Tour-Tag 15: Mehr als gedacht

Eigentlich hatte ich erwartet, dass die gestrige Etappe recht lau werden würde. Der Angriff von Ullrich kam unerwartet (was ja durchaus sinnig ist). Ivan Basso hat ein deutliches Statement gegeben, als er und CSC Lance Armstrong und US Postal unter die Arme griffen und halfen Ullrich wieder einzuholen. Selbst Jens Voigt/CSC war es etwas unangenehm (“fühle mich wie Vaterlandsverräter“).

Ein deutliches Statement von Ivan Basso, dass man Platz 2 hinter Armstrong anvisiert. Gefährlich können wohl nur die beiden T-Mobiler Klöden und Ullrich mit zwei noch ausstehenden Zeitfahren werden, wobei der Vorsprung von Basso (knapp 2Minuten auf Klöden, knapp 5einhalb Minuten auf Ullrich) sehr groß ist, zumal Basso als Zeitfahrer kein Totalverlust ist.

CSC schaut auch auf die Gesamtwertung, wo man 55Sekunden vor T-Mobile an erster Stelle liegt.

Der Angriff von Ullrich war nett gemeint aber auch lange überfällig. Wann hat er so etwas das letzte Mal in einem magentafarbenen Trikots gemacht? Und wenn das dann auch schon der letzte Angriff in der diesjährigen Tour gewesen sein soll, dann sollte man sich Gedanken um die Zukunft von Jan Ullrich als Teamkapitän und Walter Godefroot als Mannschafts-Chef machen.

Immerhin hat er nicht aufgegeben, im Gegensatz zu Mayo, der sich nicht mit 45-60Minuten Rückstand bis nach Paris durchschleppen lasssen wollte.

Ich weiß ja nicht was man am Fernsehen davon mitbekommen hat, aber gestern gab es massiv Spektakel auf der Strecke. So ist 2-3km vor dem Ziel ein Riesenbaum auf die Straße gefallen, der erst wenige Minuten vor Durchfahrt der Radfahrer beseitigt werden konnte. Und im Ziel verursachte die Kolonne an Begleitfahrzeugen einen Stau, bei dem kein Radfahrer hätte durchkommen können. Erst 1-2 Minuten vor Ankunft der Fahrer begann sich der Stau aufzulösen.

Olympia mit oder ohne Truppenverstärkung?

Widersprüchliche Informationen gibt es heute um die Sicherheitsmaßnahmen der Olympischen Spiele in Athen.

Die NY Times meldete heute, dass einige Länder, u.a. die USA, die Erlaubnis bekommen haben, ihre Sportler durch Soldaten zu schützen. So wollen die USA alleine 400 “Special-Force”-Soldaten unter NATO-Kommando abstellen plus 100 bewaffnete Leibwächter. Für Großbritannien ist ähnliches angedacht.

Derartige Vereinbarungen werden von den Griechen nun blankweg bestritten (BBC). Müssen sie auch, denn eine derartige Erlaubnis wäre nicht nur ein Bruch mit ungeschriebenen olympischen Gesetzen, sondern auch schlichter griechischer Verfassungsbruch. Daher würde so etwas nie offiziell bestätigt werden.

Griechenland bekräftigt das Waffenverbot für Ausländer in Griechenland und besonders in olympischen Veranstaltungen.

Es ist aber kein Geheimnis, dass seit spätestens 1996 Atlanta Ausnahmen für Israel gemacht wurde. In Atlanta mittels Vereinbarungen und in Sydney durch “Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“.

DSF in der 2004/2005er-Saison

Für die BundesligaSaison 2004/2005 hat das DSF nicht viel neues angekündigt. Die Programme bleiben beim Alten, allenfalls beim Personal tut sich etwas.

Thomas Helmer wird, nach seinem anscheinend guten Auftritten während der EM, fest ins Moderatoren-Team genommen. So soll er im Wechsel mit Klaus Gronewald und Jörg Dahlmann die werktägliche “Bundesliga Aktuell”-Sendung moderieren (ist dort aber noch nicht als Kommentator aufgeführt). Frank Buschmann ist auf der Website noch als Moderator genannt, nicht mehr aber in entsprechenden Pressemeldungen.

Apropos Jörg Dahlmann: er wechselt von PREMIERE zum DSF (Uff!) und moderiert “Bundesliga Aktuell”, Zweite Liga und kommentiert Sonntagsspiele.

Das nächste Nationaltrainer-Fiasko droht

Eigentlich habe ich aufgeatmet. Der eigentwillige “Hellenen-Gott”-Rehhagel ist an Deutschland vorbei gegangen und Matthäus scheint von niemanden außer der BILD-Zeitung ernsthaft erwogen worden zu sein. Man möchte der Trainerfindungskommission danken, dass sie trotz eines Beckenbauers, Mayer-Vorfelders und Hackmanns zu einer rationalen Entscheidung fähig ist.

Doch dann irrlichtert am Wochenende plötzlich Winfried Schäfer durch die Gazetten (heute mit kompetent kuschelnd mit Frau in der BILD) und wurde nun von Beckenbauer als Kandidat bestätigt. Kahn erklärt zwischen Scheidungstermin und BamS-Gegendarstellung, wie toll er es damals beim KSC mit Schäfer fand, irgendwann anno 1963 oder so.

Und wieder möchte man fragen: was in Drei Gottes Namen soll Schäfer als deutschen Nationaltrainer qualifizieren? Weil er vor Äonen 11 Jahre lang erfolgreicher Trainer beim KSC war? Reicht das Tragen eines veraschenen “Valencia 7:0”-T-Shirts schon aus?

Wie sah es denn aus, als sich Winnie in die Großstädte wagte?

Beim VfB Stuttgart geflogen als der sportlich Erfolg eines Joachim Löw binnen sechs Monate pulverisiert wurde und die Mannschaft zum Intrigantenstadl verkam, nicht zuletzt dank des “guten Kontaktes” von Winnie zur Boulevard-Presse.

Bei TeBe Berlin ließ er sich eine Wunschmannschaft zusammenkaufen, wollte in die Bundesliga aufsteigen und flog stattdessen in die Regionalliga. Auch hier ohne sportlichen Erfolg, danach flog die Mannschaft, dann Schäfer und dann die Finanzen auseinander. TeBe hat letztes Jahr Insovenz angemeldet. Periode Schäfer: 15 Monate.

Aus heiterem Himmel, die WM-Qualif war gerade geschafft, feuerte Kamerun seinen einheimischen Trainer und holte Winnie. Ob der Sieg im Afrika-Cup 2002 Winnie drei Monate alter Arbeit zu verdanken ist, ist umstritten, es soll bereits damals Stimmen in der Mannschaft gegeben haben, die gesagt haben, sie hätten trotz Schäfer gewonnen, der zum damaligen Zeitpunkt immer noch Spielernamen verwechselte und wüst auswechseln ließ.

Die Geschichte Kameruns danach, ist eine Geschichte von “underachiever“, von “unterhalb den Erwartungen” geblieben. Bei der WM2002 nach schlechten Leistungen in den Gruppenspielen ausgeschieden. Im Afrika-Cup 2004 im Viertelfinale ausgeschieden.

Wer BBC Sport nach den Namen “Winfriedsuchen läßt, stößt im Vierteljahres-Rythmus auf Meldungen, wonach der Verband ihn feuern will.

Immer wieder umgibt ihn auch der Hauch von Schweinereien. So soll die BILD beim VfB Stuttgart unter Schäfers Ägide immer ein Ohr in der Mannschaftskabine gehabt haben. Bei TeBe entwickelte sich ebenfalls sehr viel Zoff innerhalb des Kaders, bis hin zur Rebellion von einigen Spielern.

Nach dem Afrika-Cup-Aus stand Schäfer kurz vor der Entlassung. Just in dem Moment als der Verband sich für Schäfer aussprach, meldete sich Schäfer unangemeldet beim ägyptischen Fußballverband an, um sich dort als Nachfolger für den gerade geschassten dortigen Trainer zu empfehlen (siehe allesaussersport). Wieder hielt Kamerun zu ihm, gab ihm eine Rüge und verlängerte den vertrag, baute aber eine Klausel ein, die Schäfer zwang, seinen Lebensmittelpunkt von Europa nach Kamerun zu verlegen (siehe allesaussersport).

Letzte Episode: Wie Schäfer das mit dem “Lebensmittelpunkt” ausgestaltet, kann man daran sehen, dass Schäfer sich letzten Monat in den Gemeinderat von Ettlingen wählen liess

Windig Schäfer als Nationaltrainer? Es bleibt zu hoffen dass die BILD das bleibt, war sie in den letzten Wochen war: Bewerbungen in der BILD als sicheres Todesurteil für die Trainerfindungskommissionsausschussmitgliederstammhalteranwesenden. Auf das er nur als Preisdrücker für Olsen/Hiddink dient.

Das “Ausgeträumt”-Team

Eigentlich hatte man, nicht zuletzt nach der Pleite bei der Basketball-WM in Indianapolis (6ter Platz), den Ehrgeiz für Olympia die Creme de la Creme zu benennen. Aber im Laufe der letzten Monate kam eine Absage nach der anderen, so dass Pistons-Cooach Larry Brown zwar eine starke Mannschaft, zusammenbekommt, denen aber die massenkompatiblen Namen fehlen.

Zwei Ex-MVPer mit Tim Duncan and Allen Iverson (unglaublich, hardest working man in Showbiz, ich bewundere den “Kleinen“), Rookie No. 1 LeBron James.

Ansonsten: Richard Jefferson, Shawn Marion, Emeka Okafor, Amare Stoudemire, Stephon Marbury, Lamar Odom und Carmelo Anthony. Also eine erkleckliche Anzahl an Youngstern.

Diesmal sind aber die USA nicht die einzige Mannschaft die in Sachen NBA-Teilnahme darben muss. Die Mannschaft Serbien-Montenegro muss auf Divac und Stojakovic verzichten.

PREMIERE überträgt ab 31.7. fünf Vorbereitungsspiele der USA aus Florida, Köln, Belgrad und Istanbul gegen hochkarätige Mannschaften wie China, Türkei, Serbien-Montenegro und Italien.

US-Team morgen. Oder übermorgen. Oder…

Nach den vollzogenen Trials (nicht nur in der Leichtathletik, sondern auch im Schwimmen, Gymnastik und etlichen anderen Sportarten), benennt der US-Sport seine Kader.

In der Leichtathletik kommt es dabei aufgrund von Doping-Affären und Marion Jones zu der interessantesten Konstellation.

In dem vorläufigen Kader läuft Torri Edwards noch die 100 und 200m, nimmt an der 4x100m-Staffel teil und Marion Jones nur am Weitsprung (Jones hat sich für 100m nicht qualifiziert und für die 200m zurückgezogen).

Nun sitzt aber seit gestern eine Kommission des Nominierungsausschusses und berät was in Sachen Edwards (und der Causa Calvin Harrison, qualifiziert für 4x400m-Staffel, auch unter Doping-Verdacht) zu machen ist. Möglicherweise wird sie aus dem Kader rausgeschmissen.

In diesem Fall würde Jones möglicherweise für die 4x100m-Staffel benannt werden und die vierplazierte 100m-Sprinterin Gail Devers würde auf der Sprintstrecke nachrrücken. kein Problem, weil Devers wegen den 100m-Hürden eh in Athen ist. Doch ein Problem: möglicherweise wird sich Devers völlig auf die Hürden konzentrieren und damit wäre Marion Jones als Fünftplazierte plötzlich doch im 100m-Kader.

Mit anderen Worten: bislang hat keiner auch nur die Bohne Ahnung, wie sich die US-Staffeln überhaupt zusammensetzen werden.

Ausgerechnet Jones könnte so von einem Doping-Skandal profitieren. Nicht auszudenken, wenn die USADA (US-Anti-Doping-Agentur) unterdessen weitergräbt. Dann passiert das, was gerade der 2000er- 4x400m-Staffel der USA passiert. Die bekommt nun die Goldmedaillen von Sydney nachträglich entzogen, weil in den Qualis mit einem gedopten Läufer gerannt wurde.

Tour-Tag 13: Ohne Hamilton.

[17h10] — Gesamtklassement:
1/ Voeckler
2/ Armstrong +22s
3/ Basso +1min39
4/ Klöden +3min18
5/ Mancebo +3min28
6/ Totschnig +6min08
7/ Azevedo +6min43
8/ Ullrich +7min01

Wenn T-Mobile maximalen Erfolg im Gesamtklassement fahren will, muß das Ziel lauten Klöden an Basso vorbeizubringen, was vorallen in den Zeitfahren gelingen könnte. Stellt sich die Frage, wer fährt wen in den Bergen hoch…

Bereits die zweite Bergetappe hat die Tour auf nur zwei Fahrer verengt, vorausgesetzt Armstrong bekommt keinen Einbruch: Armstrong und Basso.

Ullrich hat es mal wieder nicht in den Beinen gehabt, diesmal kann nicht im Entferntesten das Wetter Schuld sein, denn von Regen keine Spur.

Armstrong ist wirklich “scary”. Nicht nur er selber, sondern die gesamte Mannschaft, die derart massiv das Tempo über die gesamte Etappe vorgeben konnte.

[17h08] — Armstrong gewinnt im Sprint gegen Basso. Totschnigg Dritter mit etwas mehr als 1min. Danach Klöden vor Mancebo, anderthalb Minuten hinter Armstrong.

Ullrich kommt mit 2min41 und Voeckler mit 4min40 ins Ziel und behält sein Gelbes Trikot!

[16h54] — Ullrich passiert die 4km, überholt Azevedo.

Vorne belauern sich Basso und Armstrong. Anscheinend gönnt keiner dem anderen den Sieg. Noch 3km.

[16h52] — Voeckler löst sich nun von Merckx. Sprintet los. 3min55 hinter Armstrong.

Klöden hat Mancebo nun in Sichtweite.

[16h51] — Mancebo fährt nun alleine. Klöden läßt abfallen, freiwillig? Armstring und Basso bei vier Kilometer.

[16h49] — Voeckler 3min30 hinter Armstrong, wahrscheinlich muss Voeckler doch noch aus dem Gelben Trikot steigen.

[16h46] — Ullrich sehr verkrampft, verliert weiter an Boden. Auch Voeckler bekommt derzeit 30Sekunden pro Kilometer von Armstrong als Rucksack mit. Bei 5km, teilweise nicht mehr so steil, bis zum Ziel.

[1

6h44] — Basso hält noch bei jeder Attacke von Armstrong mit.

Ullrich bekommt Sekunden auf Sekunden aufgebrummt, nun 1min20.

Nach Totschnig können auch Klöden und Mancebo den abfallenden Armstrong-Helfer Azevedo überholen.

[16h41] — Vorne liefern sich nun Armstrong und Basso ein Duell. Azevedo hat nicht mithalten können, Armstrong versuchte mit einer Tempoverschärfung Basso abzuschütteln, aber der beißt sich fest.

[16h37] — Ullrich hat jetzt einen sehr unruhigen Tritt, schaut permanent nach unten. Scheint alleine für sich zu fahren. Goubert hat nicht halten können. Es gab also auch heute wieder recht früh die Order von T-Mobile, das Klöden sich von Ullrich lösen soll.

Ullrich fast 1min hinter Armstrong.

Voeckler 2min hinter Armstrong.

[16h34] — Vorne Armstrong, Azevedo, Basso. Dahinter Totschnig. Dann Klöden Mancebo. Rasmussen und Ullrich sind dahinter und dahinter soll Voeckler gleich kommen!

[16h32] — Noch 10km bis zum Ziel. Ullrich scheint jetzt etwas zügiger zu fahren, läßt Rasmussen locker hinter sich.

[16h32] — Armstrong, Azevedo und Basso sind vorne.

[16h30] — Drei US-Postals vorne, gefolgt von nur noch zwei weiteren Fahrern. Rasmussen scheint eben auch gefressen worden zu sein.

[16h28] — ist Ullrich in Schwierigkeiten? Ist ans Ende des Peloton gerutscht.

Rasmussen löst sich von Voigt.

Ullrich hat abreißen lassen müssen! Fast 50-100m liegen dazwischen.

[16h27]Voigt und Rasmussen werden es nicht schaffen, nur noch 35s vorne. Voeckler 1min30 hinter Armstrong. Voeckler kann nicht mit Moreau mithalten.

[16h26] — Voeckler verliert enorm an Boden, 1min30 hinter Armstrong. Er kann nun nicht mal mit Chevanel mithalten.

US Postal hat nun sogar wieder einen dritten Mann vorne.

Moreau fährt nun an Voeckler vorbei, Voeckler versucht dran zu bleiben.

[16h25] — Immerhin können Ullrich, Klöden und Basso noch mit Armstrong mithalten.

Die Ausreißer nur noch eine Minute Vorsprung.

[16h22]Voeckler hat wieder abreißen lassen müssen. US Postal veranstaltet wieder einen Steigerungslauf. Zu dritt schrauben sie das Tempo hoch, es sind nicht mehr als zehn Fahrer.

[16h20] — US Postal hat das Tempo brutal angezogen. Moreau hat locker 30-60Sekunden verloren, hat das Vorderrad eines Kameraden genommen.

Ausreißversuch aus dem Peloton von Goubert

[16h19] — Sofort zerfällt wieder das Peloton (2min01 Rückstand auf Rasmussen/Voigt). Oscar Sevilla muss abreißen lassen, Radproblem bei Moreau! Ausgerechnet jetzt!

[16h16] — Das Peloton nur noch 2min30.

Für mich aber bereits jetzt der Mann des Tages: Voeckler. Wenn der nicht noch beim letzten Anstieg völlig aus den Schuhen gefahren wird, hat er durch enormen Kämpfergeist etwas geschafft, was niemand für möglich gehalten hätte: in Gelb die Pyrenäen verlassen.

Das Peloton fährt nun auch in den Berg rein, und einer der ersten die abreißen lassen müssen ist Virenque.

[16h10] — Man ist nun auf der langen Abfahrt bzw. Ebene zum letzten Anstieg hin. Immer noch sonniges Wetter, nichts deutet auf Schauer hin.

Das Peloton dahinter umfasst eine Gruppe von 30Fahrer wie Armstrong, Ullrich, Klöden, Basso, Voeckler, Azevedo, Hincapie, Chavanel, Virenque, Merckx, Totschnig, Mancebo, Moreau, Casar, Simoni. Leipheimer.

Die beiden Ausreißer biegen nun in den Berg rein.

Die beiden Ausreißer Voigt und Rasmussen sind noch 3min15 vorne

[15h35] — Offensichtlich haben sich die französischen Reporter verguckt, Virenque ist immer noch in der Gruppe Armstrong und holt sich gerade wieder Platz 4 der Bergwertung.

[15h27] — auf der Abfahrt soll Voeckler runterfahren, wie vom anderen Stern, das neben ihm fahrende Reporter-Motorrad mißt bis zu 97kmh. Voeckler hat sich aus seiner Gruppe gelöst und kommt der Gruppe Armstrong/Ullrich näher: 20s nur noch.

Stand:
Vorne: Voigt, Rasmussen
Chavanel 2min dahinter
Gruppe Armstrong/Ullrich 3min40 hinter der Spitze
Voeckler 20s hinter Armstrong
Verfolgergruppe 1min hinter Armstrong
Gruppe Mayo: 10min hinter Armstrong

[15h17] — Voeckler beißt auf die Zähne, kann sich in die Verfolgergruppe hinterm Peloton reinkämpfen, zirka 30s noch. Das Peloton besteht aus zirka 15 Mann. Ullrich hat noch 2-3Telekomfahrer (Guerini, Klöden). Hincapie, Simeoni sind auch dabei.

Nun Bergwertung für das Peloton. Virenque vor Moreau.

[15h13]Heras ist nicht nur aus dem Peloton rausgefallen, sogar hinter Voeckler gerutscht. Auch aus dem Peloton raus: Virenque.

[15h11] — Das Peloton hat im Tempo angezogen, Fünf US Postals geben das Tempo an, und machen einen Steigerungslauf, fangen nun Mancebo ein. Das ganze Feld hat es aufs fürchterlichste auseinandergerissen.

Mancebo wird nach hinten durchgereicht.

Voeckler 45s hinter dem Peloton.

[15h08] — Kaum ißt man, schont bricht die Hölle aus, allen Ecken und Kanten ist nun der Kampf ausgebrochen:

Gruppe Mayo: Mayo ist völlig fertig mit den Nerven, wollte schon vom Rad steigen und musste vom Team bequatscht werden um auf ein neues Rad zu steigen. Dort kam er überhaupt nicht in die Tritte und musste von diversen Fahrern angeschoben werden. Rückstand auf das Peloton: über 5Minuten, Rückstand auf die Spitze über 10Minuten. Und das auf heimsichen Grund.

Voeckler: Er kämpft und kämpft und kämpft und wird mit derzeit “nur” 30Sekunden Rückstand gemeldet.

Peloton: Mancebo wagt einen Ausreißversuch aus dem Peloton.

Spitze mit Rasmussen und Voigt: der Abstand schrumpft kontinuierlich, ist bei zirka 4min30.

[14h52] — Voeckler beißt und torkelt sich den Weg nach oben. Das sieht sieht sehr bitter aus.

[14h50] — Chavanels Teamkollege in Gelb, Voeckler, muss auch abreißen lassen, von der Spitze des Pelotons ist aus Sicht Voecklers nichts mehr zu sehen, er wird nun von irgendwelchen verstreuten Radfahrern überholt.

[14h48] — Mayo soll auf zwei Minuten hinterm Peloton abgefallen sein. Ein Desaster. Wenn es denen noch nicht mal gelingt auf der kurzen Abfahrt aufzuschliessen… In der Gruppe Mayo ist übrigens auch Rolf Aldag dabei. Er schleppt zahlreiche Blessuren mit sich und fährt in den Bergen sein eigenes Rennen.

[14h46]Chavanel hat beim Anstieg auf den Col d’Agnés (1te Kategorie) Schwierigkeiten mit den anderen beiden Ausreißern mitzuhalten.

Rasmussen hat einen glasigen Blick, konzentriert sich allein auf sich.

Chavanel fällt nun 50-100m ab.

[14h41] — Bei der Bergwertung wieder das alte Bild: Virenque spurtet aus dem Peloton und Moreau versucht wieder Spielverderer zu spielen.

Und die Gruppe Mayo fährt enorm schwerfällig! Der Abstand zum Peloton ist auf über 1Minute angewachsen.

[14h36] — Mayo wird nun mit 50Sekunden Abstand hinter dem Peloton gemeldet, der Abstand nimmt derzeit sogar zu! Rund um ihn hat sich eine Gruppe von 6-8Fahrern gebildet.

Voeckler droht nun endgültig den Anschluß zu verlieren, und wieder versucht er sich reinzufighten. Ich glaube spätestens beim nächsten Berg wird es wohl gewesen sein. Aber grandioser Kampfgeist von ihm.

Das Peloton wird von 7(!) US Postal-Fahrer angeführt.

[14h33] — 75km noch bis zum Ziel, es geht auf die letzten Kilometer des Col de Latrape rauf, Voeckler ist wieder hinten im Peloton. Wie gestern, in dem Augenblick in dem der Abriß droht, sprintet er sich wieder ins Peloton hinein.

Die drei Ausreißer erreichen just in diesen Sekunden den Gipfel. Der Vorsprung immer noch bei weit über 5Minuten.

[14h32] — Die Mutanten von US Postal haben alle den Reißverschluß ihres Trikots bis zum Bauchnabel runter.

Mayo und seine inzwischen drei Kumpanen noch 30Sekunden bis zum Peloton.

[14h27] — Was ist mit Mayo los? Er fällt schon wieder nach hinten im Peloton ab. Wennn ich es richtig mitgezählt habe, hat er bereits 2 oder 3x das Rad wechseln müssen, musste jedesmal wieder herangefahren werden. Jedesmal fuhren ihn zwei Mannschaftskollegen wieder ran.

So schnell wie Mayo nun wieder durchs Feld fährt, war es wieder eine technisches Problem.

[14h17]Heras ist wieder zurück im Feld.

Christophe Brandt, jener Radfahrer der unter der Woche wegen Dopings aus der Tour ausgeschlossen wurde, wurde inzwischen von seinem Team Lotto-Domo entlassen. Als Grund wurden die nicht zufriedenstellenden Erklärungen von Brandt angegeben. Brandt hatte mit seinen Anwälten erklärt, dass das Methadon von mit “Methadon-verseuchten” Nahrungs-Ergänzungsmittel stammt.

[14h14] — Das Wetter ist und soll nicht sehr viel anders werden wie gestern. D.h. brütende Hitze (wie jetzt auch gerade in Hamburg), mit Temperaturen bei 30Grad, aber Gewitter und Schauer für den späteren Tag vorhergesagt.

[14h04] — Keine uninteressante Konstellation: Bei den drei Ausreißern ist Chavanel, der Team-Kapitän von Brioches-La Boulangère dabei, Kamerad vom Gelben Trikot Voeckler. Rechnet das Team fest damit, dass Voeckler heute nicht mithalten kann und setzt daher auf Etappensieg und läßt Chavanel auf Tempo fahren?

Der Vorsprung der drei Ausreißer bleibt bei über 5Minuten. Er verringert sich auf Abfahrten, er erhöht sich noch bei Anstiegen.

Das Peloton wird kontrolliert von diversen US-Postal-Fahrer, die von Anfang an, eine Machtdemonstration zeigen.

Hinten versucht eine Gruppe mit Roberto Heras wieder an das Peloton heranzufahren. Heras ist bei der Abfahrt vorhin gestürzt, konnte aber sich schnell aufrappeln.

[13h58] — Die Strecke: knapp 100km noch zu fahren, damit ist man sozusagen bei Halbzeit, hat gerade den Col de la Core bewältigt, den ersten von zwei Bergen der ersten Kategorie. Nach einer knapp 13km langen Abfahrt kommen in kurzer Folge Berge der 2ten, 1ten und 3ten Kategorie, ehe es 30km bergabgeht und man sich zum Etappenziel noch einmal 17km bergauf zu einem Berg der Hors Categories aufschwingen muss Plateau de Beille.

[13h54] — Auch ausgestiegen: #88 Fabian Wegmann/Gerolsteiner

[13h39] — An der gestrigen Etappe war interessant, dass nicht nur ich in einer lauen Stimmung davon gesprochen habe, wie es wäre wenn T-Mobile nicht mehr auf Ullrich, sondern Klöden setzen würde. Dies war prompt die meistgestellte Frage in den Interviews mit Klöden und Ullrich, wobei Klöden auffällig alert auf die Frage antwortete, fast so, als hätte man die Antworten vorher einstudiert.

[13h35] — Dreizehnte Etappe, die einzige “reinrassige” Pyrenäen-Etappe des Jahres, sprich von Anfang bis zum Ende im baskischen Gebirge.

Aktuelle Situation: drei Ausreißer sind 5min20 vor dem Peloton: #69 Voigt/CSC, #121 Chavanel/Brioches und ä158 Rasmussen/Rabo.

Bereits wenige Meter nach Freigabe des Rennens wurde angegriffen, die erste Rennstunde wurde mit 44kmh absolviert.

Interessanter dagegen die Aufgaben des Tages, an erster Stelle #21 Tyler Hamilton, Mitfavorit und Leader vom Team Phonak. Laut Urs Freuler vom Team, ist es noch bedingt durch einen Sturz. Der gesamte Rücken sei übersät mit Schrammen und Hämatome.
Auch draussen: #38 Zubeldia/Euskatel, der bereits nach 17km ausstieg, #76 Menchov/Illes Balears, #194 Marinangeli/Domina, #175 Glomser/Saeco.

Einige Fahrer sind angeschlagen, z.B. Magenverstimmung bei Voeckler, der deute bei den Anstiegen bereits Schwierigkeiten hatte, aber in den Abfahrten immer wieder zurückkommen konnte.

Tour-Tag 12: Es geht bergauf

[17h26] — Zumindest Ullrich hat noch nicht alle Chancen verspielt. Dreieinhalb Minuten in zwei Zeitfahren auf Armstrong, das ist zumindest nicht unmöglich. Ullrich liegt an 16ter Stelle, 9min01 hinter Voeckler.

1/ Voeckler
2/ Armstrong +5min24
4/ Virenque +5min50
5/ Klöden +6min33
6/ Basso +6min33
7/ Mancebo +6min43
20/ Hamilton +9min49

Muss man das Koordinatensystem der Tour verschieben und sich endgültig von den großen Namen wie Ullrich und Hamilton verabschieden?

Wenn es so etwas wie ein Geheimtipp gibt, dann ist es Ivan Basso, ‘Ne Minute hinter Armstrong liegend. Basso ist im Team CSC, die heute gut aussahen und mit Bjaerne Riis einen Chef haben, der kann mental Zauberdinge anrichten.

[17h17] — Same procedure as every year: nach der Rückkehr ins Team Telekom, haben wir wieder den alten Ullrich: pomadig und vom Angriffsgeist einer Scheibe Toastbrot beseelt. Und nicht wirklich tatkräftig vom Team unterstützt, Klöden und Guerini waren bei ihm, mehr nicht.

Und nun bekommt er bei dieser ersten Etappe, bei einem Angriff von Armstrong von dem anscheinend jeder wusste dass er kommen würde, bei einer noch nicht mal vollwertigen Bergetappe, 2min28 aufgebrummt!

Noch besser: Teamkollege Klöden ist knapp drei Minuten vor ihm platziert. In der Gesamtwertung wohlgemerkt! Sollte man im Team nicht vielleicht die Karte Klöden statt Ullrich spielen?

Zweiter Verlierer des Tages: Team Phonak und Tyler Hamilton, die auf die Berge gesetzt haben und gar dreieinhalb Minuten auf den Gepcäträger aufgedrückt bekommen haben.

Und hätte nicht auch Euskatel ein Feuerwerk abfackeln sollen? Nichts zu sehen, noch nicht einmal Angriffigkeit.

[17h11] — Ullrich kommt mit 2min30 Verspätung rein.

Voeckler ist stehend KO, biegt förmlich torkelnd in die Schlußgerade rein. Die bittersten 300m für ihn. Er scheint fast vom Rad zu kippen, ehe er sich ein Herz und Schwung nimmt, nochmal aus dem Sattel geht. Die Phonaks inkl. Hamilton und Virenque kommen mit 3min30 rein.

Nun kommt auch Voeckler rein: 3min57. Völlig fertig mit den Nerven.

[17h10] — Mayo zirka eine Minute dahinter. Ullrich noch weit weg! 1min45 schon vorbei.

[17h08] — 350m, Armstrong führt an. Kein Manchebo. Armstrong im Wiegeschritt, Basso macht noch keine Anstalten anzugreifen.

Nun geht Basso in Führung und bekommt den Sieg von Armstrong geschenkt.

Die 20Sekunden Zeitbonus wird Armstrong vermutlich nicht brauchen, so wie er heute Hamilton und Ullrich zerlegt hat.

Dahinter Klöden als Dritter und Manchebo, 4ter.

[17h06] — Taucht da Mancebo noch auf? 800m bis zum Ziel für Basso und Armstrong. Basso schaut sich permanent um.

[17h03] — Hinter dem Tunnel beginnt anscheinend das Baskenland: Plötzlich ist alles, alles, alles Orange. Die Fahrer tauchen in eine schmale Gasse ein, die sich erst Meter vor ihren Rädern öffnet.

Armstrong und Co fahren in den abgesperrten Teil, kann nicht weit bis zum letzten Kilometer sein.

Sastre fällt ab. Es geht zwischen Basso und Armstrong aus.

[17h02] — Selten dass ich soviele Stars’n’Stripes am Straßenrand gesehen habe.

Ullrich sieht stehend KO aus, völlig verzerrtes Gesicht.

Hinten versucht Voeckler verzeweifelt Anschluß zu halten und es scheint zu gelingen. Aber möglicherweise wird er dafür morgen, auf der reinen Bergetappe büßen müssen…

[17h01] — Armstrong “frisst” nun Sastre. Armstrong übernimmt die Führung in der Gruppe. Wenn Sastre mithalten kann, hat es Armstrong mit zwei CSC-Fahrer zu tun.

[16h59] — Ullrich mit mehr als 1min Rückstand. Sastre kommt gleich in den letzten Kilometer. Die Armstrong-Gruppe ist völlig auseinandergefallen. Armstrong zieht an und scheint alles zu zerlegen. Nur noch ein CSC-Fahrer , Ivan Basso, hält mit.

[16h56] — Nun zieht Armstrong an, versucht seine Gegner abzuschütteln, geht in den Wiegetritt. Hat seinen Kollegen Azevedo verloren.

Ullrich transpiriert aus allen Poren, ist in einer Gruppe mit zehn Fahrer.

[16h55] — Bei Armstrong: Santos, Gonzalez, Fereiro, Mayo, Klöden und Basso. Immerhin zwei Phanak-Leute dabei, während hinten Hamilton verreckt, 1min17 Rückstand hat.

]16h53 — Es hat getäuscht. Ullrich 40s hinter der Armstrong-Gruppe. Vorne versucht Sastre weg. 5km noch.

[16h51] — Nur noch zehn Mann bei Armstrong. Hamilton kommt nicht näher, obwohl er noch einen Kamerad hat. Aber sie überholen Voeckler und Virenque.

Ist das Ullrich der hinten an Armstrong kommt?

[16h49]Armstrong und sein Kamerad Azevedo nehmen die Tour auseinander. Aber bei Ullrich heißt es abwarten, denn der hat eine lange Übersetzung und braucht immer sehr lange um Tempoveränderungen mitzumachen!

[16h47] — Es ist nicht zu sehen was vorne passiert, aber nun fällt auch Voeckler ab! US Postal macht am Kopf des Feldes noch Tempo. Und Virenque auch in Schwierigkeiten, ist bei Voeckler!

Rasmussen wird eingeholt!

Ungefähr 10-15Mann noch in der Spitzengruppe.

Ullrich fällt ab!

[16h45] — Nun geht es wieder in den Berg, wie auf Kommando schmeißen alle Fahrer ihren Helm weg, die Tourleitung hat es erlaubt. Und Hamilton wird abgehängt! Hamilton wird abgehängt!

[16h43] — Immer noch das leichte ansteigende Stück bevor es seriös mit dem Tourmalet wird. Es guckt sogar die Sonne durch und die Strasse trocknet langsam ab.

Voeckler ist wieder am Ende des Pelotons.

[16h41]Mayo hat nur noch einen Teamkamerad, Ullrich auch nur noch 1 oder 2 (u.a. Guerini). US Postal dagegen mit fünf Mann vorne! Und da gab es Leute, die die Qualitäten der US Postals am Berg anzweifelten!

[16h40]Rasmussen immer noch knapp 30s vorne, noch 10km bis zum Ziel. Das Peloton zirka 20 Mann stark. Einer der Exteberrias musste abreißen lassen. Immer noch diverse Phonaks zu sehen, aber vorne herrschen immer noch US Postals.

[16h37] — Ein Wahnsinn, Rasmussen, der bestimmt noch 60 Sachen drauf hat, fährt ohne Sturzhelm.

Hinten ist das Rennen sehr unruhig, man sucht nach seiner Gruppe. Zwei Ausreißer versuchen sich.

[16h33] — Aber die erste Gruppe mit Voeckler kommt nicht los von der Kopfgruppe mit Armstrong.

Armstrong macht deswegen Tempo, weil mit Voeckler auch Ullrich bei ist.

Und nun der Zusammenschluß.

Ganz vorne noch Rasmussen und Virenque.

[16h31] — Es hat aufgehört zu regnen, aber die Straße ist noch durchsetzt mit Pfützen. Das Peloton scheint sich zerteilt zu haben. In einer ersten Gruppe ist u.a. das Gelbe Trikot Voeckler. Womit klar ist, warum Voeckler sich vorhin bemüht hat, kurz vor dem Gipfel wieder ins Peloton zu kommen.

US Postal scheint eine Art Mannschaftszeitfahren abzuziehen, mit fünf Mann vorne.

[16h27] — Mit 90kmh fahren die Sportler runter, eine neue Straße die in großen Kurven durch Nadelwälder führt und eingestreut mit Haarnadelkurven.

Virenque und Moreau haben anscheinend weiter gedrückt und sich vom Peloton entfernt. Virenque kommt an Rasmussen ran.

Die Reporter von FranceInter regen sich immer noch über Moreau auf, würden ihn am liebsten gevierteilt sehen und höchstselbst anspucken, dass er dem Virenque die Punkte an der Bergwertung geklaut hat.

[16h25] — Wie pissig müssen Moreau und Virenque aufeinander sein? Eben, beim Ausreißversuch, sabotieren sie sich gegenseitig, und nun schnappt sich Moreau den zweiten Platz der Bergwertung vor Virenque weg.

Angeblich soll Virenquebeim Alleingang am 14ten Juli eine Absprachen mit Moreaus Teamkameraden Merckx nicht gehalten haben.

[16h23] — Rasmussen nur durch die Bergwertung. Virenque sprintet um den zweiten Platz.

Nun die höchstgefährliche Abfahrt!

[16h20] — Voeckler fightet sich zurück und mischt sich mitten ins Peloton. Man sieht hinten immerhin vier Phonaks. Vorne ist Armstrong von vier Mannschaftskollegen umgeben. Bis zum Ziel noch knapp 25km. Vielleicht sehen wir noch einen Ausreißversuch von Virenque, der sich Punkte holen will.

Vorne fährt Rasmussen weiterhin alleine vor sich hin.

[16h17] — Vorne kontrolliert US-Postal das Tempo. Es scheinen jetzt nicht mehr soviele Fahrer aus dem Peloton abzufallen. Das Hauptfeld ist auf 30 Mann zusammengeschrumpft.

Nun wieder eine Temposteigerung und Voeckler ist kurz davor den Anschluß zu verlieren.

[16h13] — Rasmussen geht alleine. US-Postal hat trotz der Verluste noch 5 Mann vorne. Unterdessen verliert Mayo und Euskatel ein Helfer nach dem anderen: Camano und ein weiterer Fahrer sind rausgefallen.

Voeckler, das Gelbe Trikot wird langsam aber sicher nach hinten durchgereicht, wird wohl bald abfallen.

Phonak hält sich auffällig unauffällig hinten. So weit hinten, das sie von Ausreißversuchen nichts mitkriegen.

Ullrich hält sich direkt hinter US Postal.

3km bis zum Gipfel.

[16h11] — Trotz der verlorenen Helfer, macht US-Postal den Druck, jagen zwei Ausreißer: Martinez und Rasmussen.

[16h09] — Das Feld hat sich enorm verschärft, dem US-Postal-Team sind zwei wichtige Helfer flöten gegangen: #03 Beltran und #07 Noval Gonzalez.

Die drei Ausreißer werden wieder eingefangen, Virenque versucht sich vorne zu halten. Aber nun geht das Fighten los, nun zerlegt es das Peloton endgültig!

[16h07]#51 Moreau, der bislang enttäuschende Leader des Crédit Agricole-Teams, versucht auf Simeoni aufzuschließen.

Und Virenque kommt nun!

[16h04] — Es klart weiter auf, im Ziel hat der Regen aufgehört.

Euskatel hält sich eher in den hinteren Teilen des Pelotons auf. #38 Zubeldia riskiert abzufallen. Ein Mann versucht dem Peloton wegzufahren: #198 Simeoni

[16h01] — Während man vorne mit 30kmh den Berg hochrast, ist ein TV-Motorrad minutenlang damit beschäftigt die abgefallenen Fahrer abzufilmen.

Armstrong hat vorne 5-6 Fahrer als Helfer und das Gelbe Trikot Voeckler hält sich noch.

[15h58] — US Postal nimmt nun das Zepter in der Hand: 3-4 Fahrer. Von T-Mobile fällt Botero, eigentlich ein Kolumbianer und damit Bergspezialist, fällt weit zurück.

[15h56] — Meldung vom Ziel: es regnet weniger und klart auf. QuickStep macht weiter Tempo. Es sind nur noch zirka 50 Fahrer in der Kopfgruppe.

[15h54] — Das Tempo wird immer höher, der Kopf des Peloton immer dünner. QuickStep gibt das Tempo vor. Es wirkt enorm energisch. Hinten scheint es was Zeiten und Rückstände angeht, ein Massaker zu geben.

[15h53] — QuickStep vorne. Plant Virenque den nächsten Coup? Nun eine scharfe Nadelkurve, es geht in den Berg rein.

[15h51] — Ausreißer eingeholt. QuickStep geht nun nach vorne. Viele T-Mobiles vorne, mit ärmellosen Regenjacken.

Hinten am Peloton bricht ein Brioche La Boulangère nach dem anderen weg.

[15h49] — Nun zeigt sich Gerolsteiner vorne. Eine kurze trockene Phase, nun geht es wieder in einen Schauer rein, auf eine frisch asphaltierte Bergstraße.

15 Sekunden Abstand. Klassischer Asureiß-Moment: wenn eine andere Gruppe eingeholt wird…

[15h47] — Das Tempo nimmt, zu, hier und da geht das Peloton vorne in den Wiegeschritt. Hinten wird das Peloton immer länger, streckt sich über 500m.

Die Tour-Organisatoren haben wohl inzwischen eine offizielle Warnung vor der Gefährlichkeit angesichts der Wetterbedingungen bekanntgegeben.

[15h45] — Nur noch 58s Abstand. Viele US-Postals, viele T-Mobiles und Cofidis zu sehen. Euskatel, vorsichtig formuliert, eher zurückhaltend im Erscheinungsbild.

[15h42] — Die Vorbereitungen auf den ersten Anstieg gehen weiter, das Peloton fährt nicht schnell, fast so, als ob man sich wegen des Regens zusammengekuschelt hat. Es werden Unterarm-Schützer angezogen. Heras und Armstrong haben als einzige der Favoriten das Rad noch nicht gewechselt.

[15h38] — Viele Fahrer, auch Mayo und Voeckler, wechseln auf einem Flachstück, das Rad.

[15h37] — Ich mag bei diesen nassen Bedingungen gar nicht an die Abfahrt von der ersten Bergwertung denken… Auch das spricht gegen Ullrich, der ein schlechter Abfahrer ist.

[15h34] — Wieder online.

Der Vorsprung der Ausreißer ist auf 1min22 geschrumpft. Aber fataler: der Regen ist wieder über die Tour eingebrochen, nicht nur Niederschlag, sondern fetter Schauer. Zudem gibt es gewaltige Temperaturunterschiede. So herrschen wohl im Ziel knapp zehn Grad. Alles andere als “Ullrich-Wetter”.

50km noch zu fahren.

[14h39] — Langsam sollte es losgehen. Die Steigungen nehmen zu, so gegen 15h41 sollte der Anstieg zum Col d’Aspin beginnen, aber bereits davor wird es immer steiler.

Die vier Nicht-Kletter-Spezialisten können ihren Vorsprung nicht halten, der Abstand sinkt gen 3min50.

Vom Gipfel des zweiten Berges La Mongie werden erste Regentropfen gemeldet.

Ich breche meine Zelte ab und hoffe mich, mit Internetanschluß, vor einen Fernseher pflanzen zu können. In zirka 30Minuten melde ich mich wieder.

[14h25] — Nichts passiert, der Vorsprung der Ausreißer stabilisiert sich bei knapp über 4Minuten. Die Geschwindigkeit der 2ten Rennstunde ist auf im Schnitt 42,5kmh gesunken.

[13h38] — Das Schiedsgericht hat in Sachen Padrnos und Zanini gesprochen: dem Einspruch der Tour wird nicht stattgegeben, beide Fahrer können im Rennen verbleiben.

Die vier Ausreißer Ljungqvist, Kirchen, Finot und Vansevenant sind nun 4min20 vor dem Peloton. Keiner der vier gilt als Kletterer. Kirchen ist der bestplazierte, liegt 3min24 hinter Armstrong.

[13h36] — Ich habe mir mal verschiedene Wetterkarten und Wetterradars angesehen. Alle sagen für heute spätnachmittag Gewitter in den “Haut-Pyrenees” voraus, wobei es gegen 17-18h losgehen soll.

[13h22] — Es ist abartig: die erste Rennstunde wurde mit einem Schnitt von 46,8kmh gefahren. Und das vor einer Bergankunft…

Die vier Ausreißer sind derwei auf knapp unter 4min weggefahren.

Unterdessn ist #148 Nicolas Portal aus dem Feld gesprintet um an Strassenrand stehenzubleiben und seine wartende Familie zu knuddeln.

[12h49] — Zum Renngeschehen: Nicht ganz 40km sind gefahren. Es gibt eine Ausreißergruppe mit vier Fahrern: #136 Ljungqvist/Alessio, #46 Kirchen/Fassa, #206 Finot/RAGT und #187 Vansevenant/Lotto. Man hat knapp unter 2min Vorsprung auf das Peloton.

Es gab kurzzeitig eine Verfolgergruppe mit Voigt, die ist aber zwischenzeitlich vom Hauptfeld wieder genommen worden.

Im Hauptfeld engagieren sich momentan nicht nur Brioche La Boulangère, die wohl heute das Gelbe Trikot verlieren werden, sondern auch zur früher Stunde US Postal.

[12h44]Doping. Wirbel gibt es um #08 Padrnos/US Postal und #109 Zanini/QuickStep. Gegen beide ist in Italien ein Verfahren wg. Dopings eröffnet worden und sie müssen im Oktober deswegen vor Gericht. Nach dem neuen Selbstverständnis der Tour-Organisatoren haben die beiden Fahrer daher nichts mehr auf der Tour verloren und man bat den Radsport-Verband UCI beide Fahrer auszuschließen.

Die UCI weigert sich den Bitten der Tour-Organisatoren nachzugeben und hält die Fälle Padrnos und Zanini für unterschiedlich als Hvastija und Casagrande, die letzten Montag von der Tour ausgeschlossen wurden.

Die Tour-Organsisatoren sind nun vor ein Schiedsgericht gezogen und erwarten im Laufe des heutigen Tages ein Urteil.

[12h43] — Der Wettermann vom Nachrichtensender FranceInfo sagt für morgen Gewitter für die ganze Region der Pyrenäen voraus.

[12h37] — Das gestrige Interview der LeMonde mit Greg LeMond und den indirekten Beschuldigungen des Dopings bei Armstrong haben für Wirbel gesorgt. Lance Armstrong zieht gegenüber den US-Medien die “French-bashing”-Karte: Die Franzosen hätten schon immer etwas gegen ihn gehabt und würden versuchen ihn fertig zu machen.

Als Beweis führt er dabei Recherchen eines französischen Fernsehteams vom öffentlich-rechtlichen France 3 an, die angeblich sein Hotelzimmer nach Abreise durchsucht hätten, was das Fernsehteam aber energisch bestreitet.

[12h26]Etappe 12 und es geht in die Berge. Hört und liest man sich durch die französischen Medien, so ist man sich dort sicher, das es Spektakel geben wird.

Das Team Euskatel (orange Trikots, #31 – #39) fährt in seine baskische Heimat, hat die Fans per Funk und Fernsehen hinreichend angestachelt und so wird es heute viele orange Hemden und baskische Flaggen zu sehen geben.

Was allgemein auch erwartet wird: ein Angriff von Lance Armstrong, der seinen Konkurrenten auf der ersten Bergankunft gleich zeigt, wo der Hammer hängt. Man verweist auf die Historie und das Armstrong bis auf das letzte Jahr, immer bei der ersten Bergankunft angegriffen hätte.

Wenn es so kommt, sind Hamilton und Ullrich und deren Teams gefordert, von denen man bislang nicht viel gesehen hat. Dabei steht T-Mobile unter Druck. Das Mannschaftszeitfahren war suboptimal und das Team durch Ausfälle gehandicapt: Vinokourov vor der Tour ausgefallen, mit Kessler ein Helfer komplett ausgefallen und Rolf Aldag wird verletzungsbedingt nicht viel ausrichten können.

Auch eine Rolle können die Wetterbedingungen herrschen. Ich habe keine Temperaturen direkt vor Ort vorliegen, aber 100km weiter westlich, in Carcassonne, soll es bis zu 30 Grad werden. Der Tour-Ticker der ARD sagt zusammenziehende Wolken bei den beiden Bergwertungen voraus, sogar die Möglichkeit von Gewittern. Wenn dem so wäre, könnte die Etappe sogar vorzeitig beendet werden. Auch Yahoo.fr zeigt eine Gewitterfront gen Pyrenäen aufkommen.

Jones qualifiziert, Doping geht aber weiter

Marion Jones wackelte, kam im Weitsprung-Vorkampf gerade einmal auf die siebtbeste Weite, weit entfernt von der Qualifikationsweite von 6m40.

Aber gestern im Endkampf, sorgte sie bereits mit ihrem zweiten Sprung für Aufsehen: 7mm11, die zweitgrößte Weite des Jahres. Überhaupt: alle ihre sechs Sprünge waren sauber über die Olympianorm von 6m70.

Zweite im Bewerb wurde Grace Upshaw mit 6m82.

Mit der Qualifikation im Weitsprung hatte es sich noch nicht mit den guten Nachrichten für Jones. Durch die Disqualifizierung von Torri Edwards, deren Doping offiziell ist und durch B-Probe bestätigt wurde, rutscht Jones bei den 100m auf Platz vier und damit möglicherweise in den Staffel-Kader. Weil eine andere Athletin gedopt war …

Heute abend wird Jones auch bei den 200m antreten.

Unterdessen meldet die Chicago Tribune einen neuen gedopten US-Athleten. Larry Wade, 110m-Hürden-Sprinter, wurde gerüchteweise in der laufenden Saison positiv auf Norandrosteron, einem Steroid, getestet. Darauf stehen i.d.Regel 2Jahre Sperre.

Wade ist heuer drittschnellster Hürdensprinter (13,13s) hinter Allen Johnson/USA und Xiang Lu aus China (wo man anscheinend im Hinblick auf Peking 2008 schon früh mit dem Schildkrötenblut-trinken angefangen hat…)

BVBs French Connection

Nach Berichten französischer Medien könnte der Verkauf von Marseilles Stürmer und Publikumsliebling Didier Drogba an Chelsea und die 40Mio EUR die im Spiel sein sollen, eine Kettenreaktion auslösen, die auch den BVB betreffen:

Auf der Suche nach einem Drogba-Ersatz hat Olympique Marseille auch beim BVB nach dem Preisschild bei Jan Koller angefragt.

Koller ist nur einer der Namen in der Verlosung. Gehandelt werden auch: Wiltord (der in England bleiben will), Luyindula (Lyon), Eto’o (Mallorca) und Anelka (der auch in England bleiben will).