Die Lehren des 2ten Spieltages: Täuschungen

Die Überraschung des 2ten Spieltages, Stand Samstag spätnachmittag, ist der 1FC Kaiserslautern. Beide PREMIERE-Reporter (Konferenz & Einzelspiel (Wolff Fuss)) attestierten den Lauterern gegen den MSV Duusbirg eine exzellente spielerische Leistung und damit so ziemlich genau das Gegenteil was viele, mich eingeschlossen, den roten Teufel vorhergesagt hatten.

Ich selber habe mir das Einzelspiel nicht lange genug angesehen um mir ein Urteil darüber bilden zu wollen, aber irgendwie hat es Michael Henke geschafft diesem spielerisch für limitiert gehaltenen Mannschaft das schnelle Kurzpaßspiel beizubringen. Nix mit “Rustikalität”.

Wie schon gegen Schalke fungiert Jancker nicht Goalgetter, sondern als Brecher der Bälle erobern und halten sollen um sie dann an herbeigeilte Vereinskollegen zu verteilen, allen voran Altintop der binnen zwei Partien zum Mittelstürmer mutiert und dabei inzwischen auch sehr ausgeprägte Egoismen an den Tag legt: Ball bekommen und abziehen. Oder 2-3 Schritte gehen und dann abziehen. Lohn für den Tag: 3 Tore.

Mit der Partie gegen den MSV hat sich der FCK auf meine persönliche Watchlist geschossen. Zum einen wegen den überraschenden Anflügen von Spielkultur und zum anderen wegen der kämpferischen Leistung. Ein 1:3 hergeben, sich das Unentschieden einfangen, aber dann noch mal mit zwei Toren zum 5:3 zu antworten, das ist stark.

Nein, das 2:5 von Bayer Leverkusen gegen Bayern München ist keine Enttäuschung für mich. Ich hatte schon das Gefühl dass der klare Sieg gegen Frankfurt in der Vorwoche ein “one-year-wonder” war. Die herbe Niederlage zeigt mit all ihren verfügbaren Fingern auf die Abwehr. Augenthaler setzte auf die Dreierkette Juan, Roque Junior und Athirson und davor einem Aufräumer Ramelow. Von der brasilianische(?) Dreierkette kann man nicht viel gutes behaupten. Roque Junior hat in den letzten Monaten einige extrem schwache Auftritte in der brasilianischen Nationalmannschaft und Athirson hat mir schon letztens (Frankfurt? Werder?) nicht gefallen. Und gegen Bayern ließen sie sich alle Nase lang böse vernaschen. Dazu ein Butt der bei zwei Treffern nicht gut aussah (beim 1:0 fiel er zu spät in die Torwartecke, beim 2:0 lag er bereits auf dem Boden bevor Makaay schoß). Wenn Bayer das nicht mit der Abwehr gebacken bekommt, wird es knapp mit UEFA-Cup-Plätzen.

Zum FC Bayern gibt es nicht viel zu sagen, außer dass da auf Magath langsam ein interessantes Problem namens Ali Karimi zukommt. In dem Maße wie sich dieser Typ dribbelnder Mittelfeldspieler immer mehr in den Kader spielt, muss Magath zusehen wie er Schweinsteiger und vorallem “Basti” Deisler bei Laune hält. Die Ansage von Magath heute vor dem Spiel war eindeutig: Karimi statt Deisler. Und das nachdem Deisler im Confed-Cup eher gut gespielt hat. Da Karimi auch noch Magaths Einkauf ist, kann ich mir vorstellen das Deisler derzeit nicht fröhlich pfeifend über den Trainingsplatz wandelt.

Es war das erwartet schwere Spiel für den Hamburger SV. Nach der Glanzvorstellung gegen Valencia bot man gegen Arminia nur eine mäßig kreative Vorstellung, hatte einige Male Glück das die Arminia nicht besser vollstreckte. Aber letztendlich schaukelte man das Spiel wie ein Champion über die Runde: ein Elfmeter und ein Freistoß wie ihn ein Weltstar (van der Vaart) zu verwandeln hat: direkt ins Latteneck.

Die gelbe Karte für den Jubel am Gitter war für’n Arsch. Direkt nach dem Zeigen der gelben Karte hat der Schiedsrichter ohne Anstoß abgepfiffen. Warum dann überhaupt Gelb? Gehört m.E. in die Abteilung “Fingerspitzengefühl”.

Hertha und Frankfurt boten sehr langweiligen Fußball. Ich bin mir bei Frankfurt in Sachen Abwehr nicht sicher: es sah für mich nach Viererkette mit einem letzten Mann aus, aber ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen wollen.

Bayern ist erstmal weiterhin das Maß der Dinge. Der HSV bestätigt dass er in dieser Saison um Championsleagueplätze spielen kann. Und Schalke wie erwartet ebenfalls recht weit oben.

Morgen müssen Werder und Stuttgart die Hosen runterlassen.

CFL Week 8: Toronto Argonauts – Montreal Alouettes 10:18

In der Eastern Division deutete sich eine Wachablösung an. Die Toronto Argonauts schickten sich an den Dauerbrenner Montreal Alouettes vom Thron zu verscheuchen. Ein Sieg hätte Toronto vier Punkte Vorsprung gegeben. Die Euphorie ist in ganz Toronto zu spüren, der Zuschauerschnitt war seit 1991 nicht mehr so hoch.

Doch der Tag begann für Toronto mit schlechten Nachrichten. QB Damon Allen laborierte noch and er Knöchelverletzung von vor zwei Wochen. QB Michael Bishop hatte seinerzeit Allen aber mehr als sauber vertreten.

Gegen Montreal sah er aber kein Land. Die Alouettes hatten nämlich eine Überraschung vorbereitet. Allerspätestens nachdem der einst gefürchtete Pass Rush in Woche 5 in Winnipeg mit 51 Punkten verbrannt wurde, wurde der Pass Rush ad acta gelegt und fortan mehr auf Coverage gefahren.

Nur gegen Toronto und seinem “frischen” QB Bishop wurde der Pass Rush ausgepackt und sie kamen von überall. Konsequenz nach Halbzeit 1: Bishop mit 41yds, gerade 11 Passversuchen und einer INT.

Anders die Alouettes Offense, sehr souverän von Calvillo geleitet. Das Fehlen von WR Cahoon war nicht zu bemerken, denn nach seiner exzellenten Leistung in der Vorwoche legte RB Robert Edwards (Ex-Pats) wieder eine Franchise-RB-Leistung hin: 124yds und ein TD.

Nach der schwachen Leistung in der ersten Hälfte beschloß Headcoach Mike Pinball Clemons alles auf eine Karte zu setzen und brachte doch QB Damon Allen statt Bishop.

Allen schien alles an Offense nachholen zu wollen, was Bishop in der ersten Halbzeit versäumte. Das sah gut aus, brachte endlich lange Drives und Punkte auf dem Scoreboard. Nach einem 50yd-FG folgte der nächste lange Drive der mit einem TD abgeschloßen wurde, 10:15 der Rückstand für Toronto, ausgangs des 3ten Viertels.

Allen profitierte von einem nachlassenden Pass Rush, konnte relativ lange ungestört in der Pocket agieren und machte bevorzugt 10yd-Pässe in die Mitte rein.

So gut alles aussah, es blieb bei diesen zehn Punkten für Toronto. Im 4ten Viertel gab es irgendwo immer einen fallengelassenen Pass oder irgendwas abgeblocktes. Viele, viele Drives verreckten punktlos. Laufspiel fiel aus oder fand nur in Form des scrambelnden Allen statt. RB Avery wieder nur mit 36yds. Das Kapitel Avery in Toronto wird wohl in seine letzte Saison gegangen sein.

Montreal konnte noch ein Fieldgoal servieren, zum Endstand von 10:18 für die Alouettes.

Der Osten

Die Überraschungsmannschaft im Osten ist das (finanzielle) Sorgenkind Ottawa. Die Renegades gewannen eine Abwehrschlacht gegen Saskatchewan 22:17 und führen mit 5-3, während Toronto und Montreal ex aequo bei 4-3 stehen. Das sieglose Hamilton spielt heute nacht im “Duell der Loser” gegen Winnipeg (bislang 1 Sieg), die Partie gibt es ab morgen abend 3-4x auf NASN.

Der Westen

Die ungeschlagenen BC Lions bleiben nach einem knappen 39:31 in Calgary mit 7-0 an der Spitze. Edmonton (5-2) ist spielfrei. Es folgen Calgary (3-4), Saskatchewan (3-5) und das morgen spielende Winnipeg (1-6).

Next Week

Nächste Woche stehen Interconference-Spiele an. Von wirklich großem Interesse ist nur Edmonton – Toronto (So 19h). NASN bringt am Samstag (16h) BC – Hamilton als Aufzeichnung.

US-Sport Shots: Déja Vu in Chicago

Déja-Vu: Chicago Bears und ihr QB

In Chicago kommen sich die Bears wie in “Täglich grüßt das Murmeltier”. Wie in der letzten Saison fällt auch dieses Jahr QB Rex Grossman frühzeitig aus. Fiel Grossman letzte Saison nach dem dritten Spieltag für den Rest der Saison aus, zog er sich diesmal im Preseason-Spiel gegen die St.Louis Rams (13:17) eine Verletzung am Knöchel zu und wird bis Mitte November/Dezember ausfallen.

Ersatzmann wird wie im Vorjahr Chad Hutchinson sein, ein eher limitierter Quarterback. Die Chicago Bears waren prompt letzte Saison in zahlreichen Offensiv-Statistiken weit unten.

Die Verletzung von Grossman ist eine Abstrafung des Managements, das sich eigentlich einen erfahrenen Ersatz-QB wie Kurt Warner suchen wollte, es aber doch nicht tat, in der Hoffnung das Grossmann die hohen Erwartungen erfüllen würde. Nun wird aber Grossman wieder für essentielle Teile der Saison ausfallen (ESPN)

Soap-Opera in Philly, Folge 2

Es hat keinen Tag gedauert, da hat WR Terrell Owens das Sabbelwasser nicht halten können. Flüchtete der Receiver nach seiner Suspendierung für seine Verhältnisse recht wortkarg in die eigene Wohnung, gab er am nächsten Tag gleich drei Interviews bevor er für eine Woche Urlaub in seiner Heimat Atlanta abflog.

Nicht einfach nur Interviews, sondern T.O.-Interview mit gepflegten Teamkameraden-anurinieren, wie schon in San Francisco mit QB Garcia praktiziert.

Egomane Owens nannte in den Interviews seinen aktuellen QB Donovan McNabb einen Heuchler und sprach über seinen Unwillen jemals wieder ein Wort mit McNabb zu wechseln.

McNabb antwortete via Fernsehen mit der Bemerkung: Owens möge nie mehr seinen Namen in den Mund nehmen, seine Familie aus dem Trash-Talk raushalten, aber schloß sich Owens Meinung an, dass man ja auch nicht miteinander reden müsse um weiterhin Spiele gemeinsam zu gewinnen (ESPN).

Unterdessen wird gerätselt was für Optionen Philadelphia hat um Terrell Owens loswerden? Spätestens nach der letzten Interview-Serie dürfte sich derzeit kein Team finden lassen, dass ein bereitwillig und zahlender Abnehmer für Owens wäre, zumal er bislang an jeder seiner Wirkungsstätten verbrannte Erde hinterlassen hat. Andy Reid ist ein kumpelhafter, gutmütiger Trainer und wird möglicherweise Terrell Owens weitere Chancen geben. Aber ich schätze Reid auch als einen Typ ein, bei dem irgendwann das Faß übergelaufen ist und er keine Gnade kennt. Gut möglich das Reid Owens eher an der Seitenlinie verschimmeln lassen wird, als einzusetzen.

NBA: Cassell ein Clipper

Sam Cassell gehörte neben Sprewell zu dem großen Unzufriedenen der Minnesota Timberwolves aus der letzten Saison. Nach gescheiterten Vertragsverhandlungen spielten Cassell und Sprewell mit derartiger Unlust, dass sie letztendlich für den Absturz der T’Wolves und Entlassung von Flip Saunders verantwortlich gemacht werden.

Glatze Cassell wurde nun zu den LA Clippers geschickt. Die T’Wolves bekommen Jaric und Chambers sowie einen evtl. First-Round-Pick. (CNNSI)

Basketball: O USA, where art’ thou?

Bei den U21-Weltmeisterschaften im Basketball sind die USA in den Playoffs an Kanada nach Verlängerung gescheitert (90:93). Die USA spielen damit nur noch gegen Puerto Rico um Platz 5 und setzen die Reihe grottiger Nationalmannschaftsauftritte fort (WM in Indianapolis, Olympia 2004) (CNNSI).

Screensport: der heimliche Makaay

In der Freitagsausgabe der SZ gibt es ein Interview mit dem schweigenden Bayern-Stürmer Roy Makaay, der diesmal wirklich die Zähne für bis zu 5 Sätze nonstop auseinanderbekommen hat.

Im Interview lernt man zum ersten Mal wie der Schweiger sich selbst sieht und was er für ein Selbstverständnis von sich hat. Das Image des simpel gestrickten Instinktfußballers der einfach nur vollstreckt, ist spätestens mit dem Interview überholt.

They didn’t see that one coming

Gestern wurde auf NASN aus der MLB San Diego – NY Mets übertragen (Whl: 16h30, Sa 11h30). Dabei kam es im 7ten Inning beim Versuch einen Flugball im Outfield zu fangen, zu einem furchtbaren Crash als zwei Mets-Outfielder (Beltran und Cameron) im Hechtsprung mit den Gesichtern ineinanderknallten. Sportsfrog beschreibt esReally, one of the worst collisions I’ve seen in awhile outside of NASCAR. […] Bet fantasy owners didn’t see that one coming. ‘Course, neither did Cameron.

Beide mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Cameron hat sich das Jochbein mehrfach und die Nase “einfach” gebrochen. Für einen Bericht, siehe NY Times, für ein Video von der Kollision siehe ESPN (rechts in der schwarzen “Motion Video”-Box: “Cameron hospitalized in Mets’ Loss”)

Screensport am Wochenende: Nun auch die Engländer und Spanier

NASN und NFL: Tendenz fallend

Ohne ein offizielles Statement von NASN Europe ist alles Kaffeesatzleserei, aber Madame dogfood sieht derzeit keine positiven Zeichen. Anfang der Woche verkündete NASN UK ab dem gestrigen Donnerstag zumindest Preseason-Spiele sowie diverse begleitenden NFL-Magazine auszustrahlen. In Deutschland jedoch blieben die Sterne ungünstig und bislang blieb eine artverwandte Meldung aus.

Schlimmer noch: gestern gab es endlich Bewegung in der TV-Rechte-Situation in Großbritannien und die Bewegung muss leider als negativ für NASN interpretiert werden. Five hat sich das Rechtepaket für die Sunday- und Monday-Night-Spiele gesichert (das Sunday Night Game wird bis zu der World Series bizarrerweise von Five erst Mittwoch nachts ausgestrahlt). NASN galt gerüchteweise als Kandidat für jene Sunday-Night-Übertragungen. Gerade bei den “großen” Sportarten gab NASN UK bislang den Takt an, während NASN Europe nur hinterherdackeln konnte. Wenn NASN UK die beiden Spiele nicht bekommt, gehe ich davon aus, dass auch NASN Europe nicht rankommt. Und an die 13h/16h-Spiele dürfte aufgrund der günstigen Zeit (frühabends deutscher Zeit) kaum gegen PREMIERE zu bieten sein.

Das sind alles nur Vermutungen und Spekulationen. Der geneigte NFL-Fan sollte sich aber darauf vorbereiten, dass diese Saison, wenn überhaupt, Preseason-Spiele das Höchste der Gefühle für NASN Europe sind.

Europa-Kicks

Mit dem Beginn der Premiere League und dem spanischen Superpokal setzt an diesem Wochenende richtig viel Spielbetrieb ein.

PREMIERE bringt drei Spiele vom ersten Spieltag der Premiere League, ein fröhliches Ringelreihen von ambitionierten Teilnehmern.
Everton – ManU (Sa 13h45), Middlesbrough – Liverpool (Sa 18h15), Arsenal – Newcastle (So 14h30)
Während Liverpool gut in Schuß zu sein scheint, Morientes wieder trifft und routiniert durch die CL-Quali schipperte, bekam Everton gegen gut aufgelegte Spanier von Villareal was auf die Nase. Newcastles Graeme Souness gilt als heißester Kandidat für die erste Trainerentlassung.

Am Samstag steht der spanische Superpokal (Hinspiel, 22h) an. Real Betis Sevilla trifft auf Barcelona. Betis sollte dank der dienstäglichen Partie gegen Monaco etwas eingespielt sein, während die Welt nun einen ersten Blick auf Barcelona à la 2005/06 werfen kann. Sehe ich das richtig, dass sich da im Kader kaum was getan hat, außer einem Van Bommel? Und wie sieht es mit den Höschen aus? Die Fan-Meute konnte sich gar nicht mehr beruhigen als bekannt wurde, das Barca dieses Jahr in burgundroten statt blauen Shorts spielen will. Das ist aber nichts gegen das augenkrebserregende Auswärtstrikot, dass auf ausgetretenen BVB-Pfaden wandelt und in fluoreszierend Gelb ist.

Bundesliga

Nach einem eher öden Start gibt es gleich am zweiten Spieltag mehrere nahrhafte Ansetzungen, allen voran Bayer gegen Bayern und das Revier-Derby.

Hertha – Frankfurt – Eintracht-Coach Funkel hat die ganze Woche von der Lokalpresse auf die Fresse bekommen, für seine mißglückte Retro-Abwehr mit Manndeckung und Libero. Die Verlockung den besten Mann von Hertha Marcelinho mit Triple-Deckung auszuschalten, dürfte für Altmeister Funkel groß sein.

Leverkusen – Bayern – Auch wenn beide mit drei Toren Unterschied gewannen, haben beide nicht wirklich nachhaltig beeindruckt. Vorallem Leverkusen dürfte nach dieser Partie wesentlich besser einzuordnen sein.

Gladbach – Wolfsburg – Pander vs. Fach, erstmals in dieser “seitenverkehrten” Konstellation. Beide geizten im Vorfelde nicht mit Ratschlägen was der andere vorher alles falsch gemacht hat. Bei Gladbach wird es interessant sein zu beobachten, wie sie sich zuhause anstellen, wenn sie mit 50.000 Mann im Rücken das Spiel machen müssen.

BVB – Schalke – Es gibt nichts originelles zu zu sagen.

Lautern – Duisburg – Ich kann mir noch nicht vorstellen wie Kaiserslautern zu Hause ein Spiel gestalten will. Nun kommen quirlige Duisburger denen letzte Woche gute Ansätze bescheinigt wurden. Zweitliga-Rustikalität à la Lautern sollten die Zebras noch gewohnt sein.

Bielefeld – HSV – Hamburg und der HSV strotzen nur so vor Virilität. Was es jetzt bräuchte, wären die ganz großen Vereine und nicht eine kleine Maus bei der ganz Deutschland sich schlapp lacht, wenn man nur Unentschieden spielt.

Nürnberg – Hannover 96

Mainz – Werder/So – Mal sehen ob es Mainz gelingt hinreichend viel Druck zu erzeugen um die Bremer Verteidigung auseinanderzunehmen und mit welcher Aufstellung Trainer Schaaf auf das Verteidigungsdesaster in Basel reagiert.

Stuttgart – Köln/So – Den VfB Stuttgart muss man sich derzeit als Reality-Soap vorstellen: wir beobachten das große Experiment Trapattoni und messen Woche für Woche den Erfolg.

US-Sport

Im Baseball rückt übertragunsgtechnisch der Fokus in den nächsten Tagen auf die Chicago Cubs. Am Freitag und Sonntag gibt es Spiel 2 bzw. 4 gegen die St.Louis Cardinals (Fr 20h NASN, So 2h PREM) und Mitte nächster Woche ein Spiel gegen Houston. Wenn man so will, sind der eigentliche Gegner der Cubs die Astros. Man liegt im Wildcard-Rennen derzeit 7,5 Siege hinter den Astros, die zudem am Wochenende eine 3er-Serie beim “Aufbaugegner” Pittsburgh haben. Die Cubs müssen versuchen den Überfliegern aus St.Louis einige Spiele abzuknöpfen und dann sich die drei Spiele gegen die Astros zu holen.

Der Samstag bietet MLB-Fans einen Triple-Header, mit ATL – ARZ (19h15 PREM), SEA – LAA (22h NASN) und BOS – CWS (1h NASN) Am Sonntag gibt es das derzeit angesagteste Team Oakland gegen Minnesota (22h NASN).

NASN bietet am Wochenende aus der CFL nur ein dünnes zwei-Spiele-Programm an. Live gibt es den Kampf der beiden großen Ost-Mannschaften Toronto – Montreal (Fr/Sa 1h). Toronto hatte letzte Woche spielfrei, während Montreal recht problemlos Saskatchewan zerlegte, die derzeit aufgrund von Verletzungen und QB-Problem von alleine auseinanderzufallen scheinen.

Am Sonntag gibt es als Aufzeichnung Winnipeg – Hamilton. Winnipegs einziger Sieg war eine Highscoring-Schlacht gegen Montreal während die Stahlstädter aus Hamilton noch völlig ohne Sieg in der Saison sind.

Der Rest

Die letzten Tage der Leichtathletik-WM laufen aus, wobei mir die Kritik am Veranstaltungsort (“zu naß”) auf die Nüsse geht. Solange Leichathletik noch ein Freiluftsport ist, hat man zu akzeptieren dass auch mal ein Nachmittag ins Wasser fallen kann.

Das letzte Major-Golf-Turnier absolviert seine Tage 2 bis 4, PREMIERE ist fast 5h täglich dabei.

Freunde des Benzingestanks konzentrieren sich auf MOTORS TV, die am Samstag NASCAR Busch aus Watkins Glen (21h30) und Langstrecken-Rennen aus Silverstone (17h) zeigen. Die Champ-Cars fahren am Sonntag (21h45 EURO) den Stadtkurs in Denver. Ich habe noch kein Rennen darauf gesehen und Stadtkurse sind in der Champcars immer eine öde Geschichte. Aber die Streckengrafik zeigt zwar zahlreiche US-typische 90-Grad-Kurven, aber immerhin auch eine längere Gerade die in einer Quasi-Spitzkehre mündet und für Spektakel sorgen könnte.

Der 20te Bewerb der UCI ProTour wird von EUROSPORT am Samstag aus San Sebastian übertragen und irgendwie versteht es der Weltcup-Nachfolger nicht zu zünden.

Unser aller Bäh-Sender bringt am Samstag (18h) seine dritte Übertragung der TriNations, vulgo Rugby. Australien – Neuseeland.

Die Übersicht übers Wochenende:
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American Bowl: Colts – Falcons 17:21

Ich hatte nun die Gelegenheit mir mal die ersten 20 Spielminuten der American Bowl vom Wochenende anzusehen (don’t ask). Vor angeblich 45.203 Zuschauer in Tokyo (die Historie lehrt, dass die Angaben zu den Zuschauerzahlen bei American Bowls immer mit Vorsicht zu geniessen sind) trafen die Indianapolis Colts auf die Atlanta Falcons.

Preseason-Spiele sind für den NFL-Junkie wie Muckefuck für den Koffeinabhängigen. Besser als nix. Aber auch nur besser als nix.

Es gibt keine Sportart die so vom “Eingespieltsein” abhängig ist, wie der Football mit seinen ausgeklügelten Playbooks. Und in der Preseason treten die Mannschaften noch mit einem 80-Mann-starken Kader an, der erst im Laufe der Wochen um knapp ein Viertel ausgesiebt wird.

Die Folge: die Mannschaften rotieren ordentlich durch und die Starter bleiben selten bis zur Halbzeit auf dem Platz. Dafür sind die Spielzüge mitunter etwas simpler Natur.

In der American Bowl spielten die beiden Star-QB Peyton Manning und Michael Vick auch nur jeweils zwei Drives bis in die Anfangsminuten des zweiten Viertels rein.

Zu Manning und der Indy-Offense gibt es nicht viel zu sagen. Interessanter schon Michael Vick und die Offense der Falcons.

Vick fabrizierte eine Interception durch einen zu hoch geworfenen Pass der vom WR nur abgefälscht werden konnte, machte aber ansonsten solide Pässe die nicht seinem Image als unpräziser Werfer entsprachen. Bei 7 Passversuchen rollte er 4x raus, warf zwei Mal aus der Pocket und scrambelte ein Mal. Es war nicht mehr die ganz so klassische Westcoast-Defense die Jim Mora letztes Jahr Vick noch drüberstülpte. Von schnellen, breit gestreuten Pässen nichts zu sehen, stattdessen Rollouts die wie Option-Spielzüge aussahen oder Pässe aus der Pocket bei denen er sich Zeit ließ die Defense zu lesen.

Beeindruckend war die Offenseline der Falcons, die für RB Dunn jedesmal die Tür speerangelweit öffnete.

Also wenn es so etwas wie Erkenntnisgewinn aus der Partie gab, dann ist es die Form der OL und die Andeutung von veränderter Spielzugwahl für Vick.

T.O. goes Home

Jetzt endlich hat die NFL-Preseason ihre wunderbare Klatschstory. Sogar mit Anlauf.

Während der gesamten Offseason schwebte das Thema “Hold-Out” wie dunkle Wolken über die NFL. Der Spieleragent Drew Rosenhaus, ausgestattet mit einem ekelerregend großen Ego von Ost- bis zur Westküste, ließ seine Muskeln spielen und nahezu alle seine Spieler drohten ihren Vereinen damit, nicht an den Trainingscamps teilzunehmen, sollte es keine Nachverhandlung der Verträge geben.

Am derbsten war es im Falle von Terrell Owens, einer der Top-Receiver der Liga. Owens wechselte erst letztes Jahr nach einigen Hin- und Her von San Francisco über Baltimore nach Philadelphia. Allerspätestens nach dem Superbowl hatte er sein Ego nicht mehr in Griff und schwärzte nach der Niederlage seinen QB Donovan McNabb an, weil der in der zweiten Halbzeit schlapp gemacht hat (immer noch unbestätigt ist die Geschichte das McNabb krank war und im letzten Viertel sogar irgendwann im Huddle auf den Rasen gekotzt hat). Owens Eigenarten wurden solange akzeptiert, wie er auch Leistung brachte, aber die Attacke gegen das “Herz” der Phillies ging dann vielen zu weit.

Einige Wochen später labberte sich Owens richtig in die Herzen der Fans, als er anfing mit einem Hold-Out zu drohen, wenn sein gerade einmal ein Jahr alter 49-Mio-US$-Vertrag (über eine Laufzeit von 7 Jahren) nicht nachverhandelt werden würde. Im Nebensatz pinkelte er nochmal McNabb ans Bein.

Nun hat die Preseason begonnen und das Thema Hold-Out hat sich erledigt, nachdem die Eagles sich nicht bewegt haben und Hold-Outs in den Wochen vor Saisonbeginn dem Spieler richtig viel Geld kosten.

Die Geschichte bekam gestern plötzlich eine spannende Klimax, als Terrell Owens wutentbrannt das Trainingsgelände verließ. Die Philadelphia Eagles haben eine spärliche Mitteilung herausgebracht, wonach Owens nach Hause geschickt worden ist und er erst in einer Woche wieder zurück erwartet wird. Mit anderen Worten: er wurde für eine Woche suspendiert. Das kann durchaus finanzielle Konsequenzen haben, denn es wird kolportiert, dass die Eagles sich gegen “Troublemaker” Owens mit zahlreichen Klauseln in seinem Vertrag abgesichert haben.

Die Gründe sind nicht genau bekannt. Bekannt ist nur, dass Terrell Owens sich eine verbale Auseinandersetzung mit Andy Reid, dem kleinen dicken Headcoachmännchen mit dem Walroß-Schnurrbart lieferte.

Owens laboriert derzeit an einer Leistenzerrung und konnte an 5 der letzten 6 Trainingseinheiten nicht teilnehmen. Es wird kolportiert dass der Streit just an Owens Trainingsfleiß und Behandlung der Verletzung entzündete und Reid Owens nach Hause schickte, nachdem jener einen Kraftausdruck gegen den Trainer verwandte. Beobachter wollen allgemein festgestellt haben, dass sich die Mannschaft von Owens distanziert hat.

Im Grunde genommen spricht alles gegen Owens. Wenn sich nicht dummerweise WR Todd Pinkston die Achillessehne gerissen hätte und für die gesamte Saison ausfallen würde und die Eagles damit derzeit auf der Receiver-Position recht nackt da stehen. WR Greg Lewis gilt als zu klein als dass er den langen, schnellen, physischen T.O. ersetzen könnte, Freddie Mitchell wurde vor Monaten entlassen. Wie die Eagles auf ein Owens-loses Receiver-Corps einstellen, wird spannend zu beobachten sein. Vielleicht wird McNabb wieder mehr laufen.

Nicht umsonst sind “T” und “O” im Wort “trouble” enthalten.

Links: NY Times, ESPN, SI

Screensport am Donnerstag: Mainz European Tour 2005 continues

Es wird sich heute weiter qualifiziert. Heute mal wieder für den UEFAcup. Die Mainzer haben Island bei sich zuhause und sollten lieber zwei Tore vorlegen um später hoch im Norden auf einem Kartoffelacker nicht allzu unter Druck zu stehen. PREMIERE bringt aus Österreich Pasching gegen Zenit Petersburg. Zenit galt eigentlich in den letzten Jahren als die russische Mannschaft die die Vorherrschaft der Moskauer Teams durchbrechen kann. Dazu ist es nicht gekommen. Im letzten jahr (Russland spielt seine Saison nach dem Kalenderjahr aus, d.h. Meisterschaft zum November hin) wurde man gar nur Vierter, hinter der Überraschungsmannschaft Samara. In der aktuellen Saison (20 von 30 Spieltagen) ist Zenit wieder auf Championsleague-Kurs, dritter Platz, 8 Punkte hinter Lok, punktgleich mit ZSKA.

In der Leichtathletik gibt es heute wieder einen wettkampffreien Vormittag.

Mit dem heutigen Donnerstag beginnt der erste Tag des letzten Major-Turniers des Golf-Jahres: die PGA-Championship.

Im grunde genommen ist der heutige Tag wie prädistiniert dafür, mal fernsehfrei zu nehmen, bevor am Wochenende der Schwung an Fußball-Spielen inkl. Spiele aus England (erster Spieltag Premier-League) und SPanien (Supercup) einsetzt.

Donnerstag

17h30 – 21h15 Leichathletik-WM, EUROSPORT + ZDF live

20h00 – 1h00 Golf: PGA Championship, Tag 1, PREMIERE live

20h30 UEFA-Pokal-Quali Mainz – Keflavik/ISL, DSF live

20h45 UEFA-Pokal-Quali Pasching – Zenit St. Petersburg, PREMIERE live

21h30 MLB San Diego – NY Mets, Spiel 3/3, NASN live
(Whl: Fr 16h30, Sa 11h30)
Williams vs. Glavine