Screensport am Dienstag: Basketball

Neben Baseball rauf und runter bei NASN, auch in der Geschmacksrichtung “College Baseball”, gibt es Basketball. BBL auf PREMIERE und NBA auf PREMIERE. Höhö, anyone here in ze house, der sich traut um drei Uhr mal anzutesten ob PREMIERE diesmal einen Übertragungstermin unter der Woche gebacken bekommt?

Morgen ist dann Championsleague-Finale angesagt.

Dienstag

12h30 MLB Seattle – San Diego, NASN

15h30 MLB Florida – Philly, NASN

19h00 MLB LA Angels – ChiSox, NASN

20h00 BBL-Playoffs Gießen – Köln, Spiel 4, PREMIERE live
(Serie: 1-2)

21h00 College Baseball Cal State Fullerton – Long Beach State, NASN

2h00 MLB St.Louis – Pittsburgh, NASN

3h00 NBA-Playoffs Phoenix – San Antonio, Spiel 2, PREMIERE live
(Serie 0-1)

Der Mahr-Hansi zu PREMIERE

Hans Mahr, bekannt geworden als “Informationsdirektor” bei RTL, Gatte einer lispelnden Mittagsnachrichtenmoderatorin, Zielscheibe von Harald Schmidt und einst zweiter Mann hinter Thoma und Zeiler, wechselt zu PREMIERE.

So what?

Mahr wird am 1.September zu PREMIERE als Vorstand für den Bereich “Sport und New Business” wechseln und damit in den Zuständigkeitsbereich von allesaussersport treten. PREMIERE schreibt dazu:

Bei Premiere verantwortet Mahr künftig das Sportprogramm und den Sportrechteeinkauf. In diesem Zusammenhang wird Mahr auch Geschäftsführer der kürzlich gegründeten Premiere Tochter Primus Sport, einer Agentur für Sportrechte und Sportmarketing. Darüber hinaus wird er die Entwicklung neuer Angebote im Internet und Mobilfunk vorantreiben. Ebenfalls im Vorstandsbereich von Hans Mahr angesiedelt wird die Werbevermarktung. Im Sportumfeld sieht Premiere viel versprechende Potenziale als Anbieter integrierter Sponsoring-, Kommunikations- und Vertriebskonzepte für die werbetreibende Industrie.

Mahr wird also demnächst Sportrechte einkaufen und auswerten. Er war bei RTL in ähnlicher Funktion zugange. In seiner Ägide hat RTL gezielt Sportereignisse wie z.B. Boxen mit Schulz und Maske herausgepickt und mit einem unerträglichen Riesenboohay aufgebläht.

Die “Berliner Zeitung” schreibt zu Mahr und PREMIERE eine rätselhafte Zeile: “Der Sender will sein Sportprogramm erweitern und unter anderem einen eigenen Fußball-Kanal anbieten.“. Angesichts der Einführung des unsäglichen SPORT PORTALs halte ich die Einführung eines eigenen Fußball-Kanals für ausgeschlossen.

Gerüchteweise habe ich irgendwo aufgeschnappt, das PREMIERE durchgängig (also 24h auf mind. einer Option) Fußball zeigen will. Ich bin eben stichprobenartig mal einige Juni-Tage durchgegangen. Es sieht sogar in der Tat so aus, als würde man auch durch die ganze Woche hindurch auf mindestens einer Option immer Fußball sehen können/dürfen. Wahrscheinlich hat die Berl. Zeitung das als “Kanal” gemeint.

Van der Vaart, HSV und Liebe auf den ersten Blick

Betrachtet man das Scharwenzeln zwischen Ajaxens Van der Vaart mit dem HSV, dann erfüllt es schon dass Delikt des “Sex in der Öffentlichkeit“. Van der Vaart ergreift verbal schon ziemlich heftig Partei für den HSV und Beiersdorfer leuchten die Augen und der Sabber hängt aus dem Mund. Mehr zu der Liebe zwischen dem HSV und der zukünftigen Nummer 23 im Abendblatt und der Hamburger Morgenpost.

Haken an der Geschichte: Van der Vaart und dem HSV trennen gerüchteweise noch 2 Millionen Euro. Ajax will 7 Mio sehen, der HSV 5 Mio geben.

Van der Vaart ist ein blutjunger (22 Jahre) offensiver Mittelfeldspieler, halber Spielmacher, nicht unähnlich Barbarez.

Und da wird es interessant. “Offensives Mittelfeld” gehört eigentlich nicht zu den vorher verkündeten Baustellen des HSVs im Hinblick auf die nächste Saison. Au contraire, es herrscht mit Barbarez, Beinlich und Jarolim ziemlich viel Verkehr auf der Position. Bei zwei Stürmern wäre eigentlich nur noch für zwei weitere Mann Platz. Fünf offensive Spieler (3 Stürmer + 3 Mittelfeld) gilt eigentlich als zu offensiv (siehe auch Magaths Lernprozeß in dieser Saison). Und einen der freillig sein Dasein als Bankspieler fristen würde, sehe ich nicht.

Insbesondere die Personalie “Barbarez” ist in dem Zusammenhang interessant. Will der HSV mit Van der Vaart einen Barbarez-Nachfolger aufbauen oder Barbarez öfters in den Sturm bringen, wo man mit Lauth, Mpenza und Takahara derzeit nur 3 fertige Stürmer hat (Kucukovic ist noch weit vom Niveau entfernt).

Zeilensport: Hitzfeld resümiert

Das Hamburger Abendblatt bringt ein langes Interview mit Ottmar Hitzfeld zum Stand der Bundesliga und der Nationalmannschaft: “Junge Trainer riskieren mehr“.

Darin erzählt auch seinen “Leidensweg” während seiner Karriere. Wie er es gelernt hat Erwartungen zu zügeln, wie immer höhere Erwartungen ihm ein defensiveres Spiel aufgedrückt haben und wie ihn die letzten Jahre aufgefressen haben.

Durchaus konsensfähig und neu im Zusammenhang mit der Qualität der Bundesliga, ist die Aussage von Hitzfeld:

Was ich kritisiere: In Deutschland werden zu viele Kopfballduelle abgepfiffen, in England lassen die Schiedsrichter die Spiele mehr laufen. Wenn man mehr Körpereinsatz duldet, würde das Spiel schneller. Sicher gibt es in Deutschland die Sucht, daß sich die Spieler zu schnell fallenlassen. Aber man kann die Spieler erziehen.

Da ist was dran. Insbesondere bei den deutschen Schiedsrichtern die auch europäisch pfeiffen, fällt die Travestie auf, dass diese in anderen Ländern Einsatz zu lassen, da würde hierzulande in der Bundesliga nach zwanzig Minuten nur noch der Platzwart auf dem Feld sein.

Parade der Einmal-Tanker

Dies war ein überraschend munteres Formel-1-Rennen in Monaco, ohne dass es nun zu Dutzenden von Kollisionen gekommen wäre. Vorne gewann Räikkönen/McLaren der in der zweiten Rennhälfte mit dem kleinen Finger lässig den Parcours absolvierte.

Bis zum ersten Boxenstopp herrschte Ödnis, dann ging es aber kunterbunt durcheinander. Angefangen von einem Dreher von Albers ausgangs der Mirabeau, wo er prompt einen Auffahrunfall und einen einen Stau von 4-5 Fahrzeugen auslöste, die ein Dutzend Sekunden nicht vorbeikamen. Damit wurde vorallem Michael Schumachers Tankstrategie zerstört. Schumacher rauschte in den bremsenden Coulthard rein und mußte sich während der Safety-Car-Phase die Frontschnauze erneuern. Bei der Gelegenheit wurde aufgetankt, viel zu früh für Schumacher, der mit nur einmal Nachtanken auskommen wollte. Schumacher musste sich mit einer Runde Rückstand hinterm Safety-Car einordnen.

Der zweite entscheidende Rennmoment war die horrende Reifenabnutzung der Renaults. Beide mussten das letzte Renndrittel mit völlig abgefahrenen Reifen ihre Positionen verteidigen. Fisichellas Reifen machte es nicht mit und Alonso verlor 6 Runden vor Schluß seinen zweiten Platz an Heidfeld und Webber und nur auf der letzten Rille konnte er zwei Runden seinen vierten Platz gegen Montoya, Ralle und Michael Schumacher und Barrichello verteidigen.

Phasenweise war das ein richtig spannendes Rennen, denn auch bei noch so geringen Überhoolmöglichkeiten, waren da einige mit Messer zwischen den Zähnen unterwegs. Das spektakulärste Überholmanöver vollbrachte Nick Heidfeld, der Alonso an der Nouvelle Chicane fabulös ausbremste. Wie schwer das Manöver war, konnte man später an Mark Webber sehen, der zum gleichen Manöver gegen Alonso ansetzte und erst im zweiten Anlauf (oder dritten?) unter diskutablen Umständen vorbeikam. Mal sehen ob da die Damen und Herren Kommissäre da noch ihre Hand heben…

Ich habe Bedenken gehabt, ob BMW-Williams eine Nummer zu groß für Heidfeld ist. Außerhalb der Strecke ist “Quick Nick” immer so spannend wie ein BMW-Verbandskasten. Aber auf der Strecke hate er nicht zum ersten Mal eine nie gekannte Angriffigkeit gezeigt.

Bemerkenswert wieviele Fahrzeuge mit dickem Tank unterwegs waren. Alonsos Renault hat zwei Drittel der Strecke mit einer Tankfüllung bestritten. Die Renaults, die McLaren-Mercedes, die Toyotas und die Jordans (und auch die Ferraris) haben gezeigt, dass die Rennen auch mit nur einem Tankstopp fahren können. Mal sehen ob dieser Trumpf auch abseits von Monaco nochmal ausgespielt wird.

Irvine steigt ein, Sonntag steigt aus

Wenn sich die Gerüchte bewahrheiten, hat die Lust an der Formel 1 des russischen Investors Alex Shnaider exakt sieben Monate gehalten. Angefangen über den ersten Auftritt von “Midland F1” im Oktober, hin zum Aufkauf von Jordan im Januar. Angeblich soll Shnaider erkannt haben, dass man in der F1 kein Geld verdienen kann.

Verblüffend.

Angeblich soll nun das Großmaul im Vorruhestand Eddie Irvine einem Konsortium vorstehen, dass das Team Jordan Shnaider abkaufen will. Pitpass.com will aus Quellen erfahren haben, dass die Angestellten bei Jordan derzeit völlig am Boden sind.

Nimmer wieder Sonntags

Wenn andere Gerüchte stimmen, wird in den nächsten Tagen die Abschaffung des Sonntags-Qualifying beschlossen werden. Die FIA soll sich angeblich das Okay aller Teams geholt haben um bereits nächste Woche am Nürburgring mit mal wieder einem neuen Qualifying-Format aufzuwarten (BBC, Guardian).

Jeeeezzz. Wie beschissen schwer muss man sich das Leben machen, wenn man 3 Jahre braucht um ein zufriedenstellendes Qualifying-Format zu finden? Das Gehühner dauert seit Ende 2002 an.

Das neue Format ist das “alte” Format. Nicht das ganz alte, sondern nur das alte… Samstag nachmittag fährt jeder alleine für sich die schnellste Runde. Größere Änderungen am Wagen zwischen Qualifying und Rennen (Reifen, Benzin) sind nicht erlaubt.

Screensport am Wochenende

In Stichworten: Motorsport, letzten Fußball-Spiele, Baseball.

Wer will, kann am Wochenende Gas geben, was das Zeug hält. Es fängt mit Formel 1 in Monaco an: Glamour und sturzlangweilies Rennen. Nach der Quali ist alles gelaufen.

Eigentlich.

Letztes Jahr war es anders. Eine Reihe von bizarren Auffahrunfällen führte zu einem kuriosen Rennen mit viel Diskussionsstoff.

Rund um das Rennen finden Zillionen von Rahmenrennen, teilweise mit unüblicher Startzeit statt. Porsche-Supercup auf PREMIERE, GP2 auf PREMIERE, Formel 3 auf PREMIERE und, neu im Programm, die “Renault World Series” die auf MOTORS TV angekündigt sind.

Auf dem anderen Kontinent dadrüben, da fährt die American Le Mans-Serie auf einem alten, schmuddeligen Straßenkurs, während die Champ-Cars in Mexiko im Kreis fahren.

Im Baseball bringt NASN über das Wochenende fast ausnahmslos Interconference-Spiele mit Lokalderby-Charakter. Zweimal Mets – Yankees, einmal A’s gegen Giants, aus Chicago Sox gegen Cubs, Houston gegen Dallas/Texas.

Nun zu den einzelnen Tagen:
(more…)

Der Große und der Kleine in Hamburg

Morgen geht es gen Zieleinlauf für den HSV. Mental hat man sich bereits mit der Tournee durch die Dörfer (“UI-Cup”) abgefunden. Da kann Thomas Doll nach den Spielen noch so knuffig reden, die Stimmung beim HSV wirkt angespannt, denn jeder weiß nach den letzten Wochen, dass die Mannschaft so nicht mehr länger zusammenbleiben will. Das lethargische Durchrutschen runter auf UI-Cup-Niveau läßt das Management Messer wetzen.

Auf der Torhüter-Position ist nun die Entscheidung entdgültig pro Stefan Wächter gefallen. Martin Pieckenhagen soll den Verein wechseln. Pieckenhagen hat nicht immer die glücklichste Figur gemacht, aber auch Stefan Wächter war bislang in jeder Partie für einen Bock gut.

Unter der Woche wurde Mehdi Mahdavikia zu Beiersdorfer bestellt und mitgeteilt, dass er sich in diesem Sommer nach sechs Jahren einen anderen Verein suchen möge. Mahdavikia ist nicht wirklich einverstanden damit. Aber diese Entscheidung ist zumindest konsequent. Seit 2 Jahren ist bei Mahdavikia der Ofen aus. Er schien durch die ganzen Strapazen der Nationalmannschaftsspiele und seinem sehr aufwändigen Stil (Laufen, Laufen, Laufen) völlig platt zu sein. Okay, dachte ich mir, man kann ihm mal 12 Monate Regenerationsphase gönnen. Aber auch in dieser Saison kam nix. Er hat überhaupt nicht mehr zu seinem Stil zurückgefunden. Er zieht viel zu häufig nach innen, statt bis zur Grundlinie zu laufen. Es sieht fast so aus, als hätte er seinen Stil verlernt. Die Trennung des HSVs geht, vorallem nachdem Mahdavikia hinreichend viele Warnschüsse diese Saison bekommen hat, in Ordnung.

Beim “kleinen” FC St.Pauli hat man sich eine Aktion ausgedacht um wieder in die Schlagzeilen zu kommen: “St. Pauli lebenslang“. Für 1.910,– EUR bzw. 3.910,– EUR bekommt der geneigte Fan eine von 250 Lebensdauer-Karten.

Es macht mich ein bißchen unruhig. Es klingt so ein bißchen wie Vorgriff auf die Einnahmen der Zukuinft, weil jetzt die Kassen dermaßen blank sind, das gar nix mehr geht.

Nicht umsonst liest man in den Zeitungen immer wieder, dass Neuverpflichtungen ausbleiben oder die aktuellen Spieler unzufrieden sind, dass sie vom Manager Holger “Stani” Stanislawski noch nicht angesprochen wurden.

Einen Nachgeschmack hinterläßt auch eine etwaige geplante Zusammenarbeit mit Bob Hanning für Marketingaktivitäten oder Sponsorenakquise. Hanning war Trainer der HSV-Handballer und ist ein “Maniac”, ein Wahnsinniger im positiven wie im negativen Sinne. Positiv weil er seinerzeit im Alleingang den HSV Handball am Leben erhalten hat, trotz unglaublichster Widrigkeiten. Negativ weil es mit der Zeit deutlich wurde, dass er egozentrisch ist, was seine Spuren in der Mannschaft hinterließ. Vor einigen Wochen setzte eine offene Rebellion ein und Hanning mußte entlassen werden.

Immerhin hat es Stani zustande gebracht, das aus Rostock Thomas Meggle wieder zurückkehrt, ein giftiger Spielmacher aus der 2000er-Wundertruppe unter Demuth (Hach, was war das geil, auf dem Heiligengeistfeld, Großbildleinwand, Sieg in Nürnberg durch Köpper Deniz Baris).

Nur für den letzten Spieltag an diesem Wochenende, interessiert sich keine Sau…

Klinsmanns/Löws Lehrstück

Inzwischen kann man die Wochen an einer Hand abzählen bis zum FIFA Confed Cup, jener unbeliebten, artifiziellen Veranstaltung in der die Kontinentalmeister gegeneinander antreten.

Und zeigt sich immer stärker, dass das Turnier zumindest für eine Mannschaft von enormer Wichtigkeit ist: die deutsche Nationalmannschaft.

Das Konzept von Klinsmann/Löw/Bierhoff für die WM 2006 fusst nicht zuletzt darauf, dass die Mannschaft von Optimismus getragen wird und die Defizite durch Tempo, Kampf und Elan ausgeglichen werden. Wenn aber der Confed Cup gegen die Urlaubskicker aus Argentinien, Brasilien, Tunesien und Australien flöten geht, dann liegt die deutsche Nationalmannschaft in Trümmern. Soviel Schönreden und Optimismus-Infusionen können Jürgen, Oliver und “Yogi” gar nicht legen, als dass sie nicht von den dann einsetzenden Medien-Flak-Angriffen in Grund und Boden geschossen werden.

Der Kader

Tor: Hildebrand, Kahn, Lehmann

Abwehr: Friedrich, Hinkel, Huth, Mertesacker, Owomoyela, Schulz

Mittelfeld: Ballack, Borowski, Deisler, Ernst, Frings, Hamann, Hitzlsperger, Schneider, Schweinsteiger

Angriff: Asamoah, Hanke, Klose, Kuranyi, Podolski

Die Abwehr ist beunruhigend unerfahren und auf der linken Seite arg dünn besetzt, nicht zuletzt nach dem plötzlichen Ausfall von Lahm (Kreuzbandriß). Was ist eigentlich mit Metzelder? Wurde auf ihm aus regenerativen Gründen verzichtet? Das Mittelfeld sind proper aus und im Sturm ist endlich Hanke nominiert, der mir bei Schalke extrem gut gefällt.

Unterm Strich wird die Mannschaft zur WM 2006 nicht sehr viel anders aussehen, am ehesten in der Abwehr durch Wörns, Metzelder und Lahm noch verändert werden.

Brasilien wird der Netzeitung zufolge, mit einer guten Truppe antreten: Ronaldo, Ronaldinho, Kaka, Lucio, Ze Roberto, Roque Junior, Juan, Gilberto, Robinho. Das Team wird eingespielt sein, den bis zum Confed-Cup absolviert es zwei WM-Quali-Spiele. Nur Roberto Carlos und Cafu werden nach der Quali in den Urlaub fahren.

Spielplan

Den kompletten Spielplan gibt es beim KICKER. Los geht es am Mittwoch, 15.Juni im Rythmus 2 Tage Spiele, ein Tag Pause. Das Finale findet zwei Wochen später am Mi., 29ten Juni statt.

Es gibt zwei Vierergruppen:
A: Deutschland, Argentinien, Tunesien, Australien
B: Brasilien, Griechenland, Japan, Mexiko.

Die jeweils beiden Besten jeder Gruppe spielen über Kreuz im Halbfinale gegeneinander und anschließend im Finale und Spiel um Platz 3.

Übertragungen

PREMIERE überträgt alle Spiel live und mit Zweikanalton. Die “deutschen” Spiele zudem mit 5 Optionen (bin gespannt wie das mit dem Sport Portal dann funktioniert. Hat die “Options”-Anzeige dann drei Ebenen: oben Options-Auswahl, Mitte Kamera-Option, unten Sprachoptionen?).

ARD und ZDF übertragen die meisten Spiele, PREMIERE scheint nur zwei Spiele für sich exklusiv zu beanspruchen.

ZSKAbromovich holt den UEFAcup

Sporting Lissabon – ZSKA Moskau 1:3

Die letzten 20-30 Minuten des Spiel zahlten das zurück, was das Finale in den 60 Minuten davor nicht hat halten können. Es war über weite Strecken Geplänkel 30m links und rechts von der Mittellinie ohne dass eine der beiden Mannschaften Zug zum Tor entwickelte. Sporting dominierte, ZSKA drückte mal 10 Minuten aufs Gaspedal, aber Torchancen Mangelware. In der ersten Halbzeit einmal auf Moskauer Seite und einmal auf portugiesischer Seite. Und jener ansatzlose 18m-Schuß (29te, Rogerio) aus der Drehung heraus, brachte die überraschende 1:0-Führung.

Die Russen kamen etwas zielstrebiger aus den Kabinen, aber die Partie öffnete sich erst nach dem Ausgleich in Form des Kopfballs von Berezutskiy (57te). Ein Aufsetzer der unter die Latte hüpfte und Torwart Ricardo sprang als hätte er von der russischen Mafia Schuhe mit Betoneinlagen bekommen.

Das Spiel entwickelte sich so, als wäre es vom russischen Trainer geschnitzt worden: die Grün-Weißen griffen wütender an und Moskau konnte lässig auskontern. 1:2 in der 66ten als Zhirkov Torhüter Ricardo tunnelte.

Der Genickbruch kam neun Minuten später. Eine scharfe flache Hereingabe in den russischen Strafraum, Rogerio steht frei vor dem Tor, zwei Meter von der Linie entfernt, bekommt den Ball aber nur gegen das Knie geschoßen. Der Ball prallt vom Knie an den Innenpfosten und springt zurück. Weiter Abstoß, links läuft Carvalho, gewinnt gegen den letzten Portugiesen weit und breit und passt das Ding mit der Zunge in den Strafraum, wo der wg. Einsamkeit akut suizidgefährdete Vagner Love aus 11m problemlos zum 1:3 einschenkt.

In den letzten Spielminuten ergeht sich die portugiesische Kameraführung in Bildern von hemmungslos heulenden Bratzen und älteren Männern mit feuchten Augen. Wieder hat Portugal ein Finale auf eigenem Grund verloren. Das anschließende Gesabbel habe ich mir nicht geben müssen, es würde mich nicht wundern, wenn wieder von der melancholischen portugiesischen Volksseele die Rede gewesen wäre. Der Portugiese an und für sich, dürfte an den Strand gegangen sein, traurige Weisen auf seiner Klampfe gespielt und den einen oder anderen Portwein hinter die Binde gekippt haben.

War es Wolf-Dieter Poschmanns erster Einsatz als Fußball-Kommentator? Ich will es mal so sagen: man ist von den Öffentlich-Rechtlichen abseits von Bela Rethy viel Herbes gewohnt. Von daher ging einem “Poschi” nicht wirklich auf den Zeiger. Allerdings besitzt er ein merkwürdiges Verständnis von Fußball-Reportagen. Abstinenz jeglicher taktischer Analyse, aber dafür hemmungslos begeistert als er auf die Kondition der Russen zu sprechen kam, der alte Ausdauersportler Poschmann. Und so emotionslos die Torchancen vorgetragen, dass meine Freundin nicht ein einziges Tor mitbekommen hat. “Schatz, nur dass du es weißt: es ist gerade das 1:2 gefallen” – “Och?“. Bei Thomas Wagner oder Wolf Fuss hätte die Feuerwehr kommen müssen, um meinen brennenden Verstärker zu löschen. Für Finale wollen wir Männer die allein Kraft ihrer Stimmbändern ganze Stadien abtragen können.