NY Yankees – Baltimore Orioles: Heavy Hitters

Am Nationalfeiertag und gestern gab es eine kleine 2er-Serie zwischen den Rivalen in der American League East, den New York Yankees und Baltimore Orioles.

Die beiden Spiele gestalteten sich äußerst unterhaltsam. In Spiel 1 legten die Yankees eine schnelle 6:0-Führung hin, weil Orioles Starting Pitcher Bruce Chow förmlich kollabierte und folgerichtig im 2ten Inning nach dem ersten Out rausgenommen wurde.

6:0 nach dem 2ten Inning, das Spiel war prädistiniert für den schnellen Vorlauf im Rekorder, doch dann kam das 4te Viertel und nun war es am Starting Pitcher Sturtze der New Yorker seinerseits gepflegt zu kollabieren und mit jeweils gefüllten Bases zwei Walks zu servieren. Und plötzlich stand es nur noch 6:4. Die Orioles hatten durch die Walks bizarrerweise mehr Runs als Hits auf dem Konto.

Und von da an wurde es ein wildes Spiel: die Orioles gingen mit 8:6 in Führung ehe die Yankees an Besitzer Georg Steinbrenners Geburtstags im 8ten Inning mit gleich 7 Runs zum 13:8 vorbeizogen und gewinnen konnten.

Es war ein Spiel der Superlative: eines der längsten 9-Inning-Spiele überhaupt (4h12), völlig aufgemischten Pitchern (beide Mannschaften setzten insgesamt 12 Pitcher ein) und sage und schreibe 397Pitches, also im Schnitt 22Pitches pro Mannschaft pro Inning.

Am Dienstag ging es nicht ganz so wild und wüst zu. Die Geschichte war eigentlich nach dem 4ten Inning und der 10:0-Führung der Yankees gelaufen.

Auf der einen Seite gab es den Starting Pitcher der Orioles Lopez der just diese Führung einbrockte und auf der anderen Seite Randy Johnson der sieben Innings lang sehr effizient pitchte (trotz nur 3 Tagen Pause wie Lopez). Johnson kam schnell in Schwung hatte viele 1-2-3-Innings.

Dazu einige bizarre Fehler in der Defense der Orioles wie z.B. unglaubliche Szenen als drei Orioles vergeblich versuchten Jeter im 3ten Inning abzutaggen.

Die AL East ist zumindest für mich als Baseball-Laie mit all dem Hin- und Her zwischen den Red Sox, Orioles und Yankees durchaus amüsanter Stuff. Als nächstes steht die 4er-Serie Baltimore – Boston an. Spiel 1 und 3 werden von NASN am Donnerstag und Samstag übertragen.

Screensport am Mittwoch: 5 Ringe für Europa

Die Fernsehübersicht heute mal früher, für alle Schlaflosen: EUROSPORT überträgt die Wahl der Ausrichterstadt für Olympia 2012 aus Singapur ab 3h morgens bis 14h mittags.

Was machen die solange? Die BBC hat zum Glück einen Zeitplan veröffentlicht. Ab 3h werden die jeweils 90minütigen(!) Präsentationen der fünf Kandidaten Paris, London, Madrid, New York und Moskau gezeigt. Erst um 11h15 wird das Urteil der IOC-Inspektoren verteilt und um 11h45 beginnt der Wahlvorgang. Nach Lage der Dinge soll gegen 13h30 der Sieger feststehen.

Ich würde mein Geld auf Paris oder New York setzen. Geht es nach Logik, sprich den Eindrücken der Inspektoren, spricht alles für Paris. Die einzige Unbekannte die Paris einen Strich durch die Rechnung machen kann, ist New York: “Amerika”, “Sponsoren”, “Geld”. Alles andere, sei es Madrid, London oder Moskau scheint mir kein substantiell anderes Profil als Paris zu bieten, nur eben schwächer.

New York hat gleichzeitig aber auch die vermutlich schwächste Bewerbung. Erst in den letzten Tagen wurde die Stadionfrage – mehr oder weniger – geklärt, nachdem der eigentliche Plan eines “Westside Stadiums” sich nicht gegen den Widerstand der Bevölkerung und des grundstücksbesitzers durchführen ließ.

Nun hat man unter Woche Plan B aus dem Hut gezaubert: die Mets brauchen eh ein neues Stadion, also will man direkt neben dem jetzigen Shea Stadium ein neues Olympiastadion für 2012 bauen, das anschließend zu einem Mets-Stadion zurückgebaut wird. Mitten in einer der häßlichsten Gegenden New Yorks.

Hier in Deutschland ist nichts von der Aufgeregtheit zu spüren, die seit Tagen Frankreich und England durchzieht, nichts von der Kaffeesatzleserei die Radiostationen betreiben um hier eine Tendenz und dort eine Präferenz aufzuspüren.

Mittwoch

3h00 – 14h00 Olympia 2012: Wahl der Ausrichterstadt, EUROSPORT live

14h45 Tour Etappe 5 182km Flachetappe, ARD + EUROSPORT live
(Vorberichte ARD ab 13h, EUROSPORT ab 14h30)

22h00 MLB LA Angels – Minnesota, Spiel 3/3, NASN live
(Whl: Mi 14h30)
Byrd vs. Santana

01h00 ESPN Wednesday Night Baseball Atlanta – ChiCubs, Spiel 3/4, NASN live
(Whl: Mi 22h)
Prior vs. Smoltz

Tour 2005: J-4

[17h14] Es war nicht das erwartete Desaster für T-Mobile, dafür das erwartete Duell zwischen CSC und Discovery.

Der dritte Platz ist für T-Mobile moralisch nice to have, aber 96 Sekunden Abstand bleiben 96 Sekunden Abstand.

Die Frage ist: wann greifen Basso und Ullrich an? Basso liegt nun 1’26 zurück, Ullrich 1’36. Werden beide eher die eine große Attacke fahren? Dann werden es eher die Pyrenäen als die Alpen sein. Oder werden sie eine Politik der Nadelstiche verfolgen? Die 8te Etappe am Samstag mit einem Berg der 2ten Kategorie 15km vor dem Ziel könnte einen ersten solchen Angriffspunkt bieten.

Davor ist erstmal Boonen-Land.

[17h10] Ausgerechnet das Gelbe Trikots Zabriskie stürzt anderthalb Kilomter vor dem Ziel und wird Gelb mit Sicherheit verlieren. Zabriskie fiel mitten im Pulk hin, so dass die gesamte Mannschaft aus dem Tritt gekommen sein könnte. Das ist vielleicht entscheidend gewesen….

Sie haben in der Tat im Ziel 2 Sekunden Zeit verloren! Vielleicht waren es die 2 Sekunden im Sturz!

[17h06] Discovery packt da richtig fette 34 Sekunden Abstand im Ziel zu T-Mobile. Die haben am Ende nochmal richtig Gas gegeben. Für T-Mobile bleibt also die Frage ob man 20 oder 30s Abstand angerechnet bekommt.

CSC fährt gerade durch die letzte Zwischenzeit und liegt 2 Sekunden vor Discovery. Für T-Mobile wird es damit bei Platz 3 bleiben.

[16h56] Das Phonak-Team sieht ganz übel aus, kein Rythmus, die #69 Zampieri lutscht am Ende

[16h51] T-Mobile im Ziel. Die 20 Sekunden Vorsprung von km 61 auf Liberty sind auf 17s zusammengeschrumpft. Das läßt ahnen dass der Sieg nur noch zwischen CSC und Discovery ausgemacht wird. Phonak fällt gerade auseinander.

[16h48] Auch CSC lassen nix anbrennen. Bei km 45,8 liegen sie 6s vor Discovery und 7s T-Mobile.

Wenn aber kein Einbruch kommt, wird T-Mobile vermutlich besser als erwartet abschneiden.

[16h42] Liberty ist im Ziel bleibt 50s vor Crédit Agricole, bleibt also statisch.

An Kilometer 45km fährt Dicscovery an T-Mobile um 1 Sekunden vorbei, haben also aufgedreht. Bleibt die Frage was CSC macht, die um 16h48 vorbeikommen.

[16h38] Es sind noch die Berge zu packen, aber es riecht nach Platz 1-3 für T-Mobile. Phonak ist mit 40s nach 45,8km draussen.

In der Verlosung sind noch T-Mobile, CSC und Discovery Channel. Ich fürchte Liberty wird nach hinten hinaus zuviel verloren haben.

[16h26] Endlich, der ZDF-Stream funktioniert bei mir.

[16h22] Discovery Channel zeitgleich mit T-Mobile an km25

[16h18] An km25 Phonak mit enttäuschendem Rückstand. An km 45,8 bestätigt Liberty seine Zwischenzeit von km 25 und führt mit satten 37s!

[16h14] Gerolsteiner nach 25km satte 52s Rückstand. Nach 45km bewegt sich Illes Balears nach vorne, nur noch 6s hinter Liquidas, die im Laufe der Etappe zunehmend eingebrochen sind.

Führend ist nun aber Crédit Agricole, die sich nun mit 15s vorne etwas absetzen.

[16h07] Damned. Kein Stream geht. Kein ZDF, kein France-Inter. Bleibt nur EUROSPORT.

Liquigas hat zwar nun im Ziel die beste Zeit, aber von ihrem 21sekündigen Vorsprung sind nur noch 7 Sekunden übriggeblieben.

T-Mobile nach 25 km langsamer (9s) als Liberty, die sehr schnell angefahren zu haben scheinen.

[15h58] Liberty Seguros geht schnell an. An der ersten Zwischenzeit schon 20s schneller als Liquigas.

Die ersten der schnelleren Jungs kommen ins Ziel: Davitamon-Lotto ist 1’26 schneller als Euskatel. Liquidas taucht bei der dritten Zwischenzeit noch nicht auf, wären die nächsten die Davitamon kippen könnten.

[15h48] Liquigas-Bianchi und Davitamon-Lotto können sich an der zweiten Zwischenzeit (45,8km) mit einer Minute deutlich vor anden anderen Teams setzen und legen damit erstmal eine Richtzeit vor.

[15h45] Übrigens eben entdeckt: das ZDF bietet einen Videostream für alle in Deutschland beheimateten an: http://www.tourstream.de/. Es wird per Geolocation überprüft, ob der Surfer wirklich in Deutschland sitzt. Aus was für Gründen auch immer, wird mit der Zugriff verweigert.

Wenn Franzosen mitlesen: auch France 2/3 bietet einen Live-Videostream.

[9h56] Wenn ich es richtig überlege, erwarte ich heute ein Team von Discovery Channel, dass das gesamte Feld pulverisieren wird.

Ich glaube es war der Masterplan von Lance Armstrong bereits beim Prolog das gelbe Trikot zu holen (was er um 2 Sekunden verfehlte) um bei seinem 7ten Tourgewinn die Tour komplett in Gelb zu bestreiten (hat es das schon jemals gegeben?).

Ein Sieg heute mit mehr als 2 Sekunden Vorsprung auf CSC würde Gelb bringen und die Sache für Armstrong vor den Bergen in einer Woche vereinfachen. Weil er dann nur noch reagieren aber nicht mehr agieren muss.

[9h51] Ich weiß ja nicht ob die Website spinnt, aber laut der offiziellen Tour-Website hat es nach den ersten drei Etappen noch keine einzige Aufgabe gegeben. Das hat es seit längerem auch noch nicht gegeben, zumal, mit einer Ausnahme, es auch noch keine wirklich heftigen Stürze gegeben hat. Während der Tour.

[9h48] Nach dem zweiten Sieg von Tom Boonen direkt gegen Robbie McEwen halten einige den Australier für angeknockt, nicht zuletzt nachdem er gestern von der Jury wegen zu hartem Einsatz auch noch zurückversetzt wurde.

[9h47] Statement von Jan Ullrich nach der gestrigen Etappe: er fühle sich von Tag zu Tag besser und hat “frische Beine”. Adjudant Stephan Schreck bestätigt das Ullrich sehr relaxt ist und heute 100% fit sein wird.

[9h31] Vierte Etappe gleich 67,5km langes Mannschaftszeitfahren und es scheint nur noch eine Frage der Größe des Abstandes zu sein, wieviel Team T-Mobile/Jan Ullrich heute von Discovery Channel/Armstrong aufgedrückt bekommt.

Die Teams werden ab 14h20 im 5-Minuten-Rythmus fahren, in umgekehrter Reihenfolge des derzeitigen Standes in der Mannschaftswertung. T-Mobile fährt als fünftletzter um 15h40 los, gefolgt von Gerolsteiner, Phonak, Discovery Channel und CSC die um 16h als Führende starten.

Also auch in der Startreihenfolge erst einmal Vorteil für Discovery Channel und CSC. Wenn sie losfahren, hat T-Mobile schon knapp das erste Viertel der Strecke absolviert. Das reicht zwar noch nicht ganz für die erste offizielle Zwischenzeit (km 25 Amboise) aber trotzdem wird man eine Ahnung haben, wie man im Vergleich zu T-Mobile fahren muss.

Wenn etwas dem Team T-Mobile möglicherweise entgegenkommt, dann ist es die veränderte Wertung des Mannschaftszeitfahren. Die Fahrer bekommen nicht mehr den vollen Abstand zur Siegermannschaft aufgedrückt, sondern höchstens “Maximalabstände”. Die Fahrer der zweitplatzierten Mannschaft bekommen maximal 20 Sekunden Abstand, die der drittplatzierten Mannschaft maximal 30 Sekunden etc, bis hin zum 15ten Platz ab dem die Platzierungen in 5-Sekunden-Schritten gekappt werden. Die schlechteste Mannschaft bekommt also nicht mehr als 3 Minuten aufgehalst.

Nach allem was man hört, erwarten viele T-Mobile um die Plätze 4-6, was also noch mal eine Minute Abstand bedeuten würde.

Gerrard wird Blau oder Weiß

Seit zwei Tagen toben die englischen Medien. Konnte es anfangs noch als das üblich Sommerloch-Rauschen abgetan werden, scheint nun Substanz dahinter zu stecken:

Steven Gerrard hat am Samstag mittag, 12h33 alle Vertragsverhandlungen mit dem FC Liverpool abgebrochen und sich mit Coach Benitez zerstritten, enttäuscht darüber, dass es von Seiten Liverpools angeblich kein seriöses Angebot zur Vertragsverlängerung gegeben hat. Gerrard, dessen Vertrag bei Pool noch 2 Jahre läuft, bekam das Gefühl beim FC nicht wirklich noch erwünscht zu sein. Oder, wenn es nach dem Independent geht, ist es die Lust den englischen Titel zu gewinnen, was er mit den FC Liverpool und seinem “kleinen” Budget nicht für machbar hält.

Das öffnet nun alle Tore für ein Wettbieten von Chelsea und Real Madrid. Chelsea hat nun die erste Latte gelegt: 32 Mio Pfund bzw. 47,4 Mio Pfund wurden erstmal von Liverpool abschlägig beschieden.

Warum würde Liverpool verhökern wollen? Der Guardian spekuliert das Liverpool, Championsleague-Gewinn hin und her, seit einem Jahr vergeblich nach Investoren sucht und nun die Chance sieht, mit einem Schlag genügend Geld reinbekommt und den Kader komplett umzustrukturieren.

Benitez und Liverpool dementieren dieses Motiv. Sie hätten genügend Geld für neue Spieler und hätten in der letzten Saison dreimal bei Gerrard wegen vertragsverhandlungen angeklopft, wären aber abgewiesen worden. Benitez ging sogar so weit und hat Gerrard den Job des Assistenztrainer angeboten inkl. Nachfolge wenn Benitez Liverpool verläßt.

Diese Umstrukturierung ist aber bereits jetzt im Gange: ¡die “Spaniardisierung” des FC Liverpõµl! Der Torwart von Villareal Reina, der Sevilla-Innenverteidiger Barragan und der Chilene Mark Gonzales (plus dem Holländer Zenden, der bestimmt auch noch irgendwo spanische Verwandte oder Haushälterin aufweisen kann)

Screensport am Dienstag

Nachdem NASN gestern Yankees – Baltimore live übertrug, steht PREMIERE dem nicht nach und bringt heute abend Spiel 2 der Zweier-Serie ab 19h.

Beide voraussichtlichen Pitcher des Spiels werden nach nur drei Tagen Pause wieder eingesetzt. Randy Johnson der zuletzt in Detroit in 5 Innings 7 Runs zuließ und Rodrigo Lopez, letzten Freitag auch ein losing pitcher gewesen.

Ansonsten gibt es heute einen Leichtathletik-GrandPrix und “Höllentour” läuft in der ARD.

Im “roten” TV-Guide von PREMIERE sind die Premier League-Übertragungen für den ersten Spieltag (13./14.8.) drin: Sa 13h45 Everton – ManU, So 17h Wigan – Chelsea.

Soviel zu den guten Nachrichten von PREMIERE. Die schlechte: der Sendeplan für den ersten Bundesliga-Spieltag ist draussen und wie man es eigentlich mit worst-case-Denke erwarten konnte, bringt das SPORT Portal für den Bundesligagucker keinerlei Vorteile. Die 24hstündige Fußball-Option wird am Samstag nur genutzt um die einstündige Zusammenfassung und die Konferenz zu zeigen. Es wird nicht ein einziges Einzelspiel wiederholt.

Die erste Wiederholung von Einzelspielen findet in der Nacht So/Mo mit den beiden Sonntagsspielen statt. Erst ab Montag 11h10 wird der ganze Schwung an Samstags- (und in diesem Fall: Freitagsspiel) wiederholt.

Dienstag

12h00 MLB ESPN Holiday Baseball NY Yankees – Baltimore, NASN

14h45 Tour Etappe 4 67,5km Mannschaftszeitfahren, ZDF + EUROSPORT live
(Vorberichte: ZDF ab 14h, EUROSPORT ab 14h30)

15h00 MLB ESPN Holiday Baseball SF Giants – Cincinnati, NASN

19h00 MLB NY Yankees – Baltimore, PREMIERE live

19h00 MLB ESPN Holiday Baseball Texas – Boston, NASN

20h00 Leichtathletik: IAAF Grand Prix aus Lausanne, EUROSPORT live

20h00 NASCAR Busch-Series aus Daytona, MOTORS TV

23h00 Film: Höllentour, ARD

1h00 MLB Cleveland – Detroit, NASN live

Der dicke Calmund und seine schwerwiegenden Folgen für Bayer

Es war im Laufe des Montags nur eine kleine Meldung: Jens Nowotny, der fleischgewordene Kreuzbandriß, hat seinen Arbeitgeber Bayer Leverkusen auf Gehaltsfortzahlung verklagt.

Die Frankfurter Rundschau klärt auf: Nowotny ist nun zum dritten Mal binnen kurzer Zeit am Kreuzband verletzt. Bayer Leverkusen hat, wie es gesetzlich usus ist, nur die ersten sechs Wochen das Gehalt gezahlt, danach übernimmt in der regel die Berufsgenossenschaft.

Nowotny möchte aber nicht mit den 6.000,– EUR der Berufsgenossenschaft oder dem Tagessatz von 750,– EUR der Krankenkassen abgespeist werden, sondern sein normales Gehalt weiterbeziehen. Rechtliche Grundlage, lt. Nowotny: das Gewohnheitsrecht. Bayer Leverkusen war nämlich unter Manager Calmund so großzügig und hat bei den ersten beiden Kreuzbandrissen das Gehalt voll weiterbezahlt, bar jeder gesetzlichen Verpflichtung. Im Falle von Jens Nowottny eben dann nicht der Tagessatz à la Krankenkassen von 750,– EUR sondern der vollschlanke Tagessatz von 9.722,– EUR von Calmunds Gnaden (Nowotny: 3,5 Mio Jahressalär).

Wolfgang Holzhäuser fässt sich an den Kopp.

Die Frankfurter Rundschau fässt sich ebenfalls an den Kopp und erkennt erstmals ein Motiv für den überraschenden Abschuß von Rainer Calmund in der letzten Saison.

Der wortgewaltige Macher der Bayer Leverkusen Fußball GmbH hat sich oft genug für seinen generösen Umgang mit den kickenden Angestellten feiern lassen. Aber irgendwie auch jedes Maß verloren: Noch im vergangenen Kalenderjahr, so heißt es, sind 68,5 Millionen Euro an Gehältern geflossen, zeitweise gar mehr als 70 Millionen in einer Spielzeit. Die Gehaltsstruktur der Calmund-Ära war ein Grund, warum die Bayer AG zuletzt in vier Jahren seiner Fußball-Tochter 200 Millionen Euro zuführen musste.

Tour J-3: eine Etappe so flach…

[17h06] Die Unentschlossenheit des Feldes hat die Geschichte dann ja doch noch spannend gemacht. Die Franzosen überschlugen sich mit der Stimme. Die Übertragung im Radio läuft so, dass einer den Verlauf in einem Zug durchkommentiert ohne Luft zu holen und aus dem Hintergrund seine beiden Kollegen Wörter reinschreien (“Flamme Rouge!”, “Boonen!”, “À Gauche QuickStep!”, “Boonen!”, “Attaque!”, “Boonen! Tom Boonen!”) wenn der Teufelslappen passiert wird oder ein Ausreißversuch stattfindet und der Hauptreporter den Faden in seiner atemlosen Reportage wieder aufnimmt.

Decker holt immerhin die Bergwertung und den Jacky-Durand-Gedächnispreis unseres Herzens.

Morgen ein 80minütiges Mannschaftszeitfahren bei dem allenthalben erwartet wird, dass Discovery Channel gegenüber T-Mobile verheerenden Flurschaden anrichten wird. Schauen wir mal was CSC drauf hat. Übertragung im Fernsehen ab kurz vor 15h. Morgen ist wieder ZDF-Tag.

[17h03] Mann, Mann, Dekker und Portal sind ja Tiere, dass die derart beißen. 3km und 10s Vorsprung. Das Peloton völlig uneins.

[16h33] Die Etappe bleibt von beängstigender Langweiligkeit. Selbst den französischen Radioreportern von France-Inter fällt nicht viel ein und es muss ganz tief in die Historien-Kiste gegriffen werden.

Das Hauptfeld nimmt langsam Tempo auf. 30km vor dem Ziel ist man nur noch 80s hinter den drei Führenden. Dekker holt sich durch einen Zwischensprint an einer Bergwertung das Bergtrikot von Voeckler.

Alles läuft auf einen Massensprint auf der 2900m langen Zielgerade hinaus.

[15h52] Auf EUROSPORT wird nun spekuliert das Ullrich gestern gesagt haben soll, er fühle sich nicht frisch und ein bißchen müde.

Jetzt im Konditional, weil ich nicht weiß ob und in welchen Zusammenhang er es gesagt haben soll: sollte die Bemerkung so gefallen sein und sich auf seine derzeitige Verfassung beziehen, gehört der Mann geohrfeigt. Der Ullrich würde mir damit auf die Nüsse gehen. Jedes Jahr dasselbe Theater: je länger die Tour dauert desto häufiger gibt es hier ein Zipperlein, dort ein Wehwehchen und drüben etwas was nicht rund läuft.

Es hat so etwas von Hypochondertum und Ausreden-suchen. Man möchte ihm das legendäre Zitat von Bölts um die Ohren hauen.

[15h31] Bei all der Jan-Ullrich-Malaise stellt sich auch die Frage inwieweit Team T-Mobile ein Problem ist.

Auffällig ist halt, dass Jan Ullrich seine beste Leistung nach 1997 bei Bianchi 2003 erzielt hat. Nicht wenige meinen, dass er im Team T-Mobile zuviel abgenommen bekommt und das kleine, spartanische Team Bianchi mit dem Zwang zur Selbständigkeit, Ullrich stärker mobilisiert hat, als die Rund-Um-Betreuung des Magenta-Teams.

Es ist auch auffällig das einige Fahrer, sei es Julich oder Savoldelli vor und nach ihrer T-Mobile-Zeit gute Leistungen abliefern, aber zur T-Mobile-Zeit nichts gebacken bekommen.

In der “Procycling” hinterfragt Torsten Hiekmann die Vorbereitung seines Teams. Während beispielsweise bei Discovery Channel lange im Voraus das Tour-Team zusammengestellt wird und sich gezielt darauf vorbereiten kann, wird bei T-Mobile das team erst kurz vor der Tour, anhand der Saisonleistungen zusammengestellt. Bis auf Jan Ullrich könne also eigentlich keiner sich gezielt auf die Tour hin vorbereiten.

[15h29] Wen es interessiert: die Langwelle (und der Audiostream) von France Inter sind auf den normalen Etappen ab 16h00 dabei.

[15h01] Nach einer Verpflegungsstation machen Davitamon-Lotto und QuickStep Tempo, der Vorsprung auf 4’30 geschmolzen.

[14h56] Irgendwie passiert ja nix. Das übliche Programm. 30km nach dem Start hauen einige Fahrer, während das Feld sich erstmal die Eier in der frischen Landluft krault. Irgendwann sind 10 Minuten Vorsprung da und hui wird dann der Abstand zugefahren.

Aktuell sind wir bei 5’30 und Decker/RABO, Portal/AG2R und Bertogliati/SDV.

Früher war die Tour irgendwie amüsanter, weil sich das Showdown nie so extrem auf die Berge (und Zeitfahren) verengte wie es jetzt der Fall ist. Die Flachetappen scheinen nur noch Beiwerk zur Vergabe des grünen Trikots zu sein. Früher – vulgo 80er Jahre – gab es immer wieder Fahrer die 10 Minuten wegsprangen und die Favoriten hatten wirklich zu kämpfen diesen Vorsprung im Laufe der Tour den Rückstand aufzuholen. Oder die große Zeit der Kolumbianer, die an den bergen mit einem Schlag 20 Minuten herausholten.

Inzwischen sind jeder und alles Allrounder und die Teams alle taktisch so eingestellt, dass großer Schaden bzw. große Vorsprünge gar nicht erst zugelassen werden.

Screensport am Montag

Neben der Tour de France die uns nun drei Wochen begleitet, ist heute US-amerikanischer Nationalfeiertag und wie es so am “4th of july” so passiert, gibt es eine Extra-Runde Live-Baseball auf NASN. Einen “fast” Triple-Header (eine Stunde Pause zwischen 2ten und 3ten Spiel).

In den drei Partien ab 19h auf NASN gibt es die Top Drei der American League East zu sehen: Boston, Baltimore und die Yankees. Drei traditionsreiche und ambitionierten Mannschaften von denen nur zwei den Divisionstitel und eine Wildcard für die Playoffs lösen können.

Inbesondere das 19h-Spiel ist – im Bundesliga-Duktus – ein Sechs-Punkte-Spiel. Die Yankees liegen nicht nur 2,5 Spiele hinter den Orioles sondern hinter drei weiteren Wildcard-Aspiranten: Minnesota, Cleveland und Texas. Cleveland ist um 22h zu sehen und interessant für die Yankees-Seele ist das 2h-Spiel Texas – Red Sox. Soll man dem Erzfeind aus Boston die Daumen drücken, dass der Wildcard-Konkurrent besiegt wird oder glaubt man jetzt noch, bei Saisonhälfte, aus eigener Kraft die Red Sox vom Spitzenplatz der Division zerren zu können (5 Siege Vorsprung)?

Montag

12h30 MLB NY Mets – Florida Spiel 3/3, NASN
Spannungsloses Spiel mit wenig Hits und Runs aber zumindest einer überzeugenden Pitcherleistung.

14h45 Tour: Etappe 3 212km Flachetappe, ARD + EUROSPORT
(Vorberichte ARD ab 13h, EUROSPORT ab 14h30)

15h30 MLB Oakland – ChiSox, NASN

19h00 MLB ESPN Holiday Baseball NY Yankees – Baltimore, NASN live

21h00 – 24h00 Motorsport: American LeMans Series Lime Rock Park, MOTORS TV live
Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass mich die Strecke Lime Rock Park vom Hocker reißt. Keine wirkliche Überholmöglichkeit zu sehen, aber klassische Ausbremsmanöver sind bei der AMLS auch nicht so relevant.

22h00 MLB ESPN Holiday Baseball, SF Giants – Cleveland, NASN live

2h00 MLB ESPN Holiday Baseball Texas – Boston Red Sox, NASN live

Tour J-2: die Tour ist gelaufen

Zum Tag

Die Etappe (Etappe 2: Flachetappe 181.5km vom Atlantik ins Landesinnere) war nicht besonders herausragend. Solofahrt von vier Mann, einige Kilometer vor der 10km-Markierung eingeholt und dass grosso modo im Eiltempo zur Sprintankunft, Tom Boonen gewann, vor Hushovd, der zu spät und McEwen, der zu früh und zu einsam den Sprint anzog.

Holla ZDF! Da kann man nur mit Melkus einstimmen. Erst Klopp und jetzt Aldag? Aldag so wie ich einen kernigen Analysten haben will (“Man muss sich so sehr verausgaben, dass im Ziel jeder Blutgeschmack im Mund haben muss.“).Dazu ein angenehmer Peter Leissl!? Dazu eine Übertragung die nicht alle 5 Minuten Einspielfilmchen präsentierte, sondern beim Rennen blieb und nur dann und wann und teilweise sinnig eingespielte Ergänzungen brachte. Okay, ab und zu ließ das Niveau zu wünschen übrig. Muss man wirklich erklären wie ein Fahrradtacho funktioniert und das es drei Einstellungsmöglichkeiten für einen Sattel gibt?

Dafür war man mit dem Handy (von T-Mobile? Har! Har!) zu Gast bei CSC und Gerolsteiner und fragte keck nach der Teamtaktik.

Alles sehr rund, sehr informativ. Einziges Problem was ich in den nächsten Tagen und Wochen sehe: beide haben viel Pulver verschossen und wenn das so weiter geht, frage ich mich, worüber die sich in zwei Wochen noch unterhalten wollen.

Aber Melkus hat schon recht: an ZDF-Tagen wird ZDF geguckt.

Tour-Resümée

Eigentlich können wir schon das Resümée der Tour ziehen: Armstrong beendet seine glorreiche Karriere mit einem 7ten Toursieg … yaddayadda …

Ja, ich denke dass bereits mit diesen 66 Sekunden die Tour gelaufen ist. Ich meine Hallo: 66 Sekunden auf 19km abgeknöpft zu bekommen, das ist eine recht bittere Nummer, vom Überholen ganz zu schweigen.

Ich weiß: auf einer Tour kann viel passieren und wir sind jetzt erst am Anfang. Allerdings ist Armstrong ein Perfektionist und es ist ihm nahezu nie etwas passiert, im Gegensatz zu Ullrich, dem immer während oder kurz vor der Tour Zipperlein plagen wie eine Erkältung, ein büschen Asthma oder wie jetzt, eine Kollision mit einer Autoheckscheibe.

Hinzu kommt dass seit jeher die gesamte Mannschaftsleistung des Armstrong-Teams (heuer: Discovery Channel) immer besser war, als die der Ullrich-Teams, zumindest wenn man die Hilfsleistung für Armstrongs gelbe Trikots betrachtet. Wo beim T-Mobile-Team man immer wieder verwundert ist, das man gute Leute einkauft, die in der Tour die Leistung nicht bringen und nach dem Verlassen des T-Mobile-Teams wieder aufblühen, ist es bei den Armstrong-Teams vice versa. Aus dem Nichts werden wichtige und effektive Sekundanten geschaffen.

Wenn es denn noch Faktoren gibt, die die Tour offen halten, dann das Mannschaftszeitfahren am Dienstag und Ivan Basso.

Bis zu den Bergen in neun Tagen ist das Mannschaftszeitfahren die einzige Gelegenheit für Jan Ullrich und Co. diesen 66-Sekunden-Rucksack wieder wegzubekommen. Gibt es am Dienstag kein Erfolgserlebnis, ist Ullrich für mich schon weg vom Fenster.

Lance Armstrong profitierte nicht zuletzt davon, dass es zuwenig Fahrer gibt, die auf Gesamtsieg fahren. D.h. in den Bergen konnte sich alle Konzentration auf T-Mobile richten, unabhängig davon ob die eine oder andere baskische Bergziege 10 Minuten weiter vorne Spektakel macht. Seit Jahren schien es häufig so, als wäre das gesamte Feld gelähmt und würde auf Aktionen von T-Mobile warten, die aber sehr selten kommen, nicht zuletzt weil Jan Ullrich in den Bergen kein Mann des schnellen Antritts ist. In der Folge wurde das Armstrong-Team viel zu selten gefordert, musste sich nicht verausgaben.

Seit letztem Jahr ist aber Ivan Basso und CSC auf dem Radar aufgetaucht. Bjaerne Crazy Riis ist jederzeit zu irgendeiner abgefahrenen Aktion fähig und zeigte bereits letztes Jahr wie das ausschauen kann, wenn eine dritte Mannschaft opportunistisch das Belauern der beiden großen nutzt.

Nach dem Mannschaftszeitfahren sind wir schlauer, ob wir es nur noch mit einem Zweikampf Armstrong – Basso zu tun haben.

Ei vom Tage

CFL Week 2

Das Wochenende des kanadischen Nationalfeiertag sah überwiegend enge Spiele. Nur Edmonton wurde seiner Favoritenstellung gerecht und siegte in Winnipeg 27:8. Edmonton im Westen mit 2-0 vorne, Winnipeg mit 0-2 hinten.

Ottawa – Montreal 39:36 OT
Angesichts der schwachen Zuschauerzahlen der jüngsten CFL-Franchise, brauchte wohl keiner dringender den Sieg beim ersten Heimspiel als die Roughriders.

Calgary – Toronto 16:22
misslungene Premiere der Stampeders und ihres neuen QB Henry Burris (der Saskatchewan-Legende) nach der spielfreien Woche 1. Im zweiten Viertel gab es an der Seitenlinie der Argonauts eine Prügelei zwischen Receiver und Kicker.

Hamilton – Saskatchewan 21:23
Die Roughriders bestätigen zumindest vom Ergebnis den Kantersieg gegen Winnipeg in Woche 1.

BC Lions spielfrei.

Die Tabelle

Im Osten ist keine Mannschaft mehr ungeschlagen, nur Hamilton hat noch keinen Sieg.

Im Westen sind Edmonton und Saskatchewan unbesiegt, Winnipeg hat zwei Niederlagen auf seinem Konto.

Next Week

Bye-Week für Hamilton
Do: Siegloses Winnipeg gegen Calgary (NASN als Aufzeichnung Fr 21h, Sa 12h, So 15h30)
Fr: Montreal gegen das sehr stark wirkende Edmonton (NASN als Aufzeichnung Sa 22h, So/Mo 1h, Mo 13h)
Fr: BC Lions gegen das wackere Ottawa
Sa: Toronto – Saskatchewan (NASN live Sa/So 1h, Mo 22h30, Di 13h)

GFL

Die Hamburg Blue Devils haben im Dresden 7:10 verloren, womit die Tabelle im Norden dichter geworden ist. Drei Mannschaften (Braunschweig, Dresden, Hamburg) mit einer Niederlage, die Cologne Falcons mit zwei Niederlagen. Ohne Sieg: Düsseldorf.
Berlin Adler – Düsseldorf Panthers 41:14
Dresden – Hamburg 10:7
Braunschweig Lions – Cologne Falcons 35:0

Im Süden wurde durch zwei Favoritensiege die Zweiteilung der Tabelle weiter vorangetrieben:
Marburg – Saarland 41:14
Stuttgart – Schwäbisch Hall 28:50

Marburg und Schwäbisch Hall mit einer Niederlage vorne, Saarland mit zwei Niederlagen. Stuttgart und München mit vier Niederschlagen abgehängt.