Perlen vor die Säue

Ein Thema das bei mir für Adrenalinspiegel sorgt, sind die unmöglichen Spielansetzungen der Bundesliga. Das gibt es in keiner anderen europäischen Topliga, das Spitzenspiele so gnadenlos innerhalb des normalen Spielplans ausgetragen werden.

Da hat man seit Jahr und Tag den Sonntags-Termin, der es ermöglichen würde Top-Spielen eine exponiertere Stellung zu geben. Stattdessen gibt es sonntags, 17h30 fast ausschließlich “Luschenspiele” zu sehen, an diesem Wochenende Lautern – Bielefeld, Rostock – Nürnberg. HSV – Schalke nächste Woche ist die goldene Ausnahme. Die Top-Spiele werden hingegen samstags, 15h30 in Konkurrenz zu sechs anderen Bundesliga-Spielen versendet. Bremen – Hamburg. Oder Schalke – Stuttgart. Von mir aus auch Dortmund – Leverkusen oder Gladbach – Bayern.

Die Europacup-Spiele können nicht als Entschuldigung herangezogen werden, da früher die “Sonntagsteams” mittwochs angetreten sind.

Die Premiere-League macht es vor. Entweder Samstag mittags, oder Sonntag, 17h oder Montag abend. Aber nicht unter “ferner liefen”. Perlen vor die Säue.

Zeilensport: wenn der China-Mann bescheisst

In der heutigen FAZ gibt es einen langen Artikel von Zhou Deong über die Lage beim chinesischen Fußball. Aufhänger ist die Entlassung von Nationaltrainer Arie Haan (yep, der aus Stuttgart)

Gegen Haan [wurde] eine Hetzkampagne losgetreten […], und zwar von den Sportfunktionären, die damit versuchen, von ihren eigenen Problemen abzulenken.

In Peking tagte das nationale Sportbüro. Es faßte den einstimmigen Beschluß, daß Haan für die nahezu aussichtslose Lage die Hauptverantwortung trage. In den Medien kursiert seitdem eine “Zehn-Punkte-Anklageschrift” gegen den Holländer, die der verantwortliche Vizepräsident des chinesischen Fußballverbandes, Yan Shiduo, verfaßt haben soll.
[…]
Schließlich sei Haan mit einem falschen Sendungsbewußtsein gekommen: Er komme, um China zu retten. In Wahrheit aber gehe es ihm bloß ums Geld, wie die “Shanghai Morning Post” in einer “Enthüllungsstory” am 18. Oktober behauptet. Um in die Nationalmannschaft zu kommen, sollen demnach Spieler Trainer Haan und seinem Assistenten, Theo De Jong, Geld zugesteckt haben. Allerdings hat der anonyme Insider für seinen schweren Vorwurf keinen einzigen Beweis vorzuweisen.

Zhou Deong beschreibt en Detail die marode chinesische Fußball-Szene die derartig von Korruption beherrscht wird, dass Ligateams inzwischen anfangen die “Chinese Football League” zu boykottieren.

Übrigens, für meinen Geschmack merkwürdig: Blatter und die FIFA schreitet bei den kleinsten Querelen von afrikanischen Verbänden ein und drohen mit Punkteabzüge und Ausschlüsse. Dass man aber in Sachen China aktiv geworden ist, ist noch nicht zu mir gedrungen

FAZ: “Vom siegenden Haan zum fliegenden Holländer

Läbe gäht weitä

He is back: Dragoslav Stepanovic, der Serbo-Hesse und einzig legitimer Produzent von Herberger-esken Weisheiten in den 90er Jahren: “Muss isch ma werfe” und “Läbe gäht weitä“.

Er ist inzwischen einer von drei Trainern, die laut BBC den ägyptischen Klub Zamalek in Hochform auflaufen lassen und, eat this, Arsenal, seit 51 Spielen ungeschlagen.

Gestern die Patriots, heute die Sox, morgen der Kerry?

Heute nacht ist eine der längsten Serien der Sportgeschichte zu Ende gegangen: das 86 Jahre andauernde Scheitern der Boston Red Sox.

Vor 86 Jahren haben die Red Sox zum letzten Mal den Baseball-Titel geholt. Seitdem hielten die Bostoner ihre Mannschaft verflucht. Nach dem letzten Gewinn im Jahre 1918 verkaufte der neue Besitzer der Red Sox den damals besten Baseballspieler (und vielleicht den besten Spieler ever) “Babe” Ruth an den Erzrivalen, die New York Yankees.

Und seitdem scheiterten die Red Sox unter teilweise absurdesten Umständen, mitunter nur einen Schlag vom Titelgewinn oder zumindest Finaleinzug entfernt. Erst letztes Jahr scheiterte man im Spiel 7 um den Finaleinzug an den Yankees als der Coach nicht rechtzeitig erkannte, das sein Star-Pitcher Martinez einbrechen würde.

Nun sind die Red Sox nicht nur “World Champion”. Sie haben auch ihre Gegner vom Platz geprügelt, wie man es noch nie sah.

In der Serie um den Finaleinzug ging es wieder gegen Erzfeind Yankees. 0:3 Spiele lag man zurück, doch es gelang den Red Sox etwas, was noch nie einer Mannschaft im Baseball gelungen ist (ich weiß nicht ob es überhaupt im US-Profisport vergleichbares gegeben hat): von 0:3 zurückzukehren und mit 4 Siegen in Folge den Sprung ins Finale zu schaffen.

Und dann ging es gleich so weiter: die St.Louis Cardinals wurden mit 4:0 zerstrümmert. Eine der kürzesten “World Series” ever. Die Cards hatten nie eine Chance. Insofern bin ich fast happy, dass ich dieses Jahr die World Series nicht gesehen habe. In den Spielen 2-4 schafften die Cards nur drei Runs. Kein Wunder mit einem Schilling und Martinez als Pitcher.

Wer wissen will, wie Red Sox-Fans sich gefühlt haben, kann die Minuten des Wahnsinns von Spiel 4 beim ESPN-Kolumnisten Bill Simmons nachlesen.

In den zahlenverliebten Staaten werden natürlich gleich die nächsten Serien gestrickt. Gegen wen haben die New England Patriots vor drei Jahren die SuperBowl gewonnen? Gegen die St.Louis Rams. Die Boston Celtics gewannen ihren ersten Titel gegen St.Louis. Die Boston Bruins gewannen nach über 40 Jahren den Stanley-Cup gegen … St.Louis (siehe Sportsfrog bzw. Bill Simmons.

Oder diese Serie: SuperBowl-Sieger Patrios aus New England. World Champion Red Sox aus New England. US-Präsident John F. Kerry aus New England?

Borussia fällt flach

Ich bin wieder zurück von 2 Tagen Berlin, den letzte Bundesliga-Spieltag habe ich daher allenfalls in Form von Videotext bzw. gestern als halbstündige Zusammenfassung bei PREMIERE genossen. (Da auf meinem Schreibtisch immer noch hinreichend viel Arbeit herumliegt und ich auf mehreren Hochzeiten tanze, wird die Schlagzahl hier in den nächsten Tagen nur langsam gesteigert)

Das bemerkenswerteste dieser Spielrunde war für mich die Entlassung von Holger Fach bei Gladbach. Ich hatte zwar den Eindruck, dass die Dreierbeziehung Fach – Hochstätter (Manager) – Fans ambivalent war, aber trotzdem das Vertrauen ineinander groß genug ist.

Holger Fach ist vor 13 Monaten gekommen. Nicht stressfrei, sondern holderdipolder dank einer unbekannten Aufstiegsklausel bei Rotweiß Essen entfleucht. Fach, der vor RWE die Gladbacher Amateure betreute, genoß den Ruf taktisch intelligente Mannschaften aufbauen zu können.

Wenn es kritische Stimmen zu Fach gab, so rührten die nur teilweise aus dem mitunter als Verrat empfundenen plötzlichen Abgang aus Essen, sondern mehr aus der Freundschaft mit Gladbachs Manager Christian Hochstätter. Der entlassene Sonderling Lienen schnitzte eine Dolchstoßlegende von Hochstätter, der ihn hinterrücks erdolchte um Buddy Fach unterzubringen, den man bei RWE nur kurzeitig “geparkt” haben soll.

Hochstätter reagierte auf die Unruhe in dem er sich felsenfest überzeugt von den Fach-Qualitäten zeigte und sein Schicksal mit dem von Fach verband.

Als merkwürdig empfand ich diesen Sommer die Einkaufspolitik der Gladbacher, die ähnlich wie die der Lauterer war: statt unbekannte Talente zu holen, wurden Restposten mit Verfallsdatum geholte (Nerlinger, Jancker auf der einen, Ziege, Neuville, Fukal, van Kerckhoven, Heinz auf der anderen Seite).

Merkwürdig weil beiden Teams diese Spieler bewusst als Führungsspieler ausgaben, obwohl es keine sensationelle Neuigkeit ist, das Ziege einiges ist, nur nicht Führungsspieler.

Nun haben sie 0:3 verloren, in einem Spiel, bei dem laut PREMIERE der Bochumer Torwart der beste Mann gewesen sein soll. Obwohl Gladbach laut Christian Hochstätter “nur 3, 4 Punkte” von den angestrebten Plätzen entfernt ist (Kicker). Irgendwie scheint nicht richtig ein Grund für eine Entlassung vorzuliegen.

Keiner macht dieses argumentatorische Vakuum so deutlich, wie Christian Hochstätter in einem Kicker-Interview. Siebt man aus Hochstätters Aussagen die Rhetorik raus, bleibt nix mehr übrigen. Die Frage nach dem Ausmaß seiner Schuld für den jetzigen Tabellenstand, beantwortet Hochstätter mit “Das macht jeder mit sich selbst am besten aus.” nicht wirklich aussagekräftig.

Es bleibt zu hoffen, das Gladbachs Vorstand etwas mehr Plan hat, als ihr Manager. Die BILD-Zeitung bringt mal wieder ihre zwei Undercover-Agenten Schäfer und Matthäus ins Spiel, das Duo das schon bei der Bundestrainer-Wahl keiner so richtig fragen wollte.

An Schäfer könnte diesmal mehr dran sein, denn eine BBC-Meldung richtig interpretiert, scheint es Winnie Schäfer drauf anzulegen, als Nationaltrainer von Kamerun geschasst zu werden. Seinen Lebensmittelpunkt hat er entgegen Zusagen oder vertraglicher Verpflichtungen immer noch nicht nach Kamerun gelegt. Seit mehr als zwei Monaten war er nicht mehr im Land und eine für das Wochenende angedachte Reise wurde abgesagt. Und geht beim Koordinator des Verbandes die Pumpe und wirft Schäfer vor sein Starrkopf zu sein, der die Aufgabe nicht ernst genug nimmt.

Vergeblich

Einer der wackersten Kämpfer gegen seine Entlassung war Jörn Andersen bei Rot-Weiß Oberhausen. Er hat mit einer Nicht-Mannschaft wie RWO letzte Saison bis zum Ende um den Bundesligaaufstieg mitgekämpft. Doch die eigentlich kaum veränderte Mannschaft ist dieses Jahr wie ein missratenes Souflee in sich gefallen. Seite Wochen schrammte Andersen an der Entlassung vorbei. Nun gab es aber kein Halten mehr: 0:3 in Saarbrücken.

Bitter für Andersen, dem man nach der unverhofften Cinderella-Story vom letzten Jahr, einen schöneren Abgang gewünscht hätte.

Nicht jetzt

Die Beratungen über die Entlassung von Vogts als schottischer Nationaltrainer nehmen kein Ende. Am Dienstag ging die zweite ohne Ergebnis zu Ende. Umgekehrt gefragt: wieviel Standing hat ein Trainer gegenüber seinen Spielern, wenn er nur noch ein geduldeter Mann ist?

ManU und die Tomaten auf den Augen

Das Spiel selber, war ja wohl, abgesehen von der Schlußviertelstunde, spielerisch hochnotlangweilig, das Spitzenduell Manchester United – Arsenal (2:0), aber recht energisch vorgetragen.

Und so kommt es das ein Teil der Spielaufbereitung nicht nur in den Clubräumen von ManU und Arsenal geschieht, sondern auch im Videoraum des englischen Fußballverbandes.

Zur Debatte stehen dabei:

… das üble Foul von van Nistelrooy gegen Cole aus der ersten Halbzeit: mit gestrecktem Bein auf Coles Knie. Ich weiß nicht, warum Coles Knie dabei nicht einfach durchgebrochen ist. Schiedsrichter Rileys Verdikt: keins.

… die Unterhaltung von Wenger und Viera mit Schiedsrichter Riley nach dem Spiel, bei der das eine oder andere justiziable Wort gefallen sein soll. Viera machte danach in einem Interview dass alle in Europa gesehen hätten das Campbell Rooney nicht berührt habe. Photos scheinen Viera und Campbell recht zu geben.

Wenger sagte nach dem Spiel zu Medien: “Riley hat das Spiel entschieden, wie er es schon desöfteren mit uns in Old Trafford gemacht hat” (Arsenal bekam in den letzten 8 Spielen in Manchester 8 Elfmeter gepfiffen)

… ein Vorfall bei dem Alex Ferguson nach dem Spiel mit Tomatensuppe beschmissen worden sein soll. Letzteres soll aber eine harmlose Sache gewesen sein, es war nicht viel und galt auch nicht Ferguson.

… Schubsereien und Handgemenge im Spielertunnel nach dem Spiel.

Unterdessen haben gestern aufgebrachte ManU-Fans den Fan-Shop blockiert, als Protest gegen eine mögliche Übernahme durch den US-Milliadär Glazer. Heute mittag gab nun Manchester United den Abbruch sämtlicher Verhandlungen mit Glazer bekannt. Damit müsste Glazer, der bereits 28KommaIrgendwas Prozent besitzt, eine feindliche Übernahme durchführen.

Meine kleine Sonntagsbelohnung

[19h18] – Freiburg gewinnt gegen Stuttgart 2:0 durch ein direkt verwandelten Freistoß in der Nachspielzeit. Der VfB machte erst in der Schlußphase den Eindruck sich gegen die Niederlage zu stemmen. Stuttgart nur mit 10 Mann nachdem Stranzl in der 2ten Halbzeit eine fragwürdige rote Karte bekommen hat. Schiedsrichter Merk sah einen Bodycheck und ich nur einen laschen Schubser, abseits vom Ball, als Revanche für den Schubser Sekunden vorher. Gelb hätte gereicht.

Schalke gewinnt 2:1 gegen Mainz. Siegttreffer durch Ailton. Ich war überrascht wie wenig beunruhigt sich das Schalker Publikum nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zeigte.

[19h02] – F1: Gemischte Wetterverhältnisse in Interlagos, die meisten fahren Intermediates, 3-4 mit Trockenreifen.

Konfuser Start, Button startet mit qualmenden Motor. Dominanz in der ersten Runde von Michelin-Intermediates. Barrichello startet von Pole aber muss nach dem Senna-S Raikkönen passieren lassen.

[18h58] – 93te Minute ManU – Arsenal 2:0 durch keinen Konter, vollendet von Rooney auf Pass Alan Smith.

Arsenals Serie ohne Niederlage reißt damit nach fast 18 Monaten und 49 Spielen in der Premiereship.

[18h40] – Manchester United – Arsenal 1:0. Gerade fiel der erste Treffer, 74te, Foulelfmeter durch van Nistelrooy.

In einem durchaus schlechten Spiel mit wenigen Torchancen, vielen Fehlpässen aber dafür viel Physis, geht ManU durch einen unverdienten Foulelfmeter in Führung. Rooney dringt in den Strafraum ein, Sol Campbell geht grobmotorisch in den Mann und schlägt über den Ball, berüht dabei möglicherweise Rooney Knie. Jener schmeißt sich zu Boden. Elfmeter.

Der Schiedsrichter pfeift derzeit im Zweifel gegen Arsenal. So bei einer Großchance von Arsenal, als der voranstürmende Viera von Heinze einfach abgeblockt wurde. Das Delikt ist unter der Bezeichnung “Sperren ohne Ball” durchaus weltweit bekannt.

Van Nisterooy darf sich glücklich schätze noch auf dem Platz zu sein. In Halbzeit 1 gab es einen üblen Tritt gegen das Knie von Cole, welches alleine schon rotwürdig wäre. In der zweiten Halbzeit rennt er Lehmann hinterher und tritt ihm ohn die geringste Chance in Ballbesitz zu kommen, in die Fersen.

Fast als Mißtrauensvotum gegen Lehmann, warten seine Kollegen mit der Ausführung des Freistoßes nicht bis der lamentierende Lehmann im Kasten steht. Mit Müh und Not kann er rechtzeitig ins Tor zurückrennen.

Die Angriffe beider Mannschaften extrem harmlos, wobei ManU im Abwehrzentrum eine beängstigend schwache Defensive besitzt, die permanent hohe Bälle unterläuft oder nicht eng beim Mann stehen.

[18h36] – Es ist das glücksselige Grinsen von Jemanden, der mehrere Tage lang dem Teufel in Gestalt einer Deadline ins Auge blickte und ihn heute dann besiegte. Vorerst. Und was gibt es zur Belohnung? Den griff zur Fernbedienung und die dBox. Soviel zum Thema glückseliges Lächeln, und nun “in media res

Thomas Doll: The Instant Klinsmann?

Lese ich die Berichterstattung der hiesigen Lokalpresse zum neuen HSV-Trainer Thomas Doll, so weiß ich noch nicht was ich von ihm halten soll.

Die Medien hängen ihm jedenfalls an den Lippen. Vom Antritt am Montag bis heute, wird reportiert: Doll habe dieses gesagt, Doll habe jenes gemacht. Am Dienstag war von neuen Leitlinien für die Spieler die Rede (sensationell: “ein Spieler darf nicht schlecht über den Verein und den Trainer reden“).

Gestern war von Dolls Herausforderung an die “Führungsspieler” Van Buyten, Barbarez, Beinlich und Pieckenhagen die Rede (Doll dürfte damit der zirka 11te Trainer sein, der Barbarez zum Führungsspieler deklariert, bon voyage). Als Wasserstandsmeldung gab es verbale Streicheleinheiten des Trainers, der sich erstaunte über den Fleiß der Spieler zeigte, die schon eine halbe Stunde vor Trainingsbeginn in der Muckibude einfanden.

Heute wird in Sachen Doll reportiert, er habe gestern Training eher im mentalen Bereich durchgeführt, um die Kameradschaft untereinander zu stärken. Sich aus großer Höhe fallenlassen im Vertrauen die Kameraden würden einen auffangen etc…

Es wirkt wie Klinsmann im Zeitraffer. Der Unterschied zwischen Doll und Klinsmann? Klinsmann galt bereits als Spieler als kopflastig, intelligent, intellektuell, durchsetzungsfähig und ehrgeizig.

Doll ist nicht wirklich durch all diese Attribute aufgefallen. In seiner ersten Hamburger Phase war er erverybodys Darling, sozusagen Lars Bastrup Surrogat. Aber ich kann mich nicht entsinnen, dass sein Spitzname “The Brain” war.

Das macht die Sache Doll als HSV-Trainer spannend. Ist all dieses Trainingsbrimbaborium aufgesetzt oder wirklich tief in der Denke von Doll verankert? Ist Doll ein Dünnbrettbohrer der seinen Aufstieg guten Kontakten zu der hier (be-)herrschenden Springer-Presse zu verdanken hat oder ist da Substanz dahinter? Wenn es klappt, kann Doll einer jener Trainer sein, die frischen Wind in die hiesige Fußballlehrer-Gilde bringen.

Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht. To be continued.

War was?

Drei Tage beruflich bedingte Quasi-Sportabstinenz sollten nun einem Ende entgegen gehen (sofern heute morgen um zehn Uhr ein Kollegen in Hamburg-Eppendorf ein Kundenmeeting körperlich unversehrt übersteht und sich nicht irgendwelche idiotischen Abgabetermine aufschwatzen läßt).

Live-Sport habe ich kaum mitgekriegt, nach dem ersten NFL-Spiel am Sonntag war Schicht, das Oakland-Spiel gammelt bei mir noch auf Tape rum und ich versuche noche eine Wiederholung des Monday Night Games zu bekommen. Wie? Heute, 19h, als lasches 75Minuten-Surrogat? Na ja, besser als nix.

Für die Champions-League-Spiele gestern bin ich somit auch entschuldigt. Viel mehr als die Ergebnisse habe ich nicht bekommen.

War sonst noch was?

Nasen

Bereits vor einer Woche ließ eine englische Sonntagszeitung durchsickern, dass es in der Premiereleague einen Doping-Fall gäbe. Ohne das mir bekannt wäre ob es der gleiche Dopingfall ist, wurde an diesem Wochenende wieder von einem Dopingfall gesprochen, diesmal wurde aber nach und nach mehr bekannt. Chelseas Mutu ist mit “Doping” aufgefallen. Ich glaube Kokain wurde nicht explizit genannt, aber jeder nimmt es an, aufgrund der Aussage, dass es sich nicht um eine “leistungsfördernde” Substanz handelt, sondern um eine “social drug“.

In diesem Fall sind daher gerüchteweise eine Sperre von nur wenigen Spielen (ich meine ich hätte irgendwo sogar von 2 Spielen gehört) möglich. In einem ähnlich gelagerten Fall hat es gegen einen koksenden Torwart 9 Spiele Sperre aber auch die fristlose Kündigung durch den Verein, es war damals auch Chelsea, gegeben.

Mutu ist übrigens auch vor zwei Wochen aufgefallen, als er ohne Erlaubnis von Chelsea zum Länderspiel der Rumänen fuhr. Bei Chelsea galt er als verletzt. Die Sun berichtet aber unterdessen, dass er sich mit Mourinho hoffnungslos überworfen habe und der Doping-Test sogar als Racheakt von Mourinho angesetzt worden ist.

Kokain-Verdacht auch bei Standard Lüttichs-Stürmer Kaklamanos.

Thomas Kistner von der SZ nutzt die Gelegenheit um in einem Kommentar die laschen Kontrollen im Profi-Fußball anzuprangern.

Kopf

Depressions-Rückfall bei Sebastian Deisler. Eine Krankheitsgeschichte unterm Mikroskop der Zeitungen. Daniel Pontzen schreibt in mehreren Zeitungen heute (FR):

Als Sebastian Deisler am Montagvormittag die Maschine betrat, die ihn und den FC Bayern zum Champions-League-Spiel gegen Juventus bringen sollte, schlenderte der junge Mann durch den Flughafen, hatte einen Stöpsel seines MP3-Players im Ohr und plauderte mit seinen Kollegen. Erst als er es sich auf seinem Platz bequem gemacht hatte und die mitgebrachten Zeitungen las, verfinsterte sich seine Miene, wie Mitreisende berichten.
[…]
Welche Lektüre Deisler auch gewählt haben mag, es muss einige Verzweiflung in ihm ausgelöst haben, denn es dauerte nach der Landung nicht lange, ehe Deisler sich Manager Uli Hoeneß anvertraute und ihm mitteilte, er wolle zurückfliegen, er fühle sich nicht gut.

Knapp zwanzig Jahre nach dem Ende des Berufstandes “Kremlastrologe” gibt es nun den “Deisler-Deuter“. Wie sieht er aus, was liest er, was zieht er für eine Miene? Oha, die Nasenflügel beben… ist Deisler wieder reif für die Couch?

So gesehen gibt es zum Thema Deisler nichts neues zu sagen und es kann auf die Einträge vom Vorjahr gelinkt werden (“Fürsorge“, “Deisler depressiv“)

Mund

Seltenes Interview in der SZ mit Chelseas Trainer Mourinho von Raphael Honigstein, der sich momentan immer mehr in die erste Sportjournalisten-Liga reinschreibt.

Hände -1-

Jeder spricht vom Handspiel des Oliver Neuville. Unschicklich, unschön, aber nachvollziehbar. Im Handgemenge geht der Arm rauf und der Ball springt gegen. Und dann malmt das Neuvillesche Hirn: wird der Schiri es von alleine erkennen oder soll er ihm Bescheid sagen oder vielleicht hat es keiner gesehen – es ist ja ein wichtiges Tor für Gladbach. Und während Neuville sich martert, wird angestossen und alle Messen sind gesungen.

Das der Schiri nicht nachfragt, ist auch nachvollziehbar. In einem Interview machte er deutlich, dass er überhaupt nicht an einem Handspiel dachte sondern von einem Eigentor des Lauterers ausging (der seinen Fuß in der Tat weit oben hatte). Angesichts der Tatsache dass den Spielern bei jeder Entscheidung die Pupe geht und Volksversammlung beim Schiri abhalten, konnte der Schiri auch nicht aufgrund der Vehemenz der Proteste misstrauisch werden und mal bei Neuville nachfragen. Jener Schiri hat übrigens, ich glaube es war anno 1998 bei einem Schalke-Spiel, bei einem Schalker wg. eines Hand-Tors nachgefragt und wurde angelogen. Also der Akt des Nachfragens ist kein unbekannter für diesen Referee.

Hände -2-

Niebaum ist als BVB-Präsident zurückgetreten. Der Schuldenmacher ist “nur noch” Geschäftsführer der KgaA des BVBs.

Nachfolger ist Rauball, dessen Gesicht man noch von früher kennt, aber ich habe keinerlei Erinnerung an seine Zeit als BVB-Präsident. Soweit machte er einen sympatischen Eindruck, dachte offensichtlich strategisch als er in den ganzen Sonntagsinterviews immer wieder betonte dem BVB den Fans zurückzugeben. Da zeigte jemand eine feine Antenne für die “Basis”, wich rhetorisch geschickt allen Fallen aus. Und arbeitete viel mit Händen, Gesten (Portrait in der FAZ).

Unterdessen mutiert Homm binnen Wochenfrist vom Niebaum-Unterstützer zum Gegner. Ein Interview in der Sportschau dürfte nicht unerheblich zum Steigern eines latent vorhandenen Gewaltpotentials gegen Homm beigetragen haben. Nasaler Tonfall, kalte Management-Rhetorik, keine Scham sich inmitten seines iberischen Prunkgrundstückes zu zeigen. Da werden die Fans des Arbeitervereins noch viel Freude haben.

Rauball vs. Homm, das verspricht aber noch für viele Monate ganz großes Herren-Tennis.

Unterdessen deutet sich grünes Licht für die 126 Mio starke “Schechter-Anleihe” an, zumindest von Seiten Schechters.

Hoden, dicke

Parallelität der Ereignisse. Beim BVB haben sich die Turbulenzen noch mal beschleunigt als in den letzten Wochen mit Homm ein Geldgeber des Profites wegen von außen eingestiegen ist und 25-35% der BVB-Anteile gekauft hat.

Ein ähnliches Problem hat nun Manchester United an den Backen. Dort nistet sich langsam der US-Millionär Malcom Glazer ein, bekannt als Teameigner des NFL-Clubs Tampa Bay Buccaneers.

Seit Monaten turtelt er mit dem Verein. ManU zeigte ihm eher die kalte Schulter. Inzwischen hat sich aber Glazer durch die kalte Küche in fünf Stufen der 30%-Marke angenähert (BBC Sport), die es ihm erlauben würde, ein Übernahmeangebot an die Aktionäre auszugeben.

Mit den aktuell 28,1% ist er bereits auf Schlagdistanz zum größten Anteilseigner, zweier irischer Millionäre, gekommen, die 28,9% halten.

Gibt Glazer kein Übernahmeangebot ab, darf er sechs Monate lang, keine weiteren Anteile kaufen.

Die Fans laufen unterdessen Sturm gegen diesen Eindringling vom anderen Atlantikufer. Ein Spiel der B-Mannschaft wurde gestürmt, woraufhin ManU-Offizielle Fans in aller Schärfe vor weiteren Protestaktionen bei ManU-Spielen warnten. Großes Thema auch in den Medien, gestern widmete BBC Five Live dem Thema am Nachmittag eine Stunde. Keiner weiß was Glazer damit bezwecken will, auch wenn manU als guter Imageträger in Europa und Asien gilt.

Einige sehen es in einem größeren Kontext: Chelseas Verkauf an einen russischen Ölmillionär, Liverpools Abschied von der Anfield Road, das neue Gunners-Stadion das im Zeichen einer Fluggesellschaft gestellt wird.

Augen

Offensichtlich wird weiter gepokert. Wenige Tage vor Beginn der Basketball-Bundesliga ist der Vertrag zwischen BBL und PREMIERE immer noch nicht in trockenen Tüchern.

Was der 8te Spieltag brachte

Der achte Spieltag brachte erst mal Spitzenspiele mit angezogener Handbremse. Wer Spektakel wollte, musste sich bei PREMIERE nach Mainz oder Hamburg zappen.

In Hamburg entwickelte sich HSV – Bielefeld in der ersten Halbzeit zu einem munteren Schlagabtausch. Der HSV verletzungbedingt (Reinhard, Wicky) mit ungewöhnlicher Verteidigung: Barbarez als Mann vor der Abwehr. In Ansätzen zeigte sich der HSV stabilisiert. Van Buyten gewinnt von Woche zu Woche an Wichtigkeit und Autorität und vorne mühte man sich redlich.

Trotzdem gab es immer wieder Ausfälle und Fragezeichen. Seit seiner Ankunft in Hamburg wirbelt ein Jarolim völlig ohne Bindung zur restlichen Mannschaft sich einen Wolf und dürfte nicht nur der meistgefoulteste, sondern auch der ineffektivste Spieler der Liga sein.

Spielerisch macht der HSV Minifortschritte. Bedenklich ist aber die völlig am Bodne liegende Moral. Nach dem eiskalten Konter von Arminia zum 0:2 nach knapp 60 Minuten hat der HSV schlichtweg das Spiel aufgegeben. Dem Konter voraus ging eine hanebüche Aktion von Moreira, der sich als Lucio-Double versuchte und bei einem überstürzten und nicht abgesicherten Vorstoß hängen blieb und somit die Vorlage zum Konter gab.

Die Journalisten-Spatzen pfeifen es von ihren Reporterstühlen: diese Niederlage soll Toppmöllers Rübe kosten, Amateurtrainer Doll als (vorläufiger?) Nachfolger inthronisiert werden. Möglicherweise ist eine Trainerentlassung doch nicht DIE populäre Maßnahme für den HSV-Vorstand, denn gestern gab es lt. diverser Reporter im Stadion Sprechchöre zugunsten von Toppmöller (“Außer Toppmöller könnt ihr alle gehn“).

Ich persönlich würde nach der gestrigen Leistungen noch 1-2 Wochen mit Toppmöller arbeiten, ich habe nicht das Gefühl, dass eine Mannschaft die soviele Umstellungen und Umbrüche in den letzten Monaten mitgemacht hat, nun einen Trainerwechsel braucht.

Mainz – Werder war ganz großes Theater. Werder fehlte das letzte Feuer, der letzte Biß. Aber großartige Leistung von Mainz, die als Aufsteiger(!) gegen den Meister(!) das Spiel noch in den letzten sieben Minuten umdrehen. Das macht Spaß, das macht Laune und in Frankfurt und Köln kotzen sie sich derweil in der zweiten Liga die Seele aus dem Leib.

Die nächsten Wochen könnten bei Werder etwas unruhiger werden, je nachdem auf welcher Flamme das “Problem Micoud” gekocht wird. Bislang in dieser Saison mäßige Leistungen, das eine oder andere Interview zuviel und nun das 1:2 eingeleitet durch sein “Stehenbleiben und Abwinken” nach Ballverlust.

Stuttgart – Dortmund brauchte etwas Anlaufzeit um zum Spitzenspiel zu werden. Sobald die Stuttgarter aber anfingen ernst zu machen, wurde zumindest all sportlicher Elend des BVBs sichtbar. So schlecht sind die Einzelspieler bei Borussia nicht, haben, Position für Position, mit ihren schwäbischen Pendants mithalten können, oder waren ihnen überlegen. Aber der große Unterschied war der Spielfluß. Dort wo der VfB mit gepflegten Paß-Spiel das Spiel nach vorne brachte, gab es beim BVB nur Stückwerk zu sehen. Phasenweise spielte der VfB den BVB an die Wand.

Über all dem schwebten natürlich die außersportlichen BVB-Probleme. Der SPIEGEL bringt am Montag eine Story über zwei weitere “Vergehen” von Niebaum. Das gab es Ende der Neunziger eine völlig verunglückte “BVB-Eis-am-Stiel”-Aktion, die gestoppt werden musste, weil man übersehen hatte, das man Exklusivverträge mit Mövenpick hatte. Mittendrin: Niebaum und ein Bruder von Michael Meier.

Und schließlich gibt es eine verschwundene Steuerrückzahlung aus dem Riedle-Transfer von Lazio aus den Jahren 93/94. Die italienischen Steuerbehörden haben die Umsatzsteuer des Transfers irgendwann zurückgezahlt. Die Rückzahlung ist aber bei keinem BVB-Konto aufgeschlagen, sondern auf einem italienischen Konto mit Niebaums persönlicher Anschrift. Niebaum bestreitet die Vorwürfe und spricht davon, dass die Umsatzsteuer damals an Lazio abgetreten worden ist, kann aber dafür keine völlig koscheren Belege liefern.

Die SPIEGEL-Story wirkt wie “schaun’mer mal was wir finden“, zwei Ereignisse die etwas mühsam durch den “Klebstoff Niebaum” zusammengehalten werden. Die Vorwürfe sind durchaus gravierend und möglicherweise justiziable, aber sollten wg. der mühsamen Beweislage Niebaum zumindest kurzfristig schaden. Am interessantesten finde ich aber, dass möglicherweise Meier in dem Finanzgebahren erheblich tiefer drinsteckt als ich dachte. Meier machte bislang immer den Eindruck, ein von Niebaum angetriebener gewesen zu sein.

Natürlich betrieb der BVB gestern auch Öffentlichkeitsarbeit. Gleich drei PR-Arbeiter für die Causa Niebaum traten auf PREMIERE auf. Zuerst Stefan Reuter der für den verspäteten Meier einspringen musste und fünf Minuten lang stotternd und haspelnd immer Variationen des Satzes “Die Mannschaft muss jetzt sportliche Erfolge liefern, um Niebaum und dem Verein zu helfen” lieferte.

Dann ein Michael Meier, diesmal nicht mehr in seinem roa Anzug, der nicht so verbissen und aggressiv wie sonst auftrat, müde und abgekämpft wirkte. Argumentationslinie: Niebaums Lüge war ein Kavaliersdelikt, inzwischen zugegeben und damit vergeben.

Der energischste Fighter für “Dr. Lügenbaum” (BILD) war aber Matthias Sammer nach dem Spiel, der in seinen Statements die ihm eigene Prise Cholerik reinbrachte. Das Sammer wie weiland HB-Männchen hochging, liegt auf der Hand, denn die Schuldensituation des BVBs ist nicht zuletzt auch einem von ihm zusammengestellten Kader zu verdanken. Argumentationslinie hier: Röckenhaus und Hennecke machen die Drecksarbeit für Oppositionelle die nicht die Eier haben, sich aus der Deckung zu trauen. Niebaum, Ehre, bla.

Was einzig an der Glaubwürdigkeit am Sammer’schen Diskurs fehlte, waren Namen. Sammer sagte zwar dass er die Namen die dahinterstecken, wüsste, weigerte sich aber diese Namen zu nennen und betrieb damit das gleiche Spiel, dessen er Sekunden vorher Röckenhaus und Hennecke beschuldigte.

Und während sich Sammer in rage redete, stand Van Marwijk am Tisch, mit Händen in den Hosentasche, starrte betroffen auf den Boden und sah irgendwie so aus, als wäre er die ärmste Sau.

Unterdessen werden anderen Ortes die geschütze in Stellung gebracht oder schon abgefeuert. Großmogul Homm feuert wohl in der BamS eine Salven auf Niebaum ab, sinngemäß: “mit seinem Verhalten schaden er dem Verein und ist daher nicht mehr zu halten“.

SPIEGELonline berichtet von einem Plan, der vorsieht dass Niebaum auf der Vollversammlung im November als Präsident des Vereines Platz für Rauball macht, aber bis 2006 Geschäftsführer der KGaA bleibt, ebenso wie Meier.

Bayern – Schalke war ein richtig enttäuschend schwaches Spiel. Die erste Halbzeit war unerträglich, kein Pass weiter als 5Meter der ankam, Probleme bei der Ballbehandlung etc… Eigentlich hätte der Schiedsrichter jede zweite Aktion abpfeiffen müssen: “Kommt Jungs, so geht das nicht, das machen wir nochmal, ich weiß dass ihr das besser könnt!“. Von wegen Verpflichtung für den zahlenden Zuschauer.

Im Laufe der Zeit “groovte” sich Schalke besser ins Spiel ein, Bayern hatte dem nichts entgegenzusetzen. Asamoah blühte auf und machte folgerichtig den einzigen Treffer. Das war ein richtig bedenkliches Spiel für die Bayern. Da hat überhaupt nix geklappt.

Damit setzt sich ein Trend der letzten Saison fort: die Abschaffung wirklich “großer” Spitzenspiele. Meistens nur lahme Rohrkrepierer. Ausnahme aus der letzten Saison: VfB – Werder und ich meine auch Werder – Bayer.

Unser täglich BVB gib uns

In Sachen BVB geht es weiter, es liegt möglicherweise noch mehr Dreck unterm BVB-Teppich. Niebaum bereitet die Öffentlichkeit vor, dass demnächst eine Story bzgl. persönlicher Bereicherung an Spielertransfer auf den Markt kommen soll. Ist das die unterdessen kolportierte große SPIEGEL-Story die nächsten Montag erscheinen soll?

Langsam macht sich Niebaum jedenfalls absprungbereit. Dolchstoßlegenden werden gestreut (Röckenhaus schreibts, weil er PR-Chef beim BVB werden will), befreundete Medien berichten, dass er nicht weiß, ob er bis zur Mitgliedervollversammlung Mitte November durchhält und in der WAZ bastelt er auch schon das entsprechende Drehbuch:

Niebaum beurteilt die Aktivitäten seiner Gegner insgesamt drastisch: “Ich habe das Gefühl, dass ich gekillt werden soll.” Der BVB-Chef sieht noch einen weiteren Feind, einen, der unberechenbar ist wie kein zweiter: den Ball. “Wenn wir in Stuttgart verlieren und auch gegen Hamburg zu Hause wieder nicht gewinnen, dann wird es problematisch”, orakelt Niebaum. “Dann suchen auch die Fans einen Schuldigen. Der Trainer hat einen Vertrauensvorschuss, die Spieler haben sie oft attackiert. Wer bleibt dann übrig? Der Lügner!”

Völlig fraglich ist es unterdessen was für ein Spiel der Spekulant Florian Homm spielt. Erst trifft er mit Niebaum Vereinbarungen, von denen er aber in Windeseile wieder abrrückt. Von einer Vereinbarung mit Niebaum, dass er sein Engagement mit keinen Bedingungen verknüpft hat, will er nichts mehr wissen (siehe WELT, 4ter Absatz, WAZ, 6ter Absatz)