburgh Panthers 64:55. Beide Mannschaften ähnelten sich in ihrer zerstörerischen, unästhetischen Defense, aber Pittsburgh hatte in der Offense abseits vom Center Gray keine Optionen zum Punkten, während UCLA wesentlich eingespielter ist und neben dem dominierenden Afflalo auch Shipp und Collinson aufzubieten hatte. Dieses Turnier hat dieses Jahr die coolen Mannschaften belohnt und die UCLA Bruins spielen als würden sie “Trockeneis” mit ganz großem “T” schreiben. Für mich sind das die Favoriten #1 für das Turnier. Wenn es andeutungsweise einen Schwachpunkt gibt, dann ist es die Position unterm Korb, wo sich Mbah a Moute und Aboya gegen Pittsburgh zu schnell zu viele Fouls einfingen und das ohne das Pittsburghs gegenüber sich nun einen Wolf gespielt hätte.

#1 Florida Gators – #3 Oregon Ducks

So 20h40 – Midwest Finals/St. Louis/MO

Floridas Spiel gegen #5 Butler (65:57) war zwar überwiegend eng, trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass es die Gators versieben könnten. Das hat auch viel mit der Autorität zu tun, die die Gators auf den Platz bringen und die Butler in den letzten Spielminuten förmlich erdrückte.

Butler waren bis ungefähr drei Spielminuten vor Schluß perfekte Freiwerfer, 9 von 9. Und dann macht Butler beim Stande von 54:57 von vier Freiwürfen nur noch einen rein. Ihr Riese Crone wird rausgefoult und drei einfache Layups werden versemmelt. Florida spielte völlig unbeeindruckt seinen Stiefel durch, wobei neben Noah inzwischen Al Horford zur spielbestimmenden Figur geworden ist (16Pts, 7Rebs, 4Blocks) und mir besser gefällt als z.B. Oden. Florida bringt wirklich eine so massive Autorität auf den Platz, dass sie für mich neben UCLA #1-Anwärter auf den Titel bleiben.

Die Oregon Ducks sind für mich das schwächste Team unter den letzten acht Mannschaften, nicht nur wegen ihres Seeds. Sie wirken nicht so stabil. In der zweiten Halbzeit ihres 76:72-Sieges gegen #7 UNLV spielten sie phasenweise einen 17-Punkte-Vorsprung heraus, dank massiver Dreier von Porter (33Pts) um dann aber in den letzten acht Minuten das Spielen fast komplett einzustellen. Das Phänomen war bereits in der ersten Runde gegen Miami/OH festzustellen.

Gegen Florida sollten sie wegen ihrer mangelnden Physis keine Chance haben. Der softe Leunen gegen Horford wird ein brutales Mismatch sein. Oregon ist besser wenn sie am Kreis verteidigen können, aber Florida ist unterm Brett eine Urgewalt. Den einzigen Hauch von Chance haben sie, wenn sie über die großen Florida-Spieler hinweg es Dreier regnen lassen können.

#1 North Carolina Tar Heels – #2 Georgetown Hoyas

So 23h05 – East Finals/East Rutherford

Neben Florida waren die Vollgas-Basketballer von UNC der Konsens-Favorit auf den Titel. Der 74:64-Sieg gegen die #5 USC Trojans sollte eher Anhänger gekostet haben, denn die Tar Heels hatten große Schwierigkeiten und brauchten knapp 30 Spielminuten um das für die typische hohe Tempo ins Spiel reinzubringen und USC unter Druck zu bringen und die benötigten Turnovers zu forcieren. Die beiden Schlüsselspieler Hansbrough und Lawson waren wenig präsent und es brauchte einen gut aufgelegten Wright um diesen Sieg einzufahren. Der 10-Punkte-Sieg relativiert sich, wenn man sieht, dass UNC 77:61 Posessions hatte und die Trojans schon nicht doll warfen.

Die Georgetown Hoyas gehören so ein bißchen zu den Lieblingen der Medien, fuhren aber gegen #6 Vanderbilt einen knappen 66:65-Sieg ein, der zudem nicht unumstritten war, da Jeff Green bei auslaufender Spielzeit den entscheidenden Korb macht. Fantastisch sein Durchsetzungsvermögen gegen zwei Vanderbilt-Spieler die an seinem Jersey hingen, allerdings auf Kosten eines Schrittfehlers, der von den Schiedsrichtern nicht gesehen wurde.

UNC gegen Georgetown heißt auch Hibbert gegen Hansbrough, die beide gestern auf dem Feld eher abwesend waren.