NFL Shots: TO verläßt Camp

Zwei Schlagzeilen zum Aufwärmen, mal sehen was die US-Zeitungen morgen dazu bringen: TO – Terrell Owens, der Ego-Receiver der Philadelphia Eagles hat nach einem Wortgefecht mit Headcoach Andy Reid das Trainingscamp verlassen. Unklar ist, ob er rausgeschmissen wurde oder ob TO selbst gegangen ist. Siehe ESPN. Morgen mehr.

Eine weitere Schlagzeile: RB Duce Staley hat sich bei den Steelers verletzt und wird mehreren Wochen ausfallen, so das Jerome “The Bus” Bettis mal wieder zum primary Back aufrückt.

FC Basel – Werder Bremen 2:1

[22h37] FC Basel – Werder Bremen 2:1 Endstand
Enttäuschende Partie des SV Werder Bremen, der mit einem, wenn nicht sogar zwei blauen Augen davon gekommen ist. Ein international hochkarätiges Team hätte Werder heute 5:1 abgefiedelt.

Alles was man nach dem Bielefeld-Spiel befürchten konnte, nämlich die hanebüchene Abwehr, hat sich bewahrheitet. Allen voran Naldo ist derzeit so mies, dass Werder sich fragen muss, ob er bereits soweit ist, full-time in der Abwehr zu arbeiten, zumal Fahrenhorst in der Vorbereitung einen nicht ganz schlechten Eindruck machte. Auch in der ganzen Körperhaltung wirkt er derzeit nicht wie jemand der immer 100% gibt und auch nach verlorenen Kämpfen hinterhergeht.

Dazu zwei Außenverteidiger (van Damme und Davala) die sich immer stärker in Kleinkriege mit Gegner und Publikum hineinziehen ließen und von basel aufgemischt wurden. und schließlich anfangs die Abwesenheit des Mittelfelds in Defensive und Offensive.

Im indirekten Vergleich zwischen Werder und dem HSV geht der HSV eindeutig als Sieger hervor, dessen Abwehr aber durch einen passiven Gegner nicht so gefordert wurde, wie Werders Abwehr.

Werder, nur 1:2. Alles noch offen für das Rückspiel. Zum Glück.

[22h30] Nun kommt wieder Basel. Es ist bei den Steilpässen von Basel teilweise horrend zu beobachten wie Naldo überhaupt nicht auf die Abseitsfalle reagiert, mitrennt und das Abseits aufhebt (bzw. gar nicht erst zur Geltung kommen läßt). An dem werden die Bremer noch verdammt viel arbeiten müssen.

[22h23] Werder spielt jetzt immer besser, drängt die Baseler hinten rein. Schulz und Owomoyela, die beiden eingewechselten Außenverteidiger sind spielerisch sehr viel stärker und sorgen für wesentlich mehr Impulse nach vorne hin. das Spiel hat sich nun komplett in die Baseler Hälfte verlagert.

[22h16] Basel – Werder 2:1, 72te Klose, 16m Flachschuß

Das 20 Millionen-Tor von Klose, nach einem Freistoß, Nachschuß und dann der Abpraller von Vranjes aufgenommen und per Kurzpaß zu Klose gespielt, der sich dreht und abzieht.

Basel hat sich durch Auswechselungen selbst des Rythmus beraubt, kommt kaum noch über außen, wo Werder in großen Schweirigkeiten war. Stattdessen können Leute wie Christian Schulz sich vorne einschalten. Auffällig auch der immer agilere Torsten Frings der nix mit defensives Mittelfeld macht, sondern die rechte Seite offensiv raufrennt.

[21h57] Basel – Werder 2:0 , 51te Rossi 10m Beinschuß
Nach einer kurzen Zeit der Dominanz von Werder hat Basel wieder das Heft in die Hand genommen. Der eingewechselte Rossi erzielt per Beinschuß gegen Reinke das 2:0. Ein Steilpass halbrechts bringt Rossi frei vor dem Torwart. Der hinterherrennende Vranjes schaut verblüfft auf den eingewechselten Schulz, der zuweit weg vom Mann steht. Von Naldo überhaupt keine Spur.

Für Werder kann es nach diesem lahmen Auftritt auch in der zweiten Halbzeit nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Z.B. durch eine Standardsituation oder so.

[21h34] Halbzeit 1:0
Glücklicher 0:1-Rückstand für Werder, die überhaupt nicht ins Spiel gefunden haben. Unglückliche Rolle auch des Schiedsrichters, dem es nicht gelingt das Gift aus der Partie zu nehmen.

[21h25] Basel setzt nun nicht mehr nach und Werder bekommt mehr Räume, bedient sich aber dabei des alten klassischen deutschen Rezeptes der aus dem Halbraum reingeschlagenen hohen Bälle inkl. Gebete dass der Ball vorne irgendeinen Abnehmer finden möge.

Per Zufall hat nach einem wirklich schnell ausgeführten Gegenangriff Klasnic freistehend vor dem Tor vergeben. Die erste Bremer Chance nach knapp 40Minuten.

[21h15] Werder kann die Läufe über außen nicht stören und kommt überhaupt nicht klar mit dann in den Rücken der Abwehr gespielten Bällen.

[21h13] Basel – Werder 1:0, 28te Minute David Degen, Nachschuß.

Wieder so eine chaotische Aktion nach einer Flanke in den Strafraum. Der schweizer Spieler kann den Ball in Ruhe annehmen, van Damme kann nur spät reingrätschen aber den Ball abwehren. Während Naldo zwei Neter daneben entschloßen die Hand für Abseits hebt, laufen alle Blau-Roten in den Strafraum zum Nachsetzen rein, David Degen zieht aus 16m ab.

[21h11] Gerade geht es mächtig bergab mit Werder, die mächtig vom FC Basel eingeheizt bekommen, vorallem weil es Werder zulässt. Sei es durch überflüssige Nickeligkeiten oder durch völlig chaotische Abwehraktionen. Von außen läßt man die Leute reinflanken und innen steht alles in Weiß-Grün denkbarst möglichst falsch.

[20h56] Inzwischen hat Basel die Kontrolle des Spiels übernommen, geht aber spürbar auf Nummer sicher und nimmt das Tempo raus. Werder läßt sich tief reindrücken und verliert inzwischen früh im Aufbauspiel die Bälle, kommen kaum noch aus der eigenen Hälfte.

Es gibt auch die erste Torchance zu notieren, als nach einem Freistoß der Ball direkt aufs Bremer Tor gezogen wird und Freund und Feind vorbeirauschen, aber Reinke ist zur Stelle.

[20h49] Das Interview von PREMIERE mit Basels Christian Groß konnte man so interpretieren, dass Basel die Werderaner erst mal kommen läßt um mit schnellen Gegenangriffen zu agieren. In den ersten vier Minuten hat sich Basel in der Tat weit zurückgezogen.

[20h41] Die Aufstellungen entsprechen dem, was man erwarten konnte.

FC Basel:
Abwehr – Kleber, Qujennoz, Smiljanic, Zanni
Mittelfeld – Chipperfield, Ba, Degen, Delgado
Sturm – Petric, Sterjovski

Werder:
Abwehr – van Damme, Naldo, Pasanen, Davala
Mittelfeld – Vranjes, Frings, Micoud, Borowski
Sturm – Klasnic, Klose

Stadion ist aufgrund der hohen Preise nicht ganz ausverkauft. Leider bringt PREMIERE auf der 2ten Tonoption nicht den schweizer O-Ton.

Das Doping, der Baseball und die Medien

Er ist in den letzten Wochen der bekannteste Zeigefinger in den USA geworden, der linke Zeigefinger des Baseball-Star der Baltimore Orioles Rafael Palmeiro. Im schniecken gestreiften Anzug trat er letzten März vor einem Doping-Ausschuß des US-Kongreß und sprach energisch in die Mikrofone und unter Eid “I have never used steroids. Period” und zeigte dabei mit einer eingeübten Geste mit dem Zeigefinger auf einen imaginären Gegenüber. Starker Auftritt.

Fünf Monate später, am 1ten August, ist Palmeiro des Dopings überführt worden und nach den neuen Doping-Regeln der MLB als Ersttäter für 10 Tage (= zirka 10 Spiele) gesperrt worden.

Die US-Sportwelt staunt wie ein Dopingsünder noch im März einen derart frappierenden Auftritt auf das Parkett des US-Kongreßes legen kann. Das Video von seiner Aussage lief in heavy rotation in den Fernsehanstalten und erhöhte nur noch mehr die Fallhöhe von Palmeiro, der keine 14 Tage vorher gefeierter Held in den USA war, weil er als einer der ganz wenigen, seinen 3.000ten Hit geschafft hat.

Palmeiros nicht ganz so originelle Ausrede “When I testified in front of Congress, I know that I was testifying under oath and I told the truth. Today I am telling the truth again that I did not do this intentionally or knowingly” wurde mit allgemeinem Gelächter aufgenommen.

Seine Aussage, er hätte das Mittel nicht absichtlich genommen, wurde inzwischen ad absurdum geführt, denn es ist durchgesickert das Palmeiro positiv auf das Stereoid Stanozol getestet wurde, was nach Meinung von Experten nicht mal eben so versehentlich eingenommen werden kann. Der Zeitpunkt des Testes ist noch unklar, aber auch hier ist durchgesickert dass es wohl irgendwann im Mai war und Palmeiro zum Zeitpunkt seines 3000ten Hits vom positiven Befund wusste. Die MLB-Spielergewerkschaft ist übrigens völlig ausgetickt, dass die eigentlich geheimen Details der Tests durchgesickert sind.

Nach der BALCO-Affäre, dessen Ausläufer auch die Baseballgrößen wie Barry Bonds erreichten und letztendlich die MLB dazu zwangen zumindest andeutungsweise so etwas wie Anti-Doping-Regeln als Regeln festzuschreiben (davor war es nur eine freiwillige Vereinbarung mit der Spielergewerkschaft) ist es die zweite große Doping-Affäre in den USA.

Die MLB ist wieder in die Defensive geraten. Die neuen Regelungen mit ihren bescheidenen Strafmaßen von 10, 30, 60 und 360 Tagen waren so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner mit denen man auf den Druck der Öffentlichkeit reagierte. Verglichen mit dem Strafmaß z.B. in der Leichtathletik (2 Jahre) ein Witz. Der Fall Palmeiro und die vermutete Verarschung des US-Kongreßes könnte dort die Stimmen laut werden lassen, die von allen US-Profisportarten die Anpassung ihres Strafenkatalogs an den des NOK fordern.

Was darüber hinaus auch verblüfft, sind die großen Augen die die US-amerikanische Öffentlichkeit derzeit in Sachen Doping macht. Man braucht sich nur einen Großteil der US-Sportler anzusehen um drauf zu kommen, dass da nicht nur Karottensaft und Hanteltraining am Werke sind. Mark McGwire hat nicht nur vor Jahren öffentlich die Einnahme von Steroiden eingestanden, damals noch ein nicht strafbares Kavaliersdelikt, sondern einen völlig deformierten Körper gehabt, Stichwort Stiernacken, Schultermuskeln.

Einige Journalisten wundern sich, wieso erst jetzt über das Thema diskutiert wird, wo doch viele Athleten keinen Hehl aus den Präparaten gemacht haben. Allan Wolper macht sich so seine Gedanken in “Editor & Publisher” und zeigt auf die unerquickliche Vermengung in den USA, zwischen Medienkonzernen und Baseballteams. Viele Medienkonzerne besitzen Beteiligungen an Baseballteams. Wolper nennt als Beispiel die New York Times/Boston Globe die 17% an den Red Sox halten, den St.Louis Post Dispatch, der 3% an den St. Louis Cardinals hält, die Chicago Tribune, denen die Cubs sowie der über die Cubs berichtende TV-Sender gehören, der Cincinnatti Inquierer, dem 10.5% an den Reds gehören.

(Diverse Links by Sportsfrog)

Klinsmann nominiert und läßt es brennen

Wer meint Klinsmann und Co. würden sich auf ihre Lorbeeren ausruhen, sieht sich getäuscht. Für das Testspiel gegen Holland nächsten Mittwoch hat Jürgen Klinsmann heute einen Kader veröffentlicht, der deutlich zeigt dass es sowas wie einen status quo unter Klinsmann nicht gibt.

Eine ganze Reihe von Confed-Cup-Spielern wurde nicht nominiert und wahrscheinlich nicht auf jeden dürfte die offizielle Begründung “schöpferische Pause” zutreffen. Für die Zukunft, so meldet dpa via Netzeitung, will man außerdem Lehmann und Kahn nicht mehr zusammen nominieren, sondern alternierend, jeweils mit Timo Hildebrand als Ersatz (Kahn gegen Holland). Da muss es ja mitunter massiv hinter den Kulissen gekracht haben, dass Klinsmann/Löw derart die Notbremse ziehen müssen. Am letzten Wochenende, ich glaube in der SZ, stand auch eine kurze Bemerkung, das man derzeit Kahn nicht auf das Duell mit Lehmann ansprechen sollte, da jener dann sofort in die Luft geht.

Das wirft natürlich dann wiederum die interessante Frage wie das Problem zur WM gelöst wird? Wird dann auch nur Kahn oder Lehmann nominiert und der Verlierer darf sich als dritter Mann zuhause die Eier kraulen und nur bei Armamputation des Kontrahenten auf eine Nachnominierung hoffen?

Zum Kader: neu nominiert wurden: Didi Hamann, Christian Wörns, Miro Klose und Oliver Neuville

Nicht benannt wurden: Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski, Marco Engelhardt, Patrick Owomoyela, Thomas Brdaric, Mike Hanke und Christian Schulz.

Abgesehen von der Torwartfrage, gefallen mir die Nominierungen, weil sie sehr progressiv sind, d.h. den Kader weiterhin recht offen halten und andererseits zur Schonung der Spieler auch mal schmerzhafte Einschnitte macht. Ausgerechnet gegen Holland auf Schweinsteiger und Podolski zu verzichten, die Hybris muss man erstmal haben.

Fußball Shots: Werder und Resteuropa spielen

Championsleague-Qualifikation, Hinspiel: FC Basel – Werder Bremen

Ich hatte gestern das Gefühl, dass ich mit meiner Einschätzung dass dem FC Valencia zwei Wochen Training fehlen, gar nicht so falsch lag, was im Umkehrschluß die Baseler für die Bremer noch gefährlicher macht, denn die sind bereits im vollen Ligageschehen.

Liest man die Vorberichterstattung, geht es für beide Vereine eigentlich jetzt bereits um Hopp oder Topp für die ganze Saison. Werder braucht die Finanzen aus der Championsleague um seinen Kader über Wasser zu halten und die Spieler mit ihren stark leistungsabhängige Verträgen bei Laune zu halten. Für die Spieler ist Championsleague gleich Zahltag.

Das Problem beim FC Basel sind weniger die Finanzen, sondern die sportliche Herausforderung. Die Championsleague ist die einzige große Perspektive die der Klub seinen Spielern geben kann, denn in der heimischen Liga dominieren die Baseler das Geschehen hinreichend. Bei einem Ausscheiden aus der CL wird befürchtet dass die Mannschaft auseinanderfällt.

Grosso modo dürfte Werder mit der gleichen Formation wie am Samstag antreten. Klasnic und Klose im Sturm, Frings, Baumann und Micoud als “Mittelfeld-Raute” und hinten Davala, Pasanan und Naldo. Die Innenverteidigung gilt noch auf Wochen hin als personifizierte Schwachstelle von Werder. Die zwei Fragezeichen dürfte die Baumann-Position in der “Raute” sein, die am Samstag nach Baumanns Verletzung von Vranjes eingenommen wurde und der linke Verteidiger Christian Schulz, für den Jelle van Damme eingewechselt wurde.

Der FC Basel wird nicht in Bestbesetzung antreten. Yakin, Berner und Carignano werden ausfallen. Zu allem Überfluß lief es bislang noch nicht rund beim FC Basel. In der Innenverteidigung wird für den formschwachen Müller wohl der etwas limitierte Quennoz spielen, Linksverteidiger Berner zog sich letzte Woche einen Fußbruch zu. Das Mittelfeld ist dank senegalesischen Neuzugang Malick Ba (wohl ein eher defensiver Mann à la Viera) noch nicht eingespielt.

Nimmt man Christians Groß Aussagen zum Maßstab, sieht er Defizite zu Werder, die mit viel Lauf- und Kampfbereitschaft ausgeglichen werden müssen. Werders Trainer Schaaf hat frohes Offensiv-Schaffen in Basel angekündigt. Es scheint logisch zu sein, angesichts der schwachen Abwehr auf jeden Fall darauf zu setzen das man Auswärtstreffer erzielt.

Das Spiel wird heute abend auf PREMIERE zu sehen sein, das Rückspiel läuft auf SAT.1. Der Verkauf der Fernsehrechte des Hinspiels nach Deutschland erwies sich als überraschend schwierig, da ARD, ZDF und RTL abwinkten, SAT.1 sich nicht imstande sah, sein Programm freizuräumen und das DSF bereits für UEFAcup-SPiele hinreichend tief in seine Schatulle gegriffen hatte, so dass nur noch PREMIERE übrig blieb. Wo im letzten Jahr mit so einem Spiel noch 1 Mio Franken zu erzielen waren, soll PREMIERE nur noch um die 200.000 Franken gezahlt haben. (Quelle: Basler Zeitung via joggeli.ch)

Auf den anderen Plätzen

CL-Quali: Glasgow Rangers gewann bei Famagusta/CYP 2:1, ManU gewann 3:0 gegen Debrecen vor 51.000 Zuschauer. Die Glazers sind vor Ort gewesen und gingen 20 Minuten vor Anpfiff on ihre Box, wo eine Reihe von Autogrammjäger und “‘zufällig’ günstig positionierte Fernsehkameras” standen (Guardian) und damit das Bild der protestierenden ManU-Fans konterkarierten.

Everton verlor zuhause nach kämpferisch starker Leistung gegen Villareal 1:2. Krakau gewann gegen Panathinaikos 3:1. Monaco unterlag in Sevilla nur 0:1

Im UIcup holte Lens/FRA ein 1:1 bei der Überraschungsmannschaft Cluj/ROM, verlor aber Kapitän Leroy durch eine rote Karte. Depor gewann gegen den Tabellenletzten der Ligue 1 Marseille 2:0.

Ganz woanders

Zinedine Zidane reagiert richtig angepisst auf die gestern europaweit kursierende Meldung, er hätte eines Nachts eine Erscheinung gehabt, die ihm geraten hätte wieder für Frankreich zu spielen. Zidane erklärt auf seiner Site dass die Meldung Unsinn ist und hat einen Medienboykott angekündigt.

HSV–Valencia 1:0 Viel Druck, wenig Tor

UI-Cup-Finale/Hinspiel: HSV – FC Valencia 1:0

Das Spiel konnte ich nur begrenzt aufmerksam verfolgen, da mich zu dem Zeitpunkt eine Warnung vor einem Sicherheitsproblem bei WordPress ereilte und ich erstmal Blogs fixen, Mails und Einträge schreiben musste.

Auf der anderen Seite: Kommentatoren wie Uwe Morawe kann man auch nicht beim vollen Bewusstsein ertragen. Ein Schwätzer vor dem Herren, der anscheinend sein Honorar in direkter Korrelation zur Anzahl der gesprochenen Wörter zu verdienen scheint.

Auch wenn man als Zuschauer inzwischen nicht unvorbereitet in eine DSF-Übertragung reingeht. Nach dem Spiel – “Wir sind gleich wieder zurück und dann mit allen Stimmen zum Spiel” – gibt erst mal sieben Minuten Werbung, ehe ein dürftiges Interview mit Thomas Doll läuft und dann mit den Worten “Und gleich alle Stimmen die wir zum Spiel auffangen konnten” wieder zur Werbung abgegeben wird. Selbstredend habe ich mir den zweiten Werbeblock nicht mehr angetan. Es bleibt dabei: ohne Festplattenrekorder mit “Time Slip”-Funktion ist das DSF schlichtweg unerträglich.

Zum Spiel: da war viel Erwartetes bei. Boulahrouz kehrte in die Innenverteidigung zurück, Reinhardt blieb als kopfballstarker Spieler in dem Kader und Demel rückte nach rechts und verdrängte Klingbeil. Valencia die meiste Zeit eher passiv, abwartend und auf Konter lauernd, der HSV wie angekündigt offensiv und viel auch mit Kopfbällen agierend.

Nimmt man die Eindrücke dieses Spiels und des Werder-Spiels des Vorjahres, dürfte der Valencia als dreckigste Mannschaft Europas gelten. Sie arbeiten extrem viel mit Nickeligkeiten und Provokationen. Und wo Provokationen im Spiel sind, ist ein Barbarez nie ganz weit weg. Man hat keinen Einblick auf den Schiedsrichterbogen mit den Angaben weswegen Barbarez nun konkret rausgeflogen ist, aber im Gegensatz zu Doll waren für mich beide gelbe Karten nachvollziehbar. Barbarez hat bei beiden Aktionen einfach nicht aufgehört weiter den Gegner zu provozieren. Die erste gelbe Karte hätte es auf für das Schmierentheater geben können, bei dem ein kleiner Schubser dazu führte, das ein Barbarez wie vom Blitz getroffen, zu Boden fällt. Bei der zweiten hätte ich es bei einer schweren Ermahnung bleiben lassen, angesichts des Umstandes das Barbarez aufgrund gefährlichen Spiels gerade ein paar Zähne rausgetreten und die Nase blutig getreten wurden. Gelb-Rot ist nicht ideal gewesen. Sie ist eben nicht nur Konsequenz von Barbarez zwei Minuten langer Schimpftirade gegen die Valencia-Spieler gewesen, sondern leider auch von der zu weichen Linie des schottischen Schiedsrichter, der nicht nur in dieser Situation zuwenig Autorität bei aufkommender “Rudelbildung” zeigte.

Der HSV über weite Strecken sehr schnell und offensiv spielend, nahm sich nur ausgangs der ersten Halbzeit eine Verschnaufpause. Man hatte sehr viele Chance, das 1:0 ist eine nur dürftige Ausbeute. Erst einige Zeit nach der 1:0-Führung (Barbarez, 51te) kam Valencia aus seiner Lethargie raus und wurde mit Kontern gefährlich. Wenn es dumm gekommen wäre, hätten die Spanier das Spiel auch 1:2 gewinnen können.

Die Offensive des HSV zeigt sich immer variantenreicher, kann über links, rechts und durch die Mitte kommen. Wie gut van der Vaart inzwischen integriert wird, läßt sich auch an den Standards ablesen, die zusehens auf ihn zugeschnitten werden. Die Abwehr bleibt zwar noch suboptimal, aber gestern ließ man dank viel Fleiß nur 1, 2x was anbrennen.

Der HSV erinnert an Werder vor 1-2 Jahren: sehr hübsch anzusehen, aber mit einer gewaltigen Portion Naivität ausgerüstet, die clevere Mannschaften leicht gegen den HSV wenden können. In Sachen Cleverness dürfte dass Rückspiel in Valencia die Feuerprobe sein. Schlag nach bei Werder ;-)

Screensport am Mittwoch: Ernstfall, Teil 2

Auf der Tagesordnung heute:
die Leichtathletik-WM. Was heute konkret auf dem Programm steht, kann man zur Stunde nur erahnen, denn gestern zog just mit Beginn des Diskuswerfens der Frauen ein Orkan über Helsinki und legte die Veranstaltung für – ich schätze – eine Stunde lahm. Und selbst danach war es noch zu gefährlich bzw. zu rutschig um z.B. das Diskuswerfen auszutragen, welches nun am Donnerstag nachgeholt wird.

Es waren jedenfalls ziemlich beeindruckende Bilder die man gestern sehen konnte, wie wirklich von einer Minute zu anderen es komplett schwarz wurde, wie die Diskuswerferinnen das Unheil kommen sahen und flehentlich zu den Kampfrichtern blickten, diese aber erstmal die Neuseeländerin in den einsetzenden Monsun-Regen rausschickten. Dirk Thiele und Siggi Heinrich zeigten Beharrungsvermögen und wollten schon zu einer Jauch/Reif-esken Kommentierung der Wasserfälle ansetzen, als die EUROSPORT-Zentrale in Paris begann Wiederholungen vom Band abzuspielen.

Natürlich ist nicht alles grimme-preiswürdig was die beiden da sabbeln und die Kommentierung als “Thekendialogstil” zu kategorisieren, geht nicht ganz in die falsche Richtung. Das allerdings, mal wieder, ausgerechnet Heinz-Florian Oertel im Tagesspiegel über die Leichtathletik-WM-Kommentatoren herzieht, ist natürlich eine spannende Geschichte angesichts des Umstandes das Oertel für meinen Geschmack einer der ganz schlimmsten im DDR-Fernsehen war. Vielleicht ist es ein Generationskonflikt, aber ich konnte mich schon zu DDR1-Zeiten nie mit dem steifen, furchtbar künstlichen und gedrechselten Stil Oertels anfreunden. Weder bei Kommentierung noch bei Moderationen. Als wäre Hans-Joachim Rauschenbach ins Mädchenpensionat eingezogen.

PREMIERE zeigt heute abend unverschlüsselt Spiel 3 der Dreier-Serie Yankees – White Sox. Die White Sox gelten derzeit als Maß aller Dinge in der MLB. Die Serie steht bei 1-1 und da die Red Sox derzeit ihre Spiele gewinnen, rutschen die Yankees wieder auf 4,5 Siege Rückstand ab, zumal auch die Wildcard-Konkurrenz derzeit eher gut spielt.

Wer Fußball sehen will, kommt in Deutschland nicht ohne Decoder aus. PREMIERE zeigt heute die Championsleague-Quali-Spiele Rapid – Lok Moskau und Basel – Werder. Beides beginnt um 20h45, wobei die Vorberichterstattung in Wien um 20h15 und in Basel um 20h30 beginnt.

Das gestrige HSV-Spiel hat einen kleinen Vorgeschmack gegeben, dass das was bislang in dieser Saison gekickt worden ist, nur Ringelpiez mit Anfassen war und jetzt wirklich das ernste Zeug beginnt.

Mittwoch

9h00 – 15h30 Leichtathletik-WM, EUROSPORT + ARD live
(ARD: 9h00 – 13h00)

16h30 – 21h00 Leichtathletik-WM, EUROSPORT + ARD live
(ARD: 17h15 – 21h30)
Stabhochsprung/F
Weitsprung/F
400m/F
Speerwurf/M
Zehnkampf/M
1.500m/M
Halbfinals: 200m/M, 400m/M, 100m Hürden/F

19h00 MLB NY Yankees – Chicago White Sox, Spiel 3/3, PREMIERE live + unverschlüsselt
Small vs. Garcia

20h45 CL-Quali FC Basel – Werder Bremen, Hinspiel, PREMIERE live
20h45 CL-Quali Rapid Wien – Lok Moskau, Hinspiel, PREMIERE live
Achtung: jeweils keine Wiederholungen!
Moderatoren/Kommentatoren in Basel: Wasserziehr/Reif

2h00 MLB Boston Red Sox – Texas, NASN live
(Whl: Do 18h30, Fr 13h30)

Dampfgeplauder revisited dank Schiedsrichter-Blog

Ich stolpere nun primo über das “Schiedsrichter-Blog” und secundo in diesem Blog über ausführliche Zitate aus der Schiedsrichter-Zeitung in der DFB-Lehrwart Eugen Striegel und Journalist Lutz Lüttig eine detaillierte Nachbearbeitung des DFB-Pokal-Endspiels Bayern – Schalke betreiben, welches sich, wie hier seinerzeit geschildert, nicht immer durch sattelfeste Schiedsrichterentscheidungen und vorallem durch einen absurd hohlen Beckmann auszeichnete.

Das Schiedsrichter-Blog von Axel Felsmann macht dank nüchternem Ton einen exzellenten Eindruck und ist prädistiniert dafür in Zukunft unser aller Bildungslücken in Sachen Regelwerk und Schiedsrichterei auszufüllen. Und ab in den Feed-Reader.

Fußball Shots: Hools in Italien. Wieder.

Gerade entnehme ich einem Beitrag im Deutschlandfunk, dass es heute nacht in Genua zu massiven Ausschreitungen von 2-4.000 Hools und “bürgerkriegsähnlichen Zuständen” gekommen ist, nachdem der Fußballverband in letzter Instanz den Zwangsabstieg des FC Genuas in die dritte Liga beschlossen hat. Bereits am Samstag war es im Vorfeld zum Abbruch eines Pokalsspiels geworden, nachdem Genua-Fans mit den landesüblichen bengalischen Feuern die gegnerische Mannschaft unter Beschuß nahmen.

Der FC Genua wird beschuldigt das Spiel gegen Venedig geschoben zu haben. U.a. liegen Telefonmitschnitte vor, die den Präsidenten des FC belasten und ein Vertreter der Venezianer wurde mit einem Geldkoffer erwischt. Genua will nun vor einem zivilen Gericht sein Glück versuchen.

Damit gehen die Turbulenzen im italienischen Fußball weiter, nachdem am Wochenende der internationale Sportgerichtshof das Transferverbot gegen den AS Rom aufgehoben hat. Knapp zwei Wochen vor Beginn der Serie A, weiß noch keiner so recht wer überhaupt in der Liga spielt.

Fußball Shots: Machtprobe mit Glazer

Manchester United feiert heute seine Saisoneröffnung mit einem Championsleague-Quali-Spiel gegen Debrecen in Old Trafford und zieht lange Gesichter. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt an dem man die Stadionkapazität auf 75.000 Zuschauer ausbaut, wird dieses heute abend die am schwächsten besuchte Saisoneröffnung seit langem. Im Vorfeld wurden nur 40.000 Karten verkauft, während in den Vorjahren gegen ungarische und rumänische Mannschaften jeweils mehr als 60.000 Zuschauer zur Saisoneröffnung kamen.

Dies ist ein klares Zeichen gegen den neuen Besitzer von ManU, dem US-amerikanischen Milliadär Malcolm Glazer. Im Vorfelde hatten entsprechende Oppositionsgruppen zum Boykott des Spiels aufgerufen. Weitere 5.000 Fans wollen erst 5 Minuten nach Spielbeginn ihre Plätze einnehmen. Die Polizei ist in höchster Alarmbereitschaft obwohl noch nicht bekannt ist ob Glazer oder seine Söhne die Traute haben, ins Stadion zu kommen.

Wieviel Druck die Fans ausüben können, zeigte sich am Fall Rio Ferdinand, der nun sich mit einer Vertragsverlängerung bei ManU einverstanden erklärte, nachdem die Fans spürbar angepisster auf die sich hinziehenden Verhandlungen reagierten. Laut Guardian soll es soweit gekommen ein, dass Ferdinand seinen Berater gebeten hat, sich mit einer niedrigeren Summe einverstanden zu erklären, weil er merkte wie aggressiv die Fans mittlerweile auf ihn reagierten.

Frankreich

Zweiter Spieltag der Ligue 1.

Vier Mannschaften sind weiterhin ohne Punktverlust. Nantes zeigt sich weiter in beeindruckender Form und siegte in Rennes 3:0 und treibt damit den letztjährigen UEFAcup-Teilnehmer in Kalamitäten. PSG gewinnt in Sochaux standesgemäß 1:0. Bordeaux gewinnt gegen Aufsteiger Nancy nur 1:0 und Vorjahresmeister Lyon lieferte beim 1:0 gegen Strasbourg wieder eine farblose Vorstellung.

Richtig böse sieht es bei Olympique Marseille aus, der letzte Woche zuhause gegen Bordeaux verlor und nun beim UIcup-Finalisten Lens 0:2 unterlag und damit Schlußlicht in der Ligue 1 ist. Das reicht bei den hitzigen Fans von OM normalerweise aus um ganze Stadtviertel abzutragen. Und nächste Woche kommt auch noch Meister Lyon zu Besuch vorbei… Jean Fernandez, der hemdsärmelige Ex-Nationale, eine Art französischer Andy Brehme, steht bereits mit dem Rücken zur Wand.

Der AJ Auxerre fährt unter seinem neuen Coach Santini seinen ersten Sieg ein, in Monaco 2:0 und hat vier Punkte auf seinem Konto, während Monaco noch von seinem Sieg am 1ten Spieltag zehrt aber nun um seine Championsleague-Quali bangt und heute nach Sevilla reist.